-
Verfahren zur Herstellung unterirdischer Wandungen aus gießbarem,
erhärtendem Material, -insbesondere Beton, sowie Schalung zur Durchführung dieses
Verfahrens Priorität: Österreich 29.0oktober 1971 (A 9344/71) Die Erfindung. betrifft
ein Verfahren zur Herstellung unterirdischer Wandungen aus gießbarem, erhärtendem
Material, insbesondere Beton, bei dem verlorene Schalungen aus Längsseitenwandteilen
und aus zwei einander gegenüber= liegenden steifen, vorzugsweise aus Stahlprofilen
bestehen.:.
-
den Stirnwänden zur Herstellung plattenförmiger Wandungs= teile in
eine vorher ausgehobene Baugrube versenkt und sodann zur Herstellung jeweils eines
Wandungsteiles mit dem gießbaren, erhärtenden Material gefüllt werden, worauP diesen
Wandungsteilen stirnseitig benachbarte Bereiche der Baugrube an bereits fertige
Wandungsteile anschließend
gleichfalls mit solchem Material ausgegossen
werden; Die steifen Stirnwände solcher verlorener Schalungen sollen gewährleisten,
daß zwischen den einzelnen Wandung teilen gerade, vertikal verlaufende Anschlüsse
bzw.
-
Stoßfugen entstehen.
-
Beim Füllen solcher Schalungen erweist es sich als schwierig, einerseits
dafür zu sorgen, daß sich der Beton, mit dem die Schalungen gefüllt werden, satt
an die Wände der Baugrube anschließt, anderseits aber den Beton daran zu hindern,
seitwärts der Seitenkanten und unterhalb des Fußes jeder Stirnwand in die an den
jeweils hergestellten Wandungsteil anschließenden Bereiche der Baugrube auszu= treten,
über die Stirnwände der Schalung, also Uber die Randprofile der Schalung hinauszuquellen
und solcherart einen exakten, wünschenswert satten und geradlinigen Anschluß des
später herzustellenden, benachbarten Wandung teiles an ein solches Randprofil zu
erschweren.
-
Man hat schon vielerlei Versuche unternommen, um diese Schwierigkeit
zu beheben bzw, zu vermeiden; beispielsweise hat man an den Stoi3stelen der einzelnen
Wandungsteile während der iterstellung durch Einsetzen von Formkörpern Hohlräume
geschaffen, die Formkörper nach dem Abbinden des Betons wieder entSertnt, die Hohlräume
erweitert, deren Wandungen gereinigt und schließlich die Hohlräume ausbetoniert.
Dieses Verfahren ist jedoch zeitraubeni und umständlich, infolgedessen auch kostenaufwendig.
-
Gemäß einem anderen Versuch zur Lösung der gen.lnnten
Probleme
hat man die Kanten der Stirnwände der Schalung mit verhältnismäßig schmalen,-Prei
beweglich an den Kanten befestigten-Blechstreifen versehen, die sich an die Baugrubenwände
anlegen sollten; um das Austretendes die Schalung füllenden Betons zu verhindern,
Diese Blechstreifen vermochten stich jedoch den Unebenheiten der Baugrubenwände
nur unzureichend anzuschmiegen und es konnten deshalb mit ihrer Hilfe die aufgezeigten
Mängel* d.h. das Seitwärtsaustreten des Füllbetons, nicht vollkommen verhindert
werden.
-
Ziel der vorliegenden Erfindung ist eine Lösung des genannten Problems,
die mit einem optimal geringen Kosten= aufwand und Materialaufwand durchführbar
ist, das Seit wärtsaustreten des in die-verlorene Schalung eingefüllten Betons absolut
zuverlässig ausschließt und dennoch gewährleistet, daß dieser Beton über die gesamten
Längs seitenflächen des Wandungsteiles mit den Baugrubenwänden vollen, satten Kontakt
eingeht, auch dann, wenn diese Baugrubenwände Unebenheiten aufweisen.
-
Dieses Ziel der Erfindung wird bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten
Gattung dadurch erreicht, daß verlorene Schalungen Verwendung finden, deren an den
Baugrubenwänden anliegende Längsseitenwandteile von schmiegsamen, vorzugsweise elastischen
Matten, Folien od.dgl. gebildet sind, die jeweils an in der gleichen Vertikalebene
einander gegenüberliegenden Kanten der beiden steifen, mittels einer Vielzahl innerhalb
des Schalungshohlraumes verlaufender, vorzugsweise die
Stirnwände
durchsetzender und mit den Enden über diese Stirnwände ausragender Bewehrungen miteinander
starr verbundenen und voneinander distanzierten Stirnwände der verlorenen Schalung
befestigt wurden.
-
Aus der DDR-Patentschrift Nr. 42 553 sind bereits Absperrelemente
für die kontinuierliche Herstellung unterirdischer Wände bekanntgeworden, an deren
rändern dichtende Teile befestigt sind, die aus elastischen oder plastischen Folien
bestehen. Die unterirdischen Wände werden jedoch mittels solcher steifer Absperrelerente
abschnittsweise fortschreitend betoniert, wobei diese Elemente jeweils nur die offene
Seite eines solchen Abschnittes vorUbergehend begrenzen und sodann nach dem Erhärten
des Abschnitt-Betons herausgezogen werden.
-
Bei diesem vorbekannten Verfahren gibt es demnach keine einen Schalungshohlraum
einschließende Schalung, wie beim erfindungsgemäßen Verfahren Vervendung findet.
-
Eine solche zur Durchführung des erfindungsgemBen Verfahrens geeignete
Schalung besteht demgegenüber aus zwei einander gegenüberliegenden steifen, vorzugsweise
von Stahlprofilen verkörperten, mittels einer Vielzahl innerhalb des Schalungshohlraumes
verlauBenAer, vorzug9 weise die Stirnwände durchsetzender und mit den Enden Uber
diese Stirnwände ausragender Bewehrungen verbundenen Stirnwänden und aus Längsseitenwandteilen,
die an den in der gleichen Vertikalebene einander gegenüberliegenden Kanten der
Stirnwände befestigt sind und aus schmiegsamen, vorzugsweise elastischen Matten,
Folien od.dgl. bestehen.
-
Ähnliche Schalungen sind bereits aus der USA-Patent= schrift Nr.
3 431 736 bekannt, doch bestehen sie bloß aus jeweils einer steifen Stirnwand und
aus einer Anzahl zugeordneter Bewehrungen und diese verlorenen Schalungen werden
ebenfalls zur' kontinuierlichen Herstellung unter= irdischer Wände in abschnittsweise
fortschreitender Folge benutzt, wobei die steifen Stirnwände jeweils die offene
Seite eines solchen Abschnittes während der Einbringung des FUl-lbetons begrenzen.
Bei diesen vorbekannten Schalungen gibt es eine Längsseitenwandteile.
-
Wird das gieß bare Material, z.B. Füllbeton, vorzugsweise mittels
Füllvorrichtungen, die etwa in der Mitte zwischen~ zwei benachbarten 'Stirnwänden
und zwischen den zur Schalungslängsmitte weisenden Rändern der Längsseiten= wandteile
in die Baugrube eintauchen, in den Schalungs= hohlraum eingebracht, dann wird damit'
gewährleistett daß die schmiegsamen Längsseitenwandteile durch den vom gieß= baren
Material ausgeübten Seitendruck unverzüglich an die Baugrubenwände angepreßt werden.
Solcherart wird ein Seitwärtsaustreten des gießbaren Materiales in den stirn= seitig
benachbarten Bereich der Baugrube verhindert, weil sich der Zwischenraum zwischen
dem einzelnen Längsseiten= wandteil und der Baugrubenwand sofort dicht schließt.
Des= gleichen wird auch ein Verrutschen der schmiegsamen Längs= seitenwandteile
in den stirnseitig benachbarten Bereich der Baugrube von vornherein unmögl-ich gemacht.
-
Sowohl die steifen# Stirnwände der Schalung als auch deren schmiegsamen
Ld.-.ngsseitenw'andteile haben mir ver=
hältnismäßig geringem Seitendruck
standzuhalten, weil sich beim Füllen mit dem Beton od.dgl. eine diesen Seitendruck
mindernde Gewölbewirkung innerhalb des Betons in horizon taler Ebene einstellt.
-
Gegebenenfalls können in vertikaler Verlängerung der steifen Stirnwände
gleichfalls solche Matten, Folien od.dgl.
-
vorgesehen sein und/oder die die Längsseitenwandteile bildenden Matten,Folien
od.dgl. können Ueber den Fuß der Stirnwände abwärts ausragen, um sich an den Boden
der Bau= grube anzulegen und ein Austreten des PUllbetons aus dem Schalungshohlraum
auch dort zu verhindern.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform einer solchen verlorenen
Schalung bilden die mit den Kanten der steifen Stirnwände zu verbindenden Ränder
der Matten, Folien oddgl.
-
jeweils einen Saum, der in je eine hohle Randbördelung der Kante einer
steifen Stirnwand eingelegt ist und im Hohlraum dieser Bördelung mittels eines Stabes,
vorzugs= weise eines Rundstabes, verankert ist, der vom Saum um= .schlossen und
von der Bördelung innerhalb des Hohlraumes, vorzugsweise formschlüssig, festgehalten
wird. Diese Art der Verbindung der schmiegsamen Längsseitenwandteile mit den steifen
Stirnwandteilen erweise sich sowohl fertigungstechnisch als auch hinsichtlich der
Wirkungsweise als optimal.
-
Ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens geeigneten Schalung ist in deri Zeichnungen veranschaulicht. Es zeigen
im einzelnen:
Fig.1 eine Baugrube mit ei einer solchen Schalung'
in axonometrischer Darst-el lung; Fig.2 eine Draufsicht auf den Rand einer solchen
Schalung und die Fig'.-'3' einen Schnitt durch die Kante einer solchen Schalung
in größerem Maßstab. Die Fig.4 zeigt ein Detail der Schalung in axonometrischer
Ansicht und die Fig.5 die Draufsicht auf eine Stirnwand mit abgewandel= ter Profilgestaltung.
-
In die vorgefertigte Baugrube 1, die nötigenfalls zur temporären
Stützung der Seitenwände mit' einer thixotropen Flüssigkeit gefüllt werden kann,
ist g'emäß Fig.1 eine aus den Längsseitenwandteilen 2 und den Stirnwänden '3 bestehende,
den Schalungshohlraum 4 einschließende verlorene Schalung eingesetzt. Solche Schalungen
werden in regelmäßigen Längs abständen voneinander versetzt, sodann mit Beton gefüllt
und nach dem Abbinden des in diesen verlorenen Schalungen befindlichen Betons werden
dann auch die Zwischenräume~ zwischen diesen Schalungen mit Beton gefüllt, um solcher=
art schließlich eine aus einzelnen Wandungsteilen zusammen= gesetzte durchgehende
unterirische Wandungzu erhalten.
-
Die einzelne verlorene Schalung besitzt als Stirnwände 3 Stahlprofile,
vorzugsweise Rinnenprofile, z.B. Spund= wandbohlen, die - vorzugsweise mit der konvexen
Seite dem Schalungshohlraum 4 zugewandt - einander gegenüberliegen und an ihren
Wanten 6 je eine einen Hohlraum 5 einschließende
Bördelung aufweisen
(Fig.3). Diese Bördelung kann - wie dies die Fig. 3 zeigt - etwas verformt sein,
um im Hohln' raum 5 einen Käfig zu bilden, in dem ein in' Längsrichtung der Kante
6 des Profiles einschiebbarer Stab 7 7 fermschlüssig festgehalten wird, sobald er
- mitsamt der an ihn befestigten Matte 8 od.dgl. - axial in den Hohlraum 5 eingeschoben
wurde.
-
Die Längsseitenwandteile 2 der verlorenen Schalung werden von den
Matten 8, von Folien od.dgl schmiegsamen Material verkörpert, die an ihren Rändern
mit Säumen 9 versehen sind; beispielsweise erfolgt die Herstellung dieser Säume
9 durch eine Naht 10 (Fig.3) durch verschweißung od.dgl. Die Matten 8 bestehen vorzugsweise
aus -einem Geflecht oder Gewebe von Kunststoffbändern oder -strängen und sind so
weit dicht, daß sie vom flüssigen Beton nicht durchdrungen werden können. Anderseits
sind diese Matten 8 so weit schmiegsam und dehnbar, daß sie sich unter dem Druck
des in den Schalungshohlraum 4 eingefüliten Betons an die Seitenwände der Baugrube
anzulegen vermögen und auch an unebenen Seitenwänden dieser Baugrube 1 satt anliegen.
-
Der Schalungshohlraum 4 enthält einen ausRden horizontal verlaufenden
Bewehrungen 11 und den vertikal,verlaufenden Bewehrungen 12 bestehenden Bewehrungskorb.
Die Bewehrungen 12 sind als die Hauptbewehrung der unterirdischen Wandung anzusehen,
die auch zur Aufnahme von Biegemomenten dient, wogegen die Bewehrungen 11 die Rolle
von Verteilereisen übernehmen und außerden sur Verbindung und Distanzierung
der
Stirnwände 3 dienen, mit denen sie an den Schweißstellen 13 verbunden sind.
-
Diese Bewehrungen 11 durchsetzen - wie dargestellt -die Stirnwände
und ragen über diese Stirnwände 3 frei mit den Enden 14 in den Nachbarbereich der
Wand aus.
-
Diese Enden 14 werden solcherart vorteilhafterweise im Beton der stirnseitig
benachbarten Bereiche der unter= irdischen Wand verankert und liefern einen ausgezeichneten
Verbund der Wandungsteile in vertikaler und horizontaler Richtung, also zur Ubertragung
von Querkräften und Biege= momenten. Um diesen Verbund zu verbessern, empfiehlt.
es sich, die ausragenden Bevehrungsenden 14 vor dem Einbringen des Füllbeton in
die Nachbarfelder eines bereits fertig gestellten Wandungsteiles mit beweglichen,
von oben her in die Baugrube einführbaren Bürsten von allfälligen Ablagerungen und
Verunreinigungen zu säubern.
-
Wie die Fig. 4 zeigt, ergibt sich im Füllbeton entlang der gestrichelt
angedeuteten Stütz linien eine vorteilhafte Gewölbewirkung sowohl im Bereich der
Stirnwände 3 als auch im Bereich der Anschlüsse der Matten 8 an die Kanten dieser
Stirnwände. Diese Gewölbewirkung verringert den vom Füllbeton auf diese Teile der
verlorenen Schalung ausgeübten Seitendruck erheblich, so daß eine Überbean spruchung
dieser Bestandteile der Schalung nicht zu befürch= ten ist, und zvar auch dann nicht,
wenn die Baugrubenwände stärkere Unebenheiten aufweisen.
-
Die Fig.5 zeigt eine Ausführungsvariante einer Stirn=' wand 3, bei
der an der konkaven Außenseite eines Rinnen=
profiles der Steg
eines T-Profiles 15 angeordnet ist, um dadurch die zwischen benachbarten Wandungsteilen
gebildete Stoßfuge besser abzudichten, indem der durch diese Fuge verlaufende Sickerweg
16 erheblich verlängert wird.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht an die einzelnen Merkmale
des dargestellten und erläuterten Ausführungsbeispieles der Schalung gebundenes
vielmehr sind diese konstruktiven Einzelheiten mannigfach abwandel= bar und ausbaufahig
ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuveichen. Insbesondere gilt die-s für die
Art der Randverbindungen zwischen den Längsseitenwandteilen und den Stirnwänden
der verlorenen Schalung, sowie für die Gestaltung und für das Material der Längsseitenwandteile,
die aus Matten oder Folien beliebiger Struktur und belies biger Grundstoffe hergestellt
sein können und für die bloß wesentlich ist, daß sie hinreichende Dichte, Schmiegsamkeit
und Zähigkeit bzw. Dehnbarkeit aufweisen, um die ihnen zugedachte Funktion erfüllen
zu können.