DE2237204B2 - Verfahren zum nachweis des australien- antigens oder des antikoerpers hierzu in einer blut-testprobe - Google Patents
Verfahren zum nachweis des australien- antigens oder des antikoerpers hierzu in einer blut-testprobeInfo
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Description
Das von BI u m b e r g et al. entdeckte Australien-Antigen
(J. Amer. Med. Assoc, 191 [1965] 541; Ann. Int. Med., 66 [1967] 924) ist im Blut eines sehr kleinen
Bevölkerungsanteils vorhanden; jedoch ist sein Nachweis durch schnelle und verläßliche Methoden von
größter Wichtigkeit, damit die Transfusion von dieses Antigen enthaltenden Blut, die zur sog. Serumhepatitis
beim Empfänger führen kann, vermieden wird. Diese Hepatitis, die auch nach langer Inkubationszeit auszubrechen
vermag, kann ernsthafte und in einigen Fällen fatale Folgen haben. Es ist weiterhin wichtig, daß man
den gegen das Australien-Antigen gerichteten Antikörper bei Menschen oder Tieren nachweisen kann, die sich
eventuell mit dem Australien-Anti.gen infiziert oder
immunisiert haben.
Es besteht somit ein Bedürfnis für diagnostische Untersuchungsmethoden, die schnell und empfindlich
sind, routinemäßig bei einer großen Anzahl von
Blutproben wiederholt werden können, minimale Mengen an diagnostischen Reagenzien verbrauchen
und verläßlich sind, d. h, die Untersuchungsmethoden
müssen eine Bestimmung des Antigens (oder seines Antikörpers) in jeder Blutprobe (sowohl Vollblut als
auch Serum oder Plasma), in der es enthalten ist, gestatten und dürfen gleichzeitig nur eine minimale
Anzahl falscher Positivanzeigen erbringen, d. h., Ergebnisse,
die fälschlicherweise die Anwesenheit des Antigens (oder des Antikörpers) anzeigen.
Ein diagnostisches Reagenz zum Nachweis agglutinierender Antikörper im Serum von Patienten mit einer
Virushepatitis, bestehend aus synthetischen Harzteilchen, die mit dem aus einem Virusisolat bestehenden
Antigen überzogen sind, ist aus Medizinische Klinik, Bd.
65, 1970, Heft 27, Seiten 1302-1304 bekannt Der Latex-Agglutinationstest zum Nachweis von Antigenen
und Antikörpern ist aus der US-FS 30 88 875 bekannt
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß der Zusatz von normalem Serum die Trefferrate ausgeprägt
erhöht
Die Erfindung bezieht sich also auf ein Verfahren zum Nachweis des Australien-Antigens oder des Antikörpers
hierzu in einer Blut-Testprobe, bei dem man die Testprobe mi: einem geeigneter, Volumen einer
wäßrigen Suspension vermischt, die fein verteilte, synthetische Harzteilchen von im wesentlichen gleichmäßiger
Form und Größe, überzogen mit dem gegenüber dem Australien-Antigen spezifischen Antikörper
bzw. dem Australien-Antigen selbst enthält, und das Vermischen mindestens 2 Minuten fortsetzt,
wobei das Auftreten sichtbarer Agglomerate die Anwesenheit des Antigens bzw. des Antikörpers in der
Testprobe anzeigt, und ist dadurch gekennzeichnet, daß man die Testprobe mit normalem Serum in Berührung
bringt, das von den gleichen Säugerarten herrührt, von denen auch das zum Überziehen der Harzteilchen
verwendete antikörper- oder antigenhaltige Serum stammt
Die Erfindung bezieht sich ferner auf ein Verfahren zum Nachweis des gegen Australien-Antigen gerichteten
Antikörpers in einer Blut-Testprobe, bei dem man die Testprobe mit einem Standardvolumen einer
gereinigten Lösung oder Suspension des aus Humanblutplasma gewonnenen Australien-Antigens versetzt,
anschließend ein geeignetes Volumen einer wäßrigen Suspension aus fein verteilten, synthetischen Harzteilchen
von im wesentlichen gleichmäßiger Form und Größe, die mit dem gegenüber dem Australien-Antigen
spezifischen Antikörper überzogen sind, hinzufügt und mindestens 2 Minuten mischt, wobei das Nicht-Auftreten
von Agglomeraten innerhalb von 10 Minuten die Anwesenheit des Antikörpers in der Testprobe anzeigt,
und ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine Harzteilchen-Suspcnsion verwendet, welche weiterhin
normales Serum enthält, das von den gleichen Säugerarten herrührt, von denen auch das zum
Überziehen der Harzteilchen verwendete antikörperhaltige Serum stammt.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf ein diagnostisches Reagenz zum Nachweis des Australien-Antigens
oder des Antikörpers hierzu, im wesentlichen bestehend aus einer wäßrigen Suspension aus fein
verteilten, synthetischen Harzteilchen von im wesentlichen gleichmäßiger Form und Größe, die mit dem
gegenüber dem Australien-Antigen spezifischen Antikörper bzw. mit dem Australien-Antigen selbst
überzogen sind und ist dadurch gekennzeichnet, daß die Suspension auch normales Serum, das von den gleichen
Säugerarten herrührt, von denen auch das zum Überziehen der Harzteilchen verwendete antikörper-
oder antigenhaltige Serum stammt, enthält
Die Gegenwart von normalem Serum, das von den gleichen Säugerarten gewonnen wird, aus denen auch
das den Antikörper oder das Antigen enthaltende Serum erhalten worden ist, verringert betrachtlich die
Anzahl der falschen positiven Ergebnisse bei der Bestimmung des Australien-Antigens (oder des Antikörpers)
in Blutproben. Vorzugsweise ist in 20 bis 50, z. B. 35, Volumteilen der wäßrigen Suspension der
Harzteilchen, die mit dem Antikörper oder dem Antigen überzogen sind, etwa 1 Teil normales Serum enthalten.
Wird z. B. dem diagnostischen Reagenz, das den aus
Meerschweinchen-Antiserum erhaltenen Antikörper enthält, kein normales Meerschweinchen-Serum einverleibt,
so findet, bei etwa 10 Prozent derjenigen Humanseren, die kein Australien-Antigen enthalten,
eine Agglutination der Harzteilchen statt, die den gegen
das Australien-Antigen gerichteten Antikörper adsorbiert enthalten. Dies ist vermutlich auf die Anwesenheit
von Substanzen in solchen Humanseren zurückzuführen, die mit anderen Verbindungen reagieren, die von
dem Meerschweinchcn-Antiserurn herrühren, aus dem der gegen das Australien-Antigen gerichtete Antikörper
erhalten worden ist Ist das normale Meerschweinchen-Serum jedoch enthalten, so findet nur bei etwa 1
bis 3 Prozent der Humanseren eine Agglutination der Harzteilchen in Abwesenheit des Australien-Antigens
im Serum statt. Dies kann auf Bestandteile im normalen Meerschweinchen-Serum zurückzuführen sein, die mit
solchen Substanzen in Humanseren reagieren können und auf diese Weise ihren auslösenden Effekt für die
Agglutination der Harzteilchen zu verhindern vermögen.
Das. normale Serum braucht nicht im diagnostischen Reagenz enthalten zu sein, sondern kann auf andere
Weise mit der Testprobe in Berührung gebracht werden. Das normale Serum kann z. B. mit der
Testprobe vor dem Vermischen mit der Harzteilchen-Suspension vermischt werden. Die Testprobe kann auch
unter Verwendung eines Rührers gerührt werden, der mit den Feststoffen aus dem normalen Serum
überzogen worden ist, z. B. indem man ihn in das normale Serum eingetaucht und anschließend den
Überzug zur Trockne eingedampft hat. Die Testprobe kann auch auf eine Oberfläche aufgebracht werden, die
in ähnlicher Weise mit den Feststoffen aus dem normalen Serum überzogen worden ist, 2.. B. auf die
Oberfläche einer Glas- oder Kunststoffplatte.
Besteht die Testprobe aus Vollblut, so muß zunächst eine Behandlung zur Auflösung der Zellen und zur
Verhinderung der Koagulation erfolgen, bevor die Probe auf die Anwesenheit des Australien-Antigens
oder des entsprechenden Antikörpers geprüft werden kann. Für diesen Zweck kann die Probe zunächst mit
einer Lösung verdünnt werden, die ein Auflösungsmittel und ein Antikoagulans enthält. Das Auflösungsmittel ist
z. B. ein nichtionogenes Netzmittel vom Typ der polyoxyäthylierten Alkylphenole, z. B.
Isooctylphenoxypolyoxyäthyläthanol, das Antikoagulans z. B. Natriumcitrat.
Vorteilhafte Weiterbildungen des diagnostischen Reagens nach der Erfindung sowie ein Verfahren zu
dessen Herstellung sind in den Patentansprüchen 11 bis
15 beschrieben.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
A. Herstellung der diagnostischen Reagenzien
Eine 40prozentige (Gewicht/Volumen) wäßrige Suspension
aus Polystyrolkügefchen von 0,16 μ Teilchengröße wird auf 5 Prozent (Gewicht/Volumen) mit einer
boratgepufferten Salzlösung verdünnt und durch eine Membran mit 1,2 μ Porengröße filtriert Die Suspension
wird anschließend sofort zu 9 Volumteilen von gereinigtem Meerschweinchen-Antiserum, das den
gegen das Australien-Antigen gerichteten Antikörper enthält (verdünnt auf 0,5% Gewicht/Volumen) hinzugefügt
und 30 Minuten gleichmäßig gerührt Nach der Zugabe von 1 Volumteil Rinderserumalbmnin (1%
Gewicht/Volumen) wird schließlich mit Natriumazid versetzt, so daß man eine Konzentration von 0,1%
(Gewicht/Volumen) in dem Endorodukt erhält Das Produkt wird bei 4° C gelagert, wobei es mindestens 3
Monate stabil ist
Eine 40prozentige (Gewicht/Volumen) Suspension der gleichen Polystyrolkügeichen wie in Beispiel 1 wird
auf 5% mit glycingepufferter Salzlösung verdünnt und durch Zusatz von 0-Propiolacton unter pH-Kontrolle
sterilisiert. Die Suspension wird dann zu 9 Volumteilen eines zweckmäßig verdünnten, gereinigten Meerschweinchen-Serums
von mit dem Australien-Antigen immunisierten Tieren hinzugefügt. Die Zugabe der Polystyrolsuspension erfolgt langsam unter Rühren und
das Rühren wird 30 Minuten fortgesetzt. Die Polystyrolkügelchen werden zentrifugiert, einmal auf der
Zentrifuge mit gepufferter Salzlösung gewaschen und zu dem ursprünglichen Volumen in gepufferter Salzlösung
erneut suspendiert. Nach Zugabe von Rinderseruma'bumin (1%, Gewicht/Volumen) zur Stabilisierung
der Suspension der Polystyrolkügelchen wird das Rühren 30 Minuten fortgesetzt. Nach Zugabe von '/to
Volumteil verdünntem, normalem Serum von nichtimmunisierten Meerschweinchen (verdünnt 1 :3,5 mit
glycingepufferter Salzlösung) wird das Gemisch erneut 30 Minuten gerührt Schließlich wird das Gemisch heftig
geschüttelt, um jegliche Teilchenagglomerationen zu zerteiien. Alle verwendeten Lösungen werden durch
Fiiiraticn sterilisiert und enthalten 0,1% Natriumazid
als Konservierungsmittel. Das Produkt wird bei 4° C gelagert, wobei es mindestens 3 Monate stabil ist.
Die Eignung einer Charge des diagnostischen Reagenz wird so überprüft, daß man eine Reihe von
mindestens 50 Humanseren, di* verschiedene bekannte Titer an Australien-Antigen aufweisen, testet. Diese
Eignung wird verglichen mit der Eignung von Standardtests zum Nachweis des Australien-Antigens
(Geldiffusion und Gegenstrom-Immunoelektrophorese), wobei ebenfalls unter Verwendung der 50 Proben
getestet wird. Die Prüfung sollte mindestens die gleiche
Empfindlichkeit ergeben. Die Selektivität ist gegeben, wenn bei mindestens 100 Huniansera- und -blutproben,
die kein Australien-Antigen enthalten, nicht mehr als 3% der Proben eine Reaktion ergeben.
Die in den Beispielen I und 2 verwendeten gereinigten Meerschweinchen-Antiseren werden wie
folgt hergestellt:
Meerschweinchen werden mit Australien-Antigen immunisiert, das in gereinigter Form aus Humanplasma
durch isopyknisches »banding« in einem Caesiumchlorid- oder Kaliumbromidgnidient in einer »zonal
centrifuge« und anschließendes wrate zonal centrifugation«
in einem Saccharosegradient erhalten worden ist. Einer primären Immunisierung mit Antigen in Freunds
vollständigem Hilfsstoff (»complete adjuvant«) in die Fußballen schließen sich zwei intraperitoneale Impfungen
mit Antigen ohne Hilfsstoff an. Nach dem Vereinigen der aus den Meerschweinchen erhaltenen
Seren werden restliche, gegen Humanserumproteine gerichtete Antikörper gegebenenfalls dadurch entfernt,
ίο daß man das Antiserum mit unter Verwendung von
Äthylchloroformiat polymerisiertem normalem Humanserum in Berührung bringt Das Serum wird anschließend
durch Ausfällung mit 14prozentigem wäßrigem Natriumsulfat gereinigt gegen wäßrige, phosphatgepuf-
ferte Salzlösung dialysiert und gegebenenfalls zur Zerstörung von Komplement 30 Minuten auf 560C
erhitzt Hierauf wird Natriumazid (0,1%) als Konservierungsmittel zugegeben. Bei der Verwendung zur
Herstellung des diagnostischen Reagenzes wird das
Antiserum zweckmäßig verdünnt. Die optimale Verdünnung wird so bestimmt, daß man kleine Ansätze des
diagnostischen Reagenzes mit verschiedenen Verdünnungen des Antiserums herstellt und diese gegen eine
Reihe von Humansera prüft, die Australien-Antigen enthalten. Diejenige Verdünnung, die nach dem
Aufbringen auf Harzteilchen das beste Testergebnis zeigt, wird zur Herstellung des diagnostischen Reagenzes
ausgewählt. Normalerweise liegt die optimale Verdünnung zwischen 1 : 20 und 1 :100.
B.Testmethoden
/um Nachweis von Australien-Antigen
/um Nachweis von Australien-Antigen
1 Tropfen (etwa 25 μΐ) einer Testprobe Humanserum
wird auf einem Objektträger mit einem ähnlichen Tropfen von verdünntem (1 :20) normalem Meerschweinchenserum
versetzt. Dann wird mit einem kleinen Holzstäbchen einige Sekunden vorsichtig gerührt. Nach Zugabe eines Tropfens des gemäß
Beispiel 1 hergestellten diagnostischen Reagenzes wird das Gemisch mit dem Holzstäbchen gerührt, bis der
Durchmesser des Tropfens etwa 2 cm beträgt. Der Objektträger wird dann auf einer schwarzen Platte 2
Minuten vorsichtig hin- und hergeschüttelt. Zu diesem Zeitpunkt zeigt sich bei einer Australien-Antigen
enthaltenden Serumprobe eine bestimmte Agglutination, während eine stark positive Probe innerhalb von 15
bis 30 Sekunden zu einer Agglutination mit den Polystyrolteilchen führt. Negative Seren erzeugen
innerhalb von 2 Minuten keine sichtbare Agglutination.
1 Tropfen (40 μΙ) einer Testprobe Humanserum wird
auf einer schwarzen Glas-(oder Kunststoffplatte mit einem Tropfen des gemäß Beispiel 2 hergestellten
diagnostischen Reagenzes versetzt. Das Gemisch wird mit einem kleinen Holzstäbchen gerührt, bis der
Durchmesser des Tropfens etwa 2 cm beträgt. Die Platte wird dann 5 Minuten vorsichtig hin- und
hergeschüttelt. Zu diesem Zeitpunkt zeigt eine Australien-Antigen enthaltende Serumprobe eine bestimmte
Agglutination, während eine stark positive Probe innerhalb von 15 bis 30 Sekunden zu einer Agglutination
mit den Polystyrolteilchen führt. Negative Seren erzeugen innerhalb von 5 Minuten keine sichtbare
Agglutination.
I Tropfen (etwa 40 μΐ) menschliches venöses Blut
oder kapillares Blut aus der Fingerspitze wird in ein Röhrchen gegeben, das 200 μΙ eines Verdünnungsmittels
folgender Zusammensetzung enthält: 0,1 % Trinatriumcitrat, 0,1% Natriumazid und 0,02% nichtionogenes
Netzmittel (Isooctylphenoxypolyäthoxyäthanol) in destilliertem Wasser. Nach dem Vermischen durch
vorsichtiges Schütteln und lOminütigem Stehenlassen zur Zerstörung der in dem Blut enthaltenen Zellen
werden 2 Tropfen des Gemisches zusammen auf eine schwarze Glas-(oder Kunststoffplatte gegeben. Nach
Zugabe eines Tropfens des gemäß Beispiel 2 hergestellten diagnostischen Reagenzes wird der in Beispiel 4
beschriebene Test durchgeführt.
Etwa 50 μΐ Verdünnungsmittel (Zusammensetzung
wie in Beispiel 5) werden auf einer schwarzen Glas-(oder Kunststoffplatte mit 20 μΐ Blut (venöses oder
kapillares Blut) versetzt. Nachdem Blut und Verdünnungsmittel mit einem Holzstäbchen gerührt v/orden
sind, läßt man das Gemisch 5 bis 10 Minuten stehen, um eine vollständige Blutzeilenauflösung zu gewährleisten.
Nach Zugabe von 1 Tropfen des gemäß Beispiel 2 hergestellten diagnostischen Reagenzes wird der in
Beispiel 4 beschriebene Test durchgeführt
Blutproben, die beliebige Standard-Antikoagulantia, z. B. Citrat, enthalten, werden zentrifugiert, um die
Hauptmenge der Zellen zu entfernen. Die von den abgesetzten Zellen abgetrennten Plasmen werden nach
den Methoden der Beispiele 5 oder 6, genau wie für Vollblut, auf Australien-Antigen getestet
Bei der Durchführung einer Testreihe gemäß den Beispielen 3 bis 7 ist es von Vorteil, in jeder Testreihe für
Vergleichszwecke ein bekanntes Positivserum bzw. Negativserum zu verwenden.
C. Testmethoden für den Nachweis
des gegen Australien-Antigen gerichteten Antikörpers
des gegen Australien-Antigen gerichteten Antikörpers
Eine Anzahl von zweifach-Verdünnungen eines
bekannten, Australien-Antigen enthaltenden Humanserums wird unter Verwendung von Nonmalhumansenim
(d. h. frei von Australien-Antigen oder Antikörper
ίο hierzu), als Verdünnungsmittel hergestellt 1 Tropfen
jeder dieser Verdünnungen wird mit dem diagnostischen Reagenz des Beispiels 4 getestet. Die höchste
Verdünnung, bei der noch eine maximale Agglutination stattfindet, wird bestimmt. Diese Verdünnung wird für
den Test verwendet. 1 Tropfen (40 μΐ) einer Testprobe Humanserum wird auf einer schwarzen Glas-(oder
Kunststoffplatte mit 1 Tropfen (40 μΐ) der ausgewählten
Verdünnung des Antigen-enthaltenden Serums versetzt; die Tropfen werden mit einem Holzstäbchen
vermischt. Man läßt 5 Minuten stehen, um a;<t
Antigen-Antikörper-Reaktion zu ermöglichen, fügt 1 Tropfen (40 μΙ) des gemäß Beispiel 1 hergestellten
diagnostischen Reagenzes hinzu und mischt kurz mit einem Holzstäbchen. Dann wird die Platte vorsichtig 5
Minuten hin- und hergeschütteit Zu dieser Zeit hat eine Agglutination stattgefunden, wenn das Testserum
keinen Antikörper enthält. Findet keine Agglutination statt so zeigt dies die Anwesenheit des Antikörpers im
restserum an. Für Vergleichszwecke wird vorzugsweise
ein Silmultantest unter Verwendung eines Tropfens eines bekannten Serums durchgeführt das frei von
Australien-Antigen oder des Antikörpers hierzu ist. Hierbei muß eine starke Agglutinationsreaktion auftreten.
Der Antikörpertiter in jedem Testserum kann so bestimmt werden, daß man den Test wie oben
beschrieben, mit einer 2fach-Verdünnung des Testserums
in normalem Serum durchführt Der Endpunkt ist gegeben durch die höchste Verdünnung des Testseruims,
die keine Agglutination mit dem diagnostischen Reagenz nach dem in Beispiel 8 beschriebenen Test
ergibt
709514/343
Jf ■ -*
Claims (15)
1. Verfahren» zum Nachweis des Australien-Antigens
oder des Antikörpers hierzu in einer Blut-Testprobe, bei dem man die Testprobe mit einem
geeigneten Volumen einer wäßrigen Suspension vermischt die fein verteilte, synthetische Harzteilchen
von im wesentlichen gleichmäßiger Form und Größe, überzogen mit dem gegenüber dem Australien-Antigen
spezifischen Antikörper bzw. dem Australien-Antigen selbst enthält, und das Versnischen
mindestens 2 Minuten fortsetzt, wobei das Auftreten sichtbarer Agglomerate die Anwesenheit
des Antigens bzw. des Antikörpers in der Testprobe anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Testprobe mit normalem Serum in Berührung bringt, das von den gleichen Säugerarten
herrührt, von denen auch das zum Oberziehen der Harzteilchen verwendete antikörper- oder antigenhaltige
Serum stammt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das normale Serum in der Suspension
der Harzteilchen enthalten ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das normale Serum mit der Testprobe vermischt wird, bevor das Vermischen der Testprobe
mit der Suspension der Harzteilchen erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Testprobe mit einem Rührer
gerührt wird, der mit den Feststoffen aus dem norma'en Serum überzogen worden ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Testprobe auf einer Oberfläche
befindet, die mit den Feststoffen aus normalem Serum überzogen worden ist.
6. Verfahren zum Nachweis des gegen Australien-Antigen gerichteten Antikörpers in einer Blut-Testprobe,
bei dem man die Testprobe mit einem Standardvolumen einer gereinigten Lösung oder
Suspension des aus Humanblutplasma gewonnenen Australien-Antigens versetzt anschließend ein geeignetes
Volumen einer wäßrigen Suspension <us fein verteilten, synthetischen Harzteilchen von im
wesentlichen gleichmäßiger Form und Größe, die mit dem gegenüber dem Australien-Antigen spezifischen
Antikörper überzogen sind, hinzufügt und mindestens 2 Minuten mischt, wobei das Nicht-Auftreten
von Agglomeraten innerhalb von 10 Minuten die Anwesenheit des Antikörpers in der Testprobe
anzeigt, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Harzteilchen-Suspension verwendet, welche weiterhin
normales Serum enthält, das von den gleichen Säugerarten herrührt, von denen auch das zum
Überziehen der Harzteilchen verwendete antikerperhaltige Serum stammt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 zur Prüfung von Vollblut oder Plasma, dadurch gekennzeichnet,
daß die Testprobe zunächst mit einer Lösung verdünnt wird, die ein Auflösungsmittel und
ein Antikoagulans enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Auflösungsmittel ein nichtionogenes polyoxyäthyliertes Alkylphenol-Netzmittel ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Antikoagulans Natriumeitrat
ist.
10. Diagnostisches Reagenz zum Nachweis des
Australien-Antigens oder des Antikörpers hierzu, im wesentlichen bestehend aus einer wäßrigen Suspension
aus fein verteilten, synthetischen Harzteilchen von im wesentlichen gleichmäßiger Form und
Größe, die mit dem gegenüber dem Australien-Antigen spezifischen Antikörper bzw. mit dem Australien-Antigen
selbst überzogen sind, dadurch gexennzeichnet daß die Suspension ruch normales Serum,
das von' den gleichen Säugerarten herrührt, von deren auch das zum Überziehen der Harzieilchen
verwendete antikörper- oder antigenhaltige Serum stammt enthält.
11. Diagnostisches Reagenz zum Nachweis des
Australien-Antigens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß die Harzteilchen mit dem
Antikörper überzogen sind, der aus dem Serum von Meerschweinchen, die mit hochgereinigtem Australien-Antigen
aus Humanblut immunisiert worden sind, hergestellt worden ist.
12. Diagnostisches Reagenz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspension auch ein inertes Protein als Stabilisator enthält.
13. Diagnostisches Reagenz nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspension auch ein Konservierungsmittel enthält
14. Diagnostisches Reagenz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet da3 die Suspension etwa 1
Volumteil des normalen Serums pro 20 bis 50 Teile der Suspension enthält.
15. Verfahren zur Herstellung eines diagnostischen Reagenz gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Suspension der Harzteilchen zu einer Lösung oder
Suspension des gereinigten Antikörpers oder Antigens hinzufügt, das Gemisch bei Raumtemperatur
rührt bis die Adsorption des Antikörpers oder Antigens an den Harzteilchen vollständig ist und das
erhaltene Gemisch mit normalem Serum und gegebenenfalls dem Stabilisator und dem Konservierungsmittel
versetzt.
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