DE2236872A1 - Vorrichtung zur anzeige von daten - Google Patents
Vorrichtung zur anzeige von datenInfo
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- Gas-Filled Discharge Tubes (AREA)
Description
Böblingen, den 21. Juli 1972 ker-bue
Anmelderin: International Business Machines
Corporation, Armonk, N.Y. 10504
Amtliches Aktenzeichen: Neuanmeldung Aktenz. der Anmelderin: KI 971 OO7/OO8
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Anzeige von Daten mit örtlich begrenzten, elektrischen
Gasentladungen.
Vorrichtungen dieser Art sind bereits veröffentlicht wor·*
den, so zum Beispiel durch die amerikanische Patentschrift No. 3 559 190. Gasentladungsanzeigen mit oder ohne Speicherung
erfolgen in der Regel auf tafelförmigen Vorrichtungen, was sie für die Darstellung alphanumerischer Zeichen
besonders geeignet erscheinen lässt. Eine solche Ta-''fei
enthält einen einzigen grossen, gasgefüllten Raum oder
ist zellenweise unterteilt. Im Inneren des Raumes befindet sich an der tragenden Vorder- und Rückwand je eine Anordnung
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paralleler Leiter. Die eine Leiteranordnung erstreckt sich
senkrecht» die andere waagerecht, und jede Kreuzung eines Leiters vorn mit einem Leiter hinten definiert eine für
Gasentladungen verwendbare Zelle. Die innerste Mülle des gasgefüllten Raumes ist .oft ein Dielektrikum, das die Leiter
vom Gase trennt und auf dessen Oberfläche sich während einer Entladung Ladungsträger ansammeln.
Ueber den Betrieb von Anzeigetafeln mit Gasentladung sei gesagt, dass die ausgewählten Leiter in der Regel mit Wechselspannung
beaufschlagt werden. An der Kreuzungsstelle zweier solcher Leiter setzt die Gasentladung ein, wenn das angelegte
Potential die Zünd- oder Durchschlagspannung VR der Gasstreckc
überschritten hat. Eine einmal gezündete Entladung kann mit
einem etwas geringeren Haltepotential aufrecht erhalten werden
Ist ein Dielektrikum vorhanden, so bringen die sich auf der Oberfläche ansammelnden Ladungsträger umgekehrter Polarität
die Entladung zum Verlöschen, sobald das wirksame Potential, bestehend aus äusserem Potential und angesammelter Gegenspannung,
die Löschgrenze unterschreitet. Bei der nächsten llalbwelle
jedoch setzt die Zündung früher ein, da sich die ehemalige Gegenspannung jetzt zum üusseren Potential addiert.
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Das vorhandene Dielektrikum mi t seinen Ladungsträger^-
Ansammlungen bewirkt somit, da-is nach der erstmaligen
Zündung Entladungen mit geringerem Haltepotential als üblich aufrecht erhalten werden können. An jeder Stelle
mit Entladervorgang wird das Gas in der Hülle zum Leuchten
angeregt, wodurch bei durchsichtiger Ausführung der Vorrichtung
diese Stellen sichtbar werden.
Das Dielektrikum muss also ein Material sein, das genügend Spannungsfestigkeit hat, um den auftretenden Potentialen zu
widerstehen. Es soll durchsichtig oder durchscheinend sein und darf bei der Berührung mit Leitermetall weder bei der
Herstellung noch nachher reagieren. Zudem ist ein Ausdehnungskoeffizient erwünscht, der jenem der tragenden Wände möglichst
gleich ist. Bei Verwendung'von Normalglas als tragendes
Element bietet sich als dielektrisches Material mit allen erwünschten Eigenschaften Blei-Borosilikat-Glaslot an mit
einem Gehalt, von über 751 Bleioxid. Die praktische Erprobung
einer Anzeigetafel, die mit den genannten Materialien hergestellt worden war, zeigte aber sehr bald Alterungserscheinungen,
die auf chemische und physikalische Reaktionen der Glasoberfläche unter den Bedingungen der Gasentladung "
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zurückgeführt werden mussten. Die dem Gas zugewandte Oberfläche des Blei-Borosilikats wurde allmählich zerstört, indem
vor allem Zersetzung des Bleioxids auftrat. Die Folge davon
waren Aenderungen der elektrischen Kennwerte von Zelle zu Zelle je nach Häufigkeit und Dauer der Beanspruchung. Nach
einer gewissen Zeit fielen dadurch die Zündspannungen einzelner Zellen ausserhalb des normalen Betriebsbereiches und reduzierten
so die Lebensdauer der ganzen Anzeigetafel.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Nennung einer Vorrichtung, die die beschriebenen Nachteile vermeidet. Vor
allem wird bezweckt, die Zerstörung der Dielektrikumsoberfläche zu vermeiden, um eine längere Lebensdauer der Tafel
unter gleichmässigeren Betriebsbedingungen zu erzielen. Demselben Zweck soll auch die Verminderung der Beanspruchung in
der Entladung durch Verkleinern der Betriebsspannungen dienen. - Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird anschliessend gestützt auf die beiliegenden Zeichnungen in allen Einzelheiten erläutert. Es zeigen:
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Fig. 1 eine isometrische Darstellung einer Gasentla*-
dungstafcl, deren vordere Hälfte zur Erläuterung der Erfindung im Schnitt erscheint,
Fig. 2 eine Draufsicht der Gasentladungstafel von
Fig. 1.
In den Zeichnungen und besonders in Fig. 1 ist eine Gasentladungstafel
21 dargestellt, welche eine Vielzahl einzelner Gaszellen oder durch Kreuzungen vertikaler und horizontaler
Erregerleitungen 23A - 23N bzw. 25A - 25N definierte Stellen umfasst. Der Aufbau dieses bevorzugten Ausführungsbeispieles
ist zum Zvieck besserer Einsichtnahme vergrössert dargestellt allerdings
nicht raasstäblich getreu. Die körperlichen Abmessungen der Erfindung hingegen werden in der Folge im einzelnen
beschrieben. In der zeichnerischen Darstellung ist der Klarheit halber nur die eigentliche Bildfläche der Anzeigetafel gezeigt.
In der Wirklichkeit setzen sich die Erregerleitungen jedoch über die Bildfläche hinaus fort und sind schliesslich an die
Quellen der Erregersignäle angeschlossen.
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Die Tafel 21 enthält in einer dicht verschlossenen Hülle ein Gas, das zum Leuchten gebracht werden kann, wie beispielsweise
ein Gemisch von Neon und Argon. Dabei sind die horizontalen und vertikalen Leitergebilde einander gegenüberliegend
je auf einer Seite der genannten Hülle und rechtwinklig zueinander angeordnet. Gaszellen innerhalb der Hülle
werden wahlweise gezündet oder zun Leuchten gebracht, indem während einer Schreiboperation das zugehörige Leiterpaar
derart mit Spannung beaufschlagt wird, dass im gasgefüllten Raum die Zünd- oder Durchschlagspannung überschritten wird.
Die Steuerspannungen zum Schreiben, Lesen und Löschen bestehen in der bevorzugten Ausführung aus rechteckigen Wechselspannungssignalen
der Art, wie sie in der schweizerischen Patentschrift No. 508.247 beschrieben sind. Typische Betriebswert*
für die Spannungen an einer Gasentladungstafel mit einem Neon-Argon-Gemisch liegen bei 200 Volt zum Schreiben und 140
Volt für Aufrechterhaltung der Entladung. Kenn die Aufladung der Zellenwände sich einmal gebildet hat, dann wird auch die
Gasentladung in den Zellen bei kleineren Spannungsamplituden
des periodischen Signals aufrechterhalten. Jede gewählte Zelle
kann in einer Löschoperation gelöscht werden, indem »erst die
an der Zelle liegende Spannung auf Null reduziert wird. Dann
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wird an sie ein Löschimpuls gelegt, der in Amplitude der
letzten llaltespannungsänderung gleich ist aber umgekehrtes
Vorzeichen hat. Nach Beendigung des Löschimpulses wird die Nullspannung noch für eine gegebene Zeitdauer beibehalten.
Als Folge selektiver Schreiboperationen kann Information aufgezeichnet und als eine Sequenz aufleuchtender Zellen
oder Stellen in der Form alphanumerischer oder graphischer Daten angezeigt werden. Die Anzeige solcher Information kann
im Haltebetrieb stets solange als erwünscht aufrechterhalten werden.
Die Hülle für das Gas der Tafel, die nun beschrieben wird, besteht aus verhältnismässig dünnen, zerbrechlichen Flächen
eines dielektrischen Materials," so dass für die Vorder- und Rückseite ein Paar von Glasplatten 27, 29 als tragende Elemente
auf den einander gegenüberstehenden Tafelseiten eingesetzt wird. Für solche Trägerelemente ist einzig erforderlich,
dass sie nichtleitend, d.h. gute Isolatoren und für den Zweck der Anzeige im wesentlichen durchsichtig sind. In dem
bevorzugten Ausführungsbeispiel wird gewöhnliches handelsübliches Natron-Kalk-Silikatglas von etwa 6,3 mm Stärke verwendet.
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An der Schnittstelle sind auch die Leiteranordnungen 23 und 25 gezeigt, die zwischen den Glasplatten 27, 29 und den zugehörigen
dielektrischen Schichten 33, 35 liegen. Die Leiteranordnungen 23, 25 können durch eines einer Anzahl wohlbekannter
Verfahren, beispielsweise durch Photo-Aetzung, Niederschlag im Vakuum, Siebdruck, usw. auf die Trägerplatten 27,
29 aufgebracht werden. Zur Bildung dieser Leiter ist durchsichtiges, durchscheinendes oder opakes Material wie Zinnoxid,
Gold, Aluminium oder Kupfer verwendbar. Die Leiteranordnungen 23, 25 können auch aus Drähten oder Fäden aus Kupfer, Gold,
Silber oder Aluminium oder" irgendeinem anderen leitenden Material bestehen. Allerdings sind direkt aufgetragene Leiteranordnungen
vorzuziehen, da sie leichter und einheitlicher auf die Platten 27, 29 gebracht und daran befestigt werden
können. In dem Ausführungsbeispiel, das gemäss der vorliegenden Erfindung gebaut worden ist, werden undurchsichtige,
geschichtete Leiter aus Chrom-Kupfer-Chrom verwendet. Der mittlere Kupferleiter braucht eine untere Chromschicht zur
Haftung auf dem Natron-Kalk-Silikatglas, während die über dem
Kupfer liegende Chromschicht diesem Schutz gegen Angriffe durch den Blei-Borosilikat-Isolator gewährt und den Isolator
gleichzeitig am Kupfer haften lässt.
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Die dielektrischen Schichten 33, 35, von denen in Fig.. 1
die Schicht 33 im Schnitt gezeigt ist, werden im bevor-
zugten Ausführungsbeispiel direkt an Ort auf den Leiteranordnungen
23 bzw. 25 gebildet. Diese Schichten bestehen aus anorganischem Material ,mit einem Ausdehnungskoeffizienten,
der möglichst jenem der Trägerplatten gleich ist. Ein bevorzugtes dielektrisches Material bei einem Träger aus Natron-Kalk-Silikatglas
ist, wie bereits angedeutet, Blei-Borosilikat· Glaslot, ein Material das einen grossen Anteil Bleioxid enthält.
Zur Herstellung der dielektrischen Schicht wird Blei-Borsilikat als Glasstaub über das Leitergebilde verteilt und
die ganze Platte in einen Ofen gebracht. Unter Ueberwachung zur Erzielung der.geeigneten Schichtdicke wird nun der Glasstaub
erweicht und zum Fliessen gebracht. Statt dessen kann die dielektrische Schicht auch durch Verdampfen unter Elektronenbeschuss,
chemischen Dampfniederschlag oder ein anderes Verfahren erzeugt werden. Ausser den bereits beschriebenen
Eigenschaften sollte die dielektrische Schicht zusätzlich im mikroskopischen Masstab eine elektrisch homogene Oberfläche
aufweisen. Dies bedeutet, dass die Oberfläche frei von Rissen, Blasen, Kristallen, Schmutz, Hautbildung oder
anderer Verunreinigung und Unvollkommenheit zu sein hat.
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Die Lebensdauer einer Anzeigetafel wird schliesslich ganz erheblich durch die während des Betriebs auftretenden Zerstörungserscheinungen
an der dielektrischen Schicht vermindert. Als deren Folgen weisen einzelne Gaszellen deutliche
Unterschiede in den elektrischen Kennwerten auf. Abhilfe wird im bevorzugten Ausführungsbeispiel dadurch geschaffen, dass
zwischen dem Gas und der dielektrischen Schicht eine weitere Schicht aus widerstandsfähigem, hitzebeständigein Material
aufgebaut wird. Solche Materialien sind beispielsweise Aluminiumoxid, Bornitrid und Siliziumnitrid. Die den beiden
Flächen der Tafel entsprechenden" Schichten 39, 41 können durch jedes übliche Verfahren wie Verdampfen unter Elektronenbeschuss,
Zerstäuben, Sprühen usw. auf die jeweilige dielektrische Schicht aufgebracht werden.
Eine lange Lebensdauer der Tafel bzw. vernachlässigbare
Unterschiede in den Kennwerten der einzelnen Zellen können auch erzielt werden, indem in einem weiteren Ausführungsbeispiel
zwischen das Gas und die Oberfläche der dielektrischen Schicht eine homogene Schicht eines Materials gekennzeichnet
durch hohe Sekundärmission gebracht wird. Zu diesem Zweck wurde das Oxid eines Erdalkalimetalls verwendet, und zwar
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handelt es sich in der beschriebenen Ausführung um eine Schicht aus Magnesiumoxid, die gleichzeitig auch sehr widerstandsfähig
ist. Diese Beschichtung kann ebenfalls durch jedes beliebige, übliche \ferfahren verwirklicht werden.
Bei Material, das einen hohen Wirkungsgrad der Sekundärelektronen-Emission
besitzt, ist der Erzeugungsmechanismus als Abgabe von Sekundärelektronen aus den das Gas umhüllenden
Grenzschichten definiert. Im vorliegenden Fall sind dies die Oberflächen des als Elektrode wirkenden dielektrischen
Materials, Die Durchschlagspannung in einer Anzeigetafel mit Gasentladung wird bestimmt von der Volumionisation des Gases
durch" Elektronen, beschrieben im Koeffizienten O(s und von der
Erzeugung von Sekundärelektronen im Gasvolumen und an den begrenzenden Oberflächen bzw. an den Zellenwänden. Bei dem
gegebenen Gasgemisch, Druck und Elektrodenabstand ist 0% eine monoton ansteigende Funktion der Spannung im gewöhnlichen
Betriebsbereich einer Anzeigetafel, Die Emission von Sekundärelektronen ist durch den Koeffizienten Y gekennzeichnet,
der sehr stark von dem Oberflächenmaterial und dessen Aufbereitung abhängig sein kann. Der Spannungsdurchsch]ag
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JfL
erfolgt, wenn die nachstehende angenäherte Beziehung .
erfüllt ist:
wobei d der Elektrodenabstand ist. Unter Berücksichtigung obiger Gleichung ergibt sich, dass eine Vergrösserung von
J' ein kleineres CK bei Durchschlag zur Folge hat und damit
eine geringere Durschlag- oder Betriebsspannung VR der Anzeigetafel. Die Oxide der leichteren Erdalkalimetalle
Beryllium, Magnesium und Calcium werden infolge ihrer geringeren chemischen Reaktionsfähigkeit für die Bildung der dielektrischen
Schicht bevorzugt. Sie ändern sich unter der Wirkung der Zündentladung chemisch nicht. Diese Eigenschaft
gewährleistet auch eine relativ gleichbleibende Sekundärelektronen-Emission unter langdauerndsr Einwirkung der Gasentladung.
Dadurch bleibt die Betriebsspannung der Tafel praktisch konstant, was einer verlängerten Lebensdauer gleichkommt.
Mittels der Draufsicht in Fig. 2 können gewisse Einzelheiten im Aufbau der vorliegenden Erfindung erklärt werden. Die
zwei starren Trägcrelemente 27 und 29 sind die beiden äusseren
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Platten der Anzeigetafel, für welche im bevorzugten Ausführungsbeispiel
etwa 6,3 mm starkes handelsübliches Natron-Kalk-Silikatglas verwendet worden ist. Auf der inneren Oberfläche
der Trägerplatten 27 und 29 sind die waagerechten und senkrechten Leiteranordnungen 25 bzw. 23 aufgebracht. Die
Leiterdimensionen und -abstände sind im Interesse der Klarheit offensichtlich vergrössert dargestellt. In einer bevorzugten
Täfelausführung beträgt der Abstand von Leitermitte zu Leitermitte
etwa 0,76 mm, die Breite der Chrom-Kupfer-Chrom-Leiter etwa 0,15 mm, während die typische Leiterdicke annähernd
0,0025 mm ausmacht.
Direkt auf die Leitergebilde 25, 23 sind die dielektrischen Schichten 33 bzw. 35 aufgebracht, die, wie bereits beschrieben,
aus anorganischem Material gebildet sind. Dieses Material hat einen Ausdehnungskoeffizienten, der mit jenem der Trägerelemente
27 und 29 verträglich ist. Ein bevorzugtes dielektrisches Material zur Verwendung mit den oben beschriebenen Trägerplatten
ist Glaslot wie etwa Blei-Borosilikat-Glas, das einen hohen
Gehalt an Bleioxid besitzt. Die dielektrischen Schichten aus nichtleitendem Glas wirken als Isolator in den jeweiligen,
durch die zugehörigen Leiteranordnungen gebildeten Kapazitäten.
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Blei-Borosilikat-Glas wird auch deshalb verwendet, weil
es gut auf anderen Gläsern haftet und eine geringere Erweichungstemperatur als die Trägerelemente aus Natron-Kalk-Silikatglas
aufweist, auf denen es aufgebracht ist. Zudem besitzt das Glaslot eine relativ geringe Viskosität
und zeigt gegenüber den Metallen der Leitergebilde, die es überdeckt, ein Minimum an Wechselwirkung. Die Ausdehnungskennwerte
der dielektrischen Schicht müssen jedoch genau jenen der beteiligten Trägerelemente 27 und 29 angepasst werden, um Wölbung, Rissbildung und Verzerrung der
Unterlage zu vermeiden. Die dielektrischen Schichten können als Ueberzug oder homogener Film besser auf die gesamte
Oberfläche der Gasentladungsvorrichtung aufgebracht werden als nur auf die einzelnen, als Zellen zu betrachtendtn Entladungsstellen.
Die Dicke der dielektrischen Schicht im bevorzugten Ausführungsbeispiel betrug ungefähr 0,025 mm.
Blei-Borosilikat-Glaslot besitzt die erforderlichen dielektrischen
Eigenschaften und den verlangten Ausdehnungskoeffizienten, doch wurde festgestellt, dass unter den auftretenden
Betriebsbedingungen die Oberfläche dieses Isolators durch den Einfluss, der Entladungen zerstört wurde. Diese Veränderung
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an der Isolatoroberfläche zieht, wie schon erwähnt, eine
entsprechende Aenderung der elektrischen Kennwerte von Zelle zu Zelle nach sich, wobei die Aenderung der Kennwerte
jeder Zelle von der vorausgegangenen Beanspruchung abhängt. Zellen, die wiederholt gezündet worden sind, weichen in
ihren elektrischen Kennwerten derart ab, dass sie zur Zündung eine höhere Spannung benötigen. Dadurch fallen sie
schliesslich ausserhalb des normalen Betriebsbereiches.
In Fig. 2 ist mit den Schichten 39, 41 ein Ueberzug über
den zugehörigen dielektrischen Schichten 33 bzw. 35 dargestellt, der aus widerstandsfähigem Material besteht und unter
Umständen einen hohen ^MVert für Sekundäremission aufweist.
Letztere kann bekanntlich mit Oxiden der Erdalkalimetalle erzielt werden, so vorzugsweise mit Magnesiumoxid, das einen
hohen Wirkungsgrad der Sekundärelektronen-Emission mit Unempfindlichkeit gegenüber den Entladungen paart. Gleich der.
dielektrischen Schicht mit Bezug auf ihre Unterlage müssen auch die neuen Ueberzugschichten 39 und 41 gut an der Oberfläche
der dielektrischen Schicht haften. Sie sollen unter Herstellungsbedingungen der Tafel, einschliesslich thermischer
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Behandlung bei hohen Temperaturen und Evakuationsvcrfahren,
stabil bleiben. Bei Verwendung des bereits genannten Magnesiumoxides bestimmt dieses die elektrischen Eigenschaften
der Anzeigetafel. Dies erlaubt den Betrieb einer Tafel mit einem bestimmten Gas für die Leuchtentladung bei wesentlich
geringeren Spannungen. Magnesiumoxid bedarf nur einer geringen Austrittsarbeit und besitzt zudem bezüglich elektrischer
Leitung eine breite verbotene Zone, welch beide Eigenschaften die Emission von Sekundärelektronen unterstützen.
Sowohl ein widerstandsfähiges Material als auch das Oxid eines Erdalkalimetalls kann als <
auptbestandteil der dielektrischen Schicht einer Anzeigetafel verwendet oder, wie im beschriebenen
Ausführungsbeispiel, als Ueberzug auf ein gewöhnliches Glasdielektrikum aufgebracht werden. Dabei kann jedes beliebige
Verfahren wie Zerstäuben, Verdampfen, Sprühen usw. der Erzeugung des Ueberzugs dienen. Bei der Herstellung der dielektrischen
Schicht kann also beispielsweise ein widerstandsfähiges Material wie Aluminiumoxid dem Blei-Borosilikat-Glasstaub vor
dem Aufheizen beigemischt werden. Beim Erreichen der Schmelztemperatur
steigt das widerstandsfähige Material dank geringerer, spezifischem Gewicht an die Oberfläche. Bei der Erzeugung von
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Ueberzügen mit widerstandsfähigem Material oder solchem
das die Sekundäremission begünstigt, wie Magnesiumoxid, sind vorzugsweise Schichtdicken von 0,0002 mm erzielt worden.
Oxide der Erdalkalimetalle sind nicht nur geeignete Materialien für Sekundäremission. Das Magnesiumoxid ist beispielsweise
gleichzeitig sehr stabil und widerstandsfähig. Seine Reduktion ist schwer herbeizuführen, so dass seine Oberfläche
sogar nach lange dauernder Beanspruchung unverändert ist. Ein Vorteil des Magnesiumoxids ist auch darin zu sehen, dass
dessen Schicht nicht vollkommen zu-sein braucht, sondern
Löcher, Risse usw. aufweisen darf, ohne das Funktionieren der Anzeigetafel im allgemeinen zu beeinträchtigen. In einer
Anzeigetafel, die nach den Erkenntnissen der vorliegenden Erfindung aufgebaut ist, erzeugt die während der Entladungen
unter Beschuss durch Ionen, Photonen und metastabilen Atomen stehende Magnesiumoxid-Schicht Sekundärelektronen und erleichtert
dadurch den Betrieb der Tafel. Die Verminderung der Betriebsspannung für eine Tafel mit Magnesiumoxid-Schicht
gegenüber einer solchen ohne diese Schicht erreichte folgende Werte: Zündspannung von 200 Volt (ohne Schicht) auf 175 - 180
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Vült (mit Schicht), Haltespannung von 140 Volt auf 115
Volt. Die letzten Ziffern sind äusserst bemerkenswert.
Die zusätzlichen Schichten mit widerstandsfähigem odtr Sekundäremission begünstigendem Material sind im beschriebenen
Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung auf die gesamte Oberfläche aufgebracht worden. Statt dessen
könnte selbstverständlich das Material auch nur stellenweise an den Kreuzungspunkten der Leitergebilde aufgetragen werden.
Als Alternative kann aber auch eine dielektrische Glasschicht aufgebaut werden, welche selber die erwünschte Widerstandsfähigkeit
und Hitzebeständigkeit aufweist oder durch einen Zusatz an Magnesiumoxid die Sekundäremission begünstigt, wodurch
zu dem genannten Zweck ein weiterer, separate» Ueberzug
nicht mehr erforderlich wäre.
Ein letzter Parameter der vorliegenden Erfindung betrifft den Gasraum 4 5 zwischen den zwei einander gegenüberliegenden
Seiten dielektrischer und/oder Magnesiumoxid-Schichten. Der freie Abstand zwischen diesen Schichten ist eine verhältnismässig
kritische Grosse, denn die Stärke dor Entladungen und allfällige wechselseitige Einwirkungen von Entladungen an
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benachbarten Stellen sind von ihm abhängig. Im bevorEugten
Ausführungsbeispiel ist ein Abstand der Eellenwände von etwa 0,127 mm eingehalten worden» Wenn nötig, sind sur
Wahrung des richtigen Abstandesf der auf der ganzen Tafelfläche
der gleiche sein muss, geeignete Haltemittel zu verwenden.
Beim Einfüllen von Gas in die geschaffene Hülle sind Einzelheiten, das Zuschmelzen der Tafel betreffend, oder
Herstellungsschritte wie die thermische Nachbehandlung bei hoher Temperatur, das Evakuieren und Wiederauffüllen nicht
beschrieben worden, da sie als in Fachkreisen bekannt vorausgesetzt
werden können und sie zudem über den Bereich der vorliegenden Erfindung hinausgehen» ·.
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Kl U- 7J-U('7/(KjB - 3 9 - ,
0AD ORIGINAL
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHEVorrichtung zur Anzeige von Daten mit örtlich begrenzten elektrischen Gasentladungen, gekennzeichnet durch eine tafelförmige, verschlossene, gasgefüllte Hülle mit einem Trägerelementpaar (Glasplatten 27, 29), durch Anordnungen (23, 25), die aus je einer Anzahl paralleler Leiter bestehen, deren je eine im Hülleninnern auf einem der Trägerelemente (Glasplatten 27, 29) so angebracht ist, dass die einen Leiter zu den anderen rechtwinklig verlaufen, ferner durch dielektrische Schichten (33, 35) aus isolierendem Material, welche über den Leitern angeordnet sind, und schliesslich durch bedeckende Schutzschichten (39,^1) zur Hemmung der Zerstörung der Dielektrikumsoberflächen während der Gasentladung.Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschichten (39, ^1) aus einem physikalisch widerstandsfähigen, hitzebeständigen und chemisch stabilen Bedeckungsmaterial bestehen, das die dielektrischen Schichten (33, 35) bedeckt und sie vom Gas (45) trennt.3· Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedeckungsmaterial eine metallische Verbindung mit hoher Bindungsenergie ist.3098 1 1 /0977κι 9-71-007/008 - ;?σ -4. Vorrichtung nach Anspruch 3> dadurch gekennzeichnet, dass das Bedeckungsmaterial Aluminiumoxid ist.5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedeckungsmaterial ein Oxid eines Erdalkalimetalls ist.6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Bedeckungsmaterial Magnesiumoxid ist.7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die dielektrischen Schichten (33, 35) wenigstens zum Teil aus Blei-Borosilikat-Glaslot bestehen.8. Vorrichtung nach Anspruch 7j dadurch gekennzeichnet, dass das dielektrische Material einen hohen Gehalt an Bleioxid aufweist.9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die bedeckenden Schutzschichten (39j 41) aus einem Material bestehen, das sich unter der Einwirkung der Gasentladung durch hohe Emission von Sekundärelektronen auszeichnet und dadurch eine Verminderung der notwendigen Betriebsspannung bewirkt.309811/0977κι 971-007/008 ■ - 21 -tiLeerseite
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