DE2233105A1 - Verfahren zur herstellung von pulverfoermigen acrylpolymeren - Google Patents
Verfahren zur herstellung von pulverfoermigen acrylpolymerenInfo
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Description
Dr. Michael Hann 4. Juli 1972
Patentanwalt H / W (454) 4976
63 Giessen
Ludwigstrasse 67
Ludwigstrasse 67
PPG Industries, Inc., Pittsburgh, Pa., USA
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON PULVERFÖRMIGEN ACRYLPOLYMEREN
Priorität: 9. Juli 1971 / USA / Ser. No. 161,345
Die Reinhaltung der Umwelt ist ein Problem, für das in jüngerer Zeit ein steigendes Interesse der Öffentlichkeit
und ein größeres Verantwortungsbewußtsein der Industrie vorhanden ist. In diesem Zusammenhang gewinnt die Herstellung
von organischen Pulvern an Bedeutung, die ohne Verwendung von Lösungsmitteln auf Substrate aufgetragen
und dort durch Erwärmen in Überzüge übergeführt werden können. Ein weiterer Vorteil der pulverförmigen Überzugs,-massen
besteht darin, dass sich Pulver im Vergleich zu Lösungen leichter handhaben läßt.
Als Überzugsmassen haben sowohl thermoplastische als auch
wärmehärtbare Acrylpolymere in großem Umfang Verwendung gefunden, z.B. in der Automobilindustrie.' Die Überzüge
aus Acrylharzen besitzen eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen Feuchtigkeit, andere Wettereinflüsse und gegen
den Angriff von Lösungsmitteln und sind ausserdem auch
2 π η ,q β .ι / ι ο 9 3
in ästhetischer Beziehung sehr befriedigend.
Für die Herstellung von Anstrichmassen auf Basis von Acrylpolymeren wird zur Zeit ein Verfahren verwendet, bei
dem zuerst das Polymere hergestellt, dann extrudiert und schließlich gekühlt und zerkleinert wird. Dieses Verfahren
ist sehr umständlich und aufwendig, da insbesondere die Extrusion teuer und zeitraubend ist.
Es wurde nun gefunden, dass man pulverförmige Acry!polymere
in einfacher und wirtschaftlicher Weise dadurch herstellen kann, dass man zuerst ein oder mehrere Acrylmonomere
in Gegenwart eines Dispersionsstabilisators und eines freie Radikale bildenden Katalysators in einer Dispersionsflüssigkeit unter Bildung einer nicht-wässrigen Dispersion
polymerisiert und dann die erhaltene Dispersion zu einem Pulver, das als Überzugsmasse geeignet ist, trocknet.
Die erste Stufe in der Herstellung des pulverförmigen Acrylpolymerisats
besteht darin, dass die Acrylmonomeren in einer Dispersion polymerisiert werden. Das dabei erhaltene
Acrylpolymere kann entweder thermoplastisch oder wärmehärtbar
sein.
Polymerisierbar Acrylmonomere, die unter Bildung von thermoplastischen
Polymeren gemäß der.Erfindung polymerisiert werden können, sind äthylenisch ungesättigte Monomere wie Alkylacrylate
und Alkylmethacrylate, z.B. Methylmethacrylat, Äthylacrylat, Butylacrylat, Octylacrylat und -methacrylat, Decylacrylat und
-methacrylat, 2-Äthylhexylacrylat und -methacrylat, Amide
der Acrylsäure oder der Methacrylsäure, wie Acrylamid und Acrylsäure, Methacrylsäure und dergleichen. Eine vollständigere
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Aufzählung der in betracht kommenden Monomeren befindet sich in der US-PS 3,037,963. Besonders bevorzugt ist als zu polymer
isierendes äthylenisch ungesättigtes Monomeres Methylacrylat
und Comonomere, die mit Methylmethacrylat mischpolymerisiert
werden können und andere Acrylate.
Die für die Herstellung von wärmehärtbaren Acrylpolymeren geeigneten Monomeren sind Acrylmonomere, die Hydroxyl-,
Carboxyl-, Epoxy- oder Amidogruppen enthalten, wie Hydroxyester der Acrylsäure oder Methacrylsäure, wie z.B. 2-Hydroxyäthylacrylat
und -methacrylat, 2-Hydroxypropylacrylat und
-methacrylat, Glycidylmethacrylat, Glycidylacrylat, Acrylamid,
N-Butoxymethylacrylamid, Carbonsäuren, wie Acrylsäure,
Methacrylsäure und dergleichen. Wenn wärmehärtbare Acrylpolymere hergestellt werden sollen, muß die Zusammensetzung
der Ausgangsstoffe auch Vernetzungsmittel für die Acrylmonomeren enthalten, wie Aminoplaste, z.B. alkylierte
Melamin-Formaldehydharze, wie alkylierte Methylolderivate des Melamins, Benζοguanamine und Acetoguanamins;
verkappte Isocyanate, Verbindungen mit Epoxygruppen, Alkoxysilane, Aziridinderivate, Dihydropyranderivate von Carbonsäuren
und dergleichen. Auch andere übliche Härtungs- oder Vernetzungsmittel für wärmehärtbare Acrylharze können verwendet
werden.
Die erhaltenen pulverförmigen Acrylpolymeren sollen eine Erweichungstemperatur von mindestens 50° C haben, so dass
das Pulver bei der Lagerung nicht blockt und beim Auftragen und Erwärmen auf ein Substrat einen kontinuierlichen Überzug
bildet.
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Zur Polymerisation werden die Aery!monomeren in einer organischen
Flüssigkeit dispergiert, in der die Monomeren löslich, aber das sich bildende Polymere unlöslich sind,
so dass sich bei der Polymerisation das Polymere in Form von dispergieren Teilchen abscheidet. Die Reaktion wird
in Gegenwart eines freie Radikale bildenden Katalysators und eines Dispersionsstabilisators durchgeführt, wobei
dieser Dispersionsstabilisator bevorzugt folgende Bestandteile enthält:
1. einen Bestandteil, der sich mit den dispergierten Polymerteilchen
verbindet und
2. einen Bestandteil mit einer kettenartigen Struktur, die durch die Dispersionsflüssigkeit solvatisiert
wird und eine stabilisierende Hülle um die Polymerteilchen
bildet.
Als Dispersionsflüssigkeit können beliebige Flüssigkeiten verwendet werden, die für das Polymere NichtlÖser und für
das Monomere Lösungsmittel sind, Beispiele von geeigneten Disp'ersionsmedieii sind flüssige aliphatisch^ Kohlenwasserstoffe,
wie Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Mischungen dieser Kohlenwasserstoffe und die in der Technik als Naphtha
bekannten Kohlenwasserstoffe, wie VM und P - Naphtha und dergleichen.
Die bei der Erfindung verwendeten Dispersionsstabilisatoren sind bekannt und sind z.B. in den US-PS 3,317,635,
3,382,297, 3,261,788 und 3,095,388 beschrieben. Diese Stabilisatoren enthalten zwei Segmente oder Bestandteile.
Das eine Segment wird durch die Dispersionsflüssigkeit solvatisiert. Das zweite Segment wird durch die Dispersionsflüssigkeit relativ nicht solvatisiert und ist in der Lage,
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sich mit den Polymerteilchen des Acrylmonomeren zu verknüpfen.
Der bevorzugte Dispersionsstabilisator ist ein verzweigtes Copolymeres, das zwei Arten von polymeren Komponenten enthält.
Die eine Komponente ist ein Segment, das durch eine aliphatische Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit solvatisiert
ist und sich nicht mit den Teilchen des Polymeren aus dem äthylenisch ungesättigten Monomeren assoziiert. Das zweite
Segment ist ein verknüpfendes Polymeres (anchor polymer) von einer unterschiedlichen Polarität als das erste Segment und
relativ nicht solvatisierbar mit der aliphatischen Kohlenwasserstoff-Flüssigkeit,
aber in der Lage, sich mit den polymerisierten Teilchen des äthylenisch ungesättigten
Monomeren zu verknüpfen, wobei dieses Verknüpfungspolymere an ihm hängende Gruppen enthält, die mit äthylenisch ungesättigten Monomeren mischpolymerisieren können.
Bevorzugt enthält der Dispersionsstabilisator die beiden folgenden Segmente (A) und (B):
Das erste Segment (A) enthält das Reaktionsprodukt von (l)
einem Molekül mit einer langen Kohlenwasserstoffkette, das
durch die Dispersionsflüssigkeit solvatisierbar ist und das eine endständige reaktionsfähige Gruppe enthält, und
(■2) eine äthylenisch ungesättigte Verbindung, die mit dem zu polymefeisierenden äthylenisch ungesättigten Monomeren
mischpolyme'risierbar ist und eine funktionelle Gruppe enthält, die in 'der Lage ist, mit der endständigen Gruppe
des Moleküls mit der langen Kohlenwasserstoffkette (1) zu reagieren.
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Im allgemeinen ist das solvatisierbare Segment (A) eine monofunktionelIe polymere Verbindung von einem Molekulargewicht
von etwa 300 bis etwa 3000. Diese Polymere kann man z.B. durch eine Kondensationsreaktion, bei der ein
Polyester oder ein Polyäther entsteht, erhalten. Die Reaktion zur Bildung dieser Polymeren ist bevorzugt eine
einfache Reaktion, wie z.B. eine Polyesterreaktion, bei der eine Monohydroxy-Monocarbonsäure verwendet wird,
wobei ein Polyester entsteht, der hinsichtlich der einen oder der anderen Gruppe streng monofunktionell ist. Als
Ausgangsstoffe werden bevorzugt Hydroxycarbonsäuren oder Laktone verwendet, die Hydroxysäurepolymere bilden. So
erhält man z.B. aus einer Hydroxyfettsäure," wie 12-Hydroxystearinsäure
durch Kondensation eine nicht-polare Komponente, die durch nicht polare organische Flüssigkeiten, wie aliphatische
und aromatische Kohlenwasserstoffe, solvatisierbar ist. Die erhaltene Poly-(hydroxystearinsäure) kann dann
mit einer Verbindung umgesetzt werden, die mit den zu polymerisierenden Acrylmonomeren mischpolymerisierbar
ist, z.B. Glycidylacrylat oder Glycidylmethacrylat. Die Glycidylgruppe reagiert dabei mit der Carboxylgruppe der
Poly-(hydroxystearinsäure) und es bildet sich dadurch das Polymersegment (A).
Etwas komplexere, aber ebenfalls geeignete Polyester erhält
man durch Umsetzung von Dicarbonsäuren mit Diolen. So kann man z.B. 1,12-Dodecandiol mit Sebazinsäure oder ihrem
Dichlorid zur Herstellung einer Komponente, die mit aliphatischen Kohlenwasserstoffen solvatisierbar ist, umsetzen.
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Das bevorzugte polymere Segment (A) des Dispersionsstabilisators nach der Erfindung erhält man durch Umsetzung von
Pöly-(12-hydröxystearinsätire) mit Glycidylmethacrylat.
Das zweite, polymere Segment (B) des Dispersionsstabilisators
besitzt eine andere Polarität als das erste Segment (A)
und wird durch das Dispergiermittel relativ nicht solvatisiert, assoziiert sich mit den durch die Polymerisation gebildeten
Teilchen des Acry!polymeren oder ist in der Lage, sich
mit .diesen Teilchen zu verknüpfen und besitzt eine an ihm . hängende Gruppe, die mit dem Acrylmonomeren mischpolymerisierbar
ist. Dieses verknüpfende Segment (B) bildet um die Teilchen des Polymeren eine Schicht des Stabilisators.
Das solvatisierte Polymersegment (A), das sich nach aussen
von der Oberfläche der Polymerteilchen erstreckt, bildet eine solvatisierte Sperre, die die Teilchen des Polymeren
in dispergierter Form stabilisiert.
Das verknüpfende Segment (B) kann Copolymere enthalten
von (1) Verbindungen, die sich rasch mit dem zu polymerisierenden Acrylmonomeren assoziieren, wie Ester der Acrylsäure
und der Methacrylsäure, z.B. Methylacrylat, Methylmethacrylat,
Äthylacrylat, Athylmethacrylat, Butylacrylat, Butylmethacrylat,
2*-Äthylhe5cylacrylat, Octylmethacrylat und dergleichen, und ■
(2) Verbindungen, die Gruppen enthalten, die mit'dem zu pölymerisierenden Acrylmonomeren mischpolymerisierbar sind,
und ausserdem Gruppen enthalten, die mit dem polymeren Segment
(A) umsetzungsfähig sind, wie z.B. Acrylate und Methacrylate-, die Glycidylgruppen enthalten,, wie Glycidylacrylate
und G1Iycidy!methacrylate. Diese Copolymeren werden mit polymerisierbaren
äthylenisch ungesättigten Säuren, die Gruppen
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2 2 3 3 1 O B
enthalten, die mit dem Acry!monomeren mischpolymerisierbar
sind, umgesetzt, z.B. mit Acrylsäure, Methacrylsäure, 3-Butensäure, Crotonsäure, Itakonsäure und dergleichen.
Das bevorzugte polymere Segment (B) ist ein Terpolymeres von Methylmethacrylat, Glycidylmethacrylat und Methacrylsäure.
Die Segmente (A) und (B) sind in der Regel getrennte Einheiten, wobei das Segment (A) an das Rückgrat des Pfropfcopolymeren
gebunden ist und das Segment (B) in oder von dem Rückgrat getragen wird. In manchen Fällen können die
Segmente (A) und (B) auch aneinander gebunden sein. So kann z.B. das Segment (A) an das Segment (B) durch ionisierte
ionische Bindungen gebunden sein.
Der bevorzugte Stabilisator ist ein Reaktionsprodukt aus dem Produkt von Poly-(12-hydroxystearinsäure) und Glycidylmethacrylat
mit einem Terpolymeren aus Methylmethacrylat, Glycidylmethacrylat und Methacrylsäure.
Als freie Radikale bildender Katalysator kann ein üblicher Katalysator dieser Art verwendet werden, z.B. eine Peroxyverbindung,
wie Cumolhydroperoxid, Benzoylperoxide oder eine Azoyerbindung, wie alpha-Azobisisobutyronitril. Bevorzugte
Katalysatoren sind Azobisisobutyronitril und Benzoylperoxid.
Die pulverförmigen Acrylpolymeren nach der Erfindung können
auch noch andere Zusatzstoffe zur Erzielung bestimmter Eigenschaften enthalten. Wenn ein farbiger Überzug erwünscht
ist, können Pigmente zugegeben werden. Man kann die Pigmente dadurch einbringen, dass man eine Pigmentpaste herstellt und
diese Paste in die Dispersion der Acrylpolymeren einbringt,
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bevor die Dispersion unter Bildung des Pulvers getrocknet,
wird. In dieser Weise entsteht ein gleichförmig gefärbtes Pulver. ' ■
Es können hierbei beliebige Pigmente verwendet werden, wie Ruß, Titandioxid, Phthalocyaninblau, Phthalocyaningrün,
rotes Eisenoxid, Indorot, Indogelb, Molybdenitorange,
Monastralviolett, Ultramarinblau, Cadmiumrot und dergleichen.
Die pulverförmigen Acrylpolymeren können auch Weichmachungsmittel
enthalten, wie z.B. Dibutylphthalat, Butylbenzylphthalat, Diisooctylphthalat, DeCyibutylphthalat, Diisooc.tyladipat,
Dibutylsebazat, Butylbenzoat, Triisooctyltrimellitat, n-Octyl-n-decyltrimellitat und Tricresylphosphat.
Der Hauptteil der Weichmachungsmittel sollte in dem als Dispergiermittel verwendeten aliphatischen
Kohlenwasserstoff unlöslich sein, wie z.B. Saccharosehexabenzoat oder Glycerintribenzoat; es können aber auch
kleine Mengen von löslichen Weichmachern, wie Trimethylpentandioldibenzoat und Butylbenzylphthalat, zugegeben
werden.
Vor der Polymerisation kann den .Ausgangsstoffen auch ein
die Kettenlänge modifizierendes Mittel oder ein Kettenübertragungsmittel zugegeben werden. Bevorzugte Mittel
dieser Art sind Mercaptane, wie Dodecylmercaptan, tertiär Dodecylmercaptan, Octylmereaptan, Hexylmereaptan und
dergleichen.
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Auch Mittel zur Verbesserung der Fließfähigkeit können der Dispersion vor der' Polymerisation zugesetzt werden. Bevorzugte
Mittel dieser Art sind feste Lösungsmittel, wie Phenylbenzoat, Dibenzylketon, Benzylmethylketon und dergleichen. Derartige
Stoffe fördern den Fluß des Polymeren.
Die zu polymerisierende Dispersion oder Zusammensetzung enthält im allgemeinen etwa' 15 bis etwa 65% Feststoffe in Abhängig
keit von der verwendeten Dispersionsflüssigkeit und anderen Faktoren. Von dem Feststoffanteil der Zusammensetzung sind etwa
20 bis etwa 95 Gew.%, bevorzugt etwa 60 bis 80 Gew.% Acryl· monomere. Der Dispersionsstabilisator kann etwa 0,5 bis etwa
40 Gew.% und der freie Radikale bildende Katalysator etwa 0,1 bis etwa 10 Gew.% der Zusammensetzung ausmachen. Falls
ein Weichmachungsmittel verwendet wird, benutzt man es in
der Regel in Mengen von etwa 0 bis etwa 40 Gew.% der Zusammensetzung, bevorzugt von etwa 20%. Das Kettenübertragungsmittel
liegt im allgemeinen in Mengen von 0 bis 10 Gew.%
des festen Anteils der Dispersion vor. Das Mittel zur Verbesserung der Fließfähigkeit kann 0 bis 40 Gew.% der Zusammensetzung ausmachen, wobei sein Anteil in der Hauptsache von
der Menge des benutzten Weichmachungsmittels abhängt. Im allgemeinen werden etwa 20 Gew.% entweder an Weichmachungsmittel
oder an dem Mittel zur Verbesserung der Fließfähigkeit verwendet oder etwa 20% einer Kombination von beiden.
Die Polymerisationsreaktion wird in üblicher Weise durchgeführt, indem man einfach die Monomeren, Katalysatoren,
den Stabilisator und die Dispersionsflüssigkeit so lange erwärmt, bis die Monomeren polymerisiert sind. Bei der bevor- .,.
zugten Arbeitsweise wird zuerst die Dispersionsflüssigkeit
unter Rückflußkühlung erwärmt und es werden dann das Monomere
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und die anderen Bestandteile hinzugefügt, doch ist diese besondere Arbeitsweise für die Polymerisation der Monomeren
nicht erfindungswesentlich.
Die erhaltene Dispersion der Acrylpolymeren wird dann unter
Bildung eines Pulvers getrocknet. Für die Trocknung können beliebige für die Trocknung von Dispersionen bekannte Verfahren
verwendet werden, wie z.B. Sprühtrocknung, Filtration, Gefriertrocknung, Schnelltrocknung, die eine besondere Ausgestaltung der Sprühtrocknung mit kurzer Trocknüngszeit ist,
und dergleichen.
Die am meisten bevorzugte Trocknungsart ist das Trocknen der Dispersion durch Sprühtrocknung, Bei dieser Arbeitsweise
wird die Dispersion in eine Trockenkammer fein zerstäubt und das Dispergiermittel verdampft unter Zurücklassung
eines pulverförmigen Acrylpolymeren. Wenn die Dispersion durch Filtration, Trocknen an der Luft oder Schnelltrocknen
getrocknet wird, kann es vorteilhaft sein, die erhaltenen Teilchen des Polymeren zu zerkleinern, um ein feineres
Pulver zu erhalten.
In Abhängigkeit von dem für das Auftragen des Pulvers auf das Substrat verwendeten Trocknungsverfahren, kann es vorteilhaft
sein, die Teilchen des Pulvers zu sieben, um für einen bestimmten Zweck nur feine Teilchen zu verwenden. Im
allgemeinen besteht aber hinsichtlich der zu benutzenden Teilchengrößen für die Erzielung eines guten Überzuges
keine Grenze.
Das Pulver kann als Überzugsmasse auf das Substrat durch übliche Methoden aufgebracht werden. Besonders gut eignen
sich jedoch das elektrostatische Sprühen und die Fließbett-Arbeitsweise.
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_ 12 _ , 22331G5
Die elektrostatische Sprühmethode besteht darin, dass man einfach dem Pulver des Acrylpolymeren eine Polarität gibt
und das zu überziehende Substrat mit der entgegengesetzten Polarität lad und das Pulver gegen das Substrat bläst.
Bei der Fließbett-Arbeitsweise taucht man ein vorerhitztes
Substrat in ein Fließbett, das dadurch entsteht, dass man ein Gas, wie Luft, in das Pulver einbläst.
Die pulverförmigen Acrylpolymeren nach dieser Erfindung
können auf beliebige Substrate, wie Metalle, Kunststoffe, Papier, Textilien und dergleichen aufgetragen werden. Metalle
sind die bevorzugten Substrate.
Das auf das Substrat aufgetragene Pulver wird in einen Film durch Erwärmen auf erhöhte Temperaturen umgewandelt,
wodurch die Teilchen des Pulvers zu einem kontinuierlichen Film verfließen und gegebenenfalls aushärten. Im allgemeinen
werden für diese Wärmebehandlung Temperaturen von etwa 150° C oder höher verwendet.
In den folgenden Beispielen sind die angegebenen Teile und Prozentsätze Gewichtsangaben, falls nicht ausdrücklich etwas
anderes angegeben ist.
Ein mit einem Heizmantel, Kühler^ Rührer und Thermometer
ausgerüsteter Reaktionskolben wurde mit 3450 g Heptan, 3450 g Hexan, 408 g Methylmethacrylat, 28,9 g Azobisisobutyronitril
und 82 g eines Dispersionsstabilisators beschickt. Der Dispersionsstabilisator
bestand aus einer Lösung mit einem Feststoff gehalt von 33% eines Reaktionsproduktes aus 44,2 Teilen
Methylmethacrylat, 10,8 Teilen Glycidylmethacrylat, einem
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Teil Methacrylsäure und 44 Teilen Poly-Chydroxystearinsäure)
in einem Lösungsmittel, das 59,8% Butylacetat, 17,5% Äthylacetat
und 22,7% Naphtha (VM & P) enthielt. Die Mischung wurde unter Rückflußkühlung erwärmt und nach 20 Minuten wurde
eine Mischung von 4610 g Methylmethacryfet, 1255 g 2-Äthylhexylmethacrylat,
827 g der vorstehend angeführten Stabilisatorlösung, 2040 g eines polymeren Weichmachers auf Basis von
Kokosnußöl, der eine 80%ige Lösung in Xylol war, 37,6 g primäres Octylmercaptan und 37,6 g .Azobisisobutyronitril
im Verlauf von 3 Stunden zugegeben. Nach weiterem Erwärmen für 30 Minuten unter Rückflußkühlung wurde die Dispersion
des Polymeren abgekühlt. Die Feststoffanalyse ergab 50,3% und die Säurezahl betrug 0,65. Das Polymere, das eine
niedrige Viskosität hatte, wurde sprühgetrocknet und das erhaltene Pulver wurde abgesiebt und auf ein blankes
Stahlblech unter Verwendung einer elektrostatischen Spritzpistole aufgetragen. Das beschichtete Blech wurde 15 Minuten
bei 177° C eingebrannt, wodurch ein glatter und glänzender Überzug erhalten wurde.
Eine Mischung aus 750 g Heptan, 750 g Hexan, 50 g Methylmethacrylat,
5 g der Lösung des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1 und 3,6 g Azobisisobutyronitril wurde in
einen Kolben gegeben und unter Rückflußkühlung erwärmt. Nach 20 Minuten wurde eine Mischung aus 880 g Methylmethacr}^-
lat, 110 g 2-Äthylhexylmethacrylat, 110 g Hydroxyäthylmethacrylat,
220 g Methylen-bis-(cyclohexylisocyanat)i
blockiert mit Methyläthylketoxim, 146 g Glycerintribenzoat,
51 g der Lösung des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1, 16,5 g Octylmercaptan und 16,5 g Azobisiso-
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butyronitril im Verlauf von 3 Stunden zugegeben. Nachdem die
Zugabe beendet war, wurde das Dispersionspolymere unter . Rückflußkühlung bei 78° C für 30 Minuten gehalten und dann
abgekühlt. Aus der Dispersion wurde durch Sprühtrocknung ein Pulver erhalten, das einen Erweichungspunkt von 77° C
und eine Gelzeit bei 177° C von 4 Minuten hatte. Es wurden
mehrere Bleche mit diesem Pulver unter Verwendung einer elektrostatischen Spritzpistole beschichtet und dann bei
154° eingebrannt, wodurch glatte und glänzende Überzüge erhalten wurden. Die Überzugsfilme hatten eine ausgezeichnete
Haftung auf blankem. Sco-λΙ, eine ausgezeichnete Beständigkeit
gegen Lösungsmittel u-ia ,jegen das Vrrflecken und besaßen
auch -eine gute Härte.
Eine Mischung aus 491 g Heptan, 491 g Hexan, 65 g Methylmethacrylat,
18 g des Dispersionsszabilisators /:.λ Beispiel
1 una 4,5 g Az^ -sisobuty^-^cril wurde ^. ;r Rückflußkühlung
20 Minuten erwärmt. Dann wurde im Verlauf von 3 Stunden eine Mischung aus 735 g Methylmethacrylat, iüO g
Äthyl^e.-./I'aethacrylat, 100 g Hydroxypropylmethacrylat, 10 g
Glycerindibenzoat, 150 g Hexamethoxymethylmelamin (Cymel 300),
182 g der Lösung des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1, 25,5 g Azobisisobutyronitril und 30 g Octylmercaptan zugegeben.
Nach der Zugabe wurde die Reakt- asmischung bei Rüekflu.ßkühlung
zweieinh b Stunden gehalten, wobei im Verlauf c, r Zeit .6 g Azc „sisobutyronitril portionsweise zugegeben .vulüc
um die Umwandlung zu vervollständigen. Nach dem Sprühtrock^.
hatte das erhaltene Polymerisatpulver einen Erwe^-hu^iSy^nku
von 68° C und eine Härtungszeit von 5 Minuten und 45 Sekunden
bei 177° C. Beim Einbrennen bei etwa 204° C gab es einen Film
von gutem Glanz, Aussehen und Lösungsmittelbeständigkeit.
209RR.?/109 9"
BAD ORIGINAL
7233105
Eine Mischung aus 351 g Heptan, 351g Hexan, 32,5 g Methylmethacrylat,
9 g der Lösung des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1 und 2,5 g Azobisisobutyronitril wurde 20
Minuten unter Rückflußkühlung erwärmt. Dann wurde im Verlauf · von 3 Stunden bei Rückflußtemperatur eine Mischung
von 317,5 g Methylmethacrylat, 50 g N-Butoxymethylacrylamid,
156 g eines polymeren Weichmachers auf Basis von Kokosnuß-öl bei einem Feststoffgehalt von 80% in Xylol, 91 g der . '
Lösung des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1, 5 g Octyiaiercaptan
und 10 g Azobisisobutyronitril zugegeben. Die Mischung wurde eineinhalb Stunden bei Rückflußtemperatur gehalten,
wobei ein weiteres Gramm Azobisisobutyronitril nach Zugabe der anderen Ausgangsstoffe zur Beendigung der Umwandlung
hinzugefügt wurde. Durch Kühltrockir^g wurde ein Pulver gewonnen, das eir._:; Erweichungspunkt von 72° C und eine Hart;-zeit
von 3 Minuten und 20 Sekunden bei 177° C hatte. Das trockene Pulver ließ sich zu einem glatten glänzenden und
lösungsrrättelbeständigen Film aushärten.
Eine Mischung aus 700 g Heptan, 700 g Hexan, 65 g Methylmethacrylat,
16 g der .Lösung des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1
und 4,5 g Azobisisobutyronitril wurde 20 Minuten unter Rückflußkühlung erwärmt. Dann wurde eine Mischung ..^s 685 g Methylmethacrylat,
600 g Butylmethacrylat, 150 g Glycidylmethacrylat, 284 g der Lösung des Dispersionsstabilisators v^.i Beispiel 1,
33 g Azobisisobutyronitril und 15 g Octylmercapcan im Verlauf von 3 Stunden zugegeben. Der Ansatz wurde zur Vervollständigung der Umsetzung einundeinhalb Stunden bei Rückflußkühlung
gehalten. Das getrocknete Pulver hatte einen Erwei- ;
chungspunkt von 110° C. ;,
2Q9B83/1099 ."
2733105
- Io -
Eine Mischung aus 713 g Heptan, 713 g Hexan, 65 g Methylmethacrylat,
16 g des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1 und 4,5 g Azobisisobutyronitril wurde für 20 Minuten
auf Rückflußtemperatur erwärmt. Dann wurde im Verlauf von
3 Stunden eine Mischung von 1090 g Methylmethacrylat, 200 g
Äthylhexylmethacrylat, 45 g Methacrylsäure, 200 g der Lösung des Dispersionsstabilisators von Beispiel 1, 33 g Azobisisobutyronitril
und 15 g Octylmercaptan zugegeben. Der Ansatz wurde zur Beendigung der Umsetzung noch weitere 2 Stunden
auf Rückflußtemperatur erwärmt.
Die Dispersionen der Beispiele 5 und 6 wurden im Verhältnis 1:2 gemische und aus dieser Mischung wurde ein Pulver hergestellt.
Beim Einbrennen bei 204° C wurde ein klarer glänzender und lösungsmittelbestänciger Film erhalten, der als
Überzug für verschiedene Substrate geeignet war.
Claims (23)
1. Verfahren zur Herstellung von pulverförmigen Acrylpolymerisaten,
dadurch gekennzeichnet, dass man
1. ein oder mehrere Acrylmonomere in Gegenwart eines
Dispersionsstabilisators und eines freie Radikale bildenden Katalysators in einer Dispersionsflüssigkeit . ·
polymerisiert, die ein Lösungsmittel für die Monomeren, aber ein Nichtlöser für die daraus gebildeten Polymeren
. . ist, und
2. die erhaltene Dispersion unter Bildung eines Pulvers " trocknet.
2. Ver fahrer., nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das gebildete Acrylpolymere ein thermoplastisches Acrylpoly-raeres
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass
das thermoplastische Acrylpolymere Methylmethacrylat entüält.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das thermoplastische Acrylpolymere ein Mischpolymeres
von Acry!monomeren ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
das Acrylpolymere ein wärmehärtbares Acrylpoiymeres ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung des wärinehärtbaren Ac^lpolymeren ein
llonomeres, das eine Hydroxy-, Carboxy-, Epoxy- oder A;uLdgruppe
cnLhäLt, und ein Ilärtungsmittel verwendet werden.
? ? 3 3 1 η R
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Härtungsmittel ein Aminoplast, blockiertes Isocyanat,
epoxygruppenhaltiges Material, alkoxygruppenhalfeiges Silanj
Aziridinderivat oder Dihydropyranderivat einer Carbonsäure ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Monomere ein Hydroxyalkylacrylat oder ein Hydroxyalkylmethacrylat
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersionsflüssigkeit eine nicht-polare Flüssigkeit
' ist.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersionsflüssigkeit flüssige aliphatische Kohlenwasserstoffe
enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der flüssige aliphatische Kohlenwasserstoff Hexan, Heptan
oder eine Mischung davon ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Radikale bildende Katalysator eine Peroxidverbindung
ist.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Radikale bildende Katalysator eine Azoverbindung ist.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der DispersionsStabilisator ein verzweigtes Copolymeres
ist, das zwei polymere Segmente enthält, von denen ein
Segment durch die Dispersionsflüssigkeit solvatisiert wird und das andere Segment ein verknüpfendes Segment
von einer anderen Polarität als das erste Segment ist und relativ wenig durch die Dispersionsflüssigkeit solvatisiert
wird und in der Lage ist, sich mit den polymerisierten Teilchen der Acrylmonomeren zu verknüpfen.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Dispersionsstabilisator hergestellt wird durch Pfropfpolymerisation
von (A) dem Reaktionsprodukt von Glycidylmethacrylat und Poly(12-hydroxystearinsäure) und (B) dem
Reaktionsprodukt von Methylmethacrylat, Glycidylmethacrylat
und das an ihm hängende Epoxygruppen enthaltende copolymere Produkt mit Methacrylsäure umgesetzt ist.
16. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion durch Sprühtrocknen getrocknet ist.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühtrocknung eine Schnelltrocknung ist.
18. ^erfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dispersion durch Filtrieren getrocknet wird.
19. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dispersion etwa 35 bis etwa 85% Dispersionsflüssigkeit
und etwa 65 bis 15% Feststoffe enthält.
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20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,
dass der Feststoffanteil der Dispersion etwa 20 bis •etwa 95 Gew% Acrylmonomere, 0,5 bis etwa 40 Gew%
Dispersionsstabilisator und etwa 0,1 bis 10 Gew% Radikale bildenden Katalysator enthält.
21. Verwendung der nach einem der Verfahren der Ansprüche 1 bis 20 erhaltenen pulverförmigen Acrylpolymerisate
zum Überziehen von Substraten unter Erwärmung des mit
• dem Pulver beschichteten Substrats auf eine erhöhte Temperatur und unter Bildung eines Überzugs.
22. Verwendung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass das pulverförmige Acrylpolymerisat durch elektrostatisches
Sprühen aufgetragen wird.
23. Verwendung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, vdass das pulverförmige Acrylpolymerisat durch eine
Fließbettarbeitsweise aufgetragen wir"d.
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