DE2158377C3 - Isothermes Kalorimeter - Google Patents
Isothermes KalorimeterInfo
- Publication number
- DE2158377C3 DE2158377C3 DE19712158377 DE2158377A DE2158377C3 DE 2158377 C3 DE2158377 C3 DE 2158377C3 DE 19712158377 DE19712158377 DE 19712158377 DE 2158377 A DE2158377 A DE 2158377A DE 2158377 C3 DE2158377 C3 DE 2158377C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pulses
- temperature
- calorimeter
- input
- constant
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 claims description 17
- 230000001419 dependent Effects 0.000 claims description 4
- 238000009114 investigational therapy Methods 0.000 claims description 4
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 4
- 238000001311 chemical methods and process Methods 0.000 claims description 2
- 238000001816 cooling Methods 0.000 claims description 2
- 238000006243 chemical reaction Methods 0.000 description 32
- 230000033228 biological regulation Effects 0.000 description 8
- 238000005259 measurement Methods 0.000 description 8
- 239000003990 capacitor Substances 0.000 description 5
- 238000002334 isothermal calorimetry Methods 0.000 description 5
- 238000007707 calorimetry Methods 0.000 description 4
- 238000010586 diagram Methods 0.000 description 2
- 238000000034 method Methods 0.000 description 2
- 241001600451 Chromis Species 0.000 description 1
- 101700076142 ERL1 Proteins 0.000 description 1
- 241000334154 Isatis tinctoria Species 0.000 description 1
- 206010037660 Pyrexia Diseases 0.000 description 1
- 241000282941 Rangifer tarandus Species 0.000 description 1
- 238000009825 accumulation Methods 0.000 description 1
- 230000005540 biological transmission Effects 0.000 description 1
- 239000007795 chemical reaction product Substances 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 238000010292 electrical insulation Methods 0.000 description 1
- 238000011156 evaluation Methods 0.000 description 1
- 230000017525 heat dissipation Effects 0.000 description 1
- 230000001939 inductive effect Effects 0.000 description 1
- 238000009413 insulation Methods 0.000 description 1
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 1
- 238000001208 nuclear magnetic resonance pulse sequence Methods 0.000 description 1
- 235000015047 pilsener Nutrition 0.000 description 1
- 229920000642 polymer Polymers 0.000 description 1
- 238000002360 preparation method Methods 0.000 description 1
- 239000000376 reactant Substances 0.000 description 1
- 230000001105 regulatory Effects 0.000 description 1
- 230000003584 silencer Effects 0.000 description 1
- 239000007787 solid Substances 0.000 description 1
- 238000000844 transformation Methods 0.000 description 1
- 230000001131 transforming Effects 0.000 description 1
- 230000001052 transient Effects 0.000 description 1
- 230000000007 visual effect Effects 0.000 description 1
- XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N water Substances O XLYOFNOQVPJJNP-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
Description
Die Erfindung betrifft ein isothermes Kalorimeter zur
Untersuchung von endothermen oder exothermen physikalischen und/oder chemischen Vorgängen, bei
dem die Temperatur der untersuchten Stoffe durch Zufuhr von elektrischer Energie konstant gehalten und
die zugeführte elektrische Energie gemessen wird.
Im Unterschied zur adiabatischen Kalorimetrie, bei der ein durch die Umwandlung der beteiligten Stoffe
bewirkter Temperatursprung als Meßgröße dient, hat in der isothermen Kalorimetrie der Temperaturfühler
nicht die Aufgabe einer quantitativen Messung, sondern er dient lediglich als Fühler des Regelkreises, in
welchem der nachgercgclte Energiebetrag die Meßgröße
ist. Findet z. ß. eine endotherme Reaktion statt, so wird infolge der Regelung dem Reaktionsgefäß des
Kalorimeters eine nach Betrug und Rate erhöhte Energie derart zugeführt, daß die Temperatur im
Reaktionsgefäß innerhalb einer gewissen Ansprechbreite der Regelung konstant bleibt. Die gefragte Reaktionswarme
ist dann dem Betrage nach gleich der zusätzlich ziigcfiihrtcn Energie, die zweckmäßigerweise
als zeitliches Integral der über den stationären I.eistungspegel hinausgehenden Heizleistung dargestellt
wird. Für die Funktion wesentlich ist der ν j η Reaktionsgefäß an ein äußeres, thermostatiertes Reser
voir gehende stationäre Wärmefluß, der durch di< Konstantsteuerung der Temperatur des Reaktionsgefä
ßes konstant gehallen wird.
Findet eine exotherme Reaktion statt, so geht die zui
Konstanthaltung der Temperatur im Reaktionsgefä! erforderliche Heizleistung entsprechend zurück. Mai
muß lediglich darauf achten, den stationären Leistungs ίο pegel entsprechend hoch zu wählen. Passende Wan
macht auch eine solche Reaktion meßbar, die in ihren Ablauf zwischen endotherm und exotherm wechselt. Eir
zwischen endotherm und exotherm wechselnder Abiaul kommt z.B. dadurch zustande, daß bei Eingabe de;
einen Reaktionspartners zuerst eine endotherme Lösungswärme und dann eine exotherme Reaktionswärme
entsteht.
Die isotherme Kalorimetrie hat gegenüber der häufig angewendeten adiabalischen Kalorimetrie folgende
hervorzuhebende Vorteile:
1. Es entfällt die Notwendigkeit, die spezifischen Wärmen der Reaktionspartner und Reaktionsprodukte
sowie den Wasserwert des Gerätes /u bestimmen.
2. Die Meßdauer kann über eine lange Zeit ausgedehnt werden, so daß auch langdauernde
Reaktionen nicht nur in ihrer Wärmemenge, sondern auch in ihrer Kinetik meßbar werden.
Die augenfälligen prinzipiellen Vorzüge der isothermen Kalorimetrie haben in der Vergangenheil zu mehreren Ausführt!ngsformen geführt.
Die augenfälligen prinzipiellen Vorzüge der isothermen Kalorimetrie haben in der Vergangenheil zu mehreren Ausführt!ngsformen geführt.
In einer von Ii. M. Andersen in Journal Polymer
Science A-I, Vol. 7, S. 2889 bis 289b (1969), beschriebenen Ausführungsform ist der im Reaktions-.15
geläß befindliche Temperaturfühler in einer Widersiandsbrücke
gegen einen im äußeren, thermostatierten Reservoir befindlichen Vergleichsfühler geschaltet. Der
Heizkörper im Reaktionsgefäß wird von einem Stelltransformator gespeist, der über einen Stellmotor
mit Getriebe und Rückkopplungspotentiomeier durch das verstärkte Brückensignal eingestellt wird. Der
Stelltransformator ist notwendig, weil das die Meßgröße anzeigende konventionelle Wattmeter eine reine
Sinusspannung benötigt.
Eine andere, von F. B e c k e r und W. W a 11 i s c h in
der Zeitschrift für Physikalische Chemie. Neue Folge, 3b (1963), S. 97 bis 102; 46 (1965), S. 268 bis 278 und 46
(1965), S. 279 bis 293, beschriebene Anordnung ist auf die Messung exothermer Vorgänge beschränkt. Hierbei
befindet sich das Reaklionsgefäß mit der zu analysierenden Probensubstanz auf einem hcrdplattenartig ausgeführten
Peltierclemeni. Eine Temperaturerhöhung im Reaktionsgefäß wird durch die Wärmeabfuhr des
Peltierelements auf elektrischem Wege dadurch kompensiert,
daß der Strom durch das Peltierelement in Abhängigkeit von der Temperaturerhöhung geregelt
wird. Der erforderliche Regelkreis besteht aus Übertragungs- und Linearisicrungsgliedern und ist ähnlich
aufwendig ausgeführt wie der vorhergehend beschriebone Temperaturregelkreis mit Stellmotor. Ein weiterer
Nachteil dieser Meßanordnung ist dadurch gegeben, daß zwischen dem Reaktionsgefäß und dem Pcltierelement
eine elektrische Isolation vorhanden sein muß, die jedoch gleichzeitig als Wärmeisolation wirkt, wodurch
''5 der Wärmeübergang zum Pcltiereicmeni erschwert ist.
Dadurch entstehende Meßfehler sind nur mit erheblichem Aufwand ausgleichbar. Da überdies Pellierelemente
bekannter Art nur bis maximal 8O0C eingesetzt
können, ist <Jic Anwendung dieser Meßanord-
werden κ cxoj|icrnic Reaktionen 1. Ordnung im
nUnß ".uurborcich bis 80" C beschränkt.
? weiterer Nachteil der bisher bekannten Ausfüh-Vrnicn
/ur isothermen Kalorimetrie ist, dall die [üXrölte nicht digital registriert, sondern analog
teilt wird. Eine unmittelbare digitale Form der 'Tffrößc ist hinsichtlich der weiteren digitalen
α f wertung der Meßwerte an/usireben.
der DT-I5S 7 27 843 und in Z. iingew. Phys. 22
'" ς 5f) ff, sind bei adiabatischen Kalorimetern als
Fprilequclle Entladungsstöße aufgeladener Konden-I
i dblh Kli
ren vorgeschlagen. In einem adiabalischen Kalori tritt allerdings während und infolge der Messung
inClTpmoeratursprung auf, der gemäß /.. angew. Phys. is
«1967) S. 5b fast JOO"C beträgt. Infolge des
TniDerattn-koeffizienten des elektrischen Widerstan-'
" dementsprechend der Ohmwert des elektrischen Hcizwider.siamle.s stark veränderlich, so daß ein
v-rfiliren, bei dem dieser Ohmwert nicht in die Eichung
bezogen ist. zunächst vorteilhaft erscheint. Eichgröften
sind dann die Kapazität und die Ladespannung der Kondensatoren, nicht aber der Ohmweil der lleizd'crslände.
Abgesehen davon, daß die Kondensator-Wntladtingsniethode
ihre eigenen Nachteile hat (dielek- i'_
1ische Nachwirkung. Hysterese u.a.) empliehlt sie sich
her für isotherme Kalorimeter schon deswegen nicht, >'| hier wegen der konstanten Temperatur auch der
Ohmwcrt des lleizwidersiandes konstant bleibt.
DiB in der Kalorimetrie die Regelung der Leismngsänderung
bei konstanter Temperatur der Meßprobe nur venia befriedigend gelöst ist, ist der Grund dalür, daß
die isotherme Kalorimetrie trotz ihrer augenlälligen nrinzipiellen Vorzüge noch wenig verbreitet und kaum
benutzt wird, während für die unterlegene Methode der adiabatischen Kalorimetrie industriell hergestellte Geräte
im Handel sind.
Der vorliegenden Erfindung hegt die Aulgabe
,„gründe eine einfache Anordnung anzugeben, die es
aesfittet nach dem Prinzip der isothermen Kalonmetrie
sowohl endotherme als auch exotherme Umwandlungen kalorisch und kinetisch exakt nut digitaler
Meßwertausgabe meßbar zu machen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelost durch einen Pulsgeber zur Abgabe von elektiischen Pulsen
konstanter Form, durch eine Koinzidenzsiule, die
einerseits von einem temperaturabhängigen Schaltglied und andererseits von den Pulsen so angesteuert wird,
daß sie nur ganze Pulse zur Temperaturkonstanlhaltung durchläßt, und durch eine Einrichtung zum Erlassen der
"Gemäß einer Ausbildung der Erfindung steuert die
Koinzidenzsiule ein Lcistungsschaltglied zum Anschalten einer einstellbaren Konstantspannungsquelle an das
Heiz-bzw. Kühlglied des Kalorimeters an.
Vorzugsweise werden durch den Pulsgeber Rechteck-Pulse abgegeben und besteht die Koinzidenzstufe aus
einem Flip-Flop, an dessen einem Eingang die Pulse anliegen und an dessen anderem Eingang das Ausgangssignal
eines NAND-Gliedes liegt, an dessen einem (.0 Eingang das temperaturabhängige Schaltsignal und an
SSn anderem Eingang die Pulse über ein Diffcrenzierglied
anliegen, dessen Zeitkonstante sehr klein "cenüberder Pulsbreite fr j ist.
" Nach einer weiteren Ausgestaltung ist das erl.ndungs- n?
gemäße Kalorimeter gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Messung der Pulsfrequenz sowie durch
eine Einrichtung zur Zählung aller Pulse.
In einer vorteilhaften Ausführungsform der erlin·
dungsgemäßen Anordnung ist zu. Verstärkung der Regelabweichung ein linearer Verstärker vorgesehen,
dessen Verstärkungsgrad mittels eines parallel dazu geschalteten Stellwic'erstandes einstellbar ist. Damit
wird der proportionale Anteil der Regelung abgleichbar.
Terrier empliehlt es sich, die mit dem Spannungssignal
in Koinzidenz befindlichen Pulse von der koin/idenzschallung zum Ausgang des linearen Verstärkers mittels
eines Kondensators zurückzuführen. Damit wird ein integrierendes Regelverhalten erzielt. Durch das Pl-Regelverhalten
des Temperaturreglers in Verbindung mit dem konstanten Fnergieinhali der Pulse ergibt sich der
Vorteil, daß schon bei geringen Temperalurabweichungen im Reaktionsgefäß vom vorgegebenen Sollwert die
Regelung sofort eingreift und die notwendige Temperaturkonstan/. wieder herstellt.
Mit !Tille des erl'indungsgemäßen Kalorimeters ist es
erstmals möglich, die bei der eingangs beschriebenen Energiezufuhr durch Eiuladungssiöße aufgeladener
Kondensatoren auftretenden Nachteile, vor allem aber
das in diesem Zusammenhang auftretende Problem einer genauen Kapazitätsmessung /11 überwinden.
Die Hrnndung wird nachfolgend anhand der Beschreibung
und Zeichnung eines Ausfiihrungsbeispieles näher erläuten.
In der Zeichnung zeigt
I i g. 1 ein Blockschaltbild eines isothermen Kalorimeters.
F i g. 2 ein Schaltbild der Koinzidenzsiule, F' i g. 3 die Signalspannungen als Funktion der Zeit an
verschiedenen Punkten der Schaltung nach T i g. 2.
Gemäß F i g. I befinden sich im Reaklionsgeläß des nur angedeuteten Kalorimeters 1 die Heizwendel 3 und
als Temperaturfühler ein Thermistor 2. Der Thermistor 2 ist Bestandteil einer Temperaturmeßbrücke 4, die den
Sollwert der Temperatur im Bereich von -20 bis + 250 C einzustellen erlaubt. Die Brücke verstimmt
sich, sobald der Istwert der Temperatur im Reaktionsgeläß
gegen seinen Sollwert differiert. Diese von der
Temperaturmel.'ibriicke 4 gebildete Regelabweichung
wird vom Linearverstärker 5 verstärkt. Die verstärkte Regelabweichung wird über einen regelbaren Rückführungswidersiand
6 auf den Eingang des Verstärkers 5 gegengekoppelt, wodurch der Proportionalanteil der
Regelung erzeugt wird. Ein nachfolgender Schaltverstärker 7 steuert eine Koinzidenzstufe 8 an, welche das
Signal aus dem Verstärker 5 zur Koinzidenz bringt mit den Pulsen der Pulsfolge eines Pulsgebers 9.
Die vom Pulsgeber 9 erzeugte Pulsfolge besteht aus Rechleckpulsen der Zeitdauer r und gleichlangen
Pausen. Da die Energie durch Auszählen der lleizpulst
ermittelt wird, dürfen nur Steuerpulse der vollen zeitlichen Breite r an den Leistungsschalter 12
gelangen. Dies gewährleis;et die Koin/idenzsiufe 8. Sie
läßt unabhängig vom zeitlich verschiedenen Auftreten der l-lcizbefehle aus Schaltstufe 7 und der Taktpulsc aus
Pulsgeber 9 nur ganze Pulse durch.
Eine solcherart wirkende Koinzidenzstufe 8 wird dargestellt durch einen Flip-Flop mit Vorbereitungseingang,
dynamischem Setzeingang und Rückset/eingang; sie läßt sieh in der einfachsten Form nach F i g. 2 durch
drei NAND-Glieder 21,30 und 28 realisieren.
Beim Übergang der vom Pulsgcber 9 auf den Eingang 23 der Koinzidenzstufe 8 kommenden Taktpulsspannung
U2I von 0 auf L gemäß Fig. 3 erhält das NAND-Glied 28 über den Kondensator 24 auf seinen
Eingang 26 ein kurzzeitiges L-Signal ίΛο und gibt dann
und nur zu diesem Zeitpunkt auf den nachfolgenden Flip-Flop-Eingang 29 ein Signal L^, wenn genau zu
diesem Zeitpunkt bereits vom Schaltverstärker 7 auf den Eingang 27 ein Signal Un vorlag. Zu diesem
Zeitpunkt geht auch die Spannung Un am Ausgang 31
des aus den beiden NAND-Gliedern 21 und 30 bestehenden Flip-Flops von 0 auf L und der Ausgang 31
gibt einen Heizbefehl ab. Die Zurücknahme dieses Heizbefehls, d. h. der Übergang der Spannung L/j, von L
auf 0 erfolgt unabhängig von der Spannung U2y jedesmal
über den Rücksetzeingang 22 des Flip-Flops durch die Taktspannung L/23. Durch Wahl des Kondensators 24
und des Widerstandes 25 läßt es sich erreichen, daß die zeitliche Breite der Signale Lfo und damit auch der
Signale U29 drei bis vier Zchnerpotenzen geringer ist als
die Pulsbreite r. Unter der weiteren Voraussetzung, daß der Leistungsschalter 12 genügend rasch arbeitel, ist
somit die Energie bestimmt allein durch Messung der Energie je Heizpuls und durch Abzählung der
Heizpulse.
Die von der Koinzidenzstufe 8 durchgelasscnen Pulse steuern einen Lcistungs-Schalttransistor 12, der seinerseits
die an der hochkonstanten Spannungsqucllc 11 anliegende Hcizwendel 2 entsprechend an- und
abschaltet. Der 1-Anteil der Regelung wird dadurch bewirkt, daß die von der Koinzidenzstufe durchgelasscnen
Pulse über einen geeignet bemessenen Kondensator 10 auf den Eingang des Schahverstärkers 7
rückgekoppelt sind. Das vor dem Schalttransislor 12 angelegte Milliampcrcmcter 20 gibt eine orientierende,
der geschalteten Heizleistung proportionale Konlrollanzcigc, die vorwiegend dann nützlich ist, wenn /.. B.
während des Einlaufens des Gerätes die noch zu beschreibende digitale oder analoge Registrierung nicht
eingeschaltet ist. Der Schalttransistor 12 schaltet innerhalb weniger Mikrosckundcn von Strömen von
wenigen Mikroampere auf solche von einigen Ampere. Die Hci/.wcndcl 3 ist in bifilarcr Bauart ausgeführt und
dadurch induklionsarm, so daß trotz der schnellen Hin- und Ausschaltungen Einschwingvorgänge vermieden
werden. Die Speisespannung der Spannungsquelle 11 ist
in vier Stufen schaltbar.
Über einen Digital-Analog-Wandler 17, der in diesem Fall ein Mittclwertbiklner über die Zahl der Impulse je
Zeiteinheit ist, wird die in Walt oder cal/sec eichbare Meßgröße auf einen Schreiber 118 als Funktion der Zeil
aufgezeichnet. Als ein anderes, über einen Pulszähler 13 und anschließend»; Wandlung in einem Digiial-Analog-Waiuller
15 leicht erhältliches Signal isi das l.eistungsintegral
in Wiittsokundcn oiler Kalorien als Funktion der
/eil mil einem Schreiber l(i ausgebbar. Diese Anzeige
ist jedoch vom Prinzip her weniger genau als (lic Registrierung der Meßgröße Leistung.
Das oben beschriebene im wesentlichen digitale Prinzip der Regelung gestalte! indes noch eine andere
All der Registrierung, die genauer isl als die eben
beschriebene Analogaufzeichnung auf einem Diagrammstreifen. Diese andere Art der Registrierung
besteht darin, daß die von der Koinzidenzslufe H durchgelasscnen Sleiierpiilse oder die vom Leistungs-Schalliransistor
12 abgegebenen lleizpulse ihrer Anzahl
nach gezählt werden als Funktion der /eil. /wcckmäßigerweise wird dazu ein handelsüblicher
elektronischer Zähler 1.1 mil hochohmigcm Eingang
verwendet, der die innerhalb gewisser vorwählbarer Zeitintervalle abgegebenen Pulse kumulierend zählt und
über einen Ziffenulnicker 14 auf einen Papierstreifen
ausdruckt. |e nach der Schnelligkeit der Reaktion und dem eingestellten Leistungspegel werden die Kumulationsintervalle
zwischen 2 und 10 see gewählt.
Um eine unmittelbare visuelle Kontrolle des Kalorimeterzustandes
und des Reaktionsablaufes zu behalten, ist es bei der Schaltung gemäß der Fi g. 1 möglich und
empfehlenswert, gleichzeitig mit diesem Drucker 14 den Schreiber 16 oder 18 der analogen Signale laufen zu
lassen.
Sobald die Temperatur am Thermistor 2 um höchstens 0,010C abweicht von derjenigen, die als
Sollwert des isothermen Zustandes an der Brücke 4 eingestellt ist, gibt der Leistungs-Schalttransistor 12
Heizpulse an die Heizwcndel 3. Der Sollwert der Temperatur wird eingestellt mittels eines Präzisions-Einstellpotentiometers,
das in einem der Zweige der Thermistorbrücke 4 liegt. Bleibt die Abweichung vom Sollwert oberhalb der Ansprechschwellc, so vermindert
sich die Pausenzeit auf ihren Mindestwert r. Die Heizwendel 3 wird also mit Vollast geheizt. Erwartet
man eine exotherme Reaktion, so arbeitet man zweckmäßig mit Überkompensation: Man wählt den
stationären Zustand bei hoher Last, nicht ganz bei Vollast, da sonsi die Regelung auf der einen Seite
abgeschnitten wäre. Erwartet man eine endotherme Reaktion, so wird der stationäre Zustand mit Vorteil
nahe der Nullast gewählt.
Die notwendige Eichung der Leistung wird zweckmäßigerweisc
als eine rein elektrische Messung der dem einzelnen Puls zukommenden Energie ausgeführt. Die
Pulsdauer r ergibt sich aus der genau meßbaren Frequenz des Pulsgebers 9. Die Pulshöhe ist an den
Ausgangsklemmen der hochkonstanten Spannungsquelle 11 mit einem genauen, z.B. digitalen, Voltmeter 19
meßbar. Der Widerstand R der Heizwcndel 3 ist mit einer genauen Widcrstanclsmeßbrücke bestimmbar.
Dabei ist es zweckmäßig, die Heizwcndel 3 bei dieser Eichung in verschieden hoch temperierte Bäder
einzutauchen, so daß auch der Temperaturkoeffizient von Rgefunden wird.
Das Reaktionsgefäß des Kalorimeters 1 kann in bekannter Weise aufgebaut sein. Zweckmäßig ist es
durch einen Luftmantcl von einem äußeren, von der Flüssigkeit eines genügend großen Thermostaten
durchströmten, nicht dargestellten Mantelgefäß getrennt,
wobei der Luflmantel den wesentlichen Wärmelcitcrwidcrsiand
für den Wärmestrom vom Rcaklionsgefäß zum thermosiatiertcn Manlelgefäß darstelll. Du
Tcmperauirdifferenz r.lcs Mantelgefäßes gegen da'
Reaklionsgefaß wird so gewählt, daß der zur Kompen salion des Wärmestroms erforderliche stationär»
Leisluncspegel der erfindungsgemäßen Temperaturre gelling und Leistungssteuerung in der für die Messuni
gewünschten Höhe eingestellt werden kann. In Anwendungsbereich von 0 bis ι 20Of ist »le
Wärmeslrom lediglich abhängig von der Temperatur differenz zwischen Reaklionsgefäß und Mantelgefiil.
nicht aber von der Meßiemperalur des Keiiktioiisgel'ii
ßes selbst. Gerührt wird der Inhalt des Rcaktionsgefii ßcs vorzugsweise durch einen Mugnetriihrcr, so da
eine schwierig abzuiliehleude Rührerwelle entfällt.
Wenn bei der Untersuchung von Rcaktione zwischen Feststoffen und (lasen das Rea'.uionsgeläß 111
Linriehtungen zur Zuführung eines Gasstromes vei'si
hen isl, so kann tier durch das Keiiklionsgelä
hindurchlrelende Gasstrom anschließend durch ei Analysengerät, z. 11. einen Gaschromiilogiaphen, geg»
ben werden. Dadurch werden kalorimetrische Unlersi
:hungen in Verbindung mit quantitativen Analysen von
beachtlicher Genauigkeit ausführbar.
In einer praktisch wie zuvor beschrieben aufgebauten
Anordnung waren Wärmemengen von noch 0,1 caI
meßbar, so daß Untersuchungen von sehr geringen kalorimetrischen Effekten noch mit hoher Genauigkeit
möglich sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Isothermes Kalorimeter zur Untersuchung von endothermen oder exothermen physikalischen
und/oder chemischen Vorgängen, bei dem die Temperatur der untersuchten Stoffe durch Zufuhr
von elektrische,· Energie konstant gehalten und die zugeführte elektrische Hnergie gemessen wird,
g e k e Ii η ζ e i c h net d u r c h einen Pulsgeber (9)
zur Abgabe von elektrischen Pulsen konstanter Form, durch eine Koinzidenzstufe (8), die einerseits
von einem temperaturabhängigen .Schaltglied (7) und andererseits von den Pulsen so angesteuert wird,
daß sie nur ganze Pulse zur Temperaturkonstanthallung
durchläßt, und durch eine Hinrichtung (13—18)
zuni Erfassen der Pulszahl.
2. Kalorimeter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daü die Ko'm/Jdcn/.siuie (8) ein Lei.slung.sschaltglied
(12) zum Anschalten einer einstellbaren Konstantspannungsquelle (II, 19) an das Heiz- bzw.
Kühlglied (3)des Kalorimeters (I) ansteuert.
3. Kalorimeter nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Pulsgeber (9) Rechteck-Pulse
abgibt.
4. Kalorimeter nach einem der Ansprüche I bis J,
dadurch gekennzeichnet, daß die Koinzidenzstul'e (8) aus einem Flip-Flop (21, 30) besteht, an dessen einem
Eingang (22) die Pulse anliegen und an dessen anderem Eingang (29) das Ausgangssignal eines
NAND-Gliedes (28) liegt, an dessen einem Eingang (27) das temperaturabhängige .Schaltsignal und an
dessen anderem Eingang (26) di^ Pulse über ein Differenzierglied (24, 25) anliegen, dessen Zeitkoiistante
sehr klein gegenüber der Pulsbreite (τ/ ist.
5. Kalorimeter nach einem der Ansprüche I bis 4, gekennzeichnet durch eine Einrichtung (17, 18) zur
Messung der Pulsfrequenz.
6. Kalorimeter nach einem der Ansprüche 1 bis 5. gekennzeichnet durch eine Einrichtung (13— 16) zur
Zahlung aller Pulse.
Priority Applications (4)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712158377 DE2158377C3 (de) | 1971-11-25 | Isothermes Kalorimeter | |
CH1513972A CH549213A (de) | 1971-11-25 | 1972-10-17 | Verfahren und einrichtung zur isothermen kalorimetrie. |
SE7215291A SE385976B (sv) | 1971-11-25 | 1972-11-23 | Forfarande och apparat for isoterm kalorimetri |
US308997A US3869914A (en) | 1971-11-25 | 1972-11-24 | Isothermal calorimetry method and apparatus therefor |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712158377 DE2158377C3 (de) | 1971-11-25 | Isothermes Kalorimeter |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2158377A1 DE2158377A1 (de) | 1973-05-30 |
DE2158377B2 DE2158377B2 (de) | 1977-02-10 |
DE2158377C3 true DE2158377C3 (de) | 1977-10-06 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2528038C3 (de) | Durchflußmeßsystem | |
DE3841637C1 (de) | ||
DE2852570C2 (de) | Temperaturmeßvorrichtung | |
DE3605501C2 (de) | ||
DE3237406C2 (de) | ||
DE20380265U1 (de) | Meßgerät für brennbares Gas | |
DE3877518T2 (de) | Detektor fuer brennbare gase mit temperaturstabilisierung. | |
EP0775897A1 (de) | Temperaturfühleranordnung | |
DE69102312T2 (de) | Winkelgeschwindigkeitsmessaufnehmer. | |
EP0276380A1 (de) | Einrichtung zur Temperaturkompensation in einem thermischen Massenstrommesser | |
DE102008043327A1 (de) | Verfahren und thermisches Durchflussmessgerät zur Bestimmung und/oder Überwachung mindestens einer, zumindest von der chemischen Zusammensetzung eines Messmediums abhängigen Größe | |
DE2158377C3 (de) | Isothermes Kalorimeter | |
DE2213760B1 (de) | Vorrichtung zum messen von in warmwasser-heizungsanlagen verbrauchten waermemengen | |
US3869914A (en) | Isothermal calorimetry method and apparatus therefor | |
EP3390976B1 (de) | Verfahren zur bestimmung einer flussrate bzw. strömungsgeschwindigkeit eines mediums | |
DE4027692C2 (de) | ||
DE4206540A1 (de) | Eigenkalibrierende temperaturmesseinheit | |
DE2519758C2 (de) | Einrichtung zur temperatur-fernmessung | |
EP0036108A2 (de) | Vorrichtung zur elektrischen Verbrauchsermittlung einzelner Wärmeverbraucher, die von einer Wärmequelle versorgt werden | |
DE2702815B2 (de) | Temperaturmeßvorrichtung | |
EP0478896A1 (de) | Verfahren und Schaltungsanordnung zur Messung der Temperatur einer Messstelle mittels eines Thermoelements | |
DE2647320C3 (de) | Kalorimeter | |
DE10332540B3 (de) | Verfahren zur Temperaturmessung sowie Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE2718474B2 (de) | Thermischer Durchflußmesser | |
DE2207790C2 (de) | Verfahren zur Kompensation der Temperaturabhangigkeit der Meßgroße bei der Messung der elektrischen Leit fahigkeit von Flüssigkeiten und Ein richtung zur Durchführung des Verfahrens |