DE2246705B2 - Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln mit hoher Kornzähigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln mit hoher KornzähigkeitInfo
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Description
Schleifmittel rrit hoher Kornzähigkeit, die zum
Beispiel zur Herstellung von Schleifscheiben zum Schruppschliff bei hohen Anpreß-urücken verwendet
werden, bestehen im allgemeinen aus zusammengeschmolzenen Mischungen von Alu-.iiniumoxyd und
Zirkoniumoxyd, in die noch weitere Bestandteile eingebracht werden können, wie zum Beispiel Chromoxyd,
Titanoxyd oder ähnliche Stoffe.
Die geschmolzenen Materialien werden zur Erzielung einer genügend feinen Kristalltextur in geeigneter
und bekannter Weise rasch abgekühlt, und sie erstarren dabei.
Nach Zerkleinern, Vermählen und Absieben dienen die so erhaltenen Körnungen als Schleifkorn.
Es liegt auf der Hand, daß es zur Erzielung einer hohen Kornzähigkeit, wie sie für die beabsichtigten
Zwecke verlangt wird, notwendig ist, daß das beim Erstarren entstehende Kristallgefüge aus Aluminiumoxyd-Primärkristallen
und Zirkoniumoxyd Aluminiumoxyd-Eutektikum
möglichst wenig Störstellen enthält. Störstellen können dabei mechanische Fehler,
z. B. Risse, sein. Es können aber auch interkristalline Kristall- oder Glasphasen vorliegen, die den Zusammenhalt
der Kristalle schwächen.
Das Schmelzen von Materialien der hier beschriebenen Art geschieht immer in einer Umgebung, die
Kohlenstoff enthält. Dabei kann es sich um die Wände des Ofengefädes selbst, wie auch um die Elektroden
zur Stromzuführung handeln. Trifft man weiter keine Vorkehrungen, so wird die Schmelze und damit das
entstehende Produkt gewisse Mengen Kohlenstoff aufnehmen. Diese können entweder in freier Form
im Produkt verbleiben oder aus den Bestandteilen der
Schmelze durch Reduktion Fremdphasen erzeugen. In beiden Fällen resultiert daraus eine mechanische
Schwächung des Endproduktes.
Es wurde nun gefunden, daß es möglich ist, ein Schleifkorn mit erhöhter Kornzähii'kcit zu erhalten,
wenn man der Schmelze kurz vor dem Abgießen Stoffe zusetzt, die als Akzeptoren für Kohlenstoff dienen
können. Es kommen dafür Metalle und reduzierbare Metalloxyde oder Gemische derselben in Frage.
ί Beim Einsatz von Metallen wird der Kohlenstoff aus
der Schmelze ausgewaschen und ins Metall aufgenommen. Beim Einsatz von Metalloxyden dient der
Kohlenstoff der Schmelze zur Reduktion aes Metalloxyds.
Als Metall wird vcrzugseise Eisen und afc redu-
I» zierbares Metalloxyd Eisenoxyd, insbesondere Fe2O3,
verwendet. Diese Zusätze sind auch geeignet, etwaige andere Verunreinigungen wie beispielsweise Phosphor
unschädlich zu machen.
In einem mit einem Kohlefutter ausgekleideten Tiegel wurden in einem Lichtbogenofen 500 kg Material
folgender Zusammensetzung geschmolzen:
25% Zirkoniumoxyd
2» 72% Aluminiumoxyd
25% Zirkoniumoxyd
2» 72% Aluminiumoxyd
2% Titanoxyd
ca. 1% andere Verunreinigungen.
ca. 1% andere Verunreinigungen.
Die Charge wird im Laufe von ca. 3 Stunden in den Ofen eingetragen.
->"> Zusammen mit den letzten 50 kg der Charge werden
50 kg Stahlspäne eingebracht und geschmolzen. Die Schmelze wird nach dem Verfahren der Patentanmeldung
P 2160705.6 auf vorgelegte Ferrosilizium-Stücke
ausgegossen, wobei die Schleifmittel-ι» schmelze erstarrt und die Ferrosilizium-Stücke durch
die Erstarrungswärme aufgeschmolzen werden. Die weitere Abkühlung der erstarrten Schleifmittelschmelze
erfolgt danach in der Weise, daß das geschmolzene Ferrosilizium bei kc nstanter Temperatur
r> seinerseits erstarrt und dadurch den Abkühlungsvorgang der erstarrten Schleifmittelschmelze verzögert.
Das erstarrte und erkaltete Material wird mechanisch von den Ferrosilizium-Stücken getrennt und zu
Schleifkorn verarbeitet.
Die Schmelze wird in der gleichen Weise und in gleicher Zusammensetzung durchgeführt wie in Beispiel
1.
ι. Zusätzlich zu den Stahlspänen werden in der Schmelze kurz vor dem Abgießen noch 5 kg Eisenoxyd
(Fe2O3) zugesetzt.
Die weitere Verarbeitung geschieht in gleicher Weise wie in Beispiel 1.
In einem Ofen, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist, werden 500 kg Material folgender Zusammensetzung
geschmolzen:
-,-, 22,7% Zirkoniumoxyd
65,5% Aluminiumoxyd
1,8% Titanoxyd
0,9% andere Verunreinigungen
9,1% Stahlspäne.
-,-, 22,7% Zirkoniumoxyd
65,5% Aluminiumoxyd
1,8% Titanoxyd
0,9% andere Verunreinigungen
9,1% Stahlspäne.
mi Zusammen mit den letzten 50 kg der Charge werden
weitere 50 kg Stahlspänc eingetragen.
Kurz vor dem Abgießen werden noch 5 kg Eisenoxyd zugesetzt. Die weitere Verarbeitung geschieht
in gleicher Weise wie in Beispiel I.
In einem Ofen, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist,
werden 500 kg Material folgender Zusammensetzung
geschmolzen:
25% Zirkoniumoxyd
73% AIuminiuiTjoxyd
1% Tjtanoxyd
ca. 1% andere Verunreinigungen.
ca. 1% andere Verunreinigungen.
Zusammen mit den letzten 50 kg der Charge werden 50 kg Stahlspäne eingetragen.
Kurz vor dem Abgießen werden noch 5 kg Eisenoxyd zugesetzt. Die weitere Verarbeitung geschieht
in gleicher Weise wie in Beispiel 1.
Beispiel 5 (Vergleichsbeispiel)
In einem Ofen, wie er in Beispiel 1 beschrieben ist, werden 500 kg Material folgender Zusammensetzung
geschmolzen:
25% Zirkoniumoxyd
72% Aluminiumoxyd
25% Zirkoniumoxyd
72% Aluminiumoxyd
2% Titanoxyd
ca. 1% andere Verunreinigungen.
ca. 1% andere Verunreinigungen.
Die Schmelze wird ohne weitere Zusätze in der in Beispie! 1 beschriebenen Weise ausgegossen und in
gleicher Weise zu Schleifkorn verarbeitet.
Zum Vergleich wurden mehrere Korn-Muster mit verschiedenem Schüttgewicht hergestellt (Beispiele
5 a, b, c).
Vergleich der Ergebnisse
Die Kornzähigkeiten werden an der Körnung Nr. 14 nach der Korngrößen-Norm der FEPA mittels der
von der FEPA anerkannten Meßmethode (Kugelmühle) bestimmt. Bei dieser Meßmethode wird
Schleifkorn in eine Kugelmühle gegeben und die Zahl der Umdrehungen bestimmt, beider V3 der angegebenen
Menge des Korns durch den Mahlvorgang zerstört
wird. Der dekadische Logarithmus dieser Umdrehungszahl
wird als Komzähigkeit bezeichnet.
In die Ergebnisse der Kornzähigkeitsmessung geht das Schüttgewicht des Kornes in starkem Maße ein,
da es durch die Form des Einzelkornes bestimmt wird. Es ist also notwendig, das Schüttgewicht zu berücksichtigen.
Anhand einer graphischen Darstellung lassen sich die Ergebnisse sehr gut darstellen (Tabelle 1 und Figur).
Die nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellten Körnungen unterscheiden sich von
den nach früher bekannten Verfahren hergestellten dadurch, daß sie bei gleichem Schüttgewicht erhöhte
Kornzähigkeiten oder, anders ausgedrückt, die gleiche
Komzähigkeit schon bei niedrigerem Schüttgewicht erreichen. Es handelt sich also bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren um eine Verbesserung einer echten Materialeigenschaft, die vom Schüttgewicht unabhängig
ist.
Korn 14
Schüttgewicht g/i |
Komzähigkeit | |
Beispiel 1 | 2,183 | 4,24 |
Beispiel 2 | 2,196 | 4,33 |
Beispiel 3 | 2,258 | 4,00 |
Beispiel 4 | 2,276 | 4,86 |
Beispiel 5a | 2,156 | 3,74 |
Beispiel 5b | 2,294 | 4,39 |
Beispiel 5c | 2,378 | 4,98 |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines SchJeiflcorns,
das aus mehreren oxydischen Komponenten zusammengeschmolzen und bis zur Erstarrung
schroff abgekühlt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß man der Schmelze kurz vor dem Abgießen Stoffe zusetzt, die als Sammler für den in der
Schmelze vorhandenen Kohlenstoff dienen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man Metall oder reduzierbare Metalloxyde zusetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Eisen zusetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Eisenoxyd zusetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Eisen und Eisenosyd
zusetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Eisen in Form von
Eisenspänen, in einer Menge von 5 bis 15% und/ oder 0,1 bis 5%, vorzugsweise 0,5 bis 2,5% Eisenoxyd
zusetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722246705 DE2246705C3 (de) | 1972-09-22 | 1972-09-22 | Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln mit hoher Kornzähigkeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722246705 DE2246705C3 (de) | 1972-09-22 | 1972-09-22 | Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln mit hoher Kornzähigkeit |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2246705A1 DE2246705A1 (de) | 1974-03-28 |
DE2246705B2 true DE2246705B2 (de) | 1980-07-03 |
DE2246705C3 DE2246705C3 (de) | 1981-05-14 |
Family
ID=5857154
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722246705 Expired DE2246705C3 (de) | 1972-09-22 | 1972-09-22 | Verfahren zur Herstellung von Schleifmitteln mit hoher Kornzähigkeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2246705C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7011689B2 (en) | 1998-12-09 | 2006-03-14 | Societe Europeenne Des Produits Refractaires | Melted alumina-zirconia ceramic grains, abrasive tools and refractory parts produced from said grains |
FR2787106B1 (fr) * | 1998-12-09 | 2002-01-04 | Produits Refractaires | Grains ceramiques fondus alumine-zircone, outils abrasifs et pieces refractaires produits a partir de ces grains |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1118078B (de) * | 1958-02-05 | 1961-11-23 | Degussa | Hartstoffkoerper und Verfahren zu seiner Herstellung |
-
1972
- 1972-09-22 DE DE19722246705 patent/DE2246705C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2246705A1 (de) | 1974-03-28 |
DE2246705C3 (de) | 1981-05-14 |
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