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Vorrichtung für die Kryochirurgie Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
für die Kryochirurgie mit einem VorratsbehSlter für flüsE-lgen Stickstoff, einer
Behandlungseinheit und mindestens einem eine Zuführungsleitung für flüssigen Stickstoff
vom Vorratsbehälter zur Behandlungseinheit enthaltenden flexiblen Metalischlauchsystem,
wobei die Zuführungsleitung in einer in der Behandlungseinheit angeordneten Spritzdüse
endet.
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Derartige Vorrichtungen sind bekannt. Bei einer derartigen Vorrichtung
wird ein tiefsiedendes Gas, beispielsweise flüssiger Stickstoff, auf ein zu vereisendes.
biologisches Gewebe aufgespritzt
und dieses dadurch zerstört. Dabei
tritt der flUssige Stickstoff durch eine kreisrunde ordnung in der Sondenspitze
aus. Die Menge des fließenden flüssigen Stickstoffs kann mittels eines Regelventils
in der ZufUhrungsleitung von Hand geregelt werden. Die Gr#ße des zu bespritzenden
Gewebes kann sowohl mittels eines Schutzzylinders begrenzt werden, aus dem der verdampfende
Stickstoff abgeleitet wird, als auch lediglich nur durch die Einhaltung einer bestimmten
Entfernung der #ffnung in der Sondenspitze von dem abzukUhlenden Gewebe.
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Eine derartige Vorrichtung hat erhebliche Nachteile. Die gleichzeitige
Regelung von Hand sowohl des Mengendurchflusses als auch des Gebietes des abzukühlenden
Gewebes mittels der Entfernung der Offnung der SpritzdUse ist naturgemäß nur sehr
unvollkommen und fehlerbehaftet. Mit einem Schutzzylinder, der fUr Jedes zu begrenzende
G#biet gesondert ausgewählt werden muß, können diese Nachteile nur geringfUgig behoben
werden. Das Operationsgebiet kann nämlich bereits sehr kurz nach Beginn der Operation
auch dann nicht mehr eingesehen werden, wenn der Schutzzylinder an sich durchsichtig
ist,denn er wird beim Abkühivorgang sehr schnell durch auBen kondensierendes und
ausfrierendes Wasser undurchsichtig. Es kann also nicht mehr gesehen werden, ob
nicht etwa zu wenig oder zuviel flUssiger Stickstoff zugeführt wird, Bei zu wenig
flüssigem Stickstoff kühlt das Gewebe nur unvollkommen ab, bei zuviel flüssigem
Stickstoff
entsteht zwischen Gewebe und Flüssigstickstoff eine Gasschioht, die ein Wärmepolster
entsprechend dem Leidenfrostt schen Phänomen bildet und damit die Abkühlgeschwindigkeit
erheblich herabsetzt. Die Abkülhlgeschwindigkeit ist aber der wesen liche Faktor
bei der Kryochirurgie, Es müssen dabei Abkühigesohwindigkeiten von etwa 100 K/min
erreicht werden. Ist das Gewebe, das zu verweisen ißt, Jedoch zerklüftet, kann ein
Sehutzzylinder nicht verwendet werden; da er das Gebiet nicht genau abgrenzen kann,
so daß nur die sehr unvollkommene Regelung von Hand durchgeführt werden kann. Wird
bei der Operation nun vermutet, daß die Abkühlung erfolgreich ist, worUber der Operateur
sich beispielsweise mittels Temperaturmessung des abzukühlenden Gewebes vergewissern
kann, wird das Regelventil geschlossen und die Sonde entfernt. Ein eventuell benutzter
Schutzzyllnder bleibt haften, da er am abgekühlten Gewebe angefroren ist. Beim Entfernen
der die Spritzdüse beinhaltenden Sonde von diesem Schutzzylinder kennen aber durch
die zwangsweise Bewegungen des Schutzzylinders Schädigungen des das abgekühlte Gewebe
umgebenden gesunden Gewebes auftreten und auch erhebliche Schmerzen verursacht werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine kryochirurgische Sprühsonde
zu entwickeln, die ein gezieltes Bespt'ühen auch zerklüfteten Gewebes mit flUssigem
Stickstoff erm#glicht, wobei der Gewebebereich genau abgrenzbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Spritzdüse
in einem einfach austauschbaren Sprüheinsatz angeordnet ist.
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Damit wird erreicht, daß die Menge des flüssigen Stickstoffc nicht
durch ein von Hand nur unvollkommen regelbares Ventil bestimmt wird, sondern, dem
Jeweiligen Einsatz angepaßt, vorbestimmbar ist, n#mlich durch die Art des Sprüheinsatzes.
Es wird dann lediglich nurmehr ein Ventil voll geöffnet oder geschlossen sein, beispielsweise
kann ein Magnetventil durch einen Knopfdruck betätigt werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des Elrindungsgedankens ist der
SprUheinsatz mit mindestens einer den Sprühwinkel bestammenden Bohrung versehen.
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Damit kann auch ein dem abzukUhlenden Gebiet angepaßter SprUheinsatz
ausgew#hlt werden. Aus dem SprUhwlnkel und der Durchsatzmenge an flüssigem Stickstoff
kann dann sehr einfach auf eine bestimmte, fest einstellbare Entfernung der Spritzdüse
vom abzukühlenden Gewebe geschlossen werden. Somit kann der Operationsvorgang von
Zufälligkeiten befreit und sehr vereifacht werden.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung ist der Sprüheinsatz in
Form
einer Madenschraube ausgebildet. Fine Madenschraube hat keinen Schraubenkopf und
kann daher in einer tfffnwig mit Innengewinde so weit eingeschraubt werden als es
das Gewinde zuläßt. Damit kann einerseits erreicht werden, daß die Entfernung der
Sprühsonde vom Operationsgebiet gegebenenfalls noch etwa feinreguliert wird. Von
weit grdßerem Vorteil ist andererseits aber, daß Madenschrauben sehr günstig herstellbar
und erhältlich sind und mit geringem Aufwand auf die Aufgaben in der Kryochirurgie
vorbereitet werden können. Zum Austausch verschiedener Sprüheinsätze bei verschiedenen
Aufgaben ist nur noch ein einfaches und daher schnelles Ausschrauben des einen und
das Einschrauben eines anderen Einsatzes notwendig.
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Selbstverständlich sind für besondere Anwendungsfälle auch andere
Methoden des Austauschens von derartigen SprUheinsHtzen möglich, beispielsweise
ist auch eine Bajonettverriegelung denkbar.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird nun anhand des in der Figur
schematisch dargestellten Beispiels erläutert.
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Die Figur zeigt eine erfindungagemäße Spritzdüse 1, die in -einer
Madenschraube 2 angeordnet ist, und die den Sprüheinsatz bildet. Diese ist in das
vorne offene Teil der Sonde 3
eingeschraubt. Der Durchmesser der
Bohrung der Spritzdüse 1 bestimmt die durchfließende Menge des flüssigen Stickstoffs,
die Tiefe der Bohrung 4, den Sprühwinkel und damit, abhängig von der Entfernung
vom Gewebe, das zu vereisende Gebiet. Je weiter die Bohrung 4 an das vordere Ende
der Madenschraube 2 heranreicht, umso größer ist der Sprühwinkel. Der flüssige Stickstoff
wird von einem Vorratsbehälter über eine Zuführungsleitung, in deren Verlauf ein
Magnetventil angeordnet sein kann, durch das innere Rohr 5 zur Sondenspitze 3 transportiert.
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Zur Wärmeisolierung ist das Rohr 5 von einem evakuierten Raum 6 umgeben,
der durch ein äußeres Rohr 7 begrenzt ist.
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3 Patentansprüche