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Lagerstabile, schnellhärtende Epoxidharzpressmassen.
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Die Erfindung betrifft lagerstabile, schnellhärtende Epoxidharzpressmassen,
die feste Epoxidharze, feste, aromatische Anteile aufweisende Aminhärter-Voraddukte,
gegebenenfalls Gleitmittel und ferner Filllsoffe enthalten.
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Pressmassen aus Epoxidharzen auf Basis Bisphenol-A oder anderen Bis-
oder Polyphenolen und Epichlorhydrin, die aromatische Amine als Härtungsmittel enthalten,
zeichnen sich durch leichte Verarbeitbarkeit und gute mechanische
Eigenschaften
aus; sie haben deshalb ein grosses Anwendungsgebiet gefunden. Das gilt besonders
für die Nassen, die zum Beispiel gemäss der britischen Patentschrift 871 350 so
hergestellt werden, dass das Epoxidharz mit der stöchiometrischen Menge von aromatischem
Amin versetzt und zusammen mit mineralischen Füllstoffen, Gleitmitteln usw.
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bis zur B-Stufe vorreagiert werden. Ein Nachteil dieser Massen ist
jedoch ihre vielfach den praktischen Anforderungen nicht. voll genügende Lagerstabilität:
wenn ein gleichbleibendes Fliessvermögen zu garantieren ist, müssen sie in Kühlräumen
gelagert und z. T. auch in Kühltransportern verschickt werden. Die Lagerstabilität
wird noch verschlechtert, wenn versucht wird, durch geeignete Zusätze besonders
kurze Presszeiten zu erzielen.
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Neben diesen Verfahren sind auch Herstellungsverfahren bekannt, bei
welchen der Aminhärter i die Pressmassen so eingebracht wird, dass er während der
Lagerung vom Harz getrennt ist und erst beim Schmelzen der Pressmasse im Presswerkzeug
wirken kann. Das einfachste ist das sogenannte Dry-Blend-Verfahren, welches durch
die Verwendung eines festen Epoxidharzes, z.B. eines Epoxid-Novolakes, in Kombination
mit einem kristallinen niedermolckularen Härter, z.B. m-Phenylendiamin, gekennzeichnet
ist. Der Nachteil dieses Verfahrensbesteht darin, dass der niedermolckulare Härter
in der Pressmansse in geschmolzenem Zustand eine niedirg@ Visko@it@t aufweist. Das
führt dazu, dass ein Teil des
Härters nach dem Schmelzen im Presswerkzeug
nicht wie vorgesehen mit dem Harz reagiert, sondern an die Oberfläche des Pressteiles
gelangt und dort zu Ausschwitzungen, die toxikologisch nicht unbedenklich sein können,
führt. Daneben ist bei Verwendung von z.B. m-Phenylendiamin oder Diaminodiphenylmethan
- auch beinach dem Dry-Blend VerfaIlren hergestellten Pressmassen die Lagerstabilität
dann unbefriedigend, wenn zur Erzielung besonders kurzer Presszeiten beschleunigt
werden muss. Die genannten Nachteile lassen sich dadurch nicht voll überwinden,
dass z.B. die Härterkomponente an ein MolekularSieb gebunden (britische Patentschrift
914 OO))oder auf die Oberfläche eines Fullstoffes aufgebracht wird (britische Patentschrift
1009478).
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Ueberraschenderweise weisen die neuen, erfindungsgemässen Pressmassen
diese Nachteile nicht auf. Die neuen lagerstabilen, schnellhärtenden Epoxidharzpressmassen
sind dadurch gekennzeichnet, dass sie a) Epoxidharze b) freie Aminogruppen enthaltende
Voraddukte aus aromatischen Gruppen aufweisenden Polyaminen und niedermolekularen
Epoxidharzen als Harter und c) mineralisclie oder organische pulver- oder faserförmige
Füllmittel enthalten, wobei die Epoxidharze und die Härter zwischen 45 und 1200C,
vorzugsweise zwischen 50 und 90 C, erweichen und 5 bis 700C über dem Erweichungspunkt
schmelzen und in den Pressmassen überwiegend in Form voneinander getrennter Teilchen
vorliegen.
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Vorzugsweise enthalten die Pressmassen auch Gleitmittel.
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Zur Herstellung der neuen Pressmassen geht man erfindungsgemäss so
vor, dass man ein eine aromatische Gruppe enthaltendes Polyamin mit einem Epoxidharz
in solchen Mengen miteinander umsetzt, dass das Verhältnis der Zahl der an den Aminstickstoffatomen
reaktionsfähigen Wasserstoffatome des Polyamins zu derjenigen der Epoxidgruppen
des Epoxidharzes im Bereich von 3 : 1 bis 5 : 1, zweckmässigerweise zwischen 3,5
: 1 und 4,5 5 : 1, liegt, dann das gebildete Härter-Voraddukt, das einen Erweichungspunkt
im Bereich von 45 bis 120 0G und einen um 5 - 300C höheren Schmelzpunkt aufweist,
mit einem Epoxidharz, welches zwischen 45 und 120°C erweicht und einen um 5 - 30°C
über dem Erweichungspunkt liegenden Schmelzpunkt besitzt, ferner mit Füllmittel
und gegebenerfalls mit einem Gleitmittel vermischt und zerkleinert, wobei höchstens
zum kleineren Teil ein Zusanmenschmelzen der Harz- und Härterteilchen erfolgt.
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Als Epoxidharze komnen in Betracht: Epoxidierte Phenol- oder Cresolnovolake,
epoxidiertes Phenolphthalein, Diglycidyltere phthalat, glycidyliertes symmetrisches
Tetra-(p-hydroxyphenyl)-äthan usw.
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Bevorzugt verwendet man als Epoxidharz feste Voraddukte, die aus einm
niedermolekularen festen oder flüssigen Epoxidharz und einem Unterschuss an einem
Polyamin, vorzugsweise aromatischem Diamin, hergestellt werden.
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Man mischt das Epoxidharz und den Härter vorzugsweise in annähernd
stöchiometrischem Verhältnis zusammen mit Füllstoffen und Gleitmitteln, so dass
die einzelnen Partikel
zwar gleichmässig vermischt werden, ein mehr
als oberflächliches Verschmelzen von festen Harz- und festen Härterteilchen aber
sorgfältig vermieden wird. Das so erhaltene Presspulver kann dann entweder tel quel
verwendet oder aber auch granuliert werden.
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Im einzelnen kann wie folgt vorgegangen werden: Man verwendet als
Epoxidharz feste Voraddulcte aus a) einem flüssigen Epoxidharz auf Basis Bisphenol
A mit einem Epoxidgehalt von mindestens 4,5 Aeq./kg oder anderen niedermolekularen
aromat ischai Diglycidylverbindungen, wie z.B. Rescrcin-diglyeidyläther, Phenolphthaleindiglycidyläther,
halogenhaltige Diglycidylverbindungen usw. und b) einem Unterschuss an einem aromatischen
oder gegebenenfalls auch cycloaliphatischen Diamin, wie z.B. Diaminodiphenylmethan,
Diaminodiphenylsulfon, Diaminodiphenylketon, m-Phenylendiamin oder auch Diaminodimethyldicyclohexylmethan.
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Die Adduktbildung folgt etwa dem folgenden Schema, wobei die Einwaage
der Reaktionspartner so gewählt wird, dass das erhaltene Addukt nach dem Abkühlen
harzartig, spröde und nicht mehr klebrig ist. Bei einem NH2/Epoxy-Verhältnis von
0,18 bis 0,2 werden Addukte erhalten, die sich für den vorgesehenen Zweck besonders
gut eignen:
Praktisch kann wie folgt vorgegangen werden: Das in ein Reaktionsgefäss eingewogene
Epoxidharz oder gegebenenfalls auch Epcxidharzgemisch wird in einem Oelbad auf 100
- 180°C (je nach Reaktivität) erwärmt, dann wird unter stetigem Rühren die für die
Adduktbildung notwendige Aminmenge innerhalb von 30 - 60 Minuten portionsweise oder
auch kontinuierlich so zugegeben, dass die Reaktion stets kontrollierbar bleibt
und die Temperatur im Reaktiongefäss einen Wert- von 2000C nicht überschreitet.
Es entsteht eine bei Reaktionstemperatur viskose Flüssigkeit, die in ein flaches
Gefäss ausgegossen wird und nach dem Abkühlen zu einem festen, leicht pulverisierbaren
harz erstarrt. Die Vorverlängerungsreaktion kann auch kontinuierlich in einem bis
auf 200°C aufgeheitzen Reaktor durchgeführt werden.
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Die Harzaddukte können in Pressmassen miteinander oder mit anderen
be Baunotem.peratur festen Epoxidverbindungen kombiniert
und modifiziert
werden, um eine gewünschte Eigenschaften veränderung bei den Produkten zu erzielen,
z.B. wird durch Zusat von Triglycidylisocyanurat, epoxidierten Phenol oder Cresolnovolaken,
epoxidiertem Phenolphthalein, deren vor verlängerten Derivaten und anderen geeigneten
Polyglycidylverbindungen die Wärmeformbeständigkeit erhöht oder durch Zugabe von
festen, hochmolekularen Bisphenol-A-Epoxidharzen oder dazu geeigneten Polyestern
eine Flekibilisierung erzielt6 Als Härter kommen in Betracht feste Voraddukte aus
a) aromatischen Diaminen, wie Diaminodiphenylmethan3 Diamino diphenylketon, Diaminoditolylmethan,
Diaminodiphenylsulfon, o-, m-, p-Phenylendiamin, Diaminodiphenyläther, Benzidin,
Diaminostilben, 4,4'-Diamino-3,3'-dimethylbiphenyl usw. und b) einem Unterschuss
an einer Diepoxidverbidung, wie z.B.
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einem flüssigen niedermolekularen Harz auf Basis Bisphenol A/Epichlorhydrin
und einem Epoxidgehalt von mehr als 4,5 Aeq./kg, Diglycidyläther anderer zwei wertiger
Phenole, Diglycidylester aromatischer, cycloaliphatischer oder gegebenenfalls auch
heterocyclischer Dikarbonsäuren, wie z.B. Diglycidylterephthalat, Diglycidylhexahydrophtha
lat, oder auch N,N-Diglycidylverbindungen, wie N,N-Diglycidylcyclohexylamin bzw.
Diglycidyldimethylhydantoin, halogenhaltige Epoxidharze, z.B. aus bromiertem Bisphenol-A,
usw.
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Die Herstellung der Härterkomponente aus Amin mit einem Unterschuss
an Epoxidharz wirdß vorzugsweise in Abwesenheit von Lösungsmitteln, entweder im
Reaktionsgefäss im allgemeinen bei Temperaturen zwischen 50 - 2000C, vorzugsweise
zwischen 120 - 170°C, so durchgeführt, dass die Aminoverbindung vorgelegt und die
Epoxidverbindung portionsweise oder kontinuierlich eingemischt wird oder es werden
die beiden Grundkomponenten kontinuierlich in einem dazu geeigneten bis auf 200°C
aufgeheizten Reaktor durchgemischt und zur Reaktion gebracht. Die Vorverlängerungsreaktion
läuft unter diesen Bedingungen praktisch quantitativ und führt zu gut lagerstabilen
Zwischenprodukten.
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Die Vorverlängerungsreaktion folgt z.B. etwa dem folgenden Schema:
Das Verhältnis zwischen Amino- und Epoxidgruppen im Ansatz liegt
im Bereich 1,5 - 2,5, meist zwischen 1,75 - 2,25, und führt dementsprechend zu Produkten
mit verschiedenen Erweichungspunkten.
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Die an der Koflerbank gemessenen Erweichungspunkte der Epoxidharze
und der Aminhärter-Voraddukte liegen zwischen 45-120°C, bevorzugt zwischen 50 und
90°C, und die Schmelzpunkte derselben im Bereich von 55 bis 15900. Zwischen Erweichungs-
und Schmelzpunkt muss bei jeder von diesen Komponenten 5 - 30°C Temperaturdifferenz
sein.
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Als Füllmittel können Quarzmehl, Schiefermehl, gebranntes Kaolin,
Kreidemehl, Wollastonit, Glimmer, Aluminiumoxidtrihydrat, Diopsid, gemahlener Dolomit,
Talkum, Bariumsulfat, Graphit, Holzmehl, Pigmente usw., verwendet werden, ferner
solche Stoffe, die zugleich als Verstärkungsmittel dienen, wie Asbest-, Glas-, Kohlenstoff-
und Borfasern, organische Fasern, z.B. Ccllulose, Polyamid, Polyester, Polyacrylnitril
usw. Auch Gemische derartiger Füllmittel können eingesetzt werden. Als Gleitmittel
kommen z.B. in Betracht: Stearate, wie Magnesium-, Calcium- und Zinkstearat, Steartrsäure,
Bienenwachs, Carnaubawachs, Paraffin und synthetische Wachse, z.B. auf Polyäthylen-
oder Siliconbasis.
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Die Pressmassen können wie folgt hergestellt werden: Man mischt das
mit einern.UeLerschuss an Epoxidharz und mit cycloylS.phatischen oder aromatischen
Aminen hergestellte
Adduki;,unter Zusatz von anorganischen oder
organischen Fullstoffen, Gleitmitteln und gegeben falls Beschleunigern, mit Hilfe
einer Kugelmühle, die gegebenenfalls gekühlt werden kann, oder ähnlichen Anlagen,
die eine Zerkleinerung und Durchmischung der Pressmassenbestandteile erlauben, ohne
dass bei diesem Misch- und Zerkleinerungsvorgang ein mehr als oberflächliches Zusammensehmelzen
der Harz- und Härterpartikeln erfolgt. Harz und Härter liegen also in der fertigen
Pressmasse überwiegend in getrennten Partikeln vor; sie vermischen sich und reagieren
erst beim Aufschmelzen unter der Einwirkung von Wärme und Druck in der zur Verarbeitung
verwendeten Presse oder Schneckenspritzgussmaschine. Das erhaltene feine pulverige
Produkt wird entweder tel quel verwendet oder aber auch zunächst granuliert und
dann nach den vers.chiedensten üblichen Verfahren (durch Pressen, Spritzpressen,
Spritzgicssen usw) weiterverarbeitet. Die nach de@ erfindungsgemässen Verfal1en
hergestellten Pressmassen weisen z.B. gegenüber einer R-Stage-Masse gleicher Zusammensetzung
folgende Vorteile auf: - Eine mindestens 10 mal grössere Lagerstabilität; auf eine
Lagerung und einen Transport in gekühlten Behältern kann dadurch vielfach verzichtet
werden; - eine deutlich grössere Härtungsgeschwindigkeit, die kürzere Presszeiten
erlaubt und dadurch die Verarbeitung wirtschaftlicher macht; - ein besseres und
genauer einstellbares Fliessvermögen, das
die Ausschussquote bei
der Verarbeitung reduzieren hilft; - eine grössere Homogenität und bessere Oberflächengüte
der daraus hergestellten ressteile.
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Die mechanischen und dielektrischen Eigenschaften der Presskörper
sind im übrigen mindestens ebenso gut wie diejenigen von Formkörpern, die aus einer
B-Stage-Masse gleicher Zusammensetzung hergestellt wurden. Die oben angeführten
Vorteile bleiben auch erhalten, wenn nach dem neuen Verfahren Pressmassen hergestellt
werden, die einen gegenüber den B-Stage-Massen etwas erhöhten Füllstoffanteil aufweisen.
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Harzadduktherstellung Addukt I 1000 g eines flüssigen Bisphenol-A-Epoxidharzes
mit einem Gehalt von 5,35 Epoxidgruppenäquivalenten/kg und einer Viskosität bei
250C von 13'500 cP werden in einem 2-Llter-Reaktionsgefäss vorgelegt und im Oelbad
auf 140°C erwärmt.
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Während 45 Minuten werden 100 g 4,4'Diaminodiphenylmethan (10,00 NH2/kg)
in geschmolzener Form 100°C warm eingemischt.
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Die Zugabegeschwindigkeit wird so geregelt, dass die Temperatur der
Reaktionsmischung nicht über 170°C steigt.
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Nach weiteren 30 Minuten bei derselben Temperatur wird die erhaltene
viskose Flüssigkeit abgekühlt -mld das hellgelbe, harzartige und spröde Produkt
zermahlen.
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Eigenschaften des Produktes: Epoxidgruppenäquivalente/kg = 3,00 Erweichungspunkt
(n. Kofler) = 58°C Schmelzpunkt (n. Kofler) = 720C Addukt II .1000 g des-gleichen
wie für Addukt I verwendeten Epoxidharzes werden auf 17000 erwärmt und bei dieser
Temperatur portionsweise während 1 Stunde 120 g 4,4'-Diaminodiphenylsulfon (NH2/kg
= 8,00) zugegeben und eingemischt. Durch die Heizungsregulation und die Geschwindigkeit
der Aminzugabe wird die Temperatur der Mischung so gehalten, dass
sie
nicht über 1850C steigt. Nachher wird die viskose Flüssigkeit noch 30 Minuten bei
170 0C gehalten und dann die Reaktion beendet. Das Harz wird dann abgekühlt und
in einer Mühle zerkleinert.
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Eigenschaften: Erweichungspunkt = 55°C Schmelzpunkt = 74°C Epoxidgruppenäquivalente/kg
Y 2,95 Addukt III 1000 g des gleichen wie für Addukt I verwendeten Epoxid harzes
werden im 2-Liter-Reaktionsgefäss vorgelegt und auf 1150C erwärmt. Während 40 Minuten
werden unter stetigem Rühren 115 g 4,4'-Diamino-3,3'-dimethyldicyclohexylmethan
(8,4 NH2/kg) so schnell zugetropft, dass die Temperatur der Mischung nicht über
140°C steigt. Nach weiteren 10 Minuten bei dieser Temperatur wird das Produkt abgekühlt
und zermahlen: Eigenschaften: Epoxidgruppenäquivalente/ = Erweichungspunkt = 5800
Schmelzpunkt = 7300
Addukt IV 500 g desselben Epoxidharzes wi@
für Addukt 1 verwendet werden in einem 1-Liter-Reaktionsgefäss vorgelegt und in
einem Oelbad auf 80°C erwärmt. Dann wird 50 g geschmolzenes, 90°C warmes 4,4'-Diaminodiphenylmethan
auf einmal eigemischt und die Temperatur des Bades während 2 Stunden auf 140°C erhöht
und bei dieser Temperatur weitere 30 Minuten gehalten. Das erhaltene viskose Produkt
wird abgekühlt und schliesslich zermahlen.
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Eigenschaften: Epoxidgruppen äquivalenteAcg = 2, 95 Erweichungspunkt
= 60°C Schmelzpunkt = 76°C Addukt V 500 g eines epoxidierten Phenolphthaleins (Epoxidäq./kg
- 4,15; Erweichungspunkt = 53°C) werden in einem 1-Liter-Reaktionsgefäss aufgeschmolzen
und auf 14000 erwärmt.
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Während 60 Minuten werden unter stetigem Rühren 20 g 4,4'-Diaminodiphenylmethan
(10,00 Aminogruppenäq./kg) in geschmolzenem Zustand so schnell zugetropft, dass
die Temperatur der Mischung nicht über 160°C steigt. Nach weiteren 20 Minuten Erwärmung
wird das Produkt abgekühlt und zermahlen .
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Eigenschaften: Epoxidgruppenäquivalente/kg Erweichungspunk Schmelzpunkt
Härterherstellung
Härter A 1300 g 4,4'-Diaminodiphenylmethan werden in einem 3-Liter-Reaktionsgefäss
vorgelegt und auf 140°C erwärmt. Während 50 Minuten werden 1000 g eines flüssigen
Bisphenol-A-Epoxidharzes mit einem Gehlat von 5,35 Epoxidgruppenäquivalenten/kg
und einer Viskosität bei 25°C von 13500 cP unter stetigem Rühren so zugetropft,
dass die Temperatur der Mischung nicht über 17000 steigt. Nach weiteren 30 Minuten
bei 14000 wird das Produkt abgekühlt und zerkleinert.
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Aminogruppen äquivalente/kg = 4,45 Erweichungspunkt = 57°C Schmelzpunkt
= 70°C Härter B 1000 g 4,4'-Diaminodiphenylmethan werden in ein 3-Liter-Reaktionsgefäss
eingewogen und auf 140°C erwärmt. Während 50 Minuten werden 1000 g des gleichen
Harzes, wie für härter A verwendet -anter stetigem Rühren eingemischt, so dass die
Temperatur der Mischung nie über 1700C steigt. Nach weiteren 30 Minuten bei dieser
Temperatur wird das viskose Produkt abgekühlt und zermahlen.
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Aminogruppengruppenäquivalente/kg = 3,65 Erweichungspunkt = 67°C
Schmelzpunkt = 80°C
Härter C 4,4'-Diaminodiphenylmethan (NH2/kg
= 10,0) und das gleiche wie für Härter A verwendete Harz, beides auf 100°C erwärmt,
werden im Gewichtsverhältnis 1, 2 : 1,0 in einen kontinuierlich arbeitenden und
auf 170°C geheizten Reaktor gegeben, in weichem sie unter stetigem Nischen mit Hilfe
eines schnecken förmigen Rührers zur Reaktion gebracht werden. Das aus dieser Anlage
fliessende Produkt wird abgekühlt und zermahlen.
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Aminogruppenäquivalente/kg = 4,2 Erweichungspunkt = 63°C Schmelzpunkt
= 76°C Härter D 1100 g 4,4'-Diaminodiphenylsulfid (Thioanilin) (NH2/kg = 9,2) werden
im 3-Liter-Reaktionsgefäss auf 150°C erwärmt. Während 60 Minuten werden 1000 g des
gleichen iSie für Härter A verwendeten harzes eingemischt; nach weiteren 30 Minuten
bei derselben Temperatur wird das Produkt abgekühlt und zerkleinert.
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Aminogruppenäquivalente/kg = 3,5 Erweichungspunkt = 70°C Schmelzpunkt
= 850C Härter E 100 g m-Phenylendiamin (18,4 NH2/kg) werden in einem 3-Liter-Reaktionsgefäss
auf 130°C erwärmt; dann werden während 30 Minuter
unter stetigem
Rühren 975 g Cyclohexylamindiglycid (7,38 Epoxidäq./kg) portionsweise eingemischt.
Nach weiteren 30 Minuten bei dieser Temperatur wird das Produkt abgekühlt und zermahlen.
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Aminogruppenäquivalente/kg = 7,38 Erweichungspunkt = 67°C Schmelzpunkt
= 82°C Härter F 1000 g 4,4'-Diaminoditoluylmethan (8,8 NH2/kg) werden in einem 3-Liter-Reaktionsgefäss
vorgelegt und auf 140°C erwärmt.
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Dann werden während 40 Minuten 615 g Diglycidyltherephthalat (7,18
Epoxidgruppenäq./kg) zugetroft; nachdem alles gemischt ist, wird die Mischung noch
1 Stunde auf 14000 gehalten. Das Produkt wird abgekühlt und zermahlen-Aminogruppenäquivalente/kg
= 4,08 NH2/kg Erweichungspunkt = 65°C Schmelzpunkt = 79°C Härter G 309 g 4,4'-Diaminodiphenylmethan
(NH2/kg = 10,0) werden in einem 2-Liter-Reaktionsgefäss vorgelegt und auf 140°C
erwärmt. Während 1 Stunde werden 500 g eines bromhaltigen Epoxidharzesters auf Basis
Tetrabrobisphenol A mit 3,16 Epoxidgruppenäq./kg und mit 40 Gew. % Brom in geschmolzener
Form (Temperatur 100°C) zugetropft und unter stetigem Rühreu
eingemischt,
so dass die Temperatur nicht über 15500 steigt.
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Nach weiteren 30 Minuten bei dieser Temperatur wird das viskose Produkt
abgekühlt und zermahlen.
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Aminogruppen äquivalente/kg = 2,9 NH2/kg Erweichungspunkt = 70°C
Schmelzpunkt = 85°C Pressmassenhrstellung Beispiel 1 225 g Harzaddukt 1 werden mit
75 g Härter A, 300 g Talk, 380 g Kaolin, 10 g Zinkstearat und 10 g Gasruss in einer
4,5-Liter-Kugelmühle während 15 Stunden gemahlen. Die e-f haltene feinpulverige
Pressmasse wird granuliert, tablettiert und die auf 80°C vorgewärmten Tabletten
in 16500 warmen Presswerkzeugen verarbeitet. An den Prüfkörpern werden die folgenden
Werte gemessen: Biegefestigkeit (DIN), kp/cm2 700 Schlagzähigkeit (DIN), cmkp/cm²
6 Wärmeformbeständigkeit n. Martens (°C) 112 Wasseraufnahme (DIN), mg 8 el. Durchgangswiderstand,
Ohm.cm 1015 Verlustfaktor tg&/10³ Hz 0,01
Vergleichsversuch
Die Lagerstabilität der Pressmasse gemäss Beispiel 1 wird mit derjenigen einer Pressmasse
im B-Zustand (B-Stage), die wie folgt hergestellt wird, verglichen: 300 g T Talk,
380 g Kaolin, 10 Zinkstearat und 10 g Gasruss werden in einem 5-Liter-Doppelmuldenkneter
während 30 Minuten zusammengemischt. Dann werden 65 g geschmolzenes, 1000C warmes
4,4 1Diaminodiphenylmethan in 235 g eines auf 500C erwärmten Bisphenol-A-Epoxidharzes(Epoxidgruppenäq./kg
5,35) gemischt, die erhaltene Mischung dem Kneter zugegeben und mit dem pulverigen
Anteil während 15 Minuten gemischt und geknetet. Die erhaltene zähflüssige, teigartige
Masse wird dann durch Erwärmen auf 3500 in den festen B-Zustand übergeführt und
anschliessend gemahlen.
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Der Vergleich erfolgt nach der ''piralflussmethode, wobei die Werte
in inches gemessen werden
Pressmasse |
Ausgangswert |
nach Beispiel 1 B-Zustand |
Ausgangswert 15 18 |
nach 24 h Lagerung bei 40°C 13 1/2 8 |
nach 24 h Lagerung bei 50°C 9 1/2 |
Beispiel 2 250 g Harzaddukt II werden mit 100 g Härter B, 10 g
Calciumstearat, 10 g Gasruss und 630 g Quarzmehl in einer 4,5-Liter-Kugelmühle während
7 Stunden zusammengemischt und gemahlen.
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Die erhaltene Pressmasse wird wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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Eigenschaften: Biegefestigkeit, kp/cm² 1000 Schlagzähigkeit, cmkp/cm²
9 Wärmebeständigkeit n. Martens (DIN) OG 120 Wasseraufnahme (DIN), mg 7 el. Durchgangswiderstand
Ohm.cm 2 1015 Verlustfaktor tg &/10³ Hz 0,008 Beispiel 3 183 g IIarzaddukt III
werden mit. 67 g Härter C, 730 g Schiefermehl, 10 g Titanoxid und 10 Zinkstearat
in einer 4,5-Liter-Kugelmühle während 10 Stunden gemahlen und das erhaltene feinpulvrige
Produkt wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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Eigenschaften: Biegefestigkeit (DIN), kp/cm² 550 Schlagzähigkeit (DIN),
cmkp/cm² 4,5 Wärme formbeständigkeit nach Martens (DIN), °C 108 Wasseraufnahme (DIN),
mg .12 el. Durchgangswiderstand, Ohm.cm 1014 Verlustfaktor, tg &/10³ Hz 0,03
Beispiel
4 260 g Harzaddukt IV werden mit 110 g Härter D, 610 g gemahlenen Glasfasern, 10
g Zinkstearat und 10 g Gasruss in einer 4,5-Liter-Kugelmühle während 15 Stunden
gemahlen. Das erhaltene Pulver wird weiter wie im Beispiel 1 verarbeitet: Eigenschaften:
Biegefestigkeit (DIN), kp/cm2 1200 Schlagzähigkeit (DIN), cmkp/cm² 12 Wärmeformbeständigkeit
nach Martens (DIN), °C 120 Wasseraufnahme (DIN) mg 8 ei. Durchgangswiderstand, ohm.cm
1016 Verlustfaktor, tg &/10³ Hz 0,03 Beispiel 5 223 g Harzaddukt I werden mit
77 g Härter C, 695 g chamotisiertem Kaolin, 2 g"OP Wachs" und 3 g Gasruss in einer
4,5-Liter-Kugelmühle während 15 Stunden gemahlen. Die erhaltene pulverige Pressmasse
wird tablettiert und weiter wie im Beispiel 1 verarbeitet.
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Eigenschaften: Biegefestigkeit (DIN), kp/cm2 1350 Schlagzähigkeit
(DIN), cmlçp/cm2 10 Wärmeformbeständigkeit n. Martens (DIN), °C 125 Wasseraufnahme
(DIN), mg 7 el. Durchgangswiderstand, Ohm.cm 5.105 Verlustfaktor tg & /50 Hz
0,006
Beispiel 6 180 g Harzaddukt I werden mit 70 g Härter C, 50
g eines hochmolekularen Bisphenol-A-Epoxidharzes (Epoxidgruppenäquivalente/ kg =
1,1), 693 g Calciumsilicat (Wollastonit) 4 gOP Wachse und 3 g Gasruss in einer 4,5-Liter-Kugelmühle
während 12 Stunde gemahlen und das erhaltene Pulver granuliert. Die weitere Verarbeitung
erfolgt wie im Beispiel 1.
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Eigenschaften: Biegefestigkeit (DIN), kp/cm² 1000 Schlagzähigkeit
(DIN), cmkp/cm² 8 Wärmeformbeständigkeit n. Martens (DIN), °C 123 Wasseraufnahme
(DIN), mg 9 el. Durchgangswiderstand Ohm.cm 8.1014 Verlustfaktor tg &/10³ Hz
0,015 Beispiel 7 246 g Harzaddukt I werden mit 124 g Härter G, 564 g gemahlenen
Glasfasern, 50 g Antimontrioxid, 5 g Titanweiss (Rutil), 1 g Cromophtalblau und
10 g Carnaubawachs während 13 Stunden in einer 4,5-Liter-Kugelmühle gemahlen Weitere
Verarbeitung erfolgt wie im Beispiel 1.
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Eigenschaften: Biegefestigkeit (DIN), kg/cm 1000 Schlagzähigkeit (DIN),
cmkp/cm² 10
Martenswert (DIN), °C 123 Wasseraufnahme (DIN), mg
10 el. Durchgangswiderstand, Ohm.cm 1016 Verlustfaktor, tg &10³ Hz 0,00 Verlustfaktor>
tg /10 Hz 0> 004 Beispiel 8 1.58 g iiarzaddukt I werden mit 103 g Härter C und
79 g Triglycidylisocyanurat/Hexahydrophthalsäure-Voraddukt, 5,7 Epoxid gruppenäquivalente/kg,
300 g gemahlenen Glasfasern, 350 g Wollastonit, 7 g"OP Wachs" und 3 g Gasruss während
10 Stunden in einer 4,5-Liter-Kugelmühle gemahlen und wie Im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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Biegefestigkeit (DIN), kp/cm² 1100 Schlagzähigkeit (DIN), cmkp/cm²
9 Wärmebeständigkeit nach Martens (DIN) ,0c 150
Beispiel 9 196
g glycidyliertes Gresolnovolak (Epoxidäq./kg = 4,65, Erweichungspunkt = 620c) werden
mit 104 g Härteraddukt cl', 393 g chamotisiertem Kaolin, 300 g Glasfasern, 4 g "OP
Wachs" und 3 g Gasruss in einer 4,5-Liter-Kugelmühle während 8 Stunden zusammengemischt
und gemahlen. Nachher wird das pulverige Produkt wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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Biegefestigkeit (DIN), kp/cm 900 Schlagzähigkeit (DIN), cmkp/cm²
6 Wärmeformbeständigkeit nach Martens (DIN), °C 175 Wasseraufnahme (DIN), mg 8 el.
Durchgangswiderstand, Ohm.cm 5.1015 Verlustfaktor (10³ Hz) 0,009
Beispiel.
10 186 g glycidyliertes Phenolnovolak (Epoxidäq./kg = 5,4, Erweichungspunkt = 53°C)
werden mit 114 g Härteraddukt C, 693 g cham. Kaolin, 4 g 0P Wachs1, und 3 g Gasruss
in einer 4,5-Liter-Kugelmühle während 8 Stunden zusammengemischt und gemahlen. Nachher
wird das pulverige Produkt wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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Biegefestigkeit (DIN), kp/cm² 1140 schlagzähigkeit (DIN), cmkp/cm²
8 Wärmeformbeständigkeit nach Martens (DIN), °C 205 Wasseraufnahme (DIN), mg 5 el.
Durchgangswiderstand, Ohm.cm 4.1015 Verlustfaktor (10³ Hz) 0,007
Beispiel
11 207 g glycidyliertes Phenolphthalein (Epoxidäq.Ikg = 4,15, Erweichungspunkt =
55°C) werden mit 95 g Härteraddukt A, 685 g Quarzmehl, 10 g Zinkstearat und 5 g
Gasruss in einer 4,5-Liter-Kugelmühle während 6 Stunden zusammengemischt und gemahlen.
Dann wird das pulverige Produkt wie im Beispiel 1 weiterverarbeitet.
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Biegefestigkeit (DIN), kp/cm² 700 Schlagzähigkeit (DIN), cmkp/cm²
5 Wärmeformbeständigkeit nach Martens (DIN), °C 137 Wasseraufnahme (DIN), mg 5 el.
Durchgangswiderstand, Ohm.cm 3.1015 Verlustfaktor (10³ Hz) 0,02
Beispiel
12 163 g Diglycidylterephthalat (Epoxidäq./kg = 6,10, Erweichungspunkt = 960C) werden
mit 137 g iiärtcraddukt B, 0,05 Imidazol, 675 g gebranntem Kaolin, 10 g Titanweiss,
5 g Eisenoxid und 10 g Zinkstearat 15 Stunden in einer 4,5-Liter-Kugelmühle gemahlen
und gemischt.
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Weiter wird das Produkt wie-im Beispiel 1 verarbeitet.
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Biegefestigkeit, kp/cm2 850 Schlagzähigkeit, cmkp/cm2 9 Wärmeformbeständigkeit
nach Martens (DIN), 0C 110 Wasseraufnahme (DIN), mg 10 el. Durchgangswiderstand,
Ohm cm 2 1015 Verlustfaktor, tg 5 , 1 Hz 0,014
Beispiel 13 223
g Harzaddukt I werden mit 77 g Härter C, 300 g gemahlenen Glasfasern, 390 Kaolin,
2 g Gasruss und 1 g 110P Wachs" in einer 4,5-Liter-Kupgelmühle während 10 Stunden
gemahlen. Die -erhaltene pulverige Pressmasse wird auf die KorngrUsse zwischen 0,2
und 2,0 mm granuliert und das Granulat mit 0,6 g "OP-Wachs" kurz zusammengemischt.
Dieses Produkt ist fUr die Verarbeitung im Spritzgussverfahren geeignet, Biegefestigkeit
(DIN) 900 kp/cm² Schlagzähigkeit 9 kpcm/cm2 Wärmeformbeständigkeit nach Martens
(DIN) 118 °C Wasseraufnahme (DIN) 12 mg El. Durchgangswiderstand 4 e 1014 Ohm cm
Verlustfaktor, tg 6 (10³ Hz) 0,025