DE2261245C3 - Anzeigevorrichtung mit einem Flüssigkristallelement - Google Patents
Anzeigevorrichtung mit einem FlüssigkristallelementInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anzeigevorrichtung nach dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
In jüngerer Zeit hat das Interesse an der Verwendung von Flüssigkristallen für Anzeigezwecke, wie
die Wiedergabe von Fernsehbildern, Strichmustern, Ziffern usw. stark zugenommen. Bei diesen und anderen
Anwendungen wird die Lebensdauer von Flüssigkrista'lmaterial
besonders groß, wenn man zum Erregen und Löschen Wechselspannungen verwendet.
Aus der Zeitschrift »Applied Physics Letters« Nr. 9 vom 1. November 1971 (S. 335 bis 337) ist es
3 4
bekannt» an ein Flüssigkristallelement, das im nicht nung, deren Gleichspannnngskomponenten niedriger
tichtsteeuenden Zustand gehalten werden soll, gleich- sein müssen als ein Schwellwert, bei dem das Flüssigzeiäg
sowohl Signale relativ niedriger Frequenz als kristallmaterial erregt wird, unabhängig von der zur
auch Signale höherer Frequenz anzulegen. Die Span- Verfüguag stehenden Spannungsquelle eine optimale
nung höherer Frequenz wird mit einer so großen 5 Lebensdauer ermöglicht Vorteilhaft ist ferner, daß
Amplitude angelegt, daß eine Lichtsrreuwirkung der sich die Erfindung für verschiedene Arten von Flüs-Diederfrequenten
Spannung entgegengewirkt wird. Es sigkristallmaterialien eignet, also nicht nur für die
handelt sich um bipolare, d. h. um den Potentialwert uematischen Flüssigkristalle, die im erregten Zustand
NuQ schwankende Wechselspannungen. Licht streuen. Ein anderer Vorteil der hier bescbrie-
Bei vielen Anwendungen ist jedoch die einzige io benen Anzeigevorrichtung ist darin zu sehen, daß sie
Spannung, die für das Steuern des Flüssigkristall- eine schaltungstechnisch besonders einfache Anmatsrials
ohne Schwierigkeiten zur Verfugung ge- steuerung von Flüssigkristallelementen ermöglicht,
stellt werden kann, entweder eine Gleichspannung Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfin-
oder eine unipolare Wechselspannung, d. h. eine dung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Wechselspannung, deren Amplitude sich z. B. zwi- 15 F i g. 1 eine Draufsicht auf eine Platte von Flüssigschen
dem Wert Null und irgendeinem positiven kristall-Anzeigevorrichtungen, welche vier Ziffernoda
negativen Wert ändert. Anders ausgedrückt, hat anzeigevorrichtungen enthält,
bei vielen Anwendungen die verfügbar,? Wechsel- Fig. 2 einen Schnitt durch eine der Ziffernanzeige-
Spannung eine von Null verschiedene Gleichstrom- vorrichtungen,
komponente Typische Beispiele hierfür sind Takt- 20 Fig. 3 ein Ausführungsbeispiel einer Matrixschalschaltungen
und zeithaltende Systeme, die Verknüp- tung für die vier Ziffernanzeigevorrichtungen gemäß
fungsglieder enthalten, z.B. für tragbare Rechen- Fig. 1, die ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden
maschinen, Armbanduhren usw. Bei solchen Einrich- Erfindung darstellt, und
rangen ist die primäre Leistungsquelle häufig eine F i g. 4 eine graphische Darstellung des zeitlichen
Batterie, und die Amplitude der durch die Verknüp- 25 Verlaufes von Signalen, auf die bei der Erläuterung
fungsschaltungen erzeugten wechselnden Spannun der Arbeitsweise der Schaltungsanordnung gemäß
gen ändert sich zwischen einem Wert wie Masse- F i g. 3 Bezug genommen wird,
potential, der einer binären Null entspricht, und In Fig. 1 ist eine Platte mit vier Ziffernanzeige-
eüiem Wert wie 415 V, der einer binären Eins ent- vorrichtungen dargestellt, wie sie z. B. für Armbandspricht,
um nur ein Beispiel zu geben. Es wurde aber 30 uhren, Rechengeräte u. dgl. verwendet werden kann,
festgestellt, daß eine von Null verschiedene Gleich- Jede Anzeigevorrichtung enthält sieben Segmente,
Stromkomponente die Lebensdauer des Flüssigkristall- z. B. IA bis IG, und eine Rückplatte, z. B. 1 . Die
materials beeinträchtigt. Segmente und die Rückplatte der anderen Anzeige-
Bei Einrichtungen der oben erwähnten Art sind vorrichtungen sind mit IA bis IG bzw. 2 usw. behäufig
auch Platzbedarf, Verdrahtung und die Korn- 35 zeichnet. Zwischen den sieben Segmenten einerseits
nliziertheit der Verknüpfungsschaltungen problema- und der Rückplatte andererseits befindet sich Flustisch
Hinsichtlich des Platzbedarfs und der Ver- sigkristallmaterial 5, das in der Querschnutsansicnt
drahtung nehmen Flüssigkristall-Ziffernanzeigevor- Fig. 2 dargestellt ist. Bei dem Flüssigkristallmatenal
richtungen ζ B nur einen verhältnismäßig kleinen handelt es sich vorzugsweise um eines vom nemati-Raum
ein Es ist schwierig, die Anschlüsse der ver- 40 sehen Typ, das nach dem Prinzip der dynamischen
schiedenen Segmente der Anzeigevorrichtung mit den Streuung arbeitet. Die sieben Segmente bestehen aus
WrknüDfunesschaltungen zu verbinden, und wün- einem transparenten Leiter, und die Ruckplatte Dese
ensweit die Anzahl der Anschlüsse der Flüssig- steht im Falle einer Durchsicht-Anzeigevorrichtung
knstallanzeißevorrichtungen so klein wie möglich zu ebenfalls aus einem transparenten Leiter wahrend
halten Die Verknüpfungsschaltungen sollen mög- 45 sie im Falle einer Reflektor-Anzeigevorrichtung aus
liehst einfach sein. Die Verknüpfungsschauungen, die einem reflektierenden, elektrisch leitenden Material
für die Steuerung einer einzigen Anzeigevorrichtung hergestellt wird. .
erforderlich sind? sollten ferner für sich allein, also Die sieben Segmente einer Anzeigevorrichtung be-
ohne daß eine entsprechende Anzahl solcher Ver- finden sich auf der Innenseite eines transparenten
knupfungsschaltungen erforderlich ist, auch die übri- 5o Bauteils, z. B. einer Glasplatte 6. In entsprechende
Π Anzeigevorrichtungen versorgen können. Weise ist die Rückplatte auf der Innenfläche einer
%i SuTg legt die Aufgabe zugrunde, eine Glasplatte 7 angeordnet. Die Dicke der Flussigein?aihe
A^zeigfvorrShtung anzugebenden Flüs- kristallschicht hängt von der Konstruktion ab und
s Sallelement mit einer unipolar wechselnden bestimmt zusammen mit ^re»/a ^ * ,^
Spannung oder einer anderen bezüglich des Poten- 55 plitude der Erregungsspannung, die c-rforderhcljst
Swertes Null unsymmetrischen Spannung betrieben um das Flüssigknstallmaterial in den hchtstreuenden
werden kann, ohne durch deren mittleren Gleich- Zustand zu bringen
einem vorgegebenen
zürn Erregen und Löschen Wechselspannungen verd ltid Mittlwert des
stromes gleich Null oder jedenfalls ki
findung hat den Vorteil, daß die Löschwechselspan-
Anzeigevorrichtung wegen der normalen Relaxationszeit des Materials und der Trägheit des Auges aus,
als ob sie auch zwischen den Erregungsintervallen eingeschaltet wäre (d. h., daß das Flüssigkristallmaterial
so aussieht, als ob es sich dauernd im lichtstreuenden Zustand befinde).
F i g. 3 zeigt, wie die Segmente geschaltet sein können, um dieses Resultat zu erreichen. Jede Zeile der
dargestellten Matrix besteht aus einer der Anzeigevorrichtungen. Die Zeilenleiter entsprechen den vier
Rückplatten 1' bis 4'. Die /!-Segmente aller vier Anzeigevorrichtungen
sind mit einem gemeinsamen Leiter, nämlich dem A-Spaltenleiter (Fig. 3) verbunden.
In ähnlicher Weise sind die ß-Segmente alle mit einem ß-Spaltenleiter, die C-Segmente alle mit einem
C-Spaltenleiter usw. verbunden. Die Flüssigkristallelemente
bei den Überkreuzungen der Zeilen und Spalten sind durch die Zeilen- und Spalten-Nummern
bezeichnet. In der Zeile 1 befinden sich also beispielsweise die Elemente entsprechend den Segmenten IA,
1B, 1C usw. und in der Spalte 1 befinden sich die
Elemente entsprechend den Segmenten IA, 2 A, ZA
usw. der Fig. 1. Jedes Element besteht aus einem
Flüssigkeitsvolumen zwischen einem Segment und der Rückplatte, und sein Ersatzschaltbild ist ein Widerstand
verhältnismäßig hohen Wertes mit einer verhältnismäßig kleinen Kapazität.
Mit jedem Spaltenleiter ist ein Exklusiv-ODER-Glied
11. 12 ... bzw. 17 verbunden. Einer Eingangsklemme jedes dieser Exklusiv-ODER-Glieder wird
eine unipolare wechselnde Steuerspannung von 64 Hz von einer Klemme 10 α zugeführt, während der anderen
Klemme eine Segmentsteuerspannung von entsprechenden Klemmen α bis g zugeführt wird. Die
Amplitude der unipolaren Steuerspannung ändert sich zwischen zwei Werten, wie Null Volt entsprechend
einer binären 0. und -+ 15 Volt entsprechend
einer binären 1. Die Steuerspannungen an den Klemmen α bis g sind Steuergleichspannungen, die die
Werte Null oder -* 15 Volt annehmen können.
Mit jedem Zeilenleiter ist eine Gruppe von zwei dualen Torschaltungen verbunden. Da die Gruppen
alle gleich sind, genügt es. die der Zeile 1 zugeordnete
Gruppe zu beschreiben. Jede duale Torschaltung besteht aus einem MOS-Transistor 20 oder 22 mit
η-Kanal und aus einem MOS-Transistor 21 oder 23 mit p-Kanal. Die GATE-F.lektroden des Transistors
20 und des Transistors 23 sind mit einer Klemme 24 verbunden, der ein Zeichenwählsignal
</>, zugeführt wird. Dieses Zeichenwählsignal wird ferner über
einen Negator 25 den GATE-Elektroden des Transistors
21 und des Transistors 22 zugeführt.
Die 64-Hz-Erregungsspannting wird außer deT
Klemme 10 a auch noch einer Klemme 10 zugeführt, welche mit dem einen Ende der parallelgeschalteten
Kanäle des Transistors 20 und des Transistors 21 verbunden ist. Dem einen Ende der paraüelgeschaltetea
Kanäle des Transistors 22 und des Transistors 23 wird eine Löschspannung von 4096 Hz zugeführt.
Die anderen Enden der paraflelgeschalteten Kanäle dieser Transistoitn und der parallelgeschalteten
Kanäle der Transistoren 21 und 22 sind mit der Zeile 1 verbunden.
Wie erwähnt, wird der Klemme 24 ein Zwischenwählsignal
Φ, zugeführt. Dieses Signal wählt in diesem
Falle die erste Ziffernanzeigevonichtung. also die Ziffernanzeigevonichtung der Zeile 1. Zum Au^-
der zwiiim Ziffcrnanzeicevorrichtimg. also
der der Zeile 2, dient ein Zeichenwählsignal Φ2, das
an der Klemme 34 zugeführt wird, und in entsprechender Weise dienen Zeichcnwählsignale Φ3 bzw. Φ4
an Klemmen 35 bzw. 36 zur Wahl der Zeile 3 bzw. 4. Die Arbeitsweise der in F i g. 3 dargestellten Schaltungsanordnung
wird nun unter Bezugnahme auf Fig. 4 erläutert. Während der Zeitspanne /0 bis Z1
hat das Zeichenwählsignal Φ1 den Wert +15 Volt und stellt die Binärziffer 1 dar. Die Zeichenwählsignale
Φ2, Φ3 und Φ4 sind Null Volt entsprechend
einer binären Null. Das Zeichenwählsignal Φι gelangt
direkt zur GATE-Elektrode des Transistors 20, der dadurch eingeschaltet wird, und außerdem über den
Negator 25 zur GATE-Elektrode des Transistors 21, der dadurch ebenfalls eingeschaltet wird. Die duale
Torschaltung aus den Transistoren 20 und 21 ist dadurch also aufgetastet, und das unipolare 64-Hz-Steuersignal
wird von ihr zur Zeile 1 durchgelassen. Das Zeichenwählsignal Φ1 liegt ferner an der
GATE-Elektrode des Transistors 23, der dadurch gesperrt wird, und über den Negator 25 an der GATE-Elektrode
des Transistors 22, der ebenfalls gesperrt wird. Die duale Torschaltung aus den Transistoren
22 und 23 ist dadurch gesperrt, und das 4096-Hz-Löschsignal kann nicht zur Zeile 1 gelangen.
Bei den Zeilen 2, 3 und 4 sind die Verhältnisse gerade umgekehrt. Zum Beispiel ist das Zeichenwählsignal
Φ2 an der Zeile 2 gleich Null Volt. Die duale Torschaltung aus den Transistoren 20-2 und 21-2
ist dadurch gesperrt, während die andere duale Torschaltung aufgetastet ist. Durch die duale Torschaltung
aus den Transistoren 22-2 und 23-2 gelangt daher das 4096-Hz-Löschsignal zur Zeile 2, während
die gesperrte duale Torschaltung aus den Transistoren 20-2 und 21-2 verhindert, daß die 64-Hz-Erregungsspannung
zur Zeile 2 gelangt. Den Zeilen 3 und 4 wird in entsprechender Weise die 4096-Hz-Löschspannung
zugeführt.
Ein Exklusiv-ODER-Glied liefert bekanntlich das Ausgangssignal L (entsprechend der Binärziffer 1)
dann und nur dann, wenn eines der Eingangssignale den Wert 1 hat und das andere den Wert Null, während
es das Ausgangssignal Null liefert, wenn beide Eingangssignale 1 oder beide Eingangssignale Null
sind. Angenommen, die Segmentsteuerspannung an der Klemme α stelle eine 1 dar (sie habe also den
Wert +15VoIt). Wenn in diesem Falle das 64-Hz-Erregungssignal
einer 1 entspricht, liefert das Exklusiv-ODER-Glied 11 ein Ausgangssignal des Werts 0,
während es ein Ausgangssignal des Wertes 1 erzeugt, wenn die 64-Hz-Erregungsspannung dem Wert 0 entspricht.
Mit anderen Worten gesagt, wenn eine Segmentsteuerspannung, wie an der Klemme a. eine 1
darstellt liefert das Exklusiv-ODER-Glied ein Ausgangssignal.
das komplementär zu der ihm zugeführten 64-Hz-Rechteckschwmgung ist Wenn andererseits
eine Segmentsteuerspannung an der Klemme c den Wert 0 hat, liefert das betreffende Exklusiv
ODER-Glied ein Ausgangssignal, das mit den 64-Hz-Signal übereinstimmt also mit diesem phasengleich
ist. welches an der zweiten Eingangsk!emm< des Exklush -ODER-Gliedes liegt
Im Betrieb gibt man den Segmentsteuerepannun
gen an den Klemmen α bis g der Exklusiv-ODER
Glieder 11 bis 17 solche Werte, daß diejenigen Seg mente der Anzeigevorrichtung, die der wiederzu
gebenden Ziffer entsprechen, eingeschaltet werfen Wenn 7. B die der Zeile 1 entsprechende Ziffern
7 8
anzeigevorrichtung die Ziffer »3« wiedergeben soll, sei beispielsweise angenommen, diiß die Anzeigevormüssen
die Segmente der Spalten Λ,Β, C, D sowie G richtung der Zeile 2 ausgewählt ist, die Anzeigeeingeschaltet
und die Segmente der Spalten £ und F vorrichtung der Zeile 1 nicht ausgewählt ist und das
ausgeschaltet werden. Hierzu gibt man den Segment- C-Segment IC der Zeile 2 erregt, also eingeschaltet
Steuerspannungen an den Klemmen a, b, c, d und g 5 ist Diese Situation entspricht nur der Zeitspanne Z1
einen der Binärziffer 1 entsprechenden Wert bis Z2 der letzten Kurve in Fig. 4, die die Spannung
( + 15VoIt), während die Segmentsteuerspannungen an einem Flüssigkristallelement entsprechend dem
an den beiden übrigen Klemmen e und / den Wert Segment IC einer nicht ausgewählten Anzeigevor-NuIl
(O Volt) entsprechen. Im ersten Falle, d. h. zum richtung darstellt. Die Spannung an der Zeile 1 ist
Beispiel, wenn die Segmentsteuerspamnung an der io das 4096-Hz-Löschsignal. An der Spalte C liegt ein
Klemme c den Wert 1 hat und die Zeile 1 angewählt 64-Hz-Signal, das gegenphasig zum 64-Hz-Signal und
wird, ist das auf dem Spaltenleiter C erscheinende der Klemme 10 a ist. Während der Zeit, in der die
64-Hz-Erregungssignal komplementär zum 64-Hz- Spalte C auf O Volt liegt ändert sich die Amplitude
Signal an der Zeile 1. Diese Verhältnisse sind in der Spannung an der Zeile 1 zwischen O und
F i g. 4 für das Zeitintervall Z0 bis Z1 in den letzten 15 +15 Volt mit der Frequenz 4096 Hz, wie in der
vier Kurven dargestellt. Das durch die letzte Schwin- ersten Hälfte Z1 bis Z1 „ der Zeitspanne Z1 bis Z1 dargung
dargestellte Resultat besteht darin, daß wäh- gestellt ist. Während sich die Spalte C auf +15VoIt
rend eines halben Zyklus Z0 bis Z0 β 15 Volt im einen befindet, ändert sich die Spannung an der Zeile 1
Sinne (positiv) am Flüssigkeitskristall liegen, wäh- zwischen O und —15 Volt mit der Frequenz 4096Hz,
rend in dem anderen halben Zyklus Z0 α bis Z1 am 20 so daß am Flüssigkristallelement entsprechend dem
Flüssigkristall —15 Volt liegen. Diese Spannungs- Segment Ic die für die letzte Hälfte Z1 „ bis tt der
werte reichen aus, um den Flüssigkristall in den licht- Zeitspanne von Z1 bis Z2 dargestellte Spannung erstreuenden
Zustand zu bringen. Die auf diese Weise scheint.
angelegten Spannungen bewirken eine »Gegentakt«- Die Frequenz 4096 Hz liegt im Löschfrequenz-Erregung
des Flüssigkristallelements mit der Wir- as bereich, d. h. eine Spannung dieser Frequenz bekung
einer bipolaren Wechselspannungserregung wirkt, daß das Flüssigkristallmaterial seinen nicht-(mit
positiven und negativen Halbwellen), bei der streuenden Zustand annimmt. Eine Theorie erklärt
der Mittelwert des den Flüssigkristall durchfließen- dies dadurch, daß die Ionen, die die turbulente Beden
Stromes gleich Null ist. wegung der Domänen des Flüssigkristallmaterials Wenn ein Segment einer ausgewählten Anzeige- 30 bewirken, in einem schnell wechselnden Feld keine
vorrichtung nicht angesteuert werden soll, wird die große Strecke zurücklegen können. Sie schwingen
betreffende Segmentsteuerspannung zu Null gemacht vielmehr um eine Gleichgewichtslage und bewegen
Angenommen, es sei z. B. die Steuerspannung / = 0, sich dabei während jeder Halbwelle nur eine sehr
während das 64-Hz-Erregungssignal an der Zeile 1 kleine Strecke, ohne die Domäne des Flüssigkristallauftritt.
In diesem Fall ist dann das 64-Hz-Signal an 35 materials zu stören. Da die Spannung am Flüssigder
Spalte F in Phase mit dem 64-Hz-Signal an der kristallmaterial während einer solchen Zeitspanne,
Zeile 1 und die resultierende Spannung am Flüssig- z. B. zwischen Z1 und Z10 eine zwischen 0 und 15 Volt
kristallelement entsprechend dem Segment IF «st schwankende unipolare Spannung ist, tritt am Flüsdementsprechend
Null. Die Verhältnisse sind ahn- sigkristallmaterial eine Gleichspannungskomponente
lieh, wie es in den letzten vier Diagrammen der 40 von +7,5 Volt auf. Eine solche Gleichspannungs-F
i g. 4 für die zweite Zeitspanne Z0 bis Z1 dargestellt komponente könnte bei ausreichender Amplitude
ist. Man kann dies als »Gleichtaktbetrieb« ansehen, (z. B. mehr als etwa 10 Volt) ausreichen, um das
bei dem die tatsächlich am Flüssigkristall liegende Flüssigkristallmaterial in den lichtstreuenden Zustand
Spannung gleich Null ist wie das letzte Diagramm zu bringen, sie wird jedoch so gewählt, daß sie unter
in der zweiten Periode Z0 bis z, zeigt. 45 dem für den streuenden Zustand des Flüssigkristall-Wenn
also irgendeine Anzeigevorrichtung aus- materials erforderlichen Schwellwert liegt so daß
gewählt ist, kann jedes spezielle Segment diese An- also keine Streuung von Licht eintritt Wie bereits
Zeigevorrichtung entweder eingeschaltet (wobei das erwähnt hängt der Schwellwert bei dem das Flüssig-Licht
am Ort des Segmentes gestreut wird) oder aus- kristallmaterial licht zu streuen beginnt von vergeschaltet
(wobei am Ort des Segmentes kein Licht 50 schiedenen Parametern ab, wie der Dicke der Flüsgestreut
wird) sein. Wenn ein Segment eingeschaltet sigkristallschicht, dem Flüssigkristallmaterial usw.
ist liegt am Flüssigkristallmaterial eine unipolare und man kann die Spannung so bemessen, daß dei
wechselnde Spannung von 15 Volt Mit anderen mittlere Gleichspannungswert unter diesem Schwell
Worten gesagt, wird dasselbe erreicht wie mit einer wert liegt
bipolaren Wechselspannung, deren Amplitude von 55 Es bleibt nun immer noch das Problem, daß dei
Spitze zu Spitze gerechnet 30VoIt beträgt nnd bei mittlere Gleichspannungspegel von +7,5 Volt du
der der den Flüssigkristall durchfließende Gleich- Lebensdauer des Flüssigkristallmaterials herabsetzt
strom im Mittel gleich Null ist Wenn on Segment wenn er nicht kompensiert wird. Bei der vorliegen
einer ausgewählten Anzeigevorrichtung nicht erregt den Einrichtung ist jedoch eine solche Kompensatioi
werden soll, wird das unipolare Signal von 15 Volt 60 gewährleistet Bei der folgenden Zeitspanne Z1 „ bis I
dem Flüssigkristallmaterial im Gleichtakt zugeführt, wirkt nämlich auf das Flüssigkristallmaterial ein
so daß sowohl die resultierende Wechselspannung Spannung ein, deren Amplitude mit der Frequen
als auch die resultierende Gleichspannung am FIüs- 4096 Hz von 0 bis —15 Volt schwankt Hier betrag
sigkristallmaterial NuD sind. mm die Gleichspannungskomponente am Flüssig
Solange eine Anzeigevorrichtung nicht ausgewählt 65 kristallmaterial — 7,5 Volt Diese Gleichspanmm
ist erscheint an ihrem Flüssigkristallmaterial eine von — 7.5 Volt die während der Zeitspanne Z1 α bis ι
mit der Frequenz 4096 Hz schwankende unipolare am Flüssigkristallmaterial liegt ist nun genau enl
Spannung, wie es unten in F i g. 4 dargestellt ist Es gegengesetzt gleich dem Gleichspannungsanteil vo
+ 7,5 Volt, der während der gleich langen Zeitspanne
f, bis ίja am Flüssigkristallmaterial liegt. Während
der ganzen Zeitspanne von I1 bis f2 ist also die mittlere Gleichspannung am Flüssigkristall gleich Null.
Die obigen Erläuterungen gelten für den Fall, daß es in einer nicht ausgewählten Zeile ein Segment gibt,
das gelöscht wird, während ein entsprechendes Segment (in der gleichen Spalte) in einer ausgewählten
Zeile erregt wird. In der Zeitspanne ta bis t0 der letzten Kurve in Fig. 4 ist nun der Fall dargestellt, daß
das Segment IC in der Zeile 1 gelöscht wird, während sich gleichzeitig das Segment 4 C in der ausgewählten Zeile 4 im abgeschalteten Zustand befindet.
Die Verhältnisse liegen hier jedoch genau so wie bei dem Segment IC während der Zeitspanne tt bis I2
mit der Ausnahme, daß die Phasenlage anders ist. Während der Zeitspanne t3 bis tsa ist die mittlere
Gleichspannung am Flüssigkristallelement bzw. Segment IC gleich —7,5 Volt, während die mittlere
Gleichspannung am Flüssigkristallelement während der zweiten Hälfte der Periode, d. h. zwischen ί,α
und tt gleich +7,5VoIt ist Über die ganze Zeitspanne ί, bis i„ gemittelt ist also die Gleichspannung
am Flüssigkristallelement Null.
Jedes Element einer nicht ausgewählten Anzeigevorrichtung, d. h. jeder nicht ausgewählten Zeile,
liegt also dauernd an der 4096-Hz-Spannung. Bei der Anzeigevorrichtung gemäß Fig. 1 liegt diese
Spannung also an der" Rückplatte. Während der einen Hälfte jeder Zeitspanne, in der die betreffende
Anzeigevorrichtung nicht ausgewählt ist, liegt an den Segmenten einer nicht ausgewählten Zeile eine mittlere Gleichspannung von +7,5 Volt und während
der anderen Hälfte der Zeitspanne liegt an den Segmenten eine mittlere Gleichspannung von — 7,5 Volt.
Für die ganze Zeitspanne ist also die mittlere Gleichspannung gleich Null. Um ein einwandfreies Arbeiten
zu gewährleisten, sollen die Gleichspannungskomponenten von +7,5 Volt bzw. —7,5 Volt unter der
ίο Schwellwertspannung liegen, bei der das Flüssigkristallmaterial Licht zu streuen beginnt
Im ganzen gesehen, können also die vier Anzeigevorrichtungen der Einrichtung gemäß Fig. 1 im
Zeitmultiplexbetrieb betrieben werden, d. h. daß zu
is einem vorgegebenen Zeitpunkt jeweils nur eine Anzeigevorrichtung eingeschaltet ist Die Einschaltdauer,
also die Zeitspanne, in der sich der Flüssigkristall im lichtstreuenden Zustand befindet, soll so lang sein
und die Zwischenräume zwischen den Einschalt
perioden sollen so kurz sein, daß kein nennenswertes
Flimmern auftritt. Dies ist jedoch lediglich eine Frage der Konstruktion.
Die vorliegende Einrichtung hat den Vorteil, daß die Anzahl der Ausgangsleitungen oder Anschlüsse
der Anzeigeplatte gemäß Fig. 1 sehr klein ist. Es
sind nämlich insgesamt 28 Segmente und vier Rückplatten vorhanden, diese sind jedoch, wie es in Fig. 3
dargestellt ist, so geschaltet, daß für das ganze Paneel nur elf Leitungen oder Anschlüsse (sieben
Claims (13)
1. Anzeigevorrichtung mit einem Flussigkristail·-
element, das durch eine von einer Wähleinrichtang
während einer ersten Zeitspanne angelegten Erregungswechselspannung erregbar ist, und mit
einer Einrichtung, die während einer zweiten Zeitspanne an das Element eine Löschwechselspannung
anlegt,- deren Frequenz höher ist als die Frequenz, bei welcher das Flüssigkristallmaterial
erregbar ist, dadurch gekennzeich- , net, daß die Löschwechselspannung (4096Hz)
während eines Teiles (J1 bis fla) der zweiten Zeitspanne
eine positive mittlere Gleichspanaangskomponente und während eines anderen Teiles
(I1 g bis ig) dieser Zeitspanne eine negative mittlere
Gleichspannungskomponente hat.
2. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregungswechselspannung
und die Löschwechselspannung bezüglich dem Potentialwert Null unipolare Spannungen
sind.
3. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Erregungswechsel- as
spannung und die Löschwechselspannung symmetrische Spannungen sind und daß beide Teile
der zweiten Zeitspanne (J1 bis f2) jeweils die
Dauer aufeinanderfolgender Halbperioden der Erregungswechselspannung haben.
4. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 2 oder 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Löschwechselspannung an die eine Klemme und gleichzeitig
die Erregungswechselspannung an die andere Klemme des Flüssigkristallelements anlegbar ist.
5. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der am Flüssigkristallelement während der beiden Teile der zweiten Zeitspanne (I1 bis I2)
liegende Gleichspannungsmittelwert der beiden Gleichspannungskomponenten der Löschwechselspannung
wenigstens annähernd gleich Null ist.
6. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erregungswechselspannung und die Löschwechselspannung mit wenigstens annähernd
der gleichen Amplitude angelegt werden und der über zwei Halbperioden der Erregungswechselspannung
gemittelte Gleichspannungspegel an dem Flüssigkristall wenigstens annähernd Null
beträgt.
7. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die an das Flüssigkristallelement angelegten Ft- sungs- und Löschwechselspannungen jeweils
Rechtecksignale sind.
8. Anzeigevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Zeitspanne (ft bis f2) gleich der
ersten Zeitspanne (<. bis Z1) ist.
9. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erregungswechselspannung von der Wähleinrichtung (20, 21, 13) an eine ausgewählte Zeile und
in Phase oder außer Phase hiermit an alle Spalten einer Matrix anlegbar ist, deren Spalten (A
bis C) und Zeilen (1 bis 4) durch das Flüssigkristallelement und eine Anzahl weiterer Elemente
(1/4 bis AB usw.) gebildet sind, während die Löschwechselspannung an die übrigen Zeilen der
Matrix angelegt wird.
10. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anlegen von Erregungswechselspannungen
an die Zeilen eine Anzahl dualer Torglieder aus MOS-Transistoren (2© bis 23), wobei jede Zeile ein Torglied aufweist,
sowie eine Einrichtung, welche das Torglied der gewählten Zeile einschaltet und diejenigen
der übrigen Zeilen ausschaltet, vorgesehen sind.
11. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Zeile
der Matrix eine Röckplatte (1, 2 usw.) einer Ziffernanzeigevorrichtung enthält, daß jede Ziffernanzeigevorrichtung
eine mit der Anzahl der Spalten der Matrix übereinstimmende Anzahl von Segmenten (1/4, 2 A usw.) enthält, zwischen
denen einerseits und der Rückplatte andererseits ein nüssigkristallmaterial angeordnet ist, und
daß entsprechende Segmente der Ziffernanzeigevorrichtungen mit entsprechenden Spalten verbunden
sind.
12. Anzeigevorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Anlegen der
Löschwechselspannung eine zweite Anzahl dualer Torglieder mit MOS-Transistoren (22, 23) vorgesehen
ist, und zwar ein Torglied für jede Zeile, sowie eine Einrichtung, welche gleichzeitig mit
der Einschaltung desjenigen der ersten Torglieder, welches zu der gewählten Zeile gehört, die
zu den nicht gewählten Zeilen gehörenden Torglieder der zweiten Anzahl einschaltet.
13. Anzeigevorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Anlegen der Erregungswechselspannung an die Spalten mehrere Exklusiv-ODER-Glieder
(11 bis 17) vorgesehen sind, die jeweils mit einer zugehörigen Spalte (A bis G) verbunden sind, ferner
eine Einrichtung durch die allen Exklusiv-ODER-Gliedern
eine unipolare wechselnde Spannung zuführbar ist, die sich zwischen den Binärziffern
0 und 1 entsprechenden Werten ändert, und eine Einrichtung, durch die den Exklusiv-ODER-Gliedern
individuell eine Steuergleichspannung zuführbar ist, die jeweils einen der Binärziffer 1 oder der Binärziffer 0 entsprechenden
Wert annimmt.
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