DE2260939C3 - Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges und Anordnung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines elektrischen
Triebfahrzeuges, bei dem in Abhängigkeit von der Differenz zwischen Soll- und Istgeschwindigkeit des
Fahrzeuges die Ausgangsgröße eines Geschwindigkeitsreglers in der Nähe ihres Nulldurchganges über
eine hysteresebehaftete Triggersteuerung die Antriebs-Brems-Umschaltung
bewirkt und im übrigen als Zug bzw. Bremskraftsollwert dient
In Techn. Mitteilungen AEG-Telefunken 60 (1970)
Seiten 243 bis 245 ist für eine ferngesteuerte Thyristor-Grubenlokomotive eine Geschwindigkeitsregelung mit überlagerter Ankerstromregelung beschrie-
ben. Die Differenz der Ist- und Sollgeschwindigkeit des Fahrzeuges dient als Führungsgröße für die Ankerstromregelung und sie wird außerdem zwei Meßtriggern mit einstellbarer Hysterese zugeführt Damit wird
ein Toleranzband für die Sollgeschwindigkeit festgelegt und je nach Größe der Geschwindigkeitsabweichung
wird die Fahr- oder Bremsschaltung aufgebaut Liegt die Fahrgeschwindigkeit innerhalb des Toleranzbandes der
Sollgeschwindigkeit, rollt das Fahrzeug im stromlosen Auslauf, bis bei Verringern der Istgeschwindigkeit des
Fahrzeuges der Antrieb wieder eingeschaltet bzw. bei Geschwindigkeitserhöhung (Gefälle) die Bremsschaltung
aufgebaut wird.
Nachteilig bei dieser Geschwindigkeitsregelung ist es, daß bei Beharrungsfahn, wie sie in der Praxis häufig
vorkommt, bei der also die Differenzgeschwindigkeit um Null schwankt, weder der Meßtrigger für Fahren
noch der Meßtrigger für Bremsen angesprochen hat. Der Schaltpunkt der beiden Trigger kann nur auf
endliche Werte eingestellt werden, darunter ist kein geregeltes Fahren oder Bremsen möglich, d. h. in diesem
Bereich kann die Zug- oder Bremskraft nicht bis Null geregelt werden. Ist ein solcher Zug- oder Bremskraftwert
für die Beharrungsfahn aber erforderlich (kleine Steigung oder kleines Gefälle), so wird bei der
genannten Geschwindigkeitsregelung z. B. die Zugkraft dadurch geregelt, daß der kleinste Zugkraftwert (zu
groß) und Zugkraftwert Null abwechselnd ein- und pusgeschaltet wird.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem alle
Zug- oder Bremskraftwerte zwischen Null und einem maximalen Wert regelbar sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) bei Übergang der Differenzgeschwindigkeit von positiven zu negativen Werten in einem Bereich
zwischen der Differenzgeschwindigkeit Null und eines wählbaren Wertes der negativen Differenzgeschwindigkeit;
b) bei Übergang der Differenzgeschwindigkeit von negativen Werten zu positiven Werten in einem
Bereich zwischen der Differenzgeschwindigkeit Null und eines wählbaren Wertes der positiven
Differenzgeschwindigkeit
der Zug- bz. Bremskraftsollwert Null und nach Erreichen der wählbaren Werte der Differenzgeschwindigkeit
ein diesen zugeordneter Zug- oder Bremskraftsollwert über einen Steilheitsbegrenzer an die Antriebsbzw. Bremssteuerungseinrichtung ausgegeben wird.
Die Durchführung des Verfahrens geschieht erfindungsmäßig mit einer Anordnung derart, daß die
Ausgangsgröße des Geschwindigkeitsreglers einem Trigger zugeführt ist, der in Abhängigkeit seiner zwei
Schwellwerte einen Umschalter zur Fahr-Brems-Umschaltung und je einen vorzugsweise als Feldeffekttransistorschalter
ausgebildeten Schalter steuert, die die Ausgangsgröße des Geschwindigkeitsreglers sowohl
über einen Differenzverstärker als auch über die Reihenschaltung eines Differenzverstärkers mit einer
Umkehrstufe an den Steilheitsbegrenzer schalten.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Fahrzeug mit dem
Zugkraftsollwert Null in einem gewissen negativen Differenzgeschwindigkeitsbereich auch noch mit der
Antriebssteuerungseinrichtung und in einem gewissen positiven Differenzgeschwindigkeitsbereich mit dem
Bremskraftsollwert Null noch mit der Bremssteuerungseinrichtung fahren kann (rollen).
Im folgenden soll ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert
werden.
In der F i g. 1 ist die Kennlinie Zug- bzw. Bremskraftsollwert in Abhängigkeit von der Differenzgeschwindigkeit für den Fall dargestellt, daß sie von positiven
Differenzgeschwindigkeiten aus durchlaufen wird.
In der F i g. 2 ist die Kennlinie Zug- bzw. Bremskraftsollwert in Abhängigkeit von der Differenzgeschwindigkeit
für den Fall dargestellt, daß sie von negativen
Differenzgeschwindigkeiten aus durchlaufen wird.
In der F i g. 3 ist ein Blockschaltbild zur Durchführung
des Verfahrens nach Anspruch 1 angegeben.
Nach der in der F i g. 1 angegebenen Kennlinie nimmt der Zugkrjftsollwert in Pl'eiirichtung mit kleiner
werdender positiver Differenzgeschwindigkeit AV= Vsoii- V,SIab. Wenn die Istgeschwindigkeit Vi1, des
Fahrzeuges gleich der geforderten Sollgeschwindigkeit V5(,/;ist, wird kein Zugkraftsollwert an die Antriebssteuerungseinrichtung
gegeben. Es erfolgt aber auch noch keine Umschaltung auf die Bremssteuerungseinrichtu;ig·
Selbst wenn die Differenzgeschwindigkeit durch leichtes Gefälle der Fahrstrecke zeitweise negativ wird,
bleibt bis zum Bremseinsatzpunkt B in Fig. 1 die Antriebssteuerungseinrichtung angeschaltet, ihr wird
jedoch weder ein Zugkraft- noch ein Bremskraftsollwert zugeführt. Ist das Gefälle der Fahrstrecke zu Ende,
folgt nach wieder positiver werdender Differenzgeschwindigkeit der Zugkraftsollwert der Kennlinie der
F i g. 1 in der mit Doppelpfeilen markierten Richtung.
Nimmt die negative Differenzgeschwindigkeit über den Bremseinsatzpunkt B hinaus zu, erfolgt im Punkt B
mit dem Bremskraftsollwert Null die Umschaltung von der Antriebssteuerungseinrichtung auf die Bremssteuerungseinrichtung.
Außerdem wird ein in der Fig.3 dargestellter und später beschriebener Steilheitsbegrenzer
mit dtm der Kennlinie entsprechenden Bremskraftsollwert beaufschlagt.
In der Fig.2 wird die Kennlinie in Pfeilrichtung mit
kleiner werdender negativer Differenzgeschwindigkeit Δ ν durchlauf en, dabei nimmt der Bremskraftsollwert auf j$
Null ab. Wenn die Istgeschwindigkeit Vis, des Fahrzeuges
gleich der geforderten Sollgeschwindigkeit Vson ist,
wird kein Bremskraftsollwert an die Bremssteuerungseinrichtung gegeben. Es erfolgt aber auch noch keine
Umschaltung auf die Antriebssteuerungseinrichtung. Selbst wenn die Differenzgeschwindigkeit Δ ν durch eine
leichte Steigung der Fahrstrecke zeitweise positiv wird, bleibt bis zum Antriebseinsatzpunkt F die Bremssteuerungseinrichtung
eingeschaltet, ihr wird jedoch weder ein Bremskraft- noch ein Zugkraftsollwert zugeführt. Ist
die Steigung der Fahrstrecke zu Ende, folgt nach wieder negativer werdenden Differenzgeschwindigkeiten Av
der Bremskraftsollwert der Kennlinie der F i g. 2 in der mit Doppelpfeilen markierten Richtung.
Nimmt die positive Differenzgeschwindigkeit über den Antriebseinsatzpunkt F hinaus zu, erfolgt im Punkt
F mit dem Zugkraftsollwert Null die Umschaltung von der Bremssteuerungseinrichtung auf die Antriebssteuerungseinrichtung,
die über den in der F i g. 3 dargestellten und später beschriebenen Steilheitsbegrenzer mit
dem der Kennlinie entsprechenden Zugkraftsollwert beaufschlagt wird.
Wie die F i g. 1 und 2 veranschaulichen, kann das Fahrzeug in dem Differenzgeschwindigkeitsbereich B 0
in vorteilhafter Weise sowohl mit dem der Kennlinie entsprechenden Bremskraftsollwert bremsen, als auch
mit dem Zugkraftsollwert Null fahren. In dem Differenzgeschwindigkeitsbereich 0 F kann das Fahrzeug
in vorteilhafter Weise sowohl mit dem der Kennlinie entsprechenden Zugkraftsollwert fahren, als 6;
auch mit dem Bremskraftsollwert Null bremsen.
In der Fig.3 ist mit 1 ein Geschwindigkeitsregler
dargestellt, dessen Ausgangsgröße je einem Differenzverstärker
2 und 3 und einem Trigger 4 zugeführt wird. Jeder Ausgang der Differenzverstärker 2 und 3 führt zu
je einem Schalter 5 und 6. Die Schalter 5 und 6 werden von je einem Ausgang des Triggers 4 gesteuert.
Außerdem sind die Ausgänge des Triggers 4 mit einem Umschalter 7 verbunden, der die Umschaltung der
Antriebs- und Bremssteuerungseinrirhtung von Fahren auf Bremsen bzw. umgekehrt bewirkt. Der Ausgang des
Schalters 5 führt über eine Umkehrstufe 8 zu einem Steilheitsbegrenzer 9. Der Ausgang des Schalters 6 ist
direkt mit dem Steilheitsbegrenzer 9 verbunden.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende:
Der als Differenzverstärker ausgebildete Geschwindigkeitsregler 1 vergleicht die Istgeschwindigkeit des
Fahrzeugs mit einer vorgegebenen Sollgeschwindigkeit. 1st die Sollgeschwindigkeit größer als die Istgeschwindigkeit,
ist die Ausgangsgröße desGeschwindigkeitsreglers 1 eine positive Differenzgeschwindigkeit, die als
Zugkraftvorgabe wirkt, wenn sie einen Schwellwert F (in F i g. 1 und 2) des Triggers 4 überschreitet. Der
Umschalter 7 ist dann in der Stellung »Fahren« und der vorzugsweise als Feldeffekttransistorschalter ausgebildete
Schalter 6 ist geschlossen. Die Ausgangsgröße des Geschwindigkeitsreglers wird dann im Differenzverstärker
3 in deren negativen Wert umgewandelt, der über den geschlossenen Schalter 6 dem Steilheitsbegrenzer
9 zugeführt wird.
Mit von positiven zu negativen Werten übergehender Differenzgeschwindigkeit wird von dem Wert Null an
am Ausgang des Geschwindigkeitsreglers ein negativer Wert ausgegeben, der im Differenzverstärker 2 in einen
positiven Wert umgewandelt wird. Da der dem Bremseinsatzpunkt B (in F i g. 1 und 2) entsprechende
Schwellwert des Triggers 4 jedoch noch nicht erreicht ist, ist der vorzugsweise als Feldeffekttransistorschalter
ausgebildete, vom Trigger 4 gesteuerte Schalter 5 geöffnet, so daß dem Steilheitsbegrenzer 9 der Wert
Null zugeführt wird. Gleichzeitig wird durch eine im Rückkopplungsweg des Differenzverstärkers 3 angeordnete
Diode 3a verhindert, daß an dessen Ausgang ein positives Signal entsteht. Dem Steilheitsbegrenzer 9
wird also vom Differenzverstärker 3 über den Schalter 6 auch der Wert Null zugeführt. Erst wenn die
Ausgangsgröße des Geschwindigkeitsreglers 1 so weit negativ geworden ist, daß der dem Bremseinsatzpunkt B
entsprechende Schwellwert des Triggers 4 erreicht ist, schaltet dieser den Schalter 5 zu und den Schalter 6 auf.
Gleichzeitig wird dabei der Umschalter 7 in die Stellung »Bremsen« gebracht. Das positive Ausgangssignal
des Differenzverstärkers 2 wird in der Umkehrstufe 8 in ein negatives Signal umgeformt und dem
Steilheitsbegrenzer 9 zugeführt. Der Steilheitsbegrenzer hat die Aufgabe, daß der Brems- oder der
Zugkraftsollwert an den durch die Schwellwerte des Triggers4 vorgegebenen Umschaltpunkten Bund Fauf
den der Kennlinie entsprechenden Wert nicht beliebig schnell ansteigt. Realisiert wird dieses durch eine
bekannte Integrationsschaltung.
Geht die Differenzgeschwindigkeit am Ausgang des Geschwindigkeitsreglers von negativen zu positiven
Werten über, so wird dort vom Wert Null an ein positiver Wert ausgegeben. Solange der dem Antriebseinsatzpunkt
Fentsprechende Schwellwert des Triggers
4 noch nicht erreicht ist, hat der Umschalter 7 weiterhin
die Stellung »Bremsen«: Schalter 6 ist geöffnet, Schalter
5 ist geschlossen. Durch eine im Rückkopplungsweg des Differenzverstärkers 2 angeordnete Diode 2a wird
verhindert, daß an dessen Ausgang ein negatives Signal
entsteht. Der Steilheitsbegrenzer 9 erhält also Null als
Eingangssignal.
Erst wenn die Ausgangsgröße des Geschwindigkeitsreglers 1 so weit positiv geworden ist, daß der dem
Antriebseinsatzpunkt Fentsprechende Schwellwert des
Triggers 4 erreicht ist, schaltet dieser den Schalter 6 zu und den Schalter 5 auf. Gleichzeitig wird dabei der
Umschalter in die Stellung »Fahren« gebracht.
Das positiveAusgangssignaldesGeschwindigkeitsreglers
1 wird im Differenzverstärker 3 in ein negatives Signal umgewandelt und dem Steilheitsbegrenzer 9 über
den Schalter 6 zugeleitet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Regelung der Gesi adigkeit eines elektrischen Triebfahrzeuges, b.i dem in
Abhängigkeit von der Differenz zwischen Soll, und Istgeschwindigkeit des Fahrzeuges die Ausgangsgröße
eines Geschwindigkeitsreglers in der Nähe ihres Nulldurchganges über eine hysteresebehaftete
Triggersteuerung, die Antriebs- Brems-Umschaltung bewirkt und im übrigen als Zug- bzw.
Bremskraftsollwert dient, dadurch gekennzeichnet,
daß
a) bei Übergang der Differenzgeschwindigkeit von positiven zu negativen Werten in einem
Bereich zwischen der Differenzgeschwindigkeit NuJJ und eines wählbaren Wertes der negativen
Differenzgeschwindigkeit;
und
b) bei Übergang des Differenzgeschwindigkeit von negativen Werten zu positiven Werten in
einem Bereich zwischen der Differenzgeschwindigkeit Null und eines wählbaren Wertes
der positiven Differenzgeschwindigkeit
der Zug- bzw. Bremskraftsollwert Null und nach Erreichen der wählbaren Werte der Differenzgeschwindigkeit
ein diesen zugeordneter Zug- oder Bremskraftsollwert über einen Steilheitsbegrenzer
an die Antriebs- bzw. Bremssteuerungseinrichtung ausgegeben wird.
2. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ausgangsgröße des Geschwindigkeitsreglers (1) einem Trigger (4) zugeführt ist, der in Abhängigkeit
seiner zwei Schwellwerk einen Umschalter (7) zur Fahr-Brems-Umschaltung und je einen vorzugsweise
als Feldeffekttransistorschalter ausgebildeten Schalter (6, 5) steuert, die die Ausgangsgröße des
Geschwindigkeitsreglers (1) sowohl über einen Differenzverstärker (3) als auch über die Reihenschaltung
eines Differenzverstärkers (2) mit einer Umkehrstufe (S) an den Steilheitsbegrenzer (9)
schalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722260939 DE2260939C3 (de) | 1972-12-08 | Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19722260939 DE2260939C3 (de) | 1972-12-08 | Verfahren zur Regelung der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges und Anordnung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (3)
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DE2260939A1 DE2260939A1 (de) | 1974-06-27 |
DE2260939B2 DE2260939B2 (de) | 1977-04-14 |
DE2260939C3 true DE2260939C3 (de) | 1977-12-01 |
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