DE2240866C2 - Kupfer-Nickel-Schweißzusatzwerkstoff - Google Patents
Kupfer-Nickel-SchweißzusatzwerkstoffInfo
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- B23K35/302—Cu as the principal constituent
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Description
Die Erfindung betrifft einen Kupfer-Nickel-Schweißzusatzwerkstoff
zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften der beim Schweißen von Kupfer-Nickel-Legierungen
herzustellenden Schweißverbindung durch Verhinderung von Porenbildung und starke
Einschränkung von Oxideinschlüssen u. dgl.
Bekanntlich enthalten Kupfer-Nickel-Schweißzusatzwerkstoffe
zum Schweißen von Kupfer-Nickel-Legierungen in der Regel Titan in Gehalten von 0.1
bis 0,5%. Dieser desoxidierend und gasbindend wirkende Titangehalt unterdrückt die Bildung von Poren
und Blasen in der Schweißnaht. Der Grund für die ausgeprägte Porenanfälligkeit der Schweißnaht liegt
in der besonderen Gasaufnahmefähigkeit der Kupfer-Nickel-Legierungen im schmelzflüssigen Zustand. Das
Legieren des Schweißzusatzwerkstoffes mit Titan hat sich in der Praxis, insbesondere für zu schweißende
Kupferlegierungen mit einem Gehalt von 10 bis 30% Nickel, bewährt.
Darüber hinaus enthalten derartige Schweißzusatzwerkstolfe
zur Verbesserung der Korrosionsbeständigkcit in strömenden Medien Zusätze von Eisen
und/oder Mangan jeweils von 0,1 bis 2% sowie erschmelzungsbedingte Beimengungen. Der bekannte
titanhaltige Kupfer-Nickel-SchweißziisatzwcrkstofT
mit 9 bis 11 % Nickel, 0,2 bis 0.5% Titan sowie 0,7 bis
1,2% Eisen und/oder 0,1 bis 0,8% Mangan läßt beim Schutzgasschweißen ein zähflüssiges Schmelzbad entstehen.
An der Oberfläche der Schweiße finden sich Absonderungen von nichtmetallischen Teilchen, die
aus Titanoxid bestehen. Diese Oxidabsonderungen geben insbesondere beim Mehrlagenschweißen Anlaß
zur Bildung von Einschlüssen in der Schweißnaht, die die mechanischen Eigenschaften der Schweiß- verbindung
beeinträchtigen und eine nachteilige Beschaffenheit der Oberfläche hervorrufen.
Es ist zwar bekannt, daß titanfreic und statt dessen
mit Zink oder Phosphor legierte Schweißzusatzwerkstoffe diese Nachteile weitgehend vermeiden.
doch läßt ein derart aufgebauter Scbweißzusatzwerkstorr
eine Herstellung von porenfreum Schweißnähten
ni Die^rfindung hat sich deshalb die Aufgabe gestellt,
einen Kupfer-Nickel-ScbweißzusatzwerkstolTmit verbessertem
Fließverhalten, das beispielsweise wichtig für Automatenschweißung ist, zum Schweißen von
Kupfer-Nickel-Legierungen zu entwickeln, mit dem norenfreie und einschlußarme Schweißverbindungen,
««besondere mit verbesserten mechanischen Eigenschaften,
herstellbar sind. Gleichzeitig soll beim Schweißen ein leicht steuerbares Schmelzbad ohne
Bildung zähflüssiger Oxidhäute und sonstiger Absonderungen entstehen sowie insbesondere beim Mehrlagenschweißen
der erforderliche Aufwand für die Reinigung der Oberfläche des bereits eingebrachten
Schweißgutes entscheidend reduziert werden.
Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch einen Schweiß7iisätzwerkstoff der Zusammensetzung 8 bis
">4% Nickel, 0,1 bis 2% Mangan und oder Eisen. 0.05
bis 1 5°o Niob, Resl einschließlich erschmelzungsbedingter
Beimengungen Kupfer gelöst. Bei einem derartigen Schweißzusatzwerkstoff ist die Absonderung
zähflüssiuer Oxide stark eingeschränkt, so daß
sich eine saubere und glatte Schweißnahtoberflache ergibt und damit fur ihre Nachbearbeitung nur ein
Bruchteil der Zeit aufgewendet werden muß, die sonst bei mit herkömmlichen titanlegierten Schweißzusatzwerkstoffen
hergestellten Schweißverbindungen erforderlich ist. Ferner wird mit dem erfindungsgemäßen
Schweißzusatzwerkstoff eine erhöhte Schweißgeschwindigkeit erzielt.
Vorzugsweise sind in dem Kupfer-Nickel-Schweißzusatzwerkstoff0.08
bis 0,6% Niob enthalten. Höhere Gehalte als 0,6% Niob können gegebenenfalls je nach
Höhe des gleichzeitig als Beimengung anwesenden Siliziums zu einer unerwünschten Versprödung der
Schweißnaht führen. Das trifft besonders dann zu. wenn die Schweißnaht dauernd erhöhten Temperaturen
ausgesetzt ist, wie das im Maschinen- und Anlagenbau, bei Kondensatoren oder Meerwasserenlsalzungsanlagen
beispielsweise der Fall sein kann.
Bei der Herstellung von Schweißzusatzwerkstoffen ist es bekannt. Titan durch Niob zu substituieren.
Von dieser Möglichkeil, wird beim Schweißen von korrosionsbeständigen Stählen Gebrauch gemacht.
Der Grund für die Verwendung des Titans oder Niobs dient in diesen Fällen der Vermeidung interkristalliner
Korrosion im Bereich der Schweißnähte. Die interkristalline Korrosion wird durch die Stabilisierung
des in den korrosionsbeständigen Stählen enthaltenen Kohlenstoffs mit Hilfe von Titan oder Niob unterdrückt.
Des weiteren sind Kupfer-Nickel-Schweißzusatzwerkstoffe mit Silizium- und Niobgehalten bekannt,
bei denen diese Elemente zum Zwecke der Festigkeitssteigerung durch Aushärtung zulegiert sind. Diese
bekannten Niobgehalte, die durch Silizium ersetzbar sind, sind mit 2,1 bis 2,7% jedoch wesentlich höher als
bei dem erfindungsgemäßen Schweißzusatzwerkstoff. Bei dem Schweißzusatzwerkstoff nach der Erfindung
wird aber ein Aushärtungseffekt nicht gewünscht, da nämlich damit ein Zähigkeitsverlust des Schweißgutes
verbunden wäre. Auch ist im erfindungsgemäßen Schweißzusatzwerkstoff das Niob nicht durch Silizium
ersetzbar. Vielmehr muß der Siliziumgehalt auf weniger als 0,5%, vorzugsweise weniger als 0,1%,
begrenzt werden, um eine unerwünschte Aushärtung
2 240
IO
des Schweißgutes zu vermeiden (deutsche Offenlegungssebriften
1943 025 und 2 062 045).
Die Erfindung ist im folgenden an Hand von vier AusRronrogsbeispielen dargestellt, wobei jeweils die
tnit einem herkömmlichen titanlegierten Kupfer-Nikkel-Schweißzusatzwerkstoff
der Zusammensetzung 1014% Ni, 1,01% Fe, 1,18% Mn, 0,4% Ti, kleiner
0.01% Si, 0,04% Mg. 0,008% C, 0.004% S, Rest Cu. mit der Kurzbezeichnung S-CuNi 10Ti, erzielten
Ergebnisse den mit dem erfindungsgemäßen nioblegierten
Kupfer-Nickel-Schweißzusatzwerkstoff der Zusammensetzung 10,65% Ni, 0,07% Mg. 0,71% Mn,
kleiner 0,01% Si, 0,2% Nb, 0,85% Fe, 0,005% C, 0,003% S, Rest Cu, mit der Kurzbezeichnung
S-CuNi 10Nb, erzielten Ergebnissen vergleichend gegenübergestellt sind.
1. Ausfuhrungsbcispiel
WIG-Auiomatenschwcißung von 2 mm dicken
CuNi-IO-Blechen unter folgenden Schweißbedingiingen
Stromstärke 230 A
al S-CuNi 10Ti
Ergebnis
Ergebnis
Der Schweißzusatzwerkstoff zeigt ein schlechtes Fließverhalten sowie Oxidabsonderungen an der Oberfläche
des Schmelzbades. Die Beschaffenheit der Schwetßnahwberfläche ist unsauber.
b) S-CuNi 10Nb
Ergebnis
Der Schweißzusatzwerkstoff zeigt ein einwandfreies Fließverhalten. Die Schmelzbadoberfläche ist oxidfrei.
Die hergestellte Schweißnaht ist gleichmäßig und besitzt ein metallisch blankes Aussehen.
Schweißdrahtdurchmesser
Argonschulzgasmenge
Schweißgeschwindiukeit ..
I.ft mm 17 I min
500mm min für S-CuNi 10Ti 600 mm min für S-CuNi !0Nh
0.2-Dehngrenze
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Bicuewinkel
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Bicuewinkel
Mechanische
EigenscIuHcn
EigenscIuHcn
20,1 kg, mm2
23.7 kg/mm2 j
17,3%
180
23.7 kg/mm2 j
17,3%
180
Mechanische
Eigenschaften
Eigenschaften
20,7 kg/mm2
31,0 kg/mm2
24,0%
180
31,0 kg/mm2
24,0%
180
a) S-CuNi 10Ti Ergeb iis
3. Ausfuhrungsbcispiel
WIG-Handschweißung von 8 mm dicken CuNi-IO-Der Schweißzusatzvverkstoff zeigt ein schlechtes Blechen unter folgenden Schweißbedingungen
Fließverhalten und ein unsauberes Schmelzbad, wo- 35 durch sich Bindefehler. Risse, Einschlüsse und eine
unsaubere Oberflächenbeschaffenheit der Schweißnaht ergeben.
b) S-CuNi 10Nb Ergebnis
Der Schweißzusatzwerkstoff zeigt ein gutes Fließverhalten sowie ein sauberes oxidfreies Schmelzbad.
Es sind keine Bindefehler, Risse, Einschlüsse oder Poren vorhanden. Die Beschaffenheit der Schweißnahtoberfläche
ist ausgesprochen gleichmäßig. Die um 20% erhöhte Schweißgeschwindigkeit bewirkt
keine qualitativen Nachteile der Schweißverbindung.
Stromstärke 170A
Spannung 18V
Schweißdrahtdurchmesser 3 mm
Argonschutzgasmenge 10 l/min
a) S-CuNi 10Ti
Ergebnis
Ergebnis
0,2-Dehngrenze
Zugfestigkeit
Bruchdehnung '
Biegewinkel
Zugfestigkeit
Bruchdehnung '
Biegewinkel
Mechanische Eigenschaften
20,5 kg/mm2 26,2 kg/mm2 19,1%
180'
180'
Mechanische Eigenschaften
20,5 kg /mm2 32.3 kg/mm2 23.5%
180
Der Schsyeißzusatzwerkstoff zeigt ein schlechtes Fließverhalten sowie Oxidabsonderungen an der
Oberfläche des Schmelzbades. Es ergibt sich eine unsaubere Beschaffenheit der Schweißnahtoberfläche,
von der die gebildeten Oxide durch Bürsten nicht restlos entfernbar sind, wodurch sich beirh Mehrlagenschweißen
Einschlüsse ergeben. Die Schweißnaht ist aus diesen Gründen nicht als absolut röntgensicher
zu bezeichnen.
b) S-CuNi 10Nb
2. Ausführungsbeispiel
WIG-Handschweißung von 2 mm dicken CuNi-IO-Blechen unter folgenden Schweißbedingungen
Stromstärke lOOA
Spannung 12V
Schweißdrahtdurchmesser 2 mm
Argonschutzgasmenge 8 l/min
Ergebnis
Der Schweißzusatzwerkstoff zeigt ein einwandfreies Fließverhalten, wobei die Oberfläche des Schmelzbades
oxidfrei bleibt. Die Beschaffenheit der Schweißnahtoberfläche ist gleichmäßig und metallisch blank,
so daß beim Mehrlagenschweißen das Bürsten der Oberfläche in einfacher Weise erfolgen kann. -Die
Schweißnaht ist röntgensicher.
0,2-Dehngrenze
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Biegewinkel
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Biegewinkel
Mechanische
Eigenschaften
Eigenschaften
20,3 kg/mm2
25,1 kg/rara2
15,0%
85°
25,1 kg/rara2
15,0%
85°
Mechanische Eigenschaften
20,3 kg/mm2 3l,8kg/mro2
20,1% 180 nischen Eigenschaften der Schweißverbindung ergeben
sich folgende Werte:
4. Ausführungsbeispiel l0
MIG-Handscbweißung von 16 mm dicken CuNi-IO-Blechen unter folgenden Schweißbedingungen
öffnungswinkel 70°
Schweißdrahtdurchmesser 1.6 mm
Stromart/Polung - (-I-)
Stromstärke 260 A
Spannung 27 V 20
Drahtvorschub 4 r.,min
Argonschutzgasmenge 20 1 min
Wurzel ausgekreuzt und gegengeschweißt.
Die Ergebnisse sind die gleichen wie in den voraus- 25 gegangenen Ausführungsbeispielen. Für die mecha-0,2-Dehngrenze
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Biegewinkel
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Biegewinkel
Kerbschlagzühigkeit
Mechanische Eigenschaften
20.1 kg/mm2
23.2 kg/mm2
17,3%
40 und 35" über die
Wurzel
30 und 40° über die
Decklage
5.0 mkg/cm2
Mechanische Eigenschaften
20,4 kg/mm2 33,2 kg/mm2
35
180 und 180° über die Wurzel
180 und 180 über die Decklage
9,1 mkg.'cm2
Die Ausfuhrungsbeispiele zeigen eindeutig, daß der
erfindungsgemäße Kupfer-Nickel-Schweißzusatzwerkstoff
dem herkömmlichen litanlesierten Kupfer-Nikkpl-SchweißzusatzwerkstofT
in seiner Verarbeitbarkeit sowie bezüglich der daraus hergestellten Schweißverbindungen
überlegen ist.
Claims (4)
1. Blanker Kupfer-Nickel-Scbweißzusatzwerkstoff
zur Herstellung von porenfreien, einschlußarmen, sauberen und glatten Schweißverbindungen
mit verbesserten mechanischen Eigenschaften beim Schweißen von Kupfer-Nickel-Legierungen, gekennzeichnet
durch eine Zusammensetzung von 8 bis 24% Nickel, 0,1 bis 2% Mangan >°
und/oder Eiseo, 0,05 bis 1,5% Niob, Rest Kupfer,
einschließlich erschmetzungsbedingter Beimengungen.
2. Schweißzusatzwerkstoff nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch einen Nickelgehalt von 9 bis «5 11%.
3. Schweißzusatzwerkstoff nach Anspruch 1
oder 2, gekennzeichnet durch einen Niobgehalt von 0.08 bis 0,6%.
4. Schweißzusatzwerkstoff nach den Ansprüchen 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Silizium-1
gehall von weniger als 0,5%, vorzugsweise weniger als 0,1%.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3207247A1 (de) * | 1982-02-25 | 1983-09-08 | Mannesmann AG, 4000 Düsseldorf | Schweissgeeignete, korrosionsbestaendige kupfer-nickel-legierung |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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RU2446929C1 (ru) * | 2010-08-16 | 2012-04-10 | Российская Федерация, От Имени Которой Выступает Министерство Образования И Науки Российской Федерации | Состав сварочной проволоки |
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-
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1973
- 1973-07-19 AT AT639473A patent/AT321662B/de not_active IP Right Cessation
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- 1973-08-01 GB GB3665773A patent/GB1389629A/en not_active Expired
- 1973-08-07 CA CA178,216A patent/CA987515A/en not_active Expired
- 1973-08-17 SE SE7311272A patent/SE386847B/xx unknown
- 1973-08-17 SU SU731954939A patent/SU640645A3/ru active
- 1973-08-18 JP JP9285273A patent/JPS4958040A/ja active Pending
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DE3207247A1 (de) * | 1982-02-25 | 1983-09-08 | Mannesmann AG, 4000 Düsseldorf | Schweissgeeignete, korrosionsbestaendige kupfer-nickel-legierung |
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---|---|
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GB1389629A (en) | 1975-04-03 |
AT321662B (de) | 1975-04-10 |
SE386847B (sv) | 1976-08-23 |
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CA987515A (en) | 1976-04-20 |
CH575805A5 (de) | 1976-05-31 |
JPS4958040A (de) | 1974-06-05 |
DE2240866B1 (de) | 1974-02-21 |
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