DE2233887C3 - Lunkerpulver - Google Patents
LunkerpulverInfo
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- C09K5/16—Materials undergoing chemical reactions when used
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
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Description
Die Erfindung betrifft ein Lunkerpulver, bestehend aus kohlenstoffhaltigem Material, feuerfestem Material,
leicht oxydierbarem Metall, Metalloxyd und einem anorganischen Material.
Es sind die verschiedensten Lunkerpulver bekanntgeworden, welche einerseits auf Grund einer exothermen
Reaktion und andererseits aufgrund einer Isolierungswirkung für die Warmhaltung des verlorenen
Kopfs sorgen. Neben einem pulverförmigen oxydierbaren Metall enthalten solche Lunkerpulver vielfach auch
ein kohlenstoffhaltiges Material, wie z. B. Holzkohlepulver, Holzkohlenstaub, Kleie, Sägespäne oder Sägemehl.
Es hat sich aber gezeigt, daß Holzkohlepulver und Holzkohlestaub einerseits einem solchen Lunkerpulver
nicht die nötige Porosität verleihen damit auch eine ausreichende Wärmeisolationswirkung zum Tragen
kommt, und daß andererseits Materialien wie Kleie, Sägespäne oder Sägemehl beim Aufstreuen auf das
schmelzflüssige Metall sich sofort unter Bildung gasförmiger Produkte zersetzen, so daß das Lunkerpulver
aufgewirbelt wird und viel zu schnell abbrennt.
Es wurde nunmehr ein Lunkerpulver der eingangs bezeichneten Art gefunden, welches eine günstige
Abbrandgeschwindigkeit zeigt und darüber hinaus eine hohe Wärmeisolierung besitzt.
Demgemäß wird ein Lunkerpulver bestehend aus kohlenstoffhaltigem Material, feuerfestem Material,
leicht oxydierbarem Metall, Metalloxyd und einem anorganischen Material vorgeschlagen, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Zusammensetzung als kohlenstoffhaltiges Material 5 bis 25 Gew.-% verkohltes
Häcksel, verkohltes Stroh oder verkohlte Pflanzenschalen enthält, wobei jede der Substanzen eine Teilchengrößenverteilung
aufweist, daß weniger als 50 Gew.-°/o eine Teilchengröße von 0,074 bis 0,31 mm haben und
ίο mehr als 50 Gew.-% und weniger als 100 Gew.-% eine
Teilchengröße von mehr als 0,31 mm und weniger als 0,074 mm haben, wobei die Menge der einzelnen
Substanzen mit einer Teilchengröße von mehr als 031 mm annähernd gleich der Menge der einzelnen
Substanzen mit einer Teilchengröße «on weniger als
0,074 mm ist
Das feuerfeste Material besteht vorzugsweise aus Aluminiumkrätze, Quarz, Sand, gebranntem Ton,
Vermiculit oder Diatomeenerde.
Das leicht oxydierbare Metall besteht vorzugsweise aus metallischem Aluminium, einer Aluminiumlegierung
oder einer Kalzium/Silizium-Legierung.
Das Metalloxyd besteht vorzugsweise aus Eisen(II)-oxyd,
Eisen(III)-oxyd, Trieisen-tetroxyd oder Mangandioxyd.
Das anorganische Material besteht vorzugsweise aus einem Fluorid, einem Siiicofluorid, einem Alkalimetallnitrat
oder einem Erdalkalimetallnitrat.
Bisher wurde für derartige Lunkerpulver der Blick in erster Linie auf den kalorischen Wert der Zusammensetzung
gerichtet. Dem Rückstand nach Beendigung der exothermen Reaktion wurde dagegen wenig Beachtung
geschenkt.
Durch das besondere Gefüge, das die erfindungsgemäße Zusammensetzung aufweist, reicht es aus, wenn
das Lunkerpulver einen Wärmewert von 1200 bis 1500cal/g aufweist. Bisher wurden Werte von 1800 bis
2000 cal/g als bevorzugt angesehen. Es kann deshalb in dem erfindu.igsgemäßen Lunkerpulver weniger von
dem teuren oxydierbaren Material verwendet werden, als es bisher der Fall war, was, wegen der hohen Kosten
solcher Metalle, wesentliche Einsparungen mit sich bringt.
Wenn in dem erf-ndungsgemäßen Lunkerpulver nur nur der grobe Anteil der Rohmaterialien verwendet
wird, dann ist der Leerraum des Aggregats groß, was zu einer guten Wärmeisolation führt, wobei die Verbrennung
ebenfalls günstig abläuft. Andererseits werden dabei Luftströmungen innerhalb des Aggregats gebildet,
wodurch der Warmhalteeffekt auf den verlorenen Kopf verringert wird. Werden nur die feinen Körner
verwendet, dann braucht das Aggregat auf der Oberfläche des geschmolzenen Stahls im verlorenen
Kopf 1 bis 10see bis zur Initiierung der exothermen
r>-> Reaktion, während dessen die Zusammensetzung
Wärme aui dem geschmolzenen Stahl absorbiert.
Darüber hinaus wird gleichzeitig mit der Zündung eine lokale und heftige Reaktion bewirkt, welche leicht das
feinkörnige Material hochbläst, was zur Folge hat, daß wirksame Komponenten für die Warmhaltung des
verlorenen Kopfs verlorengehen und der Warmhaltungseffekt verschlechtert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Lunkerpulver treten die obenerwähnten Nachteile nicht auf. Es liegen günstige
to Aggregatbedingungen vor, wenn das Lunkerpulver auf
die Stahloberfläche aufgebracht wird, wobei die Reaktion rasch startet und eine langsame Verbrennung
eine lange Zeit aufrechterhalten wird. Der verlorene
Kopf wird deshalb in dei richtigen Weise ei hitzt bzw.
vor Wärmeverlusten geschützt
In dem erfindungsgemäßen Lunkerpulver ist das verkohlte pflanzliche Material brennbar und dient als
Wärmequelle. Insbesondere bewirkt es eine glatte Initiierung der exothermen Reaktion. Außerdem macht
es den Rückstand porös, wodurch er einen erhöhten Wärmeisolierungseffekt aufweist. Der Gehalt an verkohltem
pflanzlichen Material liegt im Bereich von 5 bis 25 Gew.-°/o. Bei einem Gehalt von weniger als 5
Gew.-°/o ergeben sich die oben beschriebenen Effekte nicht, und bei einem Gehalt über 25 Gew.-°/o bilden sich
im Rückstand Luftkanäle und Luftströmungen, welche die Wärme abführen, wodurch der Warmhaltungseffekt
verringert wird.
Bei dem erfindungsgemäßen Lunkerpulver soll die Menge der Teilchen, die größer als 0,31 mm sind und die
kleiner als 0,074 mm sind, etwa gleich sein. Wenn diese Mengen nicht etwa gleich sind, dann wird der
Warmhaltungseffekt in unerwünschter Weise verringert. Diese Tatsache wurde aufgrund vieler Experimente
festgestellt Es wird angenommen, daß die meisten der Körner der Rohmaterialien mit weniger als
0,074 mm an den Körnern mit mehr als 031 rnm haften, so daß ein Aggregat gebildet wird, welches zusammen
mit dem verkohlten pflanzlichen Material ein geeignetes Porengefüge ergibt Ein ähnlicher ungünstiger Effekt
auf die Warmhahung entsteht, wenn die Teilchen mit mehr als 0,31 mm und weniger als 0,074 mm nicht
jeweils in einer Menge von wenigstens 25% vorliegen.
ίο Nur bei Einhaltung der obengenannten Bedingungen
ergibt sich die richtige Korngrößenverteilung, welche die richtige Porengröße im geschütteten Material nach
sich zieht die Für eine gute Warmhaltung des verlorenen Kopfs maßgebend ist.
In den folgenden Beispielen werden die Vorteile der Erfindung demonstriert.
Die Bestandteile, die Zusammensetzung und die Teilchengrößenverteilung des Lunkerpulvers sind in der
folgenden Tabelle I angegeben.
s';..' | Komponente | Mischungs verhältnis |
Korngrößenverteilung | Nr. 2 | Nr. 3 | Nr. 4 |
[ | (Gew.-%) | Nr. 1 | ||||
Verkohltes Häcksel | 13 | Korngröße von | Korngröße von | |||
Metallisches Aluminium | 11 | mehr als 0,31 mm, | mehr als | |||
Eisen(III)-oxyd | 5 | 25% | 0,31 mm, 50% | |||
Korngröße von | Korngröße von | Korngröße von | ||||
Mangandioxyd | 3 | Korngröße von | weniger als | weniger als | weniger als | |
Aluminiumkrätze | 63 | mehr als | 0,15 mm, 100% | 0,074 mm, 25% | 0,074 mm, 50% | |
0,15 mm, 100% | Korngröße von | |||||
Natriumnitrat | 3 | 0,31-0,074 mm, | ||||
Aiuminium- | 2 | 50% | ||||
natriumfluorid | 1300 | 1300 | 1300 | |||
Wärmewert, ca!/g | 1300 | |||||
Diese Lunkerpulver wurden zur Warmhaltung eines verlorenen Kopfs verwendet. Dabei wurden die in
Tabelle II angegebenen Resultate erhalten.
Größe des verlorenen Kopfs
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4
Nr. 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4
Höhe des Randteils des
verlorenen Kopfs (mm)
Höhe des Mittelteils des
verlorenen Kopfs (mm)
verlorenen Kopfs (mm)
Höhe des Mittelteils des
verlorenen Kopfs (mm)
250 254 222 220
160
140
180 185
Am oberen Teil der Innenwand einer quadratischen Gußform wurde ein geformtes Wärmeisolierungsrnaterial
für einen verlorenen Kopf befestigt, und es wurden Blöcke unter annähernd den gleichen Bedingungen
hergestellt, indem 13 kg einer jeden der Lunkerpulver-Zusammensetzungen Nr. 1 bis 4 zugegeben wurden. Aus
der Kopfform der 6,4 t wiegenden Stahlform, wie sie in Tabelle II angegeben ist, wurde gefunden, daß die
Zusammensetzung, die nur gröberes Korn als 0,074 mm (Nr. 1) aufwies und daß die Zusammensetzung, die nur
fel.-eres Korn als 0,15 mm aufwies (Nr. 2) beide hinsichtlich der Warmhaltung des verlorenen Kopfs
weniger wirksam waren als die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen (Nr. 3 und 4).
>5 Außerdem wurde bei der Zusammensetzung Nr. 2 beim Aufbringen auf die Oberfläche des schmelzflüssigen
Stahls Staub versprüht, was die Herstellung des Blocks störte.
Claims (5)
1. Lunkerpulver für die Warmhaltung von verlorenen Köpfen beim Metallgießen, bestehend
aus kohlenstoffhaltigem Material, feuerfestem Material, leicht oxydierbarem Metall, Metalloxyd und
einem anorganischen Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung als
kohlenstoffhaltiges Material 5 bis 25 Gew.-°/o verkohltes Häcksel, verkohltes Stroh oder verkohlte
Pflanzenschalen enthält, wobei jede der Substanzen eine Teilchengrößenverteilung aufweist, daß weniger
als 50 Gew.-% eine Teilchengröße von 0,074 bis 031 mm haben und mehr als 50 Gew.-°/o und
weniger als 100 Gew.-°/o eine Teilchengröße von mehr als 031 mm und weniger als 0,074 mm haben,
wobei die Menge der einzelnen Substanzen mit einer Teilchengröße von mehr als 0,31 mm annähernd
gleich der Menge der einzelnen Substanzen mit einer Teilchengröße von weniger als 0,074 mm ist.
2. Lunkerpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das feuerfeste Material aus
Aluminiumkrätze, Quarz, Sand, gebranntem Ton, Vermiculit oder Diatomeenerde besteht.
3. Lunkerpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das leicht oxydierbare Metall
aus metallischem Aluminium, aus einer Aluminiumlegierung oder aus einer Kalzium/Silizium-Legierung
besteht.
4. Lunkerpulver nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metalloxyd aus Eisen(II)-oxyd,
Eisen(IIl)-oxyd, Trieisen-tetroxyd oder Mangandioxyd besteht.
5. Lunkerpulver nach Anspruch . 1, dadurch gekennzeichnet, daß das anorganische Material aus
einem Fluorid, einem Siiicofluorid, einem Alkalimetallnitrat oder einem Erdalkalimetallnitrat besteht.
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