DE2258959C3 - Vorrichtung zur hermetischen Abdichtung einer Antriebswelle in verschlossenen Behältern - Google Patents
Vorrichtung zur hermetischen Abdichtung einer Antriebswelle in verschlossenen BehälternInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur hermetischen Abdichtung einer Antriebswelle in verschlossenen
Behältern der im Oberbegriff des Patentan- so Spruchs beschriebenen Art. In derartigen Behältern
werden technologische Prozesse unter Überdruck und bei hermetischer Abdichtung bzw. Keimfreiheit durchgeführt.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann z. B. in der mikrobiologischen Industrie, der chemischen
Indusirie und der Lebensmittelindustrie, ζ. Β bei
Fermentern, angewendet werden.
Die im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschriebene Vorrichtung ist aus Woskressenski, P. I.. Technika
laboratornych rabot (Technik der Laboruntersuchun- <>o gen), fünfte Auflage. Moskau. Gossudarstwennoje
nautschno-techniischeskojc isdatelstwo chimitscheskoj
literature 1%2, S. 307. Abb. 301. und aus der GB-PS 32 I 75 bekannt.
Bleibt bei der bekannten Vorrichtung der Druck im ds
\erschlossenen Behälter gleich dem Umgebungsdruck. so wird die abdichtende Flüssigkeil nicht aus der
ringförmigen Wanne verdriingi. Die Glockenkante taucht in die abdichtende Flüssigkeit, wahrend der
Innenraum des Behälters bei rotierender Antriebswelle dicht bleibt.
Die bekannte Vorrichtung hat jedoch den Nachteil, daß bei erhöhtem Druck innerhalb des Behälters die
abdichtende Flüssigkeit aus der ringförmigen Wanne verdrängt wird, wodurch die Abdichtung des Behälters
gestört wird.
Aus der DT-PS 5 71520 is! ferner eine Üurehführungsdichtung
für Kabel bekannt, bei der zwei Hohlräume innerhalb und außerhalb einer Glocke
druckmäßig miteinander verbunden, jedoch durch eine Membran voneinander getrennt sind. Bei einer solchen
Dichtung wird die Verdrängung der Sperrflüssigkeit aus der Wanne verhindert, sie hat jedoch den Nachteil, daß
sie bereits auf geringe Gasströmungen im System anspricht, wodurch der Druckausgleich gestört und
folglich die Flüssigkeit aus dem Dichtungsbereich verdrangt wird.
Aus der DT-PS 9 15 167 Ist c weiter bekannt, eine
Dichtungskammer mit einem Sperrgas zu versehen, das über einen mit der Druckkammer verbundenen
Druckübertrager geregelt wird. Nachteilig ist jedoch an dieser Anordnung zum einen, daß das Sperrgas durch
die Stopfbuchse in die Arbeitskammer eindringen kann; zum anderen hat der Drucküber,rager einen niedrigen
Verstärkungsfaktor, wodurch die Sicherheil der hermetischen
Abdichtung verschlechtert und die Genauigkeit bei der Aufrechterhaltung des Druckes vermindert
werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur hermetischen Abdichtung einer Antriebswelle
in verschlossenen Behältern zu schaffen, durch die die Betriebssicherheit des hydraulischen
Verschlusses unter Überdruck in dem verschlossenen Behalter gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs I beschriebenen
Maßnahmen gelöst.
Eine bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist Gegenstand des Anspruchs 2.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestaltet im Gegensatz zu bekannten ähnlichen Vorrichtungen
starke Überdruckschwankungen ohne Störung der Dichtheit und der Keimfreiheit sowie ohne Begrenzung
der Antriebsleistung der Antriebswelle. Die Vorrichtung kann bei verschlossenen Behältern mit einem
Volumen von einigen Litern bis zu hunderten von Kubikmetern verwendet werden. Durch die erfindungsgemäße
Vorrichtung wird die Sicherheit des Bedienungspersonals erhöht. Sie ist ferner konstruktiv einfach
und betriebssicher.
An Hand der in der Zeichnung dargestellten Allsführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
F i g. I eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zur hermetischen Abdichtung der Antriebswelle eines verschlossenen Behälters und
F 1 g. 2 eine Vorrichtung zur hermetischen Abdichlung
der Antriebswelle eines verschlossenen Behälters mit einem am Behälter montierten Druckübertrager.
Die Vorrichtung zur hermetischen Abdichtung der Antriebswelle eines verschlossenen Behälters stellt
einen hydraulischen Verschluß dar, der eine auf einem Behälter I befestigte und mit abdichtender Flüssigkeit 3
gefüllte ringförmige Wanne 2 enthält. In die Flüssigkeit
3 taucht teilweise eine an einer Antriebswelle 5 dicht befestigte Glocke 4. cie den Boden der ringförmigen
Wanne nicht erreicht.
Dabei bilden sich /wci gasgefüllt Hohlräume,
nämlich ein innerer Hohlraum 6 und ein äußerer Hohlraum 7. die durch die abdichtende Flüssigkeit 3
voneinander abgetrennt sind.
Der innere gusgefüllte Hohlraum 6 ist mit dem gasgefüllten Hohlraum des verschlossenen Behälters 1
verbunden.
Der äußere gasgefüllte Hohlraum 7 ist nicht hermetisch abgedichtet. Die Dichtung 8 soll lediglich
verhindern, daß das Schmiermittel aus der Lagereinheii
9 in die abdichtende Flüssigkeit 3 gelangt.
Der gasgefüllt^.· Hohlraum des Behälters 1 sowie der
äußere gasgefülhe Hohlraum 7 des hydraulischen Verschlusses sind mittels Rohren mit einem Druckübertrager
10 verbunden.
Für den Druckübertrager 10 kann eine beliebige bekannte Bauform gewählt werden. In; vorliegenden
Fall ist das Gehäuse des Druckübertragers iO durch eine
Membran 11 in zwei Kammern, d. h. in eine Kammer 12 und eine Düsenkammer 13 mit einer mit der
Atmosphäre verbundenen Düse 14 unterteilt. Der Düsenkammer 13 wird Preßluft zugeführt, deren Druck
mittels einer Drossel 15 konstant gehalten wird.
Der gasgefülhe Hohlraum des Behälters 1 ist mit der Kammer 12 und der äußere gasgefülite Hohlraum 7 des
hydraulischen Verschlusses mit der Düsenkammer 13 des Druckübertragers 10 verbunden.
Zwischen der Düse 14 und der Membran U ί,Λ ein
Spalt :i vorgesehen.
Damit die Vorrichtung nicht nur dicht sondern auch keimfrei ist, kann die abdichtende Flüssigkeit antiseptisch
sein.
Zur Verminderung der Stauzonen in der Vorrichtung, was insbesondere bei biochemischen Vorgängen im
Behälter 1 wichtig ist, z. B. bei Züchtung von Kleinstlebcwesen. sowie zur Erhöhung der Ansprechgenauigkeit
und -geschwindigkeit des Druckübertragers kann dieser direkt auf dem Behälter 1 montiert werden
( Fig. 2). In diesem Falle enthält der Druckübertrager
24 eine Membran 25. die einen Teil der Wandung de*. Behälters 1 darstellt und dem Inneren dieses Behälters
zugewandt ist. Bei dieser An der Montage verfügt der
Druckübertrager 24 lediglich über eine Düsenkammc, 26 mit einer Düse 27, die mit der Atmosphäre verbunden
ist. An Stelle der zweiten Kammer des Druckübcriragers 24 wird der gasgefüllte Hohlraum des Behälters 1
eingesetzt. Die Düsenkammer 26 des Druckübertragers 24 ist mit dem äußeren gasgefüllten Hohlraum 7 des
hydraulischen Verschlusses mittels einer Rohrleitung 28 verbunden.
Die Vorrichtung zur hermetischen Abdichtung der Antriebswelle in verschlösse.>en Behältern wirkt wie
folgt:
Der Druck des Gases innerhalb des inneren gasgefüllten Hohlraumes 6 ( F i g. 1) wird zur Kammer
12 des Druckübertragers 10 übertragen. Hierbei biegt sich die Membran 11 durch und wird dadurch gegen die
Düse 14 gedrückt. Gleichzeitig wird der Düsenkammer
13 des Druckübertragers 10 Luft zugeführt, deren Druck
durch das Drosselventil 15 konstant gehalten wird. Dabei gelangt die Luft ebenfalls in die den äußeren
gasgefüllten Hohlraum 7 mit der Düsenkammer 13 verbindende Rohrleitung. Der Luftdruck in der Düsenkammer
13 und im äußeren gasgefüllten Hohlraum 7 erhöht sich wegen des Lufteintritts über das Drosselventil
15 allmählich, bis der Druck in der Düsenkammer 13 den Druck in der Kammer 12 zu übersteigen beginnt.
In diesem Augenblick hebt sich die Membran 11 und die
überschüssige Lufimenge tritt über die Düse 14 aus der Düsenkammer 13 in die Atmosphäre aus. bis der Druck
in den Kammern 12 und 13 gleich wird.
Bei einer vorgegebenen Durchgangsöffnung des Drosselventils 15 und Druckgröße der Luft, die der
Vorrichtung zugeführt wird, ist der Spalt a zwischen der Membran 11 und der Düse 14 so weit, daß er die ganze
überschüssige Luftmenge in die Atmosphäre ausläßt.
Bei Druckerhöhung in der Kammer 12. als Folge der Druckerhöhung im Behälter 1. biegt sich die Membran
U durch. Hierbei wird die Weite des Spaltes .·) kleiner und somit erhöht sich der Druck in der Düsenkammer
13 sowie in dem äußeren gasgefüllten Hohlraum 7 des hydraulischen Verschlusses.
Somit wird der Druck über dem Flüssigkeitsstand in der ringförmigen Wanne 2 dem in den gasgefüllten
Hohlräumen 6 und 7 gleich und die abdichtende Flüssigkeit 3 wird nicht mehr aus der ringförmigen
Wanne 2 verdrängt. Die aus dem äußeren gasgefüllten Hohlraum 7 über die nicht hermetische Abdichtung 8
ausströmende Luft verhindert, daß das Schmiermittel aus der Lagereinheit 9 in den hydraulischen Verschluß
gelangt.
In Fermentern bewirkt man einen keimfreien Arbeitsablauf durch ein antiseptisches Verhalten der
abdichtenden Flüssigkeit sowie durch eine zuvor vorgenommene Sterilisierung der Kammer 12 des
Druckübertragers.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
- Patentansprüche·I. Vorrichtung /ur hermetischen Abdichtung einer Antriebswelle in verschlossenen Behältern. /. B. in Fermentern, die vertikal durch eine Öffnung in der oberen Wand des mit einer Flüssigkeit und einem unter Druck stehenden Gas gefüllten Behalters eingeführt ist. wobei die Vorrichtung eine auf dem Behälter /ur Durchführung der Welle befestigte, die ι ο nach oben gerichtete Öffnung umschließende geschlossene ringförmige Wanne mit abdichtender Flüssigkeit bildet, in die teilweise eine auf der Antriebswelle hermetisch befestigte Glocke eintaucht, die den Boden der ringförmigen Wanne nicht -5 erreicht, so daß sich zwei gasgefüllt Hohlräume bilden, nämlich ein innerer Hohlraum, der mit dem Gashohlraum des Behälters verbunden und durch die Glocke mit der Welle, die innere Wandfläche des Behältergehauses und die Oberfläche der Flüssigkeit im Behälter begrenzt ist. und ein äußerer Hohlraum, der durch die Außenwand der ringförmigen Wanne und die Glocke begrenzt ist. wobei die beiden Hohlräume durch die Schicht der abdichtenden Flüssigkeit voneinander getrennt sind, ge kennzeichne! durch einen den Druck zwischen den gasgefüllten Hohlräumen ausgleichenden Druckübertrager (10). der aus einer blind endenden, mit dem Hohlraum des Behälters (I) verbundenen Kammer (12) einer Trennmembran (II). einer Düsenkammer (13). du. unmittelbar mit dem äußeren gasgefüllten Hohlraum des hydraulischen Verschlusses und über eine Drossel (15) mit der Druckluftquelle verbunden ist. und einer mit der Atmosphäre verbundenen Düse(14) besieht.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Druckübenrager (24) auf dem Behälter (1) derart montiert ist. daß die Membran (15) des Druckübertragers (24) einen Teil der Wandung des Behälters bildet, während die blind endende Kammer des Druckübertragers unmittelbar in den gasgefüllten Hohlraum des Behälters mündet.
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