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Einrichtung zur/ Verfahren und/Herstellung von mehrschichtigen, insbesondere
dreischichtigen Sperrholzplatten Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren bzw.
eine Einrichtung zur Herstellung von mehrschichtigen, insbesondere dreischichtigen
Sperrholzplatten, mit'einem oberen, aus einem Vollformat bestehenden Deckfurnier,
einer aus Furnierstreifen willkürlicher Breite bestehenden Mittellage und einem
aus Teilformaten. aufgebauten unteren Deckfurnier.
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Sperrholz wird bekanntlich aus einzelnen Furnierlagen hergestellt,
die bezüglich der Faserrichtung jeder Furnierlage kreuzweise aufeinanderliegend
verleimt werden. Die einzelnen Furnierlagen werden bei der herkömmlichen Verfahrensweise
von einer Schneidmaschine aus einem langen Furnierband herausgeschnitten. Derartige
Furnierbahnen besitzen naturgemäß Fehlstellen, die herausgetrennt werden müssen
und die willkürlich ufer diese Furnierbahn hinweg verteilt sind. Aus diesem Grunde
fallen beim Zuschneiden einer Furnierbahn neben den in erster Linie gewünschten
Vollformaten auch Teilformate und Streifen willkürlicher Breite an. Die als Vollformate
oder Teilformate erhaltenen Furniere werden vorzugsweise als Außenlage oder Deckfurnier
einer
Platte verwendet, während die streifenförmigen Furnierstücke
willkürlicher Breite vorzugsweise verdeckt als Innenlage oder Mittellage der Platte
Verwendung finden.
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Auf die Innenlagen oder Mittellagen wird dann mi Hilfe einer Walzenauftragmaschine
von beiden Seiten gleichzeitig ein Bindemittel aufgetragen. Das Auftragen kann unter
Umständen auch einseitig mittels einer Leimsprühmaschine erfolgen. Um eine störungsfreie
Handhabung vor und hinter der Beleimungsmaschine zu ermöglichen, ist es notwendig,
diese Innenlagen in Vollformaten oder zumindest in größeren Teilformaten verfügbar
zu haben.
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Aus diesem Grunde werden die Furnierstreifen zu den gewünschten Breiten
zusammengesetzt.
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Nach einer bekannten Methode werden derartige Furnierstreifen paketweise
an den beiden Längsseiten abgehobelt. Diese Kanten werden mit einem Klebemittel
beschichtet und mittels einer Zusammenfügemaschine zu einem endlosen Furnierband
zusammengesetzt, von welchem schließlich das gewünschte Format abgetrennt wird.
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Nachteilig sind bei dieser bekannten Verfahrensweise die vergleichsweise
hohen Lohnkosten sowie zusätzliche Holzverluste und Leimkosten sowie der bei dieser
Fertigung häufig auftretende Engpaß in der Produktion.
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Nach einer anderen bekannten Verfahrensweise werden diese Furnierstreifen
mittels Fäden zusammengehalten, die mit einem Klebemittel beschichtet und auf der
Ober- und Unterseite der eine endlose Matte bildenden Streifen heiß aufgepreßt werden,
um anschließend daran wieder in gewünschte Breiten aufgeteilt zu werden. Die in
der Platte verbleibenden Fäden können sich bei der Verleimung und späteren Verarbeitung
störend auswirken. Darüber hinaus müssen auch die laufenden Kosten für die Fäden
sowie das Haftmittel als nachteilig bezeichnet werden.
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Es sind ferner Verfahren bekannt, bei welchen die Stoßfugen der Furnierstreifen
in der Längsrichtung mittels Klebestreifen
aus Papier verbunden
werden. Diese Klebestreifen verursachen vielfach Fehlverleimungen-zwischen den einzelnen
Furnierlagen. Auch ist das Verfahren wegen des ziemlich hohen Personalaufwandes
vergleichsweise teuer und scheidet darüber hinaus beischmalen Streifen aus wirtschaftlichen
Gründen aus.
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Auch ist häufig zu beobachten, daß Innenlagen durch das lose Aneinanderlegen
von- Furnierstreifen gebildet werden, nachdem diese meist beidseitig mit Leim behaftet
wurden. Nachteilig ist dabei neben dem hohen Lohnaufwand, daß zwischen den Streifen
vielfach-Lücken auftreten oder daß diese Streifen gelegentlich sich überlappen,
wodurch die Qualität der fertigen Platte zwangsläufig beeinträchtigt wird.
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Die Innenlagenfurniere müssen nach erfolgtem Leimauftrag möglichst
kantengenau auf einem Stapel abgelegt werden.
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Eine Nechanisierung dieses Vorganges war bisher nicht möglich, weil
die eventuell dafür vorgesehenen Vorrichtungen durch die unvermeidbare Berührung
mit Klebemittel verschmutzen und bereits innerhalb kürzester Zeit nicht mehr einsatzfähig
sind. Aus diesem Grunde erfolgt das Zusammenlegen der beleimten Furnierlagen manuell.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Einrichtung
zu dessen DurchfUhrung auf zuzeigen,-mit welchen eine kontinuierliche Herstellung
von mehrschichtigen Sperrholzplatten bei geringstem Personal- und Maschineneinsatz
möglich ist.
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Diese Aufgabe wird nach dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst,
daß die vereinzelten Furnierstreifen willkürlicher Breite von einer Transportvorrichtung
gegen den Anschlag einer Sammelstation bewegt und dabei lückenlos zusammengesehoben
und anschließend daran auf die gewünschte Länge geschnitten werden, daß die Voll-
bzw. Teilformate laufend in einander gegenüberliegenden Richtungen seitlich von
der Transportvorrichtung abgeschoben und die so gebildeten Stapel nach Verschwenkung
um 900 und Zusammenführen der die Teilformate enthaltenden Stapel in den Bereich
einer in Transportrichtung hinter der Samme -station
liegenden
Beleimungsstation transportiert werden und daß dann das eine Deckfurnier der Beleimungsstation
zugeführt und mit Leim beschichtet wird, anschließend daran die Mittellage auf dieses
Deckfurnier abgesetzt und ebenfalls mit Leim beschichtet wird und schließlich das
andere Deckfurnier auf die Mittellage abgesetzt wird.
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Durch die erfindungsgemäße Methode ist eine kontinuierliche Herstellung
von mehrschichtigen Spanholzplatten unter geringstem Einsatz von Personal- und Maschinenkosten
möglich.
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Die zur Durchführung dieses Verfahrens vorgeschlagene Einrichtung
kennzeichnet sich dadurch, daß die Transportvorrichtung aus nebeneinanderliegenden
Transportbändern besteht, daß die Verschwenkung der Stapel um 900 mittels Drehscheiben
erfolgt und daß der Transport der Deckfurniere bzw. der Mittellage in die Beleimungsstation
von je einer Saughebevorrichtung bewirkt wird, deren Bewegungsrichtungen aufeinander
senkrecht stehen.
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Nach einem weiteren Merkmal der erfindungsgemäßen Einrichtung besitzt
die Beleimungsstation eine in Bewegungsrichtung der Transportvorrichtung verfahrbare
Beleimungsvorrichtung.
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Zweckmäßig ist in der Sammelstation ein Distanzleistenpaar vorgesehen,
welches ein Aufeinanderschieben der Furnierstreifen willkürlicher Breite beim Sammeln
verhindert.
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Die beiden Distanzleisten sind dabei zweckmäßig nach unten abklappbar.
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Die erfindungsgemäße Methode sowie die Einrichtung zu deren Ausführung
sind nachstehend anhand der Zeichnung noch etwas ausführlicher erläutert. In dieser
zeigen in rein schematischer Weise: Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der
Einrichtung zur Durchführng des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig.
2 einen senkrechten Schnitt in wrgrößertem Maßstab längs der Linie II-II in Fig.
1.
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Zunächst ist darauf hinzuweisen, daß in der nachfolgenden Beschreibung
als Ausführungsbeispiel die Herstellung einer dreischichtigen Sperrholzplatte erläutert
wird. Die.erfindungsgemäße Methode bzw. Einrichtung ist in entsprechender Weise
auch für Sperrholzplatten vorteilhaft anwendbar, deren Mittellage aus mehr als einer
einzigen Schicht besteht.
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Mit 1 ist ein Furnierband bezeichnet, welches mit der Schneidvorrichtung
2 in. bestimmte Formate geschnitten wird. Diese Formate werden beispielsweise von
einer Transportvorrichtung 3 vorgeschoben. Diese Transportvorrichtung 3 besteht
dabei aus mehreren, nebeneinanderliegenden Transportbändern 4. Es liegt im Rahmen
der Erfindung, auch eine andere Transportvorrichtung vorzusehen.
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Mit der Bezugsziffer 5 ist ein Vollformat bezeichnet, welches wegen
seiner Fehlerlosigkeit als Deckfurnier, z.B. als oberes Deckfurnier Verwendung findet.
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Hingegen bezeichnen die Bezugsziffern 6 bis 8 Teilformate, die im
Verlaufe des Arbeitsprozesses zu dem anderen, also beispielsweise dem unteren Deckfurnier
zusammengesetzt werden'wobei z.B. ein Vollformat aus zwei Teilformaten 6, drei Teilformaten
7 oder vier Teilformaten 8 besteht.
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Die Bezugsziffer 9 hingegen deutet Furnierstreifen willkürlicher
Breite an, die teilweise Fehlstellen aufweisen und deshalb zum Aufbau der Mittellage
der Sperrholzplatte dieneun.
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Die Vollformate 5 und auch die Teilformate 6 bis 8 werden mit in
der Zeichnung der Übersichtlichkeit halber nicht weiter dargestellten Vorrichtungen
entsprechend den angedeuteten Pfeilen seitlich laufend abgeschoben. Die Abschubrichtung
steht etwa senkrecht zu der Bewegungsrichtung der Trnsportvorrichtung 3.
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Die Furnierstreifen 9 willkürlicher Breite hingegen, welche am vorderen
Ende auf der Transportvorrichtung 3 vereinzelt, also mit Abstand zueinanderliegen,
werden von der Transportvorrichtung 3 gegen einen Anschlag 10 einer Sammelstation
S bewegt und dabei lückenlos zusammengeschoben.
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Anschließend daran werden die auf diese Weise zusammengeschobenen
Furnierstreifen 9 willkürlicher Breite von einer Schneidvorrichtung 11 auf die gewünschte
Länge geschnitten.
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In der Sammelstation S ist ein Distanzleistenpaar 12 vorgesehen,
welches ein Aufeinanderschieben der Furnierstreifen 9 willkürlicher Breite während
des Sammelns verhindert. Zweckmäßig sind die beiden Distanzleisten 12 nach unten
abklappbar (Fig. 2).
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Der Sammelstation S ist ferner eine Saughebevorrichtung 13 zugeordnet,
welche in Bewegungsrichtung der Transportvorrichtung 3 in eine Beleimungsstation
L (Fig. 1) verfahrbar ist. Die Saughebevorrichtung 13 kann also die aus dem Furnierstreifen
9 willkürlicher Breite bestehende Mittellage ansaugen und somit erfassen und in
die Beleimungsstation L bewegen. Anschließend daran kann sich die Saughebevorrichtung
13 in die Sammelstation S wieder zurückbewegen. Der Aufbau und auch die Wirkungsweise
von Saughebevorrichtungen sind an sich bekannt, so daß auf weitere Einzelheiten
verzichtet werden kann.
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Die laufend von der Transportvorrichtung 3 seitlich abgeschobenen
Vollformate 5 werden gestapelt, über eine Drehscheibe 14 oder eine andere, hierfür
geeignete Vorrichtung um 900 verschwenkt und über nicht weiter dargestellte Transportvorrichtungen
in den Bereich der Beleimungsstation L transportiert.
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In ählicher Weise wird mit den Teilformaten 6 bis 8 verfahren. Auch
diese Teilformate 6 bis 8 werden - wie bereits erwähnt - in einer der Abschubrichtung
der Vollformate 5 entgegengesetzten Richtung von der Transportvorrichtung 3 seitlich
abgeschoben und in Stapeln gespeichert. Die einzelnen Stapel werden
dann
ebenfalls mittels Drehscheiben 15 bis -17 um 900 gedreht bzw. mittels einer Rollenbahn
18 zu einem einzigen Stapel 19 zusammengeschoben und in den Bereich der Beleimungsstation
L transportiert.
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Mit der Bezugsziffer 20 ist eine weitere Transportrichtung in Form
einer Saughebevorrichtung bezeichnet, deren Transportrichtung etwa senkrecht zu
derjenigen der Saughebevorrichtung 13 steht. Diese Saughebevorrichtung 20 übernimmt
den Transport der einzelnen Vollformate 5 bzw. der in der Legestation 19 zusammengefuhrten
Teilformate 6 bis 8 in die Beleimungsstation-L.
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Die Beleimungsstation L besitzt eine in Bewegungsrichtung der Transportvorrichtung
3 verfahrbare Beleimungsvorrichtung 21. Als einfachste Ausführungsform einer derartigen
Beleimungsvorrichtung 21 kann beispielsweise ein mit Sprühdüsen ausgerUstetes Rohr
angesehen werden, welches mit Leim und dergleichen beaufschlagt wird.
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Mit der Bezugsziffer 22 ist ein Transportrollengang bezeichnet, der
im Bereich der Beleimungsstation L auf einem Hubtisch aufgebaut ist, auf welchen
das mittels der Saughubeinrichtung 20 in die Beleimungsstation L transportierte
Voll format 5 abgesetzt wird. Anschließend daran wird die obere Seite dieses Vollformates
5 mit Leim beschichtet, indem die Beleimungsvorrichtung 21 einmal darüber hinwegbewegt
wird.
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Anschließend daran erfaßt die Saughebevorrichtung 13 die aus den
Furnierstreifen 9 willkürlicher Breite bestehende Mittellage und setzt letztere
auf dem mit Leim beschichteten Volle -format 5 ab.
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Dann tritt wiederum die Beleimungsvorrichtung 21 in Aktion und beschichtet
die Oberseite dieser Mittellage mit Leim.
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Schließlich bewegt sich die Saughebevorrichtung 20 in den Bereich
der Legestation 19 und bewegt die aus den Teilformaten 6 bis 8 bestehende untere
Decklage in die Beleimungsstation L, wo sie diese Decklage auf der mit Leim beschichteten
Mittellage absetzt. Dieser Vorgang wiederholt sich laufend bis ein Stapel gelegter
und beleimter Sperrholzplatten in vorbestimmter Höhe erreicht ist.
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Der Rollentransportgang 22 bewegt dann diesen Stapel in eine Vorpresse
und anschließend daran in eine Endpresse.
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Soll beispielsweise eine vierschichtige Sperrholzplatte gefertigt
werden, dann wird auf die mit Leim beschichtete erste Mittellage eine zweite Mittellage
gelegt, die wiederum auf der oberen Seite mit Leim beschichtet und anschließend
daran mit der unteren Deckschicht abgedeckt wird.
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Es ist klar, daß die Bewegungen der Saughebeeinrichtungen und Beleimungsvorrichtung
so aufeinander abgestimmt sind, daß ein störungsfreier Ablauf des Verfahrens gewährleistet
ist.
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Dies gilt auch hinsichtlich der Geschwindigkeit der Transportvorrichtung
3, von welcher ja die Fertigstellung der Mittellage entscheidend abhängt.
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- Patentansprüche -