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Ballenpresse Die Erfindung bezieht sich auf eine Bailenpresse, bestehend
aus einem abgeschlossenen, über Deckel zugänglichen Preßkasten, in dem ein Preßstempel
hin- und herbeweglich ist, dessen Preßplatte eine, einer Pressentar gegenüberliegende
Preßkastenwandung bildet und ebenso wie die Pressentür und der Preßkastenboden mit
Nuten zur Aufnahme von Bindematerial versehen ist.
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Bei einer bekannten Ballenpresse dieser Art wird das Bindematerial
von einer Bedienungsperson von Hand in die Nuten eingelegt, in denen das Bindematerial
über Führungsrollen geführt und durch Klemmen gesichert wird. Das Einziehen des
Bindematerials erfordert den Aufenthalt der Bedienungsperson im Preßraum, der im
Hinblick auf ein versehentliches Einschalten der Presse gefährlich ist. Insbesondere
aber erfordert das Einziehen des Bindematerials einen beträchtlichen Arbeits- und
Zeitaufwand.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es aus der DT-PS 1 222 423 bekannt,
zum Transport des Bindematerials um den Ballen eine oder mehrere endlose, angetriebene
Ketten vorzusehen, die durch die fluten geführt und über Kettenräder und über Führungsstücke
gehalten sind, die an der Preßplatte des Preßstempels bzw. der Pressentür angeordnet
und mi diesen beweglich sind.
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Mittels einer solchen der Ballenpresse zugeordneten Vorrichtung zum
Umreifen der Preßballen entfallen zwar die aufwendigen und gefährlichen Maßnahmen
zur manuellen Umreifung, jedoch ist insbesondere bei kleineren Ballenpressen der
Bau- und Kostenaufwand für die Umreifungsvorrichtung relativ hoch.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ballenpresse
der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß Preßballen auf einfache, schnelle
und gefahrlose Weise manuell mit Bindemittelmaterial umreift werden können.
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Hierzu sieht die Ballenpresse nach der Erfindung in erster Linie vor,
daß der Preßplatte in die Nuten des Preßkastenbodens eingreifende und bei Bewegung
der Preßplatte entlang diesen gleitende, Bindematerial in die Nuten der Preßplatte
umlenkende Fuhrungskufen zugeordnet sind und die der Pressentür zugewandten Enden
der Nuten im Preßkastenboden für einen Einschub von Bindematerial in Nutlängsrichtung
von außen her zugänglich sind.
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Diese Ausgestaltung ermöglicht es, Bindedraht oder Bandeisen nach
dem Preßvorgang und einem Öffnen der Preßkastendeckel in die Nuten im Preßkastenboden
einzuschieben, wobei das Bindematerial durch den Einschub über die Führungskufen
in die Führungsnuten der Preßplatte umgelenkt wird. Das schließlich oberhalb des
Preßballens aus den Nuten der Preßplatte austretende Ende des Bindematerials kann
mit dem anderen, durch die entsprechende Nut in der Pressentür hindurch zur Preßballenoberseite
geführten Ende verknüpft werden. Die Einschublänge läßt sich leicht an die jeweilige
Ballenabmessung anpassen, so daß Bindematerialverluste vermeidbar sind.
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Die Führungskufen sind vorzugsweise von scharförmigen Bogenstücken
gebildet, deren untere Querkante den Nutboden der zugehörigen Nut im Preßkastenboden
überläuft. Damit die Führungskufen Ausgleichsbewegungen ausfahren können, wenn der
Preßstempel mittels seines Antriebs bewegt wird, sind die Führungskufen zweckmäßig
an der Preßplatte bzw. dem Preßstempel begrenzt beweglich abgestützt.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen und
der Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung, in aer ein Ausführungsbeispiel
der Ballenpresse nach der Erfindung'näher veranschaulicht ist, es zeigen: Abb. 1
einen schematischen Längsschnitt durch eine Ballenpresse nach der Erfindung, und
Abb.
2 einen Querschnitt zu Fig. 1.
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Die dargestellte horizontale Ballenpresse hat einen Preßkasten 1,
der mittels Deckeln 2 verschlißbar ist. Der Preßkasten 1 wird ferner durch einen.Boden
3, die Preßplatte 7 eines Preßstempels 4, der über Spindeln von einem Antrieb 6
betätigt wird, und eine-Pressentür 5 begrenzt. Die Preßplatte 7 weist vertikale,
bei dem dargestellten Beispiel drei, Nuten 8, der Preßkastenboden 3 dementsprechend
drei horizontale Nuten 10 und die Pressentür 5 drei wiederum vertikale Nuten 10'
auf. Zur Bildung eines dreiseitig den Preßballen 12 umgebenden Führungskanals für
Bindedraht oder Bandeisen haben die Nuten 8, 10, 10' eine zueinander fluchtende
Ausrichtung.
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Bei dem dargestellten Beispiel, bei dem der untere Bereich der Pressentür
über die Ebene des Preßkastenbodens 3 nach unten vorspringt, weist die'Preßkastentür
in Höhe der gleichseitigen Enden der Nuten 10 im Preßkastenboden angeordnete Durchgangsöffnungen
zur Außenseite auf. Diese können von Aussparungen im Nutboden der Nuten 10' gebildet
sein. Die besonders einfache Ausführung des Ausführungsbeispiels sieht vor, daß
als Nuten in der Pressentür 5 zur Türaußenseite durchgehende Schlitze 10' vorgesehen
sind. Statt dessen kann die Pressentür auch mit ihrer Unterkante etwa in Höhe der
Ebene des Preßkastenbodens 3 enden, so daß die der Pressentür zugewandten Enden
der Nuten 10 im Preßkastenboden 3 zur Außenseite der Presse hin freiliegen.
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Der Preßplatte 7 sind jeweils in die Nuten 10 des Preßkastenbodens
3 cingreifende Führungskufen 9 zugeordnet, hinsichtlich deren Anordnung und Ausbildung
auf die Zeichnung hingewiesen wird. Diese Führurigskufen sind von scharförmigen
Bogenstücken gebildet, deren untere bzw. vordere Querkante den Nutboden der jeweils
zugehörigen Nut 10 im Preßkastenboden 3 uberläuft. Die Führungskufen 9 sind auf
Achszapfen 11 am Preßstempel 4 begrenzt schwenk- und axial verschiebbar abgestützt.
Die in der Mittellängsebene der zugehörigen Nut 10 im Preßkastenboden 3 verlaufende
Mittelachse des Achszapfens einer jeden Führungskufe 9 schließt mit dem Nutboden
einen spitzen, sich entgegen der Preßbewegungsrichtung des Preßstempels öffnenden
Winkel ein, wie dies die Zeichnung näher erkennen läßt. Diese Ausgestaltung erlaubt
den Führungskufen Anpassungsbewegungen, wenn die Führungskufen bei Bewegung der
Preßplatte bzw. des Preßstempels entlang den Nuten 10 im Preßkastenboden 3 gleiten.
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Zum Umreißen wird nun nach dem Preßvorgang und einem öffnen der Deckel
2 Bindedraht oder Bandeisen 13 in die auf der Seite der Pressentür 5 von außen zugänglichen
Enden der Nuten 10 im Preßkastenboden 3 eingeschoben. Gelangt das Ende des eingeschobenen
Bindematerials bei fortgesetztem Einschub in Anlage an einer Führungskufe 9, so
wird es von dieser aus seiner horizontalen Einschubrichtung in vertikale Richtung
um- und in die Nuten 8 in der Preßplatte 7 gelenkt. Bei fortgesetztem Einschub des
Bindet materials tritt schließlich das vordere Ende aus der jeweiligen Nute 8 oberhalb
der Preßballenoberseite aus. Das hiernach noch
außerhalb der Ballenpresse
befindliche Draht- bzw. Bandeisenende wird nunmehr entlang der zugehörigen Nut 10'
in der Pressentür 5 nach oben geführt und kann dann mit dem anderen Ende oberhalb
der freiliegenden Oberseite des Preßballens 12 verknüpft werden.
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Bei dem dargestellten Beispiel sind die Führungskufen 9 so unterhalb
der Preßplatte 7 angeordnet, daß ihre obere, rückwärtige Quer kante in Preßbewegungsrichtung
hinter der Rückseite der Preßplatte 7 gelegen ist. Dabei weist der Preßstempel 4
die von Schlitzen gebildeten Nuten 8 auf der Rückseite der Preßplatte 7 fortsetzende
Nuten 8' auf, deren Nutboden im unteren Bereich einen den Bogenver lauf der Führungskufen
9 fortsetzenden bogenförmigen Verlauf hat.
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Bei dieser Ausgestaltung erfährt das Bindematerial 13 eine besonders
weitläufige Umlenkung.