DE2226589A1 - Verfahren zur Herstellung von Zellstoff und erhöhtem Weißgrad aus ligninhaltigen Celhilosematerialien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Zellstoff und erhöhtem Weißgrad aus ligninhaltigen Celhilosematerialien

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DE2226589A1
DE2226589A1 DE19722226589 DE2226589A DE2226589A1 DE 2226589 A1 DE2226589 A1 DE 2226589A1 DE 19722226589 DE19722226589 DE 19722226589 DE 2226589 A DE2226589 A DE 2226589A DE 2226589 A1 DE2226589 A1 DE 2226589A1
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Eduardo Joel Paramonga Villavicencio (Peru)
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus ligninhaltigen Cellulosematerialien durch chemischen Aufschluß sowie die hierbei entstehenden Zellstoffe und die daraus hergestellten Papiere. Sie betrifft insbesondere ein chemisches Zellatoff-Gewinnungsverfahren, -bei dem als Aufschlußmedium eine wäßrige Lösung eines Alkälihydroxydes, Alkalicarbonate und Alkalibisulfits verwendet wird, deren Ptt zwischen etwa 8,5 und 11,5 liegt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird das ligninhaltige Cellulosematerial in Wasser oder einem sauren Medium vor dem alkalischen Aufschluß vorhydrolysiert. Eine spezielle Ausgestaltung der Erfindung ist auf die Herstellung von Zellstoff und Papier aus vom Mark befreiter Zuckerrohrbagasse gerichtet.
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Es ist eine Anzahl von Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus ligninhaltigen Cellulosemateriaiien (d.h. zur Herstellung eines für die Papierfabrikation aus solchen Materialien geeigneten Zellstoffes) bekannt, zu denen als eines der technisch bedeutungsvollsten Verfahren der sogenannte" chemische" Zellstoff-Gewinnungsprozeß gehört, der ein alkalisch oder sauer durchgeführter Prozeß sein kann. Eine allgemeine und ins einzelne gehende Beschreibung der Verfahren zur Zeilstoffgewinnung auf chemischem Wege findet sich in Kirk-Othmer "Encyclopedia of Chemical Technology", 2. Auflage, Band 16 (196b) Seite 702 ff. Auf Seite 720 sind Hinweise auf die Zellstoffgewinnung durch alkalischen Aufschluß von Bagasse und anderei cellulosehaltigenProdukten, die keine normalerweise verwendeten Holz-Grundstoffe darstellen, enthalten.
Der Faseranteil der Zuckerrohrbagasse enthält wie andere ligninhaltige Cellulosemateriaiien (z.B. Holz und Bambus) als hauptsächliche Bestandteile CeLlulose, Lignin und Hemicellulosen. Zu den letztgenannten Bestandteilen gehören sowohl Pentosarie als auch Hexosane, deren Mengen durchschnittlich etwa 12 Gewichtsprozent. Pentosane (von denen etwa 90 bis 95 Gewichtsprozent aus Xylan oder Xylosan bestehen) und etwa l6 Gewichtsprozent Hexosane (28 Gewichtsprozent Gesamt-Hemicellulose) betragen, bezogen auf den Gesamtgehalt an dem Ligriocellulose-Material einer typischen Bagasse und auf Trockengewichts-Basis. Der verhältnismäßig hohe Gehalt an Hemicellulosen in der Bagasse bindet die Cellulosefaser!! aneinander und gestaltet die Gewinnung eines brauchbaren Zellstoffes - insbesondere wegen der Unmöglichkeit, die Faserbündel aufzubrechen - schwieriger, was zur Folge hat, daß das aus einem solchen Zellstoff hergestellte Papier eine unge-
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wohnlich, hohe Menge von Pflanzenresten (shives) aufweist. Im Ergebnis hat man bislang die Gewinnung von mechanisehen Zellstoffen aus Bagasse für unmöglich.gehalten. Die Herstellung von Zellstoff aus Bagasse durch chemischen Aufschluß ist an sich bekannt und wird in verschiedenen Staaten der Erde praktisch durchgeführt. Die Anwendung der üblichen chemischen Aufschlußverfahren zur Zellstoffgewinnung aus Bagasse bringt jedoch in Anbetracht der entfernten Lignin- und Hemicellulose-Mengen den Nachteil einer erheblich herabgesetzten Ausbeute und dazu den weiteren Nachteil mit sich, daß das aus dem entstandenen Zellstoff hergestellte Papier einen niedrigen Weißgrad (brightness) und eine geringe Opazität aufweist.
Unter der Ausbeute eines Zeil st of fgeviinnungs Verfahrens ist das Gewicht der gewaschenen Fasern (auf Trockengewicht-Basis), die nach dem Aufschluß gewonnen werden, zu verstehen, und zwar ausgedrückt als Prozentsatz des Gewichtes des Lignocellulose-Materials (Trockengewicht-Basis), das ursprünglich dem Zeilstoff-Gewinnungsprozeß zugeführt wurde. Ein technisch bedeutungsvolles Anliegen eines jeden chemischen Verfahrens zur Zeilstoffgewinnung ist das, möglichst hohe Ausbeuten zu erzielen, ohne die Eigenschaften der aus dem Zellstoff hergestellten Papierprodukte nachteilig zu beeinflussen. Aufgrund der Tatsache, daß dies das Ziel zahlreicher Bearbeiter dieses Problems ist und seit vielen Jahren gewesen ist, kann man sagen, daß die vorliegende Erfindung einen ersten bedeutsamen 'Schritt vorwärts in bezug auf die Erreichung des angestrebten Zieles darstellt.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist nun gefunden worden, daß die Zellstoffausbeute bei der Gewinnungs von
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Zellstoff aus llgninhaltigen Cellulosematerialien auf chemischem Wege signifikant erhöht werden kann, wenn man ein Aufschlußmedium verwendet, das im wesentlichen aus einer wäßrigen Lösung besteht, die etwa 6 bis etwa 7 Gewichtsprozent Alkalibisulfit, etwa 1 bis 1,5 Gewichtsprozent Alkalicarbonat und etwa 3>5 bis etwa 4,5 Gewichtsprozent Alkalihydroxyd enthält und ein p,, von etwa 8,5 bis etwa 11,5, vorzugsweise von wenigstens etwa 10, aufweist. Die in dieser Erfindungsbeschreibung angegebenen Konzentrationen sind in jedem Fall als Gehalt an Alkalioxyd-Äquivalenten einer jeden chemischen Verbindung ausgedrückt.
Der Zeilstoffgewinnungsprozeß nach der Lehre der vorliegenden Erfindung ist im übrigen in anderer Beziehung derselbe wie bei den typischen Prozessen, bei denen das Gewichtsverhäüinis der ligninhaltigen Cellulosematerialien (auf Trockengewicht-Basis) zum Aufschlußmedium zwischen etwa 1 : 5 und 1 : 5 liegt (z.B. 1 : 4 beträgt); die Aufschlußtemperatur liegt zwischen etwa 1700C und etwa 194°C (z.B. bei 177°C), und die Aufschlußdauer beträgt etwa 10 Minuten bis zu mehreren Stunden oder noch mehr, was hauptsächlich von dem spezifischen ligninhaltigen Cellulosematerial, aus dem der Zellstoff gewonnen werden soll, abhängt. Bei der Zeilstoffgewinnung aus vom Mark befreiter Zuckerrohrbagasse beträgt die Dauer des Aufschlusses bzw. die "Kochzeit" für gewöhnlich etwa 10 bis etwa 40 Minuten, vorzugsweise 15 bis JO Minuten. Der Prozeß der Zellstoff gewinnung kann mit einer vorangehenden sauren Vorhydrolyse-Stufe kombiniert werden, und in diesem Fall können die alkalischen Kochzeiten verkürzt werden (z.B. auf 5 bis 20 Minuten, vorzugsweise 5 bis 10 oder 15 Minuten bei Bagasse).
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Nach dem Aufschluß wird der Zellstoff gemahlen (refined), gesiebt und in der üblichen Weise ausgewaschen, ehe man ihn der Papiermaschine zuführt.
Die Erfindung wird hier im einzelnen insbesondere im Hinblick auf die Gewinnung von Zellstoff aus Zuckerrohrbagasse erläutert. Sie ist jedoch keineswegs auf Bagasse als ligninhaltiges Cellulose-Ausgangsmaterial beschränkt, sondern ist ebensogut auf andere Materialien anwendbar, wie Weich- oder Harthölzer, tropische Hölzer, Bambus, verschiedene Stroharten, Hanf, Sisal.und andere ligninhaltige Celluloseprodukte.
Bei Anwendung der vorliegenden Erfindung zur Gewinnung von Zellstoff aus Bagasse sollen die Bagassefasern so weitgehend, wie es in technisch und wirtschaftlich vertretbarer Weise möglich ist, vom Mark befreit sein. Brauchbare Bagassefaser-Beschickungsmaterialien können z.B. durch Verwendung von Vorrichtungen und bzw. oder Arbeitsweisen gewonnen werden, wie sie in der am 3· November 1970 ausgegebenen USA-Patentschrift 3 537 1^2 beschrieben sind. Zur Erzielung höchster Ausbeuten ist es von Vorteil, wenn das Bagassefaser-Beschickungsmaterial aus einem solchen Material besteht, das in einer zweistufigen Operation vom Mark befreit worden ist, d.h. in einer ersten Stufe auf "trockenem" Weg vom Mark befreit ist, wie es die vorerwähnte USA-Patentschrift 3 537 142 beschreibt, und danach auf "nassem" Weg in Gegenwart von wenigstens etwa 4,5 Gewichtsteilen, normalerweise etwa 5 bis etwa 10 Gewichtstellen Wasser pro Gewichtsteil Paser (auf staubtrockene Paser bezogen) vom Mark befreit worden ist..
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Die zum Aufschluß gemäß der Lehre der vorliegenden Erfindung verwendeten Alkalien sind vorzugsweise die Natriumverbindungen, d.h. Natriumbisulfit (NaHSO-,), Natriumcarbonat (Na?C(X) und Natriumhydroxyd (NaOH). Wie bereits erwähnt, sind die Mengen der verwendeten Natriumverbindungen als ihre Oxyd(Na2O)-Äquivalente ausgedrückt. Der Gesamt-NapO-Gehalt der Aufschlußlauge, bezogen auf das Trockengewicht des ligninhaltigeri Cellulosematerials, das in Zellstoff übergeführt werden soll, kann etwa ^ bis etwa 12 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 9 bis etwa 12 Gewichtsprozent, betragen.
Wenn auch das pH der Aufschlußlauge zwischen 8,5 und 11,5 liegen kann, so soll es doch vorzugsweise wenigstens etwa 10,0, beispielsweise 10 bis 11, betragen. Versuche zur Auslotung dieses Bereiches haben ergeben, ■ daß höhere Ausbeuten bei niedrigeren p„-Werten, z.B. bei 9,0, erzielt werden, daß aber bei den höheren p„~Werten ein verbesserter Weißgrad (brightness) erzielt wird. Daher scheint es in dem Fall, in dem ein möglichst hoher Weißgrad erwünscht ist, am vorteilhaftesten zu sein, wenn man ein pH auswählt, das in der mittleren oder oberen Region des als anwendbar bezeichneten p^-Bereiches liegt. Stellt hingegen der Weißgrad keinen, bedeutsamen Faktor dar (das ist z.B. der Fall, wenn der Zellstoff zur Herstellung von Pappe oder Wandbekleidungen verwendet1 werden soll), dann empfiehlt es sich für eine möglichst wirtschaftliche Betriebsführung, sich der niedrigeren pH-Bereiche zu bedienen.
Wie es in der gleichzeitig eingereichten Patentanmeldung
(Serial No. Case 252) beschrieben und beansprucht ist, kann das ligninhaltige Cellulosematerial
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vorziigsweise einer Vorhydrolyse-Stufe unterworfen werden. Die Vorhydrolyse soll vorzugsweise bei einem pH von etwa 4,0 bis etwa 5*8.»' am besten bei einem p„ von etwa 4,5 bis etwa 5j5 > durchgeführt werden. Bei einem pH unter etwa 1I,0 oder dergleichen wird die bei dem chemischen Zellstoffgewinnungsverfahren erhaltene Ausbeute signifikant herabgesetzt, und zwar unter Ausbeute-Werte, die wirtschaftlich noch vertretbar sind. Bei höheren p^-Werten von über etwa 5,9 benötigt die erwünschte Vorhydrolyse eine ungebührlich lange Zeit,und es wird gleichfalls die Ausbeute herabgesetzt, so daß auch ein bei diesem pH-Wert betriebenes Verfahren wirtschaftlich nicht attraktiv ist. Normalerweise weist die frische Bagasse ein p^, von etwa 6 bis 6,5 auf,
n.
wohingegen gelagerte Bagasse infolge der durch Gärung während der Lagerung entstandenen Essigsäure ein p^ zwischen etwa 4,5 und 5jO aufweist. Das pH während der Vorhydrolyse-Stufe kann auf verschiedene Weise in den gewünschten Grenzen gehalten werden, beispielsweise durch Vermischen von frischer und gelagerter Bagasse, die in geeigneten Mengenverhältnissen eingespeist werden, durch Einstellung der Feuchtigkeitsmenge,· die mit der eingespeisten Beschickung bzw. den Beschickungen der Bagasse vermischt wird, durch Zugabe geringer Mengen von Ρττ-regulierenden chemischen Verbindungen, wie Essigsäure, oder durch Verwendung von sauren Vorhydrolyse-Medien, wie saurer Weißlauge, deren p„ etwa 5.»5 beträgt.
Die Vorhydrolyse wird in Gegenwart von etwa 70 bis etwa 100 Gewichtsprozent Wasser, bezogen auf das staubtrockene Gewicht der Beschickung des lxgninhaltigen CellulosematerialK, durchgeführt. Zusätzliche Wassermengen, die benötigt vie ι'den, können als flüssiges Wasser oder in Dampf form,
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z.B. als Wasserdampf, vorhanden sein, vorzugsweise als Flüssigwasser/Wasserdampf-Gemisch, und sie diexien dazu, um die zweckentsprechende Temperatur aufrechtzuerhalten und daneben die erforderliche Wassermenge verfügbar zu machen. Flüssigwasser kann mit der Lignocellulose-Beschickun'g vor Einführung in die Vorhydrolyse-Reaktioriszone oder in situ in der Zone beigemischt werden. Der Zusatzdampf wird natürlich in die Vorhydrolyse-Reaktionszone eingespeist.
Die Vorhydrolyse-Reaktion wird unter dem autogenen Wasserdampfdruck bei Temperaturen durchgeführt, die zwischen etwa 171°C und etwa l88°C gehalten werden.
Die gewünschte Vorhydrolyse-Reaktion kann unter den genannten Bedingungen in der verhältnismäßig kurzen Zeit von etwa 5 bis etwa 10 Minuten durchgeführt v/erden.
Nach der Vorhydrolyse-Reaktion - und zwar vorzugsweise unmittelbar danach - wird das vorhydrolysierte, ligninhaltige Cellulosematerial dem alkalischen Aufschluß in der Weise, wie es oben beschrieben ist, unterworfen. Die vorhydrolysierten Fasern werden in dem alkalischen 'Aufschlußmedium und im gleichen Temperaturbereich wie in der Vorhydrolyse-Reaktionszone für eine weitere Behandlungszeit von etwa 5 bis I5 oder 20 Minuten gehalten, so dai3 eine Gesamtzeit für'die Zellstoffaufbereitung (d.h. für die Vorhydrolyse- und die alkalische Aufschlußzeit) von etwa 15 bis etwa J>0 Minuten aufgewendet wird. Die zusätzliche alkalische Aufschlußbehandlung dient dazu, um die Lignin-Komponenten, die durch die vorangehende Vorhydrolyse-Reaktion entfärbt worden sind, zu oxydieren, aber nicht zn entfernen.
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GewUnschtenfalls kann das erfindungsgemäße Verfahren als gegebenenfalls durchzuführende Arbeitsstufe die Zugabe von etwa 0,8 bis etwa 1,5 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 1,0 Gewichtsprozent, eines Alkalisilikats, bezogen auf das staubtrockene Gewicht der ursprünglichen Beschickung des ligninhaltigen Cellulo.se-Fasermaterials, umfassen. Das Alkalisilikat oder ein Teil desselben kann als Teilmenge oder als Gesamtheit der alkalischen Aufschluß-Chemikalien zugesetzt werden. Abweichend hiervon kann die Gesamtheit oder ein Teil der erforderlichen Silikatmenge zum Zellstoffbrei getrennt von der Aufschlußbehandlung vor dem Abblasen des Aufschlußdruckes zugegeben werden. Vorzugsweise wird das gesamte Alkalisilikat in die Ausblasleitung des Zeilstoffkochers oder am Ausblasventil eingespeist, und zwar gerade vor der endgültigen Beendigung der Aufschlußreaktion.
Die praktische Durchführung des Alkalisilikat-Zusatzes ist in allen Einzelheiten in der oben erwähnten, gleichzeltig eingereichten, schwebenden Patentanmeldung beschrieben und beansprucht.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird empfehlenswerterweise kontinuierlich durchgeführt, und für diesen Zweck verwendet man Druckgefäße, wie sie in der Papier- und Zellstoffindustrie als kontinuierliche Zellstoffkocher bekannt sind (vgl. hierzu Kirk-Othmer "Encyclopedia of Chemical Technology", 2. Auflage, Band 16 (1968), Seiten 700 - 701 und Rydholm "Pulping Processes", (I965), Seiten 5^3 - 355^ Verlag Interscience Publishers), und zwar - erforderlichenfalls in zweckentsprechender Modifizierung, um so die Einspeisung der Behandlungs-Chemikalien an dem zweckentsprechenden Ort bzw. den Orten im Prozeß zu ermöglichen.
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Die praktische Durchführung der Erfindung soll durch die folgenden Beispiele näher erläutert, jedoch in keiner Weise eingeschränkt werden. In den Beispielen sind die für den Zellstoff und die daraus hergestellten Papiermuster angegebenen Eigenschaften anhand von Standard-Methoden bestimmt worden, wie sie in der Papier- und Zellstof'findustrie üblich sind. So ist beispielsweise die "kappa-Zahl" der Zellstoffe die Kaliurnpermanganat-Zahl, d.h. ein Standard-"TAPPI"-Test (Technical Association of the Pulp and Paper Industry, New York, M.I.) zur Bestimmung des Rest-Lignins.
Beispiele 1 bis ^
Die zu Zellstoff zu verarbeitenden ligriinhaltlgen Cellulogematerialien bestanden aus vom Mark befreiter Zuckerrohrbagasse, die in den Vorrichtungen und nach der Methode hergestellt worden waren, die in der vorerwähnten USA-Patentschrift ^ 557 142 beschrieben sind. Es wurden drei separate Versuche durchgeführt unter Verwendung von Kochlösungen, welche die in Tabelle I angegebenen Zusammensetzungen aufwiesen und deren p„ zwischen 9 un(3 H schwankte. Alle Aufschlußversuche.("Kochungen") wurden mit einem Verhältnis von etwa h Gewichtsteilen Kochlauge auf je 1 Gewichtsteil (Trockengewicht-Basis) der Lignocellulosematerial-Beschickung durchgeführt. Jede der Kochungen wurde J50 Minuten lang in einem geschlossenen Gefäß bei einem Wasserdampfdruck von 7 bis 7*7 kg/cm durchgeführt. Kurz vor der Entladung in den Ausblastank wurden die Test-Zellstoffe mit 1 Gewichtsprozent Hatriumsilikat behandelt. Nach dem Ausblasen wurden die Zellstoffe gereinigt, zentrifugiert und in üblicher Weise ausgewaschen. Danach wurden die verschiedenen Schlag- bzw. Mahlungs-Zeiten
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(refining times) zu verschiedenen kanadischen Standard-Mahlungsgraden (freeness) bestimmt, und es wurden bestimmte Eigenschaften der Papiere, die aus den geschlagenen Zellstoffen hergestellt worden waren, ermittelt'.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Zellstoff aus dem gleichen Zuckerrohrbagasse-Fasermaterial in derselben oben beschriebenen Weise hergestellt, wobei Ätznatron (Natriumhydroxyd) als die alleinige alkalische Aufschlußverbindu ig verwendet und kein Natriumsilikat zugesetzt wurde; die Eigenschaften von aus diesem Zellstoff hergestellten Papiermustern wurden gleichfalls bestimmt. Die Testergebnisse sind in den nachstehenden Tabellen Il und III zusammengestellt.
Tabelle I Kochlösungen
chemische Gewichtsprozent (als NapO) Bei
spiel
1
Bei
spiel
2
Bei
spiel
3
Vergleichs
versuch
A
Verbindung
in der
Kochlösung
6,85
1,38
3,78
12,01
9
6,80
1,38
3,83
12,01
10
6,55
1,22
4,26
12,03
11
10,5
10,5
NaHSO3
Na2CO5
NaOH
Gesamt-NapO
PH
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Tabelle II Zeilstoffeigenschaften
Bei Bei Bei Vergleichs
spiel 1 spiel 2 spiel 3 versuch A
Zellstoff-
Ausbeute
(Gewichts-^,
Trockenge
wicht-Basis) 68,1 67,0 65,2 56,3
kappa-Zahl 25,6 25,5 24,6 23,5
Weißgrad
{% G.E.) 34,0 36,5 41,0 27,0
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Tabelle III Physikalische Eigenschaften der Papiermuster
Zell Schlag Mahlungs- Bogen g/m2 Reiß Reiß Berst Raurn- Falz
stoff zeit grad kanadi gewicht faktor länge faktor geviicht zahl
aus (Minuten) scher Standard (ofen- - (m) (g/cm·5)
(Milliliter) trocken -
Beispiel
1
r^ BeI-
H spiel
ι 2
Beispiel
20
28
36
44
55-
16.
24
32
40
14
21
28
35
785 555 425 360 285 215
733 520 425 335 235 185
760
675 440
335 245
175
63,5 60,6 59,6 59,6 59,6
64,6 64,6 64,1 64,1 64,1
91,0 2662 13,1 0,31, 15 cn
00
CD
73,3 3600 19,0 0,36 16
67,0 4140 22,0 0,41 18
59,7 4643 25,0 o,4i 30
52,2 4935 28,7 0,48 40
68,8 3880 22,8 0,38 28
62,0 -4954 27,5 ■ 0,41 32
57,3 5387 29,1 0,44 56
52,0 5700 32,5 0,48 60
48,5 6073 3^,7 · 0,48 81
67,1 43.30 19,8 0,35 21'
59,6 5147 28,8 0,41 22
52,2 5700 31,7 0,44 . 36
47,2 6273 3^,5 0,45 58
43,6 6710 36,5 0,50 243
Tabelle III - Fortsetzung
Schlag
zeit
(Minuten)
16 Physikalische Eigenschaften der Papiermuster Reiß
länge
(m)
Raum-
gewicht
(g/cm5)
Falz
zahl
Ver- 0
gleichs- g
versuch
24 4140 Berst
faktor
0,38 10
Zell
stoff
aus
A 32 Mahlungs-
grad kanadi
scher Standard
(Milliliter)
Bogenge-
wicht (ofen
trocken -
g/m
Reiß
faktor
4923 . 18,6 0,41 20
40 76O
615
59,6 63,4 5483 24,6 0,44 22
485 59,6 59,7 6042 28,5 0,48 62
360 59,6 56,0 6423 32,0 0,53 104
255 59,6 52,2 35,2
175 59,6 48,5
Durch kurvenmäßiges Aufzeichnen und Extrapolieren der in Tabelle III angeführten Zahlenwerte läßt sich ermitteln, daß die Zellstoffe und die Papiermuster bei äquivalenten Mahlungsgradeη gemäß dem kanadischen Standard (Canadian Standard Freeness) die in der nachstehenden Tabelle IV zusammengestellten repräsentativen Eigenschaften aufweisen.
Tabelle IV
Vergleich bei äquivalentem Mahlungsgrad gemäß dem kanadischen Standard
bei einem Mah
lungsgrad von
360 ml (kanad.
Standard)
Bei
spiel
1
Bei
spiel
2
Bei
spiel
3
Vergleichs
versuch
• A
Sehlagzeit
Reißfaktor
Reißlänge
Berstfaktor
36,0
67,0
4140
22,0
21,5
58,5
5300
29,0
19,5
54,5
5550
31,0
24,0
56,0
5480
28,0·
bei einem Mah
lung sgr ad von
215 ml (kanad.
Standard)
Bei
spiel
1
Bei
spiel
2
Bei
spiel
3
Vergleichs
versuch
A
Schlagzeit
Reißfaktor
Reißlänge
Berstfaktor
55,0
52,2
4935
28,7 .
36,0
50,5
5940
33,0
31,0
45,5
6450
35,3
36,0
50,5
6230
33,5 ·
Wie aus den vorangehenden Beispielen zu ersehen ist, liefert die erfindungsgemäße Arbeitsweise Ausbeuteerhöhungen bis zu 22 %t wenn man sie mit Arbeitsweisen in Ver-
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gleich setzt, die Ätznatron als die alleinige chemische Aufschlußverbindung für den Kochprozeß verwenden (vgl. die Ausbeutezahlen in Beispiel 2 mit denjenigen des Vergleichsversuchs A). Mit Ausnahme des Beispiels 2 sind die Schlagzeiten bis zu einem äquivalenten Mahlungsgrad gemäß dem kanadischen Standard ebensogroß wie oder kleiner als im Vergleichsversuch A. In sämtlichen Beispielen 2 bis 4 wird ein Zellstoff mit sehr viel höherem Weißgrad (brightness) erzielt, insbesondere in Beispiel 4 Die Gesamtheit der physikalischen Eigenschaften der aus den Zellstoffen der Beispiele j5 und 4 hergestellten Papiere sind gut bis ausgezeichnet bei Zellstoffausbeute-Erhöhungen um annähernd 16 bis 20 $ im Vergleich zu dem Ergebnis des Vergleichsversuchs A.
Beispiele 4 bis 10
Es wurden Versuchsreihen des alkalischen Zellstoffgewinnungsprozesses nach der Lehre der vorliegenden Erfindung in einer skandinavischen halbtechnischen Anlage durchgeführt. Das ligninhaltige Cellulose-Rohmaterial bestand aus dem Faseranteil von Zuckerrohrbagasse, der in Lateinamerika nach einer primären "trockenen" Entmarkung und einer anschließenden sekundären "nassen" Entmarkung gewonnen worden war und für die Durchführung der Tests nach ükandinavien geschickt worden war. Das Material war vor dem Verpacken zu Ballen für die Verschickung bis zu einem durchschnittlichen Feuchtigkeitsgehalt von 40 % an der Luft getrocknet worden. Laut der im Entmarkungs-Betrieb durchgeführten Analyse enthielt es YJ,8 % Lignin und 22,9 % Pentosane und wies folgende Löiilichkeitswerte auf:
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lösliche Anteile Gewichtsprozent
in kaltem Wasser 2,91
in heissem Wasser 8,46
in 1$iger NaOH 28,8
in Alkohol/Benzol 1,68
Bei diesen Versuchen bestand.die verwendete apparative Test-Einrichtung aus einer Asplund-Zerfaserer-Einheit, Modell Nr. CVP-20, Scheiben-Typ 5821, die bei einer Scheiben-Einstellung von 0,05 rnm und I500 Umdrehungen pro Minute betrieben wurde und mit einem horizontalen Vorerhitzer bestückt war. Das ligninhaltige Cellulosematerial wurde dem horizontalen Vorerhitzer vermittels einer Zweitaschen-DrehfUlivorrichtung zugeführt. Wurde eine Vorhydrolyse angewendet, so wurde die Vorhydrolysezeit durch Einstellung der Geschwindigkeit der Transportschnecke im horizontalen Vorerhitzer festgelegt. Die Kochlauge wurde dem Material am Ende des horizontalen Vorerhitzers zugesetzt, und das Rohmaterial fiel dann in einen senkrechten, konisch verjüngten Kocher, in dem die Kochzeit durch einen auf Strahlung ansprechenden Niveauregler (radiation level gauge) eingestellt wurde. Das Material wurde in dem horizontalen Vorerhitzer und dem senkrecht stehenden Kocher durch Direktdampft erhitzt. Der Kocher war zusätzlich mit einem Dampfmantel ausgerüstet, um die Kondensation auf einem Mindestwert zu halten. Vom Kocherboden aus gelangte das aufgeschlossene Produkt mittels eines Rührers und eines Schneckenförderers in einen Asplund-Zerfaserer. Bekanntlich bearbeitet der Zerfaserer den Zellstoff, während er noch unter dem Kochdruck steht. Der zerfaserte Zellstoff wurde entweder direkt in den Asplund-Refiner geblasen und darin gemahlen (refined), oder er wurde in nicht-gemahlenem Zustand aus dem
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Zyklon gesammelt, der das Material aus der Zerfaserung aufnimmt.
Sämtliche Versuche wurden bei 170 C während der Vorhydrolyse (sofern eine solche angewendet wurde) und während des Aufschlusses durchgeführt, wobei Wasserdampf von 8 kg/cm" absolutem Druck verwendet wurde. Alle Kochlaugen wurden mit Chemikalien technischer Qualität hergestellt, die in Wasser in solchen Mengenverhältnissen gelöst waren, daß ein p„ von etwa 10,5 eingestellt wurde. Die spezifischen Zusammensetzungen sind in Tabelle V zusammengestellt. Natriumsilikat wurde - sofern es überhaupt mitverwendet wurde in den Zerfaserer-Schneckenförderer kurz vor der Zerfaserung als wäßrige Lösung von Natriumsilikat-pentahydrat (NapO.SiOp.5 HpO), die eine Konzentration von 100 g pro Liter aufwies, eingeführt.
Die Bagasse wurde vor der Verarbeitung in Wasser oder in
der Kochlauge eingeweicht. Die Gesamtverarbeitungsdauer betrug in jedem Versuch 14 Minuten. Diese Zeit war gleichmäßig unterteilt in je 7 Minuten Vorhydrolyse und 7 Minuten Kochung, sofern eine Vorhydrolyse angewendet wurde. Die zahlenmäßigen Versuchsbedingungen oei der Zellstoffgewinnung sind in Tabelle VI zusammengestellt. Die kappa-Zahlen wurden nach der "SCAN - Cl.59"-Vorschrift bestimmt. Die Ausbeuten wurden getrennt bestimmt anhand von Zweitversuchen in einem Labormaßstäö-^erfaserer an einem JOO g-Muster (auf staubtrockenen Stoff bezogen) der Bagasse und Ausv/iegen der Menge des gewonnenen Zellstoffes nach dem Auswaschen und Trocknen an der Luft.
Die Zellstoffe wurden bei einer Konsistenz von 20. ;"i gemahlen (refined) und ZeilStoffproben wurden bei zwei verschiedenen Scheiben-Einstellungen gesammelt. Die gemahlenen
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Zellstoffe wurden auf einem 100 Maschen-Drahtgewebesieb gewaschen, und dann wurde das Blatt nach der schwedischen Standard-Methode CCA-I? gebildet und nach SCAN-Methoden getestet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle VII zusammengestellt.
Tabelle V Koohlö'sungen
chemische Ver
bindung in der
Konzentration (g pro· Liter) Beispiele 8,9,10
Kochlösung Beispiele 4,5,6,7 60
20
20
10,3
NaHSO,
Na2CO-
NaOH
100
35
35
10,5
? 0 9 8 5 1 / 0 8 3 7
Tabelle VI Verfahrensbedingungen der Zeilstoffherstellung
I
O O
co OJ
co I
OTt
O
CD
u>
Beispiel
4
Beispiel
5
Beispiel
6
Beispiel
7
Beispiel
8
Beispiel
9
Beispiel
10
Vortränklauge Wasser Wasser Wasser Wasser Kochlö
sung
Kochlö
sung
Kochlö
sung
p„ nach■dem Vortränken 5>5 5,5 5,5 5,5 10,3 10,3 10,3
Vorhydrolysedauer (Minuten) 7 7 7 7 keine keine keine
Pu nach der Vorhydrolyse 4,6 4,6 4,6 4,6 - - -
Gesamt-NapO in der Kochlö-
surig (als Gewichts-^ der
Bagassef asern, staubtrocken)
3.8 3,3 . 10,3 11,3 3,4 9,4 9,4
Zusatz an Natriumsilikat .ia nein .ia nein .ia .ia nein
GesamtChemikalien als NapO
einsohl.Silikat in Gew.- %
der staubtrockenen Basasse
4.1 3,3 10,9 11,3 4,0 9,9 9.4
Aufschlußdauer (Minuten) 7 7 7 7 14* 14* 14*
Pu nach der Zerfaserung 6,7 6,2 9,5 9,3 6,8 9,7 9,7
Ausbeute {%)
kaopa-Zahl
Weißgrad, SCAN
86,6
93,8
28,4
86,0
95,8
26,5
80,8
33,4
30,2
80,6
43,7
32,7
85,1
92,2
22,5
72,1
25,3
35,7
71,4
19,4
38,0
keine separate Vorhydrolyse. Die Bagasse wurde vor Einführung in den horizontalen Vorerhitzer in der Kochlauge eingeweicht.
TNJ CT) CJI OO CO
Tabelle VII Papier-Kennzahlen
O CO OO
Beispiel b2 4 120 Beispiel b2 5 180 Beispiel b2 6 110 Beispiel b2 7 UO
a1 250 93,1 a1 240 97,8 a1 260 106,9 1
a
230 97,6
kanad.Standard-Mahl-
grad (Freeness) (ml)
480 ' 91,5 0,180 6IO 96,0 0,200 350 99,5 0,141 380 93,1 0,131
Blattgewicht (g/ m ) 104,3 0,184 1,93· 107,2 0,203 2,04 101,3 0,135 1,32 108 0,135 1·,34
Dicke (mm) 0,282 2,01 1,7 0,294 2,11 1,7 0,174 1,36 4,6 0,171 1,45 4,3 .
spezif.Volumen (bulk)
(ccm/g)
2,70 1,5 18,7 2,75 1,4 17,0 1,72 4,3 43,4 1,58 3,7 44,3
Berstdruck (kg/cm ) 0,9 16,8 4780 0,8 15,0 358O 2,9 43,0 6750 3,4 39,3 6790
Berstfaktor 8,2 3980 47 7,5 3280 45 28,4 6600 48 31,3 6130 52
Reißlänge (tensile
break) (m)
1950 49 8 1810 52 7 4920 51 565 5180 57 320
Einreißfaktor 66 10. 28,8 63 6 27,1 .68 150 28,0 65 125 32,0
Falzfestigkeit (Köhler-
Molin, 800 g Belastung )
4 29,1 97,3 2 27,6 97,7 120 37,3 87,7 190 33,8 8l,6
Weißgrad, SCAN 28,4 98,0 26,5 98,0 30,2 84,8 32,7 83,7
Opazität, SCAN (60 g
pro m2
96,3 98,2 86,1 84,7
1 - vor dem Mahlen im Refiner ·
2 - nachdem der Zellstoff gemahlen (refined) war bei Scheibeneinstellungen von 0,10 mm (Beispiele 4, 8),o 0,15 mm (Beisp. 5,9,10) oder Q,20 mm (Beispiele 6,7)
3 -nachdem der Zellstoff gemahlen war bei Scheibeneinstellungen von 0,01 mm (Beispiele 4,5,8, f
9,10) oder 0,05 mm (Beispiele 6,7). r
Tabelle VII (Fortsetzung) Papier-Kennzahlen
Beispiel 8 b2 C^ a1 Beispiel 9 a1 Beispiel 10 C^
a1 290 170 430 b2 450 b2 180
kanad.Standard-Mahl
grad (Preeness) (ml)
58O 106,6 107,5 103,4 250 170 105,0 215 106,6
Blattgewicht (g/m ) 103,0 0,195 0,192 0,150 95,4 97,0 0,145 97,3 0,134
Dicke (mm) 0,228 1,83 1,79 1,45' 0,125 0,126 1,38 0,126 1,26
spezif.Volumen (bulk)
(ccm/g)
2,21 1,9 1,8 3,9 1,31 1,30 4,1 1,29 4,3
Berstdruck (kg/cm ) 1,2 17,2 16,9 37,3 4,0 4,3 39,0 4,2 40,2
Berstfaktor 11,9 3440 3500 5370 42,1 44,5 59IO 43,5 5925
Reißlänge (m) 2440 53 49 58 6350 7020 55 636O 52 ί
Einreißfaktor 65 8 7 110 48 46 130 48 245
Falzfestigkeit (Köhler-
"Molin, 800 g Belastung)
6 21,6 20,6 35,7 290 265 38,0 160 37,0
Weißgrad, SCAN 22,5 98,1 98,4 84,4 36,8 36,1 86,0 37,5 84,6
Opazität, SCAN
(60 g pro m2)
97,9 83,6 85,4 84,6
1 - vor dem Mahlen im Refiner
2 - nachdem der Zellstoff-gemahlen (refined) war bei Scheibeneinstellungen von 0,10 mm (Beispiele 4,8), 0,15 mm (Beispiele 5, 9, 10) oder 0,20 mm (Beispiele 6, 7)
3 - nachdem der Zellstoff gemahlen war bei Scheibeneinstellungen von 0,01 mm (Beispiele 4, 5,
6, 9, 10) oder 0,05 mm (Beispiele 6, 7).
ro ro σ> cn 00 co
Au-s der kurvenmäßigen Auftragung und Interpolation der in Tabelle VII angegebenen Zahlenwerte ergeben sich für die Papiermuster die in der nachstehenden Tabelle VIII zusammengestellten Kennzahlen, die bei äquivalenten Mahlungsgraden (kanadischer Standard) (Canadian Standard Freeness) vergleichend gegenübergestellt sind.
Tabelle VIII
Vergleiohswerte bei äuivälenten Mahlungsgraden (kanadischer. Standard) ("CSF")
bei einem "CSF"'
von 350 ml
4 5 Beispiel Nr 7 8 ' . 9 10
Berstfaktor 14,5 13,2 6- 33,6 16,0 17,5 39,0 41; 0
Reißlänge 3350 2875 31,0 5400 320Ö 34Θ0 5850 6IOO
Reißfaktor 54 57,5 5250 63,-8 53 49 55 41,9
bei einem "CSF"
von 250 ml
64
Berstfaktor 17,0 15,2 38,1 '42,0 42,6
Reißlänge 4000 3300 38,0 6000 6400 6290
Reißfaktor 50 52,7 6050 £8,7 52 49
56 ·
Aus den vorstehend angeführten Versüehsergebnissen geht hervor, daß die höchsten Zellstoff ausbeuten dann erhalten wurden, wenn mit den niedrigeren Mengen der dem Prozeß zugeführten alkalischen Chemikalien gearbeitet wurde, was zur Folge hatte, daß am Schluß der Kochung ein ioi.
"BAD OWGINAL
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wesentlichen neutrales ρΗ von 6,2 bis 6,8 vorlag (Beispiele 4, 5 und 8). Bei diesen niedrigeren Mengenverhältnissen der alkalischen Chemikalien zu Bagasse waren die Ausbeuten im wesentlichen die gleichen und die kappa-Zahl der Zellstoffe war im wesentlichen ebenfalls die gleiche, ob das ligninhaltige Cellulose-Beschickungsmaterial nun vorhydrolysiert worden war (Beispiele 4 und 5) oder nicht vorhydrolysiert war (Beispiel 8). Der Berstfaktor, die Reißlänge (tensile breaking length) und der Reißfaktor (tear factor) der Papiere, die aus den in diesen drei Beispielen gewonnenen Zellstoffen hergestellt worden waren, waren mit geringen Ausnahmen beträchtlich kleiner als die der Papiere, die aus den Zellstoffen der anderen vier Beispiele (Beispiele 6, 7* 9 und 10) hergestellt worden waren.
Aus aen Beispielen 9 und 1° geht hervor, daß bei Verwendung größerer Mengen der gesamten alkalischen Chemikalien ohne jede Vorhydrolyse das End-p„ am Schluß der Kochung beträchtlich höher lag (d.h. bei 9,1). Die Ausbeuten beliefen sich auf über 70 % (im Vergleich zu einem Wert von nur 55 $ oder dergleichen, wie man ihn bei den derzeit·gängigen industriellen Verfahren, die zur Kochung nur NaOH verwenden, erzielt), und es ist auch eine markante Abnahme der kappa-Zahl bis zu Werten in der Größenordnung von 20 bis 25 festzustellen (was für eine weitaus leichtere Mahlbarkeit (refining) spricht). Wie aus Tabelle VIII zu ersehen ist, weisen die Papiermuster, die aus den in diesen Versuchen gewonnenen Zellstoffen hergestellt worden sind, ausgezeichnete Gesamteigenschaften auf.
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Die Beispiele 6 und J veranschaulichen, daß es empfehlenswert ist, die Vorhydrolyse mit den größeren Mengen der alkalischen Chemikalien zu kombinieren. Aus einem Vergleich dieser beiden Beispiele mit den Beispielen und 10 geht hervor, daß die Vorhydrolyse eine stufenweise Erhöhung der Zellstoffausbeute um etwa 8 % bewirkt und zugleich die Beibehaltung einer signifikant niedrigeren kappa-Zahl gewährleistet (im Vergleich zu den Beispielen 4, 5 und 8). Wie wiederum Tabelle VIII veranschaulicht, sind die physikalischen Gesamteigenschaften der Papiere, die aus den Zellstoffen der Beispiele 6 und 7 hergestellt worden sind, sehr gut bis ausgezeichnet.
Aus den Beispielen 4 bis 10 kann man den Schluß ziehen, daß das erfindungsgemäße Verfahren höchst empfehlenswerterweise unter Anwendung einer Vorhydrolysestufe und mit genügenden Mengen der alkalischen Chemikalien (etwa 8 bis 12 Gewichtsprozent, z.B. 9 bis 11 Gewichtsprozent Gesamt-NapO, bezogen auf das Trockengewicht der Fasermaterial-Beschickung) durchgeführt wird, um ein ZeIlstoffbrei-ρττ von über etwa 9 am Schluß der Kochung einzustellen, wenn man eine optimale Gesamtkombination von Ausbeute und Papiereigenschaften zu erreichen wünscht. Die optimalen Eigenschaften - wenn auch mit etwas herabgesetzter, aber immer noch sehr guter Ausbeute - werden mit den gleichen Mengen der Gesamtchemikalien, aber ohne Vorhydrolyse-Stufe erzielt.
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Claims (7)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Zellstoff von erhöhtem Weißgrad aus ligninhaltigen Cellulosematerialien, wie vom Mark befreiter Zuckerrohrbagasse, unter Erzielung erhöhter Zellstoffausbeuten durch Aufschließen des Materials mit einer wäßrigen Lösung, die ein Alkalihydroxyd beispielsweise in Mengen von etwa 3*5 bis etwa 4,5 Gewichtsprozent enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösung ein Ptt von etwa 8,5 bis 11,5* vorzugsweise von wenigstens etwa 10,0, auf v/eist und im wesentlichen aus Wasser, etwa 6 bis etwa 7 Gewichtsprozent eines Alkalibisulfits, etwa 1 bis etwa 1,5 Gewichtsprozent eines Alkalicarbonat und dem Alkalihydroxyd besteht, wobei die Gewichtsprozent-Werte als das entsprechende Alkalioxyd ausgedrückt sind und das Alkalimetall vorzugsweise aus Natrium besteht.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gesamten, zum Aufschluß verwendeten Alkaliverbindungen in der Aufschlußlösung, als Alkalioxyd ausgedrückt, etwa 8 bis etwa 12 Gewichtsprozent des Trockengewichtes des aufzuschließenden ligninhaltigen Cellulosematerials ausmachen.
3. Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufschluß etwa 15 bis etwa
40 Minuten lang bei Wasserdampfdrucken von etwa 7 bis etua 8,8 kg/cm durchgeführt wird.
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4. Verfahren gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 3.» dadurch gekennzeichnet, daß das ligninhaltige Cellulosematerial vor dem Aufschluß bei einem Ρττ von etwa 4,0 bis 5,8, vorzugsweise 4,5 bis 5*5* in Gegenwart von etwa 70 bis etwa 100 Gewichtsprozent Feuchtigkeit, bezogen auf das-Trockengewicht des Materials, und unter autogenen Wasserdampfdrucken bei Temperaturen von etwa 170°C bis l88°C vorhydrolysiert und danach der Aufschluß bei etwa der gleichen Temperatur und dem gleichen Wasserdampfdruck durchgeführt wird.
5· Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Fall, in dem das Material aus vom Mark befreiter Zuckerrohrbagasse besteht, die Temperatur etwa 1700C beträgt, das pH in der Vorhydrolysestufe sich auf 4,5 bis 5,5 beläuft, das Pjj in der Aufschlußlösung 9,0 bis 10,5 beträgt und die Dauer der Vorhydrolyse- und der Aufschlußstufe, jeweils etwa 5 bis 10 Minuten beträgt.
6. Zellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß er nach einer Arbeitsweise, wie sie in irgendeinem der Ansprüche bis 5 beansprucht wird, hergestellt worden ist.
7. Papier, dadurch gekennzeichnet, daß es aus dem Zellstoff des Anspruchs 6 hergestellt worden ist.
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DE19722226589 1971-06-01 1972-05-31 Verfahren zur Herstellung von Zellstoff und erhöhtem Weißgrad aus ligninhaltigen Celhilosematerialien Pending DE2226589A1 (de)

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