DE2254146C3 - Verfahren zum Erhöhen der Festigkeit eines porösen Körpers - Google Patents
Verfahren zum Erhöhen der Festigkeit eines porösen KörpersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erhöhen der Festigkeit eines porösen Körpers und dessen
Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung, bei dem zunächst dem porösen Körper in einem unter Vakuum zu
setzenden Behälter Gase und Feuchtigkeit entzogen werden, worauf der Behälter mit einer aus einem härtbaren
Kunstharz und Härter bestehenden Tränkflüssigkeit derart gefüllt wird, daß der Körper völlig eingetaucht
ist und in der Tränkflüssigkeit so lange unter Oberdruck gehalten wird, bis die Tränkflüssigkeit ausreichend
tief in den porösen Körper eingedrungen ist, worauf die Tränkflüssigkeit abgelassen und der Aushärtevorgang
der vom porösen Körper aufgenommenen Tränkflüssigkeit durch Wärmeeinwirkung innerhalb
des Behälters eingeleitet wird.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DT-OS 1 938 077 bekannt. Bei diesem bekannten Verfahren findet der
Aushärtevorgang im wesentlichen außerhalb des Behälters bei Atmosphärendruck statt, so daß im Innern
der Körper befindliche Restgase sich vor einer Erhärtung der aufgenommenen Tränkflüssigkeit ausdehnen
und einen erheblichen Teil der Tränkflüssigkeit austreiben. Dadurch bestehen nach diesem bekannten Verfahren
behandelte Körper aus einer vollständig mit Tränkflüssigkeit gefüllten Randzone und einer Hohlräume
aufweisenden inneren Zone. Die verschiedenen Zonen Weisen unterschiedliche Festigkeiten und Ausdehnungskoeffizienten
auf, wodurch bei starken Temperaturwechseln und insbesondere bei Frost in der Randzone
Und/oder zwischen den Zonen Risse entstehen, die zu eitlem Abplatzen der Randzone führen können. Ein
5 aus der DT-OS 1 938 077 bekannte Verfahren weist ferner das Merkmal auf, daß nach Einleitung des
XushäSorgangi in der Tränkflüssigkeit der erwärmi
KaSeTiSrt aus der Tränkeinrichtung genommen
weSrnuS um eTn Aushärten der den Körper umge-
u Zn Tränkflüssigkeit zu vermeidein. Dadurch hat das
SnmlTeS voneinander zeiten abhängige
Sugänge. die eine individuell verschiedene Steuere?™ der Körpergröße abhängen Impragmer-Ssität
als auch Imprägnierdauer unmöglich machen.
ΐς Aufgabe der Erfindung ist es. ein Verfahren zum Erhöhen
der Festigkeit eines porösen Korpers zu schaffen! durch das gegen Witterungsemflusse unempfindlche
Körper geschaffen werden.
Μ löst daß das Ablassen der Tränkflüssigkeit aus dem BeuSer
unter Beibehaltung des Überdrucks geschieh,
und anschließend die Aushärtung der Trankflussigke..
Si dem Körper mittels Wärme bei Aufrechterhakung
des Überdrucks in dem Behälter vorgenommen wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren bew.rkt eine vollständige
und gleichmäßige Durchtränkung eines porösen Körpers, wobei alle im Innern des Korpers befind!.-eh"..
Hohlräume nach der Aushärtung mit Tränkflüssigkeit
gefüllt sind, so daß der Körper gegen Wiuerun-
^Äginge des Tränkens und Aushärtens sind
voneinander zeitlich unabhängig, so daß jeder Arbeitsgang
entsprechend den Anforderungen optimal gesteuert werden kann.
„ Versuche mit dem erfindungsgemäßen Verfahren an
Steinen des Kölner Doms als poröse Körper haben zu zufriedenstellenden Ergebnissen gefuhrt. Bisher hat
man versucht, die porösen Steine durch neue Sterne zu
ersetzen. Der dabei anfallende Arbeitsaufwand ist be-
trächtlich, weil die Steine durch Handarbeit zurechtgehauen
werden müssen. Beim erfindungsgemaßen Verfahren
dagegen kann der alte, poröse und verw.tterte Stein wieder verwendet werden. Die anfallenden Kosten
sind mit den Kosten für einen neuen Stein erheb-
« lieh niedriger. Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
behandelte Stein ist gegen Witterungen außerordentlich widerstandsfähig und weist den weiteren
Vorteil auf. daß er beständig gegen aggressive Stoffe
Sofern der poröse Körper ein Stein ist, soll das
Reaktionssystem vorzugsweise einen Haftvermittler (Silane) enthalten. Der Haftvermittler sorgt dafür, daß
die Silikate des Gesteins mit dem Reaktionssystem eine chemische Verbindung eingehen. Dadurch wird die Festigkeit
und die Witterungsbeständigkeit des porösen Körpers erhöht.
Vorzugsweise wird bei der Aushärtung die Behandlungstemperatur
durch eine erwärmte, dem Reaktionsharzsystem
gegenüber indifferente Flüssigkeit, z.B. Wasser, Benzin, Glyzerin od. dgl. erhöht. Dieser Verfahrensschritt
bringt gegenüber der Erwärmung mittels einer gasförmigen Atmosphäre zwei Vorteile: Erstens
wird durch die Flüssigkeit die Reaktion der Tränkflüssigkeit schneller eingeleitet und zweitens verhindert die
65 Flüssigkeit ein Verdampfen der Tränkflüssigkeit auch in den äußeren Randschichten des porösen Körpers mit
der Folge, daß auch in diesen Randschichten die Poren des porösen Körpers vcllständig ausgefüllt bleiben.
Besondere Vorteile bietet das erfindungsgemäße Verfahren bei der Behandlung von Hölzern. Ein nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren behandeltes Holz erhält eine hohe Härte, die einen besonderen Schutz
4er Oberfläche gegen Verkratzen oder Eindringen von Wasser überflüssig macht Bisher war es üblich, die
Oberfläche beispielsweise mit Polyester zu beschichtea Diese Polyesterschicht gab dem Holz aber keinen optimalen
und wirtschaftlichen Schutz, denn bei einer Beschädigung der Polyesterschicht mußte diese entfernt
und durch eine neue Schicht ersetzt werden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die Gefahr, daß die
Oberfläche beschädigt wird, gering, da das Holz insgesamt durch die Tränkflüssigkeit hart gemacht wird.
Aber selbst wenn Kratzer in der Oberfläche entstehen und beseitigt werden sollen, dann braucht die Oberfläche
nur abgeschliffen zu werden. Die neue glatte Oberfläche
ist von vornherein wegen der Durchtränkung des Holzes kratzfest und gegen das Eindringen von
Flüssigkeit geschützt
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren an einem Ausführungsbeispiel beschrieben.
Ein poröser Stein, der verfestigt und gegen Verwitterung
widerstandsfähig gemacht werden soll, wird in einen Behälter eingebracht, der unter Vakuum gesetzt
wird und auf etwa 100° C erwärmt wird. Das Vakuum soll möglichst hoch sein. Dabei wird der Stein entgast
und getrocknet Anschließend wird nach Abkühlung des Steins bis etwa auf Raumtemperatur unter Aufrechterhaltung
des Vakuums die Tränkflüssigkeit in den Behälter gegeben, so daß der Stein vollständig in die
Tränkflüssigkeit eingetaucht ist. Das Vakuum kann dabei so hoch sein, daß die Tränkflüssigkeit gerade noch
nicht siedet. Als Tränkflüssigkeit eignen sich lösungsmittelfreie Reaktionsharzsysteme, z. B. Acrylate, Polyester,
Epoxyharze, Silicon-Kautschukharze, die einen Härter enthalten, der bis zu einer bestimmten Temperatur,
insbesondere der Raumtemperatur, stabil ist, damit die Tränkflüssigkeit unterhalb dieser Temperatur
nicht erhärtet und der bei Überschreiten, insbesondere starkem Oberschreiten der bestimmten Temperatur,
die Reaktion der Reaktionsharzsysteme und damit deren Aushärtung einleitet Nachdem der Stein vollständig
in der Tränkflüssigkeit liegt, wird der Behälter unter Oberdruck, z. B. unter 15 atfl, gesetzt Dieser Oberdruck
bewirkt, daß die Tränkflüssigkeit schneller und tiefer in den porösen Körper eindringt als es mit Atmosphärendruck
möglich wäre. Da der Stein vorher entgast war und unter Vakuum in die Tränkflüssigkeit eingetaucht
wurde, würde Atmosphärendruck nur ein mäßig tiefes und langsames Eindringen in die Poren des
Steines bewirken. Der Oberdruck wird für eine bestimmte
Zeit aufrechterhalten, die ein genügend tiefes Eindringen der Tränkflüssigkeit in den Stein ermöglicht
Danach wird die Tränkflüssigkeit abgelassen, wobei aber der Oberdruck im Behälter aufrechterhalten
wird. Die Aufrechterhaltung des Oberdrucks ist notwendig, um die vom Stein aufgenommene Tränkflüssigkeit
nicht aus den Poren des Steines austreten zu lassen. Danach wird die Temperatur der Atmosphäre im
Behälter derart erhöht daß die Aushärtung eingeleitet wird. Statt die Temperatur im Behälter zu erhöhen,
kann auch eine Flüssigkeit, die unter Aufrechterhaltung des Oberdrucks im Behälter in den Behälter eingelassen
worden ist soweit erwärmt werden, bis die Reaktion der Tränkflüssigkeit und damit deren Aushärtung
eingeleitet ist Während der Aushärtung muß ebenfalls der Überdruck aus demselben Grunde aufrechterhalten
werden. Eine erfindungsgemäß ausreichende Differenz zwischen der normalen Behandlungstemperatur und
der Temperatur für die Einleitung der Aushärtung beträgt etwa 8O0C Nach beendeter oder nahezu beendeter
Aushärtung kann der Behälter vom Oberdruck entlastet werden. Der auf diese Weise behandelte, poröse
und brüchige Stein ist fest geworden und geschützt gegen aggressive Stoffe, insbesondere gegen Verwitterung.
Da die abgelassene Tränkflüssigkeit von selbst nicht aushärtet kann sie über beliebig lange Zeit zur
Tränkung poröser Körper ohne Verlust an Wirksamkeit verwendet werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Fjhöhen der Festigkeit eines
porösen Körpers und dessen Widerstandsfähigkeit gegen Verwitterung, bei dem zunächst dem porösen
Körper in einem unter Vakuum zu setzenden Behälter Gase und Feuchtigkeit entzogen werden, worauf
der Behälter mit einer aus einem härtbaren Kunstharz und Härter bestehenden Tränkflüssigkeit derart
gefüllt wird, daß der Körper völlig eingetaucht ist und in der Tränkflüssigkeit so lange unter Oberdruck
gehalten wird, bis die Tränkflüssigkeit ausreichend tief in den porösen Körper eingedrungen ist,
worauf die Tränkflüssigkeit abgelassen und der Aushärtevorgang der vom porösen Körper aufgenommenen
Tränkflüssigkeit durch Wärmeeinwirkung innerhalb des Behälters eingeleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Ablassen
der Tränkflüssigkeit aus dem Behälter unter Beibehaltung des Überdrucks geschieht und anschließend
die Aushärtung der Tränkflüssigkeit in dem Körper mittels Wärme bei Aufrechterhaltung des Oberdrucks
in dem Behälter vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß ein Reaktionsharzsystem mit einem
Haftvermittler (Silane) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Aushärtung die Behandlungstemperatur
mittels einer erwärmten, dem Reaktionsharzsystem gegenüber indifferenten Flüssigkeit,
wie z. B. Wasser, Benzin, Glyzerin od. dgl.,
erhöht wird.
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DE19722254146 Expired DE2254146C3 (de) | 1972-11-04 | 1972-11-04 | Verfahren zum Erhöhen der Festigkeit eines porösen Körpers |
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-
1972
- 1972-11-04 DE DE19722254146 patent/DE2254146C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2254146B2 (de) | 1975-01-09 |
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