DE2231976C3 - Verfahren zur Herstellung von hochreinem, radioaktivem Molybdan-99-Spaltprodukt - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochreinem, radioaktivem Molybdan-99-SpaltproduktInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von hochreinem, radioaktivem Molybdän-99
mit hoher spezifischer Aktivität aus einer Lösung von bestrahltem Uranmaterial in einer wäßrigen
anorganischen Säure.
Molybdän-99 wird in der Kernmedizin wegen seines Zerfallproduktes Technetium-99m, das in der
Diagnostik als radioaktiver Indikator für »in vivo« vorgenommene diagnostische Untersuchungen, wie
z. B. Gehirntumor-, Leber-, Nieren-, Lungen- und Schilddrüsen-Radiographien (nach einem Abtastverfahren)
verwendet wird, angewendet. Zur Verwendung in solchen radiopharmazeutischen Generatoren
muß Molybdän-99 ("Mo) einen außerordentlich hohen Reinheitsgrad aufweisen und sollte eine hohe spezifische
Aktivität haben. Ein herkömmliches Verfahren zur Herstellung von "Mo besteht in der
Bestrahlung von Uran in einem Kernreaktor. Ein bei der auf diese Weise erfolgenden Herstellung von "Mo
auftretendes Problem ist, daß dabei mehr als 50 Elemente und mehr als 100 radioaktive Isotopen durch
Kernspaltung gebildet werden. Die Abtrennung eines einzelnen radioaktiven Isotops aus einem solchen Gemisch
kann außerordentlich schwierig sein. Bisher wurde "Mo aus bestrahltem Uran unter anderem
durch Aluminiumoxidsiiulenchromatographic abgetrennt.
Bei diesem Verfahren ist jedoch die Ausbeute klein und besitzt das hergestellte, signifikante Mengen
an radioaktivem Jod und Ruthenium enthaltende 99Mo keine für medizinische Zwecke aasreichende
Reinheit. Es ist außerdem bekannt, 99Mo durch Extraktion
des Molybdäns aus einer sauren wäßrigen Lösung in ein organisches Di-2-äthylhexylphosphorsäure
enthaltendes Lösungsmittel zu isolieren. Dieses Verfahren erfordert jedoch wiederholte Extraktion
und Rückextraktion, was zu einer großen Menge flüssiger radioaktiver Abfallprodukte führt, die beseitigt
werden müssen (DE-OS 2014284).
Es ist deshalb Aufgabe dieser Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von radioaktivem Molybdän-99
mit hohem Reinheitsgrad und einer hohen spezifischen Aktivität zur Verfügung zu stellen, bei dem das
Molybdän-99 von anderen radioaktiven Spaltprodukten unter Herabsetzung des radioaktiven Abfalls auf
einen Mindestwert abgetrennt wird, und ein Verfahrensprodukt zu gewinnen, das für diagnostische
Zwecke geeignet ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs genannten Verfahren dadurch gelöst, daß man
- die wäßrige saure Lösung in Gegenwart eines
Reduktionsmittels zur Entfernung von radiolytisch gebildeten Radikalen mit a-Benzoinoxim
fällt,
- den dabei erhaitenen Niederschlag abtrennt und in einer wäßrigen Lauge löst,
- die alkalische Lösung durch ein Filter aus Aktivkohle oder silberbeschichteter Aktivkohle leitet,
- dann ansäuert, ein Oxidationsmittel zusetzt, erneut mit a-Benzoinoxim fällt und einen dabei
erhaltenen Niederschlag wieder in einer wäßrigen Lauge löst und
- die basische Molybdän-99-Lösung zur Entfernung von Verunreinigungen mit Adsorptionsmitteln, nämlich mit
(i) silberbeschichteter Aktivkohle
(ii) einem anorganischen Ionenaustauscher und (iii) Aktivkohle
kontaktiert.
(ii) einem anorganischen Ionenaustauscher und (iii) Aktivkohle
kontaktiert.
Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert. Die Zeichnung stellt ein Fließdiagramm
des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von radioaktivem Molybdän-99 dar. Wie
geneigt, umfassen die Stufen 1, 2, 3 und 4 die Bestrahlurg,
Lösung in Säure, Ausfällung und Lösung des Molybdän-99 in alkalischer Lösung. Zur Herstellung
eines hochreinen Molybdänprodukts wird das Molypbdän in Stufe 4a wieder ausgefällt und die alkalische
Lösung in Stufe 6a nach Durchlaufen der Stufen 5 und 6 mit Aktivkohle kontaktiert. Die Stufen 5
und 6 betreffen die Kontaktierung der alkalischen Lösung mit Adsorptionsmitteln. Die genaue Verfahrensfolge bei der Adsorption ist nicht von Bedeutung, und
es kann entweder silberbeschichtete Kohle oder der anorganische Ionenaustauscher zuerst verwendet
werden. In den Stufen 2, 3, 4 oder Aa können auch verschiedene Rückhalteträger zur Erzielung eines
Produktes von höchster Reinheit verwendet werden.
Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestelltes Molypbdän-99 weist einen hohen Reinheitsgrad
und eine hohe spezifische Aktivität auf. Reinheitsgrade von bis zu 99,9999 Prozent können ohne
weiteres durch das in der Zeichnung gezeigte Verfahren erreicht werden. Da die in den verschiedenen Verfahrensstufen
verwendeten Lösungsmittelvolumina klein sind und die spezifische Aktivität von Molyh-
dän-99 hoch ist, kann das Verfahren schnell, mit guter Ausbeute und unter Herabsetzung des radioaktiven
Abfalls auf eine Mindestmenge durchgeführt werden. Zum Beispiel können nach weniger als 8 Stunden
mehrere hundert Curie Molybdän-99 gewonnen werden. Außerdem beträgt die spezifische Aktivität pro
Gramm mehr als 10000 Curie.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung hochreinen Molybdän-99-Spaltprodukts mit hoher
spezifischer Aktivität umfaßt mehrere Verfahrensstufen:
Die erste Verfahrensstufe ist die Bestrahlung eines Uranmaterials, das mit dem zu Molybdän-99 spaltbaren
Isotop angereichert ist. Die Bestrahlung von Verbindungen zur Herstellung von Molybdän-99-Spaltprodukt
stellt eine allgemein bekannte Verfahrenstechnik dar und kann durch Bestrahlung der
geeigneten Verbindung in der Bestrahlungszone eines Kernreaktors, Teilchengenerators oder eines Neutronen
abstrahlenden Isotops durchgeführt werden. Wenn auch eine Vielzahl von Verbindungen für die
Verwendung im erfindungsgemäßen Verfahren geeignet sind, wird doch vorzugsweise ein Uranmaterialtarget,
wie Uran-235, verwendet. Als spaltbare Ausgangsprodukte zur Herstellung von Molybdän-99
sind unter anderem Uran-235, Uran-238 und Plutonium-239 geeignet.
In der Praxis kann das Uranmaterial ohne weiteres in einem Kernreaktor bestrahlt werden, wenn das primäre
Target aus einem geschlossenen Edelstahlzylinder besteht, auf dessen Innenwände vorzugsweise eine
dünne, zusammenhängende, einheitliche Schicht spaltbaren Materials als integraler Bestandteil aufgebracht
ist und dessen Inneres durch eine verschließbare öffnung zugänglich ist. Das spaltbare Material
wird als anhaftende Schicht auf die innere Oberfläche des zylindrischen Gefäßes aufgebracht. Die geringe
Dicke von gegebenenfalls einem Tausendstel Zentimeter und ihr znger Kontakt mit dem Gefäß führen
zu einer guten Wärmeübertragung von der aufgebrachten Schicht zu dem mit der äußeren Oberfläche
des Gefäßes in Kontkat stehenden Kühlmittel.
Eine vorzugsweise verwendete Ausführungsform des primären Targets wird aus vergüteten, nahtlosen
Edelstahlrohren von etwa 46 cm Länge, mit einem Außendurchmesser von etwa 2,5 bis 5 cm und einer
Wanddicke von etwa 0,07 bis 0,25 cm hergestellt. Der Kopf des Geff.ßes ist mit einem Deckel oder Verschluß
versehen, der Zugang in das Innere gestattet. Der Verschluß besteht vollständig aus Metall, vorzugsweise
aus Edelstahl, und muß gegen die während der Bestrahlung des primären Targets mit Neutronen
auftretenden Belastungen und Temperaturen beständig sein. Es wurde beobachtet, daß während der Bestrahlung
Temperaturen bis zu etwa 300° C erzeugt werden. Das primäre Target sollte deshalb gegen mindestens
eine Stunde lang auftretende Temperaturen von mindestens etwa 500° C beständig sein.
Wie nachstehend gezeigt, enthält das primäre Target eine vorbestimmte Menge auf die Innenseite seiner ι
Wände aufgebrachtes spai^'res Uran-Material, das
elektrolytisch aufgebracht werden kann. Wenn gewünscht, können auch andere Verfahren zur Aufbringung
des spaltbaren Materials, wie z. B. Uran oder Plutonium, auf die inneren Wände des Gefäßes auge- >
wendet werden. Zum Beispiel kann das Metall durch bekannte Verfahren auf Metalloberflächen aufgcsprühr,
galvanisch aufgebracht oder aufgedampft werden.
In der Praxis können mit einem 46 cm langen primären Target von 2,5 cm Durchmesser aus einer zylindrischen
Uranbeschichtung von 38 cm Länge und einer Dicke von etwa 20 mg Uran pro cm2 höchstens
etwa 10000 Curie Radioaktivität gewonnen werden. Eine solche Schicht wiegt von etwa 7 bis etwa 10 g.
Es werden auch Uranbeschichtungen mit einer Dicke von bis zu etwa 50 mg/cm2 bei primären Targets der
gleichen Größe verwendet, wobei sich Ausbeuten von etwa 25000 Curie Radioaktivität, bezogen auf eine
Beschichtung von 38 cm Länge, auf der inneren Wand eines Edelstahlrohres mit einem Außendurchmesser
von 2,5 cm ergeben. Das Gewicht solcher Schichten
' beträgt von etwa 18 bis etwa 25 g. Außerdem dient das primäre Target sowohl als Gefäß zur Bestrahlung
wie zur chemischen Lösung des Urans. Nach der Bestrahlungsstufe wird das primäre Target in eine heiße
Zelle überführt, und dort werden die chemischen Aufarbeitungsstufen durchgeführt.
Wegen der Verwendung eines zylindrischen Gefäßes löst sich das bestrahlte Material in der zweiten
Verfahrensstufe ohne weiteres und quantitativ. Die verdünnte Säurelösung kann durch den Verschluß des
Zylinders in dem zur Lösung des bestrahlten Materials erforderlichen Volumen zugesetzt werden. Bei Verwendung
des richtigen Lösungsmittels kann die Schicht des bestrahlten Materials gelöst werden, ohne
daß das Gefäß selbst in irgendeiner Weise angegriffen wird.
Die große Oberfläche des bestrahlten Materials führt zu einer schnellen Lösung innerhalb von z. B.
15 Minuten, was eine Einsparung an Aufarbeitungszeit und geringere Produktverluste durch radioaktiven
Zerfall zur Folge hat. Die erhaltene Lösung enthält nur eine zu vernachlässigende Menge von aus dem
Gefäß selbst herausgelöstem Material, so daß die anschließende chemische Aufarbeitung erheblich vereinfacht
und die Anwendung hochentwickelter Trennverfahren zur Erzielung hochreiner Produkte
ermöglicht wird.
Die zweite Verfahrensstufe ist - wie bereits dargelegt - die Lösung der innen auf das Gefäß aufgebrachten
bestrahlten Schicht. In der Praxis wird das bcstrhalte Material durch Zusatz eines Gemisches aus
Salpeter- und Schwefelsäure durch die mit Verschluß versehene öffnung des zylindrischen Gefäßes ohne
weiteres gelöst. Der Transport der Lösungen und das Auffangen und Isolieren der Gase werden in einem
geschlossenen System vorgenommen. Seltener wird zur Lösung ein Gemisch aus konzentrierter Schwefelsäure
und Wasserstoffperoxid verwendet. Beim Target mit dem vorstehend beschriebenen Volumen reichen
60 ml 2n Schwefelsäure, die 2,5 ml konzentrierter Salpetersäure enthalten, zur Lösung des Urans aus.
Die Lösung wird durch Rotieren des Targets unter Erhitzen auf 90 bis 95° C für etwa 45 Minuten gefördert.
Nach Abkühlen wird ein gegebenenfalls vorhandener Abfall aus gasförmigen Spaltprodukten durch
Destillation in eine mit dem Target verbundene Ausfriertasche in flüssigem Stickstoff aus dem primären
Target entfernt.
Die Uranlösung wird jetzt ai's dem Target in eine
Vorlage zur Durchführung der dritten Stufe, d. h. zur Ausfällung des Molybdän-99, abgezogen. Es wurde
beobachtet, daß das Molybdän durch a-Benzoinoxim selektiv aus saurer Lösung ausgefällt wird und deshalb
ohne weiteres von der Lösung und den darin enthalte-
nen Verunreinigungen abgetrennt werden kann. Die Uranlösung wird deshalb vom Target in eine Flasche
abgezogen, das Target mit Schwefelsäure gewaschen und die zum Waschen verwendete Schwefelsäure
ebenfalls in die Flasche überführt.
Vor dem Zusatz des a-Benzoinoxims wird die Lösung vorzugsweise in einem Eisbad gekühlt. Es ist erforderlich,
eine zur Entfernung der durch Radiolyse gebildeten Radikalen ausreichende Menge an Reduktionsmittel
zuzusetzen. Es wurde gefunden, daß sich für diesen Zweck eine wäßrige Natriumsulfitlösung
besonders eignet, wenn auch andere bekannte Reduktionsmittel verwendet werden können.
Nun wird das a-Benzoinoxim zur Ausfällung des
Molybdän-99 zugesetzt. In der Praxis werden mit einer zweiprozentigen a-Benzoinoximlösung in 0,4 η
Natronlauge befriedigende Ergebnisse erhalten. Es können aber auch andere Konzentrationen von a-Benzoinoxim
in alkalischer Lösung verwendet werden. Nach der Bildung des Niederschlags wird die Lösung
durch eine mit einer Fritte versehene Glassäule filtriert und einige Malle mit verdünnter Schwefelsäure
gewaschen.
In der vierten Stufe wird der gebildete Niederschlag in einer alkalischen Lösung, z. B. 0,6 η Natronlauge,
gelöst. Ein Erhitzen der Lösung auf etwa 90 bis 95 ° C unter Entlüftung der Säule über einen Kohlefilter gewährleistet
eine rasche und vollständige Lösung des Niederschlags. Die Säule wird dann mit verdünnter
Natronlauge und/oder Wasser gewaschen. Die Waschflüssigkeit und die Molybdän-99-Lösung können
durch einen Aktivkohlefilter oder eine mit silberbeschichteter Aktivkohle gefüllte Säule geleitet werden.
Dies gewährleistet die Entfernung organischen Materials aus dem gelösten Niederschlag und ermöglicht
eine zweite Ausfällung mit a-Benzoinoxim, wenn ein hochreines Produkt gewünscht wird. Es wurde gefunden,
daß der höchste Reinheitsgrad des Radionuklids erzielt wird, wenn das Molybdän-99 zweimal aus
der Lösung mit a-Benzoinoxim ausgefällt wird. Obwohl die zweite Ausfällung nicht unbedingt erforderlich
ist, führt sie doch zu einem Produkt mit höchstem Reinheitsgrad.
Zur Erzielung einer höheren Ausbeute wird vor der zweiten Ausfällung ein Oxydationsmittel, wie z. B.
Kaliumpermanganat oder Bromwasser, zugesetzt, um das Molybdän in seinen höchsten Oxydationszustand
überzuführen.
Die fünfte Verfahrensstufe der vorliegenden Erfindung besteht aus der Kontaktierung der das Molybdän-99
enthaltenden Lösung mit mehreren Adsorptionsmittel zur selektiven Entfernung der Verunreinigungen.
Es wurde gefunden, daß besonders zwei Arten von Adsorptionsmitteln für die Entfernung der
Verunreinigungen und zur Erzielung einer Molybdän-Lösung von höchstem Reinheitsgrad geeignet
sind. Diese in idealer Weise für die Erzielung einer bestmöglichen Reinheit der Lösung des gewünschten
Isotops geeigneten Adsorptionsmittel sind silberbeschichtete Aktivkohle und anorganische Ionenaustauscher.
Zur Herstellung der silberbeschichteten Aktivkohle ist jede Aktivkohleart geeignet. Alle Aktivkohlearten
scheinen etwa die gleiche Reinigungskraft zu haben, wenn die Adsorptionskapazität auch direkt
von der Menge des in der Kohle enthaltenen Sauerstoffs abzuhängen scheint. So kann vorzugsweise die
durch bekannte Verfahren aus Kokosnußschalen hergestellte Aktivkohle verwendet werden.
Die Aktivkohle kann durch bekannte Verfahren mit elementarem Silber beschichtet werden. Zum
Beispiel kann die Aktivkohle zur Entfernung aller Verunreinigungen zunächst mit reinem Wasser gewaschen
und dann mit einer wäßrigen Silbernitratlösung kontaktiert werden, die zur Verhinderung eines Silberniederschlages
verdünnte Salpeter- oder Schwefelsäure enthalten kann. Außerdem wird ein Reduktionsmittel,
wie Natriumsulfit, und anschließend Natriumyhydroxid zugesetzt. Das Gemisch wird etwa
30 Minuten lang auf Temperaturen von etwa 40 bis 100° C und vorzugsweise von etwa 80 bis 90° C erhitzt.
Nach dem Abkühlen wird der Überschuß an Flüssigkeit z. B. durch Dekantieren entfernt und die
mit niederschlagenem Silber beschichtete Aktivkohle einige Male mit gereinigtem Wasser gewaschen. Die
silberbeschichtete Aktivkohle sollte zur Verhinderung einer Verunreinigung bis zur Verwendung unter Wasser
aufbewahrt werden.
Bei der Beschichtung der Aktivkohle mit Silber wird das Alkalihydroxid zur Gewährleistung der Aufbringung
einer höchstmöglichen Silbermenge und das Reduktionsmittel zur Gewährleistung der Silberablagerung
in elementarer Form (und nicht als Oxid oder Hydroxid) verwendet.
Die Menge an auf die Aktivkohle aufgebrachtem Silber schwankt üblicherweise von etwa 0,01 bis 2 und
vorzugsweise von etwa 0,1 bis 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Aktivkohle.
Die silberbeschichtete Aktivkohle kann im Gemisch mit Aktivkohle (ohne Silberbeschichtung) beim
erfindungsgemäßen Verfahren als Adsorptionsmittel verwendet werden. In vielen Fällen wird die Adsorptionskapazität
dadurch erhöht. Der Anteil an Aktivkohle kann dabei z. B. etwa 70 und vorzugsweise vor
etwa 40 bis 60 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der silberbeschichteten Aktivkohle plus der
nicht-silberbeschichteten Aktivkohle, betragen.
Die Verwendung eines anorganischen Ionenaustauschers als zweites Adsorptionsmittel führt zu einem
höchstmöglichen Reinheitsgrad.
Der Ionenaustauscher wirkt dabei als Kationenaustauscher und als schwaches und bei Kontaktierung mil
einer Base als starkes Moleküladsorptionsmittel. Dei anorganische Ionenaustauscher wird vorzugsweise zui
Entfernung der Kationen und einiger Anionen verwendet. Insbesondere ist er zur Entfernung solchei
Elemente wie Tellur, Ruthenium, Silber, Zirkoniurr und seltener Erden aus der Molybdän-99-Lösung geeignet.
Solche anorganische Ionenaustauscher sind untei anderem Silikate, Metalloxide und -phosphate, wie
z. B. Silicagel, Zirkonoxid, Aluminiumoxid, Eisen oxid, Titanoxid, Aluminiumphosphat, Aluminiumsili
cate und Molekülsiebe. Die basische Molybdän-9i enthaltende Lösung wird mit dem Adsorptionsmitte
kontaktiert, indem man die Lösung z. B. durch eint das Adsorptionsmittel enthaltende Säule laufen läßt
ι Es kommt nicht darauf an, welches Adsorptionsmitte
die Molybdän enthaltende Lösung zuerst durchläuft also entweder zuerst die silberbeschichtete Aktivkohle
oder den anorganischen Ionenaustauscher.
Die in der Praxis verwendete Menge an Adsorp-
; tionsmittel hängt u. a. von den in der nach der Lösung
des Molybdänniederschlags erhaltenen alkalischer Lösung enthaltenen Verunreinigungen und der Lö·
sungsmittelmenge ab.
Um eine Entfernung aller organischen Spuren aus der Molybdänlösung zu gewährleisten, wird außerdem
vor der Isolierung des Molybdäns die Lösung durch Aktivkohle geleitet.
Aktivkohle kann auch nach der ersten und vor der zweiten Ausfällung mit a-Benzoinoxim verwendet
werden. Dies sichert die Entfernung verbliebener organischer Verbindungen und erleichtert die Durchführung
der zweiten Ausfällungsstufe.
Wegen der Schwierigkeit, Verunreinigungsmengen in Lösungen mit einer so hohen spezifischen Aktivität
zu messen, werden Molybdän-Technetium-Generatoren durch bekannte Verfahren hergestellt und das
Technetium-99m-Eluat analysiert. Die einzigen in dem Eluat beobachteter. Verunreinigugnen. sind Jod-131
und Ruthenium-103 mit relativen Konzentrationen von 0,002% (20 Mikrocurie Verunreinigung pro
1 Million Mikrocurie Technetium-99m). Die Anwesenheit von Rückhalteträgern, wie Ruthenium- und
Jodverbindungen, in der Ausfällungsstufe vermindert die Konzentration von Ruthenium- und Jodverunreinigungen
im Eluat auf weniger als 0,2 · 10~4%. Obwohl
die Rückhalteträger während verschiedener Verfahrensstufen zugesetzt werden können, wird die
Rutheniumverbindung zweckmäßigerweise vor der Ausfällungs- oder der Wiederausfällungsstufe zugesetzt.
Die Jodverbindung wird vorzugsweise zusammen mit dem Reduktionsmittel zugegeben.
Die Rückhalteträger können als Feststoffe oder vorzugsweise als wäßrige Lösung zugesetzt werden.
In der Praxis werden die Rückhalteträger in Mengen von etwa 10 bis 200 und insbesondere von etwa 50
bis 100 Mikrogramm verwendet.
Wie gezeigt, sind die Rückhalteträger Ruthenium- und Jodverbindungen und vorzugsweise die Salze dieser
Elemente. Solche Verbindungen sind unter anderem Rutheniumchlorid, Rutheniumnitrat, Rutheniumsulfat,
Natriumjodid und Kaliumjodid.
Das durch das erfindungsgemäße Verfahren hergestellte
Molybdän-99-Spaltprodukt ist in idealer Weise zur Herstellung von Aluminiumoxidträger verwendenden
"ly-Generatoren geeignet. Im Gegensatz zu
bekannten Generatoren, deren Herstellung mindestens 2 Stunden erfordert, können die Generatoren
bequem in weniger als 5 Minuten hergestellt werden. Darüber hinaus ist bei der Beladung des Aluminium oxids
mit dem 9UMo-Spaltprodukt bei einem pH-Wert
von 4 bis 9 keine weitere Behandlung des Trägermaterials erforderlich, und man erhält einen 9Tc m-Generator
mit einer hohen Aktivität und einem hohen Trennfaktor.
Da Molybdän-99-Spaltprodukt verwendet wird, weist die aus dem Generator erhaltene Technetium-99m-Lösung
eine erheblich höhere Konzentration auf, als dies bisher möglich war. Die üblicherweise höchste
erreichte Konzentration beträgt weniger als 50 MiIIicurie pro ml. Im Gegensatz dazu können mit Molybdän-99m
verwendenden Generatoren Konzentrationen von 1000 Millicurie pro ml und mehr hergestellt
werden.
Das Technetium-99m in der Säule oder dem Behälter, welcher "Mo-"Tc m-Aktivität enthält, kann zur
Gewinnung des Technetiums-99m, sobald dieses sich in saurer, neutraler oder basischer Lösung nachgebildet
hat, anschließend z. B. durch Abmelken, Filtrieren oder Zentrifugieren abgetrennt werden. Die besten
Ergebnisse erhält man, wenn das System mit 4-ml-Portionen von Salzlösungen eluiert wird. Dies wird
durch Kontaktierung des Trägers mit dem gewünschten Volumen Salzlösung und Sammeln des flüssigen
Anteils durchgeführt.
• Die radiometrische Analyse des eluierten Technetium-99in
zeigt, daß es bis zu 99 Prozent des vorhandenen Technetium-99m enthält und das Radionuklid
in einer Reinheit von mehr als 99,99 Prozent vorliegt. Die Gesamtverunreinigung mit Metallelementen be-
i" trägt weniger als 10"4 Prozent, wie durch eine emissionsspektroskopische
Untersuchung festgestellt wurde.
Wird das Molybdän-99 noch einmal mit a-Benzoinoxim ausgefällt und die Lösung mit Aktivkohle kon-
1'' taktiert, Hegt das Radionuklid üblicherweise in einer
Reinheit von mindestens 99,99% vor. Wird die Ausfällung nur einmal vorgenommen und die Lösung mit
silberbeschichteter Kohle, Ionenaustauscher und Aktivkohle kontaktiert, beträgt der Reinheitsgrad eben-
-'» falls mindestens 99,99%. Wird das Molybdän-99 zweimal ausgefällt und mit den Adsorptionsmittlen
kontaktiert, liegt es in einer Reinheit von mehr als 99,999% vor.
Das nachfolgende Beispiel erläutert die Erfindung.
1. Herstellung des primären Targets
Ein 45,7 cm langes vergütetes, nahtloses Edelstahlrohr mit einem Außendurchmesser von 2,54 cm wird
Ein 45,7 cm langes vergütetes, nahtloses Edelstahlrohr mit einem Außendurchmesser von 2,54 cm wird
in in Schwefelsäurelösung gereinigt und gewaschen. Das
Rohr wird innen über 38,1 cm Länge galvanisch mit einem einheitlichen dünnen Film aus bis zu 93 Prozent
mit Uran-235 angereichertem Uranoxid beschichtet. Die galvanische Beschichtung wird durchgeführt, in-
i'i dem zuerst aus einem Uranylnitrat in einer Konzentration
von 0,042 MoI pro Liter und Ammoniumoxa-Iat on einer Konzentration von 0,125 MoI pro Liter
enthaltenden wäßrigen Bad, dessen pH mit Ammoniak auf 7,2 eingestellt worden ist, ein dünner Uran-
ici film auf die Innenfläche des Rohres aufgebracht wird.
Dies geschieht durch 60minütiges Anlegen eines elektrischen Stromes von 0,9 Am. mit einer Spannung von
1,5 V bei einer Temperatur von 93 ± 1° C.
Der Zylinder wird jetzt aus dem galvanischen Bad
π entfernt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und gewogen.
Die endgültige Uranbeschichtung wird mit einem ähnlichen galvanischen Bad durchgeführt, wie es
bei der Vorbeschichtung verwendet worden ist. Die verwendete Temperatur beträgt 93 ± 1" C, und eine
-,Ii konstante Spannung von 1,5 V wird angelegt. Die
Stromstärke ändert sich alle 15 Minuten von 0,3 auf 0,6,0,9 und wieder 0,3 A und wird durch eiii Uhrwerk
geregelt. Der Elektrolyt fließt mit einem Durchsatz von 200 ml/Stunde durch den Zylinder. Die galvani-
Y-, sehe Beschichtungsgeschwindigkeit beträgt etwa 1,2 g
Uranoxid pro Stunde. Nach etwa 8 Stunden wird der Zylinder aus dem galvanischen Bad entfernt, gewaschen
und getrocknet. Die Zylinderenden werden in Salpetersäure getaucht, dadurch etwa 3,8 cm der
mi Uranoxidbeschichtung entfernt und auf diese Weise eine Beschichtung auf der Innenseite des Rohrs von
38,1 cm erhalten.
Diese Länge der Beschichtung ist willkürlich gewählt.
Es wird eine Schicht mit einer Dicke von 20 mg
h-, 235U pro cm2 Röhrenoberfläche erhalten, d. h. eine
Beschichtung von insgesamt 7 g Uran-235. Das Gesamtgewicht der Uranbeschichtung wird gravimetrisch
bestimmt. Das beschichtete Rohr wird dann in
Stickstoff auf 500° C erhitzt. Die Haftkraft der Beschichtung wird durch einen Vibrationstest geprüft.
Die Beschichtung bleibt trotz Temperaturschwankungen zwischen Raumtemperatur und 500° C angehaftet.
Die letztgenannte Temperatur von 500° C liegt dabei erheblich über der bei der Bestrahlung erwarteten
Temperatur von 330° C.
Durch die Temperaturschwankungen und den Vibrationstest lösen sich weniger als 1 Prozent der Uranbeschichtung
des Rohres als pulverige Körner.
Auf die beiden Enden des Rohres werden an Ort und Stelle Abschlußkappen in einer Heliumatmosphäre
aufgeschweißt. Die plattenartigen Teile für den Rohrverschluß und den Deckelverschluß für die Bedienungsöffnung
bestehen aus Stahl. Der höchstzulässige Betriebsdruck in einem solchen Stahlrohr beträgt
63 kg/cm2.
Der beschichtbare Rohrbehälter wird dann auf etwa 1 Atm mit Helium gefüllt, verschlossen und dann
mit einem massenspektrometrischen Leckagegerät auf Undichtigkeit geprüft.
2. Bestrahlung des Uranmaterials
Die zur Bestrahlung verwendete Einheit besteht aus einem das Uran-235 enthaltenden, verschlossenen,
primären Target, das von einem Sekundärbehälter eng umschlossen wird. Zum Kopf und Boden des
Sekundärbehälters führende Gasleitungen erlauben den Aufbau einer Heliumatmosphäre und die Abnahme
eines kleinen Nebenstroms für die Überwachungsanlage auf der Reaktorbrücke.
Druck, Durchsatz und Radioaktivität des Gases werden gemessen. Das abfließende Gas wird vor seiner
Einleitung in die Abzugsleitung des Reaktorgebäudes über ein Solenoid-geregeltes Absperrventil einem
Filter zugeführt. Der Sekundärbehälter wird zentriert in einem Hüllrohr im Reaktorkern angeordnet
und mit Primärwasser gekühlt, welches durch die dabei gebildete ringförmige öffnung fließt. Die Bestrahlungseinheit
ist so angelegt, daß sie nach der Entfernung aus dem Reaktor etwa 400 Curie Molybdän-99
enthält.
Das als primäres Target verwendete verschlossene Rohr wird in einem aus Edelstahl hergestellten Sekundärbehälter
angeordnet. Zur Erleichterung der genauen Placierung und zur Verhinderung des Treibens
der Einheit im Wasser wird ein Bleigewicht angebracht. Eine Gasleitung befindet sich an der oberen
Verschlußkappe und eine zweite in der Nähe des unteren Endes der Kapsel. Durch diese Gasleitungen
fließt das als Wärmeübertragungsmedium zwischen dem primären Target und dem Sekundärbehälter zur
Begrenzung der Temperatur des primären Targets auf den berechneten Wert von 330° C dienende Heliumgas.
Der das primäre Target enthaltende Sekundärbehälter wird in einem Hüllrohr im Reaktorkern angeordnet.
Dieses Aluminiumrohr bildet einen 6,35 mm breiten Spalt, durch den das Kühlwasser an
dem Sekundärbehälter mit einer Mindestgeschwindigkeit von 1,07 m/Sekunde vorbeifließt. Es wird das
Primärkühlwasser des Reaktors mit Schwerkraftgefälle verwendet. Prüfstandmessungen zeigen, daß eine
Fließgeschwindigkeit von mindestens 1,19 m/Sekunde erreicht wird.
Das den Sekundärbehälter und das primäre Target enthaltende Hüllrohr wird dann in den Kernreaktor
hinabgelassen und mit einem Neutronenfluß von 3 X 1013 n/cm2 · see 100 Stunden lang bestrahlt. Anschließend
wird das primäre Target aus dem Reaktor entfernt, in eine heiße Zelle gebracht, der plattenartige
Verschluß geöffnet und das primäre Target mit einer selbstschließenden Eingangsöffnung verbunden.
3. Chemische Verarbeitung von Molybdän-99
Nach 24stündigem Abklingen der Radioaktivität des bestrahlten Target-Rohres wird es 10 Minuten
lang in flüssigen Stickstoff getaucht. Anschließend wird die Ausgangsöffnung des Rohres mit einem
Schlüssel geöffnet und an ein mit einem Manometer verbundenes »T«-Stück angeschlossen. Eine evakuierte
275 ml fassende Flasche wird mittels eines Ventils an das andere Ende des »T«-Stücks angeschlossen
und der gasförmige Spaltproduktabfall aus dem Behälter entfernt. In dem Behälter wird dabei ein Unterdruck
von weniger als 254 mm Quecksilbersäule aufrechterhalten.
Nach Abkühlung des Target-Rohres auf Raumtemperatur werden mit einem Heber 60 ml Schwefelsäure
2 n, welche 2,5 ml konzentrierte Salpetersäure enthalten, in das Target-Rohr gegeben.
Das Target-Rohr wird dann auf einer Rotiermaschine mit einer Wärmequelle eingespannt. Das Target
wird rotiert, auf Temperaturen von 90 bis 95 ° C erwärmt und bei diesen Temperaturen bei einem nicht
über 5,9 kg/cm2 hinausgehenden Druck 45 Minuten lang weiterrotiert. Anschließend wird das Target auf
70° C abgekühlt.
Das Target wird dann in einen Schraubstock gespannt und eine Ausfriertasche an das T-Stück angeschlossen.
Die zur Ausfriertasche führende Leitung ist mit einer Aluminiumoxidfalle zur Entfernung des
Jods versehen. Zur Entfernung des Wassers, des verbliebenen Jods und anderer radioaktiver Abfallprodukte
enthält die Ausfriertasche Calciumoxid, Calciumsulfat und Zeolithe. Das Ventil im T-Stück wird
bis zur Erreichung eines Druckes von etwa 1,7 kg/cm2
geöffnet. Eine die Ausfriertasche umgebende Dewar-Flasche wird mit flüssigem Stickstoff gefüllt. Nach
der vollständigen Entgasung beträgt der Druck im Target weniger als 254 mm Quecksilbersäule. Die
Ausfriertasche wird nach einer halben Stunde entfernt und in der heißen Zelle mit Hilfe eines Hebers der
Druckausgleich zwischen Target und Atmosphäre vorgenommen.
Anschließend wird das Target-Rohr umgekippt und die das gelöste Uran und die Spaltprodukte enthaltende
Säurelösung mittels eines Ventils in eine 275 ml fassende, plastikbeschichtete, evakuierte Flasche
überführt. Das Target-Rohr wird jetzt auf der Rotiermaschine eingespannt, und mit einem Heber werden
25 mi 0,4 π Schwefelsäure zugesetzt. Nach Sminütigem
Rotieren wird der Druckausgleich zwischen dem Target und der Atmosphäre vorgenommen. Die saure
Waschlösung wird in die plastikbeschichtete Flasche überführt und das Target auf einer dafür vorgesehenen
Lagerfläche abgestellt. Zur Uranlösung werden 10 ml 20prozentiger Natriumsulfitlösung zugesetzt
und das Ganze durch Schüttel vermischt. Danach werden 15 ml einer 2%igen Lösung von a-Benzoinoxim
in 0,4 η Natrolauge zur Ausfällung des Molybdäns zugegeben.
Nach gutem Durchschütteln wird die Lösung 5 Minuten lang stehen gelassen. Die Säurekonzentration
beträgt etwa 8%. Die Lösung wird dann noch einmal 5 Minuten lang in ein Eisbad gestellt.
Der Niederschlag wird mittels einer mit einer Fritte versehenen Glassäule (mittelfein) abfiltriert und die
Flasche dann zweimal mit 20 ml 0,1 η Schwefelsäure
gewaschen. Die Waschflüssigkeit wird über eine regelbare Vakuumleitung durch die Säule gezogen. Der
Niederschlag in der Säule wird dreimal mit 10 ml 0,1 η Schwefelsäure gewaschen. Dann wird der Druckausgleich
hergestellt und 10 ml 0,6 η Natronlauge (die ■ ImI 30prozentiges Wasserstoffperoxid pro 100 ml
enthält) in die Säule injiziert. Der gelöste Niederschlagwird in eine saubere, 20 ml Wasser enthaltende
Flasche überführt. Die Säule wird mit 10 ml NaOH-Lösung und 10 ml Wasser gewaschen und die Wasch- m
flüssigkeit ebenfalls in die Flasche überführt. Die Lösung wird dann durch eine Aktivkohle-Säule geleitet
und diese mit 20 ml 0,2 η Natronlauge gewaschen. Nach 5minütigem Abkühlen in einem Eisbad werden
zur Lösung langsam 44 ml 9 η Schwefelsäure züge- ι "> setzt. Dann wird 2,5pmzentige Kaliumperrnanganatlösung
bis zu einer gut sichtbaren rosa oder braunen Farbe in kleinen Mengen zugesetzt. Nach lOminütigem
Abkühlen in einem Eisbad wird das Kaliumpermanganat durch tropfenweisen Zusatz von frisch her- .·"
gestellter schwefliger Säure reduziert.
Sofort danach weiden 15 ml einer gekühlten Lösung von 2% a-Benzoinoxim in 0,4 η Natronlauge
zugesetzt, die Lösung geschüttelt und 5 Minuten lang in ein Eisbad gestellt. Der Niederschlag wird wieder
abfiltriert und, wie oben beschrieben, wieder in Natronlauge gelöst. Die Lösung wird dann durch
eine silberbeschichtete Aktivkohle enthaltende Säule und eine anorganische Ionenaustauschersäule geleitet.
Die Säulen werden dann mit 25 ml 0,2 η Natronlauge gewaschen. Zum Schluß wird die Lösung durch
eine Aktivkohle enthaltende Säule in einen Behälter überführt.
Die auf diese Weise erhaltene Molybdän-Lösung wird auf ihre Konzentration und die Reinheit des Radionuklids
(Mülicurie/ml) untersucht. Die Molybdän-99-Konzentration
wird durch Gammastrahlenspektroskopie bestimmt und weist einen Wert von mehr als lOOOMillicurie/mlauf. Insgesamt ist weniger
als 1 Microcurie pro Curie Molybdän-99 an anderen Spaltprodukten vorhanden.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von hochreinem, radioaktivem Molybdän-99 aus einer Lösung von
bestrahltem Uranmaterial in einer wäßrigen anorganischen Säure, dadurch gekennzeichnet,
daß man
- die wäßrige saure Lösung in Gegenwart eines Reduktionsmittels zur Entfernung von radiolytisch
gebildeten Radikalen mit a-Benzoinoxim versetzt,
- den dabei erhaltenen Niederschlag abtrennt und in einer wäßrigen Lauge löst,
- die alkalische Lösung durch ein Filter aus Aktivkohle oder silberbeschichteter Aktivkohle
leitet,
- dann ansäuert, ein Oxidationsmittel zusetzt, erneut mit a-Benzoinoxim fällt und einen
dabei erhaitenen Niederschlag wieder in einer wäßrigen Lauge löst und
- die basische Molybdän-99-Lösung zur Entfernung
von Verunreinigungen mit Adsorptionsmitteln, nämlich mit
(i) silberbeschichteter Aktivkohle
(ii) einem anorganischen Ionenaustauscher und
(ii) einem anorganischen Ionenaustauscher und
(iii) Aktivkohle
kontaktiert.
kontaktiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Jodverbindung als Rückhalteträger gleichzeitig mit Natriumsulfit als dem
Reduktionsmittel zugegeben wird, und daß eine Rutheniumverbindung als weiterer Rückhalteträger
vor der ersten oder der zweiten Ausfällung mit a-Benzoinoxim der Lösung zugesetzt wird.
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