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Schnorchel Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Schnorchel,
bestehend aus einem, an einem Ende abgekröpften und mit einem Mundstück versehenen
Rohr. Schnorchel dieser Art sind für Unterwassertätigkeiten bekannt. Sie ermöglichen
einem im Bereich der Wasseroberfläche schwimmenden Taucher das Einatmen atmosphärischer
Luft auch dann, wenn sich dieser Taucher mit seinem Kopf zur Beobachtung von unter
dem Wasserspiegel liegenden Gegenständen knapp unter der Wasseroberfläche befindet.
Schnorchel der bekannten Art haben allerdings den Nachteil, daß ein Einatmen von
atmosphärischer Luft nur beim Schwimmen im Bereich der Wasseroberfläche
möglich
ist,-nicht aber während des eigentlichen Tauchvorganges. Um nun eine Atmung von
Luft auch während des eigentlichen Tauchvorganges unter der Wasseroberfläche zu
ermöglichen, sind vollautonome und halbautonome Taucheinrichtungen entwickelt worden.
Die erstgenannten verfügen über automatische Vorrichtungen zur Atmung aus am Rücken
des Tauchers befestigten Sauerstoff- oder Preßluftflaschen.
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Bei den halbautonomen Taucheinrichtungen atmet der Benutzer über einen
Gummischlauch von einem an der Oberfläche arbeitenden Kompressor ein. Die Anschaffung
derartiger bekannter Tauchausrüstungen ist jedoch wegen der hohen Kosten in vielen
Fällen, z.B. für kleinere Fischereifahrzeuge, trotz der an sich vorhandenen Notwendigkeit
nicht möglich. Außerdem ist zur Bedienung derartiger Tauchausrüstungen eine Ausbildung
durch Spezialisten erforderlich. Nicht zuletzt wegen der Möglichkeit des Vordringens
in große Tiefen und der Verwendung von Preßluft aus Hochdruckflaschen (norm lerweise
150 kg/cm²).
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Eine weitere Schwierigkeit von ausschlaggebender Bedeutung ist bei
bekannten Tauchausrüstungen das Problem der Nachfüllung der Flaschen. Hierfür müssen
unter Umständen monatelange Wartezeiten in Kauf genommen werden. Dieses Problem
besteht insbesondere dann, wenn die Luft auf hoher See zu Ende geht. Ohne eigenen
Kompressor ist eine Nachfüllung dann unmöglich.
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Ziel der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen Schnorchel
der bekannten Art mit möglichst wenig Aufwand auf technisch einfache Weise derart
weiterzubilden, daß beispielsweise einem Talk her ein Einatmen von Luft auch dann
noch möglich ist, wenn sich der gesamte Schnorchel des Tauchers unter der Wasseroberfläche
befindet.
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Dieses Ziel wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daf3
an
dem Rohr seitlich ein Preßluftbehälter angeordnet ist, daß die Mündung des Preßluftbehälters
und das freie Ende des Rohres in einen rohrförmigen.Körper dichtend einmünden, in
dessen Innenraum ein Hebel vorgesehen ist, der durch eine balgförmige Membrane betätigbar
ist und durch seine Bewegungen auf ein Ventil des Preßluftbehälters einwirkt, welches
sowohl den Luftaustritt bei Luftentnahme, als auch den Lufteintritt bei dem Nachfüllvorgang
des Behälters regelt, und daß der rohrförmige Körper seitliche Öffnungen für den
Einlaß von atmosphärischer Luft aufweist, die in ein Schwimmer-Ventil einmünden,
welches durch einen Stift eines festen Körpers geführt ist und durch Anordnung an
einer Durchgangsstelle für die atmosphärische Luft bei Eintauchen in das Wasser
den Lufteintritt absperrt.
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Ein erfindungsgemäßer Schnorchel eignet sich insbesondere für die
Inspektion von schwimmenden Schiffen, für Eilreparaturen auf hoher See wie z.B.
die Befreiung einer Schraube oder eines Ruders von Netzresten, Bauenden oder ähnlichen
Gegenständen. Dadurch entfallen hohe Kosten und der Zeitverlust durch das Abschleppen
des Schiffes in den nächsten Hafen. Mit geringen Anderungen kann der erfindungsgemäße
Schnorchel auch zum Schutz gegen Raucheinatmung verwendet werden (z.B. für die Brandbekämpfung
oder in Maschinensälen von Schiffen bei Gasunfällen). Durch die einfache und schnelle
Handhabung, das geringe Gewicht und Volumen und die Möglichkeit der einfachen manuellen
Nachfüllung des erfindungsgemäßen Schnorchels werden die vorgenannten Probleme auf
einfache Weise gelöst. Wegen der geringen Anschaffungskosten können alle auf dem
Meer tätigen Personen über das Gerät verfügen. Auch für Berufstaucher mit den üblichen
Hochdruck-Tauchausrüstungen ist das erfindungsgemäße Tauchrohr wegen seiner vollkommenen
Autonomie und Sicherheit ein wertvolles Hilfsgerät bei Notfällen, insbesondere zur
Vermeidung eines schnellen Auftauchens aus großen
Tiefen, dem sogenannten
"Notauratie".
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform zur Verwendung für Unterwassertätigkeiten
besteht der erfindungsgemäße Schnorchel aus dem üblichen Atemrohr, an das ein echanismus
angeschlossen ist, der die Einatmung von aus dem eingebauten Tank gelieferter Luft
automatisch ermöglicht, sobal der Benutzer in das Wasser eintaucht. Mit anderen
Worten: Der Benutzer atmet wie bei dem normalen Schnorchel atmosphärische Luft ein,
solange er sich an der Oberfläche befindet. Beim Tauchvorgang selbst dagegen wird
er mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung automatisch mit Luft aus dem Behälter
in der gewünschten menge und mit einem der Eintauchtiefe entsprechenden Druck versorgt.
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Beim Auftauchen an die Oberfläche atmet der Benutzer von neuem atmosphärische
Luft ein, ohne daß es hierzu einer Umschalttätigkeit bedarf. Der Vorgang erfolgt
somit vollkommen automatisch, wobei das Ein- und Auftauchen solange wiederholt werden
kann, bis die Luft in dem Behälter vollkommen verbraucht ist. Die Ausnutzung ist
auf diese Weise ioo-ig, da auf die Luft aus dem Behälter nur dann zurückgegriffen
wird, wenn sich der Benutzer unter Wsser befindet.
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Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Schnorchels besteht
ferner darin, daß der Luft-Behälter mittels einer von Hand betätigten Pumpe nachgefüllt
werden kann. Die Pumpe ist dabei derart ausgeführt, daß eine Explosion des Behälters
mit Sicherheit verhindert wird. Als Schmiermittel findet sterilisierte Vaseline
Verwendung, weil damit die Luft geschmackfrei bleibt. Ein weiteres erfindungswesentliches
Merkmal besteht darin, daß das Absperrventil des Behälters sowohl zur automatischen
Regulier-ung des Luftaustrittes bei Benutzung als auch zur Einführung der Luft mitels
der
Puppe bei der Nachfüllung dient.
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Der erfindungsgemäße Schnorchel unterscheidet sich wesentlich von
bekannten Vorrichtungen, da die Benutzung desselben ausschließlich für geringe Tiefen
vorgesehen ist, ie z.B. zum Erreichen der Schraube und des Steuerns eines Schiffes.
Gurtungen sind zum Tragen des erfindungsgemäßen Schnorciiels nicht erforderlich,
und der Benutzer kann automatisch entweder atmosphärische Luft oder aber Luft aus
dem angeschlossenen Behälter einen, je nachdem ob er sich an der Oberfläche oder
unter sser befindet.
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3ei dem erfindungsgemäßen Schnorchel kann ferner der die Lufc enthaltende
Behälter schnell und einfach ausgewechselt werden, wobei als Behälter vorzugsweise
sogenann te Aerosole verwendet werden, die mittels einer von Hand betätigten Pumpe
nachgefüllt werden können.
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Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist es zweckmaßig,
daß die ;balgförmige Membrane im Bereich einer Öffnung an der oberen Seite des rohrförmigen
Körpers in diesen eingesetzt ist und die Mündung der Membrane an dieser Öffnung
mittels eines Sprengringes befestigt ist.
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Ferner ist es vorteilhaft, daß der Preßluftbehälter mittels eines
elastischen Bandes in seiner Lagen dem Rohr gehalten ist, wobei das Band den-Behälter
längsseitig umgibt und mit seinen Enden am Tauchrohr und am rohrförmigen Körper
befestigt ist.
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Weiterhin ist es zweckmäßig, daß das Schwimmer-Ventil sich in einem
abgegrenzten Raum gleicher Kontur aber größeren Innendurchmessers befindet, welcher
Raum nach unten durch den Einsatzkörper verschlossen ist, aus dem der Stift für
die Führung des Schwimmers herausragt, wobei dieser Raum an
seiner
Oberseite die Durchgangsstelle aufweist, aie Jen Sitz des oberen Teils des Schwimmers
bildet und konisch ausgebildet ist.
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Der erfindungsgernäße Schnorchel kann von Personen benutzt werden,
die keinerlei Erfahrungen im Tauciien besitzen.
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Das Mundstück wird dabei vom Benutzer zumischen die Z '-ìne genommen.
Durch die Saugkraft beim Einatmen unter wasser wird der Balg der Membrane deformiert,
der hierdurch den Hebel betätigtes der seinerseits auf das Ventil des L9tbehälters
einwirkt und den Luftaustritt bewirkt. Die prakti sche Ausführung der Vorrichtung
is£ mit sehr geringen TLosten möglich, so daß der Anschaffungspreis extrem niedrig
gehalten werden kann.
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Selbstverständlich kann wegen der geringen Größe des Schnorchels
die Zeit des Verbleibens unter Wasser nicht sehr lang bemessen sein. Der Behälter
kann jedoch schnell und leicht ausgewechselt und durch eine einfache Handpumpe nachgefüllt
werden. Der Benutzer bemerkt durch das Anstei gen der aufzunehmenden Saugkraft beim
Einatmen, daß die Luft in dem Behälter zu Ende geht, und es verbleibt ihm deshalb
die notwendige enge, um sicher an die Oberfläche zu belangen.
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Weitere Vorteile der Erfindung werden an Hand eines praktischen Ausführungsbeispieles
in der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnung
gen näher erläutert. In diesen zeigen: Fig. 1 einen seitlichen Aufriß, teilweise
im Schnitt, des erfindungsgemäßen Schnorchels, und Fig. 2 eine Ansicht im Ausriß
des Schnorchels gemäß Fig. l.
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Die Pumpe zum Nachfüllen des Behälters wurde nicht dargesbellt, da
es sich hier um einen üblichen Typ handelt, der den Merkmalen des Luftbehälters
des Schnorchels angepaßt wird.
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Der Schnorchel besteht aus einem üblichen Rohr 8 und 1). In seinem
oberen Teil ist durch einfachen Preßsitz (es könnte auch ein Schraubengewinde oder
ähnliches vorgesehen sein) der Körper 6 befestigt, der vorzugsweise aus Plastik
besteht. Es kann aber auch jegliches oder anderes geeignetes Material verwendet
werden. In und an diesem Körper 6 ist die Mehrzahl der erfindungswesentlichen Teile
untergebracht, bei denen es sich um folgende handelt: 1 Sprengring aus Metall zur
Befestigung der balgförmigen Membrane 2 an den Körper 6, 2 balgförmige Membrane,
die mittels des Sprengringes 1 am Körper 6 befestigt ist und infolge der Bewegung
den IIebel 3 betätigt, Hebel, der sich mittels einer nicht dargestellten Abstützung
am Körper 6 bewegt und durch die balgförmige Membrane 2 betätigt wird, wobei er
seinerseits das Ventil 14 betätigt, 4 Schwimmer, der mittels eines Teiles 5 geführt
wird und bei Eintritt des Wassers durch die Löcher im Körper 6 steigt und den Eintritt
des Wassers verhindert, 4' konischer Teil des Schwimmer-Ventils, Verschlußstück,
das am Körper 6 befestigt ist und sleichzeitig als Führung für den Schwimmer 4 dient,
5'
Stift, der aus de Teil 5 herausragt, 6 Hauptkörper, 7 Dichtungsringe, die vorzugsweise
kreisfönnig ausgebildet sind, und die Befestigung des Rohres 8 um Körper 6 hermetisch
abdichten, 8 Atmungsrohr, 9 Luftbehälter, vorzugsweise aus Aluminium und vom Typ
Aerosol, der ein Ventil 14 umfaßt, Befestigungsring, durch den das Rohr 8 und das
Gummiband der Taucherbrille hindurchgeführt wird um den Apparat in Kontakt mit dem
Gesicht des Benutzers zu halten. Dieser Befestigungs- oder Haitering ist handelsüblich
und wird normalerweise bei einfachen Scimorcheln verwendet, 11 Spannring für den
Behälter, der aus einem Gummiring besteht, der durch das Rohr 8 geführt wird und
ein elastisches Band 17 aufweist, das über den unteren Teil des Behälters y geführt
ist und ein Bleigewicht 12 als Gegengewicht trägt, wobei das Bleigewicht die Innenform
des Bodens des Behälters aufweist und nach oben am Körper verankert wird und damit
den Befläl ter an diesem Körper befestigt, 12 Gegengewicht, vorzugsweise aus Blei,
handelsüblicher Teil des Rohres, der das Mundstück aufweist, 14 Ventil, das in den
Aerosol-Behälter eingebaut ist
und sowohl dazu dient, die Luft
in diesem Behälser zu Älten (-ilooei es durch den Hebel ) betätigt werden kann),
als auch zur Nachfüllung der Luft mistels der eingangs erwähnten, vorzugsweise manuell
zu betätigenden Pumpe, 15 Öffnungen zum Eintritt der atmosphärischen Luft, iü abgegrenzter
Raum zur AuSnahine des Schwimmer-Ventils 4 - Sitz des konischen Teils des Schw-immers,
17 elastisches Band, 13 oberes Ende zur Befestigung des Bandes 17.
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Anhand des aufgezeigten Aufbaus des Schnorchels ergibt sich die Funktionsweise
desselben wie folgt: Wenn der Benutzer sich an der Oberfläche befindet, atmet er
die atmosphärische Luft ein, die durch die Öffnungen 15 des Körpers 6 eintritt:
Beim Ausatmen passiert diese Luft ebenfalls die Öffnungen 15, so daß der erfindungsgemäße
Schnorchel an der Oberfläche wie ein normaler Schnorchel arbeitet.
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Sobald der Benutzer jedoch untertaucht, dringt das Wasser in die
Öffnungen 15 des Körpers 6 ein. Dadurch schließt der Schwimmer 4, der durch den
Stift 5' des Verschlußstükkes 5 geführt ist, durch in konischen Teil 4' den Kanal
16' an der Oberseite des Raumes 16. Gleichzeitig~wirkt der Druck des Wassers auf
die balgförmige Membrane 2 und gleicht in dem Körper 6 die inneren und äußeren Druckverhältnisse
aus, denn mittels des Hebels 5 wird ein Druck auf das Ventil 14 ausgeübt, wobei
ausschließlich soviel Luft entweicht wie zum Druckausgleich erforderlich ist. Sobald
dieser Ausgleich erreicht ist, hört die Wirkung des von der
Membrane
L ges@euerten Hebels 3 auf. Wenn der Benutzer unter Wasser einatmet, tritt innerhalb
des Körpers 6 ein Druckabfall ein, der die balgförmige Membrane 2 deformiert und
damit den Hebel 5 betätigt, der seinerseits auf dctS Ventil 14 einwirkt und bis
zun Ausgleich des Druckes Luft aus dem Behälter ausströmen läßt. wenn der Benutzter
ausatmet, tritt die Luft durch die Öffnungen 15 des Körpers 6 aus, welche Öffnungen
sich an der seite des Schwimmers 4 bei in den, wobei eine erneute Sperrung bei Beendigung
der Ausatmung durch den Druck des Wassers erfolgt.
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Wenn der Benutzer wieder austaucht, tritt Wasser aus dem Raum, in
dein sich der Schwimmer 4befindet, über die Öffnungen 15 des Körpers 5 aus, und
der Schwimmer sinkt infolge seines Gewichtes ab und gibt den Eintritt deratmosphärischen
Luft frei, so daß der erfindungsgemäße Schnorchel von neuem wie ein normaler Schnorchel
arbeitet, wobei der gesamte Vorgang wie ersichtlich vollkommen automatisch abläuft.