DE2259515A1

DE2259515A1 - Haarpflegemittel

Info

Publication number: DE2259515A1
Application number: DE2259515A
Authority: DE
Inventors: Richard Edwin Flawn; Malcolm Richard Nearn; Peter John Petter
Original assignee: Unilever NV
Current assignee: Unilever NV
Priority date: 1971-12-08
Filing date: 1972-12-05
Publication date: 1973-06-14
Also published as: AU4964072A; IE36981L; FR2162563A1; SE394946B; AU462765B2; PH11066A; BE792261A; FI55441B; LU66590A1; ZA728586B; AT328621B; IN137892B; ATA1033272A; CA975298A; IT999517B; DK132204B; JPS4862951A; CH578869A5; FR2162563B1; FI55441C

Description

Die Erfindung betrifft Haarpflegemittel, insbesondere Haarfestiger, die das Haar in der gewünschten Frisur fixieren. Haarpflegemittel dieser Art sind z.B. Lotions zum Legen der Haare oder Haarsprays, wobei die gebräuchlichste Form das Aerosol-Haarspray oder -Frisiermittel darstellt.'

Die Wirkung dieser Haarpflegemittel besteht darin, daß.sie eine Abscheidung aus einem filmbildenden Harz auf dem Haar bilden, die das Haar fixiert und für gewisse Zeit in der gewünschten Frisur hält.

Verbraucher, die Produkte dieser Art verwenden, insbesondere Benutzer von Haarsprays, die diese häufig verwenden, bemerken eine Anreicherung des auf dem Haar abgeschiedenen Harses,- ungeachtet des Burstens der Haare"zwischen den Anwendungen. Als Felge hiervon v.drd in progressiv steigendem Maße das !Carmen und Ausbürsten des Haares schwieriger und darüber hinaus erhält das Haar durch

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die Anreicherung des Harzes einen unnatürlichen Griff. Diesem Nachteil kann man zwar in gewissem Umfang dadurch begegnen, daß man weniger Harz auf das Haar aufbringt; diese Maßnahme hat jedoch eine schlechtere Frisurbeständigkeit zur Folge.

Im Rahmen der Arbeiten, die zur Erfindung führten, hat sich gezeigt, daß diejenigen Harze, die die bessere Frisurbeständigkeit bedingen, relativ flexibel sind, während diejenigen Harze, die sich leichter aus dem Haar auskämmen oder ausbürsten lassen, spröder sind. Mit anderen Worten besitzen diejenigen Harze mit den niedrigeren Glas-Umwandlungstemperaturen (TG) die besseren Festigereigenachaften und diejenigen Harze mit höheren GIasumwandlungstemperatüren die besseren Auskämmeigenschaften.

Es wurde nun gefunden, daß verbesserte Haarfestiger so hergestellt werden können, daß man zusammen mit dem Harz feinen harzmodifizierenden Zusatzstoff verwendet, der normalerweise (d.h. bei 20⁰C) fest ist, eine Erweichung des Harzes und eine Verbesserung seiner ursprünglichen Feetigereigenschaften bedingt, eich jedoch während eines relativ kurzen Zeitraums, z.B. innerhalb von 15 Stunden, aus dem Haar verflüchtigt. Hierdurch wird das Harz allmählich in einen Zustand überführt, der eine leichtere Auskämmung aus dem Haar gewährleistet.

Demgemäß betrifft die Erfindung Haarfestiger, die im wesentlichen aus einer Lösung eines filmbildenden Harzes und eines normalerweise festen Stoffes bestehen, der das Harz weich macht und sich nach der Anwendung des Haarfestigers aus dem Harz allmählich verflüchtigt, v/obei das Gewichtsverhältnis von Harz zu flüchtigem Weichmacher 1 : 2 bis 20 : 1 beträgt.

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Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, daß man durch Verwendung des flüchtigen Weichmachers· die ursprünglichen Festigereigenschaften dee Harzes verbessern (die Festigereigenschaften sind so, wie bei einer vergleichbaren oder sogar größeren Menge eines weicheren Harzes) und eine Harζabscheidung erreichen kann, die sich im Verlaufe der Zeit nach Maßgabe der Verflüchtigung des Weichmachers aus dem Haar immer leichter entfernen läßt. In anderer Hinsicht erlaubt die erfindungsgemäße Verwendung eines flüchtigen Weichmachers die Verbesserung der ursprünglichen Festigereigenschaften eines Haarpflegemittels ohne die Harzmenge im Haarpflegemittel zu erhöhen. Eine Erhöhung der Harzmenge würde bedeuten, daß auf das Haar mehr Harz aufgebracht wird, mit der Folge, daß sich das Haar schwieriger auskämmen läßt.

Die in den Haarfestigern der Erfindung verwendeten filmbildenden Harze besitzen vorzugsweise Glasumwandlungstemperaturen (TG) von mindestens 20⁰C. Die Angabe ;des TG-Wertes ist zur Charakterisierung von Harzen üblich- (siehe z.B. H.Burrell in "Official Digest 21 (1962) 131). Der TG-Wert kann mittels der Differenzialthermoanalyse, z.B. nach dem von Keavney und Eberlin in J.Appl. Polymer Sei. £ (1960) 47 beschriebenen Methode,bestimmt werden. Ein hoher TG-Wert ist ein Anzeichen für die Sprödigkeit eines Harzes. In Übereinstimmung mit dem im Rahmen der Erfindung gefundenen Ergebnis, daß sich das Harz um so leichter aus dem Haar auskämmen läßt, je spröder es ist, besitzen die in den Haarpflegemitteln der Erfindung vorzugsweise verwendeten Harze TG-V/erte von mindestens' 35⁰C und im allgemeinen nicht über 150⁰C.

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Die in den Haarpflegemitteln der Erfindung verwendeten flüchtigen Weichmacher "besitzen vorzugsweise bei 25°C und 760 Torr einen Dampfdruck von 0,00001 bis 2.Torr, insbesondere 0,0001 bis 0,1 · Torr.

Geeignete Kombinationen aus Harz und flüchtigem Y/eichmacher, diedie Erfindung beispielhaft beschreiben, sind nachfolgend aufgeführt, wobei auch die Werte für die Glasumwandlungsternperntur
und den Dampfdruck angegeben sind.

Harz

verträglicher, flüchtiger Weichmacher

Luviskol VA 281

(Copolymerisat, enthaltend 20^c/o Vinylpyrrolidon und 80g Vinylacetat, TG-Wert 42 C, verv/endet als 50-prozentige Lösung in Isopropanol)

Propionamiä Benzoesäure Salicylsäure Menthol
Thymol
Methyl-2-naphthylketon

Luviskol VA 37E

(Copolymerisat, enthaltend ⁷;0?ά Vinylpyrrolidon und 7"Og Vinylacetat, TG-Wert 65 G, verv/endet als 50-prozentige Lösung in Äthanol)

Propionamid Benzoesäure Salicylsäure Hexachloräthan Benzoiahenpn

Copolymerisat, enthaltend et v/a 43$ Methacrylsäure und etv/a Methylacrylat, TG-Wert

95⁰C

Propionaraid Acetamid
Hexachl orätliar; Benζόphenon

Weiterhin wurde gefunde, daß Propionamid auch einen _:(g.eeie;net«n, flüchtigen V/eichmachor für folgende Harze darstellt (die •i'^

sind nach der Methode von Keavney und Mitarb.. üocti".:r.;t);

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BAD ORIGINAL

Kara * TC-Vferfc (⁰O)

Bina 405, carboxylgruppenhaltiges Jicrylsäiii'eesterainid-Copolymerisat 90

National Starch Recyn 28-1310,

Gopolymerisat aus Vinylacetat und

Crotonsäure 47

■ /Iris t of lex C, Copolymerisat aus
Vinylacetat und Crotonsäure . 43

VEM 640 - M48, Ester-, Acryl- und Carboxylgruppen enthaltendes Vinylterpolymerisat, verwendet als 48-prozentige Lösung in Äthanol " 35

Gantrez ES 225, Copolymerisat aus Methylvinyläther und Maleinsäuremonoäthylester, ver\tfendet als 50-prozentige Lösung in Äthanol- * . .50

G-antrez ES 335-1, Copolymerisat aus Methylvinyläther und Maleinsäuremonoisopropylester, verwendet als 50-pro- ^ , zentige Lösung in Isopropanol 35

0 an tr ok Eo 435, Copol.vmerioat aus Methylvinyläther und Maleinsäuremonobutylester, verwendet als 50-prozentige Lösung in Isopropanol 9c

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In der folgenden Tabelle sind die Dampf druckwerte der flüchtiger: Weichmncher für 25°C und 760 Torr zusammengestellt.

flüchtiger Weichmacher Propionamid Benzoesäure Salicylsäure Menthol Thymol

Methyl-2-naphthylketon Hexachloräthan Benzophenon Acetamid

Dampfdruck (Torr)	. ίο"²
1,2
6,5	• 10"⁴
1,4	. ίο"^{2 +} >
5	* 10"²
1,6	. ₁₀-4 +)
4	• 10"¹
6,3	• 10"^{5 +}^
2	• 10~²
1,8

' geschätzte Werte

Die Erfindung ist nicht auf die lediglich beispielhaft angeführten Harz/flüchtiger Weichmacher-Kombinationen beschränkt. Bei der Auswahl anderer geeigneter Kombinationen aus Harz und normalerweise festem, flüchtigem Weichmacher für die Zwecke der Erfindung können einige Versuche erforderlich sein. Ein für ein bestimmtes Harz geeigneter Weichmacher ist nicht notwenigerweise zur Weichmachung eines anderen Harzes geeignet. Zum Beispiel ist in der GB-PS 868 879 beschrieben, daß Benzophenon bei Verwendung in Harzen, die durch Copolymerisation von Vinylpyrrolidon.nut..,. nicht mehr als der gleichen Menge Vinylacetat erhalten worden sind (und mit bestimmten anderen wasserlöslichen Harzen) eine Verfestigung des Harzes (d.h., das Gegenteil einer Weichmacherwirkung) bewirkt.

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BAD ORIGINAL

Da s filmbildende Harz und der flüchtige -Weichmacher liegen in dem Haarpflegemittel als Lösung in einem für beide Bestandteile geeigneten Lösungsmittel vor.. Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind flüchtige organische Lösungsmittel, wie Alkohole, insbesondere Äthanol, Isopropanol oder 2-Methoxyäthanol; auch Methylenchlorid ist geeignet.

Das Gewichtsverhältnis von filmbildendem Harz zu flüchtigem Weichmacher in dem Haarpflegemittel der Erfindung beträgt 1:2 bis 20 : 1. Bei entsprechender Wahl des Verhältnisses von Harz zu Weichmacher und des Harzgehaltes in der Lösung lassen sich Haarpflegemittel herstellen, die sich in ihren Eigenschaften stark unterscheiden.

Bei niedrigen Harz/flüchtiger Weichmacher-Verhältnis seil ist der Unterschied zwischen den ursprünglichen Festigereigenschaften des Haarpflegemittels und den EeBtigereigenschaften nach Verflüchtigung der Hauptmenge des Weichmachers relativ ausgeprägt, während bei hohen Harz/flüchtiger Weichmacher-Verhältnissen der Unterschied zwischen den ursprünglichen und den nach einiger Zeit bestehenden Pestigereigenschaften weniger ausgeprägt ist.

Dar. bovorzugte Gewiehtijverhältnis von filmbildend em Harz υλ\ fl Weichmacher ixrLriitft 1:1 bin 10 : 1.

Die in der Lösung vorhandene Harzmenge bestimmt sich nach Maßgabe der von -Hem Endprodukt .erwarteten "Festigereigensehaften., Sie beträgt im allgemeinen' 1 bi's %0 SBWichtspro^eiit, bezogen auf die Lösung.

BAD ORIGINAL

i O U-L i i, t ', <J "**

Die Haarpflegemittel der Erfindung werden vorzugsweise als Aerosol-Haarsprays angewendet. In diesem Fall liegen das mittel, insbesondere eines der vorgenannten Lösungsmittel, das filmbildende Harz und der flüchtige Weichmacher in einem Aorosol-Dispergator zusammen mit einem geeigneten Treibmittel vor. Das. Treibmittel besteht im allgemeinen aus verflüssigten, normalerweise gasförmigen Verbindungen. Allgemein verwendete Treibmittel sind Trichlorfluormethan (Treibmittel 11) und Dichlordifluormethan (Treibmittel 12), es können jedoch auch andere Treibmittel verwendet werden. Geeignete Treibmittel und Treibmittelgemische, die in Haarsprays Verwendung finden, sind dem Fachmann bekannt«

Haarpflegemittel der Erfindung in Form von Aerosol-Haarsprays enthalten Konzentrat und Treibmittel in üblichen Verhältnissen, im allgemeinen von etwa 2 : 1 bis 1 : 5. Ein typisches Konzentrat besitzt folgende Zusammensetzung:

Zusammensetzung ' Gewi ent sprpzent Harz 1 bis 10

flüchtiger Weichmacher 0,05 bis 10

Duftstoffe 0,3'bis 1

Lösungsmittel, ergänzt zu 100

In Aerosol-Haarsprays beträgt die Gewichtsmenge des Harzes, bezogen auf das Gesamtgewicht des Haarsprays, im allgemeinen 0,5 bis 4fO Prozent.

In weiteren Ausführungsformen der erfindungs^emäßen Ilaariestirer, die keine Aerosole darstellen, kann sich die Rezeptur in einer·

3 0 9 8 2 4/1157

BAD ORIGINAL

einfachen Lösung des Harzes und des Weichmachers im Lösungs- mittel, z.B. in .den für das vorgenannte Konzentrat genannten .Gewichtsverhältnissen, erschöpfen. Für andere Marktformen, insbesondere für Lotions zum Haarelegen, kann ein wäßrig-alkoholisches Lösungsmittel verwendet werden. In gewissen anderen Fällen ist es darüber hinaus auch möglich, Wasser als Lösungsmittel zu verwenden, obwohl die Gegenwart eines flüchtigen organischen Lösungsmittels wegen der schnellen Trocknung bevorzugt wird. Darüber hinaus können die Haarpflegemittel der Erfindung gegebenenfalls andere, übliche Zusatzstoffe enthalten, z.B. ein Denaturierungsmittel für Äthanol.

Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Haarbehandlung, um dem Haar Frisurfestigkeit zu geben und die Ausbürsteigenschaften des Haares mit dem Nachlassen der Festigerwirkung zu verbessern, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf das Haar einen erfindungsgemäßen Haarfestiger aufbringt.

Die Beispiele erläutern die Erfindung. Prοζentangaben beziehen sich auf das Gewicht. Die Angabe "Äthanol techn." bedeutet, daß es sich um technischen, mit Methanol vergällten Alkohol handelt.

Beispiel. 1

Es wird ein Haarspray oder eine Lotion mit folgender Zusammensetzung hergestellt:

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/ο

Luviskol VA 37E (50-prozentige

Lösung in Äthanol) 6,0

Propionamid 0,6

Duftatoff 0,5

Denaturierungsmittel 0,2

Äthanol techn., ergänzt zu 100,0

Beispiel 2

Es wird ein Aerosol-Haarspray mit folgender Zusammensetzung hergestellt:

Luviskol VA 37E (50-prozentige Lösung

in Äthanol) 4,00

Propionamid 0,40

Duftstoff 0,20

Denaturierungsmittel (Sac.charoseoctaacetat) 0,05

Äthanol techn. 35,55

Treibmittel 11 39,00

Treibmittel 12, ergänzt zu 100,uo

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Beispiel 3

Es wird ein Aerosol-Haarspray mit folgender Zusammensetzung hergestellt:

JL'

Luviskol VA 37E (50-prozentige Lösung

in Äthanol) ' 4>°

Benzoesäure 0,4

Duftstoff ■ 0,2

Denaturierungsmittel " ' " 0,1

Äthanol techn. · 35,3 *

Treibmittel 11 39,0

Treibmittel 12 , ergänzt zu ; 100,0

Beispiel 4.

Es wird ein Aerosol-Haarspray mit folgender Zusammensetzung hergestellt:

Lwriskol VA 281 (50-Prozentige Lösung

in Isopröpanol) . 3,2

Propionamid 1,0

Buftstoff . ' 0,2

Benaturierungsmittel 0,1

Ithanöl techn. 35,5

Treibmittel 11 39,0

Treibmittel 12 „. ergänzt zu 100,0

Beispiel 5

Es wird ein Aerosol-Haarspray mit folgender Zusammensetzung he: gestellt:

National Starch Resyn 28-1310 1,50

2-Amino-2-methyl-1-propanol 0,14

Propionamid 0,75

Duftstoff 0,20

Denaturierungsmittel ■ 0,10

Äthanol techn. 37,31

Treibmittel 11 39,00

Treibmittel 12, ergänzt zu 100,00

Das 2-Amino-2-methyl-1-propanol dient als Neutralisationsmittel für das Harz.

Beispiel6

Es wird ein Aerosol-Haarspray mit	folgender Zusammensetzung her
gestellt:
	' „ ⁰A
Bina 405	1,20
Propionamid	0,24
Duftstoff	0,20
Denaturierungsmittel	0,10
Äthanol techn.	38,26
Treibmittel 11	59,00
Treibmittel 12, ergänzt zu	100,00

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Beispiel 7

•Es wird ein Aerosol-Haarspray mi~fc folgender Zusammensetzung hergestellt:

National Starch Resyn 28-1310 2,00

2-Amino-2-methyl-1-propanol 0,19

Propionamid ■ 0,40 '

Duftstoff ' 0,20

2-Methoxyäthanol 6,00 Methylenchlorid .. 36,21

Treibmittel 11 27,50

Treibmittel 12, ergänzt zu 100,00

Im folgenden sind in vitro-;· und in-vivo-Versuche beschrieben, bei denen die Haarfestiger der Erfindung auf das Haar aufgebracht und bestimmte Eigenschaften des Haares über einen Zeitraum von einigen Stunden, während der sich der Weichmacher aus dem Harz verflüchtigt, beobachtet werden. Zu Vergleichszwecken werden zwei Versuche durchgeführt, bei denen das Haarpflegemittel keinen Weichmacher enthält.

Teat 1

Der folgende Versuch zeigt die Abhängigkeit des HaarwiderStandes' beim Kämmen von der Zeit, nachdem das Haar mit einem Aerosol-Haarspray folgender Zusammensetzung besprüht worden ist: .'

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-H-

225^515

Copolymerisate enthaltend etv/a

43/6 Methacrylsäure und etwa

57/6 Methylacrylat 2,0

V/eichmacher 0,4

Äthanol techn. 37,6

Treibmittel 11 39,0

Treibmittel 12, ergänzt zu 100,0

20 Haarstränge von 28 cm Länge aus unbehandeltcm italienischem

Haar, die an beiden Enden mit Klammern zusammengehalten üim:., werden für eine bestimmte Zeit mit dem vorgenannten Aerosol-Haarspray besprüht, so daß jeder Haarstrang mit der gleichen Harzmenge besprüht wird. Nach verschiedenen Zeitabschnitten v/er den 4 Haarstränge herausgenommen; jeder Strang wird 5 mal durch eiiien Kamm gezogen. Hieraus wird für die Haar stränge ein mittlerer Kajnnwiaorstand bestimmt. Bei diesem Versuch wird ein Kamm verwendet, aui den an der Rückseite ein .Spannungsmeßwertwandler aufgeklebt ist. Der unterschiedliche V/iderständ, der von unterschiedlichen Spannungen am Meßgerät beim Durchziehen der Haare durch den Znmm hervorgerufen wird, wird elektronisch verarbeitet. Während der Bestimmung der Kämmwiderstandswerte werden die Haarstränge in einer Klimakammer bei 23°C und einer relativen Luftfeuchte von 35$ gehalten.

Die nachstehend angegebenen Kämmwiderstandswerte sind korrigiert, um beliebige Veränderungen des Widerstands gegenüber dem K.\ir.nen der nichtbehandelten Haarstränge zu ermöglichen. Die angefrorenen Werte sind, in empirischen Einheiten, ein Haß für die Arbeite-

3 0 9 8 2 W Π 5 7 ^ßA° ^0R/GfNAL

c/ die für clac IIaarekammen infolge des aufgebrachten

Haarsprays erforderlich ist. · ι

Das "Vorgenannte Testverfahren wird mit mehreren, verschiedene Weichmacher enthaltenden Haarfestigern durchgeführt. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt.

Es wurde gefunden, daß die Prisurbeständigkeit, \\rie sie von den Verbrauchern beurteilt wird, gut mit dem Kämmwiderstand übereinstimmt.

3 0 9824/1157

Tabelle I

Zeitpunkt der Messung des Kämrrwid erstand es (Stan, nach den Besprühen)

1 2

3 4 5 Känmv/iderstandsv.'ert, Weichmacher

Benzophenon	Kexachloräthan	Acetamid	irTopionamia
195	195	225	130
180	175	150	110
170 .	145	120	95
160	130	110	85
155	125	105	80

rv> ro cn co cn

Test 2

Ein ähnlicher Test wird mit einem Aerosol-Haarspray der angegebenen Zusammensetzung durchgeführt; die Ergebnisse, sind in Tabelle II zusammengestellt.

Luviskol 37E (50-|)rozentige Lösung

in Äthanol) · 4,0

Weichmacher · 0,4

Duftstoff 0,2

Äthanol techn. - 35,4

Treibmittel 11 39,0

Treibmittel 12, ergänzt zu 100^0

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Tabelle II

Zeitpunkt der Messung des Käranwiderstandes (Stör., nach dem Besprühen) Kämmwiderstand, Weichmacher

	1
CO	2
O
OD	3
CO
ro	5
	8
cn

Propionainid	Hexachloräthan	Benzoesäure	Salicylsäure
170	180	' 114	256
166	155	110	200
164	130	107	145
160	82	92	132
92	85	54	120

Test 3 ' '""■

Ein weiterer, den vorgenannten Tests ähnlicher Test soll die Abhängigkeit des Kämmwiderstandes vom Harz/Weichmacher-Verhältnis bei zweistündigen Intervallen nach dem Besprühen.zeigen. Die verwendeten Testprodukte besitzen folgende Rezeptur: ·

Copolymerisat wie in Test 1 verwendet") .

f 2,4

Propionamid ^J , .

Äthanol techn. . 37,6

Treibmittel 11 · ' 39,0

Treibmittel 12, ergänzt zu . 100,0

Die Ergebnisse sind in Tabelle III zusammengestellt.

Tabelle III

Harz/Weichmacher- Kämmwiderstandswert

Gewichtsverhältnis _ _{2 stuBÄea 4} stunden 6 Stunden

5:1 106 84 ' 51

2 : 1 176 95 . 85

1 : 2 140 129 58

Bei einem Yergleichsprodukt, das 2,4 Prozent des Harzes und keinen Weichmacher enthält, liegt der Kämmwiderstandswert zeit lich konstant bei 88 Einheiten,

3098 24/1167

Zwei Versuchshaarsprays, von denen eines 2,4 Prozent Luviskol VA37E - Lösung (Produkt Λ) und das andere 2,4 Prozent Luviskol VA 37E - Lösung zusammen mit 0,24 Prozent Propionaraid (Produkt B) enthält, werden mit einem handelsüblichen Haarspray verglichen, das 2,25 Prozent National Starch Resyn 28-1310 (Produkt C) enthält. Hierzu werden die Produkte von insgesamt 80 Frauen getestet, wobei alle Frauen jedes der drei Produkte für eine Dauer von 2 Wochen benutzen. Anschließend wird von den Frauen ein Fragebogen ausgefüllt, der über die Eignung des Haarsprays Auskunft gibt.

Die im vorliegenden Fall erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen IVa und IVb zusammengestellt.

Ein Vergleich der Ergebnisse für die Produkte A und C zeigt die in Tabelle IVa dargelegten Präferenzen.

	Tabelle IVa	Ausmaß der statistischen Bedeutung
•	bevorzugtes Produkt	1 in 50
Formhaltevermogen	C	1 in 10
fehlende Steifigkeit	A	1 in 20
leichte Bürstbarkeit	A	1 in 20
Klebrigkeit nach dem Bürsten	A

Ein ähnlicher Vergleich der Ergebnisse für die Produkte 3 und C zeigt die in Tabelle IVb dargestellten Präferenzen.

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bevorzugtes Ausmaß der statistischen • Produkt Bedeutung

Formhaltevermögen B=G -

fehlende Steifigkeit B V in 100

leichte Bürstbarkeit B 1 in 20

Klebrigkeit nach dem

Bürsten B 1 in 10

Die Ergebnisse zeigen, daß man durch Zusatz von Propionamid zu einem Harz mit geringem lOrmhaltevermogen ("holding power") das überlegene lOrmhaltevermogen des Vergleichsprodukts G erreichen kann, während die überlegenen Eigenschaften hinsichtlich der Leichtigkeit des Ausbürstens und des Griffes nach dem Bürsten des Harzes mit geringerem Formhaltevermögen erhalten bleiben (in Produkt B).

Test 5

Der folgende Versuch dient zur Feststellung des durch Verflüchtigung entstehenden Verlustes an Propionamid bei einem flüchtigen Weichmacher enthaltenden PiIm aus Luviskol VA 37E.

Fünf Haarstränge von 25 cm Länge aus unbehandeltem italienischem Haar, die an den Wurzelenden mit Klammern zusammengehalten sind, werden mit dem in Test 2 benutzten Aerosol-Haarspray unter Verwendung von Propionamid als Weichmacher besprüht. Nach verschiedenen Zeitabständen werden die Haarstränge ausgekämmt; die Harzschuppen werden in Prüfröhrchen· gesammelt. Jede Probe v/ird

30 9 8 2-4/ 11 5 7

_ pp _

mittels der Gas-Plussi^keitschromatographie auf Propionarnid untersucht. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt.

Tabelle V

Zeitpunkt der Analyse nach dem Besprühen	min
30	min
50	min
100	min
150	Std.
■20

Gewichtsprozent Propionamid in der Harzprobe

14,9 6,7 4,1 2,3 0,5

Patentansprüche

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Claims

1. Haarfestiger, die eine Lösung eines filrabildenden Harzes enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung auch einen normalerweise festen, hierin gelösten Stoff enthält, der das Harz weichmacht und sich nach dem Aufbringen des Haarfestigers auf das Haar allmählich aus dem Harz verflüchtigt, wobei das Gewichtsverhältnis von Harz zu flüchtigern Weichmacher 1 : 2 bis 20 : 1 beträgt.

2. Haarfestiger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der flüchtige Weichmacher bei 25 G und 760 Torr einen Dampfdruck von 0,00001 bis 2 Torr, vorzugsweise 0,0001 bis 0,1 Torr, besitzt.

3. Haarfestiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flüchtige Weichmacher Propionamid ist.

4. Haarfestiger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der flüchtige Weichmacher Benzoesäure oder Salicylsäure ist,

5. Haarfestiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewichtsverhältnis von Harz zu flüchtigem Weichmacher 1 : 1 bis 10 : 1 beträgt.

6. Haarfestiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz eine Glasumwandlungstemperatur' von mindestens 20⁰G, vorzugsweise mindestens 35⁰G besitzt.

3 0 982 h I 1 1 B V

7. Haarfestiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz ein Copolymerisat aus Vinylpyrrolidon und Vinylacetat ist, das mindestens 70 Gewichtsprozent Vinylacetat enthält.

8. Haarfestiger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Harz ein Copolymerisat aus Vinylacetat und Crotonsäure ist.

9. Verfahren zur Haarbehandlung, dadurch gekennzeichnet,.daß man auf das Haar einen Haarfestiger nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufbringt.

3 0 9 8 2 4 / Π b 7