DE2235688A1 - Elektrisch-leitende hochpolymerzusammensetzung - Google Patents
Elektrisch-leitende hochpolymerzusammensetzungInfo
- Publication number
- DE2235688A1 DE2235688A1 DE2235688A DE2235688A DE2235688A1 DE 2235688 A1 DE2235688 A1 DE 2235688A1 DE 2235688 A DE2235688 A DE 2235688A DE 2235688 A DE2235688 A DE 2235688A DE 2235688 A1 DE2235688 A1 DE 2235688A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- salt
- polycation
- radical
- tcnch
- polymer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G73/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a linkage containing nitrogen with or without oxygen or carbon in the main chain of the macromolecule, not provided for in groups C08G12/00 - C08G71/00
- C08G73/02—Polyamines
- C08G73/0206—Polyalkylene(poly)amines
- C08G73/0213—Preparatory process
- C08G73/0226—Quaternisation of polyalkylene(poly)amines
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B1/00—Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors
- H01B1/06—Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors mainly consisting of other non-metallic substances
- H01B1/12—Conductors or conductive bodies characterised by the conductive materials; Selection of materials as conductors mainly consisting of other non-metallic substances organic substances
- H01B1/121—Charge-transfer complexes
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Spectroscopy & Molecular Physics (AREA)
- Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
- Macromolecular Compounds Obtained By Forming Nitrogen-Containing Linkages In General (AREA)
- Conductive Materials (AREA)
- Polymers With Sulfur, Phosphorus Or Metals In The Main Chain (AREA)
- Manufacture Of Macromolecular Shaped Articles (AREA)
- Polyoxymethylene Polymers And Polymers With Carbon-To-Carbon Bonds (AREA)
Description
039-19*084P '20. -γ» 1972
NIPPON ELECTRIC COMPANY, LIHITED, . Tokio (Japan)
Elektrisch «leitende Hoehpolymerzusammensetzung
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrisch^leitende
Hoehpolymerzusammensetzung*. ■ '
Gegenstand der Erfindung ist insbesondere ein elektrischleitendes
Hochpolymermaterial speziell eine Polyionenkomplexzusammensetzung,
die unter Verwendung eines Polykationenhochpolymeren
als Matrix des Polymeren; Bildung eines einfachen
Salzes aus diesem Polykationenpolymeren und einer Radikalani
one river bindung mit einer solchen. Struktur, daß'sie In der
Lage ist, demPolvraeren eipe elektrische Leitfähigkeit zu
verleihen, wie beispielsweise einem 7*7% 8,8'-Tetracyanoehinodimethati-Ahionrest;
und Zugabe einer neutralen' '
O39-(N-2-U3)-NöBk
209886/11S 3
INSPECTED
Tetracyanoverbindung beispielsweise 7»7'» ß^'
cyanochinodimethan (nachfolgend mit TCNCh abgekürzt) zum resultierenden Komplexsalzl^Die -Erfindung umfaßt
weiter ein Verfahren zur Herstellung des besagten elektrisch-leitenden Hochpolymerkomplexes, (erhältlich ist]>
Es ist allgemein bekannt, daß nahezu alle Hochpolymermaterialien
im allgemeinen elektrische Isolatoren sind. Portschritte der jüngsten Zeit in der Elektronikindustrie
haben jedoch zu der Erkenntnis der Notwendigkeit von elektrisch-leitenden Hochpolymermaterialien als Materialien
mit einer elektrischen Leitfähigkeit von der gleichen
Größenordnung wie die von anorganischen Halbleitermaterialien und leichter Verarbeitbarkeit geführt, was
die Entwicklung von elektrisch-leitenden Hochpolyraermaterialien
stark beschleunigt hat.
Konventionelle elektrisch-leitende Hochpolymermaterialien
umfassen hauptsächlich (1) ionenleitende Hochpolymermaterialien, wie sie unter den Hoehpolymerenelektrolyten
gefunden werden und (?) elektronenleitende Hochpolymermaterialien mit zwei konjugierten Doppelbindungen von
% -Elektronen wie Polyacetylen oder Graphit.
Ionenleitende Hochpolvmermaterialien"haben Jedoch
eine elektrische Leitfähigkeit, die höchstens in der Größenordnung von 10" -Tl" cm" liegt und damit weit
niedriger ist als bei anorganischen Halbleitern, Weiter führt die Korrosion von Elektroden oder der Verbrauch
ionischer Gruppen infolge elektrolytischer Erscheinungen
zu einer Schädigung der angewandten Materialien, so daß
dLe praktische Verwendung von lonenleitenden Hoehpolymermaterialien
als Elektronik-Material, für das eine hohe
209886/1163
-3F-- 2235888
Verläßlichkeit gefordert wird, nicht ratsam erscheint.
Auf der anderen Seite ist es allgemein bekannt,
daß elektronenleitende Hochpolymermaterialien (l) lineare ,oder flächenhafte 3t -elektronen-konjugierte
Hochpolymerverbindungen wie Polyen, Pölyin, Polvphenylen,
Graphit usw.; (2) hochpolymere Chelatverbindungen wie. Poly-Cu-phthalocyanin und (>) Hochpolymerverbindungen
vom "charge-transfer-Typ" wie Polyvinylcarbazol, Jod usw. umfassen.
Es gibt insbesondere unter den linearen oder flächenhaften
konjugierten Systemen oder hochpDlymeren Che.laten Verbindungen, die eine elektrische Leitfähigkeit besitzen,
die so hoch ist wie die der anorganischen Halbleitern jedoch sind diese Verbindungen weniger-leicht.zu behandeln
bzw. zu verarbeiten, unlöslich in nahezu allen Lösungsmitteln, und sie zeigen keine thermische Plastizität*
Diese Verbindungen können daher nur in Form von Pulver- . bestenfalls als ein Kohlepulver-verwendet werden und sie
haben einen schmalen praktischen Anwendungsbereich.
Als leicht in Form eines Films oder Folie herstellbare
und leicht zu verarbeitende elektrisch-leitende Hochpolymermaterialien werden besonders* Polymerkomplexe mit unterschiedlichen
Arten von Donatoren - und Akzeptoren vom "charge-transfer-Typ" in Erwägung gezogen. Diese Materialien
haben jedoch keine für die praktische Verwendung ausnützbare elektrische Leitfähigkeit.. Insbesondere hängen beim
Polymerkomplex vom "charge-transfer-Typ" die Bindungen
zwischen Donatormolekülen und Akzeptormolekülen lediglich
von Komplerbindungen vom "charge-transfer-Typ" ab, so daß
die Barrieren für Ladungsträger wie Elektronen und Löcher hoch sind*, was es schwierig macht, die elektrische Leit-
; ' 209886/1Ϊ63 " ' 'Ί '
fähigkeit zu erhöhen.
Im Gegensatz zu diesen Materialien erweist sich ein Komplex aus einem Polykationenpolymeren und 7,7', 8,8'-Tetracyanochinodimethan-Resten,
wie er in Japanese Patent Publication Gazette Nr. 1587O/1969 beschrieben wird, als
leicht verarbeitbar und von hoher elektrischer Leitfähigkeit, er ist jedoch wegen einer zu geringen Reproduzierbarkeit
der Meßergebnisse und einer geringen Stabilität für praktische Anwendungen nicht brauchbar.
Ziel der Erfindung ist demgemäß eine elektrisch-leitende
Hochpolymerzusammensetzung, die frei von eben genannten Schwierigkeiten ist und insbesondere ausgezeichnet hinsichtlich
der chemischen, physikalischen und elektrischen Eigenschaften bei praktischem Gebrauch. Weiteres Ziel ist ein
wirtschaftlich vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung solcher brauchbaren elektrisch-leitenden Hochpolymerzusammensetzungen.
Diese und weitere Ziele, die aus dem nachfolgenden klarer hervorgehen werden, können gemäß der Erfindung mit
einer elektrisch-leitenden Hochpolymerzusammensetzung erreicht
werden, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie ein Salz umfaßt, das in seinem kationischen Teil durch
ein Polykationenpolymer vom einbezogenen Typ mit heterocyclischen
Ringen und zu gesättigten heterocyclischen Ringen gehörenden quaternisierten Stickstoffatomen in
der Hauptkette und in seinem anionischen Teil durch einen Anionradikaljeiner Tetracyanoverbindung gebildet wird
und eine ausreichende Menge eher Tetracyanoverbindung, um besagtem Salz eine elektrische Leitfähigkeit von mehr
Ύ — 1 — 1
als 10"* -Cl " cm" zu verleihen.
als 10"* -Cl " cm" zu verleihen.
209886/1 163
Eine solche elektrisch-leitende Hochpolymerzusammensetzung kann gemäß der Erfindung dadurch erhalten werden,
daß. ein Polykationenpolymeres vom sogenannten einbezogenen oder Integraltyp mit heterocyclischen Ringen und zu gesättigten
heterocyclischen Ringen gehörenden quaternisierten Stickstoffatomen in der Hauptkette mit einem Metal1-salz
oder Salz mit einem,organischen Kation von. einem
Tetracyanoanionenrest radikal λ in einer flüssigen
Phase in Stickstoffatmosphäre zur Erzeugung eines Komplexes
aus Polykationenpolymeren und Tetracyanoanionenradikalen umgesetzt
wird und zu dem Komplex eine neutrale Tetracyanoverbindung nach dem Losungsverfahren hinzugefügt
wird. .
Die erfindungsgemäßen elektrisch-leitenden Hochpolymerzusammensetzungen,
die über Strukturbetrachtungen bezüglich
der Ot-Elektronenleitung erzielt wurden, zeigen ein extrem
günstiges Verhalten.
Betrachtungen über den Mechanismus der elektrischen
Leitung aufgrund von nicht lokalisierten 3t-Elektronen
gestatten eine funktionelle Unterteilung der Struktur eines Komplexes in einen Matrixteil und, einen Teil, bei
dem Leitungselektronen eine Rolle spielen. Das heißt, bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung kann ein Kationenpolymer
als Matrix eines Komplexes betrachtet werden und als mitverantwortlich für die gute Verarbeltbarkeit und
Wärmebeständigkeit des Komplexes sowie auch mit einer Funktion - ein konjugiertes System aufrecht zu
erhalten?.. Es wird daher angenommen, daß die Struktur: des
Kationenpolymeren einen außerordentlich starken Einfluß auf die elektrische Leitfähigkeit und Verarbeitbarkelt
des Komplexes hat. . - ,
209 8 86/1 16 3
Ausgehend von diesen Vorstellungen wurden daher unterschiedliche Prüfungen bezüglich des Molekülaufbaus
und der Struktur eines makromolekularen Polyionenkomplexes unternommen. Die Umsetzung eines niedermolekularen
Radikalanions (radical anion) mit einem PoIykationenpolymeren
führt zu der Bildung eines Komplexes mit salzartiger Bindung. Der zur elektrischen Leitung
beitragende Teil ist dem TCNCh in einer Kombination von Polykationenhochpol^/meren und TCNCh-Radikaianion
übertragen.
Eine Dotierung wird zur vollständigen Einrichtung eines konjugierten Systems in einem Komplex für notwendig
erachtet. Wenn das zutrifft, haben Struktur und Anordnung eines für die elektrische Leitung verantwortlichen
konjugierten Systems eine außerordentlich wichtige Bedeutung. In der Tat zeigen nun unterschiedliche Kationen
mit einer Struktur vom "anhängenden Typ" oder vom integralen oder einbezogenen Typ weitgehend Unterschiede hinsichtlich
ihrer Eigenschaften.
Eine Verbindung, die nahezu keine reguläre räumliche Anordnung besitzt, zeigt fast keine elektrische Leitfähigkeit.
Unter diesem Leitgedanken wurden daher Einheitsstrukturen von vielen Polykationenpolyraeren untersucht
und auf diese Weise gerade gefunden, daß ein Polykationenpolymeres vom einbezogenen Typ mit quaternisierten Stickstoffatomen
in der Hauptkette wirksam ist und insbesondere ist ein Polykationenpolymeres mit einer hochmolekularen
Hauptkette mit quaternisierten Stickstoffatomen von gesättigten Ringdiaminen am wirksamsten, das den allgemeinen
Formeln (1) und (2) entspricht:
209886/1 163
2235B88
• R
(D
(2)
in der R1 und R2 Alkylgruppen mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen
sind, wobei eine Koinzidenz von R. und R~ ni-eht ausgeschlossen ist j R.,, R^ und R1- sind Alkylengruppen mit
1-5 Kohlenstoffatomen, die nicht notwendigerweise untereinander
verschieden sind; R> und R werden aus der Gruppe der ungesättigten Alkyl^nreste, Allylalkylenreste und
Xylylenreste ausgesucht und sind nicht notwendigerweise voneinander verschieden; Xr^ ist ein Gegenion für einen
Ammoniumrest.
Zum Vergleich kann ein in der Japanese.Patent Publication
Gazette Nr. 15870/1969 beschriebenes Poiy^ajbionenpolymer
genannt, werden. Das in dieser Veroffentlichung
beschriebene Polykationenpolymere hat an einer darnit. zusammenhängenden
Methylenkette;anhängende PyEidinreste %
oder Phenylreste , wobei die Stickstoffatome quaternisiert sind. Die in der Veröffentlichung angegebenen Komplexe
209 886/1163
haben in einem der seltensten Fälle eine elektrische
Leitfähigkeit von höchstens 1O~^J~1~ cm~ bei geringer
Reproduzierbarkeit, niedriger Wärmebeständigkeit und Anfälligkeit gegenüber einer Verschlechterung.
Das erfindungsgemäße Polykationenpolymere unterscheidet
sich dagegen klar von Polymeren vom anhängenden Typ hinsichtlich der Herstellung und Zusammensetzung
des erzeugten Polymeren sowie auch der chemischen, physikalischen und elektrischen Eigenschaften und ist
dem letzteren weit Überlegen. Das Polykationpolymere gemäß der Erfindung ist vom einbezogenen (oder Laminat-)
Typ mit Kationenresten von quaternisiertem Stickstoff
in der hochmolekularen Hauptkette und unterscheidet sich somit im Aufbau von Polymeren vom anhängenden Typ.
Die Herstellung des Polykationenpolymeren, das gemäß
der Erfindung als Ausgangsmaterial dient, ist außerordentlich eigenartig. Polymere vom anhängenden Typ werden
durch Polymerisation eines Monomeren vom Vinyltyp und Quaternisierungsreaktion -bein resultierenden Polymeren
mit Hilfe von Quaternisierungsmitteln oder durch Synthese eines quaternisierten Monomeren nach einem außerordentlich
schwierigen Verfahren und anschließende Polymerisation dieses Monomeren hergestellt, während das Polykationenpolymere
vom integralen Typ gemäß der Erfindung vorteilhaft und sehr wirtschaftlich durch Quaternisierung von Stickstoffatomen
und gleichzeitige Polyaddition in einem Verfahrensschritt mit wählbarer Zusammensetzung hergestellt
wird.
Im Gegensatz zum Polykationenkomplex vom anhängenden
Typ hat der erfindungsgemäße Polykationenkomplex vom ein-
209886/1 163
bezogenen Typ ausgezeichnete chemische, physikalische und elektrische Eigenschaften. Das 'heißt, der Polykationenkomplex vom einbezogenen Typ hat als Matrix
ein kationische Reste von quaternisiertem Stickstoff in der Hauptpolymerkette besitzendes Polykationenpolymeres,
so daß ein Anionenrest wie ein TCNCh-Anionenrest, der stark zur elektrischen Leitfähigkeit beiträgt,
systematisch und eng■durch chemische Bindungen angeordnet
bzw. festgelegt wird und es leicht macht, eine Tetracyanoverbindung
wie ein neutrales TCNCh räumlich einzuführen, und der Polykationenkomplex vom integralen Typ
zeigt somit derart ausgezeichnete Eigenschaften wie eine um 3 bis ^ Ordnungen höhere elektrische Leitfähigkeit,
eine um einen Faktor von etwa 3 geringere thermische Änderung der elektrischen Leitfähigkeit und eine
Wärmebeständigkeit, die um einen Faktor von etwa 1,5 höher ist-verglichen mit den entsprechenden Werten von
TCNCh-Salzen vom anhängenden Typ mit irregulären Bindungen.
Die erfindungsgemäße Zusammensetzung hat eine ausgezeichnete
Löslichkeit in Lösungsmitteln und besitzt beispielsweise eine Löslichkeit von zumindest 20 Gew.-^ in.
Lösungsmitteln wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid,
Dimethylsulfoxid usw. Die erfindungsgemäße Zusammensetzung hat eine ausgezeichnete Flexibilität, und ein durch Abdampfen
des Lösungsmittels aus einer Lösung in Dimethylformamid
hergestellter. Film derselben ist außerordentlich beständig in- einem Temperaturbereich von -30 0C bis 250 0C, mechanisch
fest und höchst einfach zu behandeln bzw. verarbeiten, so daß die Zusammensetzung auf weit breiterer Basis anwendbar ist. -
Das erfindungsgemäße Material hat bedingt durch die
starre bzw. feste (rigid) Bindung zwischen dem Polykationen-
20988 6/ 1^1 6 3
polymeren und dem Anlonenrest eine sehr geringe Hygroskopizität
und erleidet fast keine Änderung hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften selbst nach zweitausendstündiger
Lagerung bei 67 % Feuchtigkeit. Das Polykationenpolymere vom integralen Typ und vor allem ein solches mit
quaternisierten Stickstoffatomen von gesättigten Ringdiaminen in der Hauptkette zeigt keine so hohe elektrische
Leitfähigkeit, selbst bei Bildung eines Radikalsalzes mit Tetracyanoradikalen bzw.-Resten wie TCNCh-Anionenresten,
während die resultierenden Zusammensetzungen bei Einführung eines neutralen TCNChs sich als extrem
hoch elektrisch-leitende Hochpolymermaterialien mit einer elektrischen Leitfähigkeit erweisen, die soch hoch sein
1 /-\ 1 -1
kann wie 10 Sl cm , d.h. es wird eine Anhebung der
elektrischen Leitfähigkeit um acht Größenordnungen erreicht.
Das scheint seine Ursache in der Tatsache zu haben, daß sich Ringteile, wenn quaternisierte Stickstoffatome
in der Hauptkette Stickstoffatome von gesättigten Ringaminen sind, zwischen Polymermolekülen einander überlappen
unter Erhöhung der molekularen Kristallinitat bzw. Kristallordnung und regulären Anordnung von Polymer-TCNCh-Komplexen,
während für die elektrische Leitfähigkeit verantwortliche TCNChe infolge der quaternisierten
Stickstoffatome keine so große räumliche Barriere zulassen und die Struktur und Anordnung des regulären Ίί~
elektronenkonjugierten Systems aufrechterhalten.
Wie oben bereits angegeben wurde, haben die erfindungsgemäßen elektrisch-leitenden Hochpolymermaterialien infolge
der regulären und festen Konfiguration von TCNCh zum
209886/ 1 163
Polykationpolymeren eine ausgezeichnete thermische, chemische und elektrische Stabilität. Präziser gesagt,
ist das erfindungsgemäße Material bis zu wenigstens 200 °C ausreichend stabil,ohne Oxidations- oder Schädigung
ssymftbme zu zeigen und das Material ist vollständig
invariabel hinsichtlich der elektrischen Eigenschaften, selbst wenn es für etwa 2000 Stunden in einen Thermohygrostaten
von 80 0C und 6j % Feuchtigkeit gebracht
wird, so daß das Material als hochverläßlich anzusehen ist. Mithin kann das erfindungsgemäße Material als ausreichend
leistungsfähiges Material für elektrische und elektronische Schaltungskomponenten verwendet werden,
für die eine hohe Stabilität und Verläßlichkeit gefördert
wird.
Ferner zeigt das elektrisch-leitende Hochpolymermaterial
gemäß der Erfindung eine sehr hohe Löslichkeit in Lösungsmitteln und ist für die Erzeugung von Filmen
sehr gut geeignet. So ist beispielsweise ein aus einer
Lösung des erfindungsgemäßen Materials in N, N-Dimethylformamid
hergestellter Film ein glänzender Film mit einer ausgezeichneten Haftfestigkeit ohne Risse oder Nadellöcher.
Ein hervorstechendes Merkmal des erfindungsgemäßen Materials ist daher seine Verwendbarkeit in einem weiten
Bereich infolge seiner außerordentlich guten Verarbeitbarkeit;
Zu den stabilsten und leicht verfügbaren Tetracyanoanionenresten
bzw.-Radikalen, die für den anionischen Teil des erfindungsgemäßen Materials verwendbar sind, gehören
der 7,7', S^'-Tetracyanochinodlmethananionenrest (anion
radical) und andere Anionenreste bzw. -Radikale von Tetraeyanoverbindungen mit großer Elektronenaffinität wie
-289βββ/1 163
Tetracyanoäthylenanionradikal, 1,2,4,5-Tetracyanochinonanionradikal,
1,2,4,5-Tetracyanothiochinonanionradikal
usw.
Für die praktische Umsetzung werden diese Anionradikale
bzw. Radikalanionen als Metallsalze wie Lithium-, Natrium-, Kalium-, Kupfer-, Eisen- oder Cäsiumsalze usw.
verwendet oder als Salze mit einem organischen Kation wie unterschiedlichen Aminen, Ammonium usw. Im allgemeinen
sind diese Radikalanionensalze von Tetracyanoverbindungen in Lösungsmitteln wie Alkohol, Wasser usw.
leicht löslich und unter diesen ist das Lithium-TCNCh-SaIz
das stabilste, am einfachsten verfügbar und am leichtesten zu verwenden.
Wie oben erwähnt wurde, zeigt ein einfaches Salz, das ein Polykationenpolymeres mit kationischen Gruppen
von quaternisiertem Stickstoff eines gesättigten Ringamins der in den allgemeinen Formeln (1) und (2) gezeigten
Art in der Hochpolymerhauptkette als kationischen Teil und ein Anionradikal einer Tetracyanoverbindung als anionischen
Teil umfaßt, Halbleitereigenschaften. Ein solches einfaches Salz kann ,jedoch keine ausreichende elektrische
Leitfähigkeit entwickeln. Durch den Zusatz einer neutralen Tetracyanoverbindung wird jedoch eine Erhöhung
der elektrischen Leitfähigkeit bis auf 10~7/l-1Cm~1 oder
mehr erreicht. Das erfindungsgemäße Material umfaßt folglich ein Komplexsalz aus einem einfachen Salz und einer
dazu hinzugefügten neutralen Tetracyanoverbindung.
In diesem Falle kann die hinzuzufügende neutrale Tetracyanoverbindung eine dem Tetracyanoanionradikal
(bzw. Radikalanion) des anionischen Teils entsprechende
209886/1 163
Verbindung oder irgendeine, andere Tetracyanoverbindung
sein.
Nachfolgend wird das Verfahren zur Herstellung der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung unter Bezugnahme auf den Fall des Lithlum-TCNCh-Salzes als Beispiel für ein"
Tetracyanoanionenradikalsalz beschrieben. Selbstverständlich ist die Erfindung jedoch nicht auf die alleinige
Verwendung von Lithium-TCNCh-Salz beschränkt.
Ein als Material gemäß der Erfindung anzusprechendes Polykationenpolymeres ist in Lösungsmitteln wie Alkoholen
beispielsweise Methanol, Äthanol· und Wasser leicht löslich. Es wird also eine geeignete Menge des Folykationenpolvmere«.
in irgendeinem der Lösungsmittel oder einer Mischung derselben vollständig gelöst und mit einer alkoholischen Lösung
von Lithium-TCNCh-Salz unter heftigem Rühren in einer Stickstoff
atmosphäre versetzt. Das resultierende Polykationenpolymer-TCNCh-Salz
(einfaches Salz) scheidet sich als ein grüner oder schwarzer Niederschlag aus, während das gebildete
Lithiumhalogenid in dem System gelöst bleibt. Das Salz kann also einfach abgetrennt werden.
Die Reaktionstemperatur und Zeit für diese. Umsetzung kann abhängig von der Art und Konzentration des verwendeten
Materials abweichend verändert werden. Als Ergebnis unterschiedlicher
Prüfungen wurde gefunden, daß besonders günstige Ergebnisse 'bei Reaktionstemperaturen innerhalb- eines Bereichs
von 0 bis 50 °C und Reaktionszeiten' von ^O Minuten
bis 5 Stunden erhalten wurden·. - ■
Wie allgemein bekannt ist, reagiert ein Anionenradikal
bzw. Radikalanion von Tetracyänoyerbindungen leicht mit Sauerstoff unter Oxidation. Um daher bei der" erfindungsge-
209886/1163
223568B
mäßen Synthese Verluste an Material durch Nebenreaktionen zu vermeiden, sollten alle Lösungsmittel vor der Verwendung
ausreichend entgast und Gase durch Stickstoff ersetzt werden und alle Reaktionen unter einer Stickstoffatmosphäre
durchgeführt werden.
Wenn Lithium-TCNCh-Salz in einer Menge von mehr als dem 1, 2-fachen der stolchiometrischen Menge verwendet
wird, sind die Austauschreaktionsgeschwindigkeit von TCNCh und die Austauschgeschwindigkeit der Gegenionen
erhöht und es kann in den meisten Fällen eine Ausbeute von mehr als 90 % erhalten werden.
Als Ergebnis einer chemischen Analyse des so erhaltenen Produktes wurde bestätigt, daß das gewünschte Produkt
erhalten wird und die Gegenionen der kationischen Gruppen von quaternisiertem Stickstoff erwiesen sich als durch
TCNCh-Anionenreste ersetzt.
Obgleich das so erhaltene Polykationenpolymer-TCNCh-SaIz
(einfaches Salz) selbst kefrie ausreichende elektrische
Leitfähigkeit zeigt, wurde gefunden, daß bei Zugabe einer ausreichenden Menge von neutralem TCNCh (15 bis ^O % des
anionischen TCNChs) zur Erzeugung eines It-elektronenleitenden
Polykationenpolymer-TCNClt-Komplexsalzes eine
extrem hohe elektrische Leitfähigkeit von mehr als 10" IT cm"
erzielt wird.
Die Zugabe von neutralen TCNCh kann durch ein Zumischverfahren
oder ein Lösungsverfahren erfolgen. Es wurde gefunden, daß das Mischverfahren nicht zur Bildung eines
vollständigen Komplexes beider Materialien führt und ein Produkt ergibt, bei dem die Reproduzierbarkeit der Meß-
209886/1 163
ergebnisse geringer ist, während das Lösungsverfahren
ein Produkt mit guter und stabiler Reproduzierbarkeit der Meßergebnisse liefert.
Die Polyionenkompolexe gemäß der Erfindung zeigen
eine ausgezeichnete Löslichkeit in Lösungsmitteln wie beispielsweise eine Löslichkeit von zumindest 3Ö Gew.-$
in einem Lösungsmittel wie N, N-Di me thy !formamid., N, N-Dimethylacetamid,
Ν,Ν-Dimethylsulfoxid, N-Methyi-2-.pyrölidon
usw.
In einem dieser Lösungsmittel werden eine ausreichende Menge an Polykationenpolymer-TCNCh-Salz (Einfachsalz]
und eine geeignete Menge von neutralem {fCNCn zur Hersteilung eines Films vollständig aufgelöst. Die resultierende
Lösung wird dann auf eine Platte bzw. Unterlage wie eine
Kunststoff- oder Glasplatte ausgegossen und das Lösungsmittel
unter einem ausreichend-verminderten Druck abgedampft. Ein so gebildeter Film ist ein glänzender, gut
haftfähiger Film ohne Nadeilöcher oder Risse.
Als Ergebnis unterschiedlicher Messungen an solchen
Filmen wurde gefunden, daß diese eine hohe elektrische Leitfähigkeit von 10" -Ω- " cm oder mehr besitzen;
die Frequenzcharakteristik der elektrischen Leitfähigkeit zumindest bis zu einigen MHiS vollständig stabü und die
thermische Änderung der elektrischen Leitfähigkeit sehr
gering und stabil ist. Unterschiedliche Filmproben wurden
in einem Thermohygrostaten bei 8Ö 0C und.67 % Feuchtigkeit
aufbewahrt und-bezüglich ihrer elektrischen, cheffiischen \
und physikalischen Eigenschaften untersucht, wobei gefunden
"wurde, daß sie für eine Zeitdauer von zumindest 2000 Stünden
stabil wären. Ein neutrales TCNCh enthaltendesi; Polyicätibriehpolymer-TCNCh-Komplexsalz
kannvwie es ist, yerwendefc;=werdenV ::
es kann jedoch auch bei Bedarf als Mischung oder Kombination
20 98 86/1103
- 26 -
mit irgendeinem anderen Polymeren von hohem Widerstand benutzt werden.
Nachfolgend wird die Erfindung im einzelnen anhand von Beispielen erläutert.
6,9 g (0,024 Mol) eines durch Stickstoff-Quaternisierungsreaktion
von N,N-Dimethylpiperazin und p-Xylylendichlorid erzeugten Polykationenpolymeren wurden in 1,5 1
eines gemischten Lösungsmittels aus destilliertem Wasser und Methanol im Verhältnis von 1:2 vollständig gelöst und
die Lösung in eine Lösung von 12,4 g (0,059 Mol) vollständig gelöstem Lithium-TCNCh-Salz in 1,5 1 des gemischten Lösungsmittels
aus destilliertem Wasser und Methanol im gleichen Verhältnis zur Herbeiführung einer Reaktion getropft. Die
Reaktion erfolgte unter heftigem Rühren in Stickstoffatmosphäre bei 3O0C für eine Zeitdauer von 3 Stunden.
Das verwendete Methanol-Wasser-Lösungsmittel wurde vorangehend zur Entgasung und Ersatz des Gases durch Stickstoff
5 Stunden lang unter Rückfluß beim Siedepunkt sieden gelassen. Etwa 30 Minuten nach dem Zutropfen trat ein dunkelblauer Niederschlag auf. Nach Beendigung der Reaktion wurde
der Niederschlag abfiltriert und nach ausreichendem Waschen mit destilliertem Wasser und Methanol ausreichend getrocknet.
Auf diese Weise wurde ein Reaktionsprodukt mit einer Ausbeute von 13,8 g erhalten. Als Ergebnis einer chemischen
Analyse wie Elementaranalyse, Halogenanalyse, ESR-Analyse
usw. beim Reaktionsprodukt wurde festgestellt, daß das Oegenion nahezu vollständig durch TCNCh-Anionen ersetzt
und das gewünschte Produkt erhalten worden war.
209886/1163
Nachfolgend wurden 200 mg Polykationenpolymer-TCNCh-SaIz
(einfaches Salz) in 1 ml N,N-Dimethylformamid
vollständig aufgelöst und mit einer Lösung von N,N-Dimethyl,
formamid mit darin gelöster geeigneterMenge von neutralem TCNCh versetzt. Nach Ausgießen der resultierenden
Lösung auf eine Glasplatte und ausreichender Abdampfung der Lösungsmittel unter vermindertem Druck
konnte ein glänzender Film mit verbesserter Haftung erhalten werden. Der spezifische Widerstand des so erhaltenen
Fi^ms wurde gemessen, und die Abhängigkeit des Widerstandes von der zugesetzten Menge an neutralen TCNCh ist
in der nachfolgenden Tabele 1 wiedergegeben.
Zusatz an neutralem | spezifischer Widerstand |
TCNCh'(Gew.-%) | (Sl cm) |
O | 1,75 x 108 |
5 | .1,65 x 10 |
10 | 1,10 χ 1O^ |
15 | 4,21 χ 101- |
20 | 2,2 χ 101 |
25 | 1,4 χ 102 |
30 | 1,7 xio? |
Der Film zeigte bei Zusatz von 20 Gew.-^ an neutralem
TCNCh den geringsten Widerstandswert. Die thermische Änderung des Widerstandes war sehr gering und die
Aktivierungsenergie der elektrischen Leitfähigkeit lag bei 0,11 eV innerhalb des Temperaturbereichs von -25
bis 1500C. Als Ergebnis einer thermischen Analyse dieses
2 0 9 8 8 6/1163
Materials wurde ferner gefunden, daß es zumindest bis 200 C stabil ist. Auch ist die Veränderung infolge von
Wärme und Feuchtigkeit im Verlaufe der Zeit sehr gering und selbst bei Stehenlassen für zumindest 2000Stunden
in einem Thermohygrostaten bei 8O0C und 6j^>
Feuchtigkeit waren die elektrischen und chemischen Eigenschaften des Filmes unverändert und hervorragend zuverlässig. Die
Frequenzcharakteristik des Widerstandswertes des Materials war sehr gut, so daß die Frequenzcharakteristik bis zu
Frequenzen von mehreren MHz unverändert ist.
3,03 g (0,010 Mol) eines durch Stickstoff-Quaternisierungsreaktion
von N,N-Dimethylpiperazin und A'thylendibromid
erzeugten Polykationenpolymeren wurden in 0,5 1 Wasser vollständig gelöst und unter heftigem Rühren mit
5,3 g (0,025 Mol) Lithium-TCNCh-Salz (gelöst in 0,5 1
Wasser) in einer Stickstoffatmosphäre 5 Stunden lang bei
40°C zur Reaktion gebracht und danach 3 Stunden lang bei
Zimmertemperatur stehen gelassen.
Der Niederschlag wurde abfiltriert und nach Waschen mit Wasser und Methanol ausreichend getrocknet. Die Ausbeute
am so erhaltenen Produkt lag bei 5,0 g. Als Ergebnis unterschiedlicher chemischer Analysen des Reaktionsproduktes wurde gefunden, daß das Gegenion nahezu vollständig
durch ein TCNCh-Anionenradikal ersetzt und das
gewünschte Produkt erhalten worden war.
Aus diesem Produkt wurde in gleicher Weise wie im Beispiel 1 ein Film hergestellt und elektrisch geprüft.
209886/ 1 163
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiedergegeben.
Zusatz an neutralem | spezifischer Widerstand |
TCNCh (Gew.-%) | (JX cm) |
O | 4,3 x 10? |
5 | 7,1 x 106 |
1° | - - 2,0 xlO6 . |
15 | 4,8 χ ΙΟ5 |
20 | - 2,7 x ΙΟ5 |
25 | 6,3 χ IQ5 |
Der Film zeigte den geringsten Widerstandswert bei Zugabe
von 20 Gew.-% an neutralem TCNCh und als Ergebnis einer thermischen Analyse wurde festgestellt, daß er ganz stabil
war mit Wärmebeständigkeit bis zu 2;5ÖOC. Die Veränderung
infolge von Wärme und Feuchtigkeit im Verlaufe der Zeit war sehr gering und selbst nach Stehenlassen in einem
Thermohygrostaten bei 80°C und 67 % Feuchtigkeit für zumindest
2000 Stunden hatte der Film unveränderte elektrische und chemische Eigenschaften und wurde als ausgezeichnet
verläßlich befunden.
5,4 g (0,188 Mol) eines durch Stickstoff-Quaternisierungsreaktion
von Triäthylendiamin und p-Xylylendichlorid
erzeugtes Polykationenpolymeres wurde in einem gemischten
209888/1163
Lösungsmittel aus Wasser und Methanol (250 ml Wasser und 250 ml Methanol) gelöst und mit 9,9 g (0,470 Mol) Lithium-TCNCh
(vollständig gelöst in einer Mischung von 250 ml Methanol und 250 ml Wasser) unter heftigem Rühren in
eine Stickstoffatmosphäre 3 Stunden lang bei 3O0C zur Reaktion gebracht. Unmittelbar nach der Reaktion trat
ein dunkelblauer Niederschlag auf. Nach Beendigung der Reaktion wurde der Niederschlag abfiltriert, ausreichend
mit destilliertem Wasser und Methanol gewaschen und ausreichend getrocknet. Auf diese Weise wurden 7,4 g PoIykation-TCNCh-Salz
(einfaches Salz) erhalten.
Als Ergebnis unterschiedlicher chemischer Analysen beim Reaktionsprodukt wurde festgestellt, daß ein Halogenion fast
vollständig durch ein TCNCh-Anionenradikal ersetzt und das gewünschte Produkt erhalten worden war.
Nachfolgend wurde die Beziehung zwischen der elektrischen Leitfähigkeit eines wie im Beispiel 1 beschrieben
hergestellten Films und dem Zusatz an neutralem TCNCh geprüft; die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
Zusatz an neutralem spezifischer Widerstand
TCNCh (Gew.-Ji) (Λ cm)
0 2,3 x 107
10 6,2 χ 104
20 5,5 x 105
25 2,3 x ίο''
30 3,4 χ 104
209886/1163
Der Film zeigte bei Zugabe von 25 Gew.-^ an neutralem TCNCh den kleinsten Widerstandswert von 2,3 χ lCr/l cm.
Selbst nach Stehenlassen des Materials in einem Thermohygrostaten bei 80°C und 67 % Feuchtigkeit zeigte das
Material eine sehr hervorragende Stabilität, so daß niemals
irgendeine elektrische oder chemische Veränderung beobachtet wurde.
3,6 g (0,110 Mol) eines durch Stickstoff-Quaternisierung
von Triethylendiamin und Dibrombutan erzeugten Polykationenpolymeren wurden in 300 ml Methanol gelöst
und mit 5,7 g (0,270 Mol) Kaliumsalz von Tetracyfioäthylen-Anionenradikal
(nachfolgend mit "Kalium-TCNE"; vollständig
gelöst in 200 ml Methanol) zur Reaktion gebracht. Die Umsetzung erfolgte bei einer Reaktionstemperatur von
25°C in einer Stickstoffatmosphäre für eine Zeitdauer von 4 Stunden. Der als Lösungsmittel verwendete Methanol wurde
vorangehend getrocknet und gereinigt und danach ausreichend entgast und das Gas durch Stickstoff ersetzt. Als Reaktionsprodukt wurden 6,3 g erhalten«
Das Produkt wurde (in der beschriebenen Art) zu einem
Film weiterverarbeitet. Die elektrische Leitfähigkeit des Films wurde gemessen und ihre Abhängigkeit von der Menge
an zugesetzten) neutralen TCNE untersucht; die erhaltenen
Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
209886/ 1163
Zusatz an neutralem spezifischer Widerstand
TCNE (Gew.-%) ( JT. cm)
5,8 | χ | !O6 ι. |
2,1 | χ | ίο4 |
ju8 | X | ΙΟ5 |
9,7 | X | 10? |
7,8 | X | ίο4 |
O IO 15 20 50
Obgleich die Methylenkette in den Beispielen 1, 2 und 3 an dem speziellen Beispiel beschrieben wurde, hat
allgemein irgendeine Methylenkette mit 2 bis 18 Kohlenstoffatomen die gleiche Wirkung. Wenn die Zahl der Kohlenstoffatome
höher als 18 ist, nimmt der Abstand zwischen benachbarten Anionenteilen zu und die Schranke bzw.
Barriere für die Ladungsträger wächst, so daß die elektrische Leitfähigkeit geringer wird.
Der Polyionenkomplex gemäß der Erfindung kann für zahlreiche Verwendungen gebraucht werden. Beispielsweise
kann der erfindungsgemäße Polyionenkomplex, in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst, auf einen Teil eines elektronischen
Gerätes bzw. Bauelementes wie einer Basisplatte für gedruckte elektrische Schaltungen, einen elektronischen
Teil eines Halbleiterelementes usw. für die Verwendung anstelle von Metall und Lot aufgebracht werden
und darüber hinaus ist der Komplex auf breiter Basis einsetzbar für Verwendungen wie als Beschichtungsmittel
für einen exothermen Körper, einen fotoelektrischen Körper und zur Bildung elektrisch-leitender Filme.
209886/1163
Claims (1)
- £235688P at ent ans prüehe1. Elektrisch-leitende Ho chpolyraer zus ainmense tzung, · dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Salz umfaßt, das aus einem Polykationenpolymeren vom einbezogenen bzw. "Integraltyp" mit zu gesättigten heterocyclischen Ringen gehörenden quaternisierten Stickstoffatomen und heterocyclischen Ringen ' in der Hauptkette als"kationischem Teil und. einem Anionenradikal einer Tetracyanoverbindung als anionischem Teil gebildet wird und eine neutrale Tetracyano- · verbindung in einer ausreichenden Menge,'um dem Salz eine elektrische Leitfähigkeit von mehr als 10 zu verleihen.2. Hochpolymerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polykationenpolymere folgende Struktur hat:.Rin der R^ und Rp Alkyireste mi^ * ~ ^ Kohlenstoffatomen sind, wobei eine-Koinzidenz von R. und R2 nicht ausgeschlossen ist; R-, und R^ Alkylehgruppen mit 1 - 5 Kohlenstoffatomen sind, die nicht notwendigerweise untereinander verschieden sein müssen; Rg und R„ aus der Gruppe der ungesättigten Alkylenreste, Allylalkylenreste und20 3 886/1163Xvlylenreste ausgewählt sind und nicht notwendigerweise voneinander abweichen und X^ ein Gegenion für eine Ammoniumgruppe ist.3. Hochpolymerzusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Polykationenpolymere folgende Struktur hat:R3R6 jy R4 r R7in der R,, R^ und R,- Alkylengruppen mit 1 - 5 Kohlenstoffatomen sind, die nicht notwendigerweise untereinander verschieden sein müssen; Rg und R7 aus der Gruppe der ungesättigten Alkylenreste, Allylalkvlenreste und Xylylenreste ausgewählt sind und nicht notwendigerweise voneinander verschieden sein müssen; und X® ein Gegenion für eine Ammoniumgruppe ist.^. Hochpolymerzusammensetzung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Anionenradikal ein Anionenradikal einer Tetracyanoverbindung und insbesondere das 7,7', 8,8'-Tetracyanochinodimethananionenradikal ist.5. Verfahren zur Herstellung einer elektrisch-leitenden Hochpolymerzusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Polykationenpolymeres vom Integraltyp mit zu ge-209886/ 1 1832235888sättigten heterocyclischen Ringen gehörenden quaternlsierten Stickstoffatomen und heterocyclischen Ringen in der Hauptkette mit einem Metallsalz oder Salz eines organischen Kations eines Tetracyanoanionenradikals in einer flüssigen Phase in Stickstoffatmosphäre zur Erzeugung eines Salzes a,us Polykationpolymerent und Tetracyanoanionenradlkal zur Reaktion' bringt. Und zu' dem erhaltenen Salz eine neutrale Teträeyanoverbindung nach dem Lösungsverfahren hinzufügt.6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polykationenpolymere folgende Struktur hat:wobei R1,
tunc-y haben.η.Ήγ und X die bereits angegebene1163"J. Verfahren nach Anspruch \> oder 6, dadurch gekennzeich-r net, daß das Tetracyhoanionenradlkal durch das 7,7', 8,8'-Tetracyanochinodimethananionenradikal oder das Tetracynoäthylenanionenradikal gebildet wird.8. Verfahren nach einem der. Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz des Tetracynoanionenradikals Lithium-TCNCh oder Kalium-TCNE ist.9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zugesetzte Menge an neutraler Tetracyanoverbindung 5 bis 30 Gew.-% ausmacht.10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Lithium-TCNCh in einer um einen Faktor im Bereich von 1,0 bis 1,2 über der stöchiometrischen liegenden Menge verwendet wird, die Reaktionstemperatur im Bereich von 0 bis 50 C gewählt wird und die Reaktionsdauer 30 Minuten bis 5 Stunden beträgt.209 886/1 16 3^"*' *
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5360171 | 1971-07-20 | ||
JP46053601A JPS5025940B1 (de) | 1971-07-20 | 1971-07-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2235688A1 true DE2235688A1 (de) | 1973-02-08 |
DE2235688B2 DE2235688B2 (de) | 1975-06-26 |
DE2235688C3 DE2235688C3 (de) | 1976-02-05 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2505854A1 (fr) * | 1981-05-18 | 1982-11-19 | Chevron Res | Polymeres heterocycliques electro-actifs |
FR2536079A1 (fr) * | 1982-11-17 | 1984-05-18 | Chevron Res | Polymeres electro-actifs et leur procede de production |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2505854A1 (fr) * | 1981-05-18 | 1982-11-19 | Chevron Res | Polymeres heterocycliques electro-actifs |
FR2536079A1 (fr) * | 1982-11-17 | 1984-05-18 | Chevron Res | Polymeres electro-actifs et leur procede de production |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1357482A (en) | 1974-06-19 |
DE2235688B2 (de) | 1975-06-26 |
US3828008A (en) | 1974-08-06 |
JPS5025940B1 (de) | 1975-08-27 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP0055358B1 (de) | Elektrisch leitfähige Poly(pyrrol)-Derivate | |
DE69930474T2 (de) | Festpolymerelektrolyte | |
EP0099984B1 (de) | Elektrisch leitfähige Copolymere von Pyrrolen sowie Verfahren zu ihrer Herstellung | |
US6312620B1 (en) | Deaggregated electrically conductive polymers and precursors thereof | |
DE60025101T2 (de) | Protonenleitendes Polymer, Herstellungsverfahren dafür, fester Polymerelektrolyt und Elektrode | |
DE102011005950A1 (de) | Leitfähiges Polymer und Verfahren zu seiner Herstellung, leitfähige Polymerdispersion und Festelektrolyt-Kondensator und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE102010048032A1 (de) | Polythiophene beinhaltende Dispersionen mit definiertem Gehalt an Thiophen-Monomer | |
EP0129698A2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polypyrrolen und nach diesem Verfahren erhaltene filmförmige Produkte | |
DE3223545A1 (de) | Copolymere von pyrrolen, verfahren zu ihrer herstellung sowie ihre verwendung | |
DE102009048434A1 (de) | Leitfähige Polymerzusammenfassung, Verfahren zu ihrer Herstellung und Festelektrolytkondensator | |
DE102008036525A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Polythiophenen | |
DE102013102040A1 (de) | Elektrisch leitende Polymerlösung, elektrisch leitende Polymerzusammensetzung und Festelektrolytkondensator damit und Verfahren zur Herstellung desselben | |
US6087472A (en) | Methods of fabrication of deaggregated electrically conductive polymers and precursors thereof | |
DE10194816B4 (de) | Verfahren zur Herstellung einer Polyanilinsalzlösung und ihre Weiterverarbeitung zum Polyanilinsalz durch Ausfällung mit einem Nicht-Lösungsmittel | |
US3862094A (en) | Electroconductive high polymer composition | |
DE60032744T2 (de) | Aromatische aminoderivate, löslich leitfähige zusammensetzung, und elektroluminescente vorrichtung | |
DE3720321A1 (de) | Polymere, enthaltend von aminoaromaten ableitbare einheiten | |
DE3441011C2 (de) | Elektroleitfähiges organisches Polymer, enthaltend einen Elektronenakzeptor als Dotiermittel und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE102009036282A1 (de) | Neue Polymerbeschichtungen enthaltend leitfähige Polymere | |
US3828008A (en) | Electroconductive high polymer composition | |
EP0313998A2 (de) | Modifizierte elektrisch leitende Polymere | |
US6806349B2 (en) | Methods of fabrication of deaggregated electrically conductive polymers and precursors thereof | |
DE2235688C3 (de) | Elektrisch leitende Hochpolymerzusammensetzung | |
EP0166980B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitfähigen Homo- und Copolymerisaten von Pyrrolen sowie deren Verwendung | |
DE60309096T2 (de) | Poly(5-aminoquinoxaline); deren Herstellung und Verwendung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |