DE2238751C3 - Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Blöcken - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Gießen von Blöcken

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DE2238751C3 DE19722238751 DE2238751A DE2238751C3 DE 2238751 C3 DE2238751 C3 DE 2238751C3 DE 19722238751 DE19722238751 DE 19722238751 DE 2238751 A DE2238751 A DE 2238751A DE 2238751 C3 DE2238751 C3 DE 2238751C3
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Description

Ais Wärmespeichervermögen wird die Wärme menge verstanden, die die Kokille vom vergossenei
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Block bis zu dessen Ziehen theoretisch aufnehmci eßen von Blöcken in Oberguß sowie auf eine Vor- kann. Die für die Ermittlung des Wärmespeicher htung zur Durchführung des Verfahrens. 65 Vermögens in Betracht gezogene Ziehtemperatur fü
Für Walzerzeugnisse, wie z.B. Rundeisen, Beton- den vergossenen Block soll "etwa 1000° C betragen ihl, Bänder und leichte Profile, werden kleine bis Nachfolgend wid an Hand eines Beispiels das viel tllere Werke mit Jahreserzeugungen von 50 bis fache Wärniespeichervermögen näher erläutert.
Das Blockgewicht beträgt 210 kg, das Gewicht der Kokille 560 kg. Der Wärmeinhalt des einzugießenden Stahls, der an die Kokille abgeführt werden muß, beträgt
für die Abkühlung von der Gießtemperatur von 1540° C auf die Erstarrungstemperatur von 1515° C 25° C · 210 kg · 0,23 kcal/kg 0C ^ 1 205 kcal, für die Erstarrung 60 kcal/kg · 210 kg ·■= 12 600 kcal, für die Abkühlung von der Erstarrungstemperatur von 1515° C auf 1000° C
515° C-210 kg-0,17 kcal/kg· 0C =- 18 385 kcal,
somit insgesamt 32 190 kcal.
Die Wärmeaufnahmefähigkeit der Kokille bei einer Erwärmung von Raumtemperatur von 25° C auf 1000° C
975° C · 560 kg ■ 0,15 kcal/kg -0C = 81 900 kcal.
Das Wärmespeichervermögen der Kokille beträgt 81900 kcal (:32 190 kcal), ist also rund um das 2 5fache höher als der Wärmeinhalt des einzugießenden Stahls (32 190 kcal).
Aus diesen Verhältnissen folgt, daß sich die Kokille erwärmt auf 32 190 kcal: (560 kg · 0,15 kcai/kg ■ 0C) = rund 38O0C. Die Wärmeabfuhr an die Umgebung ist dabei noch nicht berücksichtigt.
unter. Die erstgenannten Geschwindigkeiten sind um eine Zehnerpotenz kleiner als diejenigen des Verfahrens nach der Erfindung.
Dar mit der Erfindung erzielte Vorteil besteht insbesondere darin, daß es möglich ist, fünf- bis sechsmal so schnell wie bisher rißempfindliche Stahlgüten zu vergießen, ohne daß Längsrisse auftreten, wobei auf Grund der hohen Gießgeschwindigkeit eine gute Oberfläche erzielt wird. Es hat sich gezeigt, daß es »ο genügt, den Stahl mit Mangan und Silizium zu beruhigen. Eine Aluminiumzugabe ist nicht erforderlich. Darüber hinaus kann bei dem Gießverfahren nach der Erfindung die Abstichtemperatur des Stahls etwa 60 bis 70° C unter der eines im Strang vergossenen Stahls liegen, so daß die Korrosion des feuerfesten Materials, insbesondere der Gießpfannenausgüsse, wesentlich herabgesetzt wird.
Weitere Einzelheiten zweier Vorrichtungen zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung zweier Ausführungsbeispiele, von denen eines in der Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt
F i g. 1 in schematischer Darstellung einen Drehtisch mit doppelreihigen Kokillen und ortsfest anas geordneter Gießpfanne,
F i g. 2 einen Schnitt durch den Drehtisch gemäß der Linie A-A der Fig. 1,
F i g. 3 einen Schnitt durch den Drehtisch gemäß der Linie B-B nach Fig. 1 mit unterschiedlichen
Den bedeutensten Einfluß auf die Rißbildung, ins- 3» Aufsetzgewichten und
besondere auf die nicht durch Nacharbeitung zu be- F i g. 4 eine graphische Darstellung der Abhängig
hebenden Langrißbildungen bei Stählen über 0,2 0ZoC, haben Gießtemperatur und Gießgeschwindigkeit. Sowohl die Gießtemperatur als auch die Gießgeschwinkeit der Gießzeit vom Blockdurchmesser.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignet sich vor allem bei sehr kleinen Andigkeit werden durch das Auftreten von Mattschwei- 35 lagen eine Vorrichtung, bei der oberhalb einer festßen (zu kalt oder zu langsam) und Längs- und stehenden Doppelreihe der Kokillen ein über diese Querrissen (zu heiß oder zu schneli) begrenzt. Nach taktmäßig fahrbarer Gießwagen mit einer Gieß-BiId 12 des Aufsatzes von F. Beiter »Stahl und pfanne angeordnet ist. Die Kokillen werden durch Eisen«, 1949, Nr. 17, S. 585 bis 597, ist bei fallen- ständig zugeführte Kühlluft umspült. Bei dieser Vordem Guß für einen Blockdurchmesser von 750 mm 40 richtung müssen vor der Bildung einer festen Decke
eine Gießzeit von 6 Minuten je Meter Blocklänge gegeben, das sind 16,7 cm/min. Demgegenüber beträgt die Gießzeit nach der Erfindung für einen Block mit 135 mm Durchmesser und 1350 mm Länge 12 Sekunden, das sind 675 cm/min. Den beiden Punktgruppen zufolge würde bei einer Extrapolation zu verminderten Querschnitten zumindest die gleiche oder eine noch geringere Gießgeschwindigkeit zur Anwendung kommen. Zu der gleichen Aussage kommt man, wenn man den Bereich der Gießzeilen für fallenden Guß für basischen unlegierten und legierten SM-Stahl gemäß Bild 14 des vorgenannten Aufsatzes zu kleineren Blockdurchmessern extrapoliert und mit dem Bereich gempß der Erfindung vergleicht (s. F i g. 4). Mit I ist der bisher bekannte Bereich des Blockgusses von oben und mit II ist der Bereich des Blockgusses von oben nach vorliegender Erfindung bezeichnet.
Aus der deutschen Offenlegungsschrift 20 35 251 ist ein Gießverfahren bekannt, bei dem der flüssige Stahl über feuerfest ausgekleidete Kanäle von unten in die Kokille gedrückt wird. Mit diesem Verfahren sollen Blöcke, die unterteilt Schmiedepressen zugeführt werden, hergestellt werden, wobei ein gleiches Verhältnis von Länge zu Gewicht gegeben sein soll. Die Steiggescluvindigkeiten liegen in einem Bereich von etwa 30 bis 80 cm/min bei unbedeckten Oberflächen und bei Abdeckung mit Gießpulvern daram Blockkopf in der Kokille manuell ösen eingelassen werden, die rasch einfrieren. Hierdurch wird die Bildung eines festen Blockkopfs begünstigt, was durch Abschrecken mit Wasser weiter unterstützt werden kann. Die auf diese Weise mit ösen versehenen Blöcke können dann mittels eines Kranes aus der sich nach oben konisch erweiternden Kokille herausgezogen werden.
Mit einer derartigen Vorrichtung wird das erfindungsgemäße Verfahren in folgenden Teilschritten durchgeführt:
1. Die einzelne Kokille wird bei einem Verhältnis von lichtem Querschnitt zu iichter Länge von vorzugsweise 1 : 10 bis 1 :12 so in ihrer Wandstärke bemessen, daß ihr Wärmespeichervermögen ein Vielfaches, vorzugsweise das Zwei- bii Vierfache des Wärmeinhaltes des abzugießender Stahlblockes beträgt.
2. Die ortsfeste Kokille wird nach dem Abguß bi: zum nächsten Abguß so weit abgekühlt, daß da: ursprüngliche Wärmespeichervermögen der Ko kille wieder annähernd erreicht wird. Vorzugs weise wird diese Kühlung mittels Luft erreicht wobei dieselbe derart gefühn. wird, daß sii stetig außen vorbeigeführt wird oder den Innen raum vom Ziehen des Blockes bis kurz vor den Angießen durchspült.
3. Somit werden auch alle Wartungsarbeiten, wie beispielsweise das Aufspritzen mit Schutzüberzügen, ortsfest ausgeführt.
4. Die Gießgeschwindigkeit wird, bezogen auf den an sich bekannten Bolckoberguß, erhöht. Gießt man z.B. eine Kokille mit 150kg Inhalt in 12 Sekunden oder mit 250 kg in 18 Sekunden ab, so werden die Spritzer, die zwangläufig beim Angießen an die Wand kommen, wieder aufgelöst, so daß eine Oberfläche gewährleistet ist, die frei von Schalen ist. Dieses Ergebnis wird begünstigt durch eine besondere Formgebung der Kantenradien der Kokille und durch die Einhaltung eines bestimmten Temperaturbereiches, und zwar etwa 10° C über dem Liquiduspunkt, so daß trotz des äußerst raschen Abgusses Kantenrisse am erstarrten Block vermieden werden.
Bei mittleren Querschnitten von 120x120 bis 15Ox 150 mm ist also gemäß der Erfindung das Verhältnis von lichtem Durchmesser, der gleich dem Blockdurchmesser ist, zur Blocklänge 1 : 8 bis 1:15. Dieser Zusammenhang geht auch aus der vorhergehend genannten Gewichtsangabe von 150 kg hervor. Bei einem mittleren Querschnitt von 135 X 135 mm ist der mittlere Querschnitt nach Abzug von etwa 7,5 %> für die abgerundeten Kanten
1,35 dm X 1,35 dm = 1,82 dm* -7,5°/o = 0,14 dm2
1,68 dm2
und bei einer Blocklänge von 1350 mm das Blockvolumen
22,6 X 6,75 = 156 kg.
Bei einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens für größere Anlagen ist unterhalb einer feststehenden Gießpfanne ein taktmäßig fahrbarer Drehtisch mit einer Doppelreihe Kokillen angeordnet. Vorzugsweise sind die Kokillen 1 in dem Drehtisch 2 mit dem großen Querschnitt des konischen Innenraumes nach unten aufgehängt und mit einem absenk- oder abklappbaren Boden 4 versehen. Die ortsfest über dem Drehtisch 2 angeordnete Gießpfanne 5 weist zwei Ausgüsse auf. Der Drehtisch 2 wird im Takt so unter der Gießpfanne 5 vorbeigeführt, daß jeweils zwei Kokillen Ϊ unter den Ausgüssen der Gießpfanne 5 stehen und gleichzeitig gefüllt werden können. Die Ausgüsse der Gießpfanne 5 sind mittels an sich bekannter Plattenschieber verschlossen. Der Gießpfanne 5 nachgeordnet sind im einzelnen nicht näher dargestellte Wasserdüsen zur Abschreckung des Kokillenkopfes. Um eine besonders vorteilhafte Kühlung des Kokillenkopfes zu erhalten, ist auf die freie Oberfläche des Blockkopfes ein wasserdurchflossenes Formstücke mit Last aufgebracht. Die Last nimmt mit fortschreitender Erstarrung des Blockes zu. Mit diesen Formstücken kann nicht nur eine beschleunigte Abkühlung und damit eine rasche Deckenbildung des erstarrenden Blockes erzielt werden, sondern es kann bei entsprechender Formgebung durch eine stufenweise Erhöhung der Last derselben der Druck so geregelt werden, daß die Blockdecke so weit in den Block hineingedrückt wird, daß sich beim Frstarrungsvorgang darunter so lange keine Hohlräume bilden, bis die Decke am Blockkopf so stark ausgebildet ist. daß sie bei der nachfolgenden Erwärmung der Blöcke im Stoßofen nicht mehr durchzundem kann.
Nach einer taktmäßigen Drehung des Drehtisches um etwa 315° nach dem Abguß wird der Boden 4 geöffnet, so daß der gegossene, teilerstarrte Block aus der Klokille rutscht. Dieser rotglühende Block wird intensiv gekühlt, und zwar entweder während des Abrutschens mit Wasser besprüht oder in ein Wasserbad fallengelassen oder aber einer intensiven ίο Luftkühlung auf einer Kühlstrecke, bevorzugt verbunden miit laufendem Wenden der Blöcke nach Art des an sich bekannten Wendekühlbettes, unterworfen. In der nachfolgenden Taktstellung des Drehtisches 2 wird die Kokille 1 mit einem Schutzüberzug ausgespritzt und in der darauffolgenden Taktstellung mittels durchgeblasener Luft gekühlt. Dann wird der Boden 4 wieder mit der Kokille 1 verbunden.
Bei den Plattenschiebern der bekannten Art wird die Gießleistung hydraulisch in der Weise gesteuert, ao daß sich die kreisförmigen Öffnungen des Schiebers und des Lochsteins unterschiedlich überdecken. Beim schnellen Blockguß ist es jedoch vorteilhaft, gegen Ende des Gießtaktes mittels eines einstellbaren Zeitrelais automatisch in zwei oder drei Stufen den *5 Durchflußquerschnitt des Plattenschiebers zu verringern. Nach der letzten automatischen Einstellung wird dann der Schieber nach Sicht von Hand durch Knopfdruck geschlossen. Die Einstellung des Zeitrelais wird während des Gießens der Schmelze nach einer Anfargskorrektur jeweils auf den fortschreitenden Abgießvorgang abgestimmt. Hiermit erfolgt eine Anpassuni auf den sich ändernden ferrostatischen Druck.
Nachfolgend wird ein Zahlenbeispiel für eine erfindungsgernäße Gießvorrichtung gegeben, die für den Abgufl von 30 t Schmelzgewicht geeignet ist.
Das vorgesehene Blockgewicht ist 150 kg. so daß für einen Abguß 200 Kokillen benötigt werden. Hinzu kommt eine Reserve von 40 Kokillen. Diese sind auf dem Drehtisch 2 in zwei Reihen zu je 120 Paaren angeordnet. Die Kokillen 1 sind nach oben verjüngt und haben einen abklappbaren Boden 4. Im Bereich des Bodens 4 ist der Abstand von Kokille zu Kokille und von der inneren zur äußeren Reihe jeweils 3 cm und bildet den engsten Strömungsquerschnitt. Die Gießpfanne 5 mit zwei Plattcnschieberverschlüssen steht beim Abgießen so ortsfest über dem Drehtisch 2, daß die auf einem Radius angeordneten Kokillen gleichzeitig gefüllt werden können. Der Gieß Vorgang dauert 12 bis 13 Sekunden. Nach der Füllung der Kokillen wird der Drehtisch so weitergedreht, daß das nächste Kokillenpaar zum Abguß be reit steht. Dieser Vorgang dauert 2 Sekunden, so dal für den Gießtakt 14 bis 15 Sekunden benötigt werden Im dritten Feld nach dem Abgießstand erhaltet die beiden Kokillen eine dosierte Wassermenge zu beschleunigten Festigung des Blockkopfes und nacl dem Passieren des Pfannenrandes erfolgt ein Auf setzen der wasserdurchflossenen Formstücke6. um zwar mit zunehmender Last bei fortschreitender Er starrung. Unterhalb des Drehtisches ist im Bereicl der beiden Kokillenreihcn ein Windkanal angeord net, der während des Gießvorganges und der nach folgenden Wartezeit mit Kaltluft versorgt wird. De Abgießvorgang selbst dauert 23 bis 25 Minuten uni die anschließende Wartezeit 17 his 15 Minuten.
Nach Ablauf der 40 Minuten wird der Drchtiscl wieder in Bewegung gesetzt und im 102. Feld mittel
einer automatischen Ausklinkvorrichtung der Boden geöffnet, so daß die Blöcke in einen absenkbaren Köcher rutschen, aus dem sie auf ein Plattenband gelegt werden, das die Blöcke zu einem Kühlrost fördert. In 104. Feld werden die Kokillen und dei 5 Boden mittels Spritze mit einem Überzug versehen. Danach wird der Drehtisch im Takt von je 12,5 Sekunden um 360° gedreht und hierbei im verstärkten Maße Kühlluft von unten zugeführt, so daß die Kokillen von innen und von außen gekühlt werden. Anschließend wird im 115.FeId der Boden manuell so eingeklinkt, daß er mit· der Kokille fest verbunden ist. Nach dem 6. Einklinken eines Kokillenbodens ist das erste Kokillenpaar wieder abgußbereit. Die folgenden Böden werden dann im Gießtakt wieder eingeklinkt und das Arbeitsspiel beginnt von neuem. Auf diese Weise kann alle siebzig Minuten eine Schmelze abgegossen werden, d. h. sie kann den in zwei 301 UHP-Elektrolichtbogenöfen erschmolzenen Stahl aufnehmen, wobei eine tap-to-tap-Zeit je Ofen von 2 Stunden und 20 Minuten erreicht werden kann.
Für das Abgießen werden bei der Vorrichtung nach der Erfindung nur 3 Bedienungsleute benötigt, während bei dem bekannten Strangguß bei gleicher Gießleistung 10 Bedienungsleute erforderlich sind. Darüber hinaus ist die Vorrichtung in ihrem Aufbau konstruktiv relativ einfach, wenig störanfällig und wartungsfreuiidlich.
Es wurde eine Testapparatur gebaut, mit der zwei Blöcke mit einem Gewicht von je 100 kg und einem mittleren Querschnitt von 100x100mm vergossen werden können. Diese Testapparatur besteht aus einem üblichen Schweißtisch, dessen Platte in senkrechter Position mit einem Gestell verbunden ist, das zwei Kokillen, die um ihre Längsachse drehbar gelagert sind, aufnehmen kann. Wenn eine Kokille in Gießposition steht, steht die zweite ebenfalls senkrecht aber mit der öffnung nach unten. Nach dem Füllen der Kokille wird das Gestell so gedreht, daß dieses sich um jeweils 15° neigt, und in der Halteposition wird die Kokille manuell um 90° um ihre Achse gedreht. Nach einer Drehung um 180°, was 12 Haltepositionen entsprich:, hat sich der bis dahin erstarrte Block gelöst und ist in die Grube, die sich unterhalb des Drehbereiches befindet, gefallen. Gleichzeitig ist die zweite Kokille abgußbereit.
Mit dieser Apparatur wurden Testreihen mit rißcmpfindlichcn CK-Stählen von 0,42 bis 0,5O0ZoC und mit hochlegierten Stahlqualitäten durchgeführt. Aus den Versuchsprotokollen sind für drei Versuchsgüsse in der nachstehenden Tabelle einige wesentliche Kennzahlen zusammengestellt.
Stahlqualität CK 45 CK 50 40Cr/3
Abstichgewicht in t 2.8 3.0 12.3
Abstichtemperatur ° C 1580 1590 1570
Zeitpunkt des Abstiches 16.00 h 10.20 h 1105 h
Zeitpunkt des Angusses
Block A 16.19 h 10.24 h 11.22h
Block B 16.26 h 10.34 h 11.27 h
Gießzeit in Sek.
Block A 15 19 19
Block B 23 25 12
Stahlanalyse 0OC 0,42 0,50 0,48
°/o Si 0,25 0,34 0,49
°/oMn 0,62 0.80 0,74
0Zo Cr 13,05
Alle Blöcke hatten eine gute bis ausreichende Oberfläche und waren ausnahmslos rißfrei. Soweit sie ausgewalzt wurden, war das Ausbringen überdurchschnittlich. Dieses Ergebnis wurde trotz de; Tatsache, daß weitgehend Pfannenreste v.ergossei wurden, erzielt.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
609 609/

Claims (11)

400000 t Stahl und Schmelzeinheiten von 15 bis Patentamnrüche· ~ 601 gebaut, die in der Regel mit Elektrolichtbogen- Patentanspruche. öfen arbeiten. Zur Erzeugung dieser Walzerzeugnisse
1. Verfahren zum Gießen von Blöcken in Ober- wird ein Vormaterial benötig, das Stückgewichte guß, dadurch gekennzeichnet, daß bei 5 von 120 bis 250kg besitzt. Häufig wird als Voreinem mittleren lichten Querschnitt von 120 X120 material Strangguß gewählt, weil hiermit d,e Matebis 150 X 150 mm und einer Länge des 8- bis rialquerschnitte so bemessen werden können daß 15fachen der Kokillen gegossen wird, wobei die die folgende Verformung im Walzwerk in einer Hitze Kokille ein Wärmespeichervermögen aufweist, durchgeführt werden kann. Auf Grund des hohen das um ein Vielfaches höher als das des einzu- io Kapitalbedarfs derartiger Stranggießmasch.nen wergießenden Stahls ist, und daß die Kokille mit den die Erzeugungskosten der Walzerzeugnisse stark einer Mindestgeschwindigkeit des Stahls von belastet. Darüber hinaus erfordern solche Strang-7 bis 10 kg/'sec gefüllt wird. gießmaschinen zusätzliche Einrichtungen fur die Was-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- serversorgung und/oder für die Wasserruckgewinkennzeicrmet, daß das Verhältnis des mittleren 15 nung mit relativ hohem Aufwand. Hinzu kommt, daß Querschnitts zur Länge des Innenraumes der Ko- diese Anlagen einen vergleichsweise hohen Aufwand killen in den Bereich 1 : 10 bis 1:12 gelegt wird. an Betriebskosten, d. h. fur Betnebspersonal, für
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Feuerfestmaterial und für die laufende Wartung, erkennzeichnet, daß die Kokille mit einer Ge- fordern. Dadurch wird, insbesondere wenn die Erzeuschwindigkeit des Stahls von 12 bis 18 kg/sec ge- 20 gungseinheit klein ist, der wirtschaftliche Erfolg der füllt wird. Walzwerke in Frage gestellt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfah- Es ist bekannt, daß Stranggußknüppel, insbesonrens nach den Ansprüchen 1 bis 3 unter Verwen- dere im Bereich der ersten erstarrenden Schicht, dung bekannter Gießanlagen, dadurch gekenn- einen relativ hohen Gehalt an sehr fein verteilten zeichnet, daß die Kokille (1) in dem Drehtisch (2) 25 mineralischen Einschlüssen aufweisen. Diese Einmit dem großen Querschnitt des konischen Innen- Schlüsse stammen einerseits aus der durch die Vollraumes nach unten aufgehängt und mit einem ab- beruhigung mit Aluminium sich bildenden Tonerde senk- oder abklappbaren Boden (4) versehen und andererseits aus der Berührung mit dem feuersind, festen Material der Gießpfanne und des Zwischen-
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge- 30 behälters. Bei Betonstählen und anderen handelskennzeichnet, daß den Kokillen (1) nach der üblichen Profilen stören diese feinen mineralischen Entleerung eine Zwangskühlung zugeordnet ist. Einschlüsse nicht. Bei Qualitätsstiihlen, beispiels-
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- weise für die Autoindustrie, ist jedoch ein Nachkennzeichnet, daß der Austrittsstelle des Stahl- schleifen der Stranggußknüppel erforderlich. Der blockes aus der Kokille Wasserspritzdüsen zur 35 Aufwand hierfür kann so groß werden, daß die Erschnellen Erstarrung des Blockes nachgeschaltet zeugurg des Stranggusses unwirtschaftlich wird. Weisind. terhin führen die genannten mineralischen Ein-
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- Schlüsse beim Kaltziehen feinerer Abmessungen von kennzeichnet, daß der Austrittsstelle des Stahl- Draht zum Abreißen und damit zu Störungen im blockes aus der Kokille ein Wassertauchbecken 4° Produktionsablauf.
zur schnellen Erstarrung des Blockes nachgeord- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das
net ist. Verfahren der eingangs genannten Art möglichst
8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch ge- wirtschaftlich zu gestalten, eine gute Oberfläche der kennzeichnet, daß der Austrittsstelle des Stahl- erstarrten Blöcke — auch bei rißempfindlichen Stahlblockes eine mit einem intensiven Luftstrom ar- 45 guten — sicherzustellen und ein hohes Walzausbrin· beitende Kühlstrecke nachgeschaltet ist. gen zu gewährleisten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge- Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlblöcke auf der Kühl- löst, daß bei einem mittleren, lichten Querschnitt von strecke nach Art eines Wendekühlbettes dreh- 120x120 bis 150x 150mm und einer Länge des bar sind. 5" 8- bis 15fachen der Kokillen gegossen wird, wobei
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 9, die Kokille ein Wärmespeichervermögen aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß auf die freie Ober- das um ein Vielfaches höher als das des einzugießenfläche des Blockkopfes ein wasserdurchflosse- den Stahls ist, und daß die Kokille mit einer Minnes Formstück (6) mii Last aufgebracht ist. destgeschwindigkeit des Stahls von 7 bis 10 kg/sec
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch 55 gefüllt wird. Vorzugsweise wird das Verhältnis des gekennzeichnet, daß mit fortschreitender Erstar- mittleren Querschnitts zur Länge des Innenraume; rung die Last größer ist. der Kokillen in dem Bereich 1 : 10 bis 1 : 12 gelegt
Weiterhin ist es besonders zweckmäßig, die Kokille mit einer Geschwindigkeit des Stahls 12 bis 18kg/se<
60 zu füllen.
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