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Medizinische Badewanne Die Erfindung betrifft eine Badewanne für medizinische
Zwecke, insbesondere für Unterwassermassagen, elektrotherapeutische Behandlungen,
Bewegungsanwendungen usw.
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Derartige medizinische Badewannen bestehen im allgemeinen aus einer
das Wasser und den Patienten aufnehmenden eigentlichen Wanne, einer Absaugleitung
für das Wasser, einer damit verbundenen elektromotorisch angetriebenen Pumpe, einem
mit der Pumpe verbundenen Druckwasserschlauch mit Düse für die Unterwassermassage
und Ventil- und Steuereinrichtungen zur Einstellung der Bedingungen, beispielsweise
für eine Unterwassermassage. Durch die erwähnte Pumpe wird dem aus der Wanne angesaugten
Wasser der erforderliche Druck erteilt, wobei das unter Druck stehende Wasser dem
Schlauch mit der Düse zugeführt wird, um Unterwassermassagen an dem sich in der
Wanne befindlichen Patienten vorzunehmen.
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Bei der Verabreichung medizinischer Bäder tritt neuerdings das Problem
der erheblichen Verteuerung des Wassers auf, wobei zusätzlich noch die Energiekosten
für die Erwärmung des Wassers berücksichtigt werden müssen. Es besteht daher der
Trend, das einmal in der Wanne vorhandene Wasser, beispielsweise während der Behandlung,
zu reinigen bzw. zu filtrieren und auf diese Weise die Betriebskosten bei der Anwendung
medizinischer Bäder zu senken.
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Es wurde dahièr bereits eine Wasserreinigungsanlage für Unterwassermassagewannen
vorgeschlagen, die im wesentlichen aus einem schwimmenden, das Filtermaterial aufnehmenden
Behälter besteht, der schwimmend in die Wanne eingehängt werden kann und der an
der Oberseite eine Ansaugöffnung für das Oberflächenwasser und an der Unterseite
eine Absaugöffnung mit einer Rohrleitung aufweist, die zu einer Pumpe führt welche
das saubere Wasser ansaugt und in die Wanne zurückpumpt. Es sind auch schon Gerate
bekanntgeworden, bei denen alle Aggregate innerhalb eines schwimmfähi-' gen Behälters
angeordnet sind.
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Einem nichorbekanntem Vorschlag zufolge ist eine solche medizinische
Wanne derart ausgebildet, daß in einer Aussparung oder Nische der Wanne eine Vorrichtung
zur Annahme des Oberflächenwassers in der Wanne vorgesehen ist', die über einen
gesonderten Pumpenkreis'lauf oder über den Druckwasserkreislauf für die Wässerbehandlung
mit' einem vor-oder nachgeschalteten geeigneten Wasserfilter verbunden ist.
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Dadurch wird der große Vorteil erreicht, daß die~Vorrichtung zur Abnahme
des Oberflächenwassers, welches der R,einigungsvorrichtung
bzw.
dem Filter zugeführt wird, sich unmittelbar organisch eingebaut in der Wanne befindet.
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Bei den vorbekannten Einrichtungen bzw. dem nichtborbekannten Vorschlag
für eine medizinische Badewanne bestand ein Nachteil insofern, als die Reinigung
der unter Umständen häufig benutzten Filteranordnung nur mit war. Ebenso war es
verhältnismäßig kompliziert, den Filterkörper, der im allgemeinen nur aus einer
Kieselaufschüttung bestand, auszuwechseln und zu erneuern. Außerdem war die vorbekannte
Filteranordnung in vielen Fällen ungenügend, vor allem dann, wenn das Badewasser
sehr häufig einer Filtrierung unterzogen werden mußte.
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Die vorliegende Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gestellt, das Reinigen
und gegebenenfalls Auswechseln des Filters wesentlich zu vereinfachen. Dadurch ist
es möglich, die Häufigkeit der medizinischen Anwendung des Bades pro Tag wesentlich
zu erhöhen.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird gemäß der Erfindung eine medizinische
Badewanne, bestehend aus einer das Wasser
und den Patienten aufnehmenden
eigentlichen Wanne, einer Ansaugleitung für das Wasser, einer damit verbundenen
elektromotorisch angetriebenen Pumpe und einem'Druckwasserschlauch mit Düse für
die Unterwassermassage, vorgeschlagen, wobei in der Zuleitung zum Druckwasserschlauch
oder in der Ansaugleitung eine Filteranordnung vorgesehen ist, welche dadurch gekennzeichnet
ist, daß an der Filteranordnung eine Einrichtung zur Rückspülung des Filters vorgesehen
ist. Dadurch ist es möglich, nach jeder Behandlung die Filteranordnung durch Rückspülung
zu reinigen und erforderlichenfalls zu erneuern.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform besteht bei der medisinischen
Badewanne gemäß der Erfindung der Filterkörper aus einer oder mehreren in einem
Filtergehäuse angeordneten Filterkerzen, wobei in den Zu- und/oder Ableitungen des
Filtergehäuses Ventile angeordnet sind, die eine Umkehr der Strömungsrichtung des
Wassers durch die Filterkerzen und einen Abfluß des Reinigungswassers erlauben.
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Das Filtergehäuse kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung durch
ein Schauglas mit Überwurfmutter nach außen abgeschlossen
sein,
wodurch der Zustand der Filterkerzen von außen sichtbar ist.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform können die Ventile aus einem
an die Umwälzpumpe angeschlossenen Dreiwege-Ventil bestehen, dessen einer Ausgang
an die Filterkerzen angeschlossen und dessen anderer Ausgang mit der Rohrverbindung
zum Filtergehäuse verbunden ist, wobei ein zweites Ventil an diese genannte Rohrverbindung
angeschlossen ist, welches zum Abfluß führt. Durch eine mechanische Betätigung der
beiden Ventile oder durch den Einsatz elektrisch betätigter Magnetventile kann die
Rückspülung durch Umkehrung des Wasserkreislaufes bewirkt werden.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Wasseransaugleitung
oder die Druckwasserzuleitung zum Druckwasserschlauch über eine Dosiervorrichtung,
beispielsweise eine Pumpe oder ein Ventil, mit einem Behälter für eine Desinfektionsflüssigkeit
oder einen Badezusatz in Verbindung stehen.
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Anhand der Zeichnungen soll am Beispiel einer bevorzugten Ausführungsform
der Gegenstand der Erfindung näher erläutert werden.
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In den Zeichnungen zeigt Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt
mit Seitenansicht der medizinischen Badewanne gemäß der Erfindung, wobei die Strömungsrichtung
während des-Filtriervorganges eingezeichnet ist.
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Fig. 2 zeigt einen schematischen Längsschnitt mit Seitenansicht der
medizinischen Badewanne gemäß Fig. 1, bei welcher die Strömungsricthtung für den
Rückspül vorgang eingezeichnet ist.
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Fig. ,3 zeigt einen schematischen Langsschnitt mit seitenansicht einer
medizinischen Badewanne gemäß der Erfindung, bei welcher ein Behälter für eine Desinfektionsen
flüssigkeit oder einen Badezusatz vorgesehen ist.
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In den Figuren ist nur das für die Erfindung wesentliche der medizinischen
Badewanne gemäß, der Erfindung dargestellt.
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Nicht zur Erfindung gehörende Einzelheiten und besondere.
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Anordnungen wurden der Einfachheit halber weggelassen.
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Wie sich aus Fig. 1 und 2 ergibt, besteht die medizinische Badewanne
gemäß der Erfindung aus der das Wasser und den Patienten aufnehmenden eigentlichen
Wanne 1, die in einem Rahmengestell 2 angeordnet ist. Am unteren Ende des Rahmengestells
2 ist ein Ventil 3 zum Einlaß des Wassers vorgesehen. Im Innern des Gestelles 2
befindet sich eine Druckwasserpumpe 4, die das Wasser über eine Zuleitung 5 absaugt
und über eine Druckwasserleitung 6 einem Druckwasserschlauch 7 mit einer Düse 8
zuführt. Die Düse 8 wird bei Verabreichung einer Unterwassermassage auf die zu massierenden
Stellen des Körpers des Patienten gerichtet. Die Pumpe 4 sorgt dabei für den erhöhten
Druck, um den Wasserstrahl für die Behandlung zu erzeugen.
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In einer Nische oder Aussparung 18 ist eine Skimmer-Schwimmklappe
19 angeordnet. Diese Skimmer-Schwimsklappe 19 ist bei 20 drehbar gelagert und besteht
aus einem spezifisch leichteren Körper als Wasser. Dadurch wird sich die Skimmer-Schwimmklappe
in Richtung des Doppelpfeiles 21 bewegen und ihr Neigungswinkel von der Füllstandhöhe
des Wassers in der Wanne 1 abhängen. Hinter der Skimmer-Schwimmklappe befindet sich
ein Einsatzbehälter 22, in dem eine beliebige Grobfiltermasse
untergebracht
sein kann. Durch die besondere Anordnung der Skimmer-Schwimmklappe 19 wird dafür
gesorgt, daß irrimer nur Oberflächenwasser zur Filtration über die Ansaugleitung
5 durch die Umwälzpumpe 4 angesaugt wird. Durch die starke Bewegung des Bades während
der Unterwassermassage mittels des Druckschlauches 7 wird gewährleistet, daß der
gesamte Wasserinhalt in relativ kurzer Zeit gefiltert wird, obwohl nur das Oberflächenwasser
zur Filtration abgenommen wird. Die Nische 18 kann durch ein wasserdurchlässiges
Gitter abgedeckt sein.
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Wie sich aus den Fig. 1 und 2 ferner ergibt, ist in dem pultförmigen
Teil 2a des Rahmens 2 das Filtergehäuse 27 derart eingesetzt, daß es von oben mittels
eines Schauglases 28 und einer Überwurfmutter 29 abgeschlossen werden kann. Im unteren
Teil des Filtergehäuses 27 sitzen eine oder mehrere Filterkerzen 30, die über ein
Rohrstück 31 mit der Druckwasserleitung 6 verbunden sind.
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Am Ausgang der Umwälzpumpe 4 befindet sich ein DreiweVentil 32, dessen
einer Ausgang zur Verbindungsstelle des Rohrstücks 31 mit der Druckwasserleitung
6 und dessen anderer Ausgang zu
einem Rohrstück 33 führt, welches
mit dem Filtergehäuse 27 in Verbindung steht.
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Ein weiteres Ventil 34 verbindet das Rohrstück 33 mit dem Wasserablauf
35.
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Das Dreiwege-Ventil 32 und das Ventil 34 können durch den Handknopf
36 zur nachfolgend beschriebenen Funktion betätigt werden.
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Die Rohrleitung 6 ist hinter dem Dreiwege-Ventil 32 mit einem weiteren
Überströmventil 37 verbunden, welches mit der in der Wanne angeordneten Öffnung
38 für den Reinwasserrücklauf in Verbindung steht.
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Anhand von Fig. 1 soll nun die Funktion des Filtervorganges bei der
Badewanne gemäß der Erfindung dargestellt werden.
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Durch die Umwälzpumpe 4 wird das über die Rohrleitung zugeführte Oberflächenwasser
aus der Wanne durch ein Dreiwege-Ventil 32 in die linke Abzweigung gedrückt, wo
es über die Rohr leitung 33 in das Filtergehäuse entsprechend der dargestellten
Pfeile eintritt. In dem Filtergehäuse dringt das
Wasser durch die
poröse Filterkerze 30 hindurch, wobei es filtriert wird und sich Ablagerungen auf
der. .Qberfläche. der Filterkerze 30 ansammeln. Nach Filterung läuft das Wasser
innerhalb der Filterkerze durch das Rohrstück 31 in den.
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oberen Teil der Druckwasserleitung 6 in Richtung der Pfeile zu dem
Druckregelventil 3 und von hier aus durch den Schlauch 7, wo es am Ende aus der
Massagedüse 8 austritt.
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Wird nun nach mehr oder weniger langer Filtrierzeit die Filterkerze
30 an ihrer Oberfläche mit-Filterrückständen besetzt, so kann dies durch das Schauglas
28 am Bedienungspult beobachtet werden.
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Durch Betätigung des Drehknopfes 36 kann nun. das Dreiwege-Ventil
umgeschaltet werden, wodurch das durch die Umwälzpumpe S angesaugte Wasser in den
oberen Teil der Druckwasserleitung 6 gedrückt wird. Durch Schließen des Ventiles
3 tritt dann das Wasser in umgekehrter Richtung, wie durch die Pfeile in Fig. 2
dargestellt, -durc-bas Rohrstück in das Innere der Filterkerze 30 ein. Gleichzeitig
wird das Ventil 34 geöffnet, -so daß nunmehr nach Durchtritt durch die Filterkerze
und nach Ablösen der gefilter-ten Rückstände das zu.r Reinigung
der
Filterkerze verwendete Wasser in Richtung der Pfeile durch das geöffnete Ventil
34 hindurch und gelangt über die Rohrleitung zum Abfluß 35.
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Nach einer mehr oder weniger langen Reinigungszeit, die durch die
Beobachtung duh das Schauglas auf die Filterkerze bestimmt werden kann, wird der
Reinigungsvorgang nach Beobachten der sauberen Oberfläche der Filterkerze 31 beendet
und mittels des Hand knopfes 36 das Ventil 34 geschlossen und das DreiweggVentil
32 umgeschaltet. In diesem Falle tritt dann wieder die in Fig. 1 gezeigte Strömungsrichtung
ein.
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Um den Filtriervorgang bei Schließen des Ventiles 3, z.B.
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wegen Unterbrechung der Massagebehandlung oder Beendigung derselben,nicht
zu unterbrechen, ist ein Überdruckventil 37 vorgesehen, welches bei Erreichen eines
bestimmten Überdruckes im oberen Teil der Druckwasserleitung 6 öffnet und das gereinigte
Wasser über die damit verbundene Rohr leitung der Öffnung 38 für den Reinwassertücklauf
in der Wanne zuführt.
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Die Bedienung der beiden Ventile 32 und 34 kann von Hand geschehen.
Es ist aber auch möglich, die Betätigung dieser Ventile elektrisch über entsprechende
Magnetventile einzuleiten.
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Die Filterkerzen 30 sind im Innern des Filtergehäuses 27 so angeordnet,
daß sie,beispielsweise durch Abschrauben der Überwurfmutter 29-und Entfernung des
Schauglases 28, leicht ausgewechselt werden können, falls eine Auswechslung erforderlich
ist.
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In Fig. 3 ist eine abgewandelte Ausführungsform der medizinischen
Badewanne gemäß der Erfindung dargestellt. Die Strömungsrichtung des Wassers entspricht
demin Fig. 1 gezeigten Kreislauf. Dort ist im pultförmigen Teil des Rahmens 2a ein
Behälter 39 zur Aufnahme einer Desinfektionsflüssigkeit oder eines Badezusatzes
angeordnet. Dieser Behälter 39 steht über eine Dosiereinrichtung 40, die. beispielsweise
eine Pumpe oder ein Magnettentil sein kann, mit der Nische 18 zur Abnahme des Oberflächenwassers
aus der Wanne in Verbindung.
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Der Behälter 39 weist eine Einfüllöffnung 41 auf, durch welche eine
Vorratsflüssigteit eingefüllt werden kann. Die Dosierung
erfolgt
über einen Drucktaster 42, der entsprechend der gewünschten Dosierung betätigt wird.
Es ist aber auch möglich, den Drucktaster mit einem Zeitschalter zu versehen, um
die Dosierung in festkingestellter Form durchzuführen.
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Die erfindungsgemäße medizinische Badewanne ist nicht auf die dargestellte
Ausführungsform zur Anwendung einer Unterwassermassage beschränkt. Vielmehr kann
sie auch bei allen anderen medizinischen Badewannen, wie beispielsweise elektrotherapeutische
Wannen, Bewegungswannen usw., Anwendung finden.