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Türsch arnier Die Erfindung betrifft ein Türscharnier, bei dem das
bewegliche und das feststehende Scharnierteil über wenigstens einen Lenker miteinander
verbunden sind,-an dem ein federbelastetes Druckglied zur Erzeugung eines Schliessdrucks
angreift.
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Bei bekannten derartigen Türscharnieren, die ebenfalls
einen
Schliessdruck erzeugen, wird während der öffnungsbewegung der Tür eine Feder oder
ein federndes Element über eine Kippe oder über einen Doppelhebel gespannt. Beim
Spannen durch den Doppelhebel, wie es beispielsweise durch die Dt-AS 1.708.227 bekannt
ist, bleibt die Spannung der Feder während der ganzen öffnungsbewegung auf dem Scharnier
und erst zuletzt beim Schliessen löst die Feder aus und erzeugt den Schliessdruck.
Es ist aber nachteilig, wenn das Öffnen der Tür durch den während der Offenbewegung
zu erzeugenden Schliessdruck beeinflusst wird.
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Bei einem anderen, durch die FR-PS 1.428.496 bekannten Türscharnier
wird eine Feder ähnlich wie bei einem Kippschalter beim öffnen gespannt. Diese Feder
entspannt sich aber sofort bei einer Vergrösserung des Öffnungsweges, weil über
den Kippweg hinüber gespannt wird.
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Beim Schliessen erfolgt der gleiche Vorgang in umgekehrter Richtung,
d.h. kurz vor dem Schliessen muss dieser Kipphebel wieder gespannt werden und er
entspannt sich dann, um in der Schließstellung zu arretieren. Hierbei ist es nachteilig,
daß beim Schliessen dieser Kipphebel über den toten Punkt geführt werden muss. Dort
ist also ein merklicher Widerstand vorhanden und die Tür kann auch nicht ohne weiteres
all-eine zuschlagen oder u. U. mit
einem leichten Stoß in die Schließstellung
gebracht werden, sofern dieser Stoß nicht so stark ist, daß er diesen Widerstand
für das Spannen der Feder überwindet.
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Die Erfindung geht von einem Türscharnier aus, wie es durch,die genannte
FR-PS bekannt ist. Ihr liegt die Aufgabe zugrunde, ein Türscharnier zu schaffen,
das ebenfalls einen Schliessdruck erzeugt, sich billig und einfach herstellen lässt
und nach Spannung der den Schliessdruck erzeugenden Feder die Tür vollkommen frei
ohne Beeinträchtigung während der Öffnungsbewegung laufen lässt.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs angegebene Türscharnier
dadurch gekennzeichnet, daß ein drehbar gelagertes Zwischenstück vorgesehen ist,
das mit dem Lenker kämmt, und an dem eine Kurvenfläche ausgebildet ist, an der das
federbelastete Druckglied anliegt, und die zu einem Teil als Kreisbogen ausgebildet
ist, dessen Mittelpunkt mit der Drehachse des Zwischenstücks zusammenfällt.
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Wichtig ist also das Zwischenstück, das einerseits die dem Lenker
mitgeteilte -Drehbewegung über eine geeignete Verbindung umsetzt, und an dessen
geeignet geformter
Kurvenfläche das federbelastete Druckglied anliegt.
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Über denjenigen Bewegungswinkel, in dessen Bereich die Kurven fläche
als Kreisbogen in der angegebenen Art ausgebildet ist, kann die Tür frei, d.h. ohne
einen Widerstand durch das federbelastete Druckglied, verschwenkt werden. Je nach
der speziellen Ausbildung der Kurvenfläche wird dann in Schließstellung bzw. kurz
vor Erreichen der Schließstellung der Schließdruck über das Druckglied erzeugt,
in dem Jetzt die Kurvenfläche vom Kreisbogen abweicht. Entsprechende Rastpunkte
oder auch Punkte, in denen der Tür über das Druckglied eine Schwenkkraft mitgeteilt
wird, können auch ausserhalb der Schließstellung dadurch erzeugt werden, daß auch
in diesen Winkelstellungen die Kurven fläche eine vom Kreisbogen abweichende Gestalt
besitzt. Immer wenn man einen Rast- bzw.Schließpunkt erreichen will, muss die Kurvenfläche
zum Mittelpunkt zurückspringen, während bei einem Vorspringen der Kurvenfläche über
den Kreisbogen hinaus auf den ansteigenden und abfallenden Flanken dieses Bogenstücks
die Tür nicht mehr freiläuft.
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Wichtig ist es jedoch, daß neben diesen Rastpunkten bzw.
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Winkelstellungen, in denen beim Verschwenken eine Kraft erzeugt wird,
zumindest ein Teil der Kurvenfläche als Kreisbogen ausgebildet ist, wo also die
Tür freiläuft.
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Damit der Lenker mit dem Zwischenstück kämmt, soll in einem
der
Teile ein Vorsprung und in dem anderen Teil eine entsprechende Ausnehmung vorgesehen
sein. Die beiden Teile können dann nach ARt eines Malteserkreuzes miteinander kämmen.
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Bei einer Ausführungsform ist das Druckglied als zweiarmiger Hebel
ausgebildet, an dessen einem Ende eine an der Kurvenfläche anliegende Rolle drehbar
gelagert ist und an dessen anderem Ende eine gehäusefest gelagerte Druckfeder angreift.
Durch die Rolle wird der Reibungswiderstand beim Verschwenken der Tür weiterhin
verringert.
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Eine andere Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß das Druckglied
als einarmiger Hebel ausgebildet ist, an dessen Ende an einer Seite eine gehäusefest
gelagerte Druckfeder angreift, und an deren anderer Seite eine Rolle drehbar-gelagert
ist, die an der Kurvenfläche anliegt.
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Auch hier wird die Reibungskraft durch die Rolle fühlbar verringert.
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Beide bevorzugte Ausführungsformen zeigen, daß man je nach den gegebenen
Verhältnissen die ins Spiel kommenden Lastarme bzw. Kraftarme in weiten Grenzen
ändern kann.
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Die Ausführungsform mit dem einarmigen Hebel als Druckglied
zeichnet
sich durch eine geringe Baulänge aus, während bei der zweiarmigen Ausführungsform
durch die Wahl von Kraftarm und Lastarm am zweiarmigen Hebel die Kraftverhältnisse
feinstufiger eingestellt werden können.
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Bei allen Ausführungsformen wird es bevorzugt, wenn lediglich ein
Lenker vorgesehen ist. Das Türscharnier nach der Erfindung kann trotz der Einfachheit
nämlich so stabil aufgebaut werden, daß ein Lenker genügt.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert, aus denen sich weitere wichtige Merkmale ergeben.
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Es zeigt: Fig. 1 ein Türscharnier nach der Erfindung in einer ersten
Ausführungsform bei geschlossener Tür; Fig. 2 dasselbe Türscharnier in geöffneter
Stellung; Fig. 3 eine zweite Ausführungsform eines Türscharniers in geschlossener
Stellung; Fig. 4 das Türscharnier nach Fig. 3 in geöffneter Stellung
In
den Fig. sind lediglich die für die Erfindung wesentlichen Teile der beiden gezeigten
Türscharniere dargestellt. In Fig. 1 und 2 ist eine Tür 1 und ein Rahmen bzw. eine
Seite eines Möbels 2 gezeigt.
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Ein Lenker 3 ist in nicht näher dargestellter Weise auf dem Rahmen
2 befestigt. In einer Aussparung 4 der Tür ist ein Gehäuse 5 des Türscharniers befestigt.
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Im Gehäuse ist der Drehpunkt 6 des Lenkers 3, der Drehpunkt 7 eines
Zwischenstücks 15 und der Drehpunkt 8 eines Druckgliedes 9 angeordnet. Auf dem Druckglied
9, der als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, ist auf der einen Seite eine Rolle
lo um ein Lager 11 drehbar befestigt. Der andere Arm 12 des Druckgliedes 9 hat eine
Ausnehmung, die zur Aufnahme und zum Zentrieren einer Druckfeder 13 dient. Die Druckfeder
wird durch einen Stift 14 gehäusefest gehalten.
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Das-Zwischenstück 15 hat eine Aussparung 16, in welcher ein Vorsprung
17, der am Lenker 3 vorhanden ist, eingreift.
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Der Eingriff zwischen der Aussparung 16 und dem Vorsprung 17 erfolgt
ähnlich wie bei einem Malteserkreuz, d. h. bei einer Bewegung in Pfeilrichtung 18
des Vorsprungs 17 nimmt dieser über die Aussparung 16 das Zwischenstück 15 mit und
gelangt dann'aus der Aussparung 16 heraus, wie in Fig. 2 gezeigt. Das Zwischenstück
15 hat eine Kurvenfläche
19, auf der beim Verschwenken der Tür die
Rolle lo abrollt. Sie dient dazu, beim Bewegen in Pfeilrichtung 18 die Rolle lo
in Pfeilrichtung 20 zu bewegen, d.h. der Arm 12 wird dann in Pfeilrichtung 21 bewegt
und spannt dadurch die Druckfeder 13.
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Die Kurvenfläche 19 ist beim gezeigten Ausführungsbeispiel als Kreisbogen
ausgebildet, dessen Mittelpunkt mit der Drehachse 7 zusammenfällt. Lediglich in
bzw.
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kurz vor Erreichen der Schließstellung wird der zweiarmige Hebel des
Druckgliedes 9 in der Darstellung der Fig. 1 um einen geringen BEtrag im Gegenuhrzeigersinn
verschwenkt, weil dort die Rolle lo an einer Stelle 26 der Kurvenfläche 19 anliegt,
die gegenüber dem Kreisbogen etwas zurückspringt.
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Die Kurvenfläche 19 kann aber auch, wie angegeben, mehrere zurückspringende
bzw. vorspringende Kurventeile haben.
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Sie muss so beschaffen sein, daß eine Selbsthemmung auftritt, wenn
der Vorsprung 17 aus der Aussparung 16 des Zwischenstücks 15 austritt.
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Beim Schliessen der Tür 1 erfolgt der umgekehrte Vorgang, d.h. der
Vorsprung 17 greift in die Aussparung 16 ein und bewegt das Zwischenstück in Pfeilrichtung
18. Uver diesen Vorsprung wird dann die Schließstellung erzeugt, weil die Rolle
lo auf die Stelle 26 der Kurvenfläche 19 drückt.
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Es ist ersichtlich, daß man in einer gedrängten Bauweise einen grossen
Schließdruck erhalten kann, weil die Kraftübertragung von der Druckfeder 13 so durchgeführt
werden kann, daß die Hebelarme 22, 23, 24, 25 so angeordnet werden können, daß sie
annähernd in einer Ebene liegen. Die Verhältnisse dieser Arme können auch zueinander
so abgeändert werden, daß es den jeweiligen Erfordernissen (Schliessdruck usw.)
entspricht.
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Die Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 unterscheidet sich von der nach
Fig. 1 und 2 im wesentlichen dadurch, daß das Druckglied 9 als einarmiger Hebel
ausgebildet ist. Auch dort ist die Drehachse dieses Druckgliedes mit Pos. 7 bezeichnet.
Auch im übrigen entsprechen dieselben Pos.Ziffern denselben Teilen. Dort sind die
Drehpunkte praktisch in einer Ebene angeordnet, so daß das über setzungsverhältnis
damit geändert wird. Die Offnungs-und Schliessbewegung erfolgt bei dieser Ausführungsform
grundsätzlich ebenso wie bei der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2.
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Wichtig ist es'bei der Erfindung also, daß ein Türscharnier vorgeschlagen
wird, bei dem in gedrängter Bauweise bei leichter Einstellbarkeit der jeweils ausgeübten
Kräfte ein sehr leicht gängiges Türscharnier geschaffen wird,
das
je nach Ausgestaltung der Kurvenfläche des Zwischenstücks beliebige Raststellen
und Kraftübertragungsstellen besitzt und das besonders leicht gängig ist. Bevorzugt
wird es natürlich, wenn nur in der Schließstellung der Tür Kraft von der Druckfeder
auf den Schließmechanismus ausgeübt wird, so daß die Kurvenfläche 19 ansonsten als
Kreisbogen ausgebildet ist. Durch die malteserkreuzartige Verbindung zwischen Lenker
und Zwischenstück entsteht dort wenig Reibung, was ausserdem durch die an der Kurvenfläche
anliegende Rolle unterstützt wird.
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Patentansprüche