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Verfahren zur Herstellung von nukloesid-zyklischen Phosphaten Die
Erfindung betrifft ein neues Antivirusmittel sowie Zwischenprodukte, die während
der Synthese dieses Mittels auftreten, sowie ein neues Syntheseverfahren zur Herstellung
dieaer Verbindung.
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Während der letzten 10 Jahre wurde gewunden, dass viele Nukleosid-Analoga
eine gute Antitumor- und Antivirus-Aktivität besitzen. Von den derzeit beknnten
synthetischen Nukleosid-Antivirusmitteln werden als die bedeutendsten 5'-Jod-2'-Deoxyuridin
(IDU), 9-ß-D-Araginofuranosyladenin (Ara-A) und 1-ß-D-Arabinofuranosylcytosin (Ara-C)
angesehen. Von diesen Verbindungen ist nur IDU ala Antivirusmittel im Handel verfügbar.
Diese Verbindung besitzt eine extrem niedrige Löslichkeit, und zwar eine maximale
Löslichkeit von 0,1 Gewichts-%, wobei noch hinzukommt, dass diene Verbindung sehr
toxisch ist. Ara-A wurde und wird klinischen Tests als Antivirusmittel unterzogen.
Obwohl Anzeichen dafür vorhanden
sind, dass Ara-A ein wirksames
Mittel gegentiber einem Spektrum von virusinfektionen ist, so ist dennoch seine
Verwendbarkeit duroh seine geringe Löslichkeit begrenzt. Die maximale Lösliohkeit
beträgt ungefähr 1 Mikrogramm pro ml.
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Werden Nukleosid-Analoga nur Inhibierung eines Viren oder Tumorwachstums
verwendet, dann werden die Nukleoside in vivo su ihren entsprechenden Mono- oder
Polyphosphaten metabolisiert, welche die tatsächlichen Inhibitoren für ein derartiges
Wachatum eind. Der Hauptnachteil bei der Verwendung von Nukleosid-Analoga in der
Ohemotherapie ist Jedoch das auftreten einer Zellresistenz gegenüber derartigen
Verbindungen, da die eindringenden Zellen einen geringen Grad an Kinase- oder Pyrophosphorylase-Aktivität
zeigen und daher keine wirksamen Inhibitoren erzeugen. Dieses Problem könnte natürlich
dadurch gelöst werden, dass Nukleosidphosphate verwendet werden. Derartige Derivate
können Jedoch entweder nicht durch die Zellmembran hindurchtreten oder werden schnell
in der interzellularen Flüssigkeit zersetzt und sind damit als Inhibitoren unwirksam.
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Im Hinblick auf die vorstehenden Überlegungen wird es deutlich, dass
ein Bedarf an einem Nukleosid-Analogen besteht, das in wirksamer Weise die Entwicklung
von Virusinfektionen zu inhibieren vermag und auch eine bessere Löslichkeit als
die bekannten Antivirusmittel besitzt. Die Herstellung einer derartigen Verbindung
iet Jedoch sehr schwierig, da relativ wenige Nukleosidverbindungen bekannt sind,
die auch nur eine geringe Antivirußaktivität besitzen. Die Aufgabe, eine Verbindung
zu schaffen, die nicht nur eine annehmbare Aktivität besitzt, sondern auch die Zellmembran
zu durchdringen und die Virus infektion in wirksamen Konzentrationen zu kontsktieren
vermag, ist daher in vielerlei Hinsicht schwierig zu lösen.
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Nukloesid-zyklischen Phosphate könnten infolge ihrer besonderen Struktur
dazu in der Lage sein, durch die Zellmembran hindurchzugehen. Es besteht Jedoch
dann immer noch keine Gewähr, dass derartige Verbindungen wirksame Inhibitoren sind,
wenn sie den Virus kontaktieren. Beispielsweise ist ein 3',5'-tykliaches Adenosin-Monophosphat
der Formel:
eine Naturverbindung, die keine Antivirusaktivität besitst.
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Auch besitzen die bei der Durchfithrung des erfindungsgemässen Syn
theseverfahrens anfallenden Zwischenverbindungen keine Antivirusaktivität. In äusserst
tiberraschender Weise besitzt Jedoch das zyklische Monophospbat-Nukleosid der Erfindung
eine sehr stark ausgeprägte Antivirusaktivität.
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Die Erfindung betrifft daher ein Antivirusmittel, Zwischenprodukte,
die bei der Synthese dieses Mittels anfallen, sowie das Syntheseverfahren selbst.
Die erfindungsgemässen Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel:
worin X für H, OH, SH, ein Halogen oder einen Anhydrorest steht, R H oder Acyl bedeutet,
R1 H oder OH versinnbildlicht, R2 H oder eine verdrängbare Gruppe, wie beispielsweise
Tosyl, darstellt, und Y H, ein Alkalimetall oder Ammonium ist. Bedeutet R1 9H, dann
stehen R und R2 fUr H und X fUr H oder SH. R ist nur dann Acyl, wenn X ftir OH steht,
R1 H bedeutet und R2 eine verdrängbare Gruppe ist. X ist nur dann Halogen, wenn
R und R1 Wasserstoff sind und R2 eine verdrängbare Gruppe daretellt.
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Von besonderem Interesse ale Antivirusmittel ist 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zyklisches
Monophosphat der Formel:
Wie aus den nachfolgenden Beispielen hervorgeht, besitzt diese Verbindung in vitro
eine bemerkenswerte Antivirusaktivität gegenüber einem breiten Spektrum von Viren,
einschliesslich der Typen 1 und 2 Herpes simplex, Vaccinia, Myxoma und Pseudorabies,
wobei diese Aktivität zumindest so gross ist wie diejenige von Ara-A und in einigen
Fällen merklich höher ist.
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Zur Synthetisierung diese Antivirusmittels wird ein vergleichsweise
kurzes Verfahren, das sehr wirtschaftlich arbeitet, angewendet, Dieses Verfahren
lässt sich durch das folgende Reaktionsschema wiedergeben, welches die einzelnen
Stufen, erläutert:
Zunächst wird 3',5'-zyklisches Adenosin-Monophosphat (Verbindung
1), wobei es sich bei dieser Verbindung um eine natUrlich vorkommende Verbindung
handelt, zur Gewinnung von 8-Brom-3',5'-zyklischem Adenosin-Monophosphat (Verbindung
3) bromiert.
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Wahlweise kann die Verbindung 3 im Handel bezogen werden, beispielsweise
von der ICN Oorporation. Unabhängig davon, ob diese Verbindung in der geschilderten
Weise synthetisiert oder im Handel bezogen worden ist, wird die Verbindung 3 anschliessend
einem Tosylierungsverfahren zur Gewinnung von 21-O-Tosyl-8-bromadenosin-3',5'-zyklisches
Monophosphat (Verbindung 4) unterzogen. Wird eine andere verdrängbare Gruppe (LG-Gruppe)
als die Tosylgruppe in die 2'-Stellung eingebracht, dann ist das erhaltene Produkt
die entsprechende 21-Verbindung, und zwar 2'-0-LG-8-Bromadenosin-3',5'-zyklisches
Monophosphat.
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Die Verbindung 4 wird anschliessend mit einer Lösung von Essigsäureanhydrid,
Natriumacetat und Essigsäure sur Gewinnung von 2'-0-Tosyl-6-N-acetyl-8-hydroxyladenosin-3',5'-zyklischem
Monosphosphat (Verbindung 5) behandelt. Diese Verbindung wird dann einer Behandlung
mit methanolischem Ammoniak in aufeinanderfolgenden Stufen zur Gewinnung von 2'-0-Tosyl-8-hydroxyladenosin-3',5'-zyklischem
Monophosphat (Verbindung 6) und 8-2'-Anhydro-8-oxy-9-ß-=D-arabinofuranosyladenin-3'
151 -zyklischem Nonosphospbat (Verbindung 7) behandelt. Wahlweise kann die Verbindung
6 durch Behandlung der Verbindung 4 mit Natriumacetat in Essigsäure und die Verbindung
7 aus der Verbindung 6 durch Behandlung mit Natrium und N,N-Dimethylformamid (DMF)
hergestellt werden. Die Verbindung 7 wird anschliessend mit fltissigem Schwefelwasserstoff
zur Gewinnung von 8-Merkapto-9-ß-D-arabinofuranosyladenin-3',5'-zyklischem Monophosphat
(Verbindung 8) behandelt. Diese Verbindung wird dann vorzugsweise durch Reduktion
in Gegenwart eines Raney Nickel-Katalysators zur Gewinnung des gewünschten 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zyklischen
Monophosphats (Verbindung 2) umgewandelt. Die
Verbindung 8 kann
auch in die Verbindung 2 durch Behandlung mit p-Toluol-Sulfonylchlorid in Pyridin
oder durch Oxydation mit N-Bromsuccinimid oder Jod umgewandelt werden.
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Dieses Verfahren ist vergleichsweise einfach und wirksam und ermöglicht
eine Isolation der Zwischenverbindungen, ohne dass dabei aufwendige säulenchromatographische
Methoden angewendet werden mUssen. Bei der DurchfUhrung dieses Verfahrens werden
nicht nur gute Ausbeuten an der Verbindung 2, sondern auch an den Zwischenprodukten
erzielt.
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Es ist darauf hinzuweisen, dass die oben angegebenen Substituenten
X, R und R2 in der geschilderten Weise variiert werden können Beispielsweise kann
X nicht nur ür Brom, sondern auch fUr Chlor, Jod oder Fluor in den Verbindungen
3 und 4 stehen, R kann in der Verbindung 5 ein C1-C10-Acylrest sein, und R2 kann
eine leicht verdrängbare Gruppe sein, d.h. eine Gruppe, die leicht nukleophil ersetzbar
sein kann, wobei es sich auch um andere Gruppen als um die Tosylgruppe im Falle
der Verbindungen 4, 5 und 6 handeln kann. Im allgemeinen besteht die verdrängbare
Gruppe aus Tosyl, Mesyl, Anisyl, Brosyl, Niagl oder Triisopropylbenzolsulfonyl der
Formel
, worin R3 fUr Methyl
steht, OCH |
y |
H3C X CH3 |
CH |
3°s $ -' OH3 |
HO H |
H3C |
oder
Werden die Substituenten verändert, dann müssen natiirlich auch
die entsprechenden Verarbeitungsstufen verändert werden, beispielsweise wird die
Tosylierung durch eine Nesylierung oder Brosylierung etc. ersetzt. Da die Arbeitsbedingungen
für derartige Stufen bekannt sind, braucht nicht auf diese Bedingungen eingegangen
werden.
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Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die 1W-Spektren werden
unter Verwendung eines Cary-15-Spektrophotometers aufgezeichnet. Die Infrarotspektren
werden unter Verwendung eines Perkin-Elmer-Spektrophotometers (Modell 257) bestimmt.
Die protonenmagnetischen Res onanzuntersuchungen werden unter Verwendung eines Hitachi
Perkin-Elmer-Spektrometers (R-2QA) mit DSS als Standard durchgeführt.
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Beispiel 1 Herstellung von Natrium-2'-0-Tosyl-8-bromadenosin-3',5'-zyklischem
Phosphat (4) 40,9 g (100 mMol) der Verbindung 3 werden in 250 ml ln-NaOH gelöst.
Der gerührten Lösung werden 76,26.g (400 mMol) p-Toluol-Sulfonylchlorid in 600 ml
Dioxan während einer Zeitspanne von 15 Minuten zugesetzt. Die Reaktionslösung wird
unter Rühren während einer Zeitspanne von 4 Stunden auf Zimmertemperatur gehalten,
worauf die erhaltene Mischung in 5 ml Eiswasser unter starkem Rühren gegossen wird.
Das ausgefällte Material wird filtriert, mit 2 1 eines eiskalten Wassers gewaschen
und unter Saugen getrocknet. Der getrocknete Niederschlag wird in 800 ml Chloroform
suspendiert, kräftig gerührt, filtriert und abschliessend mit 3 1 eines überschüssigen
Chloroforms gewaschen.
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Der weisse pulverförmige RUckatand wird in einem Vaknumexsikkator
über P205 Ueber Nacht getrocknet Dabei erhält man 55,6 g (94 )
der
Verbindung 4 in Form eines chromatographisch homogenen Materials. Das IR-Spektrum
zeigt eine starke Band bei 1179 cm-1 entsprechend der Arylsulfonylabsorption. Das
PMR-Spektrum des anomeren Protons (bestimmt auf D2O) ist bei #5,82 als Singlett
zentriert. Bei einer Papierelektrophorese in einem Phosphatpuffer (pH 7,2) bewegt
es sich mit einfacher ladung ähnlich Sykliachem AMP. UV-Absorption: 266 (#15100),
#pH1max 264 (#17700), #pH11max 266 (#15200) Beispiel 2 Herstellung von 8,2'-Anhydro-8-oxy-9-ß-D-arabinofuranoxyladenin-3',5'-zyklischem
Phosphat (7) a) Natrium-2'-0-Tosyl-6-N-acetyl-8-hydroxyladenosin-3',5'-zyklisches
Phosphat (5) 32,8 g Natriumacetat werden in 800 ml Essigsäure gelöst, worauf 80
ml Essigsäureanhydrid und 24,00 g (40 mMol) der Verbindung 4 zugesetzt werden. Die
Lösung wird unter Ausschluss von Feuchtigkeit während einer Zeitspanne von 3,75
Stunden (Badtemperatur 125°C) unter RUckfluss gehalten. Die Reaktionsmischung wird
dann abgekühlt und zur Trockne unter vermindertem Druck eingedampft, Der Rückstand
wird unter Verwendung von MeOH, ÄtOH und Dioxan zur Entfernung der letzten Spuren
von Essigsäure eingedampft und anschliessend in einer Mischung aus MeOH (600 ml)
und XtOH (400 ml) suspendiert. Die festen Klumpen in der Suspension werden zerstossen,
worauf das ausgefällte Material filtriert wird. Dabei werden 200 ml MeOH zum Waschen
verwendet.
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Das getrocknete Material 5 ergibt bei der Chromatographie in verschiedenen
Systemen einen homogenen Blicken. Die ausbeute beträgt 22,61 g.
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UV-Absorption: #pH1max 290, #pH11max 272,5 und 309,5 #.
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b) Ammonium-2'-0-tosyl-8-hydroxygladenosin-3',5'-zyklisches Phosphat
(6) 2,168 g (4 mMol) der Verbindung 5,~erhalten nach der letzten Stufe, werden in
60 ml eines methanolischen Ammoniaks aufgelöst, worauf die Lösung bei Zimmertemperatur-
während einer Zeitspanne von 90 Stunden stehengelassen wird. Dann wird die Lösung
unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird suspendiert
und mit ÄtOH (40 ml) verrieben und tiber Nacht in einem Kühlschrank stehengelassen.
Am nächsten Morgen wird das ausgefällte Material filtriert und mit 20 ml ÄtOH gewaschen
und getrocknet. Dabei erhält man 1,7 g der Verbindung 6. Das Filtrat und die Waschlösungen
werden unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wird aus
MeOH/ÄtOH zur Gewinnung von weiteren 0,065 g der Verbindung 6 umkristallisiert.
Die Gesamtausbeute beträgt 1,765 g (85,3 %).
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UV-Absorption: #H+max 265 und 288 #, #OH-max 282 #.
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c) 8-2'-Anhydro-8-oxy-9-ß-D-arabinofuranosyladenin-3',5'-zyklisches
Phosphat (7) Methode I: 1,551 g (3 mMol) der Verbindung 6 werden in 50 ml eines
methanolischen Ammoniaks gelöst, worauf die Lösung in einer Bombe während einer
Zeitspanne von 6 Stunden bei 8000 gehalten wird. Die Reaktionsprodukte werden an
einer Kiesselsäuresäule (Mallinkrodt-100 mesh, 2,7 cm x 70 cm) adsorbiert. Die Säule
wird mit 400 ml
Chloroform und anschliessend mit MeOH/Chloroform
(1/1, Volumen/ Volumen) eluiert. Das Produkt 7 erscheint in dem sweiten Hauptpeak.
Die entsprechenden Fraktionen werden gesammelt und eingedampft. Der Rückstand wird
in 40 ml MeOH aufgelöst und zur Gewinnung des Produktes 7 als kristallines Ammoninmsalz
abgekühlt. Das Produkt wird abfiltriert und fällt in einer Menge von 0,44 g an.
Das Filtrat wird unter Verwendung von 2n-HOl auf einen pH von ungefähr 2 angesäuert.
Dabei erhält man eine weitere Portion des Produktes 7 in einer Menge von 0,16 g
in Porm der freien Säure. Die Gesamtausbeute beträgt 0,60 g (59,3 %).
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Analyse: 0 10H1 0N506P Berechnet C 36,71, H 3,08, N 21,40 Gefunden
C 36,85, H 3,13, N 21,22 Das IR-Spektrum zeigt keine Absorptionsbande entsprechend
einer Arylsulfonylgruppe bei 1179 cm-1. In dem PMR-Spektrum (bestimmt in DMSO/NaOD)
erscheint das anomere Proton als Doublett, das bei #6,5 zentriert ist. Dies deutet
auf eine Arabinosekonfiguration der 2'-AnhydroverknUpfung hin. Das 2'-Proton ist
ein Triplett, das bei 65,95 lokalisiert ist. UV-Absorpt$on: 259 und 286 (Schulter),
#OH-max 257 #.
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Methode II: 17,12 g (33,1 mMol) der Verbindung 7 werden in 200 ml
eines methanolischen Ammoniaks in einer Bombe aus rostfreiem Stahl gelöst. Die Bombe
wird auf 75°C während einer Zeitspanne von 9 Stunden erhitzt. Die Reaktionsmischung
wird abgekühlt und unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Der RUckstand
wird in 80 ml Wasser aufgelöst und filtriert. Das Filtrat
wird
mit 80 ml ÄtOH vermischt und mit 2n-HCl (pH 42) angesäuert und in einem Kuhlschrank
über Nacht stehengelassen. Dann erfolgt eine Filtration sowie ein Waschen mit MeOH/ÄtOH
(50 %, 2 x 35 ml) und ein Trocknen. Man erhält 5,09 g der Verbindung 7 in einer
Ausbeute von 47,01 %. Die Verbindung ist identisch-zu der Verbindung, die gemäss
der Methode I erhalten wird.
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Beispiel 3 Herstellung von 8-Merkapto-9-ß-D-arafinofuranosyladenin-3',5'
zyklischem Phosphat (8) Methode I: 1,30 g (4 mMol) der Verbindung 7 werden in 15
ml DNF suspendiert, worauf die Suspension in eine Bombe überführt wird und 2 ml
Pyridin und 40 ml eines flüssigen H2S zugeführt werden. Der Bombeninhalt wird auf
einer Temperatur von 10000 (Badtemperatur) während einer Zeitspanne von 16 Stunden
gehalten, worauf abgekühlt und unter Vakuum zur Trockne eingedampft wird. Der Rtickstand
wird an einer Kieselsäuresäule (Mallinkrodt-100 mesh) mit einer Abmessung von 5
x 40 cm adsorbiert. Die Säule wird mit 950 ml Chloroform und anschliessend mit einer
Mischung aus Chloroform und MeOH (1/1, Volumen/Volumen) eluiert. Man ermittelt zwei
starke UV-absorbierende Peaks. Die Fraktionen, die dem ersten Peak entsprechen,
werden gesammelt und eingedampft. Dabei erhält man 0,9 g der Verbindung 8 als weisses
Pulver. Diese Verbindung wird aus MeOH/AtOH umkristallisiert, wobei man eine Substanzmenge
von 0,835 g in drei verschiedenen Portionen (57,7 %) erhält. Ein Teil wird in Wasser
gelöst. Die wässrige Lösung wird auf einen pH von 2 angesäuert. Dabei erhält man
die kristalline freie Säure der Verbindung 8, die bei 80°C während einer Zeitspanne
von 4 Stunden im Vakuum getrocknet wird.
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Analyse: C10H12N5O6PS. H20 Berechnet C 31,60, H 3,72, N 18,46 Gefunden:
C 31,44 H 3,48, N 18,34.
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UV-Absorption: #pH1max 244 (# 10 620) und 308 # (# 26 170), #pH11max
294 (# 23 970).
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PMR (in D20) zeigt das anomere Proton als charakteristisches Doublett,
das bei #7,0 zentriert ist.
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Methode II: 7,7 g (23,3 mMol) der Verbindung 7 werden in 110 ml DMF
in einer Bombe aus rostfreiem Stahl suspendiert, worauf 55 ml eines flüssigen H2S
unter Ausschluss von Feuchtigkeit zugeführt werden. Der Bombeninhalt wird bei einer
Temperatur von 11000 während einer Zeitspanne von 20 Stunden gehalten und abgekühlt,
worauf der ausgefallene Rückstand mit Hilfe von 100 ml ÄtOH filtriert, mit 100 ml
Äther gewaschen und unter Saugen getrocknet wird. Dabei erhält man ein fast reines
Produkt 8 in Form eines weissen pulverförmigen Materials in einer Menge von 5,39
g.
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Das Produkt wird in 30 ml H20 aufgelöst und filtriert. Dem Filtrat
werden 30 ml AtOS zugesetzt. Dann wird unter Verwendung von 2n-H0l auf einen pH<2
angesäuert. Das ausgefallene Produkt 8 wird bei Zimmertemperatur während einer Zeitspanne
von 1 Stunde gehalten und dann filtriert. Der Niederschlag wird mit wässrigem itOH
(5 ml, 50 %)' gewaschen und dann bei 600C unter einem Druck von 0,1 mmHg während
einer Zeitspanne von 4 Stunden getrocknet. Auf diese Weise erhält man 3,85 g des
chromatographisch homogenen Produktes 8. Das Filtrat ergibt bei einem weiteren Ansäuern
eine weitere Menge von 0,20 g.
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Das ursprüngliche Filtrat aus der Reaktionsmischung und die Waschlösungen
werden miteinander vermischt, eingedampft und an einer trockenen Kieselsäuresäule
(4,5 x 18,0 cm) adeorbiert.
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Die Säule wird mit 50 %igem methanolischem Chloroform (150 ml) und
anschliessend mit 10 %igem methanoliachem Ammonialc (es werden
10
ml-Fraktionen gesammelt) eluiert. Die Fraktion, welche dem reinen Produkt 8 entspricht,
wird gesammelt und eingedampft.
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Der Rückstand wird in MeOH unter Verwendung von 2n-NH4OH aufge-Iöst
und durch Ansäuern ausgefällt. bei erhält an 1,3 g des reinen Produktes Bo Die Gesamtausbeute
beträgt 5,15 g (61,2 %).
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Beispiel 4 Herstellung von 9-ß-DßArabinofuranoszladenin-3',5'-zyklischem
Phosphat (2) 3,04 g (8 mMol) der Verbindung 8 werden in 250 ml Ne OH, das 10 ml
NH4OH (2n) enthält, aufgelöst. Der Lösung werden 36 g (Feuchtgewicht) Raney-Nickel-Katalysator
zugesetzt, worauf die Mischung während einer Zeitspanne von 18 Stunden unter Rückflusstemperatur
(Badtemperatur 750C) gehalten wird. Dann wird der Katalysator durch eine Infusorienerde-Schicht
filtriert und mit 100 ml MeOH, das 10 ml 2n-NH4OH enthält9 filtriert.
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Das Filtrat sowie die Waschlösungen werden zur Trockne eingedampft.
Der Rückstand wird in 30 ml MeOH und einigen Tropfen 2n-NH40H aufgelöst. Die Lösung
wird filtriert und angesäuert.
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Dabei fällt das Produkt 2 in Form der freien Säure in einer Menge
von 2,05 g aus. Das Filtrat liefert bei der Konzentrierung eine weitere Portion
von 0,24 g. Die Gesamtausbeute beträgt 2,24 g (81 %). Das Produkt wird durch Auflösen
in Wasser und Ansäuern umkristallisiert und bei 80 °C während einer Zeitspanne von
4 Stunden unter einem Druck von 1 mmEg getrocknet.
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Analyse: C10H12O6N5P Berechnet: C 36.48, H 3.67, N 21.09 Gefunden:
C 36,20, Ü 3,52, N 21,27.
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UV-Absorption: #pH1max 256 (# 15 200), #pH11max 258 # (# 15 400)
Beispiel'
5 Das erfindungsgemässe Antivirusmittel wird auf seine Aktivität nach der Virus-Bewertungsmethode
(VR-Methode) von Sidwell et al "Proc.Soc.Exp.Biol.Med" 131,1223-30 (1969) bestimmt,
wobei diese Methode dahingehend modifiziert wird, dass nur eine Virusmenge mit wechselnden
Zahlen von Bechern pro Menge eingesetzt wird, eo dass die Virusaktivität in der
Weise bestimmt wird, dass der eingestellte "Gesamt-C-T-Wertn durch die Anzahl der
verwendeten Becher bei jeder Menge geteilt wird, wobei ferner dieses Ergebnis durch
10 dividiert wird. C-T" für eine jeweilige Menge ist der Reat, der bei der Subtraktion
der cytopathischen Wirkung der behandelten Zellen von der Wirkung der nicht-behandelten,
jedoch infizierten Vergleichszellen anfällt. Wird bei dieser Menge eine Toxizität
festgestellt, dann wird der "C-T-Wert" durch Dividieren durch 2 "eingestellt".
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Eine Virusbewertung (VR) von mehr als 1 zeigt eine definitive Antivirusaktivität,
eine Virusbewertung von 0,5 bis 0,9 ist ein Zeichen fUr eine mässige Antivirusaktivität,
während eine Virusbewertung von weniger als 0,5 zu erkennen gibt, dass nur eine
geringe oder Überhaupt keine erkennbare Antivirusaktivität vorliegt.
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Zur Durchführung der Antivirus-Versuche wird das Antivirus-Mittel
(Verbindung 2) in Form des Ammoniumsalzes in einem Zellenkulturmedium aufgelöst,
das aus Vitaminen, Aminosäuren, Serum, Puffer, Penicillin, Streptomycin und Indikatorfarbatoff
in Wasser besteht. Der in dem Zellenkulturmedium suspendierte Virus wird einer vorbereiteten
Monoschicht von EB- oder RK13-Zellen zugesetzt, worauf ein gleiches Volumen des
Antivirus-Mittels innerhalb von 15 Minuten zugegeben wird. Die infizierten behandelten
Zellen werden während einer Zeitspanne von 3 Tagen inkubiert. Das Ausmaß der cytopathogenen
Wirkung (CPE) auf die Zellen wird anschliessend an eine mikroskopische Untersuchung
ermittelt.
Ferner werden pro Experiment Vergleichsversuche durchgeführt, die in einer Zellenkontrolle
(nur Zellen und Zellenkulturmedium), in einer Viruskontrolle (Zellen und Virus-
und Zellenkulturmedium) und in Toxizitätskontrollen (Zellen sowie chemisches Medium
und Zellenkulturmedium) bsstehen.
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Von den zur Durchführung der Antivirus-Experimente eingesetzten Viren
versacht der Herpes-Typ 1 Labialis (Bläschenflechte), Herpes keratitis und Herpes
encephalitis, während der Herpes-Typ 2 Herpes genitalis, eine verbreitete und ansteckbare
Form einer Geschlechtskrankheit, zur Folge hat. Der Herpesvirus verursacht auch
infektiöse Nononukleosis, Burkitt's Lymphoma und cervicale Carcinome. Myxoma hat
den Tod von Haus- und Wildkaninchen zur Folge, welchem Atmungsbeschwerden u:;id
starke Schwellungen vorangehen. Pseudorabies verursacht eine infektiöse bulbäre
paralyse, die auch als "mad itch"-Krankheit bei Vieh-Schafen, Schweinen, Hunden
und Netzen bekannt, ist. Vaccinia ist eine avirulente Form von Pockenviren, die
für Pockenimpfungen verwendet werden0 Sie tritt gelegentlich als unerwünschte Nebenwirkung
auf.
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Die Ergebnisse der Antivirus-Experimente sind in den Tabellen I und
III bis VI zusammengefasst. In der Tabelle II sind die Ergebnisse eines typischen
Antivirus-Versuches unter Verwendung von Ara-A zu Vergleichszwecken gezeigt. Die
Tabellen :gII bis VI enthalten vergleichbare Virusbewertungen von Ara-A1,
Tabelle
I Wirkung von 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zyklischem Phosphat auf den Herpes-Typ
1-Einfachvirus in einer Zellenkultur Versuch Nr. 1 VirusdosisÖ Versuch Nr. 2 Virusdosis:
320 Zellenkultur, 50 %ige Infektionsdosen (CCID50)/ml 320 CCID50/ml Tons, Toxizität
gegen- Inhibie- Konz. Toxizität gegen- Inhibieder Über KB-Zellen rung d. der über-Zellen
rung des Verb. Virus, CPE Verb. Virus, CPE (#g/ml) (#g/ml) 1000 leicht toxisch 100
% 1000 leicht toxisch 100 % 320 leicht toxisch 86 % 320 leicht toxisch 100 % 100
sehr leicht 86 % 100 sehr leicht 100 % toxisch toxisch 32 nicht toxisch 86 % 32
nicht toxisch 88 % 10 nicht toxisch 73 % 10 nicht toxisch 64 % 3,2 nicht toxisch
67 % 3,2 nicht toxisch 0 % 1,0 nicht toxisch 26 % 1,0 nicht toxisch O % Virusbewertung
(VR) = 1,4 VR = 1,1 Tabelle II Wirkung einer bekannten aktiven Verbindung, und zwar
9-ß-D-Arabinofuranosyladenin (Ara-A), auf Herpes-Typ 1-Einfachviren in einer Zellenkultur
Virusdosis: 320 CCID50/ml Konzentration der Toxizität gegenUber - Inhibierung des
Verbindunge (#g/ml) KB-Zellen Virus, CPE 1000 toxisch 320 leicht toxisch 100 % 100
aehr leicht toxisch 100 % 32 nicht toxisch 82 % 10 nicht toxisch 70 % 3,2 nicht
toxisch 30 % 1,0 nicht toxisch % VR = 1,0
Tabelle III Wirkung von
9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zykliscem Phosphat auf Herpes-Typ 2-Einfachviren
in einer Zellenkultur Virusdosis: 320 CCID50/ml Konzentration der Toxizität gegen-
Inhibierung des Verbindung (#g/ml) über KB-Zellen Virus, CPE 1000 leicht toxisch
100 % 320 leicht toxisch 100 % 100 leicht toxisch 100 % 32 sehr leicht toxisch 88
% 10 nicht toxisch 62 % 3,2 nicht toxisch 38 % 1,0 nicht toxisch O % VR = 1,2 Ara-VR
= 0,7 Tabelle IV Wirkung von 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zykliscem Phosphat
auf Vaccinia-Viren in einer Zellenkultur Virusdosis: 320 CCID50/ml Konzentration
der Toxizität gegen- Inhibierung des Verbindung (#g/ml) über KB-Zellen Virus, CPE
1000 leicht toxisch 100 % 320 leicht toxisch 10) % 100 leicht toxisch 94 % 32 leicht
toxisch 88 % 10 nicht toxisch 3,2 nicht toxisch 6 % 1,0 nicht toxisch VR = 0,9 Ara-A
= 0,9
Tabelle V Wirkung von 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zykliscem
Phosphat auf Myxoma-Viren in einer Zellenkultur Virendosis: 10 CCID50/ml Konzentration
der Toxizität gegen- Inhibierung des Verbindung (#g/ml) über KB-Zellen Virus, CPE
1000 toxisch 320 leicht toxisch 100 % 100 leicht toxisch 100 % 32 sehr leicht toxisch
100 % 10 nicht toxisch 41 % 3,2 nicht toxisch 16 % 1,0 nicht toxisch O ffi VR =
0,5 Ara-A = 0,8 Tabelle VI Wirkung von 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zykliscem
Phosphat auf Pseudorabies-Viren in einer Zellenkultur Virendosis: 32 CCID50/ml Konzentration
der Toxizität gegen- Inhibierung des Verbindung (#g/ml) über KB-Zellen Virus, CPE
1000 toxiach 320 leicht toxisch 100 % 100 sehr leicht toxisch 100 % 32 nicht toxisch
37 % 10 nicht toxisch 6 % 3,2 nicht toxisch 0 % 1,0 nicht toxisch 0% VR = 0,5 Ara-A
VR = 0,6 Zu weiteren Vergleichs zwecken werden entsprechende Antivirus-
Aktivitätswerte
fUr'5-Jcd-2'-deoxyuridin (IDU) und 1-B-D-Arabinofuranosylcytosin (Ara-C) in der
Tabelle VIIaufgeführt.
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Tabelle VII 5-Jod-2'-deoxyuridin (IDU) 1-ß-D-Arabinofuranosylcytosin
(Ara-C) Herpes-Typ 1-Einfachvirus 1,0-1,4 1,1, 1,2 Herpes-Typ 2-Einfachvirus 1,8
0,8 Pseudorabies 0,6 0,4 Vaccinia 1,3 0,8 Myxoma 0,8 0,6 Zellentoxizität : 10 Mikrogramm/ml
1,0 Mikrogramm/ml sehr unlöslich löslich bei 2000 mgXml (maximale Löslichkeit 0,1
%) Aus den vorstehenden Ergebnissen ist zu ersehen, dass das erfindungsgemässe Antivirusmittel
in vitro eine Aktivität besitzt, die wenigstens so hoch ist wie diejenige von Ara-A
und in den Fällen der Herpes-Viren der Typen 1 und 2 merklich höher als diejenige
von Ara-A. Diese Aktivität ist vergleichbar mit der Aktivität von entweder IDU oder
Ara-C oder ist sogar noch besser.
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Ferner besitzt 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zyklisces Monophosphat
den er,heblichen Vorteil, dass es in einer wässrigen Lösung in einem wesentlich
grösseren Ausmaße als Ara-A oder IlU löslich ist, so dass gleichmässigere Präparate
hergestellt werden können und ein besseres Eindringen in Körpergewebe -soie eine
bessere Adsorption durch diese Gewebe möglich ist.
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Beispiel 6 In dem folgenden Beispiel wird die Antivirus-Aktivität
in vivo von 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zykliscem Monophosphat
bestimmt.
Bei der Durchführung von allen drei Versuchen werden letale Infektionen von Herpes-
und Vaccinia-Viren verwendet.
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Wie aus der Tabelle VIII hervorgeht, zeigt das Mittel eine ausgeprägte
Wirksamkeit. Bei der Durchführung von Versuch 4 werden Vergleichswerte für Ara-A
ermittelt, welche zeigen, dass Ara-A beträchtlich weniger aktiv als das erfindungsgemässe
Antivirusmittel gegenüber Vaccinia-Viren ist. Ferner ist Ara-A stark unlöslich,
so dass es sehr schwierig ist, die Tiere zu beimpfen, Nachfolgend sind die einzelnen
Versuchsprotokolle zusnnengefasst: Versuch 1: 24 - 26 g schwere männliche Swiss-Webster-gäuse
werden intracerebral (i.c.) mit 0,03 ml des Ammoniumsalzes der Verbindung 2, gelöst
in einer sterilen Kochsalzlösung, oder nur mit einer sterilen Kochsalzlösung allein
geimpft. Die Dosis beträgt 40 mg/kg. Dies ist ungefähr die maximale Dosis, die von
den Mäusen toleriert werden kann. 24 Stunden später warden die Tiere intracerebral
mit 40 50 % letalen Dosen (40 LD50) von Vaccinia-Virus (WR-Stamm) geimpft. Die Tiere
werden dann täglich während einer Zeitspanne von 14 Tagen beobachtet, wobei die
Mortalität aufgezeichnet wird. Die Antivirus-Aktivität gibt sich dadurch zu erkennen,
dass die Anzahl der Uberlebenden, mit dem Wirkstoff behandelten Tiere oder die mittlere
Überlebenszeit gröber ist als im Falle der infizierten Tiere, die nur mit der Salzlösung
allein behandelt worden sind.
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Versuch 2: Dieser Versuch ist mit dem Versuch 1 identisch, mit der
Ausnahme, dass die infizierten Mäuse mit der Verbindung 2 oder mit'der Salzlösung
6 Stunden nach der Virusbeimpfung behandelt werden.
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Versuch 3: Bei der Durchfuhrung dieses Versuches werden Mäuse intracerebral
mit 10 LD50 des Herpes-Typ 1-Einfachvirpx (Stamm
123) beimpft und
6 Stunden später intracerebral, mit 40 mg/kg der Verbindung 2 oder einer Salzlösung
behandelt. Die Tiere werden erneut täglich wäbrend einer Zeitspanne von 14 Tagen
beobachtet.
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Versuch 4: Dieser Versuch ähnelt dem Versuch 2 und wird unter Verwendung
von 100 mg/kg Ara-A durchgeführt. Die Ara-A-Dosis ist gegenüber den Mäusen mässig
toxisch, wobei 3 von 6 Vergleichstieren getötet werden.
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In vivo-Antivirus-Aktivität von 9-ß-D-Arabinofuranosyladenin-3',5'-zyklischem
Phosphat Überlebende Tiere / Überlebende Mittlere Über- Mittlere Zu-Gesamt Tiere
lebenszeit von nahme der p1 Mäusen, die am Überlebens-oder vor dem 14. zeit Tag
sterben p² Versuch 1 Vaccinia-Virus + Salzlösung 0/10 5,7 Vaccinia-Virus + Verbindung
2 3/9 # 0,3 7,3 #0,05 Versuch 2 Vaccinia-Virus + Salzlösung 0/10 5,7 Vaccinia-Virus
+ Verbindung 2 6/10 # 0,05 10,7 #0,01 Versuch 3 Vaccinia-Virus + Salzlösung 0/10
5,7 Vaccinia-Virus + Verbindung 2 9/10 # 0,01 #11,0 #0,05 Versuch 4 Vaccinia-Virus
+ Salzlösung 2/20 4,3 Vaccinia-Virus + Verbindung 2 0/4 - 7,0 #0,05 1p = Wahrscheinlichkeit
, dass irgendeine Zunahme der Anzahl der Überlebenden Tiere in den virusinfizierten
behandelten Gruppen im Vergleich zu der mit der Salzlösung behandelten Gruppe auf
einen Zufall zurückführen ist, bestimmt nach der Chi-Quadratanalyse.
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p # 0.3 = merklich, p # 0.05 = stark ausgeprägt.
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2p = Wahrscheinlichkeit , dass irgendeine beobachtete Zunahmeder mittleren
Überlebenszeit von mit Virus infizierten behandelten Gruppen im Vergleich zu den
mit Salzlösung behandelten Gruppen auf einen Zufall zurückzuführen ist, bestimmt
nach dem t-Test.
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p # 0.05 = merklich, p # 0.01 = stark ausgeprägt.
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Wird das erfindungsgemässe Antivirus-Mittel eingesetzt, dann wird
es in wässrigen Lösungen verwendet, die ungefähr 0,025 bis ungefähr 10 Gewichts-%
des Mittels, bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösung, enthalten. Zum Einspritzen
in Tiere wird eine physiologische Kochsalzlösung verwendet, die ungefähr 10 bis
ungefähr 250 mg des Mittels pro. ml der Lösung enthält. Für eine orale Verabreichung
in Form von Tabletten oder Kapseln werden ungefähr 5 bis ungefähr 500 mg/Tablette
oder Kapsel verwendet. Bei den Kapseln handelt es sich um die üblichen Gelatinekapseln,
die zusätzlich zu dem Antivirus-Mittel eine kleine.
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Menge, beispielsweise weniger als 5 Gewichts-% und vorzugsweise weniger
als 1 Gewichts-%, Magnesiumstearat oder eines anderen Gleitmittels, wie beispielsweise
"Avicelf' (Carboxymethylsellulose) enthalten können. Die Tabletten enthalten das
Antivirus-Mittel und ein Bindemittel, wie beispielsweise eine Gelatinelösung, eine
Stärkepaste in Wasser, Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol in Wasser etc., und
weisen einen typischen Zuckerüberug auf. Im Falle einer oral zu verabreichenden
Lösung werden ungefähr 10 bis ungefähr 50 mg des Mittels pro ml der wässrigen Lösung
verwendet, wobei diese Lösung auch kleine Mengen an typischen Färbemitteln und/oder
geschmacksgebenden Mitteln enthalten kann. FUr topische Verwendungszwecke fUr die
Augen oder für die Haut kommt eine wässrige Lösung in Frage, die zusätzlich zu der
angegebenen Menge des Wirkstoffes bis zu ungefähr 1,4 Gewichts-% Polyvinylalkohol
enthält. Im Halle einer Creme kann eine Petrolatum-Grundsalbe verwendet werden,
die Sorbitanmonolaurat und Wasser mit Methgl- und Propylparabenen als Schutzmittel
enthält. Es kommt auch ein weichgemachtes Eohlenwasserstoff-Gel in Frage, beispielsweise
das Gel, das von Squibb unter dem Warenzeichen "Plastibasen in den Handel gebracht
wird (eine Gelbase aus Polyäthylen und einem Mineralöl).
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Diese Unterlagen enthalten ungefähr 0,025 bis ungefähr 10 Gewichts-
des Wirkstoffs. Die exakte Menge des Antivirus-Mittel3, die in einem gegebenen Falle
eingevetst wird, schwankt natürlich
innerhalb der angegebenen Bereiche
in Abhängigkeit von zahlreichen Faktoren, wie beispielsweise dem Ausmaß und der
Art der Virusinfektion etc. In jedem Falle bereitet die Auswahl der richtigen Menge
dem Fachmann keine Schwierigkeiten.