DE2226393B2 - Anordnung zur kontinuierlichen radiometrischen Analyse einer Metallschmelze - Google Patents
Anordnung zur kontinuierlichen radiometrischen Analyse einer MetallschmelzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung zur kontinuierlichen radiometrischen Analyse einer
Metallschmelze, in die eine radioaktive Quelle eingebracht ist und die einzelnen charakteristischen
Gamma- bzw. Röntgenstrahlen der verschiedenen Atomsorten in der Schmelze mittels eines Detektors
registriert werden.
Solche Anordnungen sind schon bekannt. Sie beruhen in erster Linie auf dem Prinzip der Analyse
von optischen Spektren und Röntgenspektren durch Entnahme von Schmelzproben in ganz bestimmten
Zeitabständen. Während der Dauer der Probenpräparation und der Analyse aber kann kein Eingriff am
Schmelzofen vorgenommen werden, wodurch sich eine sehr lange sogenannte »Totzeit« ergibt.
Durch die deutsche Offenlegungsschrift 2 044 373 ist darüber hinaus ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Bestimmung des C-Gehaltes bei chemischen Prozessen bekanntgeworden, bei dem die von einem Detektor
aufgefangene Gammastrahlung zur Steuerung eines Prozesses Verwendung findet oder im Falle
einer Energiemessung einem Vielkanalimpulsanalysator zugeführt wird: Die bekannten Maßnahmen
finden für die kontinuierliche Analyse einer Metallschmelze Verwendung, wobei unter anderem empfohlen
wird, das Tritiumtarget und den Detektor der Meßanordnung in die Metallschmelze einzutauchen,
während der Linearbeschleuniger sich außerhalb des Tiegels befindet. Meßanordnung und Linearbeschleuniger
sind mittels eines Rohres verbunden. Das Tritiumtarget und der Detektor sind durch eine Abschirmung
voneinander getrennt. Die angegebenen optimalen Ein- und Ausschaltzeiten müssen genau
beachtet und eingehalten werden. Auch hier wird die »Totzeit« beseitigt. Die Bestimmung des C-Gehaltes
geschieht also durch Neutronenbeschuß und durch Analyse der bei dem »n-y-Prozeß« auftretenden
Röntgenstrahlen. Für »y-y-Prozeß« wie die Erfindung sie vorsieht, sind ^e. bekannten Maßnahmen
nicht geeignet, denn die von einem Tritiumtarget unter Protonenbeschuß ausgesendeten Neutronen, regen
keine charakteristischen Röntgenstrahlen an.
Durch eine Abhandlung in der Zeitschrift »Nucleonics« (Vol. 19, Nr. 6, Juni 1961, S. 53 bis 56) ist ein
Röntgenspektrometer mit einem gammastrahlenden Isotop als Anregungsmittel bekanntgeworden, dessen
Anwendung auf die chemische Analyse einfacher Systeme, wie beispielsweise Lösungen, Erze, bitäre Legierungen
sowie auf die Schichtdickenmessung an
ίο Blechen usw. beschränkt ist. Eine exakte Analyse
mehrkomponentiger Stoffe ist mit den angegebenen Mitteln nicht durchführbar und auch nicht vorgesehen.
Die britische Patentsch.ift 754 384 offenbart ein Verfahren, bei dem eine bekannte Menge radioaktiver Stoffe der Schmelze zugegeben wird. Die Konzentration der radioaktiven Stoffe in der Schmelze wird dann zur Analyse herangezogen. Dieses Verfahren führt zur Produktion radioaktiven Stahls und
Die britische Patentsch.ift 754 384 offenbart ein Verfahren, bei dem eine bekannte Menge radioaktiver Stoffe der Schmelze zugegeben wird. Die Konzentration der radioaktiven Stoffe in der Schmelze wird dann zur Analyse herangezogen. Dieses Verfahren führt zur Produktion radioaktiven Stahls und
ao dürfte daher bedenklich sein und außerdem sind die
Schwierigkeiten zu groß, um für alle Komponenten die erforderlichen radioaktiven Isotope zu beschaffen.
Der Erfindung liegt nun die bekannte Aufgabe zu-
Der Erfindung liegt nun die bekannte Aufgabe zu-
gründe, eine Anordnung zu entwickeln, womit die »Totzeit« innerhalb des Schmelzprozesses wesentlich
reduziert wird und flüssige Metallschmelzen kontinuierlich aui ihre Zusammensetzung überprüft werden
können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Detektor in an sich bekannter Weise in
einem Rohrkörper in der Metallschmelze lagert, an der Rohrkörperöffnung ein Zählrohr mit einer radioaktiven
Gammaquelle, eine Abschirmung und ein Fenster angeordnet sind, dem Zählrohr ein Füllgasbehälter
zur Kühlung zugeordnet ist, und die radioaktive Gammaquelle das Fenster des Zählrohres allseitig
umschließt. Durch diese Ausbildung ist es möglich, in kürzester Zeit eine Analyse in der
Schmelze während des Schmelzvorganges ohne Probenpräparation quasi kontinuierlich durchzuführen.
Dabei ist die simultane Analyse aller Elemente in der Schmelze gewährleistet.
Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß das Füllgas nicht degeneriert und somit die Konstanz der
Zählrohr-Nachweiswahrscheinlichkeit garantiert ist.
Außerdem kann das Zählrohr über den Füllgasstrom innerhalb gewisser Grenzen gekühlt werden.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung besteht die Abschirmung der radioaktiven Gammaquelle aus
geschichtetem Aluminium und Wolfram. Durch die Verwendung einer geschichteten Abschirmung mit
fallender Ordnungszahl wird die Fluoreszenzwellenlängc der Abschirmung in Richtung größerer Wellenlängen
verschoben, wodurch eine Störung des Gammaspektrums der Metallschmelze durch die von der
Quelle mitbestrahlte Abschirmung nicht mehr auftritt.
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Teilschnitt der Anordnung in schematischer Darstellung. In eine Metallschmelze 10 wird ein Rohrkörper 16 aus einem Metall mit wesentlich höherer Schmelztemperatur als sie die Schmelze selbst besitzt eingetaucht. Dieser Rohrkörper 16, der vorzugsweise aus Wolfram besteht, besitzt eine öffnung 15, in die eine radioaktive Gammaquelle 11 — beispielsweise aus »Kobalt 57« — und ein Fenster 19 aus Bormetall zu
Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Teilschnitt der Anordnung in schematischer Darstellung. In eine Metallschmelze 10 wird ein Rohrkörper 16 aus einem Metall mit wesentlich höherer Schmelztemperatur als sie die Schmelze selbst besitzt eingetaucht. Dieser Rohrkörper 16, der vorzugsweise aus Wolfram besteht, besitzt eine öffnung 15, in die eine radioaktive Gammaquelle 11 — beispielsweise aus »Kobalt 57« — und ein Fenster 19 aus Bormetall zu
liegen kommt. Das Bormetall ist gegen die hohen Temperaturen in der Metallschmelze 10 widerstandsfähig.
Sowohl die radioaktive Gammaquelle 11 als auch das Fenster 19 befinden sich an einem als Detektor
13 dienenden Zählrohr 17, dessen Zahldraht 20 die durch das Fenster 19 eintretenden Impulse 12
an einen Vielkanalanalysator 14 weitergibt, der die einzelnen charakteristischen Gamma- bzw. Röntgenstrahlen
12 der verschiedenen Atomartc-n in der Schmelze 10 der Energie und Intensität nach sortiert.
Aus cL«n Impulshöhenspektrum wird nach geeigneter Eichung die Art und Konzentration der in der
Schmelze enthaltenen Stoffe abgelesen. Die Spektren des Vielkatalanalysators können mit Hilfe eines
nachgeschalteten Computers quantitativ ausgewertet, mit vorgegebenen Soll-Werten verglichen und in ein
Steuersignal 24 — beispielsweise für die Beschikkungsanlage des Hochofens — umgewandelt werden.
Das Zählrohr 17 wird von einem Füllgasstrom 21 durchflossen, der wieder durch eine Steigleitung 23 ao
in einen Behälter 22 zurückgeleitet wird. Damit wird eine kontinuierliche Kühlung des Detektors 13 und
eine ständige Regeneration der Zählrohrfüllung erzleft
iTdm Bereich der radioaktiven Gammaquelle
11 L eine Abschirmung 18 geschahen, ^, ^ die
anqereoten charakteristischen Gamma- bzw. Ront-
«ahlen 12 der verschiedenen m der schmelze 10
befindlichen Atomsorten nur durch das Fenster 19■ m
das Zählrohr 17 eintreten können, und außerdem de primäre Strahlung der Gammaquelle 11 vom Zahlrohrinneren ferngehalten wird.
Durch diese vorbeschriebene Anordnung wird die
»Totzeit« innerhalb des Schmelzprozesses ganz wesenüich
reduziert. Die Analysendauer hegt fur den ungünstigsten Fall noch unter zwei Minuten. Außerdemtst
die Kombination eines automatischen RegelvoSanges
unmittelbar mit der Analyse selbst möglich Durch Verwendung mehrerer der oben beschriebenen
Schmelzanalyse-Sonden, die alle mit emTm einzigen Vielkanalspektrometer (Kombination
aus Vielkialanalysator und Rechengerat) verbunden sind, kann die Zusammensetzung der Schmelze
an mehreren Punkten gleichzeitig erfaßt und so die Gesamthomogenität kontrolliert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Anordnung zur kontinuierlichen radiometrischen Analyse einer Metallschmelze, in die eine
radioaktive Gammaquelle eingebracht ist und die einzelnen charakteristischen Gamma- bzw. Röntgenstrahlen
der verschiedenen Atomsorten in der Schmelze mittels eines Detektors registriert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor (13) in an sich bekannter Weise in einem Rohrkörper (16) in der Metallschmelze
(10) lagert, an der Rohrkörperöffnung (15) ein Zählrohr (17) mit radioaktiver Gammaquelle
(11), eine Abschirmung (18) und ein Fenster (19) angeordnet sind, dem Zählrohr (17) ein Füllgusbehälter
(22) zur Kühlung zugeordnet ist, und die radioaktive Gammaquelle (11) das Fenster (19)
des Zählrohres (17) allseitig umschließt.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschirmung (18) der radioaktiven
Gammaquelle (11) aus geschichtetem Aluminium und Wolfram besteht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722226393 DE2226393C3 (de) | 1972-05-31 | Anordnung zur kontinuierlichen radiometrischen Analyse einer Metallschmelze Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, 8000 München |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19722226393 DE2226393C3 (de) | 1972-05-31 | Anordnung zur kontinuierlichen radiometrischen Analyse einer Metallschmelze Messerschmitt-Bölkow-Blohm GmbH, 8000 München |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2226393A1 DE2226393A1 (de) | 1973-12-13 |
DE2226393B2 true DE2226393B2 (de) | 1974-05-30 |
DE2226393C3 DE2226393C3 (de) | 1977-02-24 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2226393A1 (de) | 1973-12-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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