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"Vorrichtung zum Trocknen keramischer Formlinge" Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Trocknen keraniischer Formlinge mit einem schrittweise
in einer Richtung bewegbaren endlosen Förderer mit Trägern für die Formlinge und
mit Düsen zur Beaufschlagung der Formlinge mit Trocknungsluft oder dgl..
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Zum Trocknen keramischer Formlinge werden vielfach endlose, mit Trägern
für die Formlinge versehene Förderer benutzt, die schrittweise in einer Richtung
bewegbar sind. Die Träger sind dabei häufig als endeld Schaukeln ausgebildetg die
zwischen zwei endlosen Ketten aufgehängt sind, so daß man dann von Schaukeltrocknern
spricht.
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Die Förderer werden in der Hauptsache deshalb schrittweise bewegt
eil die vormeordneten und nachgeordnete Bearbeitungsmaschinen taktweise arbeiten.
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Durch diese nur schrittweise erfolgende Bewegung, bei der die Stillstandszeit
jeweils ein Vielfaches der Bewegungszeit beträgt.
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ergibt sich die Möglichkeit, die einzelnen Sorm-linge jeweils im Stillstand
intensiv mit gezielter Trocknungsluft zu beaufschlagen.
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Jazu dienen sogenannte Einzeldüsen oder Punktdüsen, die jeweils einem
Formling zugeordnet sind und dessen Form und Größe angepaßt sein können. Sie können
beispielsweise als einfache Rohrstutzen oder als Mehrstrahldüsen nach dem Gebrauchsmuster
6 603 897 (Gebrüder @etzsch) ausgebildet sein, es kann sich auch um konzentrische
Kreise @it zahlreichen Einzellöchern handeln.
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Man erreicht mit diesen bewährten Düsentrocknern eine intensive trocknung
der formlinge so daß kurze rockenzeiten möglich sind und der Trockner weniger Raum
beansprucht als altere Bauarten. IÜan muß jedoch u. U. auch einige Nachteile in
Kauf nehmen: Eine zu starke örtliche Beaufschlagung kann zu ungleichmäßiger Trocknung
der Formlinge und entsprechenden Folgen führen. Die "Einzeldüsen" müssen den Trägern
mit den Formlingen in ihrer Stellung jeweils genau zugeordnet sein; das bedeutet,
daß bei der Montage von Düsen und Ketten die Dbereinstimmung exakt hergestellt werden
muß. Eine Längung der.Ketten kann Abweichungen der korrekten beaufschlagung der
Formlinge von den Düsen aus hervorrufen.
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Demnach liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, solche Nachteile
bekannter Trocknungsvorrichtungen zu vermeiden, eine intensive, aber völlig gleichmäßige
lirocknung keramischer Formlinge zu gewährleisten und auch über längere betriebszeiten
sicherzustellen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Düsen
in einer zur Förderrichtung der Formlinge mindestens etwa paralellen Richtung periodisch
vorwärts und rückwärts bewegbar sind.
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Durch diese Hin- und herbewegung der Düsen werden schwacne Beaufschlagungszonen
vermieden, und Ungleichmäßigkeiten der Zuordnung von Düsen und Formlingen werden
ausgeglichen, so daß alle Formlinge gleichmäßig getrocknet werden, ohne daß Einstellschwierigkeiten
auftreten. Infolgedessen können bei einem Schaukeltrockner mehr Kettenstränge übereinander
ange-@@dnet werden als bisher, so daß verhältnismäßig hohe Trockner gebaut werden
können, die weniger Grundfläche benötigen.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Düsen als quer zu ihrer Bewegungsrichtung
erstreckte Schlitzdüsen ausgebildet sind.
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Schlitzdüsen haben bekanntlich verschiedene Vorteile gegenüber "Sinzeldüsen"
oder Punktdüsengruppen, ihre Verwendung war aber bisher nür beim Trocknen von Stoffbahnen
und dml.
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möglich. Durch die periodische Vor- und Rückwärtsbewegung der Düsen
wird nun auch beim Trocknen keramischer Formlinge die Verwendung von Schlitzdüsen
ermöglicht. Die von Löchern oder "Einzeldüsen" ausgehenden Euftstrahlen breiten
sich vor und nach ihrem Auftreffen nach allen Seiten hin aus; um die entstehung
von schlecht beaufschlagten Toträumen oder Schwachzonen zu vermeiden, mußten solche
Düsen bei der üblichen ortsfesten Anordnung verhältnismäßig eng aneinander gesetzt
werden. Bei zueinander parallelen Schlitzdüsen sind die Totzonen an der Stelle des
Zusammentreffens der Strahlen von zwei benachbarten Düsen dagegen wesentlich kleiner,
und Schichtdicke und Geschwindigkeit der Trockenluft nehmen dabei weniger stark
ab. Aus@erdem wird/beim Einsatz von Schlitzdüsen der Bauaufwand wesentlich verringert.
Der Verschiebeweg der Schlitzdüsen kann vorzugsweise niit ihrem gegenseitigen Abstand
etwa übereinstimmen.
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wie bei Scnaukeltrocknern üblich können auf einer Schaukel, d. h.
auf einem Träger, mehrere Formlinge nebeneinander abgesetzt sein, so daß die in
Pörderrichtung auf verschiedenen Trägern hintereinander liegenden Formlinge jeweils
eine Linie oder eihe bilden. In Ausgestaltung der Erfindung kann jeweils einer solchen
Linie hintereinanderliegender Formlinge ein gesondert mit Warmluft beaufschlagbarer,
mit Düsen versehener, vor- und rückwärts bewegbarer Düsenkasten zugeordnet sein.
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lYian kann dann nebeneinander breite und schule Düsenkasten verwenden
oder Düsenkästen mit verschiedenen Düsen ausstatten oder Trockenluft unterscniedlicher
Temperatur und Geschwindigkeit benutzen und dgl.. Dies wirkt sich besonders vorteilhaft
aus, wenn die Linien eines Trockners gleichzeitig mit verschiedenartigen Formlingen,
zum beispiel großen und kleinen Tellern besetzt sind. liatürlicil können auch beispielsweise
drei Linien von einem gemeinsamen Düsenkasten aus und eine Linie von einem besonderen
Düsenkasten aus beauischlagt werden.
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Vorzugsweise werden mehrere in einer Höhenlage nebeneinander liegende
Düsenkästen mittels nachgiebiger Verbindungsstücke,z. B. Faltenbälge, an einen quer
zur Förderrichtung erstreckten gemeinsamen Warmluftkanal angeschlossen, der seinerseits
ortsfest ist und sich quer zur Längsrichtung des Trockners erstreckt.
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Es kann ferner vorteilhaft sein, einen Teil der Ddsenkästen jeweils
in entgegengesetzter Richtung zu bewegen wie die übrigen Düsenkästen, um einen weitgehenden
Massenausgleich zu erreichen und Schwingungen zu vermeiden.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand von Äusführungsbeispielen
naher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt Fig. 1 die schematische
Seitenansicht eines sogenannten Schaukeltrockners, Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig.
1, Fig. 3 Teile einer Stirnansicht entsprechend Pfeil III von Fig. 1 in größerem
Maßstab, Fig. 4 eine Seitenansicht zu Fig. 3.
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Fig. 5 Teile der Stirnansicht bei einer andere Ausführungsform.
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Fit. 4 kann auch als Ausschnitt aus Fig. 1 in größerem Maßstabe aufgefasst
werden und läßt mehr Einzelheiten erkennen.
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Ein endloser Förderer 1 besteht im wesentlichen aus zwei Laschenketten,
die in bekannter Weise über verschiedene Umlenkrollen 20 geführt sind und schrittweise
in einer Kichtung bewegt werden können. An den Ketten sind zahlreicne waagerecht
hängende Schaukeln oder Träger 2 angelenkt, auf denen die zu trocknenden Formlinge
3 abgesetzt sind. Seitlich von dem Gehäuse 4 des Schaukeltrockners sind ein Umluftventilator
5 und ein Äbluftventilator 6 angeordnet. Die Trocknungsluft wird durch einen Lufterhitzer
7 in einen Hauptkanal 8 gedrückt und gelangt von da in mehrere daran angeschlossene
waagerechte, ortsfeste Querkanäle 9, 19, die sich in verschiedenen Höhenlagen von
einer Seite des Trockners aus quer zu seiner Längsrichtung durch sein Inneres erstrecken.
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hach Fig. 1 bis Fig. 4 sind an einem Querkanal 9, 19 mittels nachgiebiger
Faltenbälge 10 oder anderer Verbindungsstücke jeweils vier Düsenkästen 11 angeschlossen.
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Die Düsenkästen 11 liegen waagerecht und erstrecken sich so in Längsrichtung
des Trockners, de h. in Förderrichtung der Formlinge 3, daß jeder lüsenkasten 11
einer Linie von Formlingen zugeordnet ist, die auenachbarten Trägern 2 in Förderrichtung
hintereinanderliegen.
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Die Düsenkästen 11 sind nach Fig. 3 und Fig. 4 an der Oberseite und
der Unterseite mit Schlitzdüsen 13 versehen, die sich quer zur Längsrichtung eines
Düsenkastens 11, also auch quer zur Förderrichtung der Formlinse 3 erstrecken.
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Jeder DEsenkasten 11 ist mittels mehrerer Hollen 15 in Führungsschienen
16 geführt und durch ein Zwischenglied 17 mit einem Antrieb 18 verbunden. Durch
die Antriebe 18, z.
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B. Exzentertriebe, können die Düsenkästen 11 in eine hin-und hergehende
bewegung versetzt werden, sie können also in Bezug auf die Förderrichtung der Formlinge
3 periodisch vorwärts und rückwärts bewegt werden, wobei die Rollen 15 auf den Führungsschienen
16 abrollen.
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Es ist möglich, nebeneinander-liegende oder übereinanderliegende Düsenkästen
11 jeweils in entgegengesetzter Richtung zu verschieben, um den Gesamtschwerpunkt
im wesentlichen in Ruhe zu halten.
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Die Schlitzdüsen 13 an den einzelnen Düsenkästen 11 können verschieden
ausgebildet sein; es können auch "Einzeldüsen" oder Lochgruppen verwendet werden.
Auch kann durch verschieden starke Beaufschlagung der Düsenkästen 11 mit Trockenluft
eine verschiedene Behandlung der nebeneinander liegenden Linien von formlingen 3
erreicht werden.
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Fig. 5 zeigt demgegenüber einen Düsenkasten 12 größerer breite, von
dem aus vier nebeneinanderliegende Linien von Formlingen 3 mit Trockenluft beaufschlagt
werden. Auch dieser Düsenkasten 12 hat im dargestellten Falle sowohl an der Oberseite
als auch an der Unterseite Scnlitzdüsen 14, die den einzelnen Linien von Formlingen
zugeordnet sind. Auch in diesem Falle kann der Verschiebeweg eines Düsenkastens
12 etwa dem gegenseitigen Abstand zweier Schlitzdüsen 14 voneinander entsprechen.
Man kann auch in einer Höhenlage eines Trockners beispielsweise einen breiten Dusenkasten
12 und einen schrnalen Düsenkasten 11 nebeneinander anordnen, um eine Linie des
Trockners für eine Sonderbehandlung von Formlingen zur Verfügung zu haben. Es ist
möglich, alle Düsenkästen oder einzelne Düsenkästen nicht paralell zu den, strang
des Förderers 1 anzuordnen, dessen ForLjlinse beautschlagt werden sollen. Man Kan
vielmehr auch eine Geneigte Anordnung wählen, um eine bestimlltte Benandlungsweise
zu erreicnen. zormalerweise werden die Düsen jedoch in einer
zu
der Forderricntung der Formlinge mindestens etwa paralellen Richtung vor-und rückwärts
bewegt.
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Bei den Trägern für die Formlinge muß es sich nicht um die beschriebenen
pendelnden Schaukeln eines Schaukeltrockners handeln; die Erfindung kann vielmehr
beispielsweise auch bei einer Tassenproduktionsanlage eingesetzt weruen, bei der
eine endlose Transportkette mit Formlingen in einer waagerechten Ebene umläuft.
In jedem Falle können bei Anwendung des Vorschlages die Vorteile von Schlitzdüsen
auch bei der Trocknung keramischer Formlinge mit schrittweise bewegten Förderern
nutzbar gemacht werden.