DE2236504A1 - Verfahren zur deckung des sauerstoffbedarfs mit wasserstoffperoxyd bei aeroben reinigungsverfahren in der abwassertechnik und bei verfahren der technischen mikrobiologie - Google Patents
Verfahren zur deckung des sauerstoffbedarfs mit wasserstoffperoxyd bei aeroben reinigungsverfahren in der abwassertechnik und bei verfahren der technischen mikrobiologieInfo
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- C02F1/00—Treatment of water, waste water, or sewage
- C02F1/72—Treatment of water, waste water, or sewage by oxidation
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- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N1/00—Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
- C12N1/38—Chemical stimulation of growth or activity by addition of chemical compounds which are not essential growth factors; Stimulation of growth by removal of a chemical compound
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- Y02W—CLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
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Description
Patententwurf
"Verfahren zur Deckung des Sauerstoffbedarfs mit Wasserstoffperoxyd bei aeroben Reinigungsverfahren
in der Abwassertechnik und bei Verfahren der technischen Mikrobiologie"
In der Regel wird der Sauerstoffbedarf aerober Mikroorganismen
bei der Abwasserreinigung (Belebtschlammverfahren, Fermentverfahren) durch Einblasen (Gebläsebelüftung) oder/und Einschlagen (mechanische
Belüftung) von Luft in das Gemisch von Abwasser und Mikroorganismen gedeckt.
Übersteigt der Sauerstoffverbrauch etwa 15D mg Sauerstoff je Liter
Abwasser-Schlammgemisch und Stunde, so reicht das Einblasen oder mechanische Eintragen von Luft in der Regel nicht mehr aus, um
den Sauerstoffbedarf der Mikroorganismen zu decken. Das Milieu wird partiell anaerob, und die Reinigungsleistung der Anlage verschlechtert
sich.
Eine Verbesserung kann durch Zufuhr von mit Sauerstoff angereicherter
Luft oder reinem Sauerstoff erzielt werden. Die Eindosierung von reinem Sauerstoff ist technisch aufwendig. Zudem ist es
erforderlich, in geschlossenen Systemen zu arbeiten, um die Sauerstoffverluste
möglichst niedrig zu halten.
Dadurch erhöhen sich die Investitionskosten für den Bau der aerob betriebenen biologischen Stufe von Abwasserreinigungsanlagen beträchtlich.
Eine mögliche Erhöhung dBS Luftdurchsatzes zur Deckung des Sauerstoffbedarfs
ist zwar technisch möglich, hat aber oft eine sehr unerwünschte Schaumbildung zur Folge. Zudem steigen die Energiekosten.
In der technischen (industriellen) Mikrobiologie versucht man, den
Sauerstoffbedarf der Kulturen ebenfalls durch Druckluftbelüftung zu decken, die in der Regel noch kombiniert wird mit einer technisch vielfach sehr aufwendigen mechanischen Belüftung (hoch=·
tourige Multianlage-Belüfter). Eine starke Schaumentwicklung in
den Fermentem läßt sich meist nicht vermeiden und ist nur durch
Antischaummittel zu reduzieren.
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Die Deckung des Sauerstoffbedarfs der biologischen Stufe von Abwasserreinigungsanlagen und von anderen
Kulturen in der technischen Mikrobiologie durch Wasserstoffperoxyd (HO ) bietet dagegen folgende Vorteile:
1.Da das Wasserstoffperoxyd in flüssiger Form eingetragen
wird, läßt sich mit einfachen technischen Mitteln eine sehr genaue Dosierung erreichen.
2. Bei der durch den Chemismus der Abwässer bewirkten Zersetzung des Wasserstoffperoxyds bilden sich mikroskopisch
kleine Sauerstoffbläschen, wie sie durch mechanische Mittel nicht erhalten werden können. Diese winzigen Bläschen werden
sehr schnell gelöst, so daß eine Schaumbildung nicht auftreten kann.
3. Durch Zufuhr von Wasserstoffperoxyd und dessen Zersetzung
im Abwasser läßt sich die Sauerstoff-Eintragungskapazität auf über 500 mg Sauerstoff je Liter und Stunde erhöhen.
4. Der Sauerstoff im status nascendi bewirkt bei der aeroben Abwasserreinigung nach dem Belebungsverfahren eine kompaktere Struktur des Belebtschlammes und damit eine bessere
Absetzfähigkeit.
Das Prinzip des Verfahrens ist folgendes: Bei der Anwendung in der Abwasserreinigungstechnik wird das
Wasserstoffperoxyd in den Abwasserzulauf und/oder in den Rücklaufschlamm zum Schlammbelebungsbecken eindosiert. Ferner
ist eine Eindosierung direkt in das Belebungsbecken oder den Abwasserfermenter und/oder durch die Hohlwelle eines Rührwerkes
möglich.
Die Steuerung der zugeführten HpC^-Menge erfolgt über die kontinuierliche
Messung des Sauerstoffgehaltes z.B. mit Sauer— stoffelektroden im Belebungsbecken oder im Fermenter zur Reinigung
von Abwässern. Sinkt der 02-Gehalt im Medium, so wird
HpQp zudosiert,bis die optimale Qp-Konzentration wieder erreicht
ist. Auf diese Weise kann ohne Sauerstoffverluste in offenen
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Becken,oder Fermentern gearbeitet werden.
Zur Sauerstoffversorgung van Kulturen in der technischen
(industriellen) Mikrobiologie wird das Wasserstoffperoxyd direkt in die Fermenter eindosiert und durch die zur Umwälzung
der Kulturen erforderlichen mechanischen Einrichtung-en
verteilt. Das Wasserstqffperoxyd kann auch durch die Hohlwelle der Umwälzeinriqhtung im Medium verteilt
werden.
Hauptanwendungsgebiete für die geschilderten Verfahren sind:
1. Die aerobe Behandlung von Abwässern nach dem Schlammbe?!·
lebungsverfahren,
2. die Teilreinigung von Abwässern mit hohem biochentLsctiem
Sauerstoffbedarf (SSB13) mit und ohne Belebtsqhlamm.rüekführung,
3. die aerobe Sehlammstabilisierung,
4. die Sauerstoffversgrgung yqn Fernienter§nsätzen in dpr
technischen (industriellen) MikFobio.logie..
Dauerversuche haben gezeigt, daß das Wasserstoffperoxycl, das.
als bakterizid gilt, bei geeigneter Verdünnung dis Miterpor·-
rganismen nicht schädigt. Es konnte ferner gefunden werden, daß
ein biologisch abbaubares Abyyasser mit einem EiSi von
5Q.QDQ mg/1 innerhalb von 24 Stundin dyreh Sauerstgffvers.Eir-gung
mittels Wasserstqffperoxyd auf einen BSfig^Wer-t yqn
IQDO mg/1 herabgesetzt «erden kann.
Claims (4)
1. Verfahren zur chemischen und biologischen Reinigung von
Abwässern durch Einleiten von Sauerstoff nach Patent (Patentanmeldung P 2211 89o.7)
dadurch gekennzeichnet,
daß Wasserstoffperoxid, das sich durch die chemische Zusammensetzung der Abwässer spontan in Wasser und
Sauerstoff zersetzt in den Abwasserzulauf und/oder
Schlammrücklauf so eindosiert wird, daß eine für die Mikroorganismen schädliche Überkonzentration durch die
Sauerstoff zersetzt in den Abwasserzulauf und/oder
Schlammrücklauf so eindosiert wird, daß eine für die Mikroorganismen schädliche Überkonzentration durch die
J* ""'Hl
Verdünnung mit den Abwässern vermieden wird.
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NACHGEREiCHT
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sauerstoffkonzentration im Wasser mit Sauerstoffmeßgeräten,
wie z. B. Säuerstoffelektroden, kontinuierlich überwacht wird und bei Erreichen eines vorgegebenen Sollwertes die Zufuhr abgestoppt und bei Erreichen eines Minimalwertes
wieder freigegeben wird.
3- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Einregulierung der Wasserstoffperoxidzufuhr durch die Sauerstoffmeßgeräte auf einen Sauerstoffgehalt unterhalb
des Sauerstoffsättigungswertes das Verfahren in offenen
Becken eingesetzt werden kann, ohne daß Säuerstoff-.
Verluste auftreten.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet,
daß Wasserstoffperoxid in Kulturen der technischen Mikrobiologie zugeführt und mechanisch verteilt wird.
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Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE2211890A Pending DE2211890A1 (de) | 1972-03-11 | 1972-03-11 | Verfahren zur reinigung von abwaessern |
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EP0008074A1 (de) * | 1978-08-12 | 1980-02-20 | Bayer Ag | Verfahren zur chemisch-biologischen Behandlung von Abwasser |
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DE3042281C2 (de) * | 1980-11-08 | 1983-12-08 | Akzo Gmbh, 5600 Wuppertal | Verfahren und Vorrichtung zur Sauerstoffanreicherung von Flüssigkeiten |
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-
1972
- 1972-03-11 DE DE2211890A patent/DE2211890A1/de active Pending
- 1972-07-13 DE DE19722236504 patent/DE2236504B2/de not_active Withdrawn
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EP0278296A3 (en) * | 1987-02-07 | 1989-03-22 | Dr. Karl Thomae Gmbh | Process for the simultaneous chemical and biological removal of solid and liquid organic waste, and apparatus for performing said process |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2211890A1 (de) | 1973-09-20 |
DE2236504B2 (de) | 1977-12-15 |
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