DE2245547A1

DE2245547A1 - Bauelement aus kunststoff und verfahren zu seiner herstellung

Info

Publication number: DE2245547A1
Application number: DE2245547A
Authority: DE
Inventors: Andre Heckel
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1971-09-16
Filing date: 1972-09-16
Publication date: 1973-03-22
Also published as: NL7212503A; IT967216B; FR2152492A1; ZA726360B; OA04170A; JPS4838344A; FR2152492B3

Description

Herr Andre HECKEL, Nancy / Frankreich

Bauelement aus Kunststoff und Verfahren zu seiner Herstellung

Die Erfindung betrifft ein Bauelement aus Kunststoff und das Verfahren zu seiner Herstellung«

Verfahren zur Herstellung von Platten aus hartem Schaumkunststoff sind bereits bekannt. Die bis zum heutigen Tage bekannten Verfahren befriedigen aber nicht in jedem Falle vollkommen, weil nach ihnen eine industrielle Fertigung von Platten mit grosser Oberfläche und einwandfreier Homogeni- . tat nicht möglich ist. Die in den Platten vorhandenen Mangel treten nach einigen Tagen oder schon nach einigen Stunden zu Tage; sie bestehen in einer Krümmung und Verspannung

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der Platten, einer Verkohlung in der Mitte der Platten von grosser Dicke, einer variierenden Dichte innerhalb der gleichen Platte, welche durch eine verschiedene Reaktion der Bestandteile hervorgerufen wird, eine sehr geringe mechanische Festigkeit, verursacht durch die Bildung von Taschen im Inneren, und eine sehr grosse Schwierigkeit beim Anbinden des Überzugs.

Darüberhinaus erlauben die bekannten Verfahren nicht die Herstellung von Platten mit geringer Dicke (beispielsweise ist es unmöglich Platten mit einer Stärke von fünfzig Millimetern und einer Höhe von mehr als zwei Metern zu erzeugen). Schliesslich lassen sich die Platten nur sehr schwer entformen.

Die Erfindung hat die Behebung dieser Mängel zum Ziel.

Das erfindungsgemässe Bauelement ist hergestellt aus einer Mischung von mindestens einem Polyesterharz, dem Wasser, Zement, Zinkoxyd, Styrol, ein Polymerisationsinhibitor, ein Katalysator und ein Härter zugefügt wurden.

Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines Bauelementes aus hartem Schaumkunststoff, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man zunächst zwei Polyesterharze vermischt und danach nacheinander dem Ge-

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misch Zement und Wasser ₉ Zinkoxyd, Styrol und einen Inhibitor (bekannt unter dem Namen Inhibator), darauf einen Benzolperoxyd-Katalysator,, darauf einen Härter ("bekannt unter dem Namen Legupor) und schliesslich ein Polyesterharz (bekannt als Barymidur K 88) hinzusetzt«,

Eine besonders bevorzugt© Zusammensetzung für die Herstellung des erfindungsgemässen Bauelementes ist die folgendes

Polye sterharz	)₀ Auflage	100
Wasser		2₉5
Zement	K 88)	15
Borax (Zinkoxyd)		8 ■
Katalysator (Lucidol)*		3
*Römpp Chemie L@3d.on l
Härter (Legupor)	7
Polyesterharz (Barymidur	15
Styrol	10
Inhibator	0₀15

Der Anteil an Inhibator richtet sich nach der Höhe der Platte.

Diesem Gemisch kann man_s je nach dem vorgesehenen Verwendungszweck, verschiedene Füllstoffe zusetzen₀ Diese Stoffe können expandierter Bimsstein^ expandiertes Glas oder auch,

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wenn das erfindungsgemässe Bauelement zur Herstellung von Möbeln dienen soll, Holzspäne oder -fasern sein.

Zur Herstellung der Kunststoffelemente oder -platten gemäss der Erfindung glesst man das oben beschriebene Gemisch in eine passende Form. Wegen der Anwesenheit von Zement, Wasser und Inhibator im Gemisch erhält man über die gesamte Höhe der Platte eine gleichförmige Polymerisation. Der Inhibator hat die Aufgabe, die Wirkung des Härters zu verzögern und zwar derart« dass der sich bildende Schaumstoff vor einer partiellen Härtung über die gesamte geforderte Höhe aufsteigen kann.

Die chemische Reaktion zwischen dem oder den Polyesterharzen und dem Härter (Legupor) bewirkt ausserdem im Inneren eine Temperatürsteigerung bis auf etwa 120°c. Nach der Katalyse setzt diese Temperatur den Härter in Funktion. Der Zusatz von Wasser und Zement bewirkt eine Verzögerung des Temperaturanstieges und erlaubt, die Aktion des Härtere zu regeln. Aus diesem Grunde füllt eich die For« vor Eintritt der Härtewirkung gleichmässig.

Gemäss der Erfindung kann man auf diese Weise Platten mit einer Dicke von 30 mm und einer Höhe bis zu 2,5 π oder sogar von einer Dicke von 50 bud bis zu einer Höhe von 4 Ii ohne Jegliche Deformation erhalten.

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Die Dicke des Schaumkunststoffes ist über die ganze.Höhe dieser Platten gleich.

Barymidur K 88 ist ein Polyesterharz von grosser Härte, das die mechanische Festigkeit des Schaumkunststoffes für alle Druckverhältnisse verbessert.

Die mechanische Festigkeit der so erzeugten Platten steigt stark an: Zum Nachweis hierfür wurde auf Platten mit einer Dicke von 36 mm und 2,18 χ 2,15 m ein Sack mit 50 kg Sand aus einer Entfernung von 2 m geworfen, ohne dass eine Deformierung festgestellt wurde. Wegen der Anwesenheit von Zement besitzen die Platten eine erhöhte Feuerfestigkeit; aus· serdem lassen sie sich sehr leicht entformen.

Die Bauelemente oder Platten gemäss der Erfindung können verschiedene Überzüge erhalten.

Diese Überzüge lassen sich im Boden der Form aufbringen. Die Materialien mit poröser Oberfläche, wie Asbest-Zement,

Gips, Holz, bieten beim Anbinden an Oberflächen unter 3m überhaupt keine Schwierigkeit.

Bei Überzügen von grösserer Oberfläche erweist es sich als notwendig, wichtige Vorbehandlungen vorzunehmen, beispielsweise beim Einsatz einer "Gelcoat"-Schicht. Auf diese GeI-

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coat-Schicht bringt man eine Mischung aus einem Weichharz mit einer Stärke von etwa 2 mm mit einem Vlies aus Glasseide des Typs 113-100 225/125 auf. Auf diese Mischung gibt man dann ein zweites Vlies aus Glasseide von 450 g/m und legt es so etwa alle 10 cm in das Harz, dass mit Harz nicht getränkte Zwischenräume entstehen. Die in dieser Weise Überzogene Gelcoat-Schlcht legt man in den Boden der Form und nimmt danach die eigentliche Gussarbeit vor; nach Bildung des Schaumstoffes sind die Bänder des zweiten Glasseide-Vlieses, die frei von Harz geblieben sind, im Schaumstoff gebunden. Nach Entformen der Platte sind die Glasfasern dieser Bänder etwa mehrere 10 mm im erhärteten Schaumstoff eingebunden und das bewirkt folglich eine vollkommene Haftung der Gelcoat-Schicht auf dem Schaumstoff. Diese Haftung erlaubt jedem Überzug, sich in Bezug auf seinen Träger frei auszudehnen. Eine solche Art der Fixierung lässt sich bei allen glatten Materialien mit grossem Ausdehnungsvermögen (Metalle, Glas und dergl.) anwenden.

Das Gelcoat-Weiss kann durch ein, beispielsweise mit Kupfer, Messing und dergl. metallisiertes Gelcoat ersetzt werden.

Zur Bindung von Folien aus Aluminium oder anderen Metallen kann die Glasfaser durch Metall-Feilicht (Späne) ersetzt werden.

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Die Überzüge können auf die Platten auch nach der Entformung aufgebracht werden. Das kommt bei Überzügen vom Typ des "gewaschenen Splits" oder Auflagen in Betracht. Hierzu stellt man eine Auflage auf der Basis eines Haftharzes durch Zusatz von Talkum her und erhält so eine Spachtelpaste (z.B. 5 kg Talkum oder Aerosil $e 1 kg Harz).

Wenn vorstehend von "Polyesterharzen" die Rede ist, werden hierunter di« -ungesättigten Harztypen verstanden.

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Claims

Patentansprüche:

1. Bauelement aus hartem Schaumkunststoff, hergestellt aus einer Mischung von mindestens einem Polyesterharz, dem Wasser, Zement, Zinkoxyd, Styrol, ein Polymerisations-Inhibitor, ein Katalysator und ein Härter zugesetzt wur-

s_/-~ den.

2, Bauelement nach Anspruch 1, hergestellt aus einer Mischung folgender Zusammensetzung:

Polyesterharz 100 Gewichtsteile Wasser 2,5 N Zement 15 It Borax (Zinkoxyd) 8 N Katalysator (Lucidol) 3 Il Polyesterharz (Barymidur K 88) 15 ti Härter (Legupor) 7 Il Styrol 10 η Inhibator 0,15 η

3. Verfahren zur Herstellung eines Bauelementes nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man zunächst zwei Polyesterharze vermischt, darauf dem Gemisch Zement und Wasser, Zinkoxyd, Styrol und einen

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Inhibitor, bekannt unter dem Namen "Inhibator", dann einen Katalysator auf der Basis von Benzolperoxyd, danach einen Härter, bekannt unter dem Namen "Legupor¹¹, und schliesslich ein Polyesterharz, bekannt unter dem Namen "Barymidur K 88", hinzufügt.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man als Überzug für das Bauelement vor dem Giessen eine ' Gelcoat-Schicht herstellt und zunächst auf diese Schicht eine Mischung aus einem Weichharz und einem Vlies aus Glasseide (Glasfasern), dann hierauf zur Erzeugung von nicht mit Harz ausgefüllten Räumen ein Vlies aus Zwischenräume zwischen sich freilassenden Glasfasern aufbringt, dann die so~~vorbereitete Gelcoat-Schicht auf den Boden der Form legt und schliesslich die kunststoffhaltige Mischung in die Form eingiesst.

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