-
"Vorrichtung zur Ermittlung der Maße und Typen von Topfscharnieren11
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ermittlung der Maße und Typen von Topfscharnieren.
-
Die Möbelbeschläge der Beschlagfabriken weisen innerhalb eines bestimmten
Typs konstante und veränderbare Maße auf. Zu den konstanten Maßen innerhalb einer
Typenreihe gehören der DurchS messer des Scharniertopfes, dessen Tiefe und ein sogenanntes
Vorlagemaß. Dieses konstante Vorlagemaß ist nicht gleich mit dem "Vorlagemaß der
Tür", welches eine variable Größe ist0 Das.Vorlagemaß der Tür bei einer aufliegenden
Tür ist der Abstand zwischen der Innenseite der Seitenwand und der Stirnkante aer
Tür. Eine weitere Variable innerhalb einer Typenreihe ist die Dicke der Verstellplatte.
Die dritte Variable ist der sogenannte Topfabstand, d.h. der geringste Abstand zwischen
der Stirnkante der Tür und der Seitenwand des Topfes bzw. der Topfbohrung. Wenn
man das Vorlagemaß der Tür mit T, die Dicke der Verstellplatte mit z, den Topfabstand
mit Tab und das konstante Vorlagemaß mit V bezeichnett gilt folgender Zusammenhang:
Tab + V = Ttz Da das Vorlagemaß V konstant ist innerhalb einer Typenreihe und für
jede Typenreihe auch bekannt ist, ist es mit Hilfe der vor stehend genannten Formel
möglich, eine der drei Größen Tab, T oder z zu ermitteln, wenn zwei dieser drei
genannten Größen bekannt sind.
-
In der Praxis werden.dem Beschlaglieferanten die Fugenverhältnisse
vom Kunden vorgegeben, ebenso der Topfabstand, welcher konstruktions-oder fertigungsbedingt
ist. Für den Kundenberater stellt sich dann die Aufgabe, zunächst die Eignung einer
bestimmten Typenreihe für das zu lösende Problem zu prüfen und dann die Dicke bzw.
den Typ der benötigten Verstellplatte zu ermitteln. In der Praxis kommt es dabei
häufig zu Schwierigkeiten, obwohl der rechnerische Zusammenhang zwischen den verschiedenen
Größen sehr einfach ist.
-
In der Praxis hat es sich außerdem als problematisch erwiesen, tür
die verschiedenen Arten der Anschläge, (Seitenwandanschläge, einseitige Mittelwandanschläge,
beMbeitige Mittelwandanschläge) die erforderlichen Schraubenlängen zu den zu berechnenden
Verstellplatten zu ermitteln.
-
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit deren Hilfe die Wahl oder Ermittlung der im Möbelbau wesentlichen Größen von
Topfscharnieren so zu vereinfachen ist, daß die Wahl oder Ermittlung ohne Schwierigkeiten
in kürzester Zeit mit absoluter Sicherheit möglich ist.
-
Diese Aufgabe wird mittels einer Vorrichtung zur Ermittlung der i4aße
und Typen von Topfscharnieren dadurch gelöst, daß die Vorrichtung aus zwei gegeneinander
verschieblichen Elementen besteht, von denen das erste eine erste Skala mit den
Vorlagemaßen der aufliegenden Tür trägt und das zweite Element eine zugeordnete
zweite Skala mit dem Topfabstand und eins der beiden Elemente eine erste Anzeigeeinrichtung
aufweist, welche in Abhängigkeit von der Stellung der Skalen zueinander die jeweils
zugeordnete erforderliche Dicke der Verstellplatte anzeigt.
-
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung besteht die Vorrichtung
aus zwei gegeneinander verschieblichen Elementen, von denen das erste eine dritte
Skala mit dem Fugenabstand der innenoliegenden Tür zur benachbarten Wand aufweist,
der die zweite Skala mit dem Topfabstand derart zugeordnet ist, daß in Abhängigkeit
von der Stellung der ersten und dritten Skala zueinander die zugeordnete erforderliche
Dicke der Verstellplatte an einer zweiten Anzei; einrichtung an einem der leiden
Elemente ablesbar ist.
-
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist eine dritte Anzeigeeinrichtung
vorgesehen, an der die Länge der Befestiguny.rschrauben für die Verstellplatte in
Abhängigkeit von der Dicke und der Art der Befestigung ablesbar ist.
-
Die dritte Anzeigeeinrichtung besteht zweckmäßigerweise aus drei Ablesseinheiten,
von denen die erste den Wert der Schraubenlänge für heidseitigen Mittenanschlag,
die zweite für einseitigen Mittenanschlag und die dritte für Seitenwandanschlag
der Tür anzeigt.
-
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß mit den Anzeigen
für die Dicke der Verstellplatte eine vierte Anzeige gekoppelt ista die aussagt,
ob für die erforderliche Dicke der Verstellplatte ein entsprechender Verstellplattentyp
in einem vorgegebenen Typenprogramm vorgesehen ist.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht ein schnelles und sicheres
Ermitteln aller in der Praxis wichtigen Werte, ohne daß hierzu bestimmte Größen
in Formeln eingesetzt werden müssen und.
-
die dabei in der Praxis unvermeidlichen Rechenfehler auftreten, welche
bisher stets zu Fehlbestellungen bei dem Beschlaghersteller geführt haben. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung ist so einfach aufgebaut, daß sie zuverlässig von jedem Beschlagverarbeiter
gehandhabt werden kann und ihm das Ermitteln der zur Lösung seines spezifischen
Problems wesentlichen Größen sehr erleichtert.
-
In der Praxis hat es sich als zweckmäßig eniiesen, daß die Anzeigeeinrichtungen
aus Fenstern besteht, die jeweils einen einzigen Wert aus einer darunter entlang
bewegbaren Skala sichtbar machen.
-
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
aus der nachfolgenden Beschreibung im Zusammenhang mm; der Zeichnung.
-
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt.
-
Es zeigen: Fig. 1 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
welche aus zwei konzentrischen
Scheiben besteht, von denen(vordere
einen geringeren Durchmesser als die hintere besitzt, Fig. 2 eine Ansicht auf die
Rückseite der Vorrichtung mit teilweise weggebrochener rückwärtiger Scheibe, Fig.
3 eine Ansicht auf die Rückseite der vorderen Scheibe bei abgenommener hinterer
Scheibe, Fig. 4 eine Ansicht der Vorderseite der hinteren Scheibe bei abgenommener
vorderer Scheibe.
-
Aus Figur 1 ist ersichtlich, daß eine erste, vordere Scheibe m mit
einer zweiten, hinteren Scheibe n um einen gemeinsamen Drehpunkt r drehbar verbunden
ist. Der Durchmesser der zweiten Scheibe ist größer als der Durchmesser der ersten
Scheibe. Die zweite Scheibe trägt an illrem Rand eine zweite Skala mit dem Topfabstand.
-
Dieser zweiten Skala b liegt auf der ersten Scheibe eine erste Skala
a mit dem Vorlagemaß der Tür unmittelbar gegenüber. Die Skalen a und b besitzen
gleiche Teilung. Die Skala a erstreckt sich nur über einen Teilbereich des Vollkreises.
In dem restlichen Sektor ist auf der ersten Scheibe eine dritte Skala mit ebenfalls
gleicher Teilung wie die Skalen a und b angeordnet. Diese dritte Skala gilt für
die Fugenbreite F der innenzliegenden Tür. Auf der zweiten Scheibe ist konzentrisch
zur zweiten Skala b eine vierte Skala s angebracht, auf der die erforderliche Dicke
der Verstellplatte bei aufliegender Tür aufgetragen ist. Eine weitere konzentrische
fünfte Skala 2 dient zur Angabe der erforderlichen Dicke für die Verstellplatte
bei innenzliegender Tür. Die vierte Skala s läuft unterhalb des Sichtfensters g,
das in die erste Scheibe m eingestanzt ist, während die fünfte Skala unter dem weiter
in der Nähe des Drehpunkts r angeordneten zweiten Fenster h entlang läuft, welclues
ebenfalls in die erste Scheibe eingestanzt ist.
-
Auf der Rückseite der Vorrichtung und damit auf der Rückseite der
zweiten Scheibe sind mehrere Bildsymbole aufgetragen, welche schematisch die Anordnung
der verschiedenen Maße und Bauteile zeigen. Außerdem sind dort mehrere Fenster vorgesehen,
welche in die zweite Scheibe eingeprägt sind und jeweils einen Wert einer darunter
umlaufenden Skala zeigen. Die verschiedenen Skalen sind nit untersclliedlichen Radien
ringimlaufend auf der Rückseite der
ersten Scheibe aufgedruckt.
Entsprechend den jeweiligen Skalen sind die zugehörigen Fenster in der zweiten Scheibe
ausgeschnitten.
-
Im oberen Bereich der Scheibe gemäß Fig, 2 ist schematisch ein beidseitiger
Mittelwandanschluß mit aufliegenden Türen angedeutet.
-
Die beiden Verstellplatten e und f sind mit einer durch die Mittelwand
MW hindurchragenden Schraube u verbunden. In der Darstellung ist außerdem angedeutet,
daß das Vorlagemaß der Tür T der Abstand zwischen der Stirnkante der Tür und der
benachbarten Innenseite der Mittelwand ist. Unterhalb des Fensters i läuft die sechste
Skala v, welche die Werte für die Schraubenlänge bei beidseitigem Mittelwandanschlag
aufweist. Entsprechend der Stellung der ersten und zweiten Scheibe zueinander kann
im dritten Fenster die erforderliche Länge der Schraube u für beidseitigen Mittelwandanschlag
abgelesen werden @ Dies ist die Summe aus der Stärke MW der Mittelwand und dem im
Fenster i erscheinenden Werts In der links darunter neben dem Drehpunkt r befindlichen
Darstellung sind die Verhältnisse für den sogenannten einseitigen Mitteiwandanschlag
dargestelltEunter dem Sichtfenster j läuft eine siebte Skala w, die ebenfalls auf
der Rückseite der ersten Scheibe aufgedruckt ist ( vergleiche Fig. 3) und die die
beschlagabhängigen Werte der Schraubenlänge für einseitigen Mittelwandanschlacj
auf weist. Die gesamte erforderliche Schraubenlänge ist die Summe aus der Dicke
der Mittelwand XEg (diese Mittelwand ist eigentlich eine Seitenwand) und dem im
Fenster 3 erscheinenden Wert0 In der Darstellung rechts neben dem Drehpunkt r sind
die Verhältnisse für den Seitenwandanschlag dargestellt. Im fünften Fenster k ist
die beschlagabhängige Länge der erforderlichen Holzschrauben x sichtbar. Die zugehörige
Skala ist die am weitesten innenliegende konzentrische achte Skala , welche ebenfalls
auf der Rückseite der ersten Scheibe aufgedruckt ist (vgl Fig. 3 } 9 In dieser Darstellung
ist außerdem noch der Topfabstand Tab eingezeichnet.
-
Weiterhin ist unmittelbar unterhalb des Drehpunktes r eine Darstellung
mit den Verhältnissen für einen innenliegende Türabgedruckt. Dort ist die Seitenwand
mit SW bezeichnet und die Fugenbreite F
Das darunterliegende'sechste
Fenster 1 gibt an, ob in der Typenreihe, für die die erfindungsgemäße Vorrichtung
ausgelegt ist, eine Verstellplatte enthalten ist, welche das erforderliche Maß z
aufweist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist dieses Maß z die Dicke, welche
zwischen Unterkante des aufzuschraubenden Auslegers und der Seitenwand gemessen
ist. Unter Dicke der Verstellplatte ist das Maß der Verstellpiatte zu verstehen,
welches den Abstand des aufzuschraubenden Auslegers des Topfscharniers von der Seitenwand
beeinflußt.
-
Die praktische Verwendung der erfindungsgemaßen Vorrichtung soll anhand
des folgenden beispiels erläutert werden: Der konstruktionsbedingte Topfabstand
Tab beträgt 4 mm. Die Vorlage der Tür T ist mit 14 mm angegeben. Der Wert 4 in Skala
und der Wert 14 in Skala a werden miteinander zur Deckung gebracht. Im Fenster g
erscheint dann als Wert z für die benötigte Dicke der Verstellplatte die Ziffer
3. In dieser Stellung der beiden Scheiben zueinander erscheint im Fenster 1 auf
der Rückseite der Vorrichtung ebenfalls der Wert 3. In der Typenreihe, für die die
Rechenscheibe ausgelegt ist, ist demnach eine Verstellplatte mit dem Dlaß z von
3 vorhanden.
-
Wenn die Verstellplatte für beidseitigen Mittelwandanschlag verwendet
werden soll, dann beträgt das von der Dicke der Verstellplatte abhängige Maß der
Schraube u 17 mm, wie es im Fenster i abzulesen ist. Die Gesamtlänge der Schraube
u beträgt 17 mm + llittelwandstärke.
-
Wird der Beschlag für einen einseitigen Mittelwandanschlag verwendet,
liest man im vierten Fenster 1 eine Schraubenlänge von 11 mm ab, zu der sich noch
die Dicke IdW' für die Stärke der Mittelwand (die eigentlich eine Seitenwand ist)
addiert.
-
Wenn der Beschlag für einen Seitenwandansc; q verwendet wird, beträgt
die erforderliche Schraubenlänge ohne Rücksicht auf die Dicke der Seitenwand SW
17 mm, wie sich im fünften Fenster k ablesen läßt.
-
Will man die Verhältnisse für eine einliegende Tür ermitteln,
sind
der Topfabstand Tab und die Fugenbreite F konstruktiv bedingt vorgegeben. Man bringt
den gewünschten Wert des TOp£.
-
abstands auf der zweiten Skala b mit dem zugehörigen Wert F aüf der
Skala c zur Deckung und liest dann im zweiten Fenster h die benötigte Dicke z der
entsprechenden Verstellplatte bzw. den erforderlichen Abstand der Auflagefläche
des an der Seitenwand zu befestigenden Scharnierarms von der Seitenwand ab. Bei
einer Fugenbreite F von 1 mm und einem Topfabstand von 3 mm ist in dem zweiten Fenster
h die erforderliche Dicke z bzw. der erforderliche Abstand mit 17 mm abzulesen.
Bei dieser Einstellung ergibt eine Kontrolle im Fenster 1 auf der Rückseite der
Rechenscheibe , daß dort kein Wert erscheint und daß demnach in der hier behandelten
Typenreihe keine Verstellplatte mit einer Dicke von 17 mm vorhandcn ist. Die Lösung
des Problems kann also nicht mit dem Normalscharnier und einer dicken Verstellplatte
gefunden werden, sondern sie muß mittels eines gekröpften Scharniers und einer dementsprechend
geringeren Verstellplattendicke gefunden werden, Eine mögliche Lösung besteht darin,
daß man ein Scharnier mit einer Kröpfung von 12 mm wählt und zusammen mit einer
Verstellplatte verarbeitet, deren Dicke 5 mm beträgt. Die Summe aus Kröpfungsmaß
(12 mm) und Verstellplattendicke (5 mm) ergibt dabei den im zweiten Fenster h ermittelten
Wert z von 17 mm. Dieser Wert entspricht dem erforder lichen Abstand der Auflagefläche
des Gelenkarms eines ungekröpften Scharniers von der Seitenwand.
-
Die Skalen a, b und c besitzen jeweils durchgehend gleiche Teilung.
-
Die in den verschiedenen Fenstern abzulesenden Werte können ohne weiteres
nach der eingangs erwähnten Formel Tab + V = T + z ermittelt werden, wobei Tab =
Topfabstand; V = konstantes Vorlagemäß der Scharniere einer Typenreihe, T = Vorlagemaß
der z = Dicke der Verstellpiatte bzw. Abstand der Auflagefläche eines ungekröpften
Arms des Scharniers von der Seitenwand.
-
Die Werte werden nach dieser vorstehend genannten Formel ermittelt
und bei den jeweils entsprechenden Skalenstellungen zueinander in die verschiedenen
Ablesefenster eingetragen. Dabei ergeben sich, zwangsläufig die unter den.verschiedenen
Fenstern durchlaufenden Ableseskalen, für die Verstellplattendicken. Die Maße für
Befestigungsschrauben wurden einmal empirisch ermittelt und in Tabellenform festgelegt.
Die Werte dieser Tabellen sind nun entsprechend den jeweiligen Skalenstellungen
zueinander in den Ablesefenstern aufgetragen.
-
Obwohl normalerweise der konstruktionsbedingte Topfabstand Tab festliegt
und ebenso die Vorlage der Tür T und hieraus die Dicke, z der Verstellplatte ermittelt
wird, lassen sich die vorliegenden Verhältnisse an der Rechenscheibe auch sehr einfach
ablesen, Wenn man umgekehrt vorgeht. Wenn ein Verarbeiter beispielsweise eine Verstellplatte
mit der Dicke von z = 3 mm verarbeitet und das Vorlagemaß der Tür verändern will,
dann kann er bei der Einstellung gemäß Fig. 1, welche eine Dicke z von 3 mm im Fenster
9 zeigt, ablesen, daß ein Topfabstand zwischen 3 bis 6 mm mit einem' zugehörigen
Vorlagemaß der Tür zwischen 13 und 16 mm korrespondiert.
-
Innerhalb dieser Werte kann er also die jeweils einander zugeordneten
Größen ermitteln.'Entscheidet er sich beispielsweise für einen Topfabstand von 5
mm, ergibt sich zwangsläufig ein Vorlagemaß der Tür von 15 mm.
-
Patentansprüche