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Bodenpflegegerät, insbesondere zur Behandlung von textilen Bodenbelägen
Die Erfindung betrifft ein Bodenpflegegerät, insbesondere zur Behandlung von textilen
Bodenbelägen, das durch eine rotierende Antriebsquelle über eine Viergelenkkette
eine Platte antreibt, an der Reinigungs- oder Pflegeaufsätze befestigt sind, Bodenpflegegeräte
bezwecken eine leichte und mechanisierte Boden- und Bodenbelagspflege, inde mittels
einer Antriebseinheit eine Arbeitsplatte mit daran befestigten Elementen kreisende,
reinigende Bewegungen ausführt. Außerdem sollen diese Geräte leicht zu handhaben
sein, um mit ihnen in Raunecken und un Möbelkanten herum diese. beschädigungsfrei
zu reinigen und den Boden oder Bodenbelag gründlich zu bearbeiten.
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Ein Gerät dieser Art ist aus der USA-Patentscbrift 2 023 588 bekannt.
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Es handelt sich hierbei um eine Poliermaschine, bei der der Antriebsmotor
fest an einer dazu exzentrisch in der Bürstenplatte gelagerten, ein Gegengewicht
aufweisenden Antriebswelle befestigt ist. Die Kurbelzapfen, die in erweiterten Kurbelkreisen
in der Bürstenhalterung Führung geben, sind an einem Gehäuse angebracht, das die
horizontale, sich überlagernd kreisende Reinigungsbewegung der Bürstenplatte vollständig
abdeckt. Außerdem weist dieses Gerät einen der Hohe der Trägerplatte des Bürstensatzes
entsprechenden, umlaufenden Rand auf.
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Bei dieser oder ähnlicher Anordnung von horizontal wirkenden Poliermaschinen
ist es nachteilig, daß eine schnell rotierende, sich gegenseitig überschneidende
Bewegung innerhalb der Gehäuseumgrenzung erzeugt wird, da diese eine randfreie Reinigung
nicht zuläßt0 Bei dieser Bewegung wird einmal zu verteilendes Schrubb-, Polier-
oder Bohnernittel durch eine Art Zentrifugenwirkung von den äußeren Bürstenborsten
fortgeschleudert, zur anderen tritt bei Polieren eines Bodens eine sogenannte "Wolkenbildung"
gut sichtbar auf. Außerdem ist das Gerät durch die hohe Geschwindigkeit für eine
Bearbeitung textiler Bodenbeläge ungeeignet, da eine große Reibung zwischen Bürstenträger
und
Bodenbelag auftritt, die einerseits vom Benutzer des Gerätes ausgeglichen werden
muß und eine große Kraftanstrengung bedeutet, andererseits die textilen Bodenbeläge
bei der Bearbeitung auf die Dauer zerstören würde.
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Weiterhin ist ein Gerät bekannt, bei der eine rechteckige Bürste an
zwei Führungsstangen linear gleitend befestigt ist und eine hin- und hergehende
Reinigungsbewegung ausführt0 Angetrieben wird diese Bürste durch eine Kurbel, die
mittels Antriebsscheiben über einen Riementrieb mit dem Antriebsmotor verbunden
ist, indem die Kurbelstange drehbar an der Bürstenträgeroberfläche und exzentrisch
auf einer Kur belscheibe befestigt ist. Zur Schmutzbeseitigung sind - in Arbeitorichtung
des Gerätes gesehen - vor und hinter den Tot lagen des BUrstenhubes Saugdüsen vorgesehen,
die mit Borstenreihen den Luftspalt von der Düsenmündung bis zum Boden ausgleichen.
Zum Transport des Gerätes sollen drei oder vier Laufrollen vorgesehen werden, die
bei Bedarf geklappt werden und somit das Gerät tragen (flT-o: 1 628 814).
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Bei dieser Ausführung findet sich der Nachteil, daß - wie auch im
vorstehend beschriebenen Gerät - die Eckenreinigung nicht vollständig ausgeführt
werden kann, da die Saugdüse es nicht gestattet, mit der Bürste in Hubrichtung bis
an die Wand zu reinigen. Außerdem wird durch die luftspaltabdeckende Borstenreihe
der Saugdüse Schmutz, Reinigungs- oder Poliermittel vor dem Gerät hergeschoben,
so daß eine vollständige Bodenpflege problematisch ist. Auch bei dieser Ausfthrung
werden sich textile Bodenbeläge durch die Bürstenanordnung und die Arbeitsweise
des Gerätes nicht pflegen lassen.
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Die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, ein
Bodenpflegegerät zu schaffen, das unter Vermeidung der vorgenannten Mängel universell
zur Reinigung und Pflege von glatten Fußböden, deren Beläge und für textile Bodenbeläge
geeignet ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe erfolgt dadurch, daß eine
rechteckige Reinigungs- oder Pflegeplatte, die die gesamte Bodenberührungsfläche
bildet und deren Kontur allseitig über die Gehäusekontur
hinausragt,
über ein zentrales Geradschubkurbelgetriebe derart angetrieben wird, daß jeder Punkt
der Reinigungs- oder Pflegeplatte die Form einer Brotkurve beschreibt.
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Um mit dem Bodenpflegegerät für alle Böden und Bodenbelagsformen die
günstigsten Arbeitsbedingungen zu schaffen, liegt es ferner im Wesen der Erfindung,
daß die Reinigungs- oder Pflegeplatte aus einer Trägerplatte mit einem leicht auswechselbaren
Bearbeitungsaufsatz besteht, der aus einem hochelastischen, abriebfesten Kunststoff
gefertigt wird.
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Eine weitere Ausgestaltung der Trägerplatte bildet sich dadurch günstig,
daß der an der Trägerplatte befestigte Bearbeitungsaufsatz einen umlaufend geräteüberschreitend
weichen Pufferstreifen bildet.
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Zur Umsetzung der rotierenden Antriebsbewegung in eine gewünschte,
von der Ausgestaltung des Getriebes abhängige Bewegung und zur Wahrung der Verdrehsicherheit
der Reinigungs- oder Pflegeplatte bietet eine Ausgestaltung, daß das zentrale Geradschubkurbelgetriebe
den Antrieb über eine Koppel auf die Arbeitskoppeln erfährt, an die jeweils parallelführende
Schwingen angelenkt sind und die mit ihren Arbeitspunkten an den freien Enden zwecks
Verdrehsicherheit der Reinigungs- oder Pflegeplatte an deren Trägerplatte befestigt
sind.
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Außerdem ist es nach einem weiteren Gedanken der Erfindung vorteilhaft,
daß die Arbeitskoppeln an beliebig auf ihnen gewählten Punkten der Bewegungsform
der Brotkurve entsprechen.
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Damit ein Boden oder Bodenbelag bis in alle Raumecken oder randfrei
an glatten Wänden oder Möbeln bearbeitet werden kann, ist es nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung gegeben, daß die Reinigungs- oder Pflegeplatte dem Formverlauf
der Brotkurve entsprechend bei Betrieb zwei Maximalentfernungspunkte von der Arbeitssymmetrieachse
zur Rand- und Eckenbearbeitung aufweist.
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Die Vorteile, die mit der Erfindung erzielt werden, bestehen insbesondere
darin, daß eine universelle Bearbeitung von glatten Böden oder von textilen Bodenbelägen
durch arbeitsgünstige Aufsätze erfolgen kann. Weiterhin wird mittels der speziellen
Gestaltung der Reinigungsbewegung durch das Getriebe allen Anforderungen bezüglich
der randlosen, bis in die Ecken reichenden Bearbeitung Rechnung getragen werden.
Ferner werden durch die erfindungsgemäße Ausbildung des Reinigungs- oder Pflegeaufsatzes
Beschädigungen an Möbeln, Wänden und Einrichtungen verhindert und gleichzeitig die
Unfallgefahr vermindert0 Im folgenden wird die Erfindung anhand von Beschreibung
und Zeichnungen dargestellt und näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 die Darstellung
eines Bodenpflegegerätes mit in das Gehäuse eingesetzter Antriebseinheit, dem Getriebe
und der Reinigung oder Pflegeplatte in Seitenansicht, Fig. 2 die Draufsicht des
in Fig. 1 dargestellten Bodenpflegegerätes mit der über die Gehäusekontur überstehenden
Reinigungs- oder Pflegeplatte, Fig. 3 eine schematische Darstellung des Getriebes
und der Antriebsverbindungen, Fig. 4 eine schematische Seitenansicht des in Fig.
3 gezeigten Getriebes, Fig. 5 die Reinigungs- oder Pflegeplatte mit den auf der
Trägerplatte angeordneten Befestigungselementen sowie dem Bearbeitungsaufsatz,
Fig.
6 die Seitenansicht zu Fig. 5, in der ebenfalls der Bearbeitungsaufsatz sowie die
Trägerplatte mit den steckbaren Befestigungselementen kenntlich gemacht sind, Fig.
7 die prinzipielle Ansicht eines zentralen Geradschubkurbelantriebs mit den zugehörigeu
Antriebs- und Arbeitsbewegungen.
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Nach der Darstellung in Fig. 1 treibt ein im Gehäuse 21 angeordneter
Motor 17 mittels eines Riementriebes 22 eine Reib- oder Kegelradwelle 18 an, die
über das Reib- oder Kegelrad 19 eine vertikalrotierende Bewegung in eine horizontalrotierende
umlenkt0 Zwischen dem Reib- oder Kegelrad 19 und der Reinigungs- oder Pflegeplatte
1 ist das zentrale Geradschubkurbelgetriebe 5 - dargestellt in Fig. 3 und 4 - angeordnet,
das durch die an der Reibradwelle 23 und Arbeitskoppel lOa angeschlossene Antriebskurbel
20 die rotierende Antriebsbewegung über die Schwinge lla an der Arbeitskoppel lOa
in eine brotkurvenförmig kreisende Arbeitsbewegung umsetzt.
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Diese Bewegung wird erzielt, indes die Arbeitskoppel lOa über die
Koppel 9 mit der Arbeitskoppel lOb verbunden wird und damit die Antriebsbewegung
auf beide Arbeitskoppeln 10a und lOb gleichmäßig und gleichzeitig einleitet.
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Für eine kontrolliert gesteuerte Arbeitsbewegung der Koppelenden 12a
und 12b sind die parallelführenden Schwingen lla und lib einerseits in einer Gestellplatte
24 an Gehäuse 21 und andererseits in den Bewegungslenkpunkten 25a und 25b der Arbeitskoppeln
10a und lOb beweglich gelagert.
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Wird nun durch die Antriebskurbel 20 die Arbeitskoppel lOa in Bewegung
versetzt, so überträgt gleichzeitig die Koppel 9 die am Abgriff 26 erzeugte Bewegung
der Arbeitskoppel Ib gleichförmig.
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Die parallelführenden Schwingen lla und leib, deren Länge beliebig
gewählt wird, teilen die Arbeitskoppeln lOa und lOb im Verhältnis x zu y und bestimmen
dadurch die Form der durch Parallelführung entstandenen Brotkurven 13 und 13' an
den abgegriffenen Arbeitspunkten 14a und 14b - dargestellt in Fig. 7 -. Diese bieten
gleichzeitig die Aufnahme für die Reinigungs- oder Pflegeplatte 1 und bewegen sie
ebenfalls in Brotkurvenform.
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Um an beiden freien Koppel enden 12a und 12b gleich große Brotkurven
13, 13' zu erhalten, müssen die einzelnen Bauteileproportionen in ihrer Ausführung
sowie auch in ihren Abmaßen auf der angetriebenen sowie auf der gekoppelten Seite
genau gleich sein.
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Das zentrale Geradschubkurbelgetriebe wird so angeordnet, daß die
Flachseiten der Brotkurve - ebenfalls dargestellt in Fig. 7 - arbeitsrichtungsseitig
zur Wirkung kommen und die Maximalentfernungspunkte 15 und 15' zur Arbeitssymmetrieachse
16 - die abhängig sind vor Maß y zwischen den Bewegungslenkpunkten 25a 25b und den
frei wählbaren Arbeitspunkten l4a, 14b auf den Arbeitskoppeln l0a, lOb -jeweils
erreicht sind, wenn die Reinigungs- oder Pflegeplgtte 1 ebenfalls mit der Front-
und einer Seitenkontur die Gehäusekontur 4 maximal überschreitet.
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Mittels dieser Anordnung ermöglicht dieses Bodenpflegegerät die Bearbeitung
von rechtwinkligen Ecken ebenso wie die randfreier, langer Raumseiten.
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Die Reinigungs- oder Pflegeplatte 1 stützt sich mit ihrer Bodenberührungsfläche
2 auf die zu pflegende Unterlage 27. Durch die erzeugte Bewegung ist es vollkommen
gleichgültig, ob es sich hierbei um textile Bodenbeläge oder glatte Böden handelt.
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Im Falle der textilen Bodenbeläge wird ein chemisches Reinigungsmittel
an sich bekannter Art gleichmäßig und pflegend in den Teppicb einmassiert und der
Bodenbelag aufgefrischt, sodann das eingetrocknete Reinigungsmittel durch einen
herkömmlichen Staubsauger aufgeno en. Für die glatten Böden eignet sich das Bodenpflegegerät
gleichermaßen, da jeder Punkt der Bodenbertihrungsfläche 2,
ebenso
wie die gesamte Reinigungs- oder Pflegeplatte 1, die ArbeitS-bewegung ausführt.
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Die in Fig. 2 gezeigte Draufsicht auf das Bodenpflegegerät verdeutlicht
die die Gerätekontur überschreitende Reinigungs- oder Pflegeplatte 1 unterhalb des
Gehäuses 21. Dabei wird gleichzeitig sichtbar, daß der Bearbeitungsaufsatz 7 an
der Trägerplatte 6 einen Pufferstreifen 8 bildet, dessen Kontur 3 in jeder Bewegungsphase
die Gehäusekontur 4 überragt.
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Die Figuren 5 und 6 zeigen die aus Trägerplatte 6 und Bearbeitungs
aufsatz 7 bestehende Reinigungs- oder Pflegeplatte 1. Hierbei wird der Bearbeitungsaufsatz
7 formschlüssig in eine an der Trägerplatte 6 umlaufende Nut 28 eingelegt und ermöglicht
somit bei Bedarf eine rasche, leichte Auswechselbarkeit. Die Befestigungsnocken
29 sind hier als an sich bekannte, selbstrastende Einsteckbolzen ausgebildet und
fest mit der Trägerplatte 6 verbunden.
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Für die Umrüstung wird die komplette Reinigungs- oder Pflegeplat te
l aus den gegenseitigen Bewegungspunkten 14a und 14b ausgerastet.
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Diese günstige Eigenschaft erlaubt es der bedienenden Person, ohne
das Gerät aufheben zu müssen, den für die Bearbeitung günstigen Bearbeitungsaufsatz
7 mühelos an der Trägerplatte 6 zu befestigen.