DE2240863B2 - Verfahren zur Herstellung von Bildschirmen für Kathodenstrahlröhren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Bildschirmen für KathodenstrahlröhrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Bildschirmen für Kathodenstrahlröhren,
bei dem das Fenster mit einer photoempfindlichen Schicht überzogen wird, die Polyvinylalkohol und eine
Verbindung des sechswertigen Chroms als Sensibilisator enthält, wonach die photoempfindliche Schicht
durch Belichtung durch eine Maske hindurch stellenweise ausgehärtet, das erhaltene latente Bild mit einer
wäßrigen Flüssigkeit entwickelt und anschließend getrocknet wird, wonach das Fenster mit einer
nichtreflektierenden Schicht überzogen wird, der gehärtete Polyvinylalkohol weggeätzt wird und die
erhaltenen nichtüberzogenen Teile des Fensters mit einem bei Elektronenanregung aufleuchtenden Stoff
überzogen werden.
Es wird als störend empfunden, wenn Bildschirme von Kathodenstrahlröhren auffallendes Licht reflektieren.
Um dies zu vermeiden, ist es bekannt, diejenigen Teile des Fensters, die nicht mit einem bei Elektronenanregung
aufleuchtenden Stoff überzogen werden, mit einem nichtreflektierenden Stoff zu überziehen (NL-OS
04 370).
Auf dem Fenster werden für gewöhnlich Leuchtstoffpunkte angebracht, deren Durchmesser viel größer als
der Durchmesser der von der Maske durchgelassenen Teile der Elektronenstrahlen ist, die auf diese Leuchtstoffpunkte
auftreffen müssen. Dadurch ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß ein Punkt getroffen wird.
•Γι
Um einen möglichst großen Teil des Fensters mit dem nichtreflektierenden Stoff überziehen zu können,
müssen die Leuchtstoffpunkte möglichst klein sein. Um eine große Auftreffwahrscheinlichkeit zu erhalten, wird
den durchgelassenen Teilen der Elektronenstrahlen ein Durchmesser erteilt, der größer als der Durchmesser
der Leuchtstoffpunkte ist
Da bei der Herstellung des Musters von Leuchtstoffpunkten durch Belichten der photoempfindlichen
Schicht auf dem Fenster dieselbe Maske verwendet wird, die später in die Kathodenstrahlröhre eingebaut
wird, müssen Maßnahmen getroffen werden, durch die erreicht wird, daß der Lichtstrahl, der die Maske bei der
Herstellung des Schirmes passiert, einen Leuchtstoffpunkt geringen Durchmessers ergibt, während diejenigen
Teile der Elektronenstrahlen, die die Maske in der fertigen Röhre passieren, einen großen Durchmesser
aufweisen. Dies läßt sich dadurch erreichen, daß anfänglich eine Maske mit kleinen Öffnungen benutzt
wird und daß die Öffnungen in der Maske nach der Büdung des Musters von Punkten durch Ätzen
vergrößert werden.
Es ist auch eine andere Lösung bekannt, bei der ein Muster von Punkten kleinen Durchmessers durch
Belichtung über eine Maske mit großen öffnungen gebildet wird. Dieser Effekt kann durch ein in »Journal
of the Society of Motion Picture and Television Engineers« 65 (1956) 407 bis 410 beschriebenes Belichtungsverfahren
erreicht werden.
Die Belichtung ergibt ein Muster von Punkten, die aus einem Kern ausgehärtetem Polyvinylalkohol (PVAL)
bestehen, der von einer Zone aus teilweise gehärtetem Polyvinylalkohol in einer Matrix von ungehärtetem
Polyvinylalkohol umgeben ist Bei der nach der Belichtung duchgeführten Behandlung mit einer wäßrigen
Flüssigkeit werden die Kerne und die Zonen nicht weggewaschen, während die Matrix völlig weggewaschen
wird. Dann wird getrocknet.
Die Zonen aus teilweise ausgehärtetem Polyvinylalkohol werden durch den Entwicklungsflüssigkeitsfilm,
der nach der Behandlung auf dem Fenster zurückbleibt, vor und zu Beginn der Trocknung noch nachentwickelt.
Der auf diese Weise gelöste Polyvinylalkohol wird jedoch nicht, wie während der Behandlung, mit
Entwicklungsflüssigkeit weggespült, sondern erstarrt während der Trocknung wieder auf dem Schirm. An den
PVAL-Punkten bilden sich dadurch Ausläufer. Die Punkte sind daher nicht mehr rund und weisen einen
schlecht definierten Durchmesser auf. Infolgedessen werden in einer späteren Stufe der Herstellung
Leuchtstoffpunkie derselben unregelmäßigen Form und abweichenden Durchmessers gebildet, während es auch
möglich ist, daß an anderen als denjenigen Stellen, an denen Leuchtstoff abgelagert werden muß, beim
Wegätzen des Polyvinylalkohole Löcher in der nichtreflektierenden Schicht gebildet werden.
Die Bildung von Leuchtstoffpunkten unregelmäßiger Form und abweichenden Durchmessers muß bei dem
angewandten System kleiner Leuchtstoffpunkte, die von Teilen des Elektronenstrahls getroffen werden, deren
Durchmesser größer als der Durchmesser der Leuchtstoffpunkte ist, unbedingt vermieden werden. In diesem
System bestimmt nämlich die Größe eines Punktes die Intensität der Farbe an der betreffenden Stelle. Wenn
Punkte eine abweichende Form aufweisen, kann dies an manchen Stellen ein zu grünes und anderswo ein zu
rotes oder zu blaues Bild zur Folge haben.
Schirm vorhandene wäßrige Schicht durch Erhitzen oder mit Hilfe eines Gasstromes derart schnell zu
entfernen, daß die Nachentwicklung verhindert wird. Wenn jedoch der Schirm nach dem Entwicklungsvorgang
oder vorzugsweise bereits während der letzten s Augenblicke dieses Vorgangs mit Aceton — das bis zu
höchstens 20% Wasser enthalten darf — behandelt wird, indem der Schirm mit diesem Stoff bespritzt oder
besprüht oder in ein Acetonbad eingetaucht wird, kann diese Nachentwicklung vermieden werden. Auf diese ι ο
Weise wird ein genau definiertes Bild erhalten, das aus runden Punkten besteht Dieses Verfahren zum Fixieren
des bei der Entwicklung erhaltenen Bildes mit Hilfe von Aceton ist in der DE-PS 21 21 630 vorgeschlagen
worden. ι ">
Obgleich die Definition des Bildes durch Anwendung von Aceton erheblich verbessert wird und die
erhaltenen Punkte aus gehärtetem Polyvinylalkohol rund sind, wurde bei den Untersuch'ingen, die zur
Erfindung geführt haben, festgestellt, daß die Qualität :o
der Bildschirme doch noch weiterer Verbesserung fähig ist
Diese Qualität kann bereits während der Herstellung der Schirme gut beurteilt werden, wenn das Fenster
nach Entwicklung, Fixierung mit Aceton und Trocknung .·, mit der das auffallende Licht nicht reflektierenden
Schicht überzogen ist Dabei ist festzustellen, daß der Schirm fleckig, d. h. nicht gleichmäßig gefärbt ist, wenn
bei der Herstellung des Schirmes eine PVAL-Sorte verwendet wird, wie sie allgemein bei der Herstellung
von Bildschirmen Anwendung Findet Dieser Befund deutet darauf hin, daß die PVAL-Punkte nicht alle
denselben Durchmesser und/oder dieselbe Dicke aufweisen. Ferner ist meistens eine starke Bördelung
der Ränder der runden PVAL-Punkte sichtbar. »
Aufgabe der Erfindung ist es, runde PVAL-Punkte mit scharfen Rändern, gleichmäßiger Dicke und gleichmäßigem
Durchmesser zu schaffen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, indem bei einem Verfahren der eingangs genannten Art ein
Polyvinylalkohol mit einem mittleren Molekulargewicht von etwa 128 000, einem Hydrolysegrad von 87 bis 89%
und einer Molekulargewichtsverteilung mit einem einzigen Maximum, das bei etwa 132 000 liegt,
verwendet wird, von dem etwa 40 Gew.% ein Molekulargewicht zwischen 120 000 und 154 000 hat,
und das entwickelte Bild durch Behandlung mit Aceton fixiert wird.
PVAL-Sorten, die dieser Spezifikation entsprechen, sind im Handel erhältlich. Die Eigenschaften des beim
erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Polyvinylalkohol werden gemäß Kobunski Kagaku 17 (1960)
191-196 und 18(1961) 169-174 bestimmt.
Die Acetonbehandlung soll sofort nach der Entwicklung durchgeführt werden. Vorzugsweise wird aber >5
bereits während, der letzten Augenblicke der Entwicklung mit dieser Behandlung begonnen.
Der Schirm wird vorzugsweise mit Aceton bespritzt oder besprüht wobei insbesondere dann günstige
Ergebnisse erzielt werden, wenn der ganze Schirm zu gleicher Zeit behandelt wird. Es ist aber auch möglich,
den Schirm in ein Acetonbad einzutauchen.
Eine Behandlung von wenigen Sekunden genügt bereits. Um Beschädigungen zu vermeiden, soll beim
Bespritzen oder Besprühen kein zu hoher Druck us angewandt werden; andererseits soll eine genügende
Zufuhr von Aceton sichergestellt werden. In der Regel genügt ein Druck von einigen Zehnteln eines Bar.
Bei der Herstellung des beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten photoempfindlichen Gemisches
wird in der Regel von einer Lösung von PVAL in Wasser ausgegangen, die bei 23°C eine Viskosität von
36 bis 38 mPa · s aufweist Dies entspricht 3,5 Gew.%
PVAL.
Die dieser Lösung zugesetzte Sensibilisatormenge beträgt Vis bis '/«>
und vorzugsweise '/so der Gewichtemenge
PVAL
Als Sensibilisatoren können Verbindungen des sechswertigen Chroms, z. B. Alkalibichromate, Ammoniumbichromat,
Tetraalkylammoniumbichromat und Trialkylaralkylammoniumbichromate verwendet werden.
Ferner können dem photoempfindlichen Gemisch andere übliche Stoffe, z. B. bipolar aprotische Stoffe, wie
Dimethylsalfoxid, N-Methyl-a-Pyrrolidon, y-Butyrolacton,
Äthylenglykolcarbonatj Sulfolan, Dimethylacetamid,
Dimethylformamid, Hexamethylphosphoramid und Tetramethylharnstoff, und schwer flüchtige Basen,
wie Tetraalkylammoniumhydroxid, zugesetzt werden.
Das nach der Belichtung erhaltene latente Bild kann mit Wasser entwickelt werden. Es kann aber auch eine
Lösung des Sensibilisator verwendet werden, und der Schirm kann nach Entwicklung, Fixierung und Trocknung
nochmals belichtet werden, um erwünschtenfalls die teilweise gehärteten PVAL-Zonen weiter auszuhärten.
Die nach der Erfindung erhaltenen Schinne können durch übliche Techniken zu Bildschirmen weiterverarbeitet
werden.
Die Erfindung wird anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Ein Glasfenster für einen Bildschirm wurde mit einer Schicht einer Lösung von 3,5 Gew.% Polyvinylalkohol
der zuvor angegebenen Spezifikation und 0,115 Gew.% Ammoniumbiochromat in Wasser überzogen. Die
Schicht wurde durch Erhitzen mit Hilfe von Infrarotlampen und durch Überleiten eines trockenen Luftstromes
getrocknet Dann wurde durch eine Maske hindurch belichtet Das latente Bild wurde entwickelt indem der
Schirm 1,5 Minuten lang mit Wasser bespritzt wurde (Spritzdruck 03 bar). Von der letzten Sekunde der
Entwicklung an wurde der Schirm 5 Sekunden lang mit Aceton bespritzt (Spritzdruck 0,2 bar). Der Schirm
wurde danach durch Erhitzen mit Hilfe von Infrarotlampen und durch Überleiten eines trockenen Luftstromes
getrocknet, wobei die PVAL-Punkte thermisch aushärteten.
Der Schirm wurde dann mit einer Graphitsuspension aus 1125g Graphit, etwa 4500 ml entionisiertem
Wasser, 30 ml Äthylenglykol, 2 ml eines siliziumorganischen Netzmittels und 0,25 ml Dispergiermittel (einer
65gew.%igen Suspension von Acrylatharz in Wasser) überzogen. Die Schicht wurde mit Hilfe von Infrarotlampen
getrocknet.
Anschließend wurden die PVAL-Punkte mit einer 3 gew.%igen Wasserstoffperoxidlösung weggeätzt (bei
einer Wiederholung des Verfahrens wurde statt einer Wasserstoffperoxidlösung eine 1 gew.%ige Kaliumpermanganatlösung
verwendet). Der Schirm wurde dann mit Wasser gewaschen.
Nach Trocknung wurde ein Schirm erhalten, der mit einer Graphitschicht überzogen war, in der ein Muster
gut definierter runder Löcher mit scharfen Rändern vorhanden war. Der Schirm wurde danach durch
Behandlung mit einem photoempfindlichen, einen bei Elektronenanregung aufleuchtenden Stoff enthaltenden
Lack, Trocknung, Belichtung, Entwicklung und Wiederholung dieser Behandlungen mit bei Eltronenanregung
aufleuchtenden Stoffen anderer Farben, zu einem fertigen Bildschirm weiterverarbeitet
Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde wiederholt, mit dem Unterschied, daß mit einer AmmoniumbLhromatlösung
(0,003 Gew.%) statt mit Wasser entwickelt wurde. Die Entwicklungszeit betrug 2 Minuten, während
der Druck, mit dem die Entwicklungsflüssigkeit auf den
Schirm gespritzt wurde, 0,1 bar betrug. Sofort nach der Entwicklung des Bildes wurde der Schirm 3 Sekunden
lang mit Aceton bespritzt (Spritzdruck 03 bar). Dann
wurde nochmals belichtet, jedoch ohne Zwischenfügung der Maske. Anschließend wurde der Schirm 30
Sekunden lang mit Wasser bespritzt (Spritzdruck 0,2 bar), um Ammoniumbichromatkristalle zu entfernen,
wonach er durch Zentrifugieren getrocknet wurde.
Der Schirm wurde dann gemäß Beispiel 1 zu einem fertigen Bildschirm weiterverarbeitet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von Bildschirmen für
Kathodenstrahlröhren, bei dem das Fenster mit einer photoempfindlichen Schicht überzogen wird,
die Polyvinylalkohol und eine Verbindung des sechswertigen Chroms als Sensibilisator enthält,
wonach die photoempfindliche Schicht durch Belichtung durch eine Maske hindurch stellenweise
ausgehärtet, das erhaltene latente Bi!d mit einer wäßrigen Flüssigkeit entwickelt und nichtreflektierenden
Schicht überzogen wird, der gehärtete Polyvinylalkohol weggeätzt wird und die nichtüberzogenen
Teile des Fensters mit einem bei Elektronenanregung aufleuchtenden Stoff überzogen werden,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Polyvinylalkohol mit einem mittleren Molekulargewicht
von 128 000, einem Hydrolysegrad von 87 bis 89% und einer Molekulargewichtsverteilung mit
einem einzigen Maximum, das bei 132 000 liegt, verwendet wird, von dem 40 Gew.% ein Molekulargewicht
zwischen 120 000 und 154 000 hat, und daß
das entwickelte Bild durch Behandlung mit Aceton fixiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Acetonbehandlung während
der letzten Augenblicke der Entwicklung begonnen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm mit Aceton
bespritzt oder besprüht wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bild mit einer
wäßrigen Lösung des Sensibilisators entwickelt wird und daß der Schirm nach der Acetonbehandlung
nochmals belichtet wird.
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