DE2122214A1 - Verfahren zur quantitativen Messung der Konzentration einzelner Elemente, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur quantitativen Messung der Konzentration einzelner Elemente, sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
I As/305
Patentanmeldung
der
AUSTRALIAN ATOMIC ENERGY COMMISSION, Cliffbrook, 45 Beach
Street, Coogee, New South Wales, 2034 Commonwealth of Australia
Verfahren zur quantitativen Messung der Konzentration einzelner Elemente, sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, bei dem
die Kernresonanzfluoreszenz von Gammastrahlen zur Analyse von Elementen verwendet wird. Bei diesem neuen Verfahren
wird eine Probe mit Gammastrahlen der geforderten kritischen Energie bestrahlt und gleichzeitig die resonant gestreute
Strahlung gemessen.
Bei dem vorliegenden Verfahren wird die Geschwindigkeit des
die Strahlung aussendenden Kernes dazu benutzt, um die Rückstoßenergi^verluste
zu kompensieren, die auftreten, wenn ein GammastrahJ. emittiert oder absorbiert wird. Die vielversprechenste
Technik zur Erzeugung von Gammastrahlen der geforderten Energie besteht darin, die Rückstoßgeschwindigkeiten innerhalb
einer gasförmigen Radioisotopen-Quelle auszunutzen.
Das vorliegende erfindungsgemässe Verfahren kann bei der
Untersuchung von Bohrlöcher^ bei während des Betriebes
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laufenden Analysen in der Industrie, bei der Erforschung des Ojizeanbodens im Hinblick auf ^ineral-Lagerstatten, zur Analyse
der Oberfläche von Planeten usw. angewendet werden. Die Anwendung auf die Untersuchung von Bohrlöchern erscheint wirtschaftlich
besonders attraktiv, da das teure Bohren mit Diamantkernen vermieden werden kann, wenn die Wände des Bohrloches
analysiert werden können, indem ein Meßwerkzeug in ein durch Stoßbohren hergestelltes Loch abgesenkt wird.
Es sind schon mehrere andere nukleare Verfahren zur Analyse von Elementen in verschiedenen Laboratorien zur Anwendung für
die Untersuchung von Bohrlöchern entwickelt worden. Diese Verfahren jedoch beruhen auf der komplexen Wechselwirkung von
Neutronen mit den Wänden des Bohrloches und sind nicht in einfacher Weise zur schnellen Bestimmung vieler wirtschaftlich
wertvoller Minerale verwendbar.
Die Erfindung betrifft in ihrer allgemeinsten Form eine Vorrichtung
zur quantitativen Messung der Konzentration einzelner Elemente, die eine Gammastrahlen der geforderten kritischen
Energie eines stabilen Isotops des interessierenden Elementes aussendende Quelle aufweist, sowie einen Empfänger zum Nachweis
von Gammastrahlen, die durch Resonanzstreuung infolge der Anwesenheit des interessierenden Elementes, das gemessen werden
soll, erzeugt werden und eine Abschirmung, um zu verhindern, daß die von der Quelle ausgehenden direkten Strahlen den
Empfänger erreichen»
Resonanzfluoreszenz ist verknüpft mit der hoben Wahrscheinlichkeit
für einen Kern durch ein Photon angeregt zu werden, wenn die Photonenergie geringfügig größer ist als die
Energie eines der Energieniveaua des Kernes· Wenn der angeregte
Kern durch Wiederauasenden des Photons zerfällt, wird der
— 3 —
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Prozeß im allgemeinen als Resonanzstreuung bezeichnet.
Ein Gammastrahl, der von einem anfänglich in Ruhe befindlichen Kern ausgesandt wird, besitzt eine Energie, die geringfügig
niedriger ist als die Energiedifferenz zwischen den zwei betroffenen Energieniveaus, weil der aussendende Kern einen
kleinen Anteil der verfügbaren Energie für den Rückstoß über-
2 2 nimmt. Dieser Rückstoßenergieverlust ist gleich E /2 Mc , wobei E die Energie des Gammastrahls ist, M die Masse des
Kernes und c die Lichtgeschwindigkeit. Der gleiche Anteil an kinetischer Energie wird auf den Kern übertragen, der durch
einen Gammastrahl angeregt wird, so daß die gesamte Energieverschiebung folgenden Wert hat: Δ E » E /Mc · Wenn diese
Energiedifferenz groß ist im Vergleich zur Breite des Niveaus, was im allgemeinen der Fall ist, ist der Wirkungsquerschnitt
für Resonanzstreuung äußerst klein.
Zur Zeit besteht die häufigste Anwendung der Kernresonanzfluoreszenz
in der estimmung der Lebensdauern nuklearer Energieniveaus. Eine große Anzahl von Verfahren, bei denen
mit Verschiebung und/oder Verbreiterung der Emissionslinie gearbeitet wird, wurde vorgeschlagen, um die Resonanzbedingung '
zu erreichen. Diese Verfahren benutzen entweder (I) mechanische Bewegung, (II) thermische Bewegung, (III) Rückstoßgeschwindigkeit
aufgrund eines vorausgehenden radioaktiven Zerfalls, (IV) Rückstoßgeschwindigkeit aufgrund einer Kernreaktion
und (V) Anwendung eines kontinuierlichen Gammaspektrums (beispielsweise der Bremsstrahlung). Die Anwendung anderer
Verfahren als dem oben erwähnten Verfahren Nr. III wird in einem abschließenden Abschnitt der vorliegenden Beschreibung
diskutiert werden.
Zur Anwendung bei der Analyse von Elementen in Bohrlöchern :
und in der Industrie ist das Verfahren, das die Rückstoßgeschwindigkeit
eines vorausgehenden radioaktiven Zerfalls ausnützt, am Vielversprechensten. Jedoch sind die Lebensdauern
9 8 4 I / 1 7
der meisten, der bei radioaktiven Zerfällen besetzten Niveaus
—1?
(typischer Wert ca. Io see) langer als die Verzögerungs-
(typischer Wert ca. Io see) langer als die Verzögerungs-
—13 zeiten in Festkörpern oder Flüssigkeiten (ca. 10 see für
die gewöhnlich beobachteten Ruckstoßenergieri). Dies bedeutet,
daß, damit der Rückstoß aufgrund einer vorhergehenden Strahlung ausgenutzt werden kann, gasförmige Quellen benutzt werden
müssen.
Der Wirkungsquerschnitt für Resonanzfluoreszenz gemittelt
über das einfallende Spektrum ist:
_ £2 2,53 N (E) (1)
^ = *1 E2 Γ N
Hierbei ist E die Resonanzenergie in MeV, T die mittlere
Lebensdauer des Niveaus in Picosekunden, g1 und g2 sind jeweils
die statistischen Gewichte des Grundzustandes und des angeregten Zustandest (sie sind gleich 2JtI, wobei J der Spin
des Zustandes ist) und N (E)/N ist der Bruchteil von ausgesandten Gammastrahlen, der die Absorptionslinie überlappt.
Der aus der obengenannten Formel berechnete Wirkungsquerschnitt ergibt sich in der Einheit Barns·
Bei einem Streuexperiment tritt der Resonanzprozeß in Konkurenz
mit unelastischer Streuung (beispielsweise Corapton-Streuung
und ebenso mit nicht resonanter elastischer Streuung (beispielsweise Rayleigh- und Thomson-Streuung).Rechnungen
zeigen, das Resoηanζstreuung um mehrere Größenordnungen wahrscheinlicher
ist als Rayleigh- oder Thomson-Streuung, wenn eine gasförmige Co-Quelle in einem
wendet wird, das 5 % Nickel enthält.
wendet wird, das 5 % Nickel enthält.
eine gasförmige Co-Quelle in einem typischen Bohrloch ver-
Die Verwendung gasförmiger Quellen
a] Überblick über mögliche Anwendungen
Die Anwendbarkeit dieses Verfahrens wird begrenzt durch die
Verfügbarkeit geeigneter Radioisotope, welche,in dem sie in
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ein stabiles Isotop des interessierenden Elementes zerfallen, eine starke Gammastrahlung aussenden und in den Grundzustand
zurückkehren·
Bei einem- geeigneten Radioisotop muß aufgrund der der Aussendung
des interessierenden Gammastrahls vorhergehenden Zerfälle genügend Energie verfügbar sein, daß ein Überlappen zwischen
der Emissionslinie und der Absorptionslinie erreicht wird. (Damit beispielsweise der Wert N(E)/N von Null verschieden wird)
Eine Ausnahme von dieser Bedingung ergibt sich für Zerfälle i
aufgrund von Bahnelektroneneinfang und innerer'Umwandlung, bei
denen eine große Anzahl auf den radioaktiven Zerfall folgende Auger-Prozesse dazu führen können, daß das Molekül, welches \
das Radioisotop enthält, auseinandergerissen wird, mit Ge- ; schwindigkeiten die häufig ausreichend sind, um die Resonanzbedingung
wieder herzustellen·
Andere Paktoren, die bei der Bestimmung der Durchführbarkeit
der Analyse eines bestimmten Elementes beachtet werden müssen, sind:
(I) Der Prozentsatz des Überschusses des stabilen Isotops,
das an dem Resonanzfluoreszens-Prozeß teilnimmt, ClI) der
Bruchteil radioaktiver Zerfälle, bei denen interessierende Gammastrahlen ausgesandt werden, (III) der mögliche Untergrund
von höher energetischen Gammastrahlen, die an der Probe Compton-*
Streuung erfahren, (IV) die Lebensdauer der Strahlungsquelle, (V) die Lebensdauern der am Zerfall beteiligten Niveaus,
im Vergleiqh zu den Verzögerungszeiten, (VI) die Verfügbarkeit geeigneter !Verbindungen des Quellenelementes, die flüchtig
und chemiscjh stabil bei Temperaturen unter der praktischen
oberen Grerize von ungefähr 1.20Q0C sind, (VIl) die Verfügbarkeit
über Quellenraaterial von hoher spezifischer Aktivität,
so daß das !Quellenvolumen und der Druck auf einem Minimum gehalten
werden können·
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Die Ergebnisse eines Überblicks über mögliche Anwendungen des Gammastrahlen-Kernresonanz-Streuverfahrens auf einen weiten
Bereich von Elementen sind in Tabelle 1 am Schluß der Beschreibung zusammengestellt. Bei der Berechnung des Resonanz-Wirkungsquerschnittes
mit Hilfe der Gleichung (1) wurde N(E)/N bestimmt, indem der fSLgerte Ausdruck benutzt wurde;
Hierbei ist E das Maximum der Doppler-Verschiebung aufgrund
der Rückstöße, ^i E die Energiedifferenz zwischen den Linien-Schwerpunkten
der Emissions-Linie und der Absorptions-Linie und D die Breite der Absorptionslinie.
b}Experimentelle Untersuchungen in simulierten Bohrlöchern
Die Durchführbarkeit einer Anwendung der Gammastrahlen-Kernresonanztechnik+
auf die Analyse von Elementen wurde in simulierten Bohrlöchern untersucht. Proben, die bekannte
Konzentrationen von Kupfer und Nickel enthielten, wurden untersucht, indem Strahlungsquellen von Zn I~ und Co Br „
verwendet wurden· Kupfer und Nickel wurden gewählt wegen
ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und wegen ihrer günstigen Resonana-Wirkungsquerschnitte (siehe Tabelle 1).
Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt in schematischer Darstellung eine in einem
Bohrloch angeordnete und von einem Szintillationskristall
durch einen geeigneten Abschirmkörper getrennte Gammastrahlen-Quelle,
Figur 2 zeigt in grafischer darstellung ein mit der Vorrichtung
nach Figur 1 erhaltenes Spektrum.
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"21222H
Figur 3 zeigt in grafischer Darstellung das Verhalten der Resonanz-Zählrate als Punktion der Kupferkonzentration in
einer Probe innerhalb einer Vorrichtung nach Figur 1.
Die Figuren 4 und 5 sind alternative Anordnungen von Gammastrahlen-Quellen,
zu untersuchenden Proben und SziZntillations-Zählern.
Es wurden für jede experimentelle Anordnung Spektren aufgenommen und zwar jeweils mit einer Quelle im dampfförmigen
und im festen Zustand und bei entfernter Quelle· Die wichtigsten experimentellen Parameter, die gemessen wurden, waren
folgende:
(I) C ist die Resonanz-Zählrate innerhalb eines Energiekanals
in der Umgebung des Foto-P£eaks (beispielsweise die Differenz zwischen einem Spektrum mit einer Quelle
im Dampfzustand und einem Spektrum mit einer Quelle im festen Zustand.
(II) C ist die Zählrate für den durch die Quelle hervorgerufenen Untergrund im gleichen Energiekanal(beispielsweise
die Differenz des Spektrums mit einer Quelle im festen Zustand und dem Spektrum des Untergrundes im
Raum).
(III) C ist die Zählrate für den Untergrund im Raum im
gleichen Energiekanal£.
(IV) CT ist die integrale Zählrate.
Ein Diagramm für eine typische experimentelle Anordnung ist in Figur 1 dargestellt. Eine geschweißte Dose 1 aus rostfreiem
Stahl enthält das Quellenmaterial in einer evakuierten verschlossen Ampulle 2 aus Kieselerde und ist in einem
isolierten Ofen 3, wie dargestellt, angeordnet. Die Temperatur der Dose 1 wurde mit Hilfe eines Cr-Al-Thermoelementes 4
gemessen. Das Bohrloch besteht aus einem Aluminiumrohr 5,
- 8 τ
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das von einer Probe 6 bekannter Zusammensetzung und Dichte umgeben ist. Die Quelle 2 ist von einem NaI(Tl)-Szintillations-Kristall
7 durch einen konisch ausgebildeten Abschirmkörper aus Blei getrennt,
65 Figur 2 zeigt Impuls-Höhen-Spektren, die mit einer Zn Ip-Quelle
von 29mCi, in der in Figur 1 illustrierten geometrischen Anordnung erhalten wurden, wobei eine 24,8 % Kupfer enthaltende
Streu-Probe verwendet wurde. Die Spektren 9 wurden mit einer gasförmigen Quelle (Temperatur ca. 7000C), das Spektrum 10
mit einer festen Quelle und das Spektrum 11 bei entfernter Quelle (beispielsweise als Untergrund im Raum) erhalten. Die
Zählrate in einem Energiekanal (1,04 bis 1,20 MeV) in der Umgebung
des Foto-Peaks und die gesamte Zählrate waren:
C- 56,5^1,6 Impulse/Minute, C = 51,3* 1,1 Impulse/Minute,
+ s λ
Cj3= 56,9- 0,5 Impulse/Minute und C^ 7,8 · 10 Impulse/Sekunde.
Das Verhalten der Resonanz-Zählrate als Funktion der Kupferkonzentration
wurde untersucht mit einer Zn Ip-Quelle von
29mCi und mit sechs Streu-Proben (von 0 % bis 25,5 % Cu). Es wurden für jede Probe mindestens drei Durchgänge gemessen,
wobei eine Quelle im Dampfzustand und eine Quelle im festen Zustand verwendet wurde und außerdem bei entfernter Quelle gemessen
wurde. Die einzelnen Durchgänge hatten eine Dauer von im allgemeinen 50 Minuten. Die Resonanz-Zählrate von 8,8i 1,2
Impulse/Minute, die bei der 0 % Cu-Probe beobachtet wurde, wurde hervorgerufen durch die verschiedene Quellenverteilung
für gasförmige und feste Quellen und wurde von den in Figur 3 dargestellten Meßpunkten abgezogen. Dieser aufgrund der Quellen-Geometrie
auftretende Effekt kann minimalisiert werden^durch
die Verwendung von Quellen mit kleinem Volumen und durch besondere Abschirmungsmaßnahmen.
Es wurden weiterhin Messungen durchgeführt aufgrund der Resonanz-Streuung
von Co-Gammastrahlen an Nickel in einer
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Geometrie ähnlich der wie sie in Figur 1 dargestellt ist, mit der Ausnahme, daß der NaI(Tl)-Kristall anstelle der äußeren
Abmessungen 44,5 · 50,8 mm (1,75"·2"), die äußeren Abmessungen
38,1 · 25,4 mm (1,5"·1") aufwies und die Abschirmung entsprechend
verstärkt war (wobei der äußere Durchmesser ungeändert blieb). Die Zählraten in einem Energiekanal (1,24 bis 1,4-2 MeV)
in der Umgebung des 1,33 MeV Foto-Peaks bei einer Co Br_-
Quelle von 7mCi und einem Nickelsulfat-Streukörper waren:
Cv=6,0i0,4 Impulse/Minute, C =2,4±0,4 Impulse/Minute,
C =12,9^0,3 Impulse/Minute. Die gesamte .Zählrate (C~)unter
e 2 -J-
diesen Bedingungen war 6,4 · 10.. Impulse/Sekunde.
Das Verhältnis de.r Resonanz-Zählrate zur Gesamt-Zählrate kann verbessert v/erden, wenn die Dicke der Abschirmung um den
Strahlungsempfänger erhöht wird, indem das Blei durch ein wirksameres Abschirmmaterial für Gammastrahlen (beispielsweise
eine Wolfram-Legierung) ersetzt wird, und indem die Anordnung
des Abschirmkörpers verändert wird oder indem der NaI(Tl)-KrisiaLl
durch einen Detektor mit einem höheren Spitzen/Gesamtverhältnis (beispielsweise CsI(Na)) ersetzt wird.
Der von der Quelle induzierte Untergrund kann von Weitwinkel-Compton-Streuung,
direkter Strahlung durch den Abschirmkörper, nicht resonante elastische Streuung der Gammastrahlen der
Quelle und/oder durch Aufsummieren der elektronischen Impulse hervorgerufen werden. Experimente haben gezeigt, daß der Hauptgrund
für diesen Untergrund das Aufsummieren der Impulse ist, und daß dieses bedeutend reduziert werden kann, durch
spezielle, das Aufsummieren verhindernde, elektronische Techniken.
Die Verwendung von hochauflösenden Gammastrahlen-Detektoren (beispielsweise Festkörper-Ge(Li)-Detektoren) würde
das Verhältnis von Resonanz/Untergrund stark vergrößern, obwohl die Notwendigkeit mit diesen Detektoren bei den Temperaturen
des flüssigen Stickstoffes zu arbeiten und ihre Empfindlich- :
k'-it gegenüber Erschütterungen ihre sofortige Anwendung bei
vielen industriellen Problemen verhindert.
- 10 -
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- 10 Diskussion möglicher Anwendungen
Die Ergebnisse der gegenwärtigen Voruntersuchungen im Hinblick
auf die Verwendung gasförmiger Quellen in im Labor simulierten Bohrlöchern weist darauf hin, daß die Kernresonanz-Streuung
von Gammastrahlen eine vielversprechende Technik für die quantitative Analyse der Elemente ist.
Der Hauptvorteil der Kernresonanz-Streu-Technik über andere kerntechnische Verfahren der Elementenanalyse besteht darin,
daß, abgesehen von einem sehr kleinen Anteil der von der nichtresonanten elastischen Streuung herrührt, die gestreuten,
die volle Energie besitzenden Gammastrahlen nur von dem interessierenden Isotop stammen. Dieser hohe Grad von Selektivität
wird bei keiner anderen der nuklearen Analysentechniken erreicht. Ein anderer bedeutender Vorteil der Gammastrahlen-Resonanztechnik
ist ihre Einfachheit. Ein praktisches Werkzeug zur Anwendung bei Bohrlöchern kann aus einer Quelle-Abschirmung-Detektor-Anordnung
ähnlich der in Figur 1 dargestellten Anordnung bestehen, zusammen mit einem Verstärker, einem Kreis
zur Unterdrückung der Summationseffekte, einem Stabilisationskreis,
einem Einkanal-Analysator und einem Anzeigegerät.
Obwohl die Resonanz-Zählraten, die bei den vorliegenden Experimenten beobachtet wurden, niedrig sind, gibt es keinen
prinzipiellen Grund warum nicht auch Quellen von etwa 100 Curies in Bohrlöchern verwendet werden sollten. In der Praxis jedoch
ist die obere Grenze der anwendbaren Resonanzfluoreszenz-Zählrate
bestimmt durch die maximale Zählrate die durch den Detektor und die an ihn angeschlossenen elektronischen Kreise
bewältigt werden kann. Die Mittel zur Verbesserung des Verhältnisses von Resonanz-Zählrate zur Gesamt-Zählrate und zur
Reduzierung der durch die Quelle hervorgerufenen Untergrundstrahlung
sind schon in einem vorhergehenden Abschnitt diskutiert worden.
- 11 -
_ λ1 _ 21222Η
Bei der Anwendung der beschriebenen Technik zur Untersuchung von Bohrlöchern können zwei Detektor-Abschirm-Anordnungen
(eine auf jeder Seite der Quelle) verwendet werden, um die Resonanz-Zählrate zu verdoppeln. Auch ist es wahrscheinlich
ratsam, die mit einer festen Quelle erhaltenen Zählraten,von denen die mit einer gasförmigen Quelle erhalten wurden, abzuziehen.
Dies reduziert die Abhängigkeit der Zählratenveränderungen, die durch Wechsel der Geometrie und der Dichte der
Probe verursacht sind und dient als Korrektur für den natürlichen Gammastrahlen-Untergrund.
Bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens für Analysen
während des Betriebes in der Industrie hat man viel mehr Freiheit in der Auswahl der Streuwinkel, der Detektor-Abschirmungsanordnung
usw. und deshalb wird es möglich sein, das Verhältnis von Resonanz-Zählrate zu Compton-Zählrate zu verbessern.
So kann beispielsweise eine geometrische Anordnung verwendet werden, wie sie in Figur 4 dargestellt ist. Gammastrahlen,
die von einer Strahlungsquelle 13 ausgehen, werden von der Probe 15 gestreut und durch einen Szintillations- oder Festkörper-Detektor
14 aufgefangen.
Eine andere Möglichkeit der Anwendung besteht darin, Gammastrahlen
der Resonanzenergie selektiv in der zu analysierenden Probe 17 absorbieren zu lassen und die Änderungen in der Anzahl
der resonant von einer fest angeordneten Probe 16 gestreuten Gammaquanten zu messen. In der in Figur 5 dargestellten
experimentellen Anordnung ist die in dem Detektor 18 gemessene Resonanz-Zählrate umgekehrt proportional der Anzahl der resonanten
Gammaquanten der Quelle 19, die an der Probe 17 gestreut wurden. Zur Korrektur im Hinblick auf die Dicke und Dichte der
Probe kanrjöie Intensität der durch Compton-Streuung erzeugten
Strahlung,die in dem Detektor 18 gemessen wird, benutzt werden
137 oder man kann den Durchgang von beispielsweise Cs-Gammastrahlen
durch die Probe getrennt messen.
- 12 -
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21222H
Wie schon weiter oben dargelegt wurde, gibt es noch andere Verfahren zur Erzeugung von Gammastrahlen mit der geforderten
Energie für Resonanzstreuung. Obwohl sie nicht so günstig sind,
wie das Verfahren bei dem gasförmige Quellen verwendet werden, besitzen diese Verfahren auch Anwendungsmöglichkeiten für die
Elementenanalyse{
(I) Mechanische Bewegung. Der Rückstoß-Energieverlust von
E /Mc entspricht einer Dopplergeschwindigkeit von E/Mc.
Für ein E von weniger als 500 keV in einem schweren Kern ent-
4
spricht dies einigen 10 cm/sec. Unglücklicherweise begrenzen die in der Praxis erreichbaren Geschwindigkeiten (beispielsweise unter Verwendung einer Zentrifugen-Technik) die Anwendbarkeit dieses Verfahrens auf Gammastrahlen niedriger Energie in schweren Kernen.
spricht dies einigen 10 cm/sec. Unglücklicherweise begrenzen die in der Praxis erreichbaren Geschwindigkeiten (beispielsweise unter Verwendung einer Zentrifugen-Technik) die Anwendbarkeit dieses Verfahrens auf Gammastrahlen niedriger Energie in schweren Kernen.
(II) Das thermische Verfahren benutzt das Aufheizen der Quelle, um die Dopplerbreite zu vergrößern und auf diese Weise die Anzahl
der resonanten Qammaquanten zu vergrößern. Diese Methode
jedoch ist noch mehr als die Technik der mechanischen Bewegung auf Gammastrahlen niedriger Energie in schweren Kernen beschränkt.
(III) Kernreaktionen. Die Verwendung von Kernreaktionen eröffnet
einige interessante Möglichkeiten, indem mit auftreffenden Teilchen gearbeitet wird, die entweder von Radioisotopenquellen
(beispielsweise Alpha-Strahlern) oder Beschleunigern ausgehen» Infolge der höheren Anregung der beteiligten Energieniveaus
verglichen mit jenen, die bei radioaktiven Zerfällen
in typischer Weise vorkommen, ist ein großer Anteil der Niveaus genügend kurzlebig, um eine Dopplerverbreiterung sogar für
feste Targets hervorzurufen. Allerdings ist diese Verbreiterung oft um Größenordnungen höher als für die Kompensation der
Rückstoß-Energieverluste notwendig ISt1 und deshalb ist naturgemäß
in diesem Falle der Untergrund ein ernsteres Problem als bei der Verwendung gasförmiger Radioisotopen-Quellen.
- 13 -
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Als Beispiel für die eben betrachtete Art der Anwendung kann
eine Quelle aus Aluminiumpulver, gemischt mit einem Alpha-
30 Strahler, verwendet werden, um Resonanzstreuung am Si zu
27 30
beobachten, wobei Gammastrahlen aus der ΑΙ(οχ,ρ)^) Si-Reaktion
verwendet werden.
(IV) Kontinuierliches Gammastrahlen-Spektrum (beispielsweise ' BremsStrahlung). Die geringe Linienbreite der Kernresonanz-Absorptionslinien
macht es schwierig ein kontinuierliches Gammastrahlen-Spektrum für Kernresonanz—Anwendungen zu verwenden,
wegen der Folge eines sehr niedrigen Resonanz-ZuUntergrund-Pegels. Ein Vorteil dieser Technik besteht darin,
daß mehrere Elemente gleichzeitig genesen werden können. Jedoch erfordert jede mögliche Anwendung die Verwendung von
hoch auflösenden Gammastrahlen-Detektoren (beispielsweise einen Festkörper-Ge (Li)-Detektor/.
- 14 -
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21222H
- 14 Tabelle 1
Elemente, für die die Gammastrahlen-Kernresonanz-Streutechnik mögliche Anwendungen bietet. Alle Elemente mit Z — 35 und
einige Elemente mit Z ^ 35 sind untersucht worden. Quellen mit Halbwertszeiten, die kleiner sind als zwei Tage, und
Isotope mit einem Überschuß von weniger als 1 % sind nicht betrachtet worden. ·*
Quelle | Halbwerts zeit |
Gammastrah lenenergie (MeV) |
Resonanzquerschnitt (o)x anteilmäßiger Überschuß (χ ΙΟ"2)·· |
! | |
Element | 7Be 44Ti 46Sc 48V 51Cr 52Mn 54Mn 56Co 60Co 65Zn 66Ni 72Se 74As 75Se |
5.3 d 48 a 84 d 16 d 28 d 5.7 d 303 d 77 d 5.3 d 245 d 2.3 d 8.4 d 18 d 120 d |
0,48 1.16 0.89 0.98 0.32 1.43 0.84 0.85 1.33 1.12 1.04 0.83 0.60 0.27 |
198.3* 0.01 0.42 3.94 0.03* 6.30 0.03* 3.18 1.94 2.41* 1.66 2.92 2.56 0.68* |
|
Li Ca Ti Ti V Cr Cr Fe Ni Cu Zn Ge Ge As |
92Nb 96Tc 105Ag Ag 118Te |
10 d 35 d 40 d 7.5 d 6 d |
0.93 0.78 0.34 0.34 1.23 |
0.36* 2.12 0.004 1.06 0.16 |
|
Zr Mo Pd Cd Sn |
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Element | Quelle | Halbwerts zeit |
Gammastr ahX- lenenergie (MeV) |
Resonanzquer schnitt (ο) χ anteilmäßiger Überschuß (χ 10-2)·* |
Sn I Cs W W Pt- Pt Hg Hg Tl Pb Pb |
122Sb 127Xe 133Ba 183Re 184Re 194Os 196Au 198Au. 202Tl 203Hg 206Bi 207Bi |
2.8 d 36 d 7.2 a 115 d 71 d 6 a 6.2 d 2.7 d 12 d 47 d 6.2 d 30 a |
1.14 0.37 0.38 0.29 0.90 0.33 0.69 0.41 0.44 0.28 0.83 0.57 |
.0.59· 0.15* 0.21· 0.02* 1.59* 5.27 0.24* 2.14 0.15* 0.58 1.66 0.21 |
♦ Zerfälle mit Bahnelektronen-Einfang für welche N(E)/N berechnet wurde, wobei eine 1 %ige Überlappung pro eV an der Absorptionslinie angenommen wurde. *· Natürlicher Überschuß des stabilen Isotopes in der Probe das resonant durch die Gammastrahlen der Quelle angeregt wird. |
||||
Patentansprüche
- 16 -
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Claims (10)
1.ΛVerfahren zur quantitativen Messung der Konzentration
einzelner Elemente, gekennzeichnet durch die Anwendung der Kernresnnanzfluoreszenz von Gammastrahlen, indem eine Probe
mit Gammastrahlen der kritischen Energie eines stabilen Isotops des interessierenden Elementes bestrahlt wird und
die von der Probe ausgehendestreustrahlung gemessen wird,
wobei durch geeignete Abschirmmaßnahmen dafür gesorgt ist, daß die von der verwendeten Strahlungsquelle ausgehende
Gammastrahlung nicht direkt den Strahlungsempfänger erreicht«
2· Verfahren nach Anspruch !,dadurch gekennzeichnet, daß die
Energie der Gammastrahlen des Isotops vergrößert wird durch Verwendung einer gasförmigen Radioisotopen-Quelle zur Ausnutzung
des Vorteils,der infolge vorhergehender radioaktiver Zerfälle hervorgerufenen Bewegung des Gammastrahlung
aussendenden Kerns,
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Energie der Gammastrahlen des Isotops vergrößert wird durch Erhitzen der Radioisotopen-Quelle zur Vergrößerung der
Doppler-Breite der ausgesandten Gammastrahlen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Energie der Gammastrahlen des Isotops vergrößert wird durch mechanische Bewegung der Radioisotopen-Quelle vorzugsweise
mit Hilfe einer Zentrifugen-Technik«
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Energie der Gammastrahlen des Isotops vergrößert wird durch Ausnutzung einer Kernreaktion·
- 17 -
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6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kernreaktion zustande gebracht wird durch Verwendung einer Mischung (entweder fest, flüssig oder gasförmig) einer
Radioisotopen-Quelle mit einem Target-Material, so daß Teilchen des radioaktiven Zerfalls Kernreaktionen auslösen,
indem sie mit Teilchen des Target-Materials zusammenstoßen.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kernreaktion zustande gebracht wird durch Verwendung von einem Teilchen-Beschleuniger ausgehender Teilchen, die auf
ein geeignetes Target-Material auftreffen. -
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch eine Strahlungsquelle1
(2, 13, 19), die Gammastrahlen mit der kritischen Energie eines stabilen Isotops des interessierenden Elementes aussendet,
einen Strahlungsempfänger (7, 14, 18) zum Nachweis von Gammastrahlen, die durch Resonanzstreuung infolge der
Anwesenheit des interessierenden Elementes,das gemessen werden soll, erzeugt werden, sowie eine Abschirmung (8) um
zu verhindern, daß die von der Strahlungsquelle (2, 13, 19) ausgehenden direkten Strahlen den Strahlungsempfänger (7, 14,
18) erreichen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
zu analysierende Element (17) zwischen der Strahlungsquelle (19) und einem fest angeordneten Resonanz-Streukörper (16)
angeordnet wird und die Änderungen in der Zählrate bei der von dem fest angeordneten Streukörper (16) ausgehenden
Strahlung durch den Strahlungsempfänger (18) nachgewiesen werden.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
mehr als eine Abschirm-Empfänger-Anordnung für jede Strahlungsquelle
verwendet wird, um eine erhöhte Zählrate zu erhalten.
109848/17U
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