DE2246588C2 - Verfahren zur Herstellung hülsenloser Munition - Google Patents

Verfahren zur Herstellung hülsenloser Munition

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caseless ammunition
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ammunition
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Hiltmar Dr. 7519 Walzbachtal Schubert
Willy Ing.(grad.) 7500 Karlsruhe Zetzl
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    • FMECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
    • F42AMMUNITION; BLASTING
    • F42BEXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
    • F42B5/00Cartridge ammunition, e.g. separately-loaded propellant charges
    • F42B5/02Cartridges, i.e. cases with charge and missile
    • F42B5/18Caseless ammunition; Cartridges having combustible cases
    • F42B5/192Cartridge cases characterised by the material of the casing wall
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B45/00Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product
    • C06B45/04Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product comprising solid particles dispersed in solid solution or matrix not used for explosives where the matrix consists essentially of nitrated carbohydrates or a low molecular organic explosive
    • C06B45/06Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product comprising solid particles dispersed in solid solution or matrix not used for explosives where the matrix consists essentially of nitrated carbohydrates or a low molecular organic explosive the solid solution or matrix containing an organic component
    • C06B45/10Compositions or products which are defined by structure or arrangement of component of product comprising solid particles dispersed in solid solution or matrix not used for explosives where the matrix consists essentially of nitrated carbohydrates or a low molecular organic explosive the solid solution or matrix containing an organic component the organic component containing a resin

Description

Unter hülsenloser Munition wird solche Munition verstanden, die zur Aufnahme der Treibladung keine Patronen- oder Kartusche-Hülse aus Metall oder aus verbrennbaren Werkstoffen besitzt.
Hülsenlose Munition hat gegenüber Munition mit metallenen Hülsen den Vorteil der Kostenersparnis, des geringeren Munitionsgewichts und Volumens bei gleicher Wirkung. Außerdem kann beim Verschuß hülsenloser Munition die Kadenz erhöht werden, da nicht nach jedem Schuß Munitionsteile aus dem Rohr (Laderaum) der Waffe entfernt werden müssen.
In der heutigen Waffentechnik ist die Munition infolge der unvermeidlichen Reibung im Fördermechanismus und der Lagerung im heißen Laderaum des Waffensystems hohen mechanischen und thermischen Belastungen ausgesetzt.
Treibladungen für hülsenlose Munition sind bereits bekannt. Grundsätzlich bestehen solche Pulverkörper aus den konventionellen Komponenten wie gelatinierte Nitrocellulose. Stabilisatoren. Sauerstoffsalzen und Weichmachern und evtl. Zugabe von Klebern oder so Kunstharzbindern.
Entweder werden solche Körper verpreßt (DE-OS 17 03 725) oder vergossen (DE-AS 18 11 924). Es hatte sien jedoch gezeigt, daß für die erforderliche Abbrandcharakteristik eine größere Oberfläche zur Verfügung stehen sollte. Deswegen werden entweder Treibladungskörper mit Zündkanälen (DEPS 20 42 248) vorgesehen oder durch nachträgliches Entfernen von Füllmitteln die Treibladungskörper in eine poröse Struktur überführt (DEOS 17 96 283).
Treibstoffe auf Basis Nitrocellulose haben jedoch den Nachteil, daß ihre mechanische Stabilität häufig ungenügend ist. und daß die Treibladung eine zu hohe Temperaturempfindlichkeit und eine zu leichte Entflammbarkeitaufweist.
Die vorliegende Erfindung hat den Zweck, ein Verfahren zur Herstellung einer mechanisch und thermisch stabilen Treibladung auf der Basis eines thermisch stabilen Explosivstoffs und Schaumkunststoffs anzugeben.
Aus der DE-PS 9 77 86! bzw. US-PS 27 68 072 ist bekannt, daß analog zu konventionellen Composit-Treibstoffen auch Schaumtreibstoffe bzw. Schaumsprengstpffe aus Schaumkunststoffen und Füllstoff hergestellt werden können. Die große innere Abbrandoberfläche dieser Schaumtreibsätze bedingt sehr kurze Abbrandzeiten.
Diese bekannten porösen Treibsätze haben jedoch den Nachteil der leichten Entflammbarkeit und der unerwünschten großen Porosität.
Die gemäß der Erfindung verwendeten nicht oder schwer entflammbaren Polyurethan-Schaumstoffkomponenten bieten den Vorteil, daß die Außenhaut wie bei Integralschäumen bereits während des Herstellungsverfahrens der Treibladung geschlossen wird, so daß eine gesonderte, kostspielige und aufwendig* oberflächenbehandlung entfällt.
Eine geschlossene, glatte Oberfläche der Treibladungen vermindert bei hülsenloser Munition die Reibung im Fördermechanismus der Waffenanlage, erschwert das Eindringen von Feuchtigkeit und reduziert die Gefahr der Entflammbarkeit
Die erfindungsgemäße Verschäumung der Polyurethan-Rohstoffe mit den thermisch stabilen Explosivstoffen (Füllstoffen), wie beispielsweise Hexogen, Oktogen oder Nitroguanidin, wird im folgenden anhand der Ausführungsbeispiele 1 und 2 näher erläutert.
Erfindungsbeispiel 1
9.64 Gew.-% Polyätherpolyol mit Zusatzmittel
7,40 Gew -% Diphenylmethan-4.4'-diisocyanat
236 Gew.-% Trichlorfluormethan bzw.
Trichlortrifluoräthan
80.00 Gew.-% Hexogen oder Oktogen
(Explosivstoff)
Erfindungsbeispiel 2
9.25 Gew.-% Polyätherpolyol
1435 Gew.-% Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat
1.40 Gew.-% Trichlorfluormethan bzw.
Trichlortrifluoräthan
75,00 Gew.-°/o Nitroguanidin (Explosivstoff)
Die Feststoff-Bindermischung wird in einer schnellaufenden Knetmaschine bei Raumtemperatur je nach Explosivstoff-Anteil (Füllstoffantefe/ca. 6 Min. homogenisiert. Die so entstandene plastische Masse wird innerhalb der Topfzeit in gewünschte Formen abgefüllt.
Um eine gründliche Durchmischung der Masse mit dem relativ hohen Füllstoffanteil zu gewährleisten und um damit die Verarbeitung zu erleichtern, kann man die Viskosität der Massen durch Zugabe von Halonen erniedrigen. So werden bei einem Anteil von 3 Gew.-% Trichlorfluormethan bzw. Trichlortrifluoräthan die Polyole von 7 Pa · S1^ ι) auf ca. 0.8 Pa · S(» ο reduziert.
Beide Halone sind mit den angeführten Polyätherpolyolen in jedem Verhältnis mischbar. Außerdem wurde gefunden, daß bei Verwendung der genannten Halone die ausgehärteten Treibladungskörper eine geschlossenere und glattere Oberfläche aufweisen.
Als besonders vorteilhaft erweist sich für die Herstellung gratloser Körper die Verwendung dreiteiliger modifizierter Füllformen. Die Massenproduktion der erfindungsgemäßen Treibladungen für hülsenlose §'
3 4
Munition ist mittels Lochplatte oder Rundlaufpresse Körper ist mit den aus verklebtem Kugelpuiver
möglich. hergestellten Typen vergleichbar (pmx = 400 MPa,
Die in verschlossenen Formen bei Raumtemperatur v„ = 1000 m/s). Durch den hohen Energiegehalt (Explo-
ausgehärteten Körper weisen eine glatte, geschlossene sionswärme 3350—3770 kj/kg) ist eine vollkommene
Oberfläche auf. Durch zusätzliche mechanische Ver- -, Verbrennung im Rohr gewährleistet,
dichtung beim Füllvorgang kann die Dichte der Körper Die erfindungsgemäßen Treibladungen zeichnen sich
und damit die Druckfestigkeit der Treibladungen erhöhl gegenüber der bisher bekannten hülsenlosen Munition
werden. durch höhere Druckfestigkeit (>50 MPa), vollkomme-
Versuche haben gezeigt, daß in einer auf 350° bzw. nere Verbrennung und Maßhaltigkeit aus.
4500C vortemperierten Lagerkammer keine Entzün- n, Außerdem nehmen die erfindungsgemäßen Treibladung des erfindungsgemäß hergestellten Körpers düngen weit weniger Feuchtigkeit aus der Umgebung erfolgt; nach etwa 6 bis 10 s beginnt der Körper auf, als die bisher bekannte hülsenlose Munition aus lediglich zu verschmoren. verklebten Kugelpulverkörpern.
Die Leistung der erfindungsgemäß hergestellten

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung hülsenloser Munition mit geschlossener Oberfläche aus 60—95Gew.-% eines thermisch stabilen Explosivstoffs und eines Schaumkunststoffs aus Polyol und Isocyanat. d a durch gekennzeichnet, daß der Explosivstoff mit dem Polyol und Isocyanat vermischt und die entstandene Mischung bei Raumtemperatur homogenisiert, innerhalb der Topfzeit in gewünschte Formen abgefüllt und in den verschlossenen Formen bei Raumtemperatur ausgehärtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Masse Trichlorfluormethan bzw. Trichlortrifluoräthan zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hülsenlosen Munition ballistische Modifikatoren. mündungsfeuerdämpfende und rohrschonende Komponenten beigegeben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß auch die Hülse des Amboßzündhütchens ganz oder teilweise aus thermisch stabilem und einem Schaumkunststoff aus Polyol und Isocyanat hergestellt wird.
DE19722246588 1972-09-22 1972-09-22 Verfahren zur Herstellung hülsenloser Munition Expired DE2246588C2 (de)

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