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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein thermisches
Durchflussmessgerät
zur Bestimmung mindestens einer, zumindest von der chemischen Zusammensetzung
eines Messmediums abhängigen Größe, wobei
das Messmedium n Komponenten aufweist, wobei gilt: n ist größer oder
gleich zwei, wobei der jeweilige Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteil von m Komponenten des Messmediums gemessen wird, wobei
gilt: m ist kleiner oder gleich n minus eins, wobei die Stoffmengen-,
Volumen- und/oder
Massenanteile der k Komponenten des Messmediums, welche nicht gemessen
werden, wobei gilt: k gleich n minus m, so festgelegt werden, dass
die Summe der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der
n Komponenten eins beträgt.
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Die
thermische Durchflussmessung beruht im Wesentlichen auf zwei Messprinzipien,
die thermische Dispersion und das Messprinzip des thermischen Profils
bzw. Temperaturanstiegs. Bei der thermischen Dispersion wird ein
beheiztes Messelement der Strömung
des Messmediums ausgesetzt. Die dadurch verursachte Abkühlungsrate
ist ein Maß für die Fließgeschwindigkeit.
Bei einer Messung mittels thermischen Profils bzw. Temperaturanstiegs
wird in einem begrenzten Bereich der Strömung Wärme eingeleitet, wodurch sich
lokal die Temperatur erhöht,
woraus sich wiederum, zusammen mit der zugeführten Energie, der Massedurchfluss
errechnen lässt.
Dabei messen zwei Temperatursensoren die Temperaturen des Messmediums
an verschiedenen Punkten, meist vor und nach der zugeführten Wärme. Es
finden auch mehrere Heizelemente und Temperatursensoren Verwendung,
um ein besseres Bild des thermischen Profils zu erhalten.
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Bei
beiden Messmethoden können
die Sensoren in der Hauptleitung oder in einem Bypass angebracht sein.
Die beiden Funktionsprinzipien überlappen
sich in der Praxis erheblich.
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Herkömmliche
thermische Durchflussmessgeräte
für industrielle
Prozesse verwenden üblicherweise zwei
möglichst
gleichartig ausgestaltete Temperatursensoren, die in, meist stiftförmigen,
Metallhülsen,
sog. Stingers, angeordnet sind und die in thermischem Kontakt mit
dem durch ein Messrohr oder durch die Rohrleitung strömenden Medium
sind. Dabei sind beide Temperatursensoren üblicherweise in ein Messrohr
eingebaut; die Temperatursensoren können aber auch direkt in der
Rohrleitung montiert sein. Einer der beiden Temperatursensoren ist
ein so genannter aktiver Temperatursensor, der mittels einer Heizeinheit
beheizt wird. Als Heizeinheit ist entweder eine zusätzliche
Widerstandsheizung vorgesehen, oder bei dem Temperatursensor selbst
handelt es sich um ein Widerstandselement, z. B. um einen RTD-(Resistance
Temperature Device) Sensor, der durch Umsetzung einer elektrischen
Leistung, z. B. durch eine entsprechende Variation des Messstroms
erwärmt
wird. Neuerdings finden auch Dünnfilm-Widerstandselemente
so genannte Thin Film Resistance Temperature Devices (TFRTD) Verwendeung.
Bei dem zweiten Temperatursensor handelt es sich um einen passiven
Temperatursensor: Er misst die Temperatur des Mediums.
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Üblicherweise
wird in einem thermischen Durchflussmessgerät der beheizbare Temperatursensor
so beheizt, dass sich eine feste Temperaturdifferenz zwischen den
beiden Temperatursensoren einstellt. Alternativ ist es auch bekannt
geworden, über
eine Regel-/Steuereinheit eine konstante Heizleistung einzuspeisen.
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Tritt
in dem Messrohr kein Durchfluss auf, so wird eine zeitlich konstante
Wärmemenge
zur Aufrechterhaltung der vorgegebenen Temperaturdifferenz benötigt. Ist
hingegen das zu messende Medium in Bewegung, ist die Abkühlung des
beheizten Temperatursensors wesentlich von dem Massedurchfluss des
vorbeiströmenden
Mediums abhängig.
Da das Medium kälter
ist als der beheizte Temperatursensor, wird durch das vorbeiströmende Medium
Wärme von
dem beheizten Temperatursensor abtransportiert. Um also bei einem strömenden Medium
die feste Temperaturdifferenz zwischen den beiden Temperatursensoren
aufrecht zu erhalten, ist eine erhöhte Heizleistung für den beheizten
Temperatursensor erforderlich. Die erhöhte Heizleistung ist ein Maß für den Massedurchfluss
bzw. den Massestrom des Mediums durch die Rohrleitung.
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Wird
hingegen eine konstante Heizleistung eingespeist, so verringert
sich infolge des Durchflusses des Mediums die Temperaturdifferenz
zwischen den beiden Temperatursensoren. Die jeweilige Temperaturdifferenz
ist dann ein Maß für den Massedurchfluss
des Mediums durch die Rohrleitung bzw. durch das Messrohr.
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Es
besteht somit ein funktionaler Zusammenhang zwischen der zum Beheizen
des Temperatursensors notwendigen Heizenergie und dem Massedurchfluss
durch eine Rohrleitung bzw. durch ein Messrohr. Die Abhängigkeit
des Wärmeübertragungskoeffizienten
von dem Massedurchfluss des Mediums durch das Messrohr bzw. durch
die Rohrleitung wird in thermischen Durchflussmessgeräten zur
Bestimmung des Massedurchflusses genutzt. Geräte, die auf diesem Prinzip
beruhen, werden von der Anmelderin unter der Bezeichnung ,t-switch',,t-trend' oder 't-mass' angeboten und vertrieben.
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Thermische
Durchflussmessgeräte
eignen sich besonders zur Durchflussmessung von Gasen oder Gasgemischen.
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Herkömmlicherweise
muss die quantitative chemische Zusammensetzung des Messmediums
bekannt sein und im Messgerät
konfiguriert werden. Dem Messgerät
werden somit der Stoffmengen-, Volumen- oder Massenanteil jeder
einzelnen Komponente des Messmediums oder diese repräsentierende
Parameter mitgeteilt. Dabei können
Gasgemische mit mehreren Komponenten gemessen werden. Bei Anwendungen
mit variabler Zusammensetzung des Fluids entstehen Messfehler, weil
das Gerät
mit anderen Fluideigenschaften rechnet, als tatsächlich zum Messzeitpunkt im
Messrohr vorliegen.
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Wie
dem Fachmann bekannt ist, sind Durchflussmessungen mit thermischen
Massedurchflussmessgeräten
im Allgemeinen vom fluiden Messmedium abhängig. Ändert sich die chemische Zusammensetzung des
Messmediums und damit die Wärmeübertragungsfunktion
des Messmediums auf das Messgerät,
muss das Messgerät
auf diese Änderung
der chemischen Zusammensetzung des Messmediums eingestellt werden, d.
h. spezifische Parameter müssen
angepasst werden, um weiterhin den korrekten Durchfluss durch das Messrohr
zu messen.
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Daher
wird entweder die quantitative chemische Zusammensetzung des Messmediums
mit einem Gasanalyseverfahren quasi kontinuierlich oder diskret
mit einer relativ hohen Messfrequenz bestimmt, was sehr aufwendig
und kostspielig ist, oder aber die quantitative chemische Zusammensetzung
des Messmediums wird geschätzt
und ein Messfehler des thermischen Durchflussmessgeräts in Kauf
genommen.
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Die
Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren bereit zu stellen,
mit welchem die quantitative chemische Zusammensetzung des Messmediums
kostengünstig
festlegbar ist.
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Die
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren zur Bestimmung mindestens einer, zumindest von
der chemischen Zusammensetzung eines Messmediums abhängigen Größe, wobei
das Messmedium n Komponenten aufweist, wobei gilt: n ist größer oder
gleich zwei, wobei der jeweilige Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteil
von m Komponenten des Messmediums gemessen wird, wobei gilt: m ist
kleiner oder gleich n minus eins, wobei die Stoffmengen-, Volumen-
und/oder Massenanteile der k Komponenten des Messmediums, welche
nicht gemessen werden, wobei gilt: k gleich n minus m, so festgelegt
werden, dass die Summe der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
der n Komponenten eins beträgt.
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Die
zu bestimmende Größe wird
in Abhängigkeit
der teilweise durch Messung ermittelten und teilweise festgelegten
quantitativen chemischen Zusammensetzung des Messmediums bestimmt.
Das Messmedium kann dabei sowohl in flüssiger, als auch in gasförmiger Form
vorliegen oder Feststoffbeladen sein.
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Da
gilt: m < n, wird
mindestens ein Fluidparameter, welcher einen Stoffmengen-, Volumen-
und/oder Massenanteil einer bestimmten Komponente des Fluids widerspiegelt,
weniger gemessen als das Fluid Komponenten aufweist bzw. es werden
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile von Komponenten des
Fluids durch direkte oder indirekte Messung ermittelt, wobei der
Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteil von mindestens einer
Komponente nicht ermittelt wird.
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In
einer ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lösung werden die Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteile von mindestens zwei Komponenten
des Messmediums nicht durch direkte oder indirekte Messung ermittelt.
Gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird lediglich der Stoffmengen-, Volumen-
und/oder Massenanteil einer Komponente des Messmediums gemessen
bzw. durch direkte oder indirekte Messung ermittelt.
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Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der k Komponenten
des Messmediums, welche nicht gemessen werden, mittels einer Funktion
f festgelegt, welche Funktion f von der qualitativen chemischen
Zusammensetzung des Messmediums und/oder von den Stoffmengen-, Volumen-
und/oder Massenanteilen der gemessenen m Komponenten abhängig ist.
Die qualitative chemische Zusammensetzung zeigt dabei die im Messmedium
vorliegenden Komponenten auf, jedoch nicht deren Stoffmengen-, Volumen-
und/oder Massenanteile. Eine quantitative Beschreibung liefert dann
die genauen Daten zu den einzelnen Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteilen der Komponenten.
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Bei
einer weiteren Weiterbildung der Erfindung nehmen q Komponenten,
wobei gilt q gleich k minus p, wobei p kleiner oder gleich k minus
eins ist, jeweils einen vorgebbaren festen Wert ein. Dies gilt natürlich nur für k größer oder
gleich zwei, wobei dann p größer oder
gleich eins ist. Die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
der p Komponenten werden entsprechend einer Vorschrift bzw. entsprechend
der Funktion f verändert,
wobei die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der q Komponenten
einen festen Wert zugewiesen bekommen. Verändert sich der Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteil einer der gemessenen m Komponenten,
werden also nur die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
der p Komponenten verändert,
während
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der q Komponenten
unverändert
bleiben.
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Dabei
werden wiederum die p Komponenten gemäß der abschätzbaren Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenverteilung der einzelnen Komponenten im Messmedium so festgelegt,
dass die Summe der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
der n Komponenten eins beträgt.
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Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist darin zu sehen, dass die q Komponenten, wobei gilt q gleich
k minus p, wobei p kleiner oder gleich k minus eins ist, mit den
abschätzbar
geringsten Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteilen jeweils
einen vorgebbaren festen Wert einnehmen. Es existieren Messmedien
mit mehreren Komponenten, wo einige wenige Komponenten jeweils einen
relativ hohen Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteil am gesamten Messmedium
besitzen. Die anderen Komponenten haben dagegen nur einen geringen
und dazu meist stationären
bzw. zeitlich konstanten Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteil.
Verändert
sich das Messmedium verändern
sich also meist nur die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
der Komponenten mit den höchsten
Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteilen. Diese müssen dann
auch gemessen werden bzw. falls sie nicht gemessen werden, zumindest
so angepasst werden, dass die Summe der Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteile der n Komponenten eins beträgt, wobei die stationären bzw.
zeitlich konstanten Komponenten jeweils auf einen vorgegebenen,
festen Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteil festgelegt werden.
Welche Komponenten einen festen Wert zugewiesen bekommen und welchen,
wird vorher abgeschätzt.
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Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass p gleich 1 ist. Dies soll mittels eines Ausführungsbeispiels
erläutert
werden. Typischerweise variieren bei einem Biogas der CH4 Anteil und der CO2 Anteil,
wobei der H2S-Anteil als relativ konstant
angesehen werden kann. Erfindungsgemäß werden nun eine oder mehrere
Komponenten gemessen, hier wird beispielsweise der CH4 Anteil
bestimmt. Weiter wird exakt eine nicht gemessene Komponente so festgelegt,
dass die Summe der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
aller Komponenten eins beträgt,
wobei die anderen nicht gemessenen Komponenten entsprechend ihres
geschätzten
Anteils im Messmedium festgelegt werden. Da der H2S-Anteil
als konstant angenommen wird, wird genau dessen Anteil im Messmedium
geschätzt
und entsprechend der Schätzung
festgelegt. Der CO2-Anteil wird hingegen
so verändert,
dass die Summe der drei Anteile wieder eins ergibt.
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In
diesem Beispiel werden also mindestens zwei Komponenten weniger
durch eine direkte oder indirekte Messung in ihrer Quantität erfasst,
als das Fluid Bestandteile aufweist. Der Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteil von exakt einer ersten Komponente wird bestimmt und
exakt eine zweite Komponente so verändert, dass die Summe der Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteile aller Komponenten eins beträgt, wobei
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der anderen Komponenten
des Messmediums konstant gehalten bzw. festgelegt werden.
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Weitere
Ausführungsbeispiele
sind denkbar, wo mindestens zwei Komponenten gemessen und/oder ungemessene
Komponenten verändert
werden, welche beispielsweise die höchsten Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteile der nicht gemessenen Komponenten im Messmedium einnehmen.
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Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird vorgeschlagen, dass der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteil
einer ersten Komponente des Messmediums bestimmt wird und der Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteil einer zweiten Komponente des Messmediums
so festgelegt wird, dass die Summe der Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteile aller Komponenten des Messmediums eins beträgt, wobei
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der anderen Komponenten des
Messmediums auf einen für
das Messmedium charakteristischen Wert festgelegt werden.
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Liegt
beispielsweise ein Gasgemisch mit mehreren Komponenten als zu messendes
Fluid vor und wird ein Gasanalysator eingesetzt, um die quantitative
chemische Zusammensetzung des Gasgemischs zu bestimmen, welcher
Gasanalysator lediglich die Stoffmenge einer Komponente des Messmediums
bestimmen kann, wobei die Summe aller Stoffmengen des Gasgemischs
aus n Komponenten bekannt ist, so kann der Stoffmengenanteil der
gemessenen ersten Komponente des Messmediums errechnet werden. Dieser
beträgt
y = 0...100 Mol-%. Die Summe der ersten und der zweiten Komponente
des Gasgemischs ergibt sich somit zu
Der gemessene Stoffmengenanteil
der ersten Komponente entspricht
Daraus ergibt sich der Stoffmengenanteil
in Mol-% der zweiten Komponente des Messmediums zu
Wird z. B. Biogas mit einem
festen H
2S-Anteil von 2 Mol-% verwendet
und der CH
4 Anteil gemessen, errechnet sich
also der CO
2 Anteil wie folgt:
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Eine
Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung besteht
darin, dass die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der
m Komponenten des Messmediums mittels eines ersten Messgeräts gemessen werden
und einem zweiten Messgerät
zur Bestimmung der mindestens einen, zumindest von der chemischen Zusammensetzung
eines Messmediums abhängigen
Größe, zur
Verfügung
gestellt werden.
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Bei
einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteile der m Komponenten des Messmediums
dem zweiten Messgerät über eine
Schnittstelle zwischen ersten und zweitem Messgerät zur Verfügung gestellt.
Die Daten über
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der gemessenen
m Komponenten können
dabei via eine dafür
bereitgestellte Datenschnittstelle, einen BUS, wie z. B. das Hart-Protokoll,
Profibus oder einen Bus der Foundation-Fieldbus, oder aber über einen
Stromeingang, wie z. B. eine übliche
4–20 mA-Schnittstelle
in das zweite Messgerät übertragen
werden. Die Daten sind damit automatisch ermittelbar und online übertragbar.
Werden mehrere Parameter übertragen,
z. B. die Die Daten über
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile von mehreren Komponenten,
eignet sich besonders die Übertragung
per BUS.
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Gemäß einer
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist die zu bestimmende, mindestens eine, zumindest von der chemischen
Zusammensetzung eines Messmediums abhängigen Größe der Durchfluss des Messmediums
durch das Messrohr. Es handelt sich dann also um ein Verfahren zur
Bestimmung und/oder Überwachung
des Durchflusses eines Messmediums durch ein Messrohr, wobei die
chemische Zusammensetzung des Messmediums zur Bestimmung und/oder Überwachung
des Durchflusses des Messmediums durch das Messrohr herangezogen
wird.
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In
einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung wird der Durchfluss mit
einem thermischen Massedurchflussmessgerät bestimmt.
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Eine
weitere Weiterbildung der Erfindung ist darin zu sehen, dass die
Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der m Komponenten
des Messmediums bestimmt werden, welche das Wärmeübergangsverhalten des Messmediums
auf das thermische Massedurchflussmessgerät im Wesentlichen bestimmen.
So sind beispielsweise mindestens 50% des Wärmeübergangsverhaltens, insbesondere
mindestens 60%, insbesondere mindestens 70%, insbesondere mindestens
80% oder mindestens 90% durch die m Komponenten des Messmediums
bestimmt, von welchen die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
gemessen oder so verändert
werden, dass die Summe der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
aller Komponenten des Messmediums eins ergibt, wobei alle anderen
Komponenten einen auf einen vorgegebenen, festen Wert festgelegt
werden.
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Gemäß einem
Ausführungsbeispiel
werden die Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteile der zwei Komponenten im Messmedium gemessen und/oder
verändert
werden, welche die größten Einflüsse auf den
Wärmeleit- und/oder Wärmeübergangskoeffizienten
des Messmediums auf das thermische Massedurchflussmessgerät haben.
Das Verhältnis
aus Masse und Wärmeleitfähigkeit
spielt bei der thermischen Durchflussmessung eine nicht zu vernachlässigende
Rolle. Ein thermisches Massedurchflussmesssystem ist in der Regel
abhängig
von der thermischen Leitfähigkeit
K und der spezifischen Wärmekapazität bzw. den
spezifischen Wärmekapazitäten des
Messmediums bei konstantem Druck cp. Andere
Messsysteme sind alternativ oder zusätzlich abhängig von der spezifischen Wärmekapazität respektive
den spezifischen Wärmekapazitäten des
Messmediums bei konstantem Volumen cV und/oder
dem bzw. den Wärmeübergangskoeffizienten
h, wobei gilt cp = cV·Rs, mit Rs = R/M,
mit der allgemeine Gaskonstante R und der Molmasse M.
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Eine
weitere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass es sich
bei dem Messmedium um ein Biogas handelt.
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Eine
Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, dass es sich bei dem Messmedium um Biogas mit den Komponenten
CH4, CO2 und H2 S handelt, wobei der Stoffmengenanteil
von CH4 gemessen und dem Verfahren bereitgestellt
wird, der Stoffmengenanteil von H2S auf
0,02 festgelegt wird und der Stoffmengenanteil von CO2 so
festgelegt wird, dass die Summe der drei Stoffmengenanteile 1 ist.
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Weiter
wird die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe gelöst durch
ein thermisches Massedurchflussmessgerät zur Bestimmung und/oder Überwachung
des Durchflusses eines Messmediums durch ein Messrohr, mit zwei
Temperatursensoren und einer Regel-/Auswerteeinheit, wobei die beiden
Temperatursensoren in einem dem Messmedium zugewandten Bereich eines
Gehäuses
angeordnet und in thermischem Kontakt mit dem durch das Messrohr
strömende
Messmedium sind, wobei ein erster Temperatursensor beheizbar ausgestaltet
ist, wobei ein zweiter Temperatursensor Information über die
aktuelle Temperatur des Messmediums bereitstellt, wobei die Regel-/Auswerteeinheit
anhand der Temperaturdifferenz (ΔT)
zwischen den beiden Temperatursensoren und/oder anhand der dem ersten
Temperatursensor zugeführten
Heizleistung (Q) den Massedurchfluss des Messmediums bestimmt, wobei
das thermische Massedurchflussmessgerät so ausgestaltet ist, dass
die quantitative chemische Zusammensetzung des Messmediums automatisch
im thermischen Massedurchflussmessgerät bestimmbar ist, wobei die
jeweiligen Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile von m Komponenten
des Messmediums, welches Messmedium insgesamt n Komponenten umfasst,
wobei m kleiner n ist, dem thermischen Massedurchflussmessgerät bekannt
sind, wobei die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der k Komponenten
des Messmediums, welche nicht bekannt sind, wobei gilt: k gleich
n minus m, so festlegbar sind, dass die Summe der Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteile der n Komponenten eins beträgt. Dem
thermischen Massedurchflussmessgerät sind also die Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteile von m Komponenten des Messmediums
mitteilbar, d. h. in das thermische Massedurchflussmessgerät eingebbar
oder die Werte der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
von m Komponenten des Messmediums sind vom thermischen Massedurchflussmessgerät selbst messtechnisch,
also über
eine direkte oder indirekte Messung ermittelbar, so dass die relevanten
Daten über die
Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile von m Komponenten
des Messmediums dem thermischen Massedurchflussmessgerät vorliegen.
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Gemäß einer
weiteren Weiterbildung der erfindungsgemäßen Lösung weist das thermische Massedurchflussmessgerät eine Schnittstelle
auf, über
welche Schnittstelle die von einem ersten Messgerät ermittelten
Werte für
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile von m Komponenten
des Messmediums mit insgesamt n Komponenten von dem thermischen
Massedurchflussmessgerät
einlesbar sind und die Werte für
die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile von den m Komponenten
des Messmediums in der Regel-/Auswerteeinheit verarbeitbar sind.
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Die
Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
ein Flussdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens,
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2 zeigt
ein Stoffmengenverteilungsdiagramm von Biogas,
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3 zeigt
ein erfindungsgemäßes thermisches
Durchflussmessgerät.
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In 1 ist
ein Flussdiagramm einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile von
m Komponenten des Messmediums mit insgesamt m Komponenten werden
messtechnisch ermittelt. Die Werte von q Komponenten sind schon
im Vorfeld der Messung festgelegt. Alternativ sind sie abhängig von
den ermittelten Daten von den m Komponenten. Die Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile
der übrigen
p Komponenten des Messmediums werden über eine Funktion f bestimmt,
welche Funktion f ihrerseits abhängig ist
von der qualitativen chemischen Zusammensetzung des Messmediums,
den ermittelten Werten der Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der
m Komponenten und den festgelegten Werten der der Stoffmengen-,
Volumen- und/oder Massenanteile der q Komponenten. Alle n Komponenten
des Messmediums sind dabei Elemente der Menge N. Gleichsam sind
die m gemessenen Komponenten Teil der Menge M, die q Komponenten
entsprechend Elemente der Menge Q und alle p Komponenten sind Teil
der Menge P.
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2 offenbart
ein Balkendiagramm mit den Stoffmengenanteilen der Komponenten CH4, CO2 und H2S von Biogas. Bei Biogas variieren meist
der CH4-Anteil und der CO2 Anteil
stark. Der H2S-Anteil ist dagegen recht
stabil. Der CHF Anteil, hier in Mol-%, wird
in diesem Beispiel mit einem Gasanalysator gemessen. Anschließend wird
er zu einem thermischen Massedurchflussmessgerät übertragen. Alternativ kann
der Gasanalysator auch Bestandteil des Durchflussmessgeräts sein.
Sinkt nun der gemessene CH4 Anteil, wie
hier mit dem Pfeil illustriert, wird der CO2 Anteil
entsprechend angepasst, d. h. er wird bei festgelegtem H2S-Anteil so angehoben, dass die Summe der
Anteile der drei Komponenten des Gasgemischs wieder 100% betragen.
Die Berechnungsvorschrift für
diesen Fall ergibt sich wie folgt:
Die Summe der drei Stoffmengenanteile
des Biogases ergibt eins bzw.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung des erfindungsgemäßen thermischen Durchflussmessgeräts 1 mit
thermischem Durchflusssensor 6 und Messumformer 7.
Das Durchflussmessgerät 1 ist über ein Schraubgewinde 9 in
einem Stutzen 4, der sich an der Rohrleitung 2 befindet,
befestigt. In der Rohrleitung 2 befindet sich das strömende Medium 3.
Alternativ ist es möglich,
das Durchflussmessgerät 1 mit
integriertem Messrohr als Inline-Messgerät auszubilden.
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Die
Temperaturmesseinrichtung, die wesentlicher Teil des Sensors 6 ist,
befindet sich im Bereich des Gehäuses 5,
der dem Medium 3 zugewandt ist. Die Ansteuerung der Temperatursensoren 11, 12 und/oder
die Auswertung der von den Temperatursensoren 11, 12 gelieferten
Messsignale erfolgt über
die Regel-/Auswerteeinheit 10, die im gezeigten Fall im
Messumformer 7 angeordnet ist. Über die Verbindung 8 erfolgt
die Kommunikation mit einer entfernten, in der 3 nicht
gesondert dargestellten Kontrollstelle und/oder einem nicht dargestellten
ersten Messgerät,
welches beispielsweise die Daten der ermittelten Stoffmengen-, Volumen- und/oder
Massenanteile der m Komponenten des Messmediums zur Verfügung stellt.
Die Regel-/Auswerteeinheit 10 verfügt dabei über eine
nicht dargestellte Schnittstelle, über welche die Daten der ermittelten
Stoffmengen-, Volumen- und/oder Massenanteile der m Komponenten
des Messmediums eingelesen und anschließend in der Regel-/Auswerteeinheit 10 verarbeitet
werden.
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Wie
bereits zuvor erwähnt,
kann es sich bei zumindest einem der beiden Temperatursensoren 11, 12 um
ein elektrisch beheizbares Widerstandselement, um einen so genannten
RTD-Sensor oder TFRTD-Sensor,
handeln. Selbstverständlich
kann in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Lösung auch ein üblicher Temperatursensor,
z. B. ein Pt100 oder Pt1000 oder ein Thermoelement eingesetzt werden,
dem eine thermisch angekoppelte Heizeinheit 13 zugeordnet
ist. Die Heizeinheit 13 ist in der 3 im Gehäuse 5 angeordnet
und thermisch an den beheizbaren Temperatursensor 11, 12 gekoppelt,
aber von dem Medium weitgehend entkoppelt. Die Ankopplung bzw. die
Entkopplung erfolgt bevorzugt über
die Auffüllung
der entsprechenden Zwischenräume
mit einem thermisch gut leitenden bzw. einem thermisch schlecht
leitenden Material. Bevorzugt kommt hierzu ein Vergussmaterial zum
Einsatz.
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Mit
dem Durchflussmessgerät 1 ist
es möglich,
den Massedurchfluss kontinuierlich zu messen; alternativ ist es
möglich,
das Durchflussmessgerät 1 als
Schalter zu verwenden, der immer dann die Änderung eines Schaltzustandes
anzeigt, wenn zumindest ein vorgegebener Grenzwert Unter- oder überschritten
wird.
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Vorteilhafter
Weise ist darüber
hinaus vorgesehen, dass beide Temperatursensoren 11, 12 beheizbar ausgestaltet
sind, wobei die gewünschte
Funktion des ersten Temperatursensors 11 oder des zweiten
Temperatursensors 12 von der Regel/Auswerteeinheit 10 bestimmt
ist. Beispielsweise ist es möglich,
dass die Regel-/Auswerteeinheit 10 die beiden Temperatursensoren 11, 12 alternierend
als aktiven oder passiven Temperatursensor 11, 12 ansteuert
und den Durchflussmesswert über
eine Mittelung der von beiden Temperatursensoren 11, 12 gelieferten
Messwerte bestimmt.
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- 1
- Thermisches
Durchflussmessgerät
- 2
- Messrohr
- 3
- Messmedium
- 4
- Stutzen
- 5
- Gehäuse
- 6
- Sensor
- 7
- Umformer
- 8
- Verbindungsleitung
- 9
- Gewinde
- 10
- Regel-/Auswerteeinheit
- 11
- Erster
Temperatursensor
- 12
- Zweiter
Temperatursensor
- 13
- Heizeinheit