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Als Einbauelement ausgebildete Presse Die Erfindung bezieht sich
auf eine als konstruktiv selbständiges Bauelement ausgebildete Presse zum Einbau
in Maschinen aller Art, bei denen Maschinenteile durch relativ starke Kräfte zusammengepreßt
oder eingespannt und wieder gelöst werden sollen.
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Es ist bekannt, hierzu Schraubverbindungen vorzusehen, die im Prinzip
Spindelpressen sind. Bei den verlangten starken Kräften sind derartige Schraubverbindungen
jedoch nachteilig, da dem Bedienenden erhebliche Kräfte zum Anziehen der Schrauben
mittels Schraubenschlüssel abverlangt werden. Außerdem ist das Festziehen der Schrauben
recht zeitraubend, insbesondere wenn eine Mehrzahl von Schrauben anzuziehen ist.
In diesem Fall ist auch die Gleichmüßigkeit der erreichten Druckkräfte in Frage
gestellt.
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Andererseits sind zum Ausüben von Preß- und Druckiräften hydraulische
Aibeitszylinder bekannt. Diese sind jedoch in der Regel nicht für Einbauzwecke,
etwa in ein Sackloch eines #schinenteiles ausgebildet, vielmehr zum Anbau an Maschinen
und Torrichtungen. Ihr Einbau erfordert daher beträchtlichen konstruktiven Aufwand.
Außerdem ist der Kolbenhub handelsüblicher Bydraulikzylinder in der Regel größer
als oft erforderlich. Such ist die Sicherheit bei der Verwendung derartiger Zylinder
infolge der Gefahr einer Undichtigkeit in der Rydraulikölzuf#ihrwi# für viele Fälle
unzureichend und beim fehlerhaften Lösen der iiiteinander zusammengepreßten Teile
können erhebliche Gefahren für
Mensch und Maschine entstehen. Diese
Sicherheit kann zwar durch bekannte Ausführungen mit mechanischer Verriegelung des
Arbeitskolbens im Prinzip auf das erforderliche Maß erhöht werden. Jedoch sind einwandfreie
Konstruktionen dieser Art ziemlich kompliziert und kaum oder nur sehr aufwendig
in den hier ausreichenden kleinen Abmessungen herzustellen.
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Die Erfindung setzt sich die Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden
und darüber hinaus eine Presse der eingangs genannten Art anzugeben, die sich dabei
durch einen besonders einfachen und kostengtinstigen Aufbau auszeichnet.
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Dies wird durch eine konstruktive Lösung erreicht, wie sie in den
Ansprüchen gekennzeichnet ist.
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Die Erfindung und ihre besondere:# Vorteile werden nachstehend anhand
eines in der Zeichnung im Maßstab 1 : 1 veranschaulichten Ausfu~hrungsbeispieles
einer Presse von 100 kN Druckkraft und 5 mm Hub erläutert.
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Im Boden 1 eines topfförmigen Zylinders 2 ist ein sich nach innen
erstreckender rohrförmiger koaxialer Ansatz 3 vorgesehen. Dieser besitzt ein Innengewinde
4. Letzterem ist das korrespondierende Außengewinde einer Gewindespindel 5 zugeordnet.
Diese bildet mit den Teilen 6 und 7 sowie einem Mehrkant 8 für den Ansatz eines
Werkzeuges eine bauliche und fertigungsmäßige Einheit. Am unteren Ende des Gewindes
der Spindel 5 ist ein Stellring 9 angeordnet.
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Zwischen der Außenwandung des rohrförmigen Ansatzes 3 und der Innenwandung
des topfförxigszn Zylinders 2 befindet sich ein Ringkolben 10. Diesem zugeordnet
ist ein Arbeitsraum 11 für ein hydraulisches Druckmittel, weiches über den Anschluß
12 zugeführt wird. An der innenwandung des Ringkolbene 10 befir#et sich eine
Schulter
13, deren Durchmesser kleiner ist als derjenige des Teiles 7 der Spindel 5. Zwischen
der Spindel 5 und dem Ringkolben 10 ist die Druckfeder 14 angeordnet, die sich in
der gezeichneten Weise an beiden Teilen abstützt.
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Das Gehäuse 2 kann erforderlichenfalls in beliebiger Weise mit Mitteln
zum Einsetzen in ein Maschinenteil, etwa in ein Sackloch desselben, versehen sein,
beispielsweise mit einem Außengewinde.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Presse ist wie folgt: Das topfförmige
Gehäuse liegt mit seiner Öffnungsebene unmittelbar am nicht mit gezeichneten Arbeitswiderstand
an, etwa dem einsuspannenden Drehstahl einer großen Drehmaschine, beispielsweise
einer Karussell-Drehbank. Zum Ausüben des Anpreßdruckes wird über die Anschlußöffnung
12 Druckmittel zugeführt. Hierdurch bewegt sich der Ringkolben 10 mit seiner oberen
Stirnseite aus der Öffnungsebene des topfförmigen Zylinders 2 hinaus und nimmt nach
Erreichen der maximalen Druckkraft etwa die mit 15 gestrichelt eingezeichnete Stellung
ein. Damit ist die Preßaufgabe zunächst an sich erfüllt, also beispielsweise der
Drehstahl der Drehmaschine festgespannt.
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Sodann wird über den Mehrkant 8 die Spindel 5 mit der Andruckplatte
7 durch widerstandslose Drehung nachgeführt, bis die Anlagefläche der Platte 7 die
Anlageebene des Ringkolbens 15-erreicht hat und satt am Arbeitswiderstand anliegt.
Dadurch ist das eingespannte Maschinenteil zusätzlich mechanisch durch die Spindel
gesichert.
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Die Ringschulter 13 verhindert dadurch, daß dann die Ringschulter
13 an der Unterseite der Anlageplatte 7 anstößt, daß sich der Ringkolben 10 durch
fehlerhafte Verwendung der erfindungsgemäßen Presse völlig aus dem Zylinder 2 herausbewegen
kann. Die Stellschraube 9 bewirkt in analoger Weise, daß sich auch die Teile 5 -
7nicht in fahrlässiger Weise aus dem Gehäuse herausdrehen lassen.
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Der Erfindungsgegenstand hat zunächst den Vorteil, daß infolge der
zusätzlichen mechanischen Abstützung durch die Spindel eine Undichtigkeit an irgendeiner
Stelle der Druckmittelguführung nicht zu einem Nachlassen des Preßdruckes und den
damit verbundenen Gefahren führen kann. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß
nach erfolgtem Nachdrehen der Stütz spindel 5 die lruckmittelquelle entfernt und
einer anderen Verwendung zu geführt werden kann. In diesem Falle bewegt die Druckfeder
14 den Ringkolben 10 in die untere Ausgangslage zurück. Ein weiterer Vorteil besteht
darin, daß in Fällen, wo kein besonders hoher Anpreßdruck erforderlich ist oder
wo aus irgendwelchen Gründen keine Diuckmittelquelle zur Verfügung steht, der Erfindungsgegenstand
auch als reine Spindelpresse verwendbar ist, indem die Spindel 5 mit passendem Werkzeug
und entsprechendem Kraftaufwand in der bei Spindelpressenüblichen Weise verwendet
wird.
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Es liegt auf der Hand, daß unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Presse erstens ein kraftschonendes Arbeiten erreicht wird, weil die Spindel 5 ohne
besonderen Kraftaufwand nur dem ausgefahrenen Ringkolben 10 nachgeführt und zur
satten Anlage am Arbeitswiderstand gebracht zu werden braucht. Dies kann gewünschtenfalls
auch durch einen motorischen Schraubendreher erfolgen. Es ist dabei weiterhin offensichtlich,
daß das Nachführen der Spindel 5 dadurch, daß keine Anpreßkraft bei der Anlage am
Arbeitswiderstand ausgeübt zu werden braucht, in sehr kurzer Zeit erfolgen kann
im Unterschied zu reinen Spindelpressen, bei denen der Anpreßdruck über die Gewindespindel
erzeugt werden muß und ein mehrmaliges Ansetzen eines Werkzeuges erfordert. Zur
Druckmittelversorgung genügt eine Hand - oder Notorpumpe kleinster Größe.
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Bei alledem ist von besonderem Vorteil, daß sich - wie aus dem Ausführungsbeispiel
unschwer entnehmbar - die gesamte Presse aus einigen wenigen Drehteilen zusammensetzt
und daher sehr kostensparend herstellen läßt.