DE2260214C3 - 3,4'7-Trihydroxyflavanon-3-di-Dhexuronsäuremethylester und Verfahren zu dessen Herstellung sowie diese Verbindung enthaltende Arzneimittel - Google Patents

3,4'7-Trihydroxyflavanon-3-di-Dhexuronsäuremethylester und Verfahren zu dessen Herstellung sowie diese Verbindung enthaltende Arzneimittel

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DE2260214C3 DE19722260214 DE2260214A DE2260214C3 DE 2260214 C3 DE2260214 C3 DE 2260214C3 DE 19722260214 DE19722260214 DE 19722260214 DE 2260214 A DE2260214 A DE 2260214A DE 2260214 C3 DE2260214 C3 DE 2260214C3
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Description

Die Erfindung betrifft den 3.4'7-Trihydroxyfiavanon-3-di-n-hexuronsäuremethyiester der Formel
CH,
35
40
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man einen in bekannter Weise vorgereinigten Extrakt aus Süßholz oder Süßholzwurzel oder Ammoniumglycyrrhizinat in Wasser aufnimmt Und gelinde erwärmt, die entstandene Lösung mit 2 bis 20% Äthylurethan. bezogen auf das eingesetzte Ausgangsmaterial, versetzt, die Mischung 1 bis 6 Stunden auf dem Wasserbad unter Rühren erwärmt, hierauf das Ganze mit einer verdünnten 0.2- bis 5%igen Säure versetzt, den ausgefallenen Niederschlag abfiltriert, diesen in Methanol oder Äthanol und einer verdünnten 0.2- bis 5%igen Säure aufnimmt, die erhaltene Lösung einige Stunden bei Rückflußtemperatur oder 3 Stunden im Autoklav bei 130C erhitzt, abkühlen Hißt., filtriert, das Filtrat zur Trockne einengt, den Rück-Itand mit Aceton extrahiert, aus dem Extrakt das Lösungsmittel abdestilliert, den Rückstand mit Methanol, das verdünnte Mineralsäure enthält. iufnimmt. die Methanollösung 6 bis 15 Stunden inter Rückfluß erwärmt, wenn von einem vortereinigten Extrakt ausgegangen wurde, oder JO Stunden im Trockenschrank bei 40 C stchen-Kißt. wenn von Ammoniumglycyrrhizinat ausgelangen wurde, die Methanollösung abkühlen läßt, •arm neutralisiert und danach mit Äther versetzt Md das erhaltene Flavanonderivat isoliert.
HO OH
' Yi
0I
O O = C
9-
H-C-
H— C—OH
H—C —OH
C-H
CH,
O-
Q M
HO—C-H
HO—C-H
HO—C-H
C-H
C=-O
O
CH,
und ein Verfahren zu dessen Herstellung sowie diesen enthaltende Arzneimittel.
Der Ext.akt aus Süßholzwurzeln. Succus Liquiritiae. wurde früher in großem Maße zur Ulcus-Therapie empfohlen. Es erwies sich jedoch, daß die Heilung des Ulcus mit einer Wasserretention einherging, die zur Bildung von Ödemen des Gesichts und der Gliedmaßen, besonders der Knöchel, führte. Manchmal traten gleichzeitig Schwindel und Kopfschmerzen auf. Mit dem Aussetzen der Medikation gingen diese Erscheinungen schnell wieder zurück.
Bei der Suche nach der wirksamen Substanz in Succus Liquiritiae fand man die Glycyrrhizinsäure und deren Aglycon. die Glycyrrhctinsäure. Es gibt heute unzählige Derivate und Salze dieser beiden Säuren, doch keines ist unter ihnen, das man für die mit Lakritzensaft erreichte gut therapeutische Wirkung allein verantwortlich machen kann.
Die wichtigsten Arbeiten hier/u wurden von J. Sh i η od a und S. U eeda, Ben, 67, 434 (!Ψ34)· B. Pu ri und TR. Seshadri. J. Sei lud Res Bd. 13B. 475 (1954): R.Paris. M. Guillou
H. Bries-294 |19M)|.
France Pharmacol., 9. 75 (1956); und korn. G. Ma h ran, Pharm. Ztg.. 11 veröffentlicht.
Bei der Herstellung von chemisch reiner Glycyrrhizinsäure und deren Ammoniumsaiz aus Extrakten von Succus Liquiritiae müssen zahlreiche Farbstoffe entfernt werden. Ein handelsübliches Animoniumglvcyrrhizinat dunkelbrauner Qualität ist chemisch stark »erunreinigt, da dieses etwa 35 bis 42% Bedeitsubstanzen, insbesondere Farbstoffe und Harze enthält, I Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Bd. I. S. 1365 [1949]). Diese Substanzen sind bislang noch nicht in größerem Maßstab untersucht oder hergestellt worden, was darauf zurückzuführen ist. daß einige unter ihnen, insbesondere Flavone und Flavanoide, in freier Form bei Berührung mit dem Luftsauerstoff oxydieren und üch sofort in eine harzartige Masse umwandeln.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, nach dem es möglich ist, aus einem in bekannter Weise voreereinigten Extrakt aus Süßholz oder Süßholzwurzel oder Ammoniumglycyrrhizinat den neuen 3.4'7-Trihydroxyfiavanon-3-di-D-hexuronsüuremethylester der Formel
35
4c
45
C-H
C = O
55
6ο
CH,
herzustellen.
Dieser Ester >st eine pharmakologisch interessante Verbindung. Sie eignet sich besonders zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen des Magen-Lind Darnuraktes. zur Wundzikatrisation und zur
65 Behandlung von Entzündungen und zeichnet sich gegenüber bekannten Substanzen gleicher Wirkungsrichtung durch das Fehlen jeglicher Nebenwirkungen iin therapeutischen Dosierungsbereich aus. Das wird durch die im folgenden beschriebenen Versuche bestätigt
Es ist z. B. bekannt, daß es unter der Verabfolgung \on Succus Liquiritiae und Glycyrrhizinsäure zu einer Wasserrelention und dadurch zu einer Bildung von Ödemen im Gesicht und an den Gliedmaßen, besonders auch an den Knöcheln, kommt. Auch sinkt der Kaliumspiegel im Blut ab. wodurch eine nachteilige Wirkung auf das Myocard eintritt, die durch einen erhöhten Venendruck und einen beträchtlichen Blutdruckanstieg noch verstärkt wird. Es kann daher unter anderem Herzasthma auftreten.
Auch das bekannte Glycyrrhetinsäure-Derivat Carbenoxolon ist ein Produkt aus Succus Liquiritiae. Es ist das einzige Präparat aus der Gruppe der Magentherapeutika. dem man eine kausale Wirksamkeit zur Behandlung von Magen- und Duodenal-Ulcera sowie Gastrithiden zuschreiben kann. Dieser positiven Wirksamkeit stehen aber ganz erhebliche Nebenwirkungen in 30% der behandelten Fälle gegenüber: mineralocortikoide Nebenwirkungen, die bei Angriffspunkt an den Nieren eine unerwünschte Retention von Natrium und einen ebenso unerwünschten Kaliumverlust bewirken. Durch Natrium-Retention kommt es zur Retention in äquivalenter Menge an Wasser mit der Folge der Erhöhung des Blutdrucks und der vermehrten Belastung des Herzens. Hierdurch kann eine Hypertonie ausgelöst bzw. eine bestehende Hypertonie weiterverstärkt werden; es kann ein noch gerade suffizientes Herz in eine Insuffizienz hineingetrieben werden bzw. eine Insuffizienz verstärkt werden; es kann damit auch eine bestehende Ödemneigung weiter negativ beeinflußt werden. Auf der anderen Seite können durch fortlaufenden Kaliumverlust erhebliche Störungen aller Körperfunktionen, insbesondere Nachlassen der Spannkraft der Muskulatur des Herzens, eintreten.
Demgegenüber besitzt der erfindungsgemäße 3.4'7 - Trihydroxyflavanon - 3 - di - D - hexuronsäuremethyiester nicht nur hervorragende therapeutische Wirksamkeit, sondern er entbehrt gleichzeitig aller dieser für Carbonoxolon typischen Nebenwirkungen, wie die folgenden Untersuchungsergebnisse zeigen:
A. Wirksamkeit als Antiphlogiston
a) Die antiinflammatorische Wirkung wurde an männlichen Inzucht-Wistarratten von etwa 180 g Gewicht durchgeführt. Die Versuchsgruppen bestanden aus jeweils 10 Ratten. Zur Erzeugung von Granulationsgewebe wurden den Ratten in Narkose (erzeugt mit Pcntobarbital-Natrium) einmal zwei je 10 mg schwere Baumwollwatlekügelchen beiderseits subkutan auf dem Rücken implantiert. Die Tiere wurden nach 4 Tagen getötet, und die Granulomfrischgewichte wurden anschließend nach der von G. J u η ge-■■■ H ü 1 s i ng (Untersuchungen zur Pathophysiologie des Bindegewebes. Hüthig-Verlag. Heidelberg. 1965) beschriebenen Methode bestimmt. Die folgende Tabelle I gibt die relativen Gewichte des isolierten Gewebes in Abhängigkeit von der intraperitonealen Verabfolgung an tun flammatorischer Substanzen unmittelbar vor der Implantation der Baumwollwattekügelchen wieder.
Tabelle 1 zinsäure bzw. des 3,4'7-TrihydroxyfIavanori-3-di-
D-hexuronsäuremethylester erhalten hatten. Die Tiere
. .. „ ucu ni werden 2 Stunden nach der Carrageenin-Gabe Eetötet.
AnMinflammatonschc Substanz Relatives K, , .· j r>r · -τ- ι /- ι ι
Granulom- Nach Amputation der Pfoten im Tarso-crural-Gelenk
frischucuichi 5 wird die Schwellenintensität durch die Bestimmung der Gewichtsdifferenz zwischen entzündeten und nicht
1 ml phvsiol. Kochsalzlösum. 100 entzündeten Pfoten ermittelt
' . " d) Die spasmolytische Wirkung des neuen FIa-
50 mg Glycyrrhizinsäure in 73 vanonderivats wurde in vitro am Meerseh weinchen-
1 ml Wasser ίο Colon in der Versuchsanordnung nach R. Ma-
1 ml wäßriger Extrakt aus 80 gnus. Pflügers Archiv 102, 123 (1904). bestimmt.
1 g Succus-Liquiritiae-Droge . " Zur Krampferzeugung diente Acetylchoiin. als Ver-
50 mg 3,4'7-Trihydroxyfiavanon- 49 gleichssubstanz Glycyrrhizimäure und Succus Liqui-
3-di-D-hexuronsäuremethylester in ritiae. Gemessen wurde die Dosis (DE50) an Test-
1 ml Wasser 15 substanz, die nach einer Einwirkungszeit von 3 Minuten den erzeugten Spasmus zu 75% löst. Die Dosis betrug
Wie aus der Tabelle 1 ersichtlich ist, wird das
Granulomwachstum durch das neue Flavanonderivat bei Succus Liquiritiae 54.4 K)"9 g ml
etwa doppelt so stark gehemmt wie durch die bekann- 20 bei Glycyrrhizinsäure 18,1 · 10" g ml
ten Substanzen. bei dem erfindungsgemäßen
b) Die Hemmung des lokalen Entzündungsreizes Ester 6.0 · 10 " g/ml
wurde an Wistarratten geprüft. Drei Gruppen von je
5 Tieren wurden hochgereinigtes Lipolysaccharid aus Auch in diesem Test zeigt sich eine wesentlich
Salmonella abortus equi, intrakutan in die enthaarte 25 bessere Wirkung der neuen Substanz im Vergleich
Rückenhaut injiziert, und zwar erhielt jedes Tier mit bekannten Substanzen.
zwei Quaddeln, eine mit einem Injektionsvolumen e) Die Beeinflussung von Magengeschwüren durch
von 0,1 ml und die andere mit einem von 0.2 ml. das neue Flavanonderivat wurde an Geschwüren
An den Injektionsstellen entsteht sehr schnell eine verschiedener Genese bei der Ratte untersucht:
Entzündung (vgl. Heilmeyer, L., in Heister. 30
R., und Hofmann, H., Die Entzündung. Urban , w ,...,„ ,
und Schwarzenberg, Berlin/München 1966, S. 3 bis 11, '■ Magengeschwüre durch Bewegungsbeschränkung
und Vorlaender. K. O., in Bauer, K. F., Er- Es wird 4 Gruppen von je 10 Ratten (Shinowistar.
gebnisse der medizinischen Grundlagenforschung. Gewicht 200 g) während 24 Stunden die Bewegungs-
Bd. I. Thieme-Verlag Stuttgart, 1956. S. 401 bis 424). 35 möglichkeit entzogen. Die Tiere werden mit Hilfe
die auf der rasierten Hautoberfiäche sehr gut meßbar eines breiten Leukoplaststreifens an einem quergestell-
ist. Die Entzündungszone kann bei unbehandelten ten Stativ festgebunden, und zwar so, daß die Rücken
Tieren 50 Stunden bestehenbleiben. der Tiere mit dem Stativ direkt in Berührung kom-
Die Tabelle 2 gibt die Größe der Entzündungs- men. welches mit Schaumgummi verkleidet ist. Die
herde in Abhängigkeit von der Zeit wieder. Den 40 Tiere hängen so in bequemer Lage in der Luft. Nach
Tieren der Gruppe 1 wurde kurz vor der Gabe von 24 Stunden werden die Tiere losgelassen und in ihr
hoehgereiniglem Lipolysaccharid aus Salmonella gewohntes Milieu zurückgebracht, wo sie 48 Stunden
abortus equi je 1 ml physiologische Kochsalzlösung. bleiben. Dieses Experiment wird zwei- bzw. dreimal
denen der Gruppe 2 50 mg Glycyrrhizinsäure und hintereinander wiederholt (je 5 Tiere). Nach dem
denen der Gruppe 3 50 mg des erfindungsgemäßen 45 2. bzw. 3. Bewegungsentzug wurde der Einfluß von
Esters verabfolgt. physiologischer Kochsalzlösung. Succus Liquiritiae.
Glycyrrhizinsäure und des erfindungsgemäßen Esters
von Beispiel 1 auf die entstandenen Magengeschwüre
Tabelle 2 untersucht. Die Tabelle 3 zeigt die erhaltenen Ergeb-
50 nisse. aus denen die überlegene Ulcushemmung des
3.4'7 - Trihydroxyflavanon - 3 - di - D - hexuronsäure-
Gruppe Durchmesser in cm des Entzündungsherdes nach methylesters hervorgeht.
4 6 12 24 48 Stunden
Tabelle 3
1 0,5 0,8 1,2 0,7 0.5 55
2 0,55 0,45 0,55 0,30 0,25 Verabreichte Dosis pro Behänd- Zahl der Ulcus-
3 0,26 0,26 0,20 0,18 0 Substanz Tier + Tag lungs- Bewe- hem·
dauer gungs- mung in _ -_ , . entzüee % n;ich
Auch in diesem Test zeigt das neue Flavanonderivat 60 Btfemd-
eine erheblich bessere Wirkung als die Vergleichs- (Tage) lung
substanz.
c) Im Carrageenin-Ödem-Test zeigt das neue Fla- .
vanonderivat eine etwa 4fach stärkere Wirkung als {J1^1· °'5 m J K
Glycyrrhizinsäure. Der Test wird so ausgeführt, daß 65 N^1"1-^·
man Ratten 0,1 ml einer 0,2%igen Carrageenin-Sus- Sue. Liqu. 100 mg 3 2 9
pension in die linke, hintere Pfote injiziert, nachdem Glycyrrh.- 50 mg 3 2 28
diese V2 Stunde zuvor jeweils 50 mg/kg Glycyrrhi- säure
Dosis pro 7 Behand Zahl der L'lcus- Tabelle 4 8 Dosis die Ulcus-
l-'ort setzung Tier + Tag lungs- Bewe hcm- Ergebnisse hemmung
in °/
dauer gungs- mung in ΪΠ ο
Verabreichte entzüge 'Ό nach
Behand
5 Verabreichte Substanz
Substanz (Tagel lung
3.4'7-Tri- 50 mg 3 2 51
hydroxy-
flavanon-
3-di-n-hexu-
ronsiiure-
methylester
(Beispiel I)
Physiol. 0.5 ml 7 3 0
NaCl-Lsg.
Sue. Liqu. 100 mg 7 3 0
Glycyrrh.- 50 mg 7 3 6
3.4'7-Tri- 50 mg 7 3 28
hydroxy-
flavanon-
3-di-u-hexu-
ronsiiure-
methylester
(Beispiel 1)
II. Magengeschwüre durch Streß
Die hemmende Wirkung auf die Bildung von Streß-Ulzera bei Ratten wurde auch nach der Methode von K. Tagaki und S. Oka be, Jap. Journ. Pharmac, 18, S. 9 bis 18 (1968), untersucht.
Ratten beiderlei Geschlechts mit einem Körpergewicht zwischen 190 und 210 g wurden einzeln in kleine Drahtkäfige gesetzt und anschließend senkrecht in ein Wasserbad, welches bei einer Temperatur von 25 C konstant gehalten wurde, 16 Stunden lang so hineingestellt, daß nur noch der Kopf und die Vorderpfoten über die Wasseroberfläche heiausragten. Das Fiavanondenvat, Giycyrrhizinsaure und Succus Liquiritiae wurden den Tieren etwa 10 Minuten vorher mit Schlundsonde verabreicht. Die Kontrolltiere erhielten in gleicher Weise reinen Milchzucker (Placebo). Mengenangaben s. Tabelle 4.
Nach 18 Stunden wurden die Ratten mittels einer Überdosis von Evipan getötet, der Magen entnommen, entlang der großen Kurvatur aufgeschnitten und auf eine Korkplatte fixiert.
Die Auswertung erfolgte nach dem im Med. Exper. 4. S. 284 bis 292 (1961), beschriebenen Verfahren von Marazzi — Uberti und Turba und nach dem von T a k a g i und O k a b e in der oben zitierten Literaturstelle angegebenen Verfahren.
Tabelle 6
3.4'7-Trihydroxyflavanon- 50 mg 58
to 3-di-D-hexuronsüuremethyl-
ester
Giycyrrhizinsaure 50 mg 7
Succus Liquiritiae 100 mg 4 ±
Placebo 50 mg 6
III. Mechanisch provozierte Magengeschwüre
Bei Ratten vsurde nach Laparatomie mit Hilfe eines Thermokauters eine tiefe Beschädigung von etwa 6 mm Durchmesser an der Vorwand der Portio glandiilar.gastr. erzeugt. Nach dem Eingriff erhielten jeweils 6 Tiere vom 5. bis 8. Tag die zu untersuchende Substanz. Nach dem 8. Tag wurden die Tiere getötet und das Ausmaß der Narbenbildung makroskopisch und histologisch bestimmt. Wie Tabelle 5 zeigt, ist der erfindungsgemäße Ester in diesem Test den bekannten Substanzen überlegen.
Tabelle 5
Verabreichte Substanz
35
Physiol. NaCI-Lsg.
Succus Liquiritiae
Giycyrrhizinsaure
3,4'7-Trihydroxy-(lavanon-3-di-D-hexuronsäuremethylester
Dosis pro Narbenbildung in %
Tag und Ti;r
makro- histoskopiich logisch
0,5 ml
100 mg
50 mg
50 mg
5
7
12 49
0 0 8 39
45
B. Diurese-Versuch
Der erfindungsgemäße Ester wurde vergleichsweise mit anderen bekannten, in der Heilkunde benutzten Diuretika geprüft. Es konnte festgestellt werden, daß ihre neue Verbindung keine Wasserretention beim Diurese-Versuch an Ratten bewirkt, sondern sogar diuretisch wirkt, wobei das ausgeschiedene Na* und K+ in einem physiologischen Verhältnis vorhanden sind und wie aus der folgenden Tabelle 6 ersichtlich ist.
Präparat
Gew. Ausgeschiedene Harnmenge in ml nach:
(g)
10' 20· 30' 40' 50' 60' 70' 80'
100' HO' 120' Nacht pH-
Wert
Konzen
tration
in mval/L
90' 6.9 65 7 +6 6,07 Na+ K+
62 35,8 583
Sa licyI-(3-hydroxymercuri-2-methoxy-propyl)-•mJd-O-cssigsaures N&trium + Theophyllin 2 rag/kg S.C
170 0 0 0
140
3.9 5,2 52 6S 609618/2*5
Fortsetzung
Präparat
Gcw
Ausgeschiedene llarnmcngc in ml nach
150 0 (I 0 Ii
αχ
fwlicyl-l3-hydniv\mcr- ι .w
turi-2-melhoxy-prop>l|- 17(1
(mid-O-essigsaures
Natrium + Theophyllin
J mg kg se.
♦ 2,3-DJmercaplo-
propanol 50 mg kg i. p.
Kurosemid
2 mg kg s. c.
Hydrochlorothiazid
10 mg kg s.c
3.4'7-Trihydroxy- 133
f)avanon-3-di-i»-hexufon- 270
sauremethylesler
0.2mMOOg i.p.
Kontrolle 140 0 0 0 t 44 f,
0.1 ml KX) g 230
Wässerung: 70 ml kj;
Auch diese Wirkung der erfmdungsgemäßen Substanz steht im Gegensatz zu den bekannten Wirkungen von Siiccus Liquiritiae bzw. der daraus isolierenden Glycyrrhizinsüurc.
o.y ο.')
Konzentration in mval L
„„.
Nachi
I 7
Wert
5.<J3 41.4 63.fi
IWI (I 0 0 12 150
240 0 (I 0 4 4.5 150
0 0 (I 4 7
4 4 4 4 4. 14 6.51 5').«) 74.5
X.X X. l> 11.5 I 1.5 I I l>.3 6.45 7.1.x 62.5
Ί.2 '). 2 Il Il Il 5.x 6.40 43.5 41.5
1.5
IO
4 6
6.7.1 3X.6 44.3
C. Untersuchung der Nierenfunktion Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung auf die Nieren von Ratten wurde untersucht. Dabei wurden zwei verschiedene Versuchsanordnungen gewählt. Bei oraler Applikation bis 200 mg kg war keine nennenswerte Wirkung auf die Flüssigkeitsund Elektrolytausscheidung während 5 Stunden bei wachen Ratten im Stoffwechselkäfig zu beobachten. In Clearance-Experimenten führten die intravenös applizierten Dosen von 5 und 10 mg/kg bei Kochsalzdiurese zu keiner Veränderung der Nierenfunktion und bei Wasserdiurese zu einer leichten Steigerung des Harnzeitvolumens, der glomerolären Filtrationsrate und der Elektrolytausscheidung.
D. Weitere Untersuchungen Auch die anderen Nebenwirkungen bekannter GIycyrrhizinsäure-Derivate. wie von Carbenoxolon. die eine Anwendung dieser Verbindungen bei Leberkrankheiten. Lardialen Dekompensationen und Niereninsuffizienz nur unter strenger Kontrolle erlauben, treten bei der erfindungsgemäßen Verbindung nicht auf. Eine nachteilige Wirkung auf die Leber konnte ausgeschlossen werden. Die neue Verbindung wirkt leicht blutdrucksenkend und fordert die periphere Durchblutung. Teratologische Untersuchungen mit der neuen Substanz bei verschiedenen Tierspezien haben weiter ergeben, daß diese den normalen Ablauf der Schwangerschaft nicht beeinflußt und nicht zu Mißbildungen bei der Nachkommenschaft führt. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung des 3,4'7-Trihydroxyflavanon-3-di-D-hexuΓonsäuremethylesters der oben angegebenen Formel ist dadurch gekennzeichnet, daß man einen in bekannter Weise vorgereinigten Extrakt aus Süßholz oder Süß-11 ol/wurzcl oder Ammoniumglycyrrhizinat in Wasser Jufn.mmt und gelmde erwärmt, die entstandene Lösung mit 2 bis 20% Athylurethan. bezogen auf das ungesetzte AusgangsmatcriaJ, versetzt die Mischung ' bis 6 Stunden auf dem Wasserbad unter Rühren
«η κ"1 werauf das Ganze mit einer verdünnten 07", ,, /»'gen Saure versetzt, den ausgefallenen Niederschlag abfiltriert, diesen in Methanol oder Λ Hanoi und einer verdünnten 0,2- bis 5%ieen Säure R irtfl T erhaltene Lösung einige Stunden bei he nn Aemi!eratUr °der 3 Stunden im Autoklav J1 '™ C crh'tzt. abkühlen läßt, filtriert, das Filtrat .0 «rr.i- einengt- den Rückstand mit Aceton
de mi'0T ο0"1 Extrakl das Lösungsmittel ab-Sn M- n,Rückstand mil Methanoi, das ver-Mineralsäure enthält, aufnimmt, die MethanoHosung 6 bis 15 Stunden unter Rückfluß erwärmt, n wfi?H/°1 ein,n^ vor^ereinigten Extrakt auseeganeen s^ehi . «ι1" 30 StUnden im Trockenschrank bei 40'C siefienialjt, wenn von Ammoniumglycyrrhizinat ausgegangen wurde, die Methanollösung abkühlen läßt, dann neutrahsiert und danach mit Äther versetzt Unddas A erhaltene Flavanonderivat isoliert, hek· η . sÜan"smateria' eignen sich entweder in Sr SrZL YeiSe vorgereinigte Extrakte aus Süßholz niuLlvßh0lzwurzel- insbesondere aber auch Ammo-SShffT daS bri^ekweise in Hagers m5£ ηί de N rPharmazeutischen Praxis, Bd. 1,S. 1365 ζ IίηOder 7^artlndaIe, The Extra Pharmacopoeia, -6-A.ufl..S.715 (1972), beschrieben wird, vo.o^i m, erlndungsgemäßen Verfahren wird der 2^T\ Xtrakt auS SüßhoIz oder SüßholzeenornmderAmn,iumgIyc>'rrhizinat in Wasser auf-Rühren i-je Reaktionsmischung wird dann unter muien S'nde eTärmt' beispielsweise auf Tempebis so?- neruCh VOn 40 bis 95°C- vorzugsweise w bis 80 C. Dabei entsteht eine trübe Lösung
Menie νΤ'Λ05"^ rÜ8t man ^y'urethan ·„ einer
aufdls Au, ° /0' ^νθΓΖυδ1 2 bis 10%' *"***
zu Dipf nSsmateriaL us Lösungsvermittler hinmen Ji r Γ ktnsmischung wird dann unter Erwärmen auf das Wasserbad I bis 6, vorzugsweise 2 bis
4 Stunden, gerührt. Die Dauer der Umsetzung hängt von der Temperatur ab. Bei höheren Temperaturen sind kürzere Reaktionszeiten erforderlich als bei tiefen Temperaturen.
Man erhalt dann eine dunkelgefärbte Lösung, /u der man verdünnte Säure zufügt. Dabei fällt ein Niederschlag aus. Ais Säuren zum Ausfällen kann man unorganische und organische Säuren, wie Schwefelsäure. Salzsäure. Salpetersäure. Oxalsäure, verwenden. Die Konzentration der Säure liegt im Bereich von 0.2 bis 5%. vorzugsweise von I bis 1.5%.
Der erhaltene Niederschlag wird abfiltriert und in einer Mischung aus Methanol oder Äthanol und verdünnter 0.2- bis 5%iger Säure, welche die gleiche Säure sein kann, wie sie oben zur Ausfällung vervvendet wurde, aufgenommen. Diese Lösung wird dann einige Stunden, beispielsweise 12 Stunden, bei der Rückflußtemperalur des Reaktionsgemisches erwärmt, oder man kann die Erwärmung während 3 Stunden im Autoklav bei 130 C durchführen. Die Dauer der Erwärmung hängt von der Temperatur ab.
Die Reaktionsmischung wird nach dem Erwärmen abgekühlt. Man filtriert von unlöslichen Stoffen ab und engt das Filtrat. gegebenenfalls im Vakuum, zur Trockne ein. Der erhaltene Rückstand wird mit Aceton extrahiert, und die verschiedenen Acetonauszüge werden vereinigt. Nach Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man einen Rückstand, der in Methanol und verdünnter Mineralsäure aufgenommen und 6 bis 15 Stunden, bevorzugt 8 bis 12 Stunden, am RückfluIJ erwärmt wird, sofern von einem \orgereinigten Extrakt ausgegangen wurde, oder man läßt die Methanollösung 30 Stunden im Trockenschrank bei 40 C stehen, wenn von Ammoniumglycyrrhizinat ausgegangen wurde. Aus der Lösung wird dann der 3.4'7 - Trihydroxyflavanon - 3 - di - υ - hexuronsäuremethyiester isoliert.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es von besonderem Vorteil, daß im Verlauf der Reaktion aus der Glycyrrhizinsäure die Glukoronsäure abgespalten wird. Dadurch verliert die Glycyrrhizinsäure ihre unerwünschten pharmakologischen Nebenwirkungen, die im Falle einer Verunreinigung des erfindungsgemäßen Endprodukts von Nachteil sein können. Der 3.4'7-Trihydroxyflavanon-3-di-i>hexuronsäuremethylester kann oral oder intramuskulär in Form von Dragees, Tabletten, Kapseln, Lösungen, Suppositorien und auch in Form von Salben oder Tinkturen angewendet werden.
In den zu verwendenden Ausgangsmaterialien, wie Süßholzwurzelextrakt, Succus Liquiritiae bzw. in ammoniakalischem Glycyrrhizin konnten keine Verbindungen nachgewiesen werden, die bei der dünnschichtchromatographischen Untersuchung einen Rf-Wert von 0,79 aufweisen. Dadurch wird bestätigt, daß die erfindungsgemäße Verbindung nicht als solche in dem Ausgangsmaterial vorliegt und erst bei dem Herstellungsverfahren gebildet wird.
60
Beispiel 1
200 g eines gereinigten Extraktes von Succus Liquiritiae. welcher etwa 40% Ammoniumglycyrrhizinat enthält und der nach CH. Brieskorn und Mitarbeitern. Naturwissenschaften 47, S. 470 (1960), erhalten worden ist, werden in 25 ϊ deionisiertem Wasser aufgenommen und unter langsamen Rühren auf 60 C erwärmt. Es entsteht eine trübe Lösung, welche mit 10 g Äthylurethan versetzt und im Wasserbad unter ständigem Rühren 2 Stunden belassen wird. Anschließend wird aus dieser in der Zwischenzeit entstandenen sehr dunklen aber homogenen Lösung durch Zugabe von 1.5%iger Schwefelsäure die mit Farbstoff behaftete Glycyrrhizinsäure gefällt. Die überstehende Flüssigkeit ist transparent und nur leicht gelb gefärbt. Dann wird der Niederschlag abzentrifugiert. mit Wasser säurefrei gewaschen und getrocknet. Man erhält 108 bis 126 g Niederschlag. Dieser Niederschlag wird in einer Mischung aus Äthanol und l%iger Schwefelsäure aufgelöst, und die Lösung 3 Stunden im Autoklav auf 130 C erhitzt. Nach dem Erkalten wird das ausgefallene Alkoholyscprodukt. die rohe Glycyrrhetinsäure, abgenutscht. Der abgespaltene Zuckerrest und eine nicht bestimmbare Anzahl von Farbstoffen bleiben in der Lösung. Es wird filtriert und das Filtrat im Vakuum eingeengt und getrocknet. Man erhält 85 g eines Rückstandes. Dieser wird nun in einem Mörser mit 700 ml Aceton portionsweise verrieben, und der acetonlösliche Farbstoffanteil vom unlöslichen Rückstand durch Dekantieren abgetrennt. Anschließend wird der ungelöste Rückstand mit weiteren 300 ml Aceton ausgekocht. Der acelonunlösliche Anteil wird verworfen. Die Acetonauszüge werden vereinigt, filtriert, und dann wird das Aceton abgezogen. Als Rückstand erhält man 71 g eines sehr dunklen rotbraunen zähen Sirups. Dieser Sirup wird in 500 ml 4%iger methanolischer Salzsäure aufgenommen und 12 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Dann läßt man erkalten, entsäuert die Mischung durch Zugabe eines stark basischen Ionenaustauschers in der Cl""-Form. Lewatit (Ionenaustauscher III von der Firma Merck) und tropft darauf so lange Äther zu. bis sich eine entstandene Fällung noch eben löst. Anschließend wird das Lösungsmittel abgezogen. Der erhaltene zähe Sirup erstarrt nach mehrtägigem Aufbewahren kristallin. Das kristalline Produkt wird zweimal aus Methanol umkristallisiert. Man erhält 55 g in Form feiner dunkeiroter Nädelchen, die bei etwa 240 (S ±30 unter gleichzeitiger Verkohlung schmelzen. Weiterhin besitzt die Verbindung folgende Eigenschaften :
Löslichkeit:
Wasser 22 C: wenig löslich.
Wasser siedend: teiFweise löslich.
Äthanol siedend: teilweise löslich, besser als in siedendem Wasser, keine Klumpenbildung.
pH-Wert:
Wasser 22% gesättigt, pH 4.0.
Äthanol 22% gesättigt, pH 5,0.
Im Dünnschichtchromalogramm auf Kieselgel (Kieselgel-Folie-Merck Nr. 5553/0025) im System Wasser (mit Chloroform gesättigt (/Eisessig 2:1,5 besitzt die Verbindung den Rf-Wert 0,79. Das Flavanonderivat kann nach dem Trocknen der Platte bei 120° C an seiner gelben Farbe erkannt werden. Besprüht man das Dünnschichtchromatogramm mit alkalischer Bleisalzlösung (DAB-Reagenz 93), so wird der Fleck fluoreszenzlöschend bei 254 nm. Bei dem Rf-Wert 0,54 erscheint ein sehr schwacher Fleck, der von einer Begleitsubstanz herrührt, die bislang noch nicht abgetrennt werden konnte.
Bei den Siiektralphotometrischen Untersuchungen zeigt die neue Verbindunu ein Maximum bei 245 nm.
Ferner wurde eine Analyse des erfindungsgemiiöen Esters durch Hochdruekflüssigkeitschromatographie folgendermaßen durchgeführt:
Der 3,4'7 -Trihvdroxyfiavanon - 3 - di -1 > - hexuronsäuremethv !ester wurde in 0,5 n-NaOH gelöst und durch Ansäuern mit 0,1 n-HCl wieder ausgefällt. Zur Charakterisierung der Substanz mittels Verteilungschromatographic auf einem Hochdruckflüssigkeils-Chromatographen der Firme Hupe & Busch wurde eine 50 cm lange Säule vom Innendurchmesser 1,8 mm verwendet, die mit silanisiertem Kieselgel (Merck osorb Si 60 der Korngröße 30 μ) gefüllt war. Das ToI-volumen der Säule betrug 0,6 ml. Als Eluens diente eine Mischung von 3 Teilen Isopropanol und 7 Teilen H;.O bei 50X. Bei einem angelegten Druck von 80Atü ergab sich ein Rückfluß von 0,8 ml min"1. Die Auftrennung der Substanzen wurde hierbei mit Hilfe eines UV-Detektors UFC 1000 (Absorption bei 254 nm) verfolgt. Sowohl das Chromatogramm der Substanz vor als auch das nach dem Umfallen zeigt 2 Peaks nach 1,4 Minuten (ξ 0.5 ml netto Retentionsvolumen) und nach etwa 5 Minuten (= 3.4 ml netto Retentionsvolumen). Weitere schwache Schultern mit geringerer Absorption sind entweder Spuren von Zusatzstoffen ohne Verbindungen zuzuordnen, die durch Einwirkung von Lösungsmitteln oder Eluens auf die reinen Ausgangsstoffe entstanden sind.
Im IR-Spektrum zeigt die Verbindung eine Reihe von Banden, die folgendermaßen gedeutet wurden (vgl. die Abbildung):
Aromat. weitere Konjugation'zum Arylring.
stark
C~C , konjugiert
C-O, breit, stark
-OH in H-Brückcn
(intermolekular),
breit. Doppclbande ..
-CH3, CH2,-CH,
stark, breit, mehrere
Banden
C = O in ges. Ketonen,
breit, mehrere Banden
stark
1576 cm
1650 cm-
335Ou. 3180 cm-
2900 cm
1693 cm
Aiiphatischc CH 13Nl) cm ;
Aliphatische C H,
Doppelbande 1460 u. 1450 cm '
-CO CH,, schwach
Il ο
C — O. breit, mehrere
schwache Banden
1363 cm"1
1300-12(K) cm'
1300 1200 cm"
C O in Estern, schwach 1775 cm '
Aromatische Bande bei 3020 cm"1 verdeckt durch OH. Eine Bande bei 1550cm"1 ist nicht zu deuten.
Wie sich aus chromatographischen Untersuchungen ergibt, ist der erfindungsgemäß hergestellte 3,4'7 - Trihydroxyflavanon - 3 - di - η - hexuronsäuremethylcster nur zu etwa 98% rein, wenn er. wie hier angegeben, isoliert wird. Der Ester wird von Frcnidstoflcn begleitet, die in der Hauptsache ajs einem gelben Farbstoff bislang unbekannter Konstitution bestehen. Diese Fremdstoffe stabilisieren möglicherweise den neuen Ester, denn, wenn man versucht. diese Stoffe abzutrennen, zerfällt der neue Ester.
Versucht man, aus dem so erhaltenen Ester analog der von W. Voss und J. Pfirschke angegebenen Methode (Bcr. 70, 132 [1937]) mcthylierte Hexuronsäurc abzuspalten, so verharzt das Produkt.
Beispiel 2
Es wird gemäß Beispiel 1 gearbeitet, jedoch mit folgenden Abänderungen. Als Ausgangsmatcrial werden 200 g Ammoniumglycyrrhizinat (braune Qualität) eingesetzt.
Der zuerst erhaltene Niederschlag wird nicht in einer Mischung aus Äthanol und l%iger Schwefelsäure, sondern in einer Mischung aus Methanol und l%iger Schwefelsäure gelöst und 12 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Die dann zurückbleibende nach der Aceloncxtraklion aus dem Sirup mit methanolischer Salzsäure erhaltene Lösung wird nicht unter Rückfluß erhitzt, sondern 30 Stunden im Trokkenschrank bei 400C aufbewahrt und anschließend wie im Beispiel 1 aufgearbeitet.
Man erhält 65 g des neuen Flavanonderivats, das im Dünnschichtchromalogramm dieselben Rf-Werte aufweist, wie die im Beispiel 1 erhaltene Verbindung.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
  2. I. 3.4'7-Trihydroxyn"avanün-3-di-i;>-hexuronsäuremethvlester der Formel
  3. 3. Arzneimittel mit einem Gehalt an der Verbindung gemiiß Anspruch 1 neben üblichen inerten TrifiierstofTen oder Verdünnungsmitteln.
DE19722260214 1972-12-08 1972-12-08 3,4'7-Trihydroxyflavanon-3-di-Dhexuronsäuremethylester und Verfahren zu dessen Herstellung sowie diese Verbindung enthaltende Arzneimittel Expired DE2260214C3 (de)

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