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Vorrichtung zum Behandeln körnigen Gutes Die Erfindung bezieht sich
auf eine Vorrichtung zum fortlaufenden Behandeln körnigen Gutes mittels Wärme oder
Kälte in einem Behandlungsraum mit einem Guteinlaß oben und einem Gutauslaß unten,
in welchem das zu behandelnde Gut durch Schwerkraft sowie mit Unterstiitzung durch
Leitmittel von dem Guteinlaß zu dem Gutauslaß bewegt und dabei dem Behandlungsmedium
(Wärme- oder Kältemedium) direkt und/oder indirekt ausgesetzt wird.
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Beim Extrahieren von Bestandteilen aus körnigen Gütern, beispielsweise
beim Entziehen von Oel aus gemahlenen Körnerfrtichten unter Benutzung eines Lösemittels,
wendet man zum Unterstützen des Extraktionsprozesses Warme an; dies geschieht mit
Hilfe sogenannter Toaster oder Aufwärmdurchlaufbehälter.
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Bei den bekannten Toastern (zum Beispiel DOS 1 935 275) sind in einem
zylindrischen Gehäuse mehrere beheizte Boden oder Wärmpfannen mit Abstand übereinander
plaziert, denen auf einer gemeinsamen, durch alle Böden hindurchgehenden Welle Rührorgane
zugeordnet sind, welche das Gut gegen Anbrennen wenden und es in den Bereich von
in den Wärmpfannen vorgesehenen Durchtrittsöffnungen schieben, durch die hindurch
und nach Passieren eines sich gegebenenfalls an die Durchtrittsöffnung anschließenden
Fallschechtes das Gut auf die nächsttiefere Wärmpfanne gelangt, wo es weiter konditioniert
wird, um anschließend in gleicher Weise auch die anderen Stuf-en des Toasters zu
durchlaufen, bis es die gewünschte Kondition hat und aus dem Toaster abgegeben wird.
taster dieser Art erfordern einen relativ hohen Kraftaufwand und sind deswegen und
weil das Moment für die Hebelarme der Rührorgane unzulässig groß werden würde nur
bis maximal 2,5 m Durchmesser baubar. Neben vergleichsweise hohen Baukosten und
dem Verschleiß ihrer Rührorgane haben diese bekannten Toaster einen unkontrollierbaren
und ungleichmäßigen Durchfluß des Gutes durch die Durchtrittsöffnungen
in
den Wärmpfannen der einzelnen Toasterstufen und damit durch die Stufen selbst, was
im Hinblick auf eine gleichmäßige Behandlung des Gutes ungünstig ist.
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Der Erfindung liegt als Aufgabe die Verwirklichung eines Toasters
zugrunde, bei dem das Gut ohne angetriebene Förderelemente allein durch Schwerkraft
durch die einzelnen Toasterstufen bewegt wird, der ein gleichmaßiges Absinken und
freien Fluß des Gutes gewährleistet und sowohl direkte als auch indirekte Beheizung
oder Kühlung erlaubt.
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Diese Aufgabe ist gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Leitmittel
zum Zuführen beziehungsweise Heranführen des Behandlungsmediums zu dem beziehungsweise
an den Behandlungsraum dienen und mit Kanälen für das Behandlungsmedium versehen
oder ganz oder teilweise als Kanal für dieses ausgebildet sind. Nach der weiteren
Erfindung besteht der Behandlungsraum aus wenigstens einer von einem zylindrischen
Mantel oder ebenen Wänden seitlich begrenzten Kammer mit einer den Guteinlaß aufweisenden
Decke und einem den Gutauslaß aufweisenden Boden, wobei der Boden zum Gutauslaß
hin abfallend gestaltet ist und ein Leitmittel bildet, welches das Gut dem Gutauslaß
zuleitet, und über dem Gutauslaß als weiteres Leitmittel ein Leitkörper in der Kammer
angeordnet ist, der sowohl nach oben als auch nach unten sich verjüngend geformt
ist. Je nach der gewünschten Konditionierung wird eine solch. Kammer vorgesehen
oder es werden mehrere davon unmittelbar übereinander angeordnet, wobei der Gutauslaß
der oberen Kammer gleichzeitig den Einlaß der darunter befindlichen, nachfolgenden
Kammer bildet. In weiterer Ausgestaltung der Vorrichtung nach der Erfindung wird
der Boden der Kammer von mindestens einer schiefen Ebene gebildet und ist der Leitkörper
als Balken gestaltet, der in Richtung Guteinlaß spitsdach!drnig ist und in Richtung
Gutauslaß von zwei konvergierenden Wänden begrenzt ist. Eine derartige Ausge8taltung
vermeidet sicher das Bilden von Brücken beziehungsweise einen Gutstau in der Kaiser
und sorgt für einwandfreien Durchfluß
des Gutes durch diese. Die
erfindungsgemäße Verwendung der Leitmittel als Zuführmittel für das Behandlungsmedium
kann auf verschiedene Weise realisiert werden. Für eine indirekte Beeinflussung
des Gutes von seiten des Behandlungsmediums ist nach der weiteren Brfindung der
Boden der Kammer und/oder der Balken ganz oder teilweise doppelwandig ausgebildet,
wobei der von dendoppelten Wänden des Bodens und/oder Balkens umschlossene Raum
von dem Behandlungsmedium beaufschlagt ist, beispielsweise mit heißem Gas, etwa
Heißluft oder Dampf. Es genügt dabei hinsichtlich des Balkens, wenn sein oberer,
das heißt sein spitzdachförmiger, reil doppelwandig gebaut und vom Behandlungsmedium
beaufschlagt ist.
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Für eine direkte Beeinflussung des Gutes durch das Behandlungsmedium
ist nach einem anderen Erfindungsmerkmal der Boden auf seiner der Kammer abgekehrten
Seite mit das Behandlungsmedium zuführenden Kanälen besetzt, die durch im Boden
vorgesehene Ausnehmungen mit der Kammer verbunden sind; hierbei können die Kanäle
Rohre kreisförmigen oder polygonalen Querschnitts oder rinnenförmig gestaltet und
durch SchweBen, Schrauben oder Nieten auf der Unterseite des Bodens fixiert sein.
Als Ausnehmungen fiir den Durchgang des Behandlungsmediums von den Kanälen in die
Kammer werden am besten eine Vielzahl kleiner Schlitze oder Bohrungen in den Boden
eingebracht, damit das Behandlungsmedium vielfach auf das Gut einwirken kann.
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Eine andere Ausführungsvariante für den Boden besteht nach der weiteren
Erfindung aus gestaffelt angeordneten, schrägen Platten, die zueinander einen vertikalen
Abstand für den Durchtritt des Behandlungsmediums in die Kammer haben und deren
einander zugekehrte Enden übereinander liegen oder sich überlappen. Für die Zufuhr
des Behandlungsmediums in die Kammer können in diesem Fall den Platten Kanäle mit
Öffnungen für bdas Behandlungsmedium zugeordnet sein, aus welchen Öffnungen das
Behandlungsmedium zwischen den Platten hindurch in die Kammer strömt und
somit
das Gut unmittelbar beeinflußt. Die Anordnung der Platten kann aber auch so getroffen
sein, daß sie selbst Hohlkörper sind und ihr Hohlraum von dem Behandlungsmedium
beaufschlagt ist, so daß also das Gut indirekt dem Behandlungsmedium ausgesetzt
ist.
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Um auch von dem Balken aus das Behandlungsmedium direkt auf das Gut
einwirken lassen zu können, ist nach der weiteren Erfindung der Balken als Hohlkörper
gestaltet oder aus mehreren Hohlkörpern gebildet. Dabei ist es möglich, den Hohlraum
des Balkens beziehungsweise die Hohlräume der ihn bildenden Hohlkörper direkt mit
dem Behandlungsinedlum zu beaufschlagen, welches durch oeffnungen in den Balkenwänden
beziehungsweise in den Hohlkörpern in die Kammer strömt und auf das Gut einwirkt.
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Statt dessen können mehrere Wände des Balkens an ihrer Innenseite
mit Kanälen für das Behandlungsmedium besetzt und in diesen Wänden Durchtrittsöffnungen
für das Behandlungsmedium vorgesehen sein. Auch die dem Gutauslauf zugekehrte Wand
des Balkens kann an ihrer Außenseite wenigstens einen Kanal mit Durchtrittsöffnungen
für das Behandlungsmedium besitzen, um auch diese Seite des Balkens für die Zufuhr
des Behandlungsmediums in die Kammer mit auszunutzen. Der erfindungsgemäße Aufbau
des Bodens der Kammer und des in der Kammer angeordneten, als Balken gestalteten
Leitmittels gestattet es, diese aus serienmäßig herstellbaren Bauelementen in der
Form von Hohlkörpern herzustellen, welche sich gleichgut zu direkter als auch indirekter
Anwendung des Behandlungsmediums auf das Gut verwenden lassen.
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Anhand von in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen
wird die Vorrichtung gemäß der Erfindung im einzelnen erläutert. Es zeigen Fig.
1 einen Langsschnitt durch die Vorrichtung, Fig. 2 teilweise einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung mit einem abgewandelten Boden ihrer Kammer sowie
einen
anders gestalteten Leitkörper, Fig. 3 einen Kanal des Bodens nach Fig. 2 in vergrößerter
Darstellung, Fig. 4 teilweise einen Längsschnitt durch die Vorrichtung mit einer
zweiten Variante für den Kammerboden und den Leitkörper sowie Fig. 5 teilweise einen
Längsschnitt durch die Vorrichtung mit einerweiteren Variante für Kammerboden und
Leitkörper.
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Die Vorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 besitzt zwei
Behandlungsräume in Form der übereinander angeordneten Kammern 1 und 1', die Je
zwei Seitenwände 2, 3 beziehungsweise 2', 3', eine gemeinsame Rückwand 4 und eine
gemeinsame, nicht sichtbare, der Rückwand 4 gegenüberliegende Vorderwand haben.
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Die Kammer 4 ist nach oben hin durch eine Decke 5 mit Guteinlaßstutzen
6, nach unten hin durch einen Boden 7 mit Gutauslaß 8 abgeschlossen. Die Wände 2,
3, 4 sind miteinander verschweißt, Decke 5 und Boden 7 sind an sie angeflanscht
und mittels nicht dargestellter Schrauben mit ihnen verbunden. Der Boden 7 besteht
aus zwei schrägen Bodenplatten 9, 10, welche als Hohlkörper ausgebildet sind und
Je einen Hohlraum 9' beziehungsweise 10' aufweisen. Neben der Flanschverbindung
mit den Seitenwänden 2, 3 sind die Bodenplatten 9, 10 durch Zwischenwände 11, 12
sowie Stützen 13, 14 abgestützt. Die Stützen 13, 14 ruhen auf an den Seitsnwänden
2', 3' der unteren Kammer 1' befestigten Konsolen 15, 16. Die Zwischenwände 11,
12 sind mit den Seitenwänden 2', 3' der unteren Kammer 1' durch eine Flanschverbindung
verbunden. Außer dem als Leitmittel fungierenden Boden 7 ist als weiteres Leitmittel
oberhalb des Gutauslasses 8 in der ein, Kammer 1 als Balken 1? gestalteter Leitkörper
angeordnet. Der Balken 17 erstreckt sich wie der Gutauslaß 8 von der Vorderwand
(nicht
sichtbar) bis zur Rückwand 4; er ist in Richtung Guteinlaßstutzen 6 spitzdachförmig
und hat zwei in Richtung Gutauslaß 8 konvergierende Seitenwände 17', 17". In seinem
oberen, spitzdachförmigen Teil ist der Balken 17 doppelwandig ausgeführt, so daß
ein Hohlraum 17"' gebildet wird. Für das Beaufschlagen des Hohlraumes 17''' des
Balkens 17 und der Hohlräume 9', 10' der Bodenplatten 9, 10 mit dem Behandlungsmedium,
beispielsweise Dampf, sind diese an eine mit einer Dampfquelle (Dampfkessel) verbundenen
Zuflußleitung 18 sowie an eine Abflußleitung 19 angeschlossen, und zwar der Hohlraum
10' unmittelbar, der Hohlraum 9' über Leitung 20 und der Hohlraum 17'w' über die
Leitungen 20, 21, 22, 23 und 24 an die Zuflußleitung 18. Die Abflußleitung 19 ist
mit dem Hohlraum 10' direkt verbunden, mit dem Hohlraum 9' über die Leitungen 25,
26 und mit dem Hohlraum 17"' über die Leitung 26. Das in der Kammer 1 befindliche
Gut ist mit 27, das in der Kammer 1' befindliche Gut mit 27' markiert.
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Der Aufbau der Kammer 1' ist prinzipiell der gleiche wie bei der Kammer
1. Ergänzend ist jedoch bei dieser unmittelbar an den Gutauslaß anschließend ein
bekannter Dosierschieber sowie diesem nachgeordnet ein Abzugs förderer üblicher
Bauart vorgesehen.
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Arbeitsweise der Vorrichtung nach Fig. 1: Im Betrieb der Vorrichtung
sind die Hohlräume 9', 10' der Bodenplatten 9, 10 sowie der Hohlraum 17"' des Balkens
17 mit Dampf beaufschlagt und dadurch ihre mit dem Gut in Berührung kommenden Wände
entsprechend beheizt. Das durch den Guteinlaßstutzen 6 in die Kammer 1 eingegebene
Gut 27, zum Beispiel gemahlene Körnerfrüchte, fließt durch die Kammer 1, in welcher
aufgrund der beheizten Bodenplatten 9, 10 und des beheizten Balkens 17. eine bestimmte
Temperatur herrscht, und mit Unterstützung der Leitmittel in Form des Bodens 7 und
Balkens 17
zu dem Gutauslaß 8, wobei jegliche Brückenbildung sowie
ein Stauen des Gutes durch die Leitmittel verhindert wird; durch den Gutauslaß 8
hindurch gelangt es in die Kammer 1', die infolge der Beheizung ihres Bodens und
Leitkörpers ebenfalls eine bestimmte Temperatur aufweist. Das Gut 27' in der Kammer
1' durchströmt diese ebenfalls und wird mit Hilfe ihrer Leitmittel unter Vermeidung
von Brückenbildung dem Gutauslaß zugeleitet.
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Auf dem Wege durch die beiden Kammern 1, 1' wird das Gut 27 beziehungsweise
27' indirekt von dem Behandlungsmedium, hier in der Form von Dampf, beeinflußt und
erhält die gewünschte, für die weitere Verarbeitung, zum Beispiel für das Herauslösen
von Oel, günstige Kondition. Das konditionierte Gut passiert nach Verlassen der
Kammer 1' den Dosierschieber und fällt auf den Abzugsförderer, der es abfördert.
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Bei dem Beispiel der Fig. 1 sind für eine ordnungsgemäße Konditionierung
zwei Kammern als ausreichend angenommen. Je nach dem zu behandelnden Gut und der
zu erreichenden Kondition des Gutes können sowohl mehrere Kammern als auch nur eine
Kammer vorgesehen sein. Im Falle, daß noch weitere Kammern notwendig sind, werden
diese wie die beiden Kammern 1, 1' in Fig. 1 übereinander angeordnet, wobei dann
der letzten, untersten Kammer die Abzugsmittel für das konditionierte Gut zugeordnet
werden.
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Die In den Figuren 2 und 3 veranschaulichte Aus fuhrung svari ant
e der erfindungsgemäßen Vorrichtung unterscheidet sich von dem Beispiel der Fig.
1 im wesentlichen durch die direkte Beeinflussung des Gutes von seiten des Behandlungsmediums.
Gegenstände, welche mit Gegenständen im Beispiel nach Fig. 1 übereinstimmen, sind
mit einer um hundert vermehrten Bezugszahl versehen und werden nicht mehr beschrieben.
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Der Boden 107 umfaßt hier zwei schräge Bodenplatten 109, 110, welche
mit ihren unteren Enden an mit den Seitenwänden 111, 1125 zum Beispiel durch Schrauben,
verbundenen Querplatten 128, 129 befestigt sind. Jede Bodenplatte 109 beziehungsweise
110 ist auf
ihrer der Kammer 101 abgekehrten Seite mit mehreren
Kanälen 130 besetzt, die durch Schrauben 131 an den Bodenplatten 109, 110 angebracht
sind und durch in diesen vorgesehene Ausnehmungen 131 zur Kammer 101 Verbindung
haben. In jedem Kanal 130 mündet eine Zweigleitung 1X3, welche von der Zuflußleitung
118 für das Behandlungsmedium, hier zum Beispiel in der Form von Heißluft, beziehungsweise
von einer mit der Zuflußleitung 118 verbundenen Leitung 134 abzweigt. Der über dem
Gutauslaß 108 angeordnete Leitkörper in Gestalt des Balkens 117 ist als völlig umschlossener
Hohlkörper ausgebildet, dessen spitzdachförmiger, oberer Teil doppelwandig ist und
der nach unten hin von einer Abschlußplatte 135 abgeschlossen wird, welche einen
Kanal 136 auf ihrer Außenseite aufnimmt. Der Kanal 136 ist mit Ausnehmungen für
den Durchtritt des Behandlungsmediums in die Kammer 101 versehen. Die konvergierenden
Seitenwände 117', 117" sind auf ihrer
Innenseite mit mehreren Kannen 137 besetzt, welche durch Ausnehmungen 138 in den
Wänden 117, 117 mit der Kammer 101 verbunden sind. Zum Speisen der Kanale 137 mit
dem Behandlungsmedium dienen Leitungen 123, die an eine gemeinsame Zuleitung 122
angeschlossen sind, welche über Leitung 120 Verbindung mit der Zuflußleitung 118
hat. Eine Leitung 124 verbindet den Kanal 136 mit der Zuleitung 122. Für den Abfluß
des Behandlungsmediums aus der Kammer 101 sind unterhalb der Decke 105 in der Rückwand
104 Austrittsöffnungen 139 vorgesehen.
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Arbeitsweise der Vorrichtung nach den Fig. 2 und 3: Das durch ihren
Guteinlaßstutzen 106 eingebrachte Gut durchfließt die Kammer 101 und wird von dem
Balken 117 im Zusammenwirken mit den schrägen Bodenplatten 109, 110 dem Auslaß 108
zugeleitet, wobei Gutstau beziehungsweise das Bilden von Brücken in der Kammer 101
durch die Leitmittel zuverlässig verhindert wird. Die den Kanälen 130 zugeführte
Heißluft strömt durch die in den Bodenplatten 109, 110 befindlichen Ausnehmungen
132 in die Kammer 101 und im- Gegenstrom durch das die Kammer 101 durchrieselnde
Gut (siehe eingetragene Pfeile in Fig. 2) und konditioniert dieses. Während das
konditionierte Gut durch den Gutauslaß
108und den sich daran anschließenden,
nicht gezeigten Dosierschieber hindurch auf den Abzugsförderer gelangt, strömt die
Heißluft nach Passieren des Gutes durch die beiden Austrittsöffnungen 139 aus der
Kammer 101 ab.
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Die in den Fig. 4 und 5 veranschaulichten, weiteren Ausführungsvarianten
der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind beide durch aus serienmäßig herzustellenden
Bauelementen zusammengesetzte Leitmittel charakterisiert. In Fig. 4 sind jene Gegenstände,
die identisch sind mit solchen der Ausführungsform nach Fig. 2, mit einer gegenüber
den Bezugszahlen in Fig. 2 um hundert erhöhten Bezugszahl markiert und werden nicht
mehr besprochen.
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Bei der Variante der Fig. 4 sind die beiden Bodenplatten 209, 210
des Bodens 207 je aus mehreren, gestaffelt angeordneten, schrägen Platten 240 mit
zur Versteifung aufgeschweißtem Winkelprofii 240' zusammengesetzt. Die Platten 240
sind mit vertikalem Abstand für den Durchtritt des Behandlungsmediums zueinander
angeordnet, und ihre einander zugekehrten Enden liegen übereinander. Die Platten
240 erstrecken sich längenmäßig von der Rückwand 204 der Kammer 201 bis an die nicht
sichtbare Vorderwand. Der als Balken 217 gestaltete Leitkörper besteht ebenfalls
aus mehreren Platten 240 mit aufgeschweißtem Winkelprofil 240', wovon zwei seinen
Spitzdachförmigen, oberen Teil und Je zwei eine seiner beiden in Richtung Gutauslaß
208 konvergierenden Seitenwände 217', 217" bilden. Im Inneren des auf diese Weise
als Hohlkörper ausgebildeten Balkens 217 ist eine Rohrleitung 222 angeordnet, welche
sich über seine gesamte Länge erstreckt und mit einer Vie}:sahl Durchtrittsöffnungen
für das Behandlungsmedium versehen ist. Eine Leitung 221 schließt die Rohrleitung
222 an die Zuflußleitung 218 für das Behandlungsmedium in der Form von zum Beispiel
Dampf. Unterhalb der beiden Bodenplatten 209, 210 sind je zwei Kanäle 241 angeordnet,
die mittels Zweigleitungen 242 an die Zuflußleitung 218 angeschlossen sind. Die
über die gesamte Länge der Bodenplatten 209, 210 reichenden Kanäle 241 weisen eine
Vielzahl Durchtrittsöffnungen,
beispielsweise kleine Bohrungen,
auf, aus welchen der Dampf austreten kann.
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Der von der Zuflußleitung 218 zugeführte Dampf strömt über die Zweigleitungen
242 in die Kanäle 241 und durch deren Durchtrittsöffnungen aus und zwischen den
Platten 240 der Bodenplatten 209, 210 hindurch (siehe Pfeile in Fig. 4) in die Kammer
201 und außerdem über Leitung 221 in Rohrleitung 222 und deren Durchtrittsöffnungen
in den Hohlraum des Balkens 217 und weiter zwischen den Platten 240 des Balkens
217 hindurch ebenfalls in die Kammer 201. In der Kammer 201 durchströmt der Dampf
im Gegenstrom das von oben nach unten sich bewegende Gut und konditioniert dieses
dabei in der gewünschten Weise. Über aus Fig. 4 nicht ersichtliche Austrittsöffnungen
verläßt der Dampf die Kammer 201.
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Bei dem Beispiel nach Fig. 4 ist wie im Falle der Fig. 2 das Gut direkt
dem Behandlungsmedium ausgesetzt. Statt dessen könnte der aus serienmäßig hergestellten
Bauelementen zusammengesetzte Aufbau von Leitkörper und Boden ebensogut für ein
indirektes Beeinflussen des Gutes benutzt werden. Dies kann zum Beispiel dadurch
bewirkt werden, daß die von den Winkelprofilen 240' umschlossenen Hohlräume der
Platten 240 von Boden 207 und Balken 217 an eine Zuflußleitung und eine Abflußleitung
für das Behandlungsmedium angeschlossen werden, ähnlich wie die Hohlräume der Bodenplatten
bei dem Beispiel nach Fig. 1.
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Die in Fig. 5 dargestellte Ausführungsvariante unterscheidet sich
von der Variante nach Fig. 4 lediglich durch die Ausbildung und Anordnung der serienmäßig
herstellbaren Bauelemente für den Boden und den Leitkörper. Soweit in Fig. 5 Bauteile
mit solchen der Fig. 4 übereinstimmen, sind diese mit gegenüber den Bezugszahlen
in Fig. 4 um hundert vermehrten Bezugszahlen versehen und werden nicht mehr beschrieben.
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Die beiden Bodenplatten 309, 310 des Bodens 307 sowie der Balken 317
bestehen hier aus als Hohlkörper gestalteten Platten
343, deren
Hohlräume 343' Dreiecksquerschnitt haben. Die Platten 345 der Bodenplatten 3Q9 und
310 sind schräg und gestaffelt sowie mit vertikalem Abstand zueinander angeordnet,
ihre einander zugekehrten Enden überlappen sich. Abgesehen von der anderen Form
der Platten 343 stimmt der Aufbau des Balkens 317 mit dem Balken 217 in Fig. 4 überein.
Gleiches gilt für die Zufuhr des Behandldngsmediums, etwa heißes Gas, in die Kammer
301, welches hier ebenfalls das Gut direkt beeinflußt.
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Die bodenseitige Zufuhr des Behandlungsmediums in die Kammer 301,
welche hier durch die Spalten zwischen den Platten 343 erfolgt, kann auch unter
Ausnutzung der Hohlräume 343' der Platten 343 erfolgen, indem diese Hohlräume 343'
als Kanäle für das Behandlungsmedium verwendet werden. In diesem Fall werden die
Hohlräume 343' mittels den Zweigleitungen 342 ent- -sprechenden Zweigleitungen an
die Zuflußleitung 318 angeschlossen und die der Kammer 301 zugekehrten Wände der
Platten 543 mit Durchtrittsöffnungen versehen, durch welche das Behandlungsmedium
in die Kammer 301 strömt und dort das Gut direkt beaufschlagt und konditioniert.
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Die Platten 343 der Variante gemäß Fig. 5 einen sich aufgrund ihres
relativ großen Hohlraumes 343' aber auch gut für eine indirekte Beeinflussung des
Gutes von seiten des Behandlungsmediums, was sowohl für den Boden 307 als auch für
den Balken 317 gilt. Hierfür wird der Hohlraum 343' jeder Platte 343 auf seinem
einen Ende, zum Beispiel dem der Rückwand 304 der Kammer 301 zugekehrten Ende, an
die Zuflußleitung für das Behandlungsmedium, zum Beispiel Dampf oder Heißluft, angeschlossen
und sein anderes Ende, zum Beispiel das der Vorderwand der Kammer zugekehrte Ende,
an die Abflußleitung oder umgekehrt. Das Gut wird in diesem Fall durch die ihm zugekehrten
Wände der PlathinQurc? ten34f'u-ñFsomit indirekt von dem Behandlungsmedium beeinflußt.
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Bei einer solchen Ausgestaltung wären die Hohlräume 343 der Platten
343 strömungstechnisch parallel geschaltet. Es ist aber ohne weiteres auch eine
strömungstechnische Hintereinanderschaltung
der Hohlräume 343'
möglich, bei der also das Behandlungsmedium die Hohlräume 343' der Platten 343 nacheinander
durchfließt, beispielsweise von oben nach unten, das heißt zunächst den Hohlraum
343' der obersten Platte 343 jeder Bodenplatte 309 bzt. 310 oder des Balkens 317
und dann die Hohlräume 343' der sich in Richtung abwärts anschließenden Platten
nacheinander.
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In den vorangehend erläuterten Ausfiihrungsbeispielen wurden heiße
Medien zur Behandlung des Gutes in der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet;
daran ist diese aber keineswegs gebunden. Sie ist überall dort, wo ein Kühlen des
Gutes erforderlich ist, gleichgut einsetzbar. Mit Hilfe der erfindungsgemäß vorgesehenen
Mittel wird im Falle des Kühlens statt eines Wärmemediums ein Kältemedium auf das
Gut zur Wirkung gebracht, beispielsweise für direkte Einwirkung Kaltluft, die den
Behandlungsraum beziehungsweise die Kammer durchströmt, für eine indirekte Anwendung
auf das Gut ein übliches Kältemittel, zum Beispiel Frigene, welches die Leitmittel
oder diesen zugeordnete kanäle durchströmt.
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Des weiteren wurden in den Ausführungsbeispielen der Einfachheit halber
entweder nur die direkte Anwendung oder nur die indirekte Anwendung des Behandlungsmediums
auf das Gut Jeweils geneigt. Es liegt im Rahmen der Erfindung, beide Möglichkeiten
su kombinieren, das heißt das eine Leitmittel, etwa den Boden, gemäß dem Beispiel
der Fig. 2 zu gestalten, also für direkte Beeinflussung des Gutes, und das andere
Leitmittel, den Balken, entsprechend dem Beispiel der Fig. 1 auszubilden, nämlich
für indirekte Anwendung des Behandlungsmediums auf das Gut, oder den Balken nach
Fig. 4 oder 5 zu bauen (direkte Anwendung) und den Boden gemäß Fig. 1 (indirekte
Anwendung des Behandlungsmediums).
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Der mit der Erfindung erzielte Fortschritt besteht zur Hauptsache
im Vermeiden Jeglicher bewegter, verschleißunte'rliegen
der Förderelemente
für das Gut, in niedrigen Herstellkosten und minimalem Kraftbedarf; weitere Vorteile
sind die Selbstreinigung der Vorrichtung, gleichmäßiges Absinken des Gutes im Behandlungsraum,
im Vergleich mit der bekannten Toasterbauart eine bessere Führung des Behandlungsmediums,
beliebige Größe - auch über 2,5 m Durchmesser - und schließlich die Möglichkeit
zur Benutzung genormter Bauelemente für die Leitmittel, wodurch der Austausch erheblich
vereinfacht wird und die Herstellkosten vermindert werden.