DE225879A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57a. GRUPPE
BASIL SLESSAREW in DARMSTADT.
Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung, um schnell hintereinander
folgende photographische Aufnahmen eines Vorganges oder eines sich bewegenden Körpers etwa für wissenschaftliche Zwecke zu
erhalten.
In einzelnen Teilen ist das Verfahren bekannt, wie auch die Benutzung der Funken einer Batterie
von Leydener Flaschen und einer doppelten Funkenstrecke, einer funkenauslösenden
und einer belichtenden, bekannt ist.
Durch diese bekannten Verfahren konnten jedoch nur einzelne wenige und ungleichmäßig
belichtete Aufnahmen erzielt werden, da immer nur ein Funke oder die langsamen Schwingungen
eines von einem Induktorium erzeugten Funkens benutzt wurden, so daß diese Verfahren für
Serienaufnahmen nur in beschränktem Maße Verwendung finden konnten.
Durch die Erfindung werden Serienaufnahmen zwar gegenüber den bekannten Kinematographen
in verhältnismäßig geringer Zahl, aber mit außerordentlich rascher Aufeinanderfolge
und gleichmäßiger Stärke erzielt, wie dieses durch die bisher bekannten Einrichtungen nicht
erreicht werden konnte.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Fig. ι bis 6 dargestellt und besteht im wesentlichen
aus folgendem:
Vor dem ständig offenen Objektiv a (Fig. 2)
der Vorrichtung befindet sich, von links gesehen, die photographische Platte b, welche
durch einen weiter unten beschriebenen Mechanismus während der Aufnahme in einer zur
Projektionsebene senkrechten Richtung vor dem Objektiv vorbeigeschnellt wird.
Hinter dem Objektiv befindet sich der aufzunehmende Körper c, etwa ein an einem
kleinen Knopf befestigtes Insekt, dessen Flügelschläge untersucht werden sollen o. dgl.
Vorausgeschickt sei, daß sich vornehmlich zum Teil durchsichtige Körper für das Verfahren
eignen.
Die ganze Vorrichtung befindet sich im Dunkeln, und die Lichtquelle wird in bestimmten,
schnell aufeinander folgenden Zeitabständen durch eine Batterie geladener Leydener Flaschen
d erzeugt, so daß durch eine besondere, nachfolgend beschriebene Vorrichtung die
Leydener Flaschen, deren Zahl der Anzahl der aufzunehmenden Bilder entspricht, nacheinander
entladen werden und in der Funkenstrecke e hinter dem Objekt c jedesmal ein
Funke entsteht.
Die eine Elektrode f der Funkenstrecke e ist durch die Leitung g mit den äußeren Belegen
der Leydener Flaschen d verbunden, deren innere Belege wiederum mit je einem Ring h
von mehreren vor der Platte δ in, einer Reihe aufgestellten Metallringen oder Kugeln verbunden
ist.
Über diesen ist in gewissem Abstande eine mit der photographischen ' Platte starr verbundene
Kugel i angeordnet, welche den überspringenden Funken an den Funkenstrecken k
aufnimmt und durch die Leitung I zu der anderen Elektrode m der Funkenstrecke e
ίο leitet.
Fig. ι zeigt eine Darstellung der Vorrichtung
in seitlicher Anordnung. Der Bewegungsmechanismus ist aus den Fig. 3 bis 6 besser zu ersehen.
Zur Vergrößerung der Lichtkraft ist zwischen der Funkenstrecke e und dem Körper c ein aus
einer oder mehreren Linsen η bestehender Kondensor
vorgesehen. Die Stärke des Funkens an der Funkenstrecke e kann durch Verändern
des Abstandes der beiden Elektroden f und m geregelt werden; während die Größe der
Bilder in bekannter Weise durch Veränderung des gegenseitigen Abstandes des Objektivs a,
der Platte b und des Gegenstandes c geregelt wird.
In einem Führungsrahmen 0 (Fig. 4) ist ein Schieber p angeordnet, in dessen Vertiefung q
(Fig. 5) die photographische Platte b oder ein Film befestigt ist. Der Rahmen hat an einer
vor dem Objektiv α liegenden Stelle eine Öffnung r von der Größe des zu erhaltenden Bildes.
Ist die Vorrichtung für mehrere Bildergrößen vorgesehen, so ist diese Öffnung nach Art der
für photographische Zwecke verwendeten Blenden in bezug auf Größe einstellbar auszuführen.
Vor Beginn der Aufnahme wird der Schieber φ mit der photographischen Platte b aus dem
Rahmen 0 herausgezogen und durch einen am Rahmen befestigten und in den Knopf s des
Schiebers p eingreifenden Hahn t festgehalten (Fig. 3). Durch das Herausziehen des Schiebers φ
aus dem Rahmen 0 wird ein Gummistrang u, dessen Enden am Rahmen befestigt sind, angespannt.
Nach Lösen des Sperrhahnes i schießt der Schieber φ mit der photographischen
Platte b durch die Spannkraft des Gummistranges mit großer Geschwindigkeit vor dem
Objektiv vorbei; durch die nachfolgend beschriebene Einrichtung wird in bestimmten
kleinsten Zeitabständen in der Funkenstrecke e je ein Funken hervorgerufen, der durch einen
am Schieber oder am Rahmen befestigten Schleifkontakt nach der Funkenstrecke e weitergeleitet
wird, den Körper c (Fig. 1) beleuchtet und auf der photographischen Platte b mehrere
Bilder nacheinander erzeugt.
Durch Vor- und Zurückstecken der an den Enden des Gummistranges u befestigten Stöpsel
υ (Fig. 3) in die in dem Führungsrahmen 0 vorgesehenen Löcher w (Fig. 6) kann die Spannkraft
des Gummistranges u und somit auch die Schnelligkeit der Bewegung des Schiebers p. geregelt
werden. Dasselbe kann auch dadurch erreicht werden, daß gemäß Fig. 3 an dem
Schieber p mehrere Knöpfe s vorgesehen sind, oder durch Benutzung beider Vorrichtungen.
Um den Stoß des Schiebers φ aufzufangen, dient der Gummipuffer x, welcher an dem einen
Ende des Rahmens 0 angeordnet ist.
Die für die Erzeugung des elektrischen Funkens dienende Vorrichtung ist aus der Fig. 3
zu ersehen und ist im wesentlichen folgende:
Die inneren Belege der Leydener Flaschen d, deren Anzahl der Zahl der aufzunehmenden
Bilder entspricht, sind mit je einem der in einer Reihe' mit bestimmtem Abstande voneinander
angeordneten Ringe h verbunden, über welchen die am Schieber befestigte Messingkugel
i in einer gewissen Entfernung angeordnet ist.
Die Entfernung der einzelnen Ringe voneinander ist so groß wie die Breite der aufzunehmenden
Bilder und kann je nach der Größe der letzteren verstellt werden.
Schießt nun der Schieber p mit der photographischen Platte b vor der Öffnung im
Rahmen 0 vorbei, so fliegt die mit dem Schieber starr verbundene Kugel i an den Ringen h
nacheinander vorbei und bewirkt das Überspringen von Funken aus den geladenen Flaschen
d der Batterie. Es entstehen dann auch an der zweiten Funkenstrecke e Funken, belichten
in ganz kleinen Zeitabständen den aufzunehmenden Körper c und werfen sein Bild
auf die photographische Platte b; da die Belichtungsdauer der kräftigen Funken verschwindend
klein ist, so erhält man trotz der überaus schnellen Bewegung der Platte b scharfe Bilder.
An Stelle des geradlinigen Schiebers p und des Führungsrahmens kann auch eine Scheibe,
in welcher eine Vertiefung zur Aufnahme einer photographischen ringförmigen Platte oder
eines Films angeordnet wird, welcher mit. großer stetiger Geschwindigkeit an dem Objektiv
α vorbeischnellt, oder es kann statt dieser auch ein rotierender Zylinder oder nach Art
der Kinematographen ein bandförmiger Film mit entsprechender Antriebsvorrichtung verwendet
werden, wesentlich dabei ist jedoch, daß die gleichmäßig und sehr rasch bewegte Platte
oder der Film die Auslösung der Beleuchtungsfunken in der hier beschriebenen Weise bewirkt.
Claims (4)
- Patent-Ansprüche:i. Verfahren zur Herstellung photograph!- scher Reihenaufnahmen mit rascher Bilderfolge, bei welchem eine lichtempfindliche Schicht, etwa eine photographische Platte 0. dgl., vor einem Objektiv mit stetiger Geschwindigkeit vorbeigeführt wird und zur Erzeugung der Belichtungen eine Batterie Leydener Flaschen sowie eine zweifacheFunkenstrecke benutzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die mit sehr großer Geschwindigkeit vor dem Objektiv vorbeischnellende Platte durch eine mit ihr ver-. 5 bundene Elektrode die zur Belichtung notwendigen Entladungen der Leydener Flaschen durch Vorbeischnellen an hintereinander in gleichmäßigen Abständen angeordneten und einzeln mit den inneren Belegenίο der Flaschen in leitender Verbindung stehenden Elektroden der ersten Funkenstrecke hervorruft, so daß die einzelnen von je einer Leydener Flasche erzeugten Funken nacheinander in gleichmäßiger Stärke und in bestimmten kurzen Zeitabschnitten je ein Bild eines sich bewegenden Körpers oder Vorganges auf der photographischen Platte entwerfen.
- 2. Vorrichtung zur Herstellung photographischer Reihenaufnahmen mit rascher Bilderfolge nach dem unter 1. beanspruchten Verfahren, gekennzeichnet durch einen in einem Führungsrahmen (0) gelagerten, die photographische Platte (b) tragenden Schieber ff), der durch einen geeigneten, eine Schleuderwirkung hervorrufenden Mechanismus, etwa durch einen gespannten Gummistrang (u) mit sehr großer stetiger Geschwindigkeit an der im Führungsrahmen vorgesehenen Belichtungsöffnung (r) vorbeigeschnellt wird.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zahl der Leydener Flaschen (d) sowie der in einer Reihe angeordneten Elektroden (h) der Zahl der aufzunehmenden Bilder entspricht.
- 4. Ausführungsform der Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den gegenüberliegenden Längsseiten des Führungsrahmens (0) Lochreihen (w) vorgesehen sind zur Aufnahme von Stöpseln (v), mit denen der den Schieber (j>) antreibende Gummistrang (u) in verschiedener Weise gespannt werden kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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