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Sperrventi I Die Erfindung betrifft ein Sperrventil, insbesondere
für ein Pumpsystem für eine Einrichtung zur Flüssigkeits-Chromatographie.
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Bekanntlich wird bei der Flüssigkeits-Chromatographie eine flüssige
Phase, die aus einer Trägerflüssigkeit besteht, welche das zu analysierende Material
enthält, in einer Kontaktzone mit einer unbeweglichen Phase in Berührung gebracht,
so daß als Folge der Berührung gewisse Komponenten der flüssigen Phase bevorzugt
bei ihrem Durchtritt durch die Kontaktzone verzögert werden. Diese bevorzugte Verzögerung,
die gewöhnlich mit einem analytischen Prozeß kombiniert ist, beispielsweise mit
einer Spektrometrie, ist die Basis für die chemische Auswertung der flüssigen Phase.
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Die Flüssigkeits-Chromatographie ist in der medizinischen Forschung
und bei anderen Anwendungsgebieten von besonderem Interesse, bei denen nur kleine
zu analysierende Materialproben verfügbar sind.
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Die Arbeitsweise derartiger Geräte wird oft durch eine sogenannte
Scheitelwert-Verbreiterung begrenzt. Dieser Effekt zeigt sich bei der Aufzeichnung
durch ein Registriergerät, wenn ein gegebener chemischer Bestandteil, der dem Gerät
während einer vehältnismäßig kurzen Zeitspanne zugeführt wird, durch das analytische
Instrument und das Registriergerät während einer beträchtlich längeren Zeitspanne
nachgewiesen werden soll Deshalb hat die AuFzeichnung einen Scheitelwert! der weniger
genau unterscheidbar ist, als theoretisch möglich wäre, wenn keine Verbreiterung
auftreten würde Diese Verbreiterung
des Scheitelwerts ist bei der
Interprebtion der durch das Verfahren erhaltenen Meßwerte eine wesentliche Schwierigkeit.
Die Verbreiterung erfordert oft die Verwendung größerer Proben, mehrere Durchgänge
mit unterschiedlichen TrägerflUssigkei ten, kleinere Durchsatzraten und andere aufwendige
Maßnahmen, um den Abdeckungseffekt durch die Verbreiterung zu vermeiden. Selbst
dann sind jedoch viele Analysen praktisch unmöglich oder wegen der Verbreiterung
sehr schwierig.
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Es erfolgten deshalb zahlreiche Bemühungen, um diesen Verbreiterungseffekt
möglichst klein zu machen, der in der Zeitspanne auftritt, in welcher eine Probe
in das Gerät eintritt und analysiert wird. Es ist beispielsweise bekannt, einen
Refraktometer-Wör metauscher (US-PS 3 674 373) zu verwenden, um die Schwierigkeiten
beim Eintritt der Probe in das Refraktometer zu verringern.
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Eine Schwierigkeit der Flüssigkeits-Chromatograph ie besteht ferner
darin, daß die Pumpsysteme möglichst genau arbeiten sollen, also möglichst geringe
Schwankungen des Durchsatzes und eine möglichst kleine Verbreiterung des Scheitelwerts
aufweisen sollen. Ferner ist dabei ein großer zeitlicher Aufwand erforderlich, wenn
dabei die idealen Bedingungen für die Kolonne und die bewegliche Phase festgestellt
werden können, mit denen eine gewünscht Trennung erfolgen kann. Sehr oft muß die
mobile Phase mehrmals geändert werden, bevor eine neue Probe getrennt werden kann.
Deshalb ist es besonders wünschenswert, von einem Lösungsmittel zu einem anderen
schnell übergehen ztfkönnen. Ferner ist eine schnelle und gründliche Durchspülung
des Systems besonders wünschenswert.
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Bei einem in den USA im Handel verfügbaren Pumpsystem sind zwei Pumpenkommern
vorgesehen, die außer Phase mit einer genauen zeitlichen Steuerung betätigt werden,
um eine konstante Durchflußrate zu erzielen. Dabei tritt auch ein verhältnismaßig
kleiner Verbreiterungseffekt auf. Trotzdem hängt eine zufriedenstellende Arbeitsweise
dieses Systems zum Teil von der schnellen und genauen Arbeitsweise der Sperrventile
ab, die in dem Einlaß und Auslaß jeder Pumpe angeordnet sind. Ohne eine derartige
Sperrwirkung würde eine unerwünschte Vermischung als Folge der Flüssigkeitsbewegung
in der Umgebung der Sperrventile auftreten.
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Es ist Aufgabe der Erfindung ein Sperrventil für eine chromatographische
Einrichtung anzugeben, welches derartig mit dem Pumpsystem zusammenwirkt, daß die
Strömungsbewegung in der Umgebung der Sperrventile möglichst gering ist, wenn die
Strömungsrichtung der Flüssigkeit in den Ventilen während jedes Pumpzy klus geändert
wird, wobei cußerde erreicht werden soll, daß dieser Erfolg ohne Beeinträchtigung
der Zuverlässigkeit des
Pumpsystems während einer längeren -Betriebsdauer-auftritt.
Vor allem soll dabei erreicht werden, daß die erwähnte Scheitelwert-Verbreiteru-ng
möglichst gering ist und eine schnelle Umschaltung durch das Sperrventil bei guter
Abdichtung erfolgen kann. Die Sperrventile sollen ferner bei Verwendung mit Verdrängerpunkten
einen Schutz gegen eine Verseuchung gewährleisten. Insbesondere soll ein Pumpsystem
angegeben werden, wobei die Kolben der Pumpe mit einer-Phasenverschiebung arbeiten,
um einen stetigen Durchfluß zu ermöglich-en, in dem derartige Sperrventile Verwendung
finden, welche die Strömung während längerer Zeitspannen möglichst nicht in nachteiligerweise
beeinflußen.
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Diese Aufgabe wird bei einem Sperrventil der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Bewegungsstrecke der Kugel zwischen der
abdichtenden und der geöffneten Le weniger als etwa 10% des Durchmessers der Kugel
beträgt.
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Es wurde ferner festgestellt, daß die meisten festen oder halbfesten
Materialilenm welch-e die Wirkungsweise derartiger Sperrventi le beeinträchtigen,
von Abnutzungseffekten in der Pumpe herrühren. Deshalb ist es ein wesentliches Merkmal
der Erfindung, daß Filtereinheiten zwischen der Pumpe und den Sperrventilen vorgesehen
werden. Dies ist besonders -deshalb der Fall, weil die Ventile gemäß der Erfindung
wegen der verhältnismäßig k-leinen Spielräume für die Kugel eine Anzahl von Ob-erflächen
aufweisen, neben denjenigen des Ventilsitzes selbst, di-e von Verunreinigungen freigehalten
werden sollen, um eine zuverlässige Arbeitsweise zu gewährleisten.
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Anhand der Zeichnung soll die Erfindung beispielsweise näher erläutert
werden lEs zeigen: Fig. 1 eine schematische Darstellung -einer Einrichtung zur Flüssigkeits-Chromatographie
mit Sperrventilen gemaß der Erfindung; Fig. 2 einen Teilschnitt durch--eine Pumpe
mit Sperrventilen gemäß der Erfindung; -Fig. 3 eine perspektivische Ansicht von
Elementen eines Sperrventils gemäß der Erfindung, die teilweise im Schnitt dargestellt
sind; Fig. 4 ei-ne Draufsicht auf einen Ring zur Begrenzung -der Kugelbewegung beim
Sperrventil gemäß der Erfindung;- und Fig. 5 eine Schnittansicht des Rings in Figur
4.
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Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, wird Flüssigkeit von einem Vorratsbehölter
20 liber ein Vorfilter 22 einer Kolbenpumpe zugeführt, von der zwei Pumpenkammern
24 dargestellt sind. Auf leder Seite der Pumpenkammern sind Einlaßventile 26 bzw.
Auslaßventile 28 vorgesehen. Nach dem Durchtritt durch die Ventile 28 ist die Strömung
konsolidiert und
gelangt gewöhnlich bei einem Druck zwischen 1,
4 und 420 kg/cm² (20 bis 6000 psi) durch eine chromatographische Kolonne 27 zu einer
analytischen Einrichtung, beispielsweise einem Refraktometer 29. Das Problem besteht
darin, die Kolonne mit einem Flüssigkeits-Zufuhrprofil zu versorgen, welches möglichst
frei von Durchmischungen oder erstigen Störeffekten ist.
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Bei der in Fig. 2 dargestellten Pumpe sind mindestens zwei Kolben
mit einem derartigen Phasenverschiebung betätigbar, daß zumindest angenähert ein
konstanter Durchfluß erzielt werden kann. Da das Einlaßventil 26 und das Auslaßventil
28 gleich ausgebildet sind, soll nur das ontere Ventil 26 näher beschrieben werden.
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Die in Fig. 2 dargestellte Verdrängerpumpe 30 hat einen Zylinderkopf
32 mit einer Zylinderbohrung 34, in der ein Kolben 36 angeordnet ist. Wenn der Kolben
36 nach rechts bewegt witd, wird Flüssigkeit in die Zylinderbohrung 34 durch die
Einlaßöffnung 36 eingezogen. Wenn der Kolben 36 nach links bewegt wird, wird die
Flüssigkeit entlang dem Ring zwischen dem Kolben 36 und der Wand der Zylinderbohrung
und dann durch die Auslaßöffnung 79 hinausgedrückt. Die in nur einer Richtung erfolgende
Durchströmung der Pumpe hängt von der Anwesen heit eines anderen Sperrventils 26
an dem Kopf 32 ab. Dieses Ventil verhindert einen Rückfluß, so da0 die Flüssigkeitsströmung
zwangsläufig in der gewünschten Richtung erfolgen muß. Die Einrichtung, mit der
eine zweckmäßige und wirksame Arbeitsweise der Sperrventile erreicht wird, ist das
wesentliche Merkmal der Erfindung.
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Jedes Sperrventil ist in einem Ventilgehäuse 42 vorgesehen, welches
hintereinander eine Kammer 44 für eine Kugel und eine Fi Iterkammer 46 enthält,
die In Gehäusen 48 bzw.
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50 vorgesehen sind. Die Gehause 48 und 50 sind durch eine scheibenförmige
Dichtung 52 getrennt, die aus einem elastomeren Material wie beispielswiese Rulonid
(Wz cler Fimra Dixon Corporotion) besteht. Ein vorspringender Teil des Gehäuses
4ß b1.jdet einen Zylinder 54, der zum Absttnzen der Dichtung 52 gegen zu große radiale
Verschiebungen oder Ausdehnungen dient.
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Eine Kugel 56 aus Saphir nimmt den Hauptteil des Innenraums der Kammer
44 ein und sitzt auf einem Ringsitz 58 aus Saphir in der geschlossenen lage, wdhrend
sie an Haltering 60 in der geöffneten tnge des Ventil onliegt. Die Kammer dd ist
mit einer elastomeren Hülse 62 ausgekleidet, die aus Kel-F (Wz der 3M Company) besteht.
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Das Gehäuse 50 der Filterkammer 46 ist dem Gehäuse 48 der Kammer 44
dadurch ähnlich, daß es ebenfalls einen begrenzenden 4lndrn 64 aufweist, um der
Ausdehnung einer
Rinydichtung 66 entgegenzuwirken, welches das Gehäuse
50 von dem Zylinderkopf 32 trennt. In der Kammer 46 ist ein Filter 68 enthalten,
durch den Feststoffe zurückgehalten werden0 Das Ventilsystem arbeitet in Verbindung
mit der Pumpe in folgender Weise. Es sei angenommen, daß in der Pumpe über die Leitung
79 zugeführte Flüssigkeit enthalten ist. Beim Rückhub des Kolbens 36 (nach rechts)
wird die Kugel 56 ion ihrem Sitz 58 abgehoben, bis sie an dem Haltering 60 anliegt.
Spann wird Flüssigkeit durch die Kammern 44 und 46 in den Teil der Zylinderbohrung
34 eingesaugt, der durch den Kolben 36 evakuiert wurde.
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Während dieses Pwpenhubs erfolgt keine wesentliche Filtrierung durch
den Filter 68. Die Filtereinheit ist auf der Niederdruckseite der Pumpe angeordnet
und ein Vorfilter, daß nicht dargestellt ist, aber vor der Leitung 72 vorgesehen
ist, gewährleistet den Eintritt filtrierter Flüssigkeit. Wenn der Filter 68 mit
dem dargestellten Pumpsystem Verwendung findet, könnte eine aXuf der Unterseite
des Filters angesammelte Verunreinigung den Durchfluß der Flüssigkeit in die Pumpe
nachteilig beeinflußen.
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Wenn die Flüssigkeit aus der Zylinderbohrung 34 beim Förderhub des
Kolbens 36 hinausgedrückt wird, erfolgt dagegen beim Austritt durch das Ventil 27
in dem Filter 68 eine Filtration, so daß Feststoffteilchen wie der Abrieb der elastomeren
Pumpend ichtungen 74 auf der Oberfläche davon gesammelt werden. Bei einer derartigen
Verdrängerpumpe, bei der die Sammlung von kleinen Feststoffteilchen in dem oberen
Filter 68 an der Pumpe erfolgt, erfolgt praktisch keine Beeinträchtigung der Strömung.
Der hohe Auslaßdruck der Pumpe kann leicht das kleine Druckgefälle überwinden, das
durch diese Feststoffteilchen verursacht wird. Wenn der Kolben 36 den Saughub beendet
und den nach links gerichteten Arbeitshub beginnt, sammelt der Filter 68 auf der
pumpenseitigen Oberfläche Festsoffteil chen, die in der Zylinderbohrung 34 durch
den Kolben 36 vorgeschoben wurden und durch die Leitung 76 erfolgt eine Absetzung
nach unter während denjenigen Perioden des Pumpenzy klus, bei dem durch die Leitung
76 keine Flüssigkeit nach oben eingesaugt wird.
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Die Bewegung der Kugel 56 zwischen a) der geöffneten Lage, in der
sie an den Haltering 60 anstößt, und der b) geschlossenen LcUe, in der sie gegen
den Sitz 56 abdichtet, ist kleiner als 0,25 mm (0,010 ") in Einrichtungenzur Flüssigkeits-Chromatographie,
die normalerweise für Analysezwecke Verwendung finden. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel
hat der Kuge@itz einen Durchmesser von etwa 2,3 mm (o,09") und eine Kugel mit etwa
3,175 mm (123") Durchmesser. De@halb@e@gibt sich eine kurze Bewegung der
Kugel
von dem Sitz 58 zu dem Haltering 60. Wenn das Ventil geöffnet ist, liegt die Kugel
an dem zentralen Teil 78 des Halterings an und die Flüssigkeit strömt durch die
Öffnungen 80 in den Haltering.
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Der Bewegungsweg der Kugel beträgt deshalb nicht mehr als etwa 0,25
mm (0,010") oder bei größeren Ausführungenbeispielen nicht mehr als etwa 10% des
Durchmessers der Kugel.
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Diese kurze Bewegungsstrecke begünstigt die schnelle Öffnungs- und
Schließwirkung des Ventils. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung
können an Stelle von Kugelventi len auch Ruckschlagklappenventile oder dergleichen
Ventile Verwendung finden, deren Ventilelement eine entsprechend kurze Wegstrecke
zurück legt.
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Die gesamte Funktion der Filterelemente besteht in einer Zusammenarbeit
mit den Kugelventilen, durch die es für durch die Pumpe hergestellte Feststoffteilchen
unmöglich gemacht wird, den abdichtenden Sitz der Kugel zu beeinträchtigen, welcher
gute Sitz unbedingt erforderlich ist, um einen konstanten Durchfluß zu gewährleisten.
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Patentansprüche