DE2229425C2 - Anordnung zum Vergleich einer elektrischen Wechselstromarbeit mit einer Gleichstromarbeit - Google Patents
Anordnung zum Vergleich einer elektrischen Wechselstromarbeit mit einer GleichstromarbeitInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Vergleich einer elektrischen Wechselstromarbeit mit einer
Gleichstromarbeit bestehend aus einem elektronischen, gleichermaßen für Gleich- und Wechselstromgrößen
geeigneten Multiplizierer, einem Integrator und einem Indikator. Ein derartiger integrierender elektronischer
Gleichstrom-Wechselslrom-Ldstungskomparator dient insbesondere zur genauen Kontrolle von Elektrizitätszählern.
Mit dem Aufkommen sehr ge auer elektronischer Wechselstromzähler stellt sich immer dringender die Frage
nach sehr genauen und relativ billigen Meßeinrichtungen, um die Überprüfung dieser Zähler vornehmen zu
können. Bisher sind Messungen mit einer Meßunsicherheit von weniger als 1 · 10~4 nur mit außerordentlich
aufwendigen Mitteln möglich. Bekanntlich erfolgt der Anschluß der Messung von Elektrizitätszählern an die
Gleichstrom-Grundnormale über Wattmeter in einem Zeit-Leistungsverfahren. Die Wattmeter werden mit
Gleichstrom eingemessen. Bei der Einmessung wird dabei vorausgesetzt daß das Wattmeter-Meßwerk bei
Wechselstrom die gleiche Anzeige liefert wie bei der Gleichstrommessung. Um die Meßunsicherheit die durch
die zeitverschiedenen Messungen für Justierung und Zählerprüfung auftreten, zu beseitigen und um die Empfindlichkeit bei dem Gleich-Wechselstromtransfer su erhöhen, sind bei elektrodynamischen Meßwerken Komparatoren als Nullinstrumente bekannt, bei denen die zu messende Wechselstromleistung unmittelbar mit einer
entsprechenden Gleichstromleistung verglichen wird. Diese haben zwei gegeneinander wirkende elektrodynamische Meßsysteme, die nach einer Reihe von Justierungen auf gleiches Drehmoment gebracht werden können,
so daß mit relativ hoher Sicherheit bei Drehmomentgleichgewicht die zu messende Wechselstromleistung an
dem einen System der Gleichstromleistung an dem anderen System entspricht Die Richtigkeit ist dabei nur dann
gewährleistet, wenn auch Temperaturänderungen auf beide Meßsysteme den gleichen Einfluß haben. Die
Erfüllung dieser Bedingung ist sehr aufwendig. Die vorstehend genannte Anordnung erfordert außerdem einen
erheblichen Aufwand an kostspieligen Konstantstromquellen für die Wechselstromleistung, um die Empfindlichkeit solcher als Nullinstrument arbeitender Meßwerke zur Erzielung sehr genauer Meßergebnisse ausnutzen zu
können.
Schließlich erfordern die elektromechanischen Komparatoren sorgfältige und erschütterungsfreie Aufstel-
Es sind auch elektrodynamische Komparatoren bekannt (Nützelberger), deren Drehbewegung so stark gedämpft ist daß sie als integrierende Meßwerke wirken und praktisch eine Wechselstromarbeit mit einer
Gleichstromarbeit vergleichen. Auch diesen Anordnungen haften wesentliche der vorstehend genannten Nachteile an.
Es ist prinzipiell auch möglich, einen Gleich-Wechselstrom-Leistungskomparator mit Hilfe der durch die
US-PS 27 25192 angegebenen Anordnung eines »Servo Multipliers« aufzubauen, bei der das Produkt von.
veränderlichen Gleichstromgrößen mit dem Produkt zweier Referenz-Wechselstromgrößen entgegengesetzten
Vorzeichens durch Verstellung eines Potentiometerabgriffes mittels eines Servomotors verglichen wird. Auch
eine derartige Schaltung ist aber nicht als integrierender Komparator geeignet, da sie als mechanischer Servo-
multiplizierer zu langsam arbeitet und eine Integration veränderlicher Meßwerte ohne besondere Maßnahmen
nicht ermöglicht
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 zu
schaffen, bei der in sehr einfacher Weise ein einziges elektronisches Multipliziermeßwerk gleichzeitig mit einer
Gleich- und einer entgegengerichteten Wechselstromleistung beaufschlagt wird und ein echter Gleichstrom-Wechselstrom-Arbeitsvergleich
stattfindet
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß an dem einen Multiplizierereingang eine von der
Meßwechselspannung abgeleitete Wechselstromgröße und eine dieser überlagerte Gleichstromgröße solcher
Größe und Richtung und an dem anderen Multiplizierereingang eine von dem Meßwechselstrom abgeleitete
Wechselstromgröße und eine dieser überlagerte Gleichstromgröße solcher Größe und Richtung anliegen, daß
das Signal am Multipliziererausgang die Differenz aus der Wechselstrom'eistung und der Gleichstromleistung
ist, daß dieses Signal als Ladestrom zur Mittelwertbildung dem Integrator zugeführt ist, und daß eine der beiden
Leistungsgrößen laufend so nachgestellt wird, daß der der Differenz aus Wechsel- und Gleichstromarbeit
entsprechend ζ zeitliche Gleichstrom-Mittelwsrt des Ladestromes Null ist. Der Ladestrom kann somit den durch
einen Indikator feststellbaren Ladezustand eines Integrationskondensators oder einer Integrationsdrossel über
die Zeit nicht verändern.
Dabei ist es besonders vorteilhaft, daß der für die Überwachung der Leistungs-Nachstellung dienende Indikator
ein Anzeigeinstrument mit Nulldurchgang ist, so daß unter Verwendung einer Referenz-Gleichstromleistung
bei Einstellung einer nicht sehr stabilen Wechselstromleistung die Wechselstrom-Arbeitsmessung auch richtig
ist, wenn der Indikator zu Beginn und am Ende der Meßzeit die gleiche Anzeige liefert.
Besonders vorteilhaft ist es ferner, daß dem Ausgang des Integrators eine Einrichtung nachgeschaltet ist, die
selbsttätig feststellt, wann die Ausgangsgröße des Integrators einen vorgegebenen Schwellwert, in einer vorgegebenen
Richtung überschreitet und wann sie den gleichen Schwellwert in der entgegengesetzten Richtung
unterschreitet und die ein Signal abgibt, dessen Dauer gleich der Zeit zwischen den Zeitpunkten der Oberschreitung
und der Unterschreitung des Schwellwertes ist
Ferner kann auch noch vorgesehen sein, daß bei Verwendung einer Referenz-Gieichstromleisaing die Wechselstromleistung
nach Maßgabe der Anzei£i des Indikators über elektromechanische oder elektronische Stellglieder
automatisch so nachgesteuert wird, daß auch bei längerer Ausregelung von Wechselstrom-Leistungsschwankungen
die Wechselstromarbeit der Referenz-Gleichstromarbeit entspricht
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand von Prinzipschaltungen in F i g. 1 und 2
schematisch dargestellt
Die Prinzipschaltung einer entsprechenden Anordnung zeigt F i g. 1.
Einem Multiplizierer 1 wird über den Anschluß 4 die Summe aus der Meßspannung L'_ und einer Gleichspannung
t/_ und über den Anschluß 5 die Summe aus dem zu messenden Wechselstrom /_ und einem Gleichstrom
/_ zugeführt Der Anschluß 6 dient als gemeinsamer Nullpunkt
Die Spannungen und Ströme sind so gepolt, daß das Produkt der Wechselstromgrößen das entgegengesetzte
Vorzeichen des Produktes der Gleichstromgrößen besitzt Die Ausgangsgröße im des Multiplizierers wird einem
Integrator 2 zugeführt Dessen Ausgangsgröße U1 ist dem zeitlichen Integral der Eingangsgröße im proportional.
Es ergibt sich:
Ua = Ua (0) + k.J im d t, Jt = Proportionalitätsfaktor.
Da im dem Produkt der Eingangsgrößen des Multiplizierers proportional ist, d. h.
Il mit ^= Proportionalitätsfaktor, folgt:
Ij £^=ü(I(0)+A:J/md/
ΰ ο
tv 5C
M °
= ^0(O) +y* I J U- L· di - J U. I. dt + j i/, /_ d/ - J U- LdA.
I 0 0 0 0 J
Unter der Voraussetzung, daß Tgleich einem ganzzahligen Vielfachen der Periodendauer der Wechselstromgrößen
ist, verschwinden die letzten beiden Integrale. Die Änderung
ist dann der Differenz der Wechselstromarbeit (A_) und Gleichstromarbeit (A _) proportional.
ο
AUa ' K (A--A.).
Änderungen von U3 können am Indikator 3 beobachtet werden. Werden die Gleichstromgrößen während der
Messung als Referenzgrößen konstantgehalten und wird durch Nachstellen der Wechselstromgrößen erreicht,
ίο daß U, nach Ablauf der Meßzeit 7"wieder den Wert U, (0) annimmt, so ergibt sich die Abgleichbedingung
d. h. die Wechselstromarbeit ist gleich der bekannten Gleichstromarbeit. Die Messung der Wechselstromarbeit
ist auf eine Gleichstrommessung zurückgeführt.
Das vorher Gesagte gilt auch, wenn Tnicht ein ganzzahliges Vielfaches der Periodendauer der Wechselstromgrößen ist, sofern Tsehr viel größer als die Periodendauer ist.
( Für das Prinzip ist es völlig unerheblich, ob der Multiplizierer 1 einen Spannungs- und einen Stromeingang
gemäß F i g. 1 oder zwei Spannungs- oder zwei Stromeingänge besitzt, da Spannungen in Ströme oder umgekehrt Strörne in Spannungen mit bekannten Schaltungen leicht umgewandelt werden können.
Änderungen der Charakteristik des Multiplizierers, beispielsweise durch Temperatureinflüsse, Alterung von
Bauelementen oder Änderungen der Versorgungsspannung, wirken sich auf beide Produktbildungen in gleicher
Weise aus und heben sich daher bei der Differenzbildung heraus.
Ein Beispiel der Ansteuerung einer Schaltungsanordnung zum Vergleich einer Wechselstromarbeit mit einer
Gleichstromarbeit ist in F i g. 2 dargestellt.
Die Meßspannung U- wird über einen Spannungswandler 7 auf die Spannung u- übersetzt. Die Sekundärwicklung des Wandlers liegt in Reihe mit einer Referenzspannung Unt\· Am Eingangsanschluß 4 des Multiplizierers 1 liegt die Summe von u- und Uni\ in bezug auf den Schaltungsnullpunkt 6. Der Meßstrom /. wird über
einen Stromwandler 8 passend übersetzt Parallel zur Sekundärwicklung liegt ein bekannter Bürdenwiderstand
B, an dem die Spannung Ut, abfällt. In Reihe mit dieser Parallelschaltung liegt eine zweite Referenzspannung
UnIi- Die Sumrnr von Ut, und Unn liegt am Eingang 5 des Multiplizierers 1. Der Wicklungssinn der Sekundärwicklungen von 7 und 8 ist so gewählt, daß das Vorzeichen des Produktes u-ut dem des Produktes der
Referenzgrößen entgegengesetzt gerichtet ist.
Die Anordnung ist weiterhin mit einer Zusatzeinrichtung 9 versehen. Diese Schaltung erfüllt die Funktion
eines !Comparators. Übersteigt die Ausgangsgröße von 2 den Pegel einer Referenzgröße Uren, so wird an 10 ein
Signal Tm abgegeben, das so lange anliegt, bis der Pegel von Unn wieder unterschritten wird. Die Dauer von Tn,
ist gleich der Zeit, für die die Wechselstromarbeit der vorgegebenen Gleichstromarbeit entsprach.
Jn der gezeigten Schaltung können die beiden Referenzspannungen U1^t und LW: auch durch eine Referenzspannungsquelle ersetzt werden.
Die Nachführung der Wechselstromleistung zur Erfüllung der Abgleichbedingung (AU, —► 0) kann sowohl
manuell als auch automatisch vorgenommen werden, indem das Ausgangssignal des Integrators unmittelbar zur
Steuerung der Wechselstromleistung herangezogen wird. Durch das Verfahren wird auch bei sehr langsamen
Ai'.sregelvorgängen, wie sie beispielsweise bei spannungsgeregelten Maschinenspeisequellen vorhanden sind,
die hohe Meßgenauigkeit der Arbeitsmessung nicht beeinflußt
Die Voraussetzung für das Verfahren, nämlich daß der verwendete Multiplizierer praktisch frequenzunabhängig und im Aussteuerbereich linear ist und somit sowohl bei Gleichstrom- als auch bei Wechselstromgrößen das
gleiche Rechenergebnis liefert, ist bei elektronischen Multiplizierem, insbesondere solchen, die nach dem sog.
Time-Divisionsprinzip arbeiten, leicht erreichbar.
Claims (4)
1. Anordnung zum Vergleich einer elektrischen Wechselstromarbeit mit einer Gleichstromarbeit bestehend aus einem elektronischen, gleichermaßen für Gleich- und Wechselstromgrößen geeigneten Multiplizie-
rer (1), einem Integrator(2) ui:d einem Indikator (3), dadurch gekennzeichnet, daß an dem einen
Multipliziereingang (4) eine von der Meßwechselspannung abgeleitete Wechselstromgröße und eine dieser
überlagerte Gleichstromgröße solcher Größe und Richtung und an dem anderen Multipliziereingang (5) eine
von dem Meßwechselstrom abgeleitete Wechselstromgröße und eine dieser überlagerte Gleichstromgröße
solcher Größe und Richtung anliegen, daß das Signal am Multipliziererausgang die Differenz iMs der
ίο Wechselstromleistung und der Gleichstromleistung ist, daß dieses Signal als Ladestrom zur Mittelwertbildung dem Integrator (2) zugeführt ist, und daß eine der beiden Leistungsgrößen laufend so nachgestellt wird,
daß der der Differenz aus Wechsel- und Gleichstromarbeit entsprechende zeitliche Gleichstrom-Mittelwert
des Ladestromes Null ist
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der für die Überwachung der Djistungs-Nachstellung dienende Indikator (3) ein Anzeigeinstnmient mit Nulldurchgang ist
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Ausgang des Integrators (2) eine
Einrichtung (9) nachgeschaltet ist die selbsttätig feststellt wann die Ausgangsgröße des Integrators einen
vorgegebenen Schwellwert in einer vorgegebenen Richtung überschreitet und wann sie den gleichen
Schwellwert in der entgegengesetzten Richtung unterschreitet und die ein Signal abgibt dessen Dauer
gleich iter Zeit zwischen den Zeitpunkten der Überschreitung und der Unterschreitung des Schwellwertes ist
4. At^rdnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß bei Anwendung einer Referenz-GIeichstromleistung die Wechselstromleistung nach Maßgabe der Anzeige des Indikators~(3) über elektromechanische oder elektronische Stellglieder automatisch so nachgesteuert wird, daß auch bei längerer Ausregelung
von Wechselstrom-Leistungsschwankungen die Wechselstromarbeit der Referenz-Gleichstromarbeit ent
spricht
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722229425 DE2229425C2 (de) | 1972-06-16 | 1972-06-16 | Anordnung zum Vergleich einer elektrischen Wechselstromarbeit mit einer Gleichstromarbeit |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722229425 DE2229425C2 (de) | 1972-06-16 | 1972-06-16 | Anordnung zum Vergleich einer elektrischen Wechselstromarbeit mit einer Gleichstromarbeit |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2229425A1 DE2229425A1 (de) | 1974-01-03 |
DE2229425C2 true DE2229425C2 (de) | 1985-03-28 |
Family
ID=5847954
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19722229425 Expired DE2229425C2 (de) | 1972-06-16 | 1972-06-16 | Anordnung zum Vergleich einer elektrischen Wechselstromarbeit mit einer Gleichstromarbeit |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2229425C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2725192A (en) * | 1950-12-19 | 1955-11-29 | Le Roy E Kolderup | Servo multiplier |
-
1972
- 1972-06-16 DE DE19722229425 patent/DE2229425C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2229425A1 (de) | 1974-01-03 |
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