DE2235537B2 - Verfahren zum Vermischen von Faserstoffen mit Bindemitteln im trockenen Zustand - Google Patents
Verfahren zum Vermischen von Faserstoffen mit Bindemitteln im trockenen ZustandInfo
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- B02—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING; PREPARATORY TREATMENT OF GRAIN FOR MILLING
- B02C—CRUSHING, PULVERISING, OR DISINTEGRATING IN GENERAL; MILLING GRAIN
- B02C19/00—Other disintegrating devices or methods
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vermischen von Faserstoffen mit Bindemitteln im
trockenen Zustand, insbesondere zur anschließenden Herstellung von Formkörpern.
In der modernen Bautechnik werden in steigendem Maß Formkörper, insbesondere Platten, aus Mischungen
von Faserstoffen und Bindemitteln hergestellt. Als Faserstoffe finden dabei insbesondere Zellulosefasern,
in der Regel hergestellt aus Papierschnitzeln, Verwendung, und als Bindemittel insbesondere Stuck- und
Baugips, gegebenenfalls mit geeigneten Zuschlagstoffen. Derartige Mischungen können aber auch für
Putzzwecke, insbesondere für den Maschinenputz, eingesetzt werden. In allen diesen Anwendungsfällen ist
die innige und homogene Vermischung der Faserstoffe mit den Bindemitteln von besonderer Bedeutung, da die
Qualität der Mischung sowohl für ein gleichmäßiges Ergebnis beim Anmachen der Mischung als auch für die
Festigkeitseigenschaften des endgültigen Erzeugnisses, also der Formkörper, insbesondere Platten, und des
entstehenden Putzes von entscheidender Bedeutung ist.
Es ergeben sich bei dem Vermischen formloser Massen aus Komponenten mit extrem unterschiedlichen
Schüttdichten, z. B. dem Stuckgips mit 1000 kg/m3 und trocken aufgeschlossenen Papierfasern mit durch- ">5
schnittlich 20 kg/m3 Schüttgewicht, zu einer möglichst homogenen Mischung besondere Schwierigkeiten. Es ist
bereits ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung eines Formkörpers auf Gipsbasis bekanntgeworden
(OE-PS 4 58 176), bei dem das Vermischen im Fallstrom M
des Bindemittels mit etwaigen Zuschlagstoffen und der Faserstoffe bzw. in einem Streubogen dieser Komponenten
durchgeführt wird. Ferner ist ein Verfahren bekannt (DT-OS 17 84 657), bei dem die Bindemittel und
die Faserstoffe auf einem Vorformband schichtweise aufgebracht und dann unter Erhalt der Strangform
untermischt werden, z. B. mit Hilfe von Bürstenwalzen od. dgl. Die Praxis hat gezeigt, daß mit Hilfe der
geschilderten bekannten Verfahren die Billdung sowohl von Nestern aus den Bindemitteln und den Zuschlagstoffen,
also von Gipsnestern, als auch von Faserstoffnestern beim Mischvorgang nicht völlig ausgeschlossen ist
Derartige Inhomogenitäten beeinträchtigen aber die Anmach- und Abbindefähigkeiten der Mischung sowie
die mechanischen Festigkeitseigenschaften der hergestellten Formkörper oder des hergestellten Putzes
empfindlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der einangs angegebenen Art zu schaffen, mit
dessen Hilfe eine Untermischung der geschilderten Stoffe mit extrem unterschiedlicher Schattdichte derart
innig und homogen durchgeführt wird, daß die Eigenschaften der Mischung für die Weiterverarbeitung
und die Eigenschaften der aus der Mischung hergestellten Formkörper oder Putze, insbesondere deren
mechanische Festigkeitseigenschaften, wesentlich verbessert werden. Dies wird nach der Erfindung dadurch
erreicht, daß die Faserstoffe und/oder die Schnitzel zur
Bildung der Faserstoffe mit dem oder den Bindemitteln, gegebenenfalls einschließlich etwaiger Zuschlagstoffe,
gemeinsam vermählen werden. Es können also die Faserstoffe selbst mit den jeweiligen Bindemitteln in
deren endgültiger Körnung gemahlen werden. Es ist aber auch möglich, unter Einsparung wenigstens eines
Mahlvorgangs für die Schnitzel zur Bildung der Faserstoffe, also für die Papierschnitzel, diese Papierschnitzel
mit den jeweiligen Bindemitteln innerhalb des Verfahrens nach der Erfindung zu vermählen und damit
zu vermischen. Schließlich ist es möglich, sowohl die Papierschnitzel als auch die Faserstoffe im endgültigen
Zustand dem Mahlvorgang für die Vermischung zu unterwerfen, dabei für die jeweiligen Bindemittel jedoch
eine gröbere Körnung vorzusehen, so daß diese Bindemittel erst bei dem zur Vermischung dienenden
Vermählen die endgültige Körnung erhalten. Es sind die verschiedensten Faserstoffe, wie sie in der Bautechnik
angewandt werden, in dem Verfahren nach der Erfindung einsetzbar, insbesondere aber Zellulosefasern
aus Papierschnitzeln. Als jeweiliges Bindemittel kann insbesondere Stuck- und Baugips, jedoch auch Anhydrit,
Zement, Branntkalk und Kalkhydrat verwendet werden, gegebenenfalls unter gleichzeitiger Beimischung von
geeigneten und gewünschten Zuschlagstoffen.
Es hat sich gezeigt, daß bei einem Vermischen durch das Verfahren nach der Erfindung eine außerordentlich
homogene Untermischung der in ihren Schüttgewichten so extrem unterschiedlichen Stoffe erreicht wird, und
zwar unter Vermeidung jeglicher Nesterbildung wie bei den geschilderten bekannten Verfahren. Es wurde
gefunden, daß eine sehr gute Dispersion der Fasern im Bindemittel erreicht wird. Besonders wichtig ist, daß
sich gezeigt hat, daß bei dem Verfahren nach der Erfindung das oder die Bindemittel direkt auf die Faser
aufziehen. Dies führt zu einer Mineralisierung der Faser, was sowohl die hydrophilen Eigenschaften der Mischung
verbessert als auch außerdem die Brennbarkeit der Faser in der Mischung und daher später auch im
Formkörper oder im Putz entscheidend verringert Insgesamt werden daher die Eigenschaften der erzielten
Mischung für die Weiterverarbeitung wesentlich verbessert, so daß auch als Folge davon die aus der
Mischung hergestelllten Formkörper, insbesondere Gipsplatten und Gipskartonplatten, sowie etwaige mit
der Mischung hergestellte Putze od. dgl. in ihren Eigenschaften, insbesondere ihren mechanischen Festigkeitseigenschaften,
wesentlich verbessert werden.
Schließlich hat sich gezeigt, daß die Neigung zum
Entmischen bei der nach der Erfindung hergestellten Mischung ganz wesentlich verringert wird oder gar
beseitigt werden kann, was für die weitere Verarbeitung zu Formkörpern in größeren Anlagen, aber auch
hinsichtlich der Lager- und Transportfähigkeit von Bedeutung ist
Eine besonders einfache, zügige und innige Vermischung kann nach einer Ausführungsform der Erfindung
insbesondere dann erzielt werden, wenn in einem Mischungsverhältnis mit 0 bis 40Gew.-% Faserstoff
bzw. Schnitzeln, bezogen auf die Mischung, vermählen
wird.
Wenn in weiterer Ausbildung der Erfindung in einem Mischungsverhältnis mit 7 bis 40Gew.-% Faserstoff is
oder Schnitzein, bezogen auf die Mischung, vermählen
wird, dann hat sich gezeigt, daß bei einer Weiterverarbeitung de·· so erzielten Mischung nicht die geringste
Entmischung auftritt
Nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
ist es vorteilhaft daß mit einem Zuschlag von 0 bis 2Gew.-% Methylolharz, bezogen auf die Mischung,
vermählen wird. Dieses Additiv fördert das Aufziehen des Bindemittels, also z. B. des Gipses, auf die Fasern
zusätzlich, es hat sich gezeigt daß das Methylolharz als Haftvermittler wirkt
Schließlich hat es sich gezeigt daß das Verfahren nach der Erfindung besonders wirkungsvoll, zügig und
sicher durchgeführt werden kann, wenn in weiterer
Ausbildung der Erfindung das Vermählen mit hochtourigen Mühlen, z. B. Stift-, Querstrom- oder Schlagkreuzmühlen, durchgeführt wird.
Die Erfindung und deren Vorteile werden im folgenden anhand eines Beispiels erläutert: Es wurden
150 kg Papierschnitzel mit einer Schüttdichte von 3b kg/m3 mit 850 kg Stuckgips mit einer Schüttdichte
von 1000 kg/m3 in trockenem Zustand durch eine Schlagkreuzmühle kontinuierlich hindurchgegeben und
ergaben eine äußerst homogene Mischung von Gips und Papierfaser mit einer Schüttdichte von 180 kg/m3. Bei
einer Beflammung der Mischung mit einem Bunsenbrenner konnte keine Entzündung der Fasern erzielt
werden. Ferner ergab sich, daß bei einer Benetzung der in der vorstehend geschilderten Weise hergestellten
Mischung mit Wasser dieses von der Mischung merklich schneller aufgenommen wurde als von einer Mischung
aus Gips und Papierfasern, die in bekannter Weise nur durch Mischung im freien Fall gewonnen wurde.
Schließlich war unter dem Mikroskop das besonders gute Aufziehen des Gipses auf die Fasern sehr gut zu
erkennen.
Aus der vorstehenden Beschreibung ist ersichtlich, daß das Verfahren nach der Erfindung auf alle geeignete
Faserstoffe und Bindemittel anwendbar ist bei denen die geschilderten günstigen Eigenschaften gewünscht
werden, sofern der Mischvorgang im trockenen Zustand der Komponenten durchgeführt wird.
Claims (5)
1. Verfahren zum Vermischen von Faserstoffen mit Bindemitteln im trockenen Zustand, insbesondere
zur anschließenden Herstellung von Formkörpern, dadurch gekennzeichnet, daß die Faserstoffe und/oder die Schnitzel zur Bildung der
Faserstoffe mit dem oder den Bindemitteln, gegebenenfalls einschließlich etwaiger Zuschlagstoffe, gemeinsam
vermählen werden. '
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Mischungsverhältnis von 0 bis 40 Gew.-% Faserstoff bzw. Schnitzeln, bezogen auf
die Mischung, vermählen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn- '5
zeichnet, daß in einem Mischungsverhältnis mit 7 bis 40 Gew.-% Faserstoff oder Schnitzeln, bezogen auf
die Mischung, vermählen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem Zuschlag x>
von 0 bis 2 Gew.-% Methylolharz, bezogen auf die Mischung, vermählen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Vermählen mit
hochtourigen Mühlen, z. B. Stift-, Querstrom- oder Schlagkreuzmühlen, durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722235537 DE2235537B2 (de) | 1972-07-20 | 1972-07-20 | Verfahren zum Vermischen von Faserstoffen mit Bindemitteln im trockenen Zustand |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19722235537 DE2235537B2 (de) | 1972-07-20 | 1972-07-20 | Verfahren zum Vermischen von Faserstoffen mit Bindemitteln im trockenen Zustand |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2235537A1 DE2235537A1 (de) | 1974-03-14 |
DE2235537B2 true DE2235537B2 (de) | 1978-11-30 |
Family
ID=5851118
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722235537 Withdrawn DE2235537B2 (de) | 1972-07-20 | 1972-07-20 | Verfahren zum Vermischen von Faserstoffen mit Bindemitteln im trockenen Zustand |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2235537B2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4037639A1 (de) * | 1989-12-01 | 1991-06-06 | Siempelkamp Gmbh & Co | Verfahren zur herstellung von formteilen aus einer faser/bindemittel-mischung und nach dem verfahren hergestellte formteile |
DE3708875C3 (de) * | 1987-03-18 | 2001-09-06 | Kvaerner Panel Sys Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3927252A1 (de) * | 1989-08-18 | 1991-02-21 | Eirich Maschf Gustav | Verfahren zur herstellung faserstoffhaltiger baustoffmischungen |
-
1972
- 1972-07-20 DE DE19722235537 patent/DE2235537B2/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3708875C3 (de) * | 1987-03-18 | 2001-09-06 | Kvaerner Panel Sys Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Formkörpern, insbesondere Platten |
DE4037639A1 (de) * | 1989-12-01 | 1991-06-06 | Siempelkamp Gmbh & Co | Verfahren zur herstellung von formteilen aus einer faser/bindemittel-mischung und nach dem verfahren hergestellte formteile |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2235537A1 (de) | 1974-03-14 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8230 | Patent withdrawn |