DE2249417C3 - Entlüftungsventil zum Schließen des Entlüftungskanals von Gießformen - Google Patents

Entlüftungsventil zum Schließen des Entlüftungskanals von Gießformen

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DE2249417C3 DE19722249417 DE2249417A DE2249417C3 DE 2249417 C3 DE2249417 C3 DE 2249417C3 DE 19722249417 DE19722249417 DE 19722249417 DE 2249417 A DE2249417 A DE 2249417A DE 2249417 C3 DE2249417 C3 DE 2249417C3
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Description

Die Erfindung betrifft ein Entlüftungsventil zum Schließen des Entlüftungskanals von Gießformen, welches Ventil einen im wesentlichen in Kanalquerrichtung bewegbaren Ventilkolben hat, der das Ventil in Richtung des Drucks der beim Gießen aus der Form vciuiäiigieii Luii biw. des nachsirüineiiueii Gießniäie-
rials schließt. Entlüftungsventile dieser Gattung besitzen gegenüber denjenigen, die in entgegengesetzter Richtung schließen (DTPS 1044 364 und 14 58 136) den wesentlichen Vorteil, daß für ihr Geschlossenhalten keine besonders hohe aufzubringende Energie notwendig ist, da hierfür allein der Druck der aus der Gießform verdrängten Luft bzw. des nachströmenden Gießmaterials genügt Bei bekannten Entlüftungsventilen, die entgegen diesem Druck schließen, muß dagegen für das Schließen eine Druckkraft von 100 bis 150 kg/cm2 vorgesehen werden. Die Entlüftungsventile können nämlich nicht beliebig groß gewählt werden, um mit einem kleineren spezifischen Druck für die Betätigung des Ventilkolbens auszukommen, da an den meisten Gießformen infolge der häufig auf allen Seiten angebrachten Kernzüge nur sehr wenig Raum für den Ein- oder Ausbau eines Entlüftungsventil vorhanden ist. Die vorgenannten hohen Drücke, die in der Regel von hydraulischen Druckmitteln aufgebracht werden, führen aber zu aufwendigen, schnell verschleißenden Dichtungen und zu einer erheblichen Unfallgefahr, vor allem wegen des dabei möglichen Herausspritzens des Druckmittels auf das in der Nähe gelegene Metallbad.
Darüber hinaus tritt bei den meisten vorgenannten bekannten Entlüftungsventilen der Nachteil auf, daß sie nicht ausreichend funktionssicher sind. Da bei ihnen der Ventilkolben in einer Seitenwand des Entlüftungsk .mais gelagert ist und zum Schließen mit seiner Frontflache bis an die gegenüberliegende Kanalwand herangedrückt wird, können an der Kolbenfrontfläche söge nannte »Federn« zum Anhaften gelangen, die durch Erhärten von zwischen Kolben und als Ventilsitz wirkender Kanalwand eingedrungenes flüssiges Gießmaterial entstehen. Derartige »Federn« sind meist schwierig zu entfernen und machen daher ein zufriedenstellendes Weiterarbeiten des Ventils unmöglich. Ihre Bildung kann auch bei Anwendung größter Schließkraft nicht verhindert werden, da die Öffnungsgeschwindigkeit der beiden Hälften der Gießform beim durch die Druckamplitude des Gießmaterials hervorgerufenen sogenannten »Sprengen« der Gießform größer als die Schließgeschwindigkeit des Kolbens des Entlüftungsventils ist.
Die Bildung von ihre Funktionsweise beeinträchtigenden »Federn« ist jedoch auch bei den bisher bekannten Entlüftungsventilen der eingangs genannten Gattung nicht beseitigt, da diese Ventile einen stufenartigen Ventilsitz am Ventilzylinder haben, auf welchen der Ventilkörper beim Schließen zum abdichtenden Aufruhen gelangen muß (CH-PS 3 06 274). Die »Federn« können zwischen dem Ventilsitz und dem Ventilkolben sowie zwischen den zylindrischen Wandungen von Kolben und Zylinder entstehen und didurch ebenfalls zu einem nicht völligen Schließen oder Klemmen des Kolbens im Ventilzylinder Anlaß geben.
Man hat auch bereits versucht, die zum Schließen der Entlüftungsventile notwendige Druckkraft dadurch zu reduzieren, daß man seitlich des Entlüftungskanals ein Entlüftungsventil mit parallel zur Kanallänge bewegbaren Ventilkolben und seitlichen Ein- und Auslässen vorgesehen hat. In diesem Falle schließt der Ventilkolben senkrecht zur Richtung des bei geschlossenem Ventil auf ihn einwirkenden Druckes des Gießmaterials (DTPS 14 83 579). Dieses Entlüftungsventil hat sich überall dort gut bewährt, wo das Bedienungspersonal eine ständige visuelle Kontrolle über das meist an der Trennebene der Gießform befindliche Ventil hat und etwa in unmittelbarer Nähe des Ventileinlasses sich bildende kleine »Federn« sofort entfernen kann. Eine visuelle Kontrolle ist aber bei den heute vielfach verwendeten großen Gießformen nicht mehr möglich. Wird hier eine »Feder« an der Außenseite des Ventilzylinders nicht entfernt, wird bei geschlossener Form von dieser über die kleine Feder ein enormer spezifischer Flächendruck von oft mehr als 10 000 kg/cm2 auf die Außenseite des Ventilzylinders ausgeübt, der in der Regel zu einem Verformen bzw.
ίο Ausbeulen der inneren Wandung des Ventilzylindcrs führt, an welcher der Ventilkolben anliegt Hierdurch kann wiederum ein Festklemmen des Kolbens eintreten, da dieser aus Abdichiungsgründen nur ein außerordentlich geringes Spiel gegenüber der Zylinderwand haben darf.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei einem Entlüftungsventil der eingangs genannten Gattung ein beschädigungsfreies bzw. schonendes Wiederöffnen des Ventils ohne Anwendung hochgespannter pneumatischer oder hydraulischer Druckmittel auch dann zu ermöglichen, wenn dessen Kolben durch zwischen ihn und der Zylinderwand eingedrungene »Federn« oder durch Temperatureinflüsse im Zylinder zum Festklemmen gelangt ist, und dabei außerdem dafür Sorge zu tragen, daß der Ventilkolben bei geschlossener Form bis zur Einwirkung seiner Steuerkraft völlig entlastet bleibt, um mit nur geringer Druckkraft und in kürzester Zeit das Schließen des Entlüftungskanals durchführen zu können. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß bei geöffneter Form der Ventilkolben durch ein Schuborgan zwangsweise in seine Offenstellung bewegbar ist, welches Schuborgan bei geschlossener Form außer Wirkung gesetzt ist, wobei ein Gegendruckelement vorgesehen ist, welches beim Schließen der Form das Schuborgan durch eine dabei von einer Formhälfte betätigte Kraftübertragungseinrichtung entgegen der Federbelastung so weit vom Ventilkolben abhebt, daß dieser ohne Behinderung durch das Schuborgan in seine Schließsteilung bewegbar ist.
Hierdurch wird ein absolut sicheres, also stets mögliches schonendes und beschädigungsfreies Wiederöffnen des Ventils auch dann erreicht, wenn dessen Kolben durch Temperatureinflüsse oder »Federn« außerordentlich stark festgeklemmt ist, wobei dieser Kolben bei geschlossener Form völlig entlastet ist.
Bei einem Entlüftungsventil für einen in der Trennebene der Formhälfte liegenden EntlUftungskanal werden zweckmäßig das Gegendruckelement von gegen die Frontseite des Schuborgans bewegbaren Anschlägen und die Kraftübertragungseinrichtung von diese Anschläge tragenden Entlastungsstiftcn gebildet, die seitlich des Ventilkolbens parallel zu diesen verschiebbar im Ventilzylinder gelagert sind und bei geöffneter Form durch das federbelastete Schuborgan mit ihren den Anschlägen entgegengesetzten Enden teilweise aus dem Ventilzylinder über die Trennebene hinaus herausbewegbar sind.
Zweckmäßig ist der Ventilkolben als Tauchkolben mit abdichtendem Kolbenkopf ausgebildet, der bei Anordnung in einem ventilsitzlosen Ventilzylinder ausschließlich durch Tauchen schließt. Dabei sollte er so weit in den Ventilzylinder eintauchen, bis sich seine dem Entlüftungskanal zugewandte Stirnfläche geringfügig innerhalb des abdichtenden Wandbereichs des Ventilzylinders befindet. Hierdurch wird mit Sicherheit ein Entstehen von »Federn« vermieden, die sich sonst an der Kante des V?nti!c:n!ssscs bilder, könntcr.. wenn
diese leicht beschädigt worden ist.
Die vom Gießmaterial beaufschlagbare Stoßfläche des radial gegen die Zylinderwand des Ventils vorspringenden Ventilkopfes ist beim erfindungsgemä-Qen Entlüftungsventil vorzugsweise derart profiliert, daß sie mit ihrem radial äußeren Rand in Achsrichtung des Ventilkolbens entgegen der Druckrichtung des Gießmaterials vorspringt. Hierdurch wird von dem Gießmaterial auf den radialen Vorsprung des Ventilkopfes ein solcher Druck ausgeübt, daß der Vorsprung mit seiner in Ventilschließrichtung zurückliegenden Randkante an die Zylinderwandung dichtend angedrückt wird. Dabei ist es ferner zweckmäßig, daß die Umfangswand des radialen Vorsprungs am Kolbenkopf geringfügig derart gegenüber der Innenwand des Ventilzylinders geneigt ist, daß sie sich in Ventilschließrichtung von dieser Zylinderwand entfernt. Das Andrücken des radialen Vorsprunges des Kolbenkopfes kann noch dadurch erleichtert bzw. verbessert werden, daß der radiale Vorsprung an oder nahe seinem Fuß bzw. Ansatz seich geringe Querschnittsbreite hat, daß in deren Bereich bei auf die Frontfläche des Ventilkolbens zur Einwirkung gelangenden Gießmaterialdruck ein Heranbiegen des radialen Vorsprunges an die Zylinderwandung möglich ist.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Entlüftungsventils dargestellt, welche im folgenden näher beschrieben werden. Die dabei erwähnten Merkmale sind ebenso wie die in den anschließenden Ansprüchen gekennzeichneten Merkmale für die Erfindung von Bedeutung. Für sie wird ebenfalls Schutz beansprucht, auch wenn sie nicht in den Ansprüchen besonders angeführt sind:
F i g. 1 zeigt einen Axialschnitt durch das in einer Gießform angeordnete Entlüftungsventil einer ersten Ausführungsform bei geöffneter Gießform,
F i g. 2 zeigt in gleicher Darstellungsweise das Entlüftungsventil der Ausführungsform gemäß F i g. 1 in Offenstellung bei geschlossener Gießform,
F i g. 3 zeigt ebenfalls im Axialschnitt in größerem Maßstab im Teilschnitt die Ausbildung des Ventilkopfes des Schließventils der in F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsform,
Fig.4 ist ein Axialschnitt durch eine zweite Ausführungsform des Schließventils in geschlossener Stellung bei geschlossener Gießform.
Bei dem in den F i g. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weist die eine Hälfte 1 der Gießform eine Ausnehmung für die Aufnahme des Entlüftungsventils mit Ventilzylinder 3 auf, während die andere Formhälfte 2 den an der Trennebene dieser Form liegenden Entlüftungskanal 4 enthält. Der Entlüftungskanal mündet ebenfalls in einem in der Formhälfte 2 angeordneten Druckverteilungsraum 15 ein, dem der etwas kleineren Querschnitt aufweisende Ventüeinlafl 16 im Ventilzylinder 3 gegenüberliegt, welcher in die den Ventilkolben 5 gleitend aufnehmende Zylinderbohrung 17 übergeht
Der Ventilkolben 5 weist hinter seinem gegenüber der Zylinderbohrung 17 zur Abdichtung gelangenden radial vorspringenden Kolbenkopf 6 eine Einschnürung auf, um zwischen der Wandung der Zylinderbohrung 17 und dem Umfang hinter seinem Kolbenkopf des Ventilkolbens einen Durchlaßkanal 18 für die aus dem Formhohlraum fiber den Entlüftungskanal 4 aus der Form entweichende bzw. zu verdrängende Luft zu bilden. Im eingeschnürten Bereich ist der Ventilkolben 5 an seinem Umfang mit Führungsnocken 7 versehen.
damit er mit seinem Kolbenkopf 6 mit größler Genauigkeit in der Bohrung 17 des Ventilzylinders 3 gleiten kann.
Der Ventilkolben 5 ist als Tauchkolben ausgebildet, der ausschließlich durch Eintauchen seines radial vorspringenden Kopfes 6 in die Zylinderbohrung 17 schließt. Damit ist ein stufenförmiger Ventilsitz an der Zylinderinnenwand 17 überflüssig, welcher zur Bildung und Ansammlung von »Federn« zwischen Kolben und Zylinder führen und ein einwandfreies Arbeiten des Ventils unmöglich machen würde.
An seinem dem Ventileinlaß 16 abgewandten Ende ist der Ventilkolben 5 mit einer wesentlich größeren Durchmesser aufweisenden Kolbenplatle 12 versehen, die dichtend in einer Erweiterung der Zylinderbohrung 17 geführt ist. Diese Kolbenplatle i2 wird bei geöffneter Form (Fig. 1) über bewegbare Anschläge 19 von einem ebenfalls in der Erweiterung der Zylinderbohrung 17 gleitend geführten Schuborgan 9 in Fig. 1 der Zeichnung nach links gegen die Auflage 20 für die Kolbenplatte 12 gedrückt. Hierzu dienen Tellerfedern 10, die zwischen dem Schuborgan und einer den Boden des Ventilkörpers 3 bildenden Schraube 11 eingespannt sind und das Schuborgan 9 gegen den Ventilkolben zu drücken suchen. Die Vorspannung der Tellerfedern 10 wird durch entsprechend weites Einschrauben der Schraube in den Ventilzylinder ermöglicht. Zur genauen Führung des Schuborgans 9 im Ventilzylinder 3 dient ferner ein an ihm koaxial angeordneter Führungsschaft 21, auf welchem die Tellerfedern aufgesteckt sind und der mit seinem freien Stirnende in eine Sackbohrung 22 der Schraube 11 gleitend eingreift. Die Tiefe dieser Sackbohrung muß mindestens der für das Schließen des Ventils erforderlichen Hubhöhe Λ entsprechen.
Zur Betätigung des Entlüftungsventils bei geschlossener Form (Fig. 2) kann über den Anschluß 13 ein pneumatisches oder hydraulisches Druckmittel in den in Fig. 2 der Zeichnung links von der Kolbenplatte 12 befindlichen Zylinderraum 23 eingeleitet werden, wodurch der Ventilkörper 5 mit seinem Ventilkopf 6 in die Zylinderbohrung 17 eintaucht und die Verbindung 18 zwischen dem Entlüftungskanal 4 und dem Auslaß 14 des Entlüftungsventils unterbricht, der zu einem Evakuierungssystem oder in die freie Atmosphäre führen kann.
Die vorgenannten zwischen der Kolbenplatte 12 und dem Schuborgan 9 befindlichen Anschläge 19 sitzen am Ende von Entlastungsstiften 8, welche die Kolbenplatte und die Wandung des Ventilzylinders 3 längsverschiebbar durchsetzen. Bei geöffneter Form (Fig. 1) drücken die Federn 10 den Ventilkörper 5 über das Schuborgan 9, die Anschläge 19 und die Kolbenplatte 12 in Fig. 1 der Zeichnung nach links in seine Offenstellung, in welcher die Kolbenplatte am Ventilsitz 20 aufliegt. Dabei sind die Entlastungsstifte 8 ebenfalls in ihrer Aufnahmebohrung im Ventilzylinder nach links in die in F i g. 1 gezeigte Stellung bewegt worden. Ihre Länge ist so bemessen, daß sie in dieser Stellung mit ihren den Anschlägen 19 gegenüberliegenden Enden mindestens um die zum Schließen des Ventils notwendige Hubhöhe des Ventilkolbens 5 aus dem Ventilzylinder 3 herausragen. Beim Schließen der Form werden die Entlastungsstifte gegen die Druckkraft der Federn 10 in Fi g. 2 der Zeichnung nach rechts verschoben, wobei sie mittels der Anschläge 19 den Schubkolben 9 mitnehmen und die Druckfedern 10 wieder vorspannen. Der mit den Entlastungsstiften 8 bzw. dessen Anschlägen 19 nicht fest verbundene Ventilkolben 5 bleibt dabei jedoch in
seiner Offenstellung. Er unterliegt infolgedessen nun keinerlei Druckbelastung mehr und kann beim folgenden Gießvorgang mit dem Eintreten von pneumatischem oder hydraulischem Druckmittel als Ventilsteuermittel in den Zylinderraum 23 schlagartig in seine Schließstellung bewegt werden, in der er sich um den Weg s von etwa 0,2 bis 0,3 mm innerhalb des Randes der abdichtenden Zylinderbohrung 17 befindet.
Die im Bereich der Eintrittsöffnung 16 des Schließoder Entlüftungsventils befindliche Frontfläche des Ventilkolbens 15 ist derart profiliert, daß sie mit ihrem radial äußeren Rand entgegen der Schließrichtung des Ventilkolbens schräg vorspringt (gerundete Fläche 24 in F i g. 3). Dieses schräge Vorspringen des Randes der Kolbenstirnfläche wird durch eine entsprechend profilierte Ausnehmung 25 an der Frontfläche des Ventilkolbens gebildet, durch welche der radial kolbenauswärts gerichtete Dichuungsvorsprung 26 des Kolbenkopfes 6 an seinem Fuß oder Ansatz 27 seinen geringsten Querschnitt erhält. Dieser Querschnitt ist so bemessen, daß bei Einwirkung von Druckkräften durch Gießmaterial auf die profilierte Stirnfläche des Ventilkolbens der Dichtungsvorsprung 26 unter Biegung im Bereich seines geringsten Querschnitts 27 mit der äußeren Randkante 28 an die Wandung der Zylinderbohrung 17 dichtend angedrückt wird. Hierdurch wird gerade bei Einwirkung des Gießmaterialdruckes eine absolut sichere Abdichtung des Ventilkolbens gegenüber der Zylinderbohrung trotz des sonst vorhandenen geringfügigen, füi die Bewegung des Ventilkolbens in der Bohrung notwendigen Spiels erreich', so daß kein Gießmaterial zwischen dem Ventilkolben und der Wandung der Zylinderbohrung hindurch in den Ventilzylinder eintreten kann.
Um ein leichtes Eintauchen des Dichtungsvorsprunges 26 des Ventilkörpers 5 in die Zylinderbohrung 17 zu ermöglichen, ist die Umfangswand des Dichtungsvorsprunges gegenüber der Zylinderbohrung in Kolbenachsrichtung geringfügig derart geneigt, daß die innere Kante 29 größeren Abstand von der Zylinderbohrung 17 als die äußere Randkante 28 des Vorsprungs hat.
Da das flüssige Gießmaterial den Dichtungsvorsprung 26 des Kolbenkopfes 6 aufgrund der Massenverhältnisse stärker erwärmt als den Ventilzylinder 3, wird sich der Dichtungsvorsprung auch aus diesem Grunde an die Wandung der Zylinderbohrung 17 anpressen. Da das öffnen der Gießform in der Regel bei noch heißem Gießmaterial und Ventilkolben erfolgt, kann das Ventil nur mit einer großen Ausstoßkraft wieder geöffnet werden, die bei dem in den Fig. 1 und 2 dargestellten Beispiel durch die stark vorgespannten Druckfedern 10 aufgebracht wird. In der geöffneten Stellung des Ventils kann sich der Ventilkopf wieder etwas abkühlen, d. h., es findet ein Temperaturausgleich statt, so daß das Ventil beim nächsten Gießvorgang wieder leicht geschlossen werden kann.
In Fi g. 4 ist der Ventilkolben 5 in Schließstellung gezeigt, allerdings bei einer Ausführungsform, die hinsichtlich der Tiefe der Sackbohrung 22 von derjenigen gemäß F i g. 1 und 2 abweicht. Die Tiefe der Sackbohrung ist in diesem Fall so groß bemessen, daß der Ventilkolben 5 mit seinem Ventilkopf 6 weiter als zum Schließen des Entlüftungskanals 4 nötig in die Zylinderbohrung 17 eintauchen kann. Hierdurch kann die kinetische Energie des im Entlüftungskanal fließenden und bei geschlossenem Entlüftungsventil plötzlich abgebremsten Gießmaterials auf der so geschaffenen zusätzlichen Bremsstrecke gedämpft werden, um die bei plötzlicher Abbremsung des Gießmaterials erzeugte äußerst hohe Druckspitze zu vermeiden bzw. zumindest in annehmbaren Grenzen zu halten.
Das Entlüftungsventil gemäß vorliegender Erfindung hat sich unter härtesten Bedingungen über eine genügend lange Versuchszeit bewährt und kann die Wirtschaftlichkeit der Gußherstellung infolge Beseitigung einer der ständigen Störquellen erheblich fördern.
Das erfindungsgemäße Entlüftungsventil kann auch in mehrfacher Anordnung am Entlüftungskanal vorgesehen sein. So kann beispielsweise ein Ventil in der Formhälfte 1 und das andere Ventil gegenüberliegend in der Formhälfte 2 vorgesehen sein. Es ist auch möglich, daß neben dem Entlüftungsventil ein sogenannter Schockabsorber am Entlüftungskanal angeschlossen ist, der gleiche Ventilausbildung mit Schuborgan und Gegendruckelement hat, wie das erfindungsgemäße Entlüftungsventil.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (16)

Patentansprüche:
1. Entlüftungsventil zum Schließen des Entlüftungskanals von Gießformen, welches Ventil einen im wesentlichen in Kanalquerrichtung bewegbaren Ventilkolben hat, der in Richtung des Drucks des Gießmaterials das Ventil schließt, dadurch gekennzeichnet, daß bei geöffneter Form (1, 2) der Ventilkolben (5) durch ein Schuborgan (9) zwangsweise in seine Offenstellung bewegbar ist, und daß ein Gegendruckelement (19) vorgesehen ist, welches beim Schließen der Form das Schuborgan durch eine dabei von einer Formhälfte (2) betätigte Kraftübertragungseinrichtung (8) so weit vom Ventilkolben abhebt, daß dieser ohne Behinderung durch das Schuborgan in seine Schließstellung bewegbar ist.
2. Entlüftungsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuborgan (9) in Richtung des Ventilkolbens (5) federbelastet ist.
3. Entlüftungsventil nach den Ansprüchen 1 und 2, für einen in der Trennebene der Gießform liegenden Entlüftungskanal, dadurch gekennzeichnet, daß das Gegendruckelement (19) von gegen die Frontseite des Schuborgans (9) bewegbaren Anschlägen und die Kraftübertragungseinrichtung (8) von diese Anschläge tragenden Entlastungsstiften gebildet werden, die seitlich des Ventilkolbens (5) parallel zu diesem verschiebbar im Ventilzylinder (3) gelagert sind und bei geöffneter Form (1, 2) durch das federbelastete Schuborgan mit ihren den Anschlägen entgegengesetzten Enden teilweise aus dem Ventilzylinder über die Trennebene hinaus herausbewegbar sind.
4. Entlüftungsventil nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungsstifte (8) die am Ventilkolben (5) angeordnete und zu dessen Betätigung durch ein hydraulisches oder pneumatisches Druckmittel dienende Kolbenplatte (12) exzentrisch durchsetzen.
5. Entlüftungsventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (19) an jedem Entlastungsstift (8) von einem zwischen Ventilplatte (12) und Schuborgan (9) eingreifenden Bund gebildet wird.
6. Entlüftungsventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Schuborgan (9) von einer im Ventilzylinder (3) hinter dem Ventilkolben (5) axial verschiebbaren Platte gebildet wird, die an ihrer dem Ventilkolben abgewandten Seite einen koaxialen Führungsschaft (21) trägt, der in einer Sackbohrung (22) im Boden (U) des Ventilzylinders gleitet.
7. Entlüftungsventil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sackbohrung (22) wesentlich tiefer als die Größe des zum Schließen des Ventils erforderlichen Ventilhubes (h) ist, so daß zwischen dem Boden der Sackbohrung und der dieser zugewandten Stirnfläche des Führungsschaftes (21) des Schubkörpers (9) ein die Ventilbewegung abfangender Dämpfungsweg besteht
8. Entlüftungsventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den die Sackbohrung (22) enthaltenden Boden (U) des Ventilzylinders (3) die das Schuborgan (9) belastende Druckfeder (10) abstützt.
9. Entlüftungsventil nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, uau der als Widerlager für die
Druckfeder (10) dienende Boden des Ventilzylinders (3) von einer Schraube (11) gebildet wird, die in den Ventilzylinder axial verstellbar eingeschraubt ist
10. Entlüftungsventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkolben (5) als Tauchkolben mit abdichtendem Kolbenkopi (6) ausgebildet ist und bei Anordnung in einem ventilsitzlosen Ventilzylinder (3) ausschließlich durch Tauchen schließt
11. Entlüftungsventil nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Ventilkolben (5) beim Schließen mit seinem abdichtenden Kolbenkopf (6) so weit in den Ventiizylinder (3) eintaucht, bis sich seine dem Entlüftungskanal (4) zugewandte Frontfläche geringfügig innerhalb der abdichtenden Bohrung (17) des Ventilzylinders (3) befindet.
12. Entlüftungsventil nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Gießmaterial beaufschlagte Frontfläche des gegen die Zylinderwand des Ventils abdichtenden Kolbenkopfes (6) derart profiliert ist, daß sie mit ihrem radial äußeren Rand (24) in Achsrichtung des Ventilkolbens entgegen der Druckrichtung des Gießmaterials vorspringt.
13. Entlüftungsventil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Frontfläche des Kolbenkopfes (6) an ihrem axial gegen die Druckrichtung des Gießmaterials vorspringenden Rand gewölbt ist.
14. Entlüftungsventil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Vorsprung am Kolbenkopf (6) an oder nahe seinem Fuß bzw. Ansatz so geringe Querschnittsbreite hat, daß er durch den Druck des auf die Frontfläche des Kolbenkopfes einwirkenden Gießmaterials unter federnder Biegung gegenüber dem Kolbenschaft mit der Randkantc dieser Frontfläche an die Zylinderwand anpreßbar ist.
15. Entlüftungsventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangswand des radialen Vorsprunges am Kopf (6) des Vcntilkolbens (5) in Kolbenachsrichtung derart zur gegenüberliegenden Innenwand des Ventilzylinders (3) geneigt verläuft, daß sie sich in Ventilschließrichtung von dieser Zylinderwand allmählich entfernt
16. Entlüftungsventil nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 15, für einen in der Trennebene der Gießform liegenden Entlüftungskanal, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Ventil gegenüberliegende Formhälfte (2) im Bereich der Trennebene eine der Einlaßöffnung (16) des Ventils gegenüberliegende Ausnehmung (15) hat, in weiche der Entlüftungskanal einmündet und die größeren Querschnitt als die Ventileinlaßöffnung hat, so daß diese Formhälfte bei geschlossener Form nicht unmittelbar gegen den Rand der Ventileinlaßöffnung drückt
DE19722249417 1972-10-05 1972-10-09 Entlüftungsventil zum Schließen des Entlüftungskanals von Gießformen Expired DE2249417C3 (de)

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DE2249417B2 DE2249417B2 (de) 1977-06-23
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