DE2222071A1 - Geraet zur pruefung der phasenumwandlungen von materialien unter quasi-isothermischen bedingungen - Google Patents
Geraet zur pruefung der phasenumwandlungen von materialien unter quasi-isothermischen bedingungenInfo
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Description
totenfcfflwa!lD:fUag. tadüm Sfrssse ο ο ο ο η ·? ι
645 Hanau /Main, Römoretraß· 19 ZZZZU I f
MAGYAR OPTIKAI MÜVEK 3. Maf 1972
Budapest XII., Ungarn . _/jg - 10 761
GERÄT ZUR PRUPTJNG DER PHASENUMWAHDLUNGEN VON MATERIALIEN
UNTER QUASI-ISOTHERMISOHEN BEDINGUNGEN
Die chemischen und physikalischen Umwandlungen elementarer Materialien, sowie die Phasenumwandlungen in
Punktion der temperaturgemassen Veränderung der Zusammensetzung werden bei komplexen Systemen allgemein mit der
Methode der Thermoanalyse erfasst. Das Prinzip dieser Methode der Thermoanalyse ist in Abb. 1. dargestellt. Die
Temperatur des im Tiegel 1 untergebrachten Prüfmaterials
2 wird in einem mit Programmregler 4 gekoppelten elektrischen Ofen 3 mit gleichmässiger Geschwindigkeit gestei gert
oder verringert und inzwischen mit Thermoelement 5>
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OBiQINAL
sowie auf Temperatur T kalibriertem Strommessinstruraent 6
die charakteristische Temperaturänderung der Probe gemessen,
bzw. registriert (TA-Kurve). Das Registrieren kann z.B. auf photographischem Weg auf lichtempfindliches Papier
9 erfolgen, das an einen, mit zeitlich (t) gleich massiger Geschwindigkeit rotierenden Zylinder 8 befestigt
ist. Der Temperaturanstieg, bzw. Temperatürabfall der Probe
hört im Prinzip sofort auf (Punkt "aM auf der Kurve TA),
sobald in der Probe irgendeine Phasenumwandlung vor sich geht und auf die Zeitdauer dieser Umwandlung (bis Punkt "b")
bleibt die Temperatur der Probe im Prinzip unverändert. Praktisch treten jedoch beim Beginn des Vorganges grtfssere
oder kleinere üerhitzungen, bzw. Unterkühlungen auf und danach ist die Temperatur, auch in der späteren Phase der Umwandlung,
nicht vollständig konstant. Aus diesem Grunde wird allgemein die Heiz-, bzw. Kühlgeschwindigkeit auf das
Minimum reduziert oder die Prüfung mit statischem Verfahren, unter isothermischen Verhältnissen durchgeführt, und
zwar derart, dass man die Temperatur periodisch verändert und immer nur dann, wenn sich das Gleichgewicht auf einen
gegebenen Temperaturwert schon eingestellt hat. Nach den Erfahrungen ist bei der ersterwähnten L6*sung die Durchführung
der Prüfungen zeitaufwendig, ohne dass der Genauigkeitsgrad der Messungen dementsprechend zunehmen würde.
Die letztere Methode ist relativ genau, jedoch noch zeitaufwendiger, erfordert sehr grossen Arbeitsaufwand un4 ist
nicht automatisierbar. Die Vorteile der beiden - das dynamische, bzw. das statische Heizprogramm anwendenden Arbeitsmethoden
werden bei der erfindungsgeraässen Heizprogramm-Regleranlage
miteinander vereint. Mit dieser Anlage wird nämlich die Temperatur der Px'obe solange mit
grosser Geschwindigkeit erhöht, bis im Material keine Umwandlung erfolgt, während in jedem Pail von irgendeiner
Phasenumwandlung, Kristailstrukturänderung oder Reaktion
der Probe quasi-isothermische Verhaltnisse gesichert werden.
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Der Realisierung eines ähnlichen Ziels dient die unter Nr. 152 197 patentierte frühere Erfindung der Erfinder,
zur Heizungsregelung von Thermowaagon, Mit den Thermowaagen
lassen sich die mit Temperatüränderung verbundenen
thermischen Zersetzungsreaktionen der Materialien- prüfen, hingegen sind solche Waagen zum Studieren^von nur mit
Entalpieänderungen verbundenen und nicht mit Gewiontsänderung
einhergehenden physikalischen und chemischen Umwandlungen
nicht geeignet. Zur Prüfung solcher Vorgänge 1st
der obengenannte thermische Analysator gebräuchlich, der jedoch die thermischen Gewichtsänderungen der Probe nicht
erfassen kann. Der thermische Analysator ist also in Bezug auf Prüfungsprinzip, konstruktive Losung und Arbeitweise
von der Thermowaage grundlegend verschieden und beansprucht demgemäsß natürlich auch eine ganz anders aufgebaute und
nach anderem Prinzip funktionierende Heizprogrs.Him~legleranlage.
Eine mögliche Au'sfiihrungsvariante der erfindungsgemäesen
Anlage und ihre Arbeitsweise ißt in Abbs 2. dargestellt:
Neben dem, das Prüfungsmaterial 1 enthaltenden Tiegel 2 ist im elektrischen Ofen 15 ein Tiegel 4 gleicher
Grosse und Form angeordnet. Dieser letztere Tiegel wird mit einem sogen, inerten Material 3 beschickt^ das bei Erhiteung
keine chemische oder physikalische Umwandlung erfährt. Die Temperatur der Probe und des inerten Materials
wird mit je einem Thermoelement 5,6, die gegeneinander geschaltet
sind, gemessen. In den Stromkreis der Thermoelemente sind eingebaut: ein Spiegelgalvanometer 8 sum Messen
der Temperatur der Probe T, ein Widerstand 7 zum Kompensieren
des Innenwiderstandes des Galvanometers, sowie ein anderer Spiegelgalvanometer 9 zum Mecsen der Tempera
turdiff er en ζ zwischen der Probe und dem inerten Haterial.
Dieses letztere Galvanometer steuert den Programmregler des elektrischen Ofens 15, und zwar in der folgenden
Weise:
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Die Temperatur dea inerten Materials 3 verändert eich immer ebenso, wie die der Probe, solange in der letzteren
keine Umwandlung vor eich geht (z.B. längs der Kurve TA, zwischen den Punkten "a" - "b" und MdH - "e")» vorausgesetzt,
dass ihre Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität gleich sind. In diesem Fall ist die thermische Spannung
der beiden Thermoelemente (5, 6) gleich gross, durch
das Galvanometer 9 fliesst kein Strom, da3 Galvanometer 9
zeigt keinen Ausschlag, bzw. das von seinem Spiegel reflektierte Lichtsignal verweilt zwischen den Lichtelementen
und 12. Palls jedoch in der Probe irgendeine Phasenumwandlung beginnt (Punkt l!b" auf Kurve TA), so erfolgt in der
Temperatur der Probe T in der Zeit t bis zur Beendigung
des betreffenden Vorganges (Punkt Hon auf Kurve TA) keine
Veränderung. Die sum Gleichgewicht führenden Phasenum Wandlungen
gehen nämlich, wie allgemein bekannt, einerseits bei einer gegebenen Temperatur (Erschmelzen von reinen Materialien)
oder in einem genau bestimmten Temperaturintervall (Erschmelzen' von eutektischen Gemischen, Mischkristallen)
vor sich, anderer seits sind diese Umwandlungen mit Wärmeabsorption verbunden, falls man das System erwärmt
und führen zur Wärmeabgabe, wenn man das System abkühlt. Polglich kann die Phasenumwandlung nur in dem Ausmass fortschreiten,
wie die erforderliche Wärme ersetzt, bzw. die freiwerdende Wärme abgeführt wird. Beim Beginn diner Phasenumwandlung
(Punkt "d") entsteht also zwischen der Temperatur der Probe und des inerten Materials eine Differenz»
die Spannungen der Thermoelemente 5 und ξ können einender
nicht mehr kompensieren, das Lichtsignal des Galvanometers 9 fällt - je nachdem, ob die Temperatur der Probe oder dea
inerten Materials höher ist - auf das Lichtelement 11 oder 12, welches durch Vermittlung der Schaltvorrichtung 13 und
das Programmreglers 14 die Spannung des Heizstromes des elektrischen Ofens verringert - evtl. in mehreren Stufen oder
vollständig abschaltet. Unter Einfluss des Tempera -
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turabfalls wird der Vorgang verlangsamt und schliesslich abgestellt, das Lichtsignal des Galvanometers 9 entfernt
sich vom Mchtelement 11 bzvr. 12, der Schalter 15 betä tigt
sich, der Heizungsregler 14 bewirkt ein weiteres Ansteigen der Ofentemperatur, usw·
In dieser Weise lässt sich also einerseits die Geschwindigkeit der Phasenumwandlung regeln, andererseits
kann diese Geschwindigkeit derart verringert werden, dass
die Phasenumwandlungen schon unter quasi-isothermischen
Verhältnissen, d.h. praktisch unter Gleiohgewichtsver haitnissen
vor sich gehen·
Das beispielshalber erläuterte Gerät ist auch in zahlreichen anderen Ausföhrungsvarianten herstellbar, ohne
dass dies das Wesen der Erfindung berühren wörde. So
kann z.B. das Heizprogramm des elektrischen Ofens 15 anstatt des Galvanometers 9, der Lichtelemente 11, 12 und
der Schaltvorrichtung 13 auch mit elektromechanischer o~
der elektronischer Regleranlage, der zwischen den Polen der beiden gegeneinander geschalteten Thermoelemente 11,
12 auftretenden Thermospannungsdifferenz entsprechend gesteuert
werden.
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Claims (1)
- PATENTANSPRUCHGerät ztir Prüfung der Phasenumwandlungen und Reaktionen von Materialien mit thermoanalytischem Verfah ren, dadurch gekennzeichnet, dass eine Probe oder mehrere Proben im Inneren des Gerätes angeordnet sind, welches ein Fiihlerorgan zur Bestimmung der Temperatur von Proben, einen an das Föhlerorgan angeschlossenen Registratur, ein im Ofen in der Nähe der Probe angeordnetes inertes Material (Bezugsmaterial), ein Ftihlerorgan zur Festlegung der Temperaturdifferenz zwischen Probe und Bezugsmaterial, eine vom letzteren gesteuerte Schaltvorrichtung, einen daran angeschlossenen Heipzrogrammregler und einen damit geregelten elektrischen Ofen aufweist.3098UC/0724
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GB (1) | GB1391121A (de) |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102016006453A1 (de) * | 2016-05-24 | 2017-11-30 | Technische Universität Ilmenau | Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Regelung eines Phasenumwandlungsvorganges |
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HU194405B (en) * | 1985-05-10 | 1988-01-28 | Magyar Optikai Muevek | Temperature control system for testing thermic phase transformations |
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- 1972-05-12 FR FR7217086A patent/FR2139494A5/fr not_active Expired
- 1972-05-16 IT IT2436872A patent/IT960635B/it active
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DE102016006453A1 (de) * | 2016-05-24 | 2017-11-30 | Technische Universität Ilmenau | Verfahren und Vorrichtung zur automatischen Regelung eines Phasenumwandlungsvorganges |
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GB1391121A (en) | 1975-04-16 |
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