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Kraftfahrzeug-Blinkanlage Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeug-Blinkanlage
mit mechanischer Einrastung des am Lenkrad angeordneten Richtungsschalters, mit
dessen durch die Lenkradrückdrehung bewirkter mechanischer Ausrastung und mit einer
die elektrischen Blinkimpulse erzeugenden elektrischen oder elektronischen Schaltungsanordnung.
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Durch das Einrasten des am Lenkrad angeordneten Richtungsschalters
und dessen durch die Lenkradrückdrehung bewirkter mechanischer Ausrastung wird erreicht,
dass der Fahrzeuglenker
den Richtungsschalter nach abgeschlossener
Richtungsänderung nicht mehr von Hand in seine Ausgangsposition zu bringen braucht,
so dass dem Ausschalten der Blinkanlage keine gesonderte Aufmerksamkeit zugewendet
werden muss.
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Nach den Vorschriften der Strassenverkehrsordnung ist der Richtungsblinker
nicht nur beim Abbiegen, sondern sowohl beim Anfahren als auch beim überholen zu
betätigen, -und zwar vor und während des Anfahrens bzw. vor und während des Spurwechsels
beim Uberholen. Insbesondere beim überholvorgang reicht die Lenkradrückdrehung jedoch
nicht aus, um den mechanisch eingerasteten Richtungsschalter in seine Ausgangsposition
ausrasten zu lassen. Der mit dem Ein- und Ausrasten erreichte Vorteil der Aufmerksamkeitsverminderung
kann somit nicht erreicht werden, da der Blinkerhebel von Hand zurückgestellt werden
muss.
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Da dies jedoch meist vergessen wird, kommt es zu einem dauernden Blinken,
obwohl keine Richtungsänderung oder kein Anhalten bezweckt ist.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, die Kraftfahrzeug-Blinkanlage
so auszubilden, dass dieser Nachteil vermieden wird, d. h. dass bei nicht ausreichender
tenkradrückbewegung ein Dauerblinken vermieden wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss
dadurch gelöst, dass der jeweilige Richtungskontakt des Richtungsschalters bereits
vor dem mechanischen Einrasten elektrisch Kontakt gibt und dass die elektrische
oder elektronische Schaltungsanordnung bei kurzzeitiger Kontaktgabe des jeweiligen
Richtungskontaktes, die durch nichteinrastende Betätigung des Richtungsschalters
bewirkt wird, nur eine begrenzte Anzahl von Blinkimpulsen, dagegen bei eingerasteter
Betätigung des Richtungsschalters so lange Blinkimpulse erzeugt, bis der Richtungsschalter
durch die Lenkradrückdrehung wieder ausrastet.
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In Weiterbildung der Erfindung kann auch vorgesehen werden, dass die
Abgabe der begrenzten Anzahl von Blinkimpulsen durch Betätigung des Richtungsschalters
in der anderen Blinkrichtung vorzeitig unterbrechbar ist, wobei es vorteilhaft sein
kann, dass bei kurzzeitiger Kontaktgabe des Richtungskontaktes der anderen Blinkrichtung
zugleich eine begrenzte Anzahl von Blinkimpulsen erzeugt wird. Hierdurch kann angezeigt
werden, dass der beabsichtigte Anfahr- oder überholvorgang bewusst nicht ausgeführt
bzw. rückgängig gemacht wird.
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Als Variante liegt es im Rahmen der Erfindung, wenn der Richtungsschalter
für jede Blinkrichtung anstatt eines einzigen Richtungskontaktes jeweils zwei elektrisch
getrennte Kontakte aufweist, deren einer nur bei Einrastung und deren anderer vor
oder vor und während der Einrastung Kontakt gibt.
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Die Erfindung und deren Einzelheiten werden nun anhand der in der
Zeichnung dargestellten Figuren näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt das Schaltbild einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemässen
Blinkanlage und Fig. 2 zeigt eine andere Ausführungsform der erfindungsgemässen
Blinkanlage.
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In Fig. 1 sind schematisch die vier Blinklampen eines Kraftfahrzeuges
gezeigt, die zur Lampengruppe L der linken Wagenseite und zur Lampengruppe R der
rechten Wagenseite zusammengefasst sind. Zwischen beiden ist ein nicht näher gekennzeichnetes
Lämpchen angeordnet, das der Betriebsanzeige der Blinkanlage dient.
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Der Richtungsschalter S liegt mit seinem Kontaktarm an der Batteriespannung
U, während dessen beide Kontakte für links und rechts mit der Auswerteschaltung
1 in Verbindung stehen, die sowohl eine Auswertung hinsichtlich der Betätigung von
links und rechts als auch eine Auswertung hinsichtlich der Dauer der Kontaktgabe
des Richtungsschalters S vornimmt. Das Ergebnis der Auswertung bezüglich langer
oder kurzer Kontaktgabe wird an die Steuerschaltung 2 weitergegeben, die bei langer
Kontaktgabe die üblichen elektrischen Blinkimpulse der Blinkanlage zur Ansteuerung
der Blinklampen erzeugt, während sie in erfindungsgemässer Weise bei kurzer Kontaktgabe
lediglich eine'begrenzte Anzahl von elektrischen Blinkimpulsen abgibt.
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Die Anzahl dieser begrenzt abgegebenen Impulse kann beispielsweise
in der Grössenordnung von 10 liegen.
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Zur Realisierung der erfindungsgemässen Funktionsweise kann die Steuerschaltung
2 beispielsweise aus einem Oszillator oder Multivibrator bestehen, der durch die
kurzzeitige Kontaktgabe angestossen wird und mittels eines Zeitgliedes wieder abgeschaltet
wird. Dieses Zeitglied kann in einfacher Weise aus einem über einen Widerstand aufzuladenden
Kondensator bestehen, wobei diese Aufladung nur dann erfolgt, wenn der Richtungskontakt
des Richtungsschalters nicht geschlossen ist, so dass bei dauernder Kontaktgabe
des Richtungsschalters die Oszillator- oder Multivibratorschaltung so lange schwingt,
bis der Richtungsschalter wieder ausrastet.
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Andererseits ist es jedoch auch möglich, bei kurzzeitiger Kontaktgabe
des Richtungsschalters eine Oszillator- und Multivibratorschaltung anzustossen und
mit deren Ausgangsimpulsen einen Binär- oder Ringzähler zu speisen, dessen.Zählkapazität
der Anzahl der abzugebenden Impulse entspricht. Hat dieser Zähler dann auf die entsprechende
Zahl gezählt, so wird er mit dem
nächsten Impuls in seine Ausgangsposition
zurückgestellt. Mit diesem Rückstellimpuls kann die Oszillator- oder Multivibratorschaltung
angehalten werden.
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Die Ausgangsimpulse der Steuerschaltung 2 betätigen entsprechend der
gewählten Blinkrichtung ein mit zwei Spulen ausgestattetes Relais R1, das die jeweilige
Lampengruppe an die Betriebsspannung U über dessen Umschaltkontakt anlegt.
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Es ist jedoch auch möglich, anstatt dieses Relais R1 für jede Blinkrichtung
einen Thyristor zu verwenden, der von den Ausgangsimpulsen der Steuerschaltung 2
ein- und ausgeschaltet wird.
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Während die Schaltungsanordnung nach Fig. 1 von der üblichen Blinkanlagenschaltung
in der Weise abweicht, dass der Richtungsschalter S nicht im Lampenstromkreis liegt,
ist in Fig. 2 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemässen Blinkanlage gezeigt,
bei der der Richtungsschalter S im Lampenstromkreis angeordnet ist. Diese Schaltung
umfasst wiederum die Auswerteschaltung 1 und die Steuerschaltung 2. Der Eingang
der Auswerteschaltung 1 ist jedoch mit der jeweiligen Lampengruppe L bzw. R verbunden,
da der Richtungsschalter S die Lampengruppen direkt mit der Batteriespannung U verbindet.
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Das zwei Spulen aufweisende Relais R1, das von der Steuerschaltung
2 wiederum betätigt wird, ist mit dessen Umschaltkontakt dem Richtungsschalter parallelgeschaltet.
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Ferner ist ein weiteres Relais Rb vorgesehen, dessen Ruhekontakt zwischen
den Kontaktarm des Richtungsschalters S und die Batteriespannung U geschaltet ist1
Diesem Relais Rb werden
bei eingerastetem Richtungsschalter S die
Blinkimpulse von der Steuerschaltung 2 zugeführt, da in diesem Fall der Umschaltkontakt
des Relais Rl durch den Richtungsschalter S kurzgeschlossen ist. Bei Abgabe der
Impulse begrenzter Anzahl ist der Ruhekontakt des Relais Rb jedoch geschlossen,
und die Steuerschaltung 2 gibt die Impulse begrenzter Anzahl an das Relais R1 ab.
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Üblicherweise werden zur Erzeugung der Blinkimpulse elektrische oder
elektronische Bauteile verwendet. Weit verbreitet sind sog. Hitzdraht-Blinker, bei
denen die Ausdehnung eines unter Stromfluss stehenden und sich erwärmenden Drahtes
zum öffnen und Schliessen eines Kontaktes ausgenutzt wird. Es sind jedoch auch schon
rein elektronische-Schaltungen in Form sog. monolithisch integrierter Schaltungen
bekannt und handelsüblich, bei denen die Erzeugung der Blinkimpulse auf rein elektronischem
Wege erfolgt. Bei diesen integrierten Schaltungen ist es auch üblich, den Ausfall
einer Blinklampe durch Erhöhung der Blinkfrequenz anzuzeigen, und sie sind auch
als Warnblinker geeignet.
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Da es im Fall der Verwendung von integrierten Schaltungen als Blinkimpulserzeuger
wenig Mühe macht, noch weitere elektronische Funktionen mitzuintegrieren, ist die
Erfindung mit besonderem Vorteil bei Blinkanlagen mit solchen integrierten Schaltungen
anwendbar. So können die beschriebene Auswerteschaltung und die beschriebene Steuerschaltung
zusätzlich in einer bereits vorhandenen integrierten Schaltung untergebracht werden,
so dass der klwender weiterhin nur eine einzige integrierte Schaltung in das Kraftfahrzeug
einzubauen hat.
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4 Patentansprüche 1 Blatt Zeichnung mit 2 Figuren