DE2235600B2 - Verfahren zur Reinigung von T -Globulin - Google Patents
Verfahren zur Reinigung von T -GlobulinInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur «5
Reinigung von Gamma-Globulin, insbesondere ein Verfahren zur Adsorption bestimmter Antikörper
gegen menschliche Blutbestandteile, die das aus Pferden gewonnene Gamma-Globulin, das gegen Lymphocyten
beim Menschen wirksam ist, verunreinigen. ^u
Gamma-Globulin ist bekanntlich die Blut-Proteinfraktion, die die Hauptmenge der als Antikörper
bekannten Antigene inaktivierenden Agentien aufweist. Dies': Antikörper unterstützen ein Wirtstier bei der
Bekämpfung krankhafter Zustände. Die Antikörper-Bildung wird durch die Anwesenheit von Antigenen im
Tier stimuliert. Bei der Herstellung von gegen Lymphocyten beim Menschen wirksamem Gamma-Globulin, das kurz als ALG bezeichnet wird, in einem
Tierkörper, vorzugsweise beim Pferd, werden auch ω andere, aus dem menschlichen Körper stammende
Substanzen, die nicht vollständig vom Lymphocytengewebe abgetrennt wurden, dem Tier injiziert. Von
besonderer Bedeutung sind andere Blut- und Gewebebestandteile, beispielsweise Erythrocyten, Trombocy-
ten, Albumin, Alpha- und Beta-Globitlin und dgl. Auf
diese Weise werden Antikörper gegen diese Fremdstoffe wie auch gegen die Lymphocyten gebildet. Wird ein
aus einem so behandelten Pferd gewonnenes Gamma-Globulin einem Menschen verabreicht, so kann eine
unerwünschte Antigen-Antikörper- Wechselwirkung beispielsweise aufgrund der vorhandenen Antikörper
gegen menschliche Erythrocyten und Trombocyten neben der erwünschten Wirkung gegen Lymphocyten
eintreten. Um das aus Pferden gewonnene Gamma-Globulin gegen menschliche Lymphocyten so spezifisch wie
möglich zu machen, werden unerwünschte Antikörper im ALG gewöhnlich adsorbiert und im allgemeinen aus
dem ALG entfernt, indem man das Gamma-Globulin mit menschlichen Erythrocyten oder deren Stroma bzw.
Gerüstgewebe, menschlichen Thrombocyten oder deren Stroma in Berührung bringt und/oder an menschlichem Serum oder Plasma absorbiert Dabei werden
nicht nur die unerwünschten Antikörper, die immunologisch von dem Gamma-Globulin gegen menschliche
Lymphocyten verschieden sind, inaktiviert sondern es werden auch gegen verschiedene Antigene dto menschlichen Blutes Oberkreuzreaktionen liefernde Antikörper auf diese Weise entfernt
Obgleich diese bekannten Verfahren theoretisch einfach sind, ergeben sich in der Praxis zahlreiche
schwerwiegende Probleme. Bei Verwendung von Serum oder Plasma zum Absorbieren verunreinigender Antikörper werden die Antigen-Antikörper-Komplexe
gewöhnlich nicht präzipitiert Ferner gibt es keine praktische Methode zur Abtrennung des im absorbierenden Plasma oder Serum enthaltenen Gamma-Globulins vom ALG. Das Gamma-Globulin des absorbierenden Plasmas oder Serums verunreinigt das Endprodukt
Als Folge wird nicht nur das ALG dem Patienten verabreicht, sondern gleichzeitig erhält er eine große
Menge an nicht notwendigem und möglicherweise antigenhaltigem Protein. Neben der Schwierigkeit, die
dem Körper die Verarbeitung der großen Menge an zusätzlichem Protein bereitet, scheint die Verabreichung eines derai gen Proteingemischs in manchen
Fällen auch Immunkomplex-Krankheiten zu verursachen. Ein weiterer Nachteil der Verwendung des
gesamten Blutserums oder Plasmas zur Absorbierung unerwünschter Antikörper ist die Notwendigkeit
zeitraubender Tests zur Feststellung des Ausmaßes an verunreinigendem Protein, welches im ALG zurückbleibt.
Gemäß einem weiteren bekannten Verfahren zur Reinigung von ALG wird Erythrocyten-Stroma verwendet, um Antikörper gegen menschlische Erythrocyten aus dem Gamma-Globulin zu adsorbieren. Ehe man
das ALG mit dem Erythrocyten-Stroma in Berührung bringt, müssen lysierendes Medium und Hemoglobin,
d. h. das Menstruum, die das Stroma verunreinigen, zunächst entfernt werden. Dies erfolgt im allgemeinen,
indem man das Stroma von der verunreinigenden Flüssigkeit durch Zentrifugieren und Waschen befreit.
Dabei ergeben sich jedoch große Schwierigkeiten, da das Stroma, insbesondere Stroma aus überaltertem Blut,
sich nicht leicht vom Menstruum abtrennt.
Die oben erwähnten und weiteren Schwierigkeiten werden durch das erfindungsgemäße Verfahren beseitigt.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zum Reinigen von gegen heterologes Antigen-Material
hervorgebrachtem Gamma-Globulin. wobei das Antigen-Material durch antigenhaltige BUitbestandteile aus
der gleichen Tierart wie das Antigen-Material verunreinigt ist. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
man eine Lösung des Gamma-Globulins mit festem
Plasma-Protein in Berührung bringt, das im wesentlichen
von Gamma-GIobulin frei und aus der gleichen
Tierart wie das Antigen-Material gewonnen ist. Antikörper gegen Blutbestandteile, die die genannte
Gamma-Globulinlösung verunreinigen, werden dabei 5
auf dem festen Plasma-Protein adsorbiert Die Lösung eines gereinigten Gamma-Globulins wird dann vom
festen Material abgetrennt
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird eine Gamma-Globulinlösung mit festem
Plasma-Protein und zusätzlich mit Erythrocyten-Stroma in Berührung gebracht Es wurde ferner gefunden, daß
durch Zqsat-i von Acrinonal zu einer Suspension
lysierter Erythrocyten die Abtrennung des Stromas vom Menstruum erleichtert wird.
Die Erfindung wird im einzelnen am Beispiel des aus Pferden gewonnenen und gegen menschliche Lymphocyten
wirksamen Gamma-Globulins erläutert beschränkt sich jedoch keineswegs auf dieses Material.
Andere geeignete Antigen-Materialien sind beispielsweise
carcino-embryonische Gewebe. Geeignete Quellen für lymphocytisches Antigen-Material sind MiIz-Lymphocyten,
Thymocyten, Blut-Lymphocyten, Lymphocyten des Lymphgewebe-Hauptstamms und gezüchtete
menschliche Lymphocyten, insbesondere Thymocyten. Die Tiere, aus denen das antigenhaltige Material
stammt, können Schimpansen, Affen, Kaninchen, Ratten. Hunde, Schweine und dgl. sein, vorzugsweise wird
menschliches Antigen-Material verwendet Die Tiere, deren Gamma-Globulin gegen dieses Antigen-Material
hervorgebracht wird, sind Pferde, Ziegen, Kühe, Schafe, Kaninchen, Schimp?usen, Affen, Ratten, wobei Pferde
bevorzugt werden.
Besteht das Antigen-Matevial aus Lymphocyten, so besitzt das Gamma-Globulin b\J Verabreichung an die J5
Tierart, aus der das Antigen-Material ge .ommen wurde, immunosupressive Wirkung. Durch das Gamma-Globulin
wird beispielsweise das Überleben homologer und heterologer Organ- und Hauttransplantate einschließlich
Niere, Leber, Herz, Lunge, Knochenmark und Haut bei Menschen und Tieren wie Schimpansen und Affen
gesteigert
Gamma-Globulin kann nach verschiedenen konventionellen Methoden weitgehend aus Blutserum oder
Plasma abgetrennt werden, wobei die jeweilige Methode für die Zwecke vorliegender Erfindung
unerheblich ist. Als Beispiele für Reagentien, die die Abtrennung bewirken, seien Neutralsalze einschließlich
Sulfate, Thiosulfate, Phosphate, Halogensalze der Alkalimetalle, des Ammoniums oder Magnesiums, in
geeigneter Konzentration eingesetzte Metallionen, nicht-ionisierbare Polymere hohen Molekulargewichts,
Polyanionen, wasserlösliche organische Lösungsmittel, z. B. Äthanol, Methanol, Isopropanol, organische Kationen,
z. B. Acrinol und andere Acridine einschließlich Trypaflavin, 5-Aminoacridin (Clinica Chimica Acta 6
(1961) 782-793) genannt. Der all diesen Methoden gemeinsame kritische Faktor besteht darin, daß das
Gamma-Globulin im wesentlichen von der Hauptmenge des Serumproteins abgetrennt sein muß und somit nicht
das heterolog hervorgebrachte Gamma-Globulin verunreinigen kann, wenn man das feste Plasfriä-Pföieifi
zur Adsorption unerwünschter Antikörper verwendet.
Die Methode wird am Beispiel der Verwendung von Acrinol dargestellt, das den weiteren Vorteil ergibt, daß &5
es Gamma Globulin wirksam sowohl aus gesamtem Blut wie auch aus Serum oder Plasma abtrennt. Die
Maßnahme ist besonders geeignet zur Abtrennung von Gamma-Globulin aus gesamtem Blut von Kühen, da die
Rinder-Erythrocyten sich nicht so rasch wie menschliche
Erythrocyten abscheiden.
Blutplasma tierischen Ursprungs, das als Antigen-Quelle
dient, wird mit einer wäßrigen Acrinol-Lösung behandelt, die etwa 0,1 bis etwa 5% Acrinol enthält,
wobei die vom Gamma-Globulin verschiedenen Blutproteine ausgefällt werden. Zu diesen Proteinen
gehören Albumin, Alpha- und Beta-Globulin und dgl. Das Plasma liegt bei seinem normalen pH-Wert von
etwa 7—8 vor, kann jedoch auch durch Zusatz geeigneter Reagentien wie ln-Natriumhydroxydlösung,
O,8m-Natriumbicarbonatlösung, 1 m-Natriumcarbonatlösung oder ln-Salzsäure oder Essigsäure auf pH etwa
7,6 eingestellt werden. Die Ausfällung erfolgt gewöhnlich bei etwa 25° C, obgleich man auch bei höheren oder
niedrigeren Temperaturen arbeiten kann. Pro Volumenteil Plasma werden 3,5 bis 5 Volumenteile, insbesondere
etwa 4 Volumenteile, einer 0,4%igen wäßrigen Acrinol-Iösung zugegeben.
Man läßt die Ausfällung oder Präzipitation unter Absetzen und Ausflockung beim Stehen, zweckmäßig
bei einer Temperatur von etwa 40C während etwa
15 Minuten bis über Nacht oder langer vor sich gehen.
Das Präzipitat wird von der überstehenden Flüssigkeit, die das Gamma-Globulin enthält abgetrennt beispielsweise
durch Filtrieren, Dekantieren oder Zentrifugieren. Das Präzipitat welches das in Acrinol unlösliche
Blutplasma-Prolein enthält wird mit einer 0,1 bis 5%igen wäßrigen Acrinollösung gewaschen, dann wird
das Präzipitat in eine Lösung übertragen, die gegen das Antigen aus heteroioger Quelle hervorgebrachtes
Gamma-Globulin enthält und wenige Minuten bis mehrere Stunden bei etwa 4 bis etwa 4O0C, insbesondere
bei etwa 25°C gerührt, so daß die in der Gamma-Globulinlösung enthaltenen Antikörper gegen
Plasma-Protein auf dem festen Plasma-Protein absorbiert werden. In der Suspension wird eine ausreichende
Menge eines Gamma-Globulin abscheidenden Reagenses aufrechterhalten, so daß die Bedingungen der
Multiphasen-Adsorption vorliegen. Das leste Plasma-Protein mit den daran adsorbierten Antikörpern gegen
Plasma-Protein wird dann abgetrennt beispielsweise durch Dekantieren, Filtrieren oder Zentrifugieren. Der
Adsorptionsvorgang kann so oft wiederholt werden, wie zur Reduktion des Gehalts an verunreinigenden
Antikörpern auf den gewünschten Wert erforderlich. Die aus 0,01 bis 5 oder mehr Litern Plasma erhaltene
Menge an festem Plasma-Protein wird zur Adsorption der Antikörper gegen, Plasma-Protein aus heterolog
hervorgebrachtem Gamma-Globulin gegen menschliche Lymphocyten verwendet, das aus 1 1 Plasma
erhalten worden war. Diese Art der Adsorption ist insbesondere vorteilhaft, wenn man als Mittel zum
Abtrennen des Gamma-Globulins Acrinol verwendet, da offenbar Hepatitis-Viren gleichzeitig mit dem
Plasma-Protein präzipitiert werden, so daß die Möglichkeil einer Verunreinigung des Endprodukts durch
Hepatitis-Viren vermindert wird.
Das gegen das Antigen-Material hervorgebrachte Gamma-Globulin wird nach an sich bekannten Methoden
hergestellt. FJne Tierart, vorzugsweise ein Pferd, wird beispielsweise mit lymphoidem Gewebe einer
anderen Tierart, vorzugsweise vom Menschen, inokuliert. Die Lymphocyten werden in bekannter Weise
hergestellt, beispielsweise durch Zonenzentrifugierung, wobei eine Trennung von Lymphocyten und Blutplättchen
von den Granulocyten und Erythrocyten erfolgt.
Zur Trennung der Lymphocyten von den Blutpl&ttchen
kann dann eine isopycnische Zonensedimentation angewandt werden. Obgleich man auf diese Weise eine
weitgehend reine Lymphocytenpopulation erhält, ist das
resultierende Lymphocyten-Präparat noch durch verschiedene
Blutbestandteile verunreinigt, von denen die menschlichen Erythrocyten und andere antigenhaltige
Blutbestandteile am wichtigsten sind. Das Tier wird dann mit dem Lymphocyten-Präparat inokuliert. Nach
einer geeigneten Zeitspanne wird das Tier entblutet und die Gamma-Globuiin-Fraktion wird nach den vorstehend
beschriebenen Methoden isoliert
Wie bereits erwähnt, sollen bei der Herstellung eines
gereinigten Gamma-Globulins zur inneren Anwendung die Antikörper gegen Erythrocyten vom Gamma-Globulin
entfernt werden. Dies erfolgt zweckmäßig, indem man die Gamma-Globulinlösung mit Erythrocyten oder
vorzugsweise mit dem Stroma von Erythrocyten in Berührung bringt Die Zubereitung des Stromas zur
Behandlung des Gamma-Globulins erfolgt in bekannter Weise, wobei jedoch Maßnahmen einer Isolierungsstufe,
die nachstehend beschrieben werden, neu sind: Nach der Lysis der Erythrocyten und vor der Behandlung des
Gamma-Globulins mit dem Stroma muß das Menstruum soweit als möglich vom Strorna abgesondert werden.
Durch Zugabe geringer Mengen an Acrinol zu den lysierten Erythrocyten wird die Abtrennung des
Stromas vom Menstruum gefördert, und nur 2 oder 3 Waschungen und Zentrifugierungen bei relativ niedrigen
Geschwindigkeiten von 2000 Umdrehungen pro Minute während 10 bis 15 Minuten reichen zur
Abtrennung aus. Demgegenüber waren bisher 10 od^r
mehr Waschungen und Zentrifugierungen bei 3000 Umdrehungen pro Minute während 30 Minuten erforderlich.
Eine befriedigende Abtrennung wird gemäß der obigen neuen Verfahrensvariante häufig erzielt, indem
man lediglich über Nacht in der Kälte absitzen läßt und anschließend abdekantiert. Das Stroma ist von Hemoglobin
hinreichend frei, sobald die charakteristische Färbung der suspendierenden Flüssigkeit praktisch
verschwunden ist, was visuell oder spektrophotometrijch bei 555 nm ermittelt werden kann. Die Acrinolmenge
liegt zwischen etwa 1 und Og pro Liter ursprünglich gepackter Erythrocyten und insbesondere
bei etwa 3 bis 5 g pro Liter.
Die vorausgehenden Stufen der Stroma-Herstellung sind bekannt. Dem Erythrocyten-Präzipitat wird eine
gleiche Volumenmenge 0,9%iger Natriumchloridlösung zugesetzt, die Suspension wird dann vermischt und
zentrifugiert, worauf die Lederhaut (buffy coat) entfernt wird. Die gewaschenen Erythrocyten werden dann nach
Standardverfahren lysiert, beispielsweise durch Digitonin, Wasser, Einfrieren und Auftauen. Das Stroma wird
von der Suspension mit Acrinol wie vorstehend beschrieben abgetrennt. Durch Auswahl einer Acrinollösung
von geeignetem Tonus kann das Erythrocyten-Stroma durch ein einziges Reagens lysiert und
abgetrennt werden, so daß die eigene Lysis-Stufe entfällt.
Das Stroma wird dann der Lösung des gegen das heterologe Antigen hervorgebrachten Gamma-Globulins
zugesetzt, so daß Adsorption der Antikörper gegen Erythrocyten auf dem Stroma erfolgen kann. Dieser
Vorgang wird so oft wie zur Adsorption der Antikörper gegen Erythrocyten erforderlich durchgeführt. Zur
Adsorption ύζ( Antikörper gegen Erythrocyten «us
heterolog hervorgebrachtem Gamma-Globulin aus 1 I Plasma verwendet man etwa 0.01 bis 5 oder mehr Liter
gepackte Erythrocyten. Die Multiphasen-Adsorption wird durch geeignete Mengen des Gamma-Globulin-Abtrennmittels
sichergestellt
Die Stroma-Adsorption kann vor, gleichzeitig oder ■>
nach der Adsorption auf dem Plasma-Protein durchgeführt werden.
Herstellung von Gamma-Globulin gegen menschliche Lymphocyten.
Menschliche Lymphocyten werden in an sich bekannter Weise hergestellt und einem Pferd injiziert.
Sobald der gewünschte Antikörper-Gehalt erreicht ist, wird das Pferd entblutet, das Serum wird vom
Gesamtblut abgetrennt und durch Zugabe von O,8m-Natriumbicarbonatlösung
auf pH etwa 7,6 eingestellt Dem Serum wird dann unter Rühren eine wäßrige Lösung mit
etwa 0,4% Acrinol langsam zugesetzt um die vom Gamma-Globulin verschiedenen nlut-Proteine auszufäiien.
Um vollständige Ausfällung sicherzusteSien, wird
die Acrinollösung im Überschuß angewandt Man läßt die Fällung über Nacht bei etwa 4°C absitzen, dann wird
die überstehende, das Gamma-Globulin enthaltende Löst; ig abdekantiert.
Absorption von Antikörpern gt-gen menschliches
Plasma-Protein unter Verwendung des ganzen Serums (Verfahren gemäß Stand der Technik).
Zu der Gamma-Globulinlösung gemäß Beispiel 1 ,5 wird eine gleiche Volumenmenge menschliches Gesamtserum
zugegeben. Das Gesamtserum inaktiviert die menschlichen Blutprotein-Antikörper im Gamma-Globulin
gegen Pferdelymphocyten. Das menschliche Gamma-Globulin wird jedoch mit dem aus Pferden
gewonnenen Gamma-Globulin gegen menschliche Lymphocyten vermischt und die beiden können nur
unter großen Schwierigkeiten, wenn überhaupt, voneinander getrennt werden.
Adsorption von Antikörpern gegen Plasma-Protein mit festem Plasma-Protein.
Es wird eine solche Menge einer wäßrigen, etwa 0,4%igen Acrinollösung langsam unter Rühren zu
vorgängig mit O.em-Natriumbicarbonat auf pH etwa 7,6 eingestelltem menschlichem Plasma zugegeben, daß die
in Acrinol unlöslichen Proteine ausgefällt werden. Die resultierende Fällung wird durch Zentrifugieren von der
überstehenden Flüssigkeit abgetrennt. Aus 0,2 I menschlichem Plasma e~haltenes festes Plasma-Protein wird zu
einer Lösung von aus 1 I Plasma gemäß Beispiel 1 hergestelltem ALG zugegeben. Die resultierende
Suspension wird stetig 3 Stunden bei Raumtemperaiur
f>o gerührt und dann über Nacht gekühlt. Die das von
verunreinigenden Antikörpern gegen menschliches Plasma-Protein gereinigte ALG enthaltende überstehende
Flüssigkeit wird durch Zentrifugieren bei 2000 Umdrehungen pro Minute während IO Minuten abge-
Μ trennt. Das so erhaltene ALG ist praktisch ohne
Verunreinigunge/. durcii schädliche menschliche Blutplasma-Proteine
oder lösliche Antigen-Antikörpcr-Komplcxc.
Be i spie 1 4
Adsorption von Antikörpern gegen menschliche Erythrocyten (Verfahren gemäß Stand der Technik).
Zu einem Volumenteil gepackter menschlicher Eryihrocyten wird eine gleiche Volumenmenge wäßriger
0,9%iger Natriumchloridlösung zugegeben. Dann wird gemischt und bei 3000 Umdrehungen pro Minute
und 2°C JO Minuien zentrifugiert, anschließend werden
die überstehende Flüssigkeit und lederige Haut (buffy coat) verworfen. Pro Liter gepackter Erythrocyten
werden 10 Volumenteile destilliertes Wasser zugegeben und die Zellen werden durch '/iSlündiges Stehen lysiert.
Das Stroma wird gewaschen und lOmal mit 3000 Umdrehungen/Minute 30 Minuten lang zentrifugiert,
um das Hemoglobin auf befriedigende Werte zu vermindern. Etwas Stroma geht beim Waschen
verloren. Stroma von 0,1 Volumenteil gepackten Erythrnrvtpn wirrj 711 fipm aijc 1 j Pjacnin crpmäit Rpjcrtipl I
erhaltenen ΛIXi zugegeben, dann wird 3 Stunden bei
2C gerührt. Das Stroma wird von der ALG-Lösung abzentrifugicrt und die Lösung wird noch 2mal mit
weiterem Stroma behandelt, um den Gehalt an Lrvlhrocytcn-Antikörpcrn auf einen erträglichen Wert
zu senken.
Adsorption von Antikörpern gegen menschliche Eryihrocyten aus ALG mit durch Zusatz von Acrinol
hergestelltem Stroma.
Das Verfahren von Beispiel 4 wird wiederholt bis zur Lysis der Erythrocyten mit destilliertem Wasser. Dann
wird die lysierte Erythrocylenlösung mit 2'Λ Volumen
teilen Wasser, berechnet auf Basis des ursprünglichen
gepackten Eryihrocytenvolumens. verdünnt. Sodann werden 5 g Acrinol pro Liter des ursprünglichen
gepackten Erythrocytcnvolumens zugegeben. Die Suspension
wird I Stunde bei Raumtemperatur gerührt und dann über Nacht gekühlt. Dann wird 10 Minuten mit
2000 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert und die Al ΓΊ-Ι
wirrl vom Slromn ;<hpptrpnnl 7u.pi
weitere Adsorptionsvorgänge mit frischem Stroma werden auf obige Weise durchgeführt, dabei wird el· ι
Anti-Erythrocytengchalt auf einen befriedigenden Wert
gesenkt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Reinigung von Gamma-Globulin, das gegen ein heterologes Antigen-Material erzeugt
wurde, wobei das Antigen-Material durch Antigen-Blutbestandteile verunreinigt ist, die von der
gleichen Spezies stammen wie das Antigen-Material, dadurch gekennzeichnet, daß man
a) eine Lösung des Gamma-Globulins mit festem
Plasma-Protein in Berührung bringt, das im wesentlichen frei von Gamma-Globulin ist und
von der gleichen Spezies stammt wie das Antigen-Material, wobei die in der Gamma-Globulinlösung enthaltenen verunreinigenden
Antikörper gegen Blutbestandteile von dem is festen Plasma-Protein adsorbiert werden, und
b) die Lösung des gereinigten Gamma-Globulins vom festen Material abtrennt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gegen ein heterologes Antigen-
Material erzeugte Gamma-Globulin Pferde-Gamma-Globulin ist und das Antigen-Materia! aus
menschlichen Lymphocyten besteht
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Abtrennen des Gamma-Globulins vom Plasmaprotein Acrinol verwendet
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Plasma-Protein aus
menschlichem Plasma durch Ausfällen mit Acrinol erhalten wurde.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das feste Plasma-Protein aus menschlichem Erythrocyten-Stroma besteht, das dadurch
erhalten wurde, daß man eine Erythrocyten-Suspension mit Acrinol in Berührung brachte und das
Stroma vom Menstruum trennte.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Erythrocyten vor der Behandlung
mit Acrinol lysiert wurden.
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