DE2219953C3 - Verfahren zur Herstellung von beta-Phenyläthanol - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von beta-PhenyläthanolInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C29/00—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
- C07C29/60—Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by elimination of -OH groups, e.g. by dehydration
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von /3-Phenyläthanol durch Hydrierung
von Phenylglykol.
/9-Phenvläthanol wird im allgemeinen durch Friedel-Crafts-Reaktion
von Äthylenoxid mit Benzol unter dem katalytischen Einfluß von AlCl3 oder durch katalytische
Hydrierung von Styroloxid hergestellt. Beide Verfahren besitzen jedoch eine Reihe von Nachteilen.
So bilden sich im ersten Fall chlorhaltige Nebenprodukte, die die Gewinnung eines reinen und geruchlich
einwandfreien /ί-Phenyläthanols beträchtlich erschweren.
Im zweiten Fall muß man von dem relativ teuren Styroloxid ausgehen. (B a 11 ζ 1 y und Buch J. Am.
Chem. Soc., 1943, Bd. 65, S. 1984 ff.).
Demgegenüber wurde nun gefunden, daß sich 0-Phenyläthanol durch katalytische Hydrierung von
Phenylglykol in sehr guten Ausbeuten und Reinheiten gewinnen läßt, und zwar in Gegenwart von metallischem
Palladium.
Die Reduktion von Diolen ist an sich bekannt. Ihr Erfolg hängt aber offensichtlich sehr stark von der
Selektivität des eingesetzten Katalysators ab. So ist es nicht von vornherein möglich, bei einem Katalysator,
der sich als wirksam für die Reduktion einer Diolstruktur erwiesen hat, vorauszusagen, ob er sich für die
Reduktion einer Diolstruktur erwiesen hat, vorauszusagen, ob er sich für die Reduktion einer anderen Diolstruktur
eignen wird.
Nach R. C ο η η ο r, »J. Am. Chem. Soc.« 54 (1932),
S. 4678 bis 4690, lassen sich zwar 1,3-Diole befriedigend
mit Kupfer-Chromit als Katalysator reduzieren, entsprechende 1,2- und 1,4-Diole jedoch nicht.
Aber auch Diole gleicher Struktur reagieren — in bezug
auf die Hydrierung — verschieden auf den gleichen Katalysator. So ist es nach der deutschen Auslegeschrift
1 176 115 bekannt, aliphatisch^ Diole bzw. deren Ester in Gegenwart von Zink-Chromit als
Katalysator bei Temperaturen von 180 bis 35O0C zu reduzieren. Auch hier wurde also wieder ein Schwermetallsalz
der chromigen Säure eingesetzt. Die chromige Säure schien demnach für die Hydrierung von
Diolen wesentlich zu sein.
Bei dem Versuch jedoch, Phenylglykol mit Zink-Chromit bei 200 bis 300° C zu reduzieren, war nur ein
sehr geringer Umsatz festzustellen (15% Umsatz), vgl. Beispiel 7. Wurde der Versuch bei tieferen Temperaturen
wiederholt, so trat überhaupt keine Umsetzung ein. Der Zink-Chromit-Katalysator versagte
also bei der Hydrierung von PhenylglykoL, obwohl auch dieses 1,2-Diol isL Bei Verwendung von Kupier-Chromit
als Katalysator war zwar ein nahezu quantitativer Umsatz zu beobachten, jedoch entstand vorwiegend
Äthylbenzol (s Beispiel 8 und 9).
ίο Erst die Verwendung von Palladium, ur l zwar in
metallischer Form, machte die Hydrierui- möglich.
Sie wird im allgemeinen bei Temperatuivu von 20
bis 1500C und Wasserstoff drücken von 20 bis 120 atü
durchgeführt; bevorzugt sind Temperaturen von 60 bis
1500C und Drücke von 70 bis 100 atü.
Das metallische Palladium kann als solches in feinverteilter Form oder auf üblichen Trägern wie Aktivkohle,
überwiegend SiO2-haltigen Asbest verwendet
werden, bevorzugt.
xo Die Menge des verwendeten Katalysators liegt zwischen
0,01 und 5%, bezogen auf das Gewicht an eingesetztem Phenylglykol, vorzugsweise zwischen 0,2 und
2,0 °„ beim Einsatz von reinem metallischen Palladium
ohne Träger. Wird Palladium auf Trägern eingesetzt,
so ist seine Konzentration auf diesem Träger etwa 1 bis 20 Gewichtsprozent, bevorzugt 5 bis 10 Gewichtsprozent,
bezogen auf den Träger, Für die Hydrierung wird dieser Kontakt in Mengen von 2 bis 20 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 4 bis 10 Gewichtsprozent, be-
zogen auf Phenylglykol, verwendet.
Das Phenylglykol, das z. B. durch Oxydation von Styrol mit wäßrigen Percarbonsäuren wie z. B. Percssigsäure
nach Patent (Patentanmeldung P 22 05 023.3) gewonnen werden kann, kann ah solches, jedoch bevorzugt
in verdünntem Zustand eingesetzt werden. Als inerte Lösungsmittel kommen Kohlenwasserstoffe
oder Alkohole in Frage, die sich von dem Reaktionsprodukt, z. B. durch Destillation, leicht abtrennen
lassen. Vorzugsweise werden niedere aliphatische pri-
märe Alkohole, wie z. B. Äthanol und n-Propanol, als
Verdünnungsmittel eingesetzt. Die Konzentration von Phenylglykol im Lösungsmittel liegt vorzug:>weise im
Bereich von 10 bis 40 G°„, kann jedoch in beliebigen Grenzen schwanken.
Nebenprodukte, wie λ B. Phen>läthanol und Äthylbenzol,
werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nur in untergeordneten Mengen gebildet und lassen
sich leicht vom Hauptprodukt, z. B. durch Destillation, abtrennen.
Es zeigte sich, daß zur Gewinnung eines sehr reinen /3-Phenyläthanols, wie es z. B. in der Parfümerie verwendet
wird, eine einfache Fraktionierung in einer Destillationskolonne ausreichend ist. Das erfindungsgemäße
Verfahren läßt sich sowohl diskontinuierlich als auch kontinuierlich durchführen.
Der technische Fortschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt einmal in der Gewinnung eines reinen
/2-Phenyläthanols in sehr guten Ausbeuten und bei
gutem Umsatz des Phenylglykols. Dabei werden weiterhin zur Umsetzung Substanzen verwendet, die
technisch leicht herstellbar sind, nämlich Phenylglykol als Ausgangsprodukt und Palladium als Katalysator.
Die Erfindung wird durch die in der Tabelle aufgeführten Beispiele 1 bis 9 erläutert, und zwar betreffen
die Beispiele 1 bis 6 das erfindungsgemäße Verfahren, während die Beispiele 7 bis 9 Vergleichsbeispiele mit
bisher üblichen Katalysatoren, nämlich Zink- und Kupfer-Chromit, sind. Wie diese Vergleichsbeispiele
zeigen, verläuft dk Hydrierung nicht in dem gewünschten
Sinne.
Während bei Temperaturen um 2800C mit Zinkchromit
nur eine sehr geringe Umsetzung erfolgt, kommt es bei Verwendung von Kupferchromit zur
nahezu ausschließlichen Bildung von Äthylbenzol» Unter Anwendung von mit 1% Wolfram dotiertem
Zinkchromit und niedrigerer Temperatur (Beispiel 7) ist nur eine relativ geringe Hydriergeschwindigkeit
festzustellen.
In Beispiel 10 wird als Katalysator Palladium (SiO?-
haltige Träger verwendet und damit eine Möglichkeit gegeben, das Verfahren als kontinuierliche Festbetthydrierung
durchzuführen.
Phenylglykol | n-Propanol | Einsatzstoffe | Katalysator |
Menge
in a°/ |
Hydrierbedingungen | Temperatur | Zeit | |
Ver |
Va vj/o,
bezogen auf |
CC) | (Std.) | |||||
such
Nr |
(Mol) | (ml) | Art | Phenylglykol | H2-Druck | 100 | 7,5 | |
0,5 | 500 | 5,0 | (atü) | 130 | 3,0 | |||
0,5 | 500 | 5% Pd aui Aktivkohle | 5,0 | 70 | 130 | 1,6 | ||
1 | 0,5 | 500 | 5% Pd auf Aktivkohle | 5,0 | 120 | 130 | 4,1 | |
2 | 1,0 | 500 | 5% Pd auf Aktivkohle | 5,0 | 90 | 100 | 2,4 | |
3 | 0,5 | 500 | 5% Pd auf Aktivkohle | 5,0 | 100 | 100 | 4,0 | |
4 | 1,0 | 500 | 10% Pd auf Aktivkohle | 2,5 | 89 | 200 | 2,8 | |
5 | 1,0 | 1000 | 10% Pd auf Aktivkohle | 4,0 | 80 | 280 | 2,3 | |
6 | 0,5 | 500 | Zinkchromit mit 1 % W | 5,0 | 275 | 280 | 1,8 | |
7 | 1,0 | 500 | Kupferchromit | 2,5 | 220 | |||
8 | Kupferchromit | 228 | ||||||
9 | ||||||||
(Fortsetzung)
Umsatz
Phenylglykol |
/5-PhenyIäthano! | bezogen auf | Ausbeuten (in | % der Theorie) | bezogen auf | Äthylbenzol | bezogen auf | |
Versuch
Nr. |
(% der Theorie) | bezogen auf | Umsatz | a-Phenyläthanol | Umsatz | bezogen auf | Umsatz | |
Einsatz | 79,5 | bezogen auf | n.b. | Einsatz | 4,9 | |||
76,8 | 61 | 73,6 | Einsatz | 9,50 | 3,7 | 3,76 | ||
1 | 99,5 | 73,2 | 68.4 | n. b. | 3,8 | 3,74 | 3,5 | |
2 | 98,5 | 67,4 | 81,4 | 9,45 | 8,1 | 3,4 | 1,8 | |
3 | 90,9 | 74,0 | 83,0 | 3,7 | 3,9 | 1,6 | 7,3 | |
4 | 96,0 | 79,5 | 85,6 | 7,4 | 3,9 | 7,0 | 5,9 | |
5 | 95,9 | 82,0 | 61,6 | 3,8 | n. b. | 5,7 | n.b. | |
6 | 15,4 | 9,5 | 7,0 | 3,8 | 0,22 | n.b. | 76,4 | |
7 | 97 | 6,8 | 1,4 | n. b. | 7,8 | 74,0 | 71,0 | |
8 | 98,5 | 1,4 | 0.21 | 70,1 | ||||
9 | 7,7 | |||||||
Beispiel 10 satz an Phenylglykol betrug 83,6 %. Es konnten folgende
Ausbeuten erhalten werden: In einem Schüttelautoklaven wurden 69 g Phenylglykol
(0,5 Mol), gelöst in 500 ml n-Propanol sowie so
132 ml Katalysator (5% Palladium auf SiO2-haltige
Träger gegeben, auf 100° C aufgeheizt und 80 atü Wasserstoff aufgedrückt. Nach 2 Stunden wurde die
Temperatur auf 130° C erhöht und nach insgesamt
5 Stunden abgekühlt. Das Reaktionsgemisch wurde 55 /3-Phenyläthanol
durch Filtration vom Katalysator abgetrennt und Λ-Phenyläthanol
einer fraktionierten Destillation unterworfen. Der Um- Äthylbenzol
Einsatzausbeute
64,0 3,4 1,9
Umsatzausbeute
76,2 4,0 2.2
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 0-Phenyläthanol
durch Hydrierung von PhenylglykoL d adurch gekennzeichnet, daß die Hydrierung
in Gegenwart von metallischem Palladium durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1„ dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydrierung bei Temperaturen von 20 bis 1500C und Wasserstoffpartialdrücken von
20 bis 120 atü durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das metallische Palladium auf
üblichen Trägem eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Phenylglykol in organischen
Lösungen von 10 bis 40 Gewichtsprozent eingesetzt wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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