DE2233932C3 - Walzenanstellvorrichtung mit Stoßdämpfer - Google Patents
Walzenanstellvorrichtung mit StoßdämpferInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Walzenanstellvorrichtung zum Anstellen von Walzen beim Dressieren mit einer
Einrichtung zur Dressiergradwegnahme beim Durchfahren von Verdickungen im Walzgut, bei der einer hydraulischen
Anstellvorrichtung mit Anstellkolben und Anstellzylinder als Stoßdämpfer ein Gaspolster zur
Aufnahme der verdrängten Druckflüssigkeit zugeordnet ist.
Die zwischen den Walzen von Walzgerüsten durchlaufenden Bänder weisen in gewissen Abständen Verdickungen
auf, welche in der Regel von den Schweißverbindungen der einzelnen Bandabschnitte herrühren.
Beim Durchlaufen dieser Verdickungen zwischen den Walzen entstehen starke Stöße. Diese sind für die Walzen
und die Lagerungen derselben sowie für die Gerüste selber nachteilig. Diese Stöße müssen also gemildert
werden.
Zur Erfüllung dieser Forderung ist es bereits bekanni, kurz bevor die Verdickung die Walzen erreicht,
die Walzenanstellung wegzunehmen (Dressiergradwegnähme) und den Spalt zu öffnen, beispielsweise unter
Verwendung von Lichtschranken. Dies hat aber den Nachteil, daß eine gewisse, wenn auch sehr kurze Zeit
vergeht, bevor die Verdickung die Walzen erreicht, dieselben auscinandergefahren werden müssen, da die
Walzen ja selber eine gewisse Zeit für das Auseinandeifnhren
benötigen. Bei den großen Walzgeschwindigkeiten ergibt sich dann doch ein großer Bandausschuß.
Außerdem ergeben sich Probleme durch ungleiches Wiederanfahren der Walzen und infolgedessen 6<,
ebenfalls wieder Bandausschuß.
Es ist schon vorgeschlagen worden, die Spaltöffnung und das Wiederanstellen ganz zu vermeiden und dafür
dem Anstellzylinder Hydrospeicher vorzuschalten (interner Stand der Technik). Ein solches Prinzip ist beispielsweise
bekannt aus der deutschen Patentschrift 8 48 596. die sich auf Matrizen- und Prägepressen
od. dgl. Vorrichtungen bezieht. Die Hydrospe'iL-her nehmen
dabei die verdrängte Druckflüssigkeit auf. Eine derartige Anordnung hat aber bei Walzwerken den
Nachteil, daß bei den äußerst kurzen Zeiten während des Auseinanderfahrens der Walzen relativ gesehen zu
große Flüssigkeitsmengen durch die Leitungen und Ventile strömen müssen. Die hierfür erforderlichen
großen Querschnitte lassen sich aber nicht realisieren.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Dämpfung der Walzen beim Durchlauf einer Verdickung zu schaffen,
die möglichst kurz anspricht und somit den Bandausschuß verringert.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Gaspolster innerhalb des Anstellkolbens
vorgesehen ist und zwischen dem Gaspolster und der Druckflüssigkeit eine im Anstellkolben gleitend geführte
Kolben.scheibe als Trennglied angeordnet ist. Durch diese Anordnung können die Walzen nahezu ohne zeitliche
Verzögerung der Verdickung ausweichen, wobei die Stöße weitgehend aufgefangen werden.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, daß in dem Anstellkolben für die Walzenanstellung
eine Trenngliedwegbegrenzung angeordnet ist. Als Wegbegrenzung für die Kolbenscheibe
ist eine im Kolben für die Walzenanstellung angeordnete Büchse vorgesehen. Hierdurch wird vermieden,
daß beim Wiederherstellen der Dressiergrade der ganze Gasraum komprimiert werden muß, was erhebliche
Zeitersparnis und somit weniger Bandverlust bei gleicher hydraulischer Leistung bedeutet.
Nach einem anderen Merkmal der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der in dem Anstellkolben für die
Walzenanstellung angeordnete Raum für das Gaspolster ein Füllventil zum Auffüllen des Gaspolsters aufweist.
Hierdurch kann der Druck des Gaspolsters entsprechend den Arbeitsbedingungen eingestellt werden.
Auch können im Laufe der Zeit eventuell auftretende Gasverluste durch Undichtigkeiten ausgeglichen werden.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung der Anstellvorrichtung im Normalzustand vor Eintritt der Verdickung
in den Walzspalt,
F i g. 2 eine schematische Darstellung beim Durchfahren einer Verdickung,
F i g. 3 Arbeitsstellung nach Austritt der Verdickung aus dem Walzspalt.
In F i g. 1 ist der Walzenständer mit 1 bezeichnet, der
die Oberwalze 2 und die Unterwalze 3 trägt. Zwischen den Walzen 2 und 3 läuft das Band 4 mit der Verdikkunjj
5 in Fi ;ilrichtung hindurch. Die Unterwalzc 3 wird über das Rand 4 durch dnn Ansiellkolben 6 gegen
die Oberwalze 2 gedrückt. In dem Anstellkolben 6 ist der Haltedeckel 7, die Kolbenscheibe 8 und die Büchse
9 angeordnet. Außerdem befindet sich innerhalb des Anstellkolbens 6 oberhalb der Kolbenscheibe 8 das
eigentliche Gaspolster 10. Die ölzuführung für das Anstellen ist mit 11 und für das Abheben mit 12 bezeichnet.
Der Anstellkolben 6 gleitet in dem Anstellzylindcr 12, in d^rn sich auch der Druckraum 14 befindet. Im
obersten Teil des Anstellkolbens 6 ist das Gasventil 15 für das Auffüllen und Prüfen des Gaspolsters 10 angeordnet.
Wirkungsweise:
Im normalen Betrieb läuft das Band 4 zwischen der Oberwalze 2 und der Umerwa'izi. 3 hindurch. Dabei
wird die Anstellkraft durch den Anstellkolben 6 geliefert, der unter dem Einfluß des im Druckraum 14 befindlichen
Drucköls steht. Der Gasdruck im Gaspolster 10 ist kleiner als der Druck im Raum 14. so daß die
Kolbensciieibe 8 an der Trenngliedbegrenzung 9 anliegt
(F i g. 3). Eine Verdickung im Band, beispielsweise eine Schweißnaht, wird durch eine Positionsmeßeinrichtung
erfaßt. Eine solche Einrichtung besteht z. B. aus einer Fotozelle, die mit einer in das Band eingebrachten
Bohrung zusammenwirkt. Sobald die Verdikkung 5 kurz vor die Oberwalze 2 und Unterwalze 3
gelangt ist, durchläuft diese Bohrung die Fotozelle und letztere gibt einen L^.Jiimpuls an ein Wegeventil ab,
das die Leitung 11 des Druckraumes 14 öffnet. Dadurch wird der Druck im Druckraum 14 auf einen Druck herabgesetzt,
der unter dem des Gasdruckes im Raum 10 liegt. Um die Höhe des Gasdruckes zu definieren, ist in
der Leitung 11 ein einstellbares Druckbegrenzungsventil
vorgesehen. Das Gas im Raum 10 expandiert, und die Kolbenstange 8 kommt an dem Haltedeckel 7 zur
Anlage (F i g. 1). Sobald nun die Verdickung 5 zwischen die Oberwalze 2 und die Unterwalze 3 gelangt (F i g. 2),
wird die Unterwalze 3 samt dem Anstellkolben 6 nach unten gedrückt. Dabei entsteht im ersten Augenblick
eine verhältnismäßig geringfügige Druckerhöhung im Druckraum 14. Bevor aber diese Druckerhöhung za
einer starken und nachteiligen hohen Druckspilze anwächst, die durch die bekannten vorgeschalteten Hydrospeicher
oder Druckventile infolge der engen Leitungsquerschnitte
nur sehr unvollkommen oder gar nicht abgebaut werden kann, hebt sich die Kolbenscheibe
8 von dem Haltedeckel 7 nach oben entgeger dem Druck des Gaspolsters 10 ab und schafft dabei dem aus
dem Druckraum 14 verdrängten öl einen Ausgleichsraum, je nach dem Volumen des Gaspolsters 10 kommt
es dann zu einer unwesentlichen Drucksteigerung sowohl im Gaspolster 10 als auch im Druckraum 14. Infolgedessen
wird auch der Druck der Unterwalze 3 gegen die Verdickung 5 nur geringfügig erhöht. Sobald nun
die Verdickung 5 durchgelaufen ist, wird der Druck im Druckraum 14 dadurch erhöht, daß das vorgenannte
Wegeventil umgeschaltet wird und dadurch die Leitung Il geschlossen wird. Gleichzeitig durch das Umschalten
des Wegeventils wird eine Pumpe auf die Leitung 11 zum Druckraum 14 geschaltet. Durch den Anstelldruck,
der höher ist als der Druck des Gaspolsters im Druckraum 10. wird die Kolb-nscheibe 8 nach oben zur
Anlage an die Trenngliedbegrenzur.g 9 bewegt. Damit ist der Vorgang des Durchlaufens einer Verdickung
beendet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Waizenansieiivorrichtung zürn Anstellen vor.
Walzen beim Dressieren mit einer Einrichtung zur Dressiergradwegnahme bei Durchfahren von Verdickungen
im Walzgut, bei der einer hydraulischen Anstellvorrichtung mit Anstellkolben und Anstellzylinder
a!s Stoßdämpfer ein Gaspolster zur Aufnahme der verdrängten Druckflüssigkeit zugeordnet
ist, dadurch gekennzeichnet, daß das
Gaspolster innerhalb des Anstellkolbens (6) vorgesehen ist und zwischen dem Gaspolster und der
Druckflüssigkeit eine im Anstellkolben (6) gleitend geführte Kolbenscheibe (8) als Trennglied angeordnet
ist.
2. Walzenanstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Ansiellkolben (6) für die Walzenanstellung eine Trenngliedwegbegrenzung
(9) angeordnet ist.
3. Walzenanstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Wegbegrenzung
für die Kolbenscheibe (8) eine im Anstellkolben (6) für die Walzenanstellung angeordnete
Büchse (9) vorgesehen ist.
4. Walzenanstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der in
dem Anstellkolben (6) für die Walzenanstellung angeordnete Raum für das Gaspolster (10) ein Füllventil
(15) zum Auffüllen des Gaspolsters (10) aufweist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722233932 DE2233932C3 (de) | 1972-07-11 | Walzenanstellvorrichtung mit Stoßdämpfer | |
JP7859273A JPS525418B2 (de) | 1972-07-11 | 1973-07-11 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722233932 DE2233932C3 (de) | 1972-07-11 | Walzenanstellvorrichtung mit Stoßdämpfer |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2233932A1 DE2233932A1 (de) | 1974-01-24 |
DE2233932B2 DE2233932B2 (de) | 1975-06-26 |
DE2233932C3 true DE2233932C3 (de) | 1976-02-12 |
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