DE2246421C3 - Verfahren zum kontinuierlichen Bestimmen der Güte einer Aluminiumfolie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen Bestimmen der Güte einer Aluminiumfolie und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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- H01G—CAPACITORS; CAPACITORS, RECTIFIERS, DETECTORS, SWITCHING DEVICES OR LIGHT-SENSITIVE DEVICES, OF THE ELECTROLYTIC TYPE
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- H01G9/004—Details
- H01G9/04—Electrodes or formation of dielectric layers thereon
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Bestimmen der Güte einer formierten Aluminium-
folie für Elektrolytkondensatoren, bei dem die Folie am Ende der Formierung in einem Formierbad zwischen
zwei Elektroden hindurchgeführt wird und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Zur Herstellung von Aluminiumelektrolytkondensatoren werden als Anoden aufgerauhte oder glatte,
formierte Aluminiumfolien benötigt Bei der Formierung wird durch anodische Oxidation in elektrolytischen
Bädern eine im fertigen Kondensator als Dielektrikum dienende Oxidschicht auf die Aluminiumfolie aufgebracht. Nach der Formierung werden von den Folien
Stücke in bestimmter Länge und Breite zu Elektrolytkondensatoren mit vorgegebener Kapazität verarbeitet.
Dazu müssen die Gütemerkmale der Anodenfoüe wie flächenbezogene Kapazität (im folgenden spezifische
Kapazität genannt), Verlustfaktor, flächenbezogener Reststrom und Porosität (nur bei Elektrolytkondensatoren mit Doppelanoden) bekannt sein.
Bei den bisher bekannten Herstellungsverfahren für Elektrolytkondensatoren ist es üblich, diese Werte erst so
nach Abschluß des Formierprozesses an Folienproben von Anfang und Ende der ζ B. 100 m langen Folienrolle
zu bestimmen, wobei diese Meßwerte als repräsentativ für die gesamte Folie angesehen werden. Durch die
unvermeidlichen, und bei diesem Meßverfahren meist nicht erfaßten, Streuungen der spezifischen Kapazität
über die gesamte Folienlänge werden Kapazität-Toleranzausfälle verusacht bzw. wird — um Toleranzunterschreitungen zu umgehen — unnötig viel Material und
Wickelzeit benötigt, da nach DIN 41332 hohe
Plustoleranzen für die Kapazität von Elektrolytkondensatoren zugelassen sind. Die Fertigung von Elektrolytkondensatoren mit engerem Toleranzbereich setzt
dagegen eine umfangreiche und aufwendige Anfertigung von Probewickeln zur Ermittlung der richtigen
Länge der Anodenfohe voraus.
Aus der DL-PS 37 069 ist ein Verfahren zur laufenden Ermittlung des jeweiligen Aufrauhgrades geätzter und
formierter Aluminiumfolien und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens bekannt Die Ermittlung des Aufrauhgrades erfolgt dadurch, daß die
Anodenfolien in einer mit einem Meßelektrolyten niedriger Leitfähigkeit gefüllten Meßwanne über zwei
in geringem Abstand von der Folie nebeneinander angeordnete Meßelektroden geführt wird, wobei das
Ergebnis der Reihenschaltung der Kapazitäten zwischen den Oberflächen der Meßelektroden und den
jeweils an diesen vorbeigeführten Flächen der Anodenfolie laufend an einer Meßeinrichtung angezeigt wird.
Da dieses Verfahren zur laufenden Ermittlung des Aufrauhgrades einen Elektrolyten niedriger Leitfähigkeit erfordert, wird eine besondere Meßwanne benötigt
Außerdem kann mit Hilfe dieses Verfahrens nur der Aufrauhgrad bestimmt werden, wobei die Messung
selbst mit einer gewissen Unsicherheit behaftet ist, da die erfaßte Folienfläche nicht genau bestimmt werden
kann.
Aus dem Buch »Der Elektrolytkondensator« von K. H. Thiesbürger, zweite Auflage, April 1971, S. 42,
ist es bekannt eine Kapazitätsmessung während der Formierung vorzunehmen. Dort ist nicht angegeben,
wie diese Messungen durchzuführen sind und wie insbesondere Meßfehler durch streuende elektrische
Felder vermieden werden können. Die Messungen von Verlustfaktor, flächenbezogenem Reststrom und Porosität von aufgerauhten, formierten Aluminiumfolien sind
in diesem Buch nicht erwähnt.
AufgaDe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens anzugeben, bei welchem die kontinuierliche Bestimmung von spezifischer Kapazität, Verlustfaktor, flächenbezogenem Reststrom und Porosität
von aufgerauhten und formierten Aluminiumfolien, die zur Herstellung von Elektrolytkondensatoren dienen,
innerhalb des Formierbades mit großer Genauigkeit vorgenommen werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
daß die Meßelektroden von zwei Schutzringelektroden umgeben sind, die wie die Meßelektroden zur Messung
der spezfischen Kapazität und des Verlustfaktors auf gleichem Potential mittels einer automatischen Regeleinrichtung gehalten werden und daß zur Bestimmung
der Porosität der Aluminiumfolie die Meßelektrode auf der einen Seite der Folie abgeschaltet wird, und daß der
Reststrom mittels einer stabilisierten Gleichspannung bestimmt wird.
Dadurch, daß die Meßelektroden von Schutzringelektroden umgeben sind, welche bei der Bestimmung der
spezifischen Kapazität und des Verlustfaktors mittels einer automatischen Regeleinrichtung auf gleichem
Wechselspannungspotential gehalten werden, wird erreicht, daß ein homogenes elektrisches Feld zwischen
den Meßelektroden herrscht, d.h. daß die vom elektrischen Feld durchsetzte Folienfläche immer gleich
groß ist, unabhängig von der Entfernung der Meßelektroden voneinander. Damit wird eine genaue Bestimmung der spezifischen Kapazität ermöglicht. Außerdem
wird stets der genaue Verlustfaktor der gesamten Meßanordnung (einschließlich Elektrolytwiderstand)
gemessen. Durch Schaltungsmaßnahmen ist sichergestellt, daß Leitfähigkeitsschwankungen des Elektrolyten
im Fonnierbad im Bereich von 1 :5 Einfluß auf das Ergebnis der Kapazitätsmessung haben.
Wird die Meßelektrode auf der einen Seite abgeschaltet, so wird bei nicht porösen Folien nur die Kapazität
der der eingeschalteten Meßelektrode zugewandten
Seite (also die halbe Kapazität) gemessen. Bei porösen Anoden wird dagegen auch die der eingeschalteten
Meßelektrode abgewandte Folienfläche je nach Porosität mit erfaßt Dadurch besteht die Möglichkeit, die
Doppelanodeneigenschaften bereits im Formierbad zu messen.
Die zur Messung des flächenbezogenen Reststromes angelegte Gleichspannung bewirkt gleichzeitig eine
Polarisationsspannung zwischen der zu prüfenden Folie und den Meßelektroden, womit ein kathodischer
Korrosionsschutz der metallischen Meßelektroden bewirkt wird.
Weiterhin ist es von Vorteil, daß alle Messungen innerhalb des Formierbades bei kontinuierlich durchlaufender
Folie vorgenommen werden können. Die fortwährende Qualitätskontrolle über die gesamte
Folienlänge ermöglicht eine bessere Fertigungssteuerung bei verringertem Prüfaufwand, eine Einsparung
von Wickelmaterial und eine Fertigung mit Verengung der Kapazität-Toleranzbereiche. Außerdem werden
Störungen, die während des Formierprozesses auftreten, sofort bemerkt und können durch entsprechende
Maßnahmen behoben werden. So können z. B. durch eine entsprechende Veränderung der Formierspannung
Streuungen der Kapazität ausgeregelt werden.
Neben der Fertigung von Anodenfolien kann auch die Fertigung von Kathodenfolien für Elektrolytkondensatoren
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren l nd der Vorrichtung überwacht werden. Da die Kathodenfolien
nach der Aufrauhung in der Regel mit einer dielektrisch wirkenden Passivierungsschicht versehen werden, kann
bei ihnen eine kontinuierliche Bestimmung von spezifischer Kapazität, Verlustfaktor und flächenbezogenem
Reststrom vorgenommen werden.
Die Erfindung wird anhand eines in der Figur dargestellten Blockschaltbildes, welches ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Vorrichtung darstellt, näher erläutert
Innerhalb des in der Zeichnung nicht dargestellten Formierbades wird die Aluminiumfolie 1 am Ende des
Formierprozesses zwischen zwei Meßelektroden 2, 3 hindurchgeführt. Die Meßelektroden 2,3 sind von zwei
Schutzringelektroden 4,5 umgeben.
Das Meßverfahren zur Messung der spezifischen Kapazität der Aluminiumfolie 1 und des Verlustfaktors
des durch die Aluminiumfolie 1 und die Meßelektroden 2, 3 gebildeten Meßkondensators beruht auf einer
Strom-Spannungsmessung. Bei diesem Meßverfahren wird in bekannter Weise mit Hilfe eines Regelverstärkers
6 und eines phasengesteuerten Gleichrichters (Schaltungsblock 11) die Spannung a:i der Ersatzserien kapazität
Cx des Meßkondensators konstant gehalten, wobei die Stromversorgung mittels des Generators 7
erfolgt Unter der Voraussetzung, daß die Kapazität C des Vorschaltkondensators 8 sehr Hein gegen Cx ist, ist
die Spannung an der Reihenschaltung Cx + CV direkt
proportional Cx. Diese Spannung wird mit einer Wicklung des Übertragers 20 abgegriffen, im Gleichrichter
9 gleichgerichtet und von dem Instrument 10 angezeigt Da die Fläche des Meßkondensators bekannt
ist, läßt sich dieses Instrument so eichen, daß direkt die spezifische Kapazität angezeigt wird.
Ein zweiter gesteuerter Gleichrichter innerhalb des Schaltungsblocks 11 liefert die Spannung am Ersatzserienwiderstand
des Meßkondensators. Diese Spannung wird durch das Instrument 12 angezeigt Da die
Spannung an der Ersatzserienkapazität konstant gehalten wird, läßt sich das Instrument 12 so eichen, daß
direkt der Verlustfaktor angezeigt wird, der sich bekanntlich als das Verhältnis der Spannung am
Ersatzserienwiderstand zur Spannung an der Ersatzserienkapazität definieren läßt
Die Messung des Hächenbezogenen Reststroms geschieht mit dem Instrument 15, das den Strom
zwischen den Meßelektroden 2, 3 und der Folie 1 anzeigt, der aufgrund der Meßspannung am Ausgang
des stabilisierten Netzteils 13 fließt
Damit die bisher beschriebenen Messungen mit großer Genauigkeit durchgeführt werden können, muß
an den Schutzringelektroden 4,5 nach Betrag und Phase genau das gleiche Potential herrschen wie an den
Meßelektroden 2, 3, wobei die zur Aufrechterhaltung des richtigen Schutzringpotentials notwendigen Ströme
nicht über den Vorschaltkondensator 8 bzw. über das Reststrominstrument 15 fließen dürfen. Die Aufrechterhaltung
des richtigen Schutzringpotentials wird durch den Schaltungsblock 19 gewährleistet.
Die Folie 1 wird mit der Meßschaltung an der Kontaktstelle 14 kontaktiert. Zur Eliminierung von
Meßfehlern durch Übergangswiderstände wild in Wirklichkeit eine — in der Figur nicht dargestellte —
dreifache Kontaktierung durchgeführt
Zur Messung der Porosität kann mit dem Schalter 16 eine Meßelektrode abgeschaltet werden.
Die Drossel 17 und die Kondensatoren 8 und 18 dienen der Entkopplung von Meßwechsel- und Meßgleichspannung.
Damit die eigentliche Meßelektronik geerdet betrieben werden kann, sind bei hohen
Spannungen der Folie 1 gegenüber Masse die Übertrager 20,21 notwendig.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Bestimmen der Güte einer formierten Aluminiumfolie für Elektrolytkondensatoren, bei dem die Folie am Ende der
Formierung in einem Formierbad zwischen zwei Elektroden hindurchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Meßelektroden (2, 3)
von zwei Schutzringelektroden (4,5) umgeben sind, die wie die Meßelektroden zur Messung der
spezifischen Kapazität und des Verlustfaktors auf gleichem Potential mittels einer automatischen
Regeleinrichtung gehalten werden und daß zur Bestimmung der Porosität der Aluminiumfolie die
Meßelektrode auf der einen Seite der Folie abgeschaltet wird und daß der Reststrom mittels
einer stabilisierten Gleichspannung bestimmt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
aus zwei sich gegenüberstehenden, scheibenförmig ausgebildeten Meßelektroden (2, 3) und diese
umgebenden Schutzringelektroden (4, 5) sowie aus einer elektrischen Verbindung zu den Meß-, Regel-
und Schaltgeräten besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722246421 DE2246421C3 (de) | 1972-09-21 | 1972-09-21 | Verfahren zum kontinuierlichen Bestimmen der Güte einer Aluminiumfolie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722246421 DE2246421C3 (de) | 1972-09-21 | 1972-09-21 | Verfahren zum kontinuierlichen Bestimmen der Güte einer Aluminiumfolie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2246421A1 DE2246421A1 (de) | 1974-04-04 |
DE2246421B2 DE2246421B2 (de) | 1977-09-08 |
DE2246421C3 true DE2246421C3 (de) | 1978-05-11 |
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ID=5856999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722246421 Expired DE2246421C3 (de) | 1972-09-21 | 1972-09-21 | Verfahren zum kontinuierlichen Bestimmen der Güte einer Aluminiumfolie und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2246421C3 (de) |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL8201558A (nl) * | 1982-04-14 | 1983-11-01 | Philips Nv | Inrichting voor het continu meten van de capaciteit van folie voor elektrolytkondensatoren. |
-
1972
- 1972-09-21 DE DE19722246421 patent/DE2246421C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2246421A1 (de) | 1974-04-04 |
DE2246421B2 (de) | 1977-09-08 |
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