DE2259407A1

DE2259407A1 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen von beton fuer den unterbau von strassendecken, flugpisten oder dergleichen

Info

Publication number: DE2259407A1
Application number: DE19722259407
Authority: DE
Inventors: Heinz Leopold Dipl In Hartmann
Original assignee: Huther & Co Fa
Current assignee: Huther & Co Fa
Priority date: 1972-12-05
Filing date: 1972-12-05
Publication date: 1974-06-06

Description

Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Beton für den Unterbau von Straßendecken, Flu@gpisten oder dergleichen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Herstellen von Beton für den Unterbau von Straßendecken, Plugpisten oder dergleichen durch Mischen von Gestein, Bindemittel und Wasser mittels eines Wälzmischers, Durch das sobweizer Patent Nr. 376 044 ist beispielsweise einfür die Herstellung von Beton geeigneter Wälzmischer bekanntgeworden, der Jedoch den Nachteil hat, daß mit seiner Hilfe nur dann ein Beton hergestellt werden kannt wenn hartes, gleichmäßiges Gesteinsmaterial zur Verfügung steht, welches alle ndtigen unterschied lichen Gesteinskornklassen enthält An vielen Stellen der Welt steht Jedoch ein guter Kies als Gesteinsmaterial für Beton nicht zur Verfügung oder muß unter großem Kosten-und Arbeitsaufwand herantransportiert werden0 Vielfach stehen beispielsweise bei der Anlage von entlegenen Flugpisten nichts als minderwertige Böden zur Verfügung, eo daß die bekannten Betonherstellverfahren, auch der erwähnte Wlzmischer, bei dieser Aufgabe versagens Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das mit einem Wälzmischer durchzuführende Betonherstellverfahren einschließlich der benötigten Vorrichtung derart zu verbessern, daß es nicht auf hochwertiges, gleichmäßig gutes Gesteinsmaterial beschränkt bleibt und sein Anwendungsbereich entscheidend erweitert wird.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung durch Verwendung ortsanstehenden Gesteinsmaterials hohen Plastizitätsgrads bzw. hohen Ton-, Lehm- oder Schluffgehalts mit Zugabe der fehlenden Gesteinskornklassen und einer aus der waagrechten Lage stufenlos herauskippbaren Wälzmischertrommel mit einem auf das Gesteinsgrößtkorn derart abgestimmt dimensionierten Mischraum, daß Freifall-Mischprozesse ausgeschlossen sind, und durch Einbringen von festen Zusatzstoffen (Füller, Zement, Kalk usw.), Bindemittel, Wasser und gegebenenfalls von Haftmittelzusätzen Uber auf der Länge der Wälzmischerachse verteilt angeordnete oder verstellbare Austrittsöffnungen von entsprechenden Zufuhrvorrichtungen.
Zweckmäßig zeichnet sich das Verfahren ferner durch Verwendung eines in Richtung der Wälzmischerachse verstellbaren Schneckenförderers ium Einbringen der festen Zusatzstoffe (Füller, Zement, Kalk usw.) aus.
Es kann weiterhin eine elektromechanische Verriegelung der Zufuhrströme Gesteinsmaterial, fehlende Gesteinskornklassen (Füller), Bindemittel, Haftmittelzusätze und Wasser in der Weise vorgesehen sein, daß bei Ausfall einer Komponentensufuhr die übrigen stillgesetzt werden.
Es kann aber darüberhinaus eine elektronische Rücksteuerung der Komponenten-Zufuhrströme in der Weise eingebaut sein, daß Nachlassen oder Anschwellen einer Komponentenzufuhr die übrigen entsprechend vermindert oder verstärkt.
Im Zugabestrang des flüssigen Haftmittels bzw. des Bindemittels kann auch eine Heizvorrichtung eingebaut sein.
Es empfiehlt sich ferner die Verwendung pflugscharähnlicher Mischschaufeln an der Innenseite der Wälzmischertrommel, die derart geformt sind, daß kein Totwinkel für Anbackungen des Mischguts gebildetist.
Zweckmäßig sollten in ihrem Anstellwinkel verstellbare Mischschaufeln verwendet werden.
Vorteilhaft ist die Verwendung von Mischschaufeln mit einer solchen Höhe, daß das auch bei maximal aus der waagrechten Lage herausgekipptiem Wälzmischer durchlaufende Mischgut diese nicht übersteigen kann.
Die für die Durchführung des Verfahrens empfohlene Vorrichtung kennzeichnet sich durch einen aus der waagrechten Lage stufenlos herauskippbaren Wälzmischer mit etwa über die Gesamtlänge der Wälzmischerachse reichenden, mit verteilt angeordneten Austrittsöffnungen versehenen Zufuhrvorrichtungen für feste Zusatzstoffe (Füller, Zement, Kalk usw.) Bindemittel und Wasser.
Vorteilhaft sind die Zufuhrvorrichtungen im Gegensatz zu der kippbar beweglichen Wälzmiechertrommel feststehend angeordnet.
Nachfolgend wird anhand der Zeichnung das Verfahrensprinzip und eine zugehörige Vorrichtung verdeutlicht.
Es zeigen s Figur 1 t einen Längsschnitt einer waagrecht liegenden Wälzmischertrommel und Figur 2 t einene Längsschnitt einer aus ihrer waagreohten Lage herauakigekippten Wälzmi8Ohertrommel, Die in der Figur 1 dargestellte in der Waagrechten 21 liegende an sich bekannte Wälzmischertrommel 1 wird von der einen Stirnseite her über ein beliebig geetaltetes Zufuhrorgan 2 mit dem Jeweils zur Verfügung stehenden ortsanstehenden Gesteinsmaterial 3 hohen Plastizitätsgrads bzw, hohen Ton-, Lehm- oder Sohluffgehalta befüllt.
Die pflugscharähnlich geformten an der Innenwandung der Wälzmischertrommel 1 verteilt angeordneten Mischschaufeln 4 sorgen für eine intensive Durchmischung und für eine Weiterbewegung des Mischgutes im Innenraum der Wälzmischertroel. Die Durchlauf£eichwindigkeit läßt sich durch stufenlose Drehzahländerung der Wälzmischsrtrommel sowie durch die in Figür 2 dargestellte Änderung des Neigungswinkels alpha in der gewünschten Weise einstellen. In der gleichen Richtung wirken Änderungen des Anatellinkelo der £ austauschbaren Mischahaufeln 4.
Wesentlich ist ferner, daß sich weitere Einflußmöglichkeiten auf den Mischprozeß dadurch ergeben, daß die in den Mischprozeß durch die Zufuhrvorrichtungen 5, 10 und 15 eingeführten Mischkomponenten an unterschiedlichen, wahlweise bestimmbaren Austrittsöffnungen 6 bis 9, 11 bis 14 und 16 bis 19 austreten können.
Die fürdie festen Zusatzstoffe (Füller, Zement, Kalk, usw) bestimmte Zufuhrvorrichtung 5 kann beispielsweise an der Eingangsöffnung 20 befüllt werden, während die Füllstellen der rohrleitungsförmigen Zufuhrvorrichtungen 10 und 15 für die flüssigen Komponenten in der Zeichnung nicht dargestellt sind.
Mit dem oben beschriebenen Verfahren samt Vorrichtung wird es ermöglicht, schwieriges ortsanstehendes Material mit bis zu 50 % Lehmgehalt (Plastizitätsgrad bis 15) einem Mischverfahren zu unterwerfen, so daß sich ein transport- und einlegefähiges Produkt mit Eigenschaften ergibt, die es als Unterbau für mittel-und hochbeanspruchte Betondecken geeignet erscheinen lassen. Das geschilderte Verfahren gestattet eine gute Anpassung an die unterschiedlichsten Eigenschaften sehr verschiedener Mineralgemische, da es beispielsweise möglich ist, Bindemittel, Wasser und Haftmittelzusätze in unterschiedlichen Reihenfolgen in den Wälzmischerraum einzubringen, da hierfür auf der Wälzmischerachse verteilte Austrittsöffnungen zur Verfügung stehen, die variabel- geöffnet und geschlossen werden können, Man kann somit bestimmten, ob das Wasser vor, während oder nach der Bindemittelzugabe zugegeben werden soll, Auch die Haftmittelzusätze, die die Benetzungsfähigkeit des Gesteinkorns beeinflussen,können an der gewünschten Stelle im Wälzmischproezeß eingegeben werden0 Durch stufenlose Drehzahl- und Neigungsänderung der Wälzmischertrommel und durch Änderung des Anstellwinkels der Mischschaufeln lassen sich unterschiedliche Durchlaufgeschwindigkeiten und Gesamtfüllungsgrade einstellen.
Diese Fülle der Variationsmöglichkeiten beim Mischprozeß ist notwendig, weil die in ihren Eigenschaften sehr verschiedenen Mineralstoffe minderwertiger Böden je nach ihrer Fließwilligkeit, nach ihrem Klebevermögen, nach ihrer Kornzusammensetzung und Kornform eine individuelle Gestaltung der Mischeindflüsse benötigen. Nur mit dieser hohen Variabilität kann der Mischer ein breites Spektrum von natürlich vorkommenden Böden und Mineralstoffen in den Zustand der Einbaufähigkeit als tragfester Unterbau bei Straßen, Flugpisten u.ä. bringen.

Claims

Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen von Beton für den Unterbau von Straßendecken, Flugpisten oder dergleichen, durch Mischen von Gestein, Bindemittel und Wasser mittels eines Wälzmischers, gekennzeichnet durch Verwendung ortsanstehenden Gesteinsmaterials hohen Plastizitätsgrads bzw.

hohen Ton-, Lehm- oder Schluffgehalts mit Zugabe der fehlenden Gesteinskornklassen und einer aus der waagrechten Lage stufenlos herauskippbaren Wälzmischertrommel mit einem auf das Gesteinsgrößtkorn derart abgestimmt dimensionierten Mischraum, daß Frcifall-Mischprozesse ausgeschlossen sind, und durch Einbringen von festen Zusatzstoffen (Füller, Zement, Kalk usw.) Bindemittel, Wasser und gegebenenfalls von Haftmittelzusätzen über auf der Längs der Wälzmischerachse verteilt angeordnete oder verstellbare Austrittsöffnungen von entsprechenden Zufuhrvorrichtungen.

2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung eines in Richtung der Wälzmischerachse verstellbaren Schneckenförderers zum Einbringen der>£esten Zusatzstoffe (Füller*Zement, Kalk usw.).

3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine elektromechanische Verriegelung der Zufuhrströme Gesteinsmaterial, fehlende Gesteinskornklassen (Füller), Bindemittel, Haftmittelzusätze und Wasser in der Weise, daß bei Ausfall einer Komponentenzufuhr die übrigen stillgesetzt werden.

4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine elektronische Rücksteuerung der Komponen-ten-ZufuhrstrUme in der Weise, daß Nachlassen oder Anschwellen einer Komponentenzufuhr die übrigen entsprechend vermindert oder verstärkt.

5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung einer Heizvorrichtung im Zugabestrang des flüssigen Haftmittels bzw. des Bindemittels0 6. verfahren nach Anspruch 1 gekennzeichnet durch Verwendung pflugscharähnlicher Mlschsohaufeln an der Innenseite der Wälzmiechertrommel, die derart geformt sind* daß kein Totwinkel für Anbackungen des Mischguts gebildet ist.

7. Verfahren nach Anspruch 1 gekennzeiohnet durch Verwendung von in ihrem Anstellwinkel verstellbaren Mi.ohschaufsln.

8. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch Verwendung von Mischschaufeln mit einer solchen Höhe, daß das auch bei maximal aus der waagrechten Lage herausgekipptem Wälzmischer durchlaufende Mischgut diese nicht übersteigen kann1 9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der vorausgehenden Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen aus der waagrechten Lage stufenlos herauskippbaren Wälzmischer (i) mit etwa über die Gesamtlänge der Wälzmischerachse reichenden, mit verteilt angeordneten Austrittsöffnungen (6-9; 11-14;,16-19) versehnen Zufuhrvorrichtungen, (5;10;15) für feste Zusatzstoffe (Füller, Zement, Kalk usw), Bindemittei und Wasser.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhrvorrichtungen (5,10;15) im Gegensatz zu der kippbar beweglichen Wälzmischertrommel (1) feststehend angeordnet sind.